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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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2 Literaturübersicht<br />

2 Literaturübersicht<br />

2.1 Regulation der Futteraufnahme<br />

Nach WANGSNESS <strong>und</strong> MULLER (1981) versucht jeder Organismus, sein Körpergewicht<br />

<strong>und</strong> damit seine Energiebilanz konstant zu halten. Informationen über die Energiebilanz des<br />

Organismus werden durch verschiedene Metaboliten wie beispielsweise die flüchtigen<br />

Fettsäuren aus dem Pansenstoffwechsel, die Stoffwechselprodukte (Buttersäure, freie<br />

Fettsäuren aus dem Abbau von Depotfett) <strong>und</strong> die Hormone (Östrogen, Progesteron, Leptin,<br />

Insulin etc.) übermittelt. Der durch den Verbrauch von Energie <strong>für</strong> die Erhaltung <strong>und</strong> die<br />

verschiedenen Leistungen verursachte physiologische Impuls gelangt über das Nervensystem<br />

zum Gehirn <strong>und</strong> wird dort zum Fressvorgang auslösenden Signal verarbeitet (GRUBER et al.,<br />

2004). Nach DULPHY et al. (1994) stellen diese „physiologischen“ Wirkungsmechanismen<br />

die langfristige Regulation der Futteraufnahme dar.<br />

Die mittelfristige Regulation der Futteraufnahme mit einem Zeitfenster von einer Mahlzeit bis<br />

zu einem Tag wird auch als „mechanische oder physikalische Regulation“ bezeichnet. Hierbei<br />

spielt das Retikulorumen eine besondere Rolle, denn dessen Fassungsvermögen <strong>und</strong><br />

Entleerungsgeschwindigkeit stellen die entscheidenden Faktoren <strong>für</strong> die kurzfristige<br />

Futteraufnahme dar. An dieser Stelle treten physikalische Steuerungsmechanismen in den<br />

Vordergr<strong>und</strong>, denn je schneller der Druck des Panseninhaltes auf die Dehnungsrezeptoren<br />

abnimmt, umso früher wird eine erneute Futteraufnahme eingeleitet (ALLEN, 1996). In<br />

diesem Zusammenhang sind auch die Verdaulichkeit, die Passagerate <strong>und</strong> die<br />

Wiederkauaktivität zu sehen, da sie in hohem Maße die Abnahme des Befüllungsgrades<br />

beeinflussen. Die durch die Futterstruktur ausgelöste Speichelbildung beim Wiederkauen trägt<br />

wesentlich zur Stabilisierung des <strong>für</strong> die mikrobielle Fermentation optimalen Pansenmilieus<br />

bei. Die Stabilität des pH-Wertes <strong>und</strong> der Osmolarität im Pansen bestimmt nach DULPHY et<br />

al. (1994) die kurzfristige „chemische Regulation“ der Futteraufnahme, die auf die Dauer der<br />

Mahlzeit selbst <strong>und</strong> wenige St<strong>und</strong>en danach einwirkt.<br />

Als vierten Steuerungsmechanismus vermuten DULPHY et al. (1994) eine oropharyngeale<br />

Regulation, die mit den anderen vorgestellten Regulationsmechanismen in bestimmten<br />

Situation (z. B. kontaminiertes Futtermittel, Schmackhaftigkeit) interagiert.<br />

In Abbildung 1 ist eine Übersicht über die unterschiedlichen Einflussgrößen bei der<br />

Regulation der Futteraufnahme nach GRUBER et al. (2001) gegeben.<br />

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