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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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2 Literaturübersicht<br />

der höheren Konzentration an Oxytocin bei den Milchkühen sein, bei denen die Milchmenge<br />

durch die Saugkälber stimuliert wurde (BAR-PELED et al., 1998).<br />

2.3 Postpartales Energiedefizit<br />

Das Anlegen von Körperreserven im Laufe der Trächtigkeit <strong>und</strong> die Nutzung dieser Reserven<br />

zur Milchproduktion während der Aufzucht gehört zur Reproduktionsstrategie der Säugetiere,<br />

die deren Verhalten <strong>und</strong> Physiologie maßgeblich beeinflusst (AGENÄS et al., 2003). Insofern<br />

kann ein gewisses Energiedefizit am Laktationsanfang als physiologisch normal bezeichnet<br />

werden. Mit der Milchleistungssteigerung in den letzten Jahrzehnten (WASSMUTH, 1998)<br />

wurde das Energiedefizit immer weiter ausgedehnt, denn obwohl die Futteraufnahme nach<br />

GRUBER et al. (2001) mit höheren Milchleistungen steigt, reicht sie am Laktationsanfang<br />

nicht aus, um den Mehrbedarf der Tiere an Energie <strong>für</strong> Erhaltung <strong>und</strong> Leistung zu decken.<br />

Das Aufstellen von Energiebilanzen zur Abschätzung des Energiedefizits hat seinen Ursprung<br />

in der Tierernährungsforschung. 1898 wurde am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Tierernährung des Pennsylvania<br />

State College das erste Respirationskalorimeter <strong>für</strong> Großtiere in Betrieb genommen, mit<br />

welchem Gr<strong>und</strong>lagenwissen über die Energieaufnahme, die Energieverteilung im Organismus<br />

<strong>und</strong> die Energieabgabe erforscht wurde. Nach damaliger Definition der Energiebilanz musste<br />

diese immer den Wert Null betragen (LENKEIT, 1953). In den 70er Jahren des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts erfuhr der Begriff Energiebilanz einen Bedeutungswandel durch die<br />

Erkenntnis, dass gerade Säugetiere temporär in der Lage sind, durch Mobilisierung<br />

körpereigener Reserven mehr Energie zu verbrauchen als sie aufnehmen können. Seitdem<br />

wird die Energiebilanz eher als positive oder negative Körperenergieretention definiert (VAN<br />

ES <strong>und</strong> BOEKHOLT, 1987).<br />

Zur Quantifizierung der Energiebilanz außerhalb von Respirationskammern wurden<br />

verschiedene Schätzverfahren entwickelt.<br />

Eine Möglichkeit stellt die Ableitung der Energiebilanz aus verschiedenen Metaboliten <strong>und</strong><br />

deren Kombination mit Leistungsmerkmalen dar. Allerdings zeigen die Arbeiten von<br />

VOLLSTEDT (1988) <strong>und</strong> SÜPHKE (1991), dass die Energiebilanz anhand multivariater<br />

Schätzansätze aus Leistungsdaten <strong>und</strong> Stoffwechselparametern nur mit hinreichender<br />

Genauigkeit bestimmt werden kann.<br />

Die sonographische Messung der Rückenfettdicke bietet eine weitere Möglichkeit zur<br />

Abschätzung der Energiebilanz, da die Rückenfettdicke phänotypisch mit r p = 0,8 mit dem<br />

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