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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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2 Literaturübersicht<br />

St<strong>und</strong>en, da die Kühe sonst nicht die Chance zum Erreichen ihrer maximalen Futteraufnahme<br />

haben. Mit Fütterungstechniken, bei denen hohe Kraftfuttermengen appliziert werden, wird<br />

nicht das volle Futteraufnahmevermögen der Milchkühe ausgeschöpft (GRUBER et al.,<br />

2001). Durch das Einmischen von Kraftfutter in die Gr<strong>und</strong>ration (TMR-Fütterung) können die<br />

Pansenverhältnisse stabilisiert werden (COPPOCK et al., 1981), was zu höheren Futteraufnahmen<br />

führt (PETCHEY <strong>und</strong> BROADBENT, 1980; OWEN, 1984; NOCEK et al., 1986).<br />

In der Literaturübersicht von GIBSON (1984) werden einige Untersuchungen beschrieben,<br />

bei denen bei einer gesteigerten Fütterungsfrequenz signifikant höhere Futteraufnahmen<br />

beobachtet worden sind. Die hohe Variabilität der Versuchsanstellungen sollte allerdings bei<br />

der Bewertung der Ergebnisse beachtet werden. So konnte KURDNA (2003) an<br />

13 Milchkühen keine gesteigerte Futteraufnahme bei täglich zweimaliger gegenüber einer<br />

einmaligen TMR Winterfütterung feststellen.<br />

Die Ausgestaltung des Fressplatzes hat einen wesentlichen Einfluss auf die Futteraufnahme<br />

bzw. Fresszeit. Wenn alle Milchkühe gleichzeitig fressen können, steigt die Futteraufnahme<br />

nach PHIPPS et al. (1983) um 9 % im Vergleich zur Einzeltierfütterung, wo<strong>für</strong> der Futterneid<br />

verantwortlich sein dürfte.<br />

Die Ausgestaltung des Fressplatzes als Futtertisch scheint ebenfalls einen Einfluss auf die<br />

Futteraufnahme zu haben. Wenn die Kuh am Futtertisch in natürlicher Haltung wie auf der<br />

Weide mit dem Kopf nach unten fressen kann, dann steigt die Speichelbildung deutlich um<br />

17 % gegenüber der horizontalen Kopfhaltung, was die Pansenfermentation positiv<br />

beeinflusst (ALBRIGHT, 1993). Ebenso verlängert sich die Fresszeit beim gleichzeitigen<br />

Fressen aller Kühe am Futtertisch im Vergleich zu einer Fütterung an Raufen mit<br />

vergleichbarem Fressplatzverhältnis.<br />

COPPOCK et al. (1981) stellen fest, dass Kühe bezüglich des Fressplatzbedarfs anpassungsfähig<br />

sind, wenn sie ausreichend lange Zugang zum Futter haben. Eine zu starke Reduktion<br />

des Fressplatzangebotes führt allerdings stressbedingt zu einem Rückgang der Futteraufnahme.<br />

Nach MORITA et al. (2002), die mit steigender Fressplatzbreite längere<br />

Mahlzeiten beobachteten, sollte die Fressplatzbreite mindestens 0,34 m betragen.<br />

Eine Steigerung der maschinellen Melkhäufigkeit führt infolge der gesteigerten Milchmenge<br />

<strong>und</strong> damit des höheren Nährstoffbedarfs zu einer höheren Futteraufnahme. Dies konnte bei<br />

einer gesteigerten Saughäufigkeit durch Kälber nicht gezeigt werden, obwohl die Milchmenge<br />

sogar stärker stieg. Diese Unstimmigkeit könnte das Ergebnis der appetitsenkenden Wirkung<br />

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