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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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2 Literaturübersicht<br />

Selbiges könnte dazu geführt haben, dass ORDWAY et al. (2002) beim Verfüttern<br />

hochverdaulicher <strong>und</strong> damit schnellverfügbarer Kohlenhydrate wie Saccharose als<br />

Stärkeersatz über die ersten acht Laktationswochen weder einen Einfluss auf die<br />

Milchleistung noch auf die Futteraufnahme registrieren konnten.<br />

Anderes hingegen beobachteten JACKSON et al. (1991) beim Verfüttern zweier Rationen, die<br />

zwar ähnliche Verdaulichkeiten <strong>und</strong> Energiegehalte aufwiesen, aber unterschiedliche<br />

Hauptenergiequellen (hochverdauliche <strong>und</strong> faserreiche vs. stärkereiche Komponenten) im<br />

Mischfutter hatten. Die Kühe, die das faserreiche Kraftfutter zugeteilt bekamen, haben bis<br />

zum 200. Laktationstag ca. 20,4 % mehr Gr<strong>und</strong>futter aufgenommen.<br />

Der optimale Gehalt strukturwirksamer Bestandteile in der Ration stellt einen Kompromiss<br />

dar. Einerseits ist ein Rückgang der Trockenmasseaufnahme bei steigenden Gehalten an leicht<br />

fermentierbaren Kohlenhydraten zu beobachteten (KRAUSE et al., 2002; KRAUSE <strong>und</strong><br />

COMBS, 2003), andererseits sinken mit steigenden Fasergehalten <strong>und</strong> Lignifizierungsgraden<br />

die Verdaulichkeit (DE BOEVER et al., 1993) <strong>und</strong> die Passagerate mit der Folge geringerer<br />

Futteraufnahmen. DE BRABANDER et al. (1990) quantifizieren den Rückgang der Futteraufnahme<br />

auf 0,24 kg je Prozentpunkt steigenden Fasergehaltes. Hierbei muss allerdings die Fermentationsrate<br />

der Faserbestandteile berücksichtigt werden (JACKSON et al., 1991). Bei der<br />

Verfütterung sehr faserreicher Rationen kann auch das Pansenvolumen begrenzend auf die<br />

Futteraufnahme wirken (DADO <strong>und</strong> ALLEN, 1995). Um bei adäquater Wiederkautätigkeit<br />

<strong>und</strong> Speichelbildung mit dem daraus resultierenden hohen pH-Wert eine optimale Aktivität<br />

der zellwandabbauenden Mikroflora im Pansen zu erreichen, wurden traditionell Fasergehalte<br />

von 18 % in der Trockenmasse empfohlen. Später wurden Mindestaufnahmen von 400 g<br />

strukturwirksamer Rohfaser je 100 kg Lebendgewicht als ausreichend angesehen, um einen<br />

ungestörten Verdauungsprozess zu gewährleisten. Bei Kühen mit einem Lebendgewicht von<br />

600–650 kg <strong>und</strong> einer mittleren Futteraufnahme von 25 kg TM / Tier / Tag entspricht dies<br />

einem TM-Gehalt von 10 % strukturwirksamer Rohfaser in der Ration (GFE, 2001).<br />

Im Zusammenhang mit den Fasergehalten <strong>und</strong> deren Strukturwirksamkeit wird u. a. auch die<br />

Häcksellänge häufig diskutiert. Während BEAUCHEMIN <strong>und</strong> ZANG (2005) in einem<br />

Fütterungsversuch mit Maissilage verschiedener Häcksellängen als alleinigem Raufutter keine<br />

Beeinflussung der Futteraufnahme durch die Häcksellängen gef<strong>und</strong>en haben, sehen<br />

DESWYSEN et al. (1984) beim Verfüttern von Grassilage deutliche Effekte. Mit einer Verringerung<br />

der Häcksellänge (von 11,6 auf 2,0 cm) stieg die Futteraufnahme von Grassilage<br />

signifikant an, wobei keine Unterschiede in der Verdaulichkeit der Grassilage festgestellt<br />

wurden. MOONEY <strong>und</strong> ALLEN (1997) beobachteten einen Anstieg der Futteraufnahme bei<br />

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