Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...
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4 Diskussion<br />
Der mit dem Random Regression Modell II geschätzte Verlauf der Heritabilität der<br />
Futteraufnahme ähnelt den Ergebnissen von BERRY et al. (<strong>2007</strong>) in deren Untersuchung an<br />
grasenden Kühen. Ein Anstieg der Heritabilität auf ein Maximum um den 100. bis<br />
120. Laktationstag wie in den Untersuchungen von KOENEN <strong>und</strong> VEERKAMP (1998) sowie<br />
KARACAÖREN et al. (<strong>2007</strong>) ist nicht zu erkennen. Bei COFFEY et al. (2001) nahm die<br />
Heritabilität der Futteraufnahme ähnlich ab wie bei VAN ELZAKKER <strong>und</strong> VAN<br />
ARENDONK (1993) von h 2 = 0,22 zu Beginn der Laktation auf h 2 = 0,14 um den<br />
180. Laktationstag. VAN ARENDONK et al. (1991) merken dazu an, dass die große Streuung<br />
veröffentlichter Erblichkeitsgrade bei der Futteraufnahme auf die gerade bei diesen<br />
Untersuchungen sehr unterschiedlichen Tierzahlen, die verschiedenen Fütterungsverfahren<br />
<strong>und</strong> die diversen statistischen Methoden zurückzuführen ist. Die Aussage von VEERKAMP<br />
(1998), dass die Heritabilität der Futteraufnahme in etwa auf dem Niveau der Heritabilität der<br />
Milchmenge liegt, wird in der vorliegenden Untersuchung nicht bestätigt.<br />
Für die Milchmenge wurde mit dem Fixed Regression Modell III eine Heritabilität von<br />
h 2 = 0,23 ± 0,01 geschätzt. In der Literatur sind <strong>für</strong> die Milchmenge Heritabilitäten von<br />
h 2 = 0,16 bis h 2 = 0,59 zu finden (JAMROZIK <strong>und</strong> SCHAEFFER, 1997; OLORI et al., 1999;<br />
COFFEY et al., 2001; DRUET et al., 2003; KARACAÖREN et al., 2006; DECHOW <strong>und</strong><br />
NORMAN, <strong>2007</strong>). Bei der Analyse mit dem Random Regression Modell IV wurde am<br />
Laktationsanfang mit h 2 = 0,47 eine deutlich höhere Heritabilität geschätzt als im weiteren<br />
Laktationsverlauf. Dieselbe Beobachtung deutlich erhöhter Heritabilitäten der Milchleistung<br />
am Laktationsanfang machten auch JAMROZIK <strong>und</strong> SCHAEFFER (1997) sowie<br />
KARACAÖREN et al. (2006). JAMROZIK <strong>und</strong> SCHAEFFER (1997) schreiben dies der<br />
genaueren Berücksichtigung des Laktationstags innerhalb des Testtags durch das Random<br />
Regression Modell zu.<br />
Die in der Literatur zu findenden Heritabilitäten <strong>für</strong> das Lebendgewicht von Färsen liegen<br />
hauptsächlich im hohen Bereich (Mittel bei 0,50) bei einer Spannweite von h 2 = 0,23 bis<br />
h 2 = 0,88 (VEERKAMP, 1998; VEERKAMP et al., 2000; COFFEY et al., 2001;<br />
KARACAÖREN et al., 2006). Die mit dem Fixed Regression Modell III geschätzte<br />
Heritabilität des Lebendgewichts beträgt in der vorliegenden Untersuchung h 2 = 0,17 ± 0,08,<br />
während mit dem Random Regression Modell IV Erblichkeitsgrade von h 2 = 0,26 bis<br />
h 2 = 0,45 berechnet wurden. Damit stehen die Ergebnisse in deutlichem Widerspruch zu den<br />
Ausführungen von VEERKAMP (1998), dass die Heritabilität des Lebendgewichts generell<br />
hoch ist, insbesondere wenn das Lebendgewicht als Mittelwert mehrerer Messungen in die<br />
Schätzung einfließt. Diese Diskrepanz ist sicherlich mitverursacht durch den kürzeren<br />
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