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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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2 Literaturübersicht<br />

2.2.2.2 Einflussfaktoren aus Klima, Haltung, Technik <strong>und</strong> Management<br />

Hohe Temperaturen <strong>und</strong> Luftfeuchtigkeiten sind negativ mit der Futteraufnahme korreliert<br />

(HOLTER et al., 1997). Steigende Umgebungstemperaturen führen bei Milchkühen zu<br />

Hitzestress mit der Folge sinkender Milchleistungen <strong>und</strong> Futteraufnahmen (LOUGH et al.,<br />

1990; ALBRIGHT, 1993; BRITT et al., 2003), wobei die reduzierte Futteraufnahme nach<br />

WEST et al. (2003a) mit einer Verzögerung von zwei Tagen dem Temperaturanstieg folgt.<br />

HOLTER et al. (1997) zufolge reagieren mehrkalbige Kühe sensibler auf Hitzestress als<br />

Erstlaktierende. Den Rückgang der Futteraufnahme quantifizieren WEST et al. (2003a) mit<br />

0,85 kg je °C Temperaturanstieg. GRUBER et al. (2001) berichten, dass es erst ab Umgebungstemperaturen<br />

von über 25 °C zu einem Rückgang der Futteraufnahme kommt. In<br />

einem Versuch an acht Milchkühen, die in klimatisierten Stoffwechselkäfigen gehalten<br />

wurden, konnten OMINSKI et al. (2002) schon bei kurzen moderaten Temperaturanstiegen<br />

(fünf Tage mit 32 °C <strong>für</strong> sechs St<strong>und</strong>en täglich bei 20 °C Basistemperatur) einen bleibenden<br />

Rückgang der Milchleistung <strong>und</strong> Futteraufnahme beobachten. Das Verlegen der<br />

Fütterungszeiten in späte, kühlere Abendst<strong>und</strong>en verringerte den Leistungsabfall nicht.<br />

BERMAN et al. (1985) berichten übereinstimmend mit dem Schwellenwert von GRUBER et<br />

al. (2001), dass Milchkühe ihre Körpertemperatur bis zu einer Umgebungstemperatur von<br />

25 °C konstant halten können. Sie leiten daraus die Empfehlung ab, dass ab dieser<br />

Lufttemperatur Maßnahmen zur Temperatursenkung ergriffen werden sollten. Die<br />

Forschungsergebnisse von WEST et al. (2003a) zeigten hingegen, dass Milchmenge <strong>und</strong><br />

Futteraufnahme stärker durch die Lufttemperatur- bzw. Luftfeuchtigkeitsveränderungen als<br />

durch Körpertemperaturveränderungen beeinflusst werden. Nach IGONO et al. (1992)<br />

vermindern drei bis sechs St<strong>und</strong>en täglich mit einer Lufttemperatur von weniger als 21 °C an<br />

sonst heißeren Tagen den Hitzestress.<br />

Der Effekt natürlicher oder künstlicher Tageslängen auf die Futteraufnahme ist in einer<br />

ausführlichen Literaturübersicht von INGVARTSEN et al. (1992b) nachzulesen. In eigenen<br />

Untersuchungen beobachteten INGVARTSEN et al. (1992b) eine Erhöhung der Futteraufnahme<br />

um 0,32 % bei einer Zunahme der Tageslänge um eine St<strong>und</strong>e.<br />

Die Beeinflussung der Futteraufnahme durch die Fütterungsfrequenz, die Futtervorlagezeit,<br />

das Platzangebot <strong>und</strong> andere Haltungs- bzw. Managementfaktoren haben COPPOCK et al.<br />

(1981) ausführlich beschrieben. Nach ERDMANN et al. (1989) führt eine Verringerung der<br />

Futtervorlagezeit von 20 auf 8 St<strong>und</strong>en zu einer deutlich reduzierten Futteraufnahme. Auch<br />

GRUBER et al. (2001) fordern eine tägliche Zugangszeit zum Futter von mindestens acht<br />

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