Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...
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4 Diskussion<br />
KRAMER (<strong>2007</strong>) bestätigt, der an einer aus erstlaktierenden <strong>und</strong> mehrkalbigen Kühen<br />
zusammengesetzten Herde vom 6. bis zum 230. Laktationstag eine Wiederholbarkeit von<br />
34 % schätzte. Zusätzlich ist bei der Beurteilung der Wiederholbarkeiten die<br />
Zusammensetzung der Versuchsherden zu berücksichtigen, denn bei Färsen ist die<br />
Wiederholbarkeit der Futteraufnahme in den ersten 180 Laktationstagen geringer als bei<br />
mehrkalbigen Kühen (PERSAUD et al., 1991).<br />
Der durch die Auswertung mit dem Random Regression Modell II gef<strong>und</strong>ene Anstieg der<br />
Wiederholbarkeitskoeffizienten der Futteraufnahme der Färsen über den Laktationsverlauf<br />
von 39 % am Laktationsbeginn auf 50 % zum 180. Laktationstag ist bei PERSAUD <strong>und</strong><br />
SIMM (1991) sowie KRAMER (<strong>2007</strong>) nicht zu beobachten. Die bei einigen Merkmalen<br />
auffällige Abweichung der mit dem Fixed Regression Modell geschätzten Wiederholbarkeiten<br />
über die 180 Laktationstage von den Ergebnissen der Analyse mit dem Random Regression<br />
Modell zeigte sich auch bei KRAMER (<strong>2007</strong>). Diese Abweichung kann nach VEERKAMP<br />
<strong>und</strong> THOMPSON (1998) zufolge darin begründet sein, dass diese Merkmale fälschlicherweise<br />
bei dem Fixed Regression Modell als das genetisch selbe Merkmal behandelt werden.<br />
Dies wird auch bei der genetischen Analyse sichtbar. Allerdings sind aufgr<strong>und</strong> der geringen<br />
Tierzahlen die genetischen Parameter mit großen Schätzfehlern behaftet, was durch die<br />
Standardfehler bei der genetischen Analyse mit dem Fixed Regression Modell III deutlich<br />
wird. Dies ist bei der Interpretation der Heritabilitäten <strong>und</strong> genetischen Korrelationen zu<br />
beachten. In Übereinstimmung mit den Beobachtungen von JAMROZIK <strong>und</strong> SCHAEFFER<br />
(1997) führte die Schätzung der Heritabilitäten mit Random Regression Methoden<br />
(Modell IV) in der Tendenz zu höheren Erblichkeitsgraden als die Analyse mit Fixed<br />
Regression Methoden (Modell III).<br />
Die mit dem Fixed Regression Modell III geschätzte Heritabilität der Futteraufnahme liegt<br />
mit h 2 = 0,10 ± 0,05 unter der <strong>für</strong> Färsen veröffentlichten Spannweite der Heritabilitäten von<br />
h 2 = 0,14 bis h 2 = 0,56 (KORVER et al., 1991; VAN ARENDONK et al., 1991; LEE et al.,<br />
1992; VAN ELZAKKER <strong>und</strong> VAN ARENDONK, 1993; SVENDSEN et al., 1994;<br />
VEERKAMP <strong>und</strong> THOMPSON, 1999; VEERKAMP et al., 2000; COFFEY et al., 2002).<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich ist bei der Interpretation der gef<strong>und</strong>enen Ergebnisse <strong>für</strong> die genetischen<br />
Parameter im Zusammenhang mit den in der Literatur veröffentlichten Werten der z. T. große<br />
Leistungsunterschied der analysierten Färsen im Vergleich mit den anderen untersuchten<br />
Milchviehpopulationen zu berücksichtigen. Die geschätzten genetischen Parameter sind daher<br />
nicht auf die nationale Milchviehpopulation zu verallgemeinern.<br />
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