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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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2 Literaturübersicht<br />

2.2.1 Tierbedingte Einflussfaktoren<br />

Rasse/Typ:<br />

Vergleiche zwischen Schwarz- <strong>und</strong> Rotbunten haben keine signifikanten Unterschiede in der<br />

Futteraufnahme zwischen diesen Rassen gezeigt (OLDENBROEK, 1986; HAFEZ, 1987;<br />

OLDENBROEK, 1988; FRANCKE, 1990; STAMER, 1995). STAMER (1995) stellt jedoch<br />

fest, dass bei Rassevergleichen mit rotbunten Kühen die veränderten Genfrequenzen in der<br />

Rotbuntpopulation aufgr<strong>und</strong> der HF-Einkreuzung in Erwägung gezogen werden müssen.<br />

Bei der Betrachtung des Futteraufnahmeverhaltens hingegen werden deutliche Unterschiede<br />

zwischen den beiden Rassen Schwarz- <strong>und</strong> Rotbunt sichtbar (STAMER, 1995). Während die<br />

Schwarzbunten häufiger den Fressplatz wechseln <strong>und</strong> deutlich länger am Futtertisch<br />

verweilen, fressen die Rotbunten effektiver. Als Ursache da<strong>für</strong> wird das rassenspezifische<br />

Temperament angeführt, welches die Rangordnung in gemischten Herden beeinflusst.<br />

Beim Vergleich der Futteraufnahmen anderer Rassen wurden jedoch in vielen<br />

Untersuchungen deutliche Unterschiede im Futteraufnahmevermögen gef<strong>und</strong>en.<br />

KRISTENSEN et al. (1987), FOLDAGER <strong>und</strong> HAARBO (1994), MACKLE et al. (1996) <strong>und</strong><br />

SØNDERGAARD et al. (2002) zeigten, dass Jerseys im Vergleich zu dänischem Rotvieh,<br />

Schwarzbunten bzw. HF-Tieren ein um 12 bzw. 23 % geringeres Futteraufnahmevermögen<br />

haben. Bei diesen Vergleichen müssen allerdings die Beziehungen zwischen Körpergröße<br />

bzw. -gewicht <strong>und</strong> Futteraufnahme berücksichtigt werden. Wird die Futteraufnahme auf das<br />

Körpergewicht bezogen, so weisen die Jerseys eine um 6–20 % höhere Futteraufnahme je kg<br />

Körpermasse auf als Dänisches Rotvieh <strong>und</strong> Friesian Kühe (OLDENBROEK, 1986;<br />

INGVARTSEN <strong>und</strong> WEISBJERG, 1993; SØNDERGAARD et al., 2002). Gründe <strong>für</strong> die<br />

Überlegenheit der Jerseys liegen nach Ansicht von MACKLE et al. (1996) in der effizienteren<br />

Futterumsetzung <strong>und</strong> der genetisch determinierten höheren Passagerate der Jerseys<br />

(INGVARTSEN <strong>und</strong> WEISBJERG, 1993).<br />

Dass milchbetonte Rassen eine höhere Futteraufnahme aufweisen als Doppelnutzungsrassen,<br />

wurde in vielen Untersuchungen deutlich (ZAUGG, 1976; OLDENBROEK, 1979; KORVER,<br />

1982; GRUBER et al., 1991; BUCKLEY et al., 2000; SØNDERGAARD et al., 2002). Jedoch<br />

sind die beobachteten Futteraufnahmen in vielen dieser Versuche aufgr<strong>und</strong> der<br />

unterschiedlichen Kraftfutteranteile in der Ration streng genommen nicht vergleichbar.<br />

GRUBER et al. (2001) betont in seiner Veröffentlichung, dass auch bei Konstanthaltung der<br />

wesentlichen Parameter wie Milchleistung, Lebendmasse, Gr<strong>und</strong>futterqualität <strong>und</strong><br />

Kraftfutterniveau die milchbetonten Rassen <strong>und</strong> insbesondere HF-Tiere eine höhere<br />

Futteraufnahme aufweisen als Doppelnutzungsrassen. Der Gr<strong>und</strong> scheint in einem erhöhten<br />

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