04.11.2013 Aufrufe

Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 Literaturübersicht<br />

Körperfettgehalt korreliert ist. Die Zunahme von 5 kg Körperfett entspricht ungefähr einer<br />

Steigerung der Rückenfettdicke von 1 mm (KLAWUHN <strong>und</strong> STAUFENBIEL, 1997a, b).<br />

Wird die Energiebilanz wie von STAUFENBIEL et al. (1993) gefordert nicht als Energiesondern<br />

als Fettretention definiert, so kann diese über die sonographische Rückenfettmessung<br />

geschätzt werden. ROSSOW (2006) zufolge eignet sich dieses Verfahren gut zur Bewertung<br />

der Energiebilanz im Rahmen des Herdenmanagements, <strong>für</strong> die Beurteilung des Einzeltieres<br />

ist es jedoch nicht zweckmäßig.<br />

Zur Abschätzung der Energiebilanz bei Einzeltieren hat sich das Verfahren etabliert, die<br />

Energiebilanz als Differenz zwischen Energieaufnahme <strong>und</strong> Energiebedarf <strong>für</strong> Leistung <strong>und</strong><br />

Erhaltung (in Abhängigkeit vom Lebendgewicht) zu kalkulieren. Nachteilig bei diesem<br />

Verfahren ist der hohe Aufwand <strong>für</strong> die Erhebung der individuellen Futteraufnahmen. Von<br />

den Leistungskomponenten wird in den meisten Versuchen nur die Milchleistung<br />

berücksichtigt (VILLA-GODOY et al., 1988; HARRISON et al., 1990; COLLARD et al.,<br />

2000; VEERKAMP et al., 2000; FRANCISCO et al., 2002; REIST et al., 2002; AGENÄS et<br />

al., 2003), in anderen Untersuchungen wird auch der Bedarf <strong>für</strong> Wachstum (DE VRIES et al.,<br />

1999; DE VRIES <strong>und</strong> VEERKAMP, 2000; HEUER, 2004) <strong>und</strong> Gravidität mit in die<br />

Energiebilanzberechnung einbezogen. Nach COFFEY et al. (2002) hat die Berücksichtigung<br />

des Energiebedarfes der Konzeptionsfrucht sehr geringe Effekte bei der Berechnung der<br />

Energiebilanz. Es gibt auch Untersuchungen, in denen die Energie aus eingeschmolzener<br />

Körpersubstanz mit in die Berechnung hineinfließt, indem sie zu der aufgenommenen<br />

Energiemenge addiert wird (STAPLES et al., 1990).<br />

Des Weiteren ist es möglich, die Energiebilanz aus der Körperkondition (BCS) abzuleiten,<br />

welche nach CHILLARD et al. (1991) die kumulative Energiebilanz über den<br />

Beobachtungszeitraum darstellt. EMMANS (1994) hatte gezeigt, dass die Energiebilanz auch<br />

aus den Veränderungen der Fett- <strong>und</strong> Proteinmengen im Körper geschätzt werden kann. Das<br />

US National Research Council (NRC) hat Schätzformeln erarbeitet, mit denen diese Protein<strong>und</strong><br />

Fettmengen <strong>und</strong> damit der Energiegehalt anhand von BCS-Noten <strong>und</strong><br />

Lebendgewichtsdaten kalkuliert werden können (NRC, 2001). Diese Methode hat den Vorteil,<br />

dass sie aufgr<strong>und</strong> der einfachen Datenerhebung auch auf kommerziellen Farmen angewandt<br />

werden kann bzw. routinemäßig im größeren Umfang erhobene Daten genutzt werden<br />

können. Allerdings zeigten COFFEY et al. (2001) in ihren Untersuchungen, dass die aus den<br />

Körperenergiegehalten errechnete Energiebilanz nicht mit der über die Aufnahme <strong>und</strong> den<br />

Bedarf kalkulierten Bilanz gleichzusetzen ist. Während die Energiebilanz aus den<br />

Körperenergiegehalten erst um den 87. Laktationstag wieder positiv wurde, war die<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!