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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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2 Literaturübersicht<br />

Eine ergänzende Literaturzusammenstellung genetischer Korrelationen zwischen<br />

Futteraufnahme <strong>und</strong> Milchleistung ist im Abschnitt über die genetischen Parameter der<br />

Futteraufnahme gegeben (Abschnitt 2.4.2).<br />

Laktationsnummer <strong>und</strong> -stadium, Gravidität, Trockenstehzeit:<br />

Bezogen auf das metabolische Körpergewicht haben erstlaktierende Kühe nach SCHWARZ<br />

<strong>und</strong> KIRCHGESSNER (1985) eine niedrigere Raufutteraufnahme als Höherlaktierende.<br />

HAFEZ (1987), BÖNING (1991), FRANCKE (1990) <strong>und</strong> STAMER (1995) haben ebenfalls<br />

einen geringeren Gr<strong>und</strong>futterverzehr bei Erstlingskühen registriert. Nach JARRIGE (1986) ist<br />

das Futteraufnahmevermögen am Laktationsanfang bei Erstlaktierenden mit einem<br />

Erstkalbealter von 24 Monaten <strong>und</strong> einem Lebendgewicht von ca. 500 kg um bis zu 20 %<br />

geringer als bei höherlaktierenden Tieren. Diese Überlegenheit der Kühe in der<br />

Futteraufnahme zeigt sich auch in der Trockenstehzeit, wie HAYIRLI et al. (2002) in einem<br />

Vergleich der Futteraufnahmen bei Kühen <strong>und</strong> Färsen unter Berücksichtigung der<br />

Körpergewichte festgestellt haben.<br />

In den letzten drei Wochen ante partum sinkt die Futteraufnahme zunehmend um bis zu 32 %<br />

(JOHNSON <strong>und</strong> OTTERBY, 1981; BERTICS et al., 1992; INGVARTSEN et al., 1992a;<br />

HAYIRLI et al., 2002), wobei in der letzten Woche ante partum fast 90 % dieses Rückgangs<br />

zu beobachten sind (HAYIRLI et al., 2002).<br />

Dieser Rückgang kurz vor der Kalbung ist weniger als bisher angenommen auf die<br />

Verringerung des Pansenvolumens durch den wachsenden Fötus zurückzuführen, sondern<br />

wird vielmehr durch die metabolischen Veränderungen im Hinblick auf die Gravidität, die<br />

bevorstehende Laktation <strong>und</strong> die Änderungen in der Körperzusammensetzung bestimmt<br />

(INGVARTSEN <strong>und</strong> ANDERSEN, 2000). Da die Futteraufnahmen vor <strong>und</strong> nach der Kalbung<br />

nach GRUMMER (1995) positiv miteinander korreliert sind, sollte vor der Kalbung mit<br />

Maßnahmen zur Förderung der Futteraufnahme begonnen werden.<br />

In einigen Forschungsvorhaben wurde der Einfluss einer Verkürzung der Trockenstehzeit<br />

diskutiert. Im Gegensatz zu MAKUZA <strong>und</strong> McDANIEL (1996) sowie FUNK et al. (1987)<br />

fanden GULAY et al. (2003) keine signifikanten Unterschiede zwischen den Milchleistungsmerkmalen<br />

beim Vergleich laktierender Kühe, denen eine Trockenstehzeit normaler<br />

(60 Tage) oder verkürzter (30 Tage) Dauer gewährt wurde. Allerdings wiesen die Kühe mit<br />

normaler Trockenstehzeit eine signifikant negativere Ausprägung der Energiebilanz auf, was<br />

auf die tendenziell etwas geringere Futteraufnahme post partum bei etwas höherer<br />

7

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