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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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4 Diskussion<br />

Eine Integration der täglichen Energiebilanz in die Selektionsentscheidungen bietet sich<br />

aufgr<strong>und</strong> der mit dem Random Regression Modell geschätzten Heritabilität von h 2 = 0,34 an.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des großen Aufwands der Energiebilanzschätzung wird die Integration<br />

der Energiebilanz in Selektionsentscheidungen nur über Nukleuszuchtprogramme mit einer<br />

Leistungsprüfung der Bullenmütter auf Station realisierbar sein (vgl. SIMM et al., 1991,<br />

PERSAUD et al., 1991).<br />

Auf Basis der hohen genetischen Korrelationen zwischen der Energiebilanz <strong>und</strong> den<br />

Merkmalen Futteraufnahme <strong>und</strong> Körperkonditionsbewertung am Laktationsanfang erscheint<br />

eine indirekte Selektion auf eine höhere Energiebilanz auch über eine Feldprüfung im<br />

größeren Umfang möglich. Als Vorteil <strong>für</strong> die indirekte Selektion über die Körperkondition<br />

muss die einfache Datenerhebung der BCS-Noten vor allem vor dem Hintergr<strong>und</strong> der sehr<br />

hohen genetischen Korrelationen zwischen den Körperkonditionen bis zum 180. Laktationstag<br />

gesehen werden. Die indirekte Selektion auf höhere Energiebilanzen am Laktationsanfang<br />

wäre durch eine halbjährliche Konditionsbeurteilung kostengünstig zu bewerkstelligen.<br />

Allerdings ist dabei wegen der hohen genetischen Beziehung der BCS-Noten zum<br />

Lebendgewicht mit einem Anstieg der Körpergewichte zu rechnen. Weiterhin ist auch der<br />

deutliche Abfall der genetischen Korrelation zwischen der Energiebilanz <strong>und</strong> der<br />

Körperkondition ab dem 60. Laktationstag nachteilig zu sehen.<br />

Alternativ zur indirekten Selektion über die Körperkondition wäre auch eine indirekte<br />

Selektion auf die Energiebilanz über die Futteraufnahme denkbar, da beide Merkmale bis über<br />

den 90. Laktationstag hinaus sehr hoch miteinander genetisch korreliert sind. Diese wäre auch<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass eine Vorhersage der Futteraufnahme aus den Verhaltensmerkmalen<br />

nicht möglich ist (KAUFMANN et al., <strong>2007</strong>), nur im Rahmen einer Stationsprüfung<br />

zu bewerkstelligen. Dabei wäre abzuwägen, ob anstelle der indirekten Selektion über<br />

die Futteraufnahme nicht doch der methodische Mehraufwand <strong>für</strong> die direkte Selektion auf<br />

die Energiebilanz gerechtfertigt ist. Als Konsequenz ist eine Leistungsprüfung der<br />

Futteraufnahme potentieller Bullenmütter auf Station in jedem Falle erforderlich.<br />

Die im Vergleich zu den in der Literatur angegebenen Werten geringe Heritabilität der<br />

Futteraufnahme in dem relevanten Zeitraum verdeutlicht, dass die vorliegenden Ergebnisse<br />

vor einer Anwendung in Selektionsprogrammen an größeren Datensätzen verifiziert werden<br />

müssen.<br />

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