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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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4 Diskussion<br />

Beziehung zwischen Energiebilanz- <strong>und</strong> Teillaktationsmerkmalen<br />

Ein weiteres Ziel dieser Arbeit war die Analyse der Beziehungen zwischen verschiedenen<br />

Energiebilanz- <strong>und</strong> Teillaktationsmerkmalen. Die Energiebilanzmerkmale wurden in<br />

Anlehnung an COLLARD et al. (2000) definiert, die die phänotypischen Beziehungen<br />

zwischen diesen Energiebilanzmerkmalen <strong>und</strong> Krankheitskomplexen untersucht haben. Der<br />

Hintergr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> ist die Fragestellung, welches Energiebilanzmerkmal am höchsten mit<br />

Krankheitskomplexen korreliert ist, so dass auf dieses Merkmal selektiert werden sollte. So<br />

scheinen nach COLLARD et al. (2000) beispielsweise die Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />

von der Höhe des Energiedefizits abzuhängen, während Reproduktionsprobleme<br />

<strong>und</strong> Stoffwechselerkrankungen am höchsten mit der Dauer des Energiedefizits korreliert sind.<br />

Zu den Reproduktionsproblemen ist anzumerken, dass diese in vielen Untersuchungen über<br />

ein längeres Zeitintervall zwischen Kalbung <strong>und</strong> erster Ovulation bzw. über die Non-Return-<br />

Rate definiert werden (DE VRIES et al., 1999; DE VRIES <strong>und</strong> VEERKAMP, 2000;<br />

GILLUND et al., 2001; BERRY et al., 2003; WALL et al., <strong>2007</strong>), wobei ein späteres Einsetzen<br />

der Zyklusaktivität als negativ ausgelegt wird. Unter biologischen Gesichtspunkten<br />

hingegen ist dieses verzögerte Einsetzen der Zyklusaktivität jedoch sinnvoll, da es die<br />

Konzeption in einer kritischen Nährstoffsituation verhindert. Somit sollte das verzögerte<br />

Anlaufen des Fruchtbarkeitsgeschehens bei hochleistenden Kühen nicht als Reproduktionsproblem<br />

angesehen <strong>und</strong> bezeichnet werden.<br />

Genetische Korrelationen zwischen Krankheitskomplexen <strong>und</strong> Energiebilanzmerkmalen sind<br />

in der Literatur selten zu finden. Dies ist sicherlich bedingt durch den hohen Aufwand der<br />

Energiebilanzschätzung in Kombination mit den geringen Inzidenzen der meisten<br />

Erkrankungen. Daher kann diese Arbeit auch als Vorleistung <strong>für</strong> eine genetische Analyse<br />

dieser Zusammenhänge gesehen werden, da die da<strong>für</strong> erforderliche Datenerhebung auf dem<br />

Versuchsbetrieb Karkendamm fortgeführt wird.<br />

Die Berechnung der Energiebilanz- <strong>und</strong> Teillaktationsmerkmale erfolgte auf Basis der vom<br />

11. bis zum 100. Laktationstag aufgefüllten täglichen Beobachtungswerte. Dazu wurde das<br />

bereits bei der Analyse der täglichen Beobachtungswerte vorgestellte Verfahren nicht nur<br />

zwischen der ersten <strong>und</strong> letzten Beobachtung eines Tieres in dem jeweiligen Merkmal<br />

angewandt, sondern auch davor bis zum 11. Laktationstag <strong>und</strong> danach bis zum<br />

100. Laktationstag. Während beim Auffüllen alle Beobachtungen zur Schätzung der fixen<br />

Effekte genutzt wurden, ist die Berechnung der Energiebilanz- <strong>und</strong> Teillaktationsmerkmale<br />

nur bei den 63 Erstlaktierenden mit im Beobachtungszeitraum abgeschlossenen<br />

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