A8 Die Zeit 1933 – 1949 - Mardorf
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1.9.1941 Mit dem „Judenstern“ (Abb. rechts) wird die Endphase des „Holocaust“ an Juden,<br />
Sinti und Roma eingeleitet.<br />
7.12.1941 Überfall (des deutschen Verbündeten) Japan auf den US-Stützpunkt „Pearl<br />
Harbor“ (Hawaii) führt am 8.12. zum Kriegseintritt der USA (11.12. Deutsche<br />
Kriegserklärung), die bis dahin die Alliierten in Europa „nur“ mit Kriegsmaterial<br />
unterstützt hatten.<br />
1941/42 Der strenge Winter ist von Dez. bis Febr. extrem kalt und schneereich <strong>–</strong> <strong>Mardorf</strong> ist längere <strong>Zeit</strong><br />
von der Außenwelt abgeschnitten.<br />
1942 Das Konzentrationslager Arbeitsdorf <strong>–</strong> Wolfsburg entsteht.<br />
Regierungspräsident von Hannover wird Dr. Kurt Binding.<br />
26./27.1.1942 Hannover ist Ziel einer schweren Nachtbombardierung der RAF.<br />
Alliierte Jagdbomber (auffällig vom Boden ist die Lockheed<br />
P38“Lightning“ <strong>–</strong> Foto rechts) werden bei Kämpfen mit der deutschen Luftwaffe gesichtet.<br />
Febr./März 1942 Viel Schnee und Temperaturen bis -20°C.<br />
31.3.1942 Als letzte verbliebene jüdische Familie in Rehburg-Stadt werden Max und Emmy Goldschmidt<br />
über das Sammellager Ahlem weiter nach<br />
Warschau deportiert. Sie überleben den<br />
„Holocaust“ nicht.<br />
4.5.1942 Maria Sabat (*19.12.1909 in Sarny bei Lemberg/Lwow/Lwiw in Galizien <strong>–</strong> im strittigen Grenzgebiet<br />
zwischen Polen und Ukraine) kommt nach der deutschen Besetzung mit einem 4-tägigen<br />
Bahntransport nach Deutschland und wird ab 8.5. auf einem Spargelhof in Liebenau eingesetzt<br />
(siehe Arbeitskarte oben). Ab 5.8.1942 wird sie der Hofstelle Nr.8 in <strong>Mardorf</strong> zugewiesen. Vom<br />
griechisch-katholischem Pfarramt wird ihr im gleichen Jahr ein Geburtschein als „Volksdeutsche“<br />
(Vater war in der österr.-ungar.Armee, Mutter eine geborene Wolf) ausgestellt. Daraufhin erhält sie<br />
ein Arbeitsbuch (siehe Foto oben). Ihr muss es wohl trotz der schweren Arbeit relativ gut gegangen<br />
sein. Sie will nach Ende des Krieges nicht in ihre inzwischen sowjetische Heimat zurückkehren und<br />
bekommt 1961 eine unbefristete Arbeitserlaubnis; erhält später Rente und wird am 9.5.1977<br />
schließlich eingebürgert. Maria verstirbt am 22.5.1987 in einem Seniorenheim in Rehburg.<br />
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