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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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4 Diskussion<br />

bei vergleichbarer Fütterung veröffentlichten genetischen Korrelationen liegt. Diese<br />

Korrelation bestätigt die Aussagen von VAN ARENDONK et al. (1991) <strong>und</strong> VEERKAMP et<br />

al. (1995), dass bei der alleinigen Zuchtauswahl nach hoher Milchleistung durch den<br />

korrelierten Futteraufnahmeanstieg nur 40–48 % des erhöhten Energiebedarfs durch die<br />

Energieaufnahme abgedeckt werden. Für den restlichen Energiebedarf müssen Körperreserven<br />

mobilisiert werden.<br />

Die Körperkonditionsbenotung ist nur schwach mit der Energiebilanz korreliert, obwohl der<br />

Body Condition Score (BCS) von CHILLARD et al. (1991) als die kumulative Energiebilanz<br />

über den Betrachtungszeitraum angesehen wird. Diese geringe Korrelation wird sicherlich<br />

durch die bereits bei den Verlaufskurven der Merkmale über die Laktation diskutierten<br />

zeitlichen <strong>und</strong> biologischen Zusammenhänge zwischen Energiebilanz <strong>und</strong> Körpergewicht<br />

erklärt. In Übereinstimmung zur vorliegenden Untersuchung ist die Energiebilanz auch bei<br />

SPICER et al. (1990) nicht mit der Körperkondition phänotypisch korreliert. Die schwache<br />

genetische Korrelation der Körperkondition zur Futteraufnahme, die mittlere negative<br />

Korrelation zur Milchmenge sowie die hohe genetische Beziehung der Kondition zum<br />

Lebendgewicht stimmen mit den Ausführungen von VEERKAMP (1998) überein.<br />

Mit dem Random Regression Modell wurde in bivariaten Analysen die Entwicklung der<br />

Korrelationen zwischen den Merkmalen über den Laktationsverlauf untersucht. Zu den<br />

Untersuchungen von VEERKAMP <strong>und</strong> THOMPSON (1999) <strong>und</strong> KARACAÖREN et al.<br />

(2006) sind nur wenig Gemeinsamkeiten im Verlauf der Korrelationen zwischen den<br />

Merkmalen zu erkennen. Während in den oben genannten Untersuchungen beispielsweise am<br />

Laktationsanfang negative Korrelationen zwischen der Futteraufnahme <strong>und</strong> der Milchleistung<br />

geschätzt wurden, sind diese in der vorliegenden Untersuchung am Laktationsanfang schwach<br />

positiv korreliert <strong>und</strong> nehmen bis zum 180. Laktationstag zu. Insgesamt gesehen ist in den<br />

bisher publizierten Entwicklungen genetischer Korrelationen über die Laktation kein<br />

einheitlicher Trend zu erkennen.<br />

Der geschätzte Verlauf der genetischen Korrelationen zwischen der Futteraufnahme <strong>und</strong> der<br />

Milchleistung bestätigt, dass bei fortgesetzter Selektion auf Milchleistung der erhöhte<br />

Energiebedarf gerade am Laktationsanfang nicht durch die Futteraufnahme kompensiert<br />

werden kann. Aufgr<strong>und</strong> der schwach negativen genetischen Korrelation der Milchleistung zur<br />

Energiebilanz in den ersten 30 Laktationstagen wird es daher bei alleiniger Zucht auf<br />

Milchleistung zu einer stärkeren Ausprägung des Energiedefizits am Laktationsanfang<br />

kommen.<br />

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