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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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4 Diskussion<br />

Wie bei den LSQ-Mittelwerten zeigt sich auch bei den Residualkorrelationen durch die<br />

verschiedenen Vorzeichen die unterschiedliche Beziehung von Fett- <strong>und</strong> Eiweißgehalt zu<br />

allen Energiebilanzmerkmalen. Während höhere Energiebilanzen mit höheren Eiweißgehalten<br />

einhergehen, ist bei den Fettgehalten das Gegenteil zu beobachten (vgl. KAUFMANN, 1976;<br />

GRAVERT, 1991; DE VRIES <strong>und</strong> VEERKAMP, 2000; SEGGEWISS, 2004).<br />

Die Residualkorrelationen zwischen den Energiebilanzmerkmalen sind in der vorliegenden<br />

Untersuchung überwiegend im hohen bis sehr hohen Bereich <strong>und</strong> liegen zum Teil deutlich<br />

über den von COLLARD et al. (2000) geschätzten Korrelationen. Wie bei COLLARD et al.<br />

(2000) sind alle Korrelationen bis auf die Kombinationen mit der Energiedefizitdauer positiv.<br />

Bei der Interpretation der Residualkorrelationen zwischen den Energiebilanzmerkmalen ist zu<br />

bedenken, dass diese zum Teil voneinander abgeleitet wurden.<br />

Schlussfolgerung<br />

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass eine Selektion auf geringere<br />

Energiedefizite am Laktationsanfang aufgr<strong>und</strong> der geschätzten genetischen Parameter<br />

möglich erscheint. Die Heritabilitäten <strong>und</strong> genetischen Korrelationen sind allerdings aufgr<strong>und</strong><br />

der geringen Tierzahlen noch mit großen Standardfehlern behaftet. Daher gilt es, diese zu<br />

einem späteren Zeitpunkt an einem dann verfügbaren größeren Datensatz erneut zu schätzen.<br />

Die entsprechende systematische Datenerfassung auf dem Versuchsbetrieb Karkendamm ist<br />

etabliert. Aufgr<strong>und</strong> der umfangreichen <strong>und</strong> qualitativ hochwertigen Datenerfassung auf dem<br />

Versuchsbetrieb bietet es sich an, dabei auch eine genetische Analyse der Beziehungen<br />

zwischen Krankheitskomplexen <strong>und</strong> Energiebilanzmerkmalen durchzuführen. Obwohl in der<br />

Literatur das vergrößerte postpartale Energiedefizit als Ursache <strong>für</strong> die gestiegene Krankheitsanfälligkeit<br />

diskutiert wird, sind bisher keine Veröffentlichungen über genetische<br />

Korrelationen zwischen Energiebilanzmerkmalen <strong>und</strong> Krankheitskomplexen bekannt.<br />

BUTLER et al. haben 1981 die These aufgestellt, dass sowohl das Ausmaß bzw. die Höhe als<br />

auch die Dauer des Energiedefizits einen Einfluss auf den Ges<strong>und</strong>heitsstatus des Tieres<br />

ausüben. COLLARD et al. (2000) haben verschiedene Energiebilanzmerkmale definiert <strong>und</strong><br />

deren phänotypische Beziehung zu unterschiedlichen Krankheitskomplexen analysiert. Die<br />

Energiedefizitdauer war dabei mit Reproduktionsstörungen <strong>und</strong> Stoffwechselerkrankungen<br />

korreliert, während Erkrankungen des Bewegungsapparates eine engere Beziehung zur<br />

Strenge des Energiedefizits aufwiesen. Die sehr hohen Residualkorrelationen zwischen der<br />

Energiedefizitdauer <strong>und</strong> dem totalen sowie größten Energiedefizit von r e = -0,88 bzw.<br />

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