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Hauke Hüttmann, 2007 - Institut für Tierzucht und Tierhaltung ...

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4 Diskussion<br />

Ein analog zur Milchleistung steigender Trend in der Futteraufnahme über den<br />

Beobachtungszeitraum lässt sich nicht erkennen. LOUGH et al. (1990), ALBRIGHT (1993),<br />

HOLTER et al. (1997) <strong>und</strong> BRITT et al. (2003) berichten, dass höhere Temperaturen <strong>und</strong><br />

Luftfeuchtigkeiten in den Sommermonaten zu sinkenden Futteraufnahmen führen. Dies ließ<br />

sich in der vorliegenden Untersuchung nicht erkennen. Aus dem Verlauf der LSQ-Mittelwerte<br />

der Milchleistung wird hingegen ersichtlich, dass in dem Zeitraum Juli bis September 2006<br />

ein leichter Einbruch der Milchleistung zu verzeichnen war.<br />

Die geringsten Schwankungen über den Beobachtungszeitraum treten bei den LSQ-<br />

Mittelwerten des Merkmals Lebendgewicht auf. Eine langfristige Tendenz ist in der<br />

Entwicklung der Lebendgewichte über den kurzen Beobachtungszeitraum nicht zu erkennen.<br />

Bei der aus den Merkmalen energiekorrigierte Milchmenge, Futteraufnahme <strong>und</strong><br />

Lebendgewicht täglich geschätzten Energiebilanz treten die größten Schwankungen zwischen<br />

den LSQ-Mittelwerten benachbarter Beobachtungstage auf. In den letzten drei Monaten des<br />

Beobachtungszeitraums ist eine deutliche Verringerung der täglichen Energiebilanzen<br />

aufgr<strong>und</strong> der steigenden Milchleistung bei konstanter Energieaufnahme zu erkennen. Dass die<br />

Lebendgewichte in diesem Zeitraum abnehmen, obwohl die täglichen Energiebilanzen<br />

größtenteils positiv sind, veranschaulicht ein generelles Problem der Energiebilanzen.<br />

Zum einen lässt sich der Wert der geschätzten Energiebilanz nicht unmittelbar in der<br />

Veränderung des Lebendgewichts wieder finden, da Schwankungen im Körperenergiegehalt<br />

nicht unbedingt mit Gewichtsveränderungen einhergehen müssen (KIRCHGESSNER, 1997).<br />

Zum anderen können die Ungenauigkeiten bei der Erfassung <strong>und</strong> der Analyse der einzelnen<br />

Parameter durch die Fehlerfortpflanzung bei der Schätzung der Energiebilanz sicherlich zu<br />

größeren Schätzfehlern führen. Dieses Problem der Saldierung der Energiemengen wird in der<br />

Untersuchung von STAPLES et al. (1990) sichtbar, in der die Energie aus der eingeschmolzenen<br />

Körpersubstanz mit in die Bilanzberechnung einbezogen wurde. Dennoch waren<br />

die Energiebilanzen am Laktationsanfang negativ.<br />

Des Weiteren stellten AGNEW <strong>und</strong> YAN (2000) fest, dass die Schätzformeln zur Ableitung<br />

des Erhaltungsbedarfs, welche auf Untersuchungen aus den 60er bzw. 70er Jahren basieren,<br />

zu einer Unterschätzung von ca. 25 % führen. CAMMELL et al. (2000) haben bei<br />

maisbasierter TMR-Fütterung sogar einen im Vergleich zu den Empfehlungen des ARC<br />

(1980) <strong>und</strong> ARFC (1993) um 40 % höheren Erhaltungsbedarf gef<strong>und</strong>en. KORVER (1988)<br />

führte dazu schon früher aus, dass der Erhaltungsbedarf zwischen den Tieren eine<br />

beträchtliche Streuung aufweist, was bei der individuellen Energiebilanzberechnung eine<br />

große Fehlerquelle darstellen kann.<br />

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