Operationelles Programm

Genehmigt durch die Europäischen Kommission
Transnationale territoriale Zusammenarbeit
Operationelles Programm
2007-2013

Programm zur Transnationalen Territorialen
Zusammenarbeit (INTERREG IVB) für Nordwesteuropa
1. EINLEITUNG............................................................................................................ 0
1.1 Einleitung................................................................................................................ 0
1.2 Territoriale transnationale Zusammenarbeit in NWE: Ergebnisse früherer
INTERREG-Programme, Schwächen und Herausforderungen ............................. 1
1.4 Aufbau des Operationellen Programms.................................................................. 5
2. ANALYSE DES NWE-PROGRAMMGEBIETS: KONTEXT FÜR DIE
TRANSNATIONALE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT...................................... 7
2.1 Analyse der Situation im Kooperationsraum........................................................... 7
2.2 SWOT-Analyse..................................................................................................... 42
3. DIE GEMEINSAME TRANSNATIONALE STRATEGIE......................................... 48
3.1 Einleitung.............................................................................................................. 48
3.2 Programmziel ....................................................................................................... 50
3.3 Der Mehrwert der transnationalen Zusammenarbeit in Nordwesteuropa ............. 50
3.4 Begründung der Schwerpunktbereiche ................................................................ 52
3.4.1 Bezug zu den Gemeinschaftlichen Leitlinien zur Kohäsion......................... 55
3.4.2 Die nationalen strategischen Rahmenpläne................................................ 56
3.4.3 Übereinstimmung mit den Gemeinschaftspolitiken ..................................... 57
3.4.4 Ex-ante-Evaluierung und Strategische Umweltprüfung............................... 58
3.4.5 Wichtigste Schlussfolgerungen der Ex-ante-Evaluierung und der
Strategischen Umweltprüfung ("zusammenfassende Erklärung")........................ 60
4. SCHWERPUNKTBEREICHE FÜR DIE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ... 63
4.1 Einleitung.............................................................................................................. 63
Schwerpunktbereich 1: Entwicklung der wissensbasierten Wirtschaft in
NWE durch die Nutzung unserer Innovationskapazitäten.............................. 64
Schwerpunktbereich 2: Nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen
und natürlicher und technologischer Risiken ................................................. 71
Schwerpunktbereich 3: Verbesserung der Konnektivität in NWE durch die
Förderung intelligenter und nachhaltige Transport- und ICT-Lösungen ...... 79
Schwerpunktbereich 4: Förderung starker und florierender Gemeinschaften
auf transnationaler Ebene ................................................................................. 85
Schwerpunktbereich 5: Technische Hilfe ........................................................ 92
4.2 Qualitätsanforderungen an zukünftige Projekte.................................................... 92

5. STRATEGISCHE INITIATIVEN.............................................................................. 96
6. PROGRAMM-MANAGEMENT............................................................................. 102
6.1 Organe des Programm-Managements ............................................................... 103
6.2 Auswahl der Vorhaben ....................................................................................... 108
6.2.1 Öffentlichkeitsarbeit für das Programm und Förderung qualitativ
hochwertiger Projekte ........................................................................................ 108
6.2.2 Wer kann einen Antrag stellen? ................................................................ 108
6.2.3 Wie wird die Finanzierung beantragt?....................................................... 109
6.3 Durchführung der Finanzierung .......................................................................... 109
6.3.1 Auszahlungen und Mittelbindungen auf Gemeinschaftsebene ................. 109
6.3.2 EFRE-Beihilfe ........................................................................................... 110
6.3.3 Auszahlungen an Endbegünstigte ............................................................ 110
6.4 Monitoring, Berichte und Beurteilung.................................................................. 110
6.4.1 Monitoring ................................................................................................. 110
6.4.2 Jahres- und Abschlussbericht zur Durchführung ...................................... 111
6.4.3 Ex-Ante-Evaluierung und Strategische Umweltprüfung (SUP).................. 112
6.4.4 Evaluierung während der Programmlaufzeit ............................................. 112
6.4.5 Die Ex-post-Evaluierung ........................................................................... 112
6.5 Kontrollen und Korrekturen bei der Finanzabwicklung ....................................... 112
6.5.1 Haftung ..................................................................................................... 112
6.5.2 Kontrolle der Finanzabwicklung durch die Mitgliedstaaten........................ 113
6.5.3 Kontrolle der Finanzabwicklung durch die Kommission ............................ 113
6.5.4 Unregelmäßigkeiten und Korrekturen bei den Finanzen ........................... 113
6.6 Automatisierter Informationsaustausch zwischen Mitgliedstaaten und der
Kommission ....................................................................................................... 114
7. INFORMATIONS- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT......................................... 115
7.1 Ziele.................................................................................................................... 115
7.2 Zielgruppen......................................................................................................... 115
7.2.1 Potenzielle Begünstigte............................................................................. 115
7.2.2 Begünstigte ............................................................................................... 116
7.2.3 Politiker und Entscheidungsträger............................................................. 116
7.2.4 Breite Öffentlichkeit ................................................................................... 116
7.3 Botschaften......................................................................................................... 117
7.4 Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche ............................................................... 117
7.4.1 Programm-Management ........................................................................... 117
7.4.2 Kontaktstellen ........................................................................................... 118
7.4.3 Hauptpartner ............................................................................................. 118
7.5 Monitoring des Kommunikationsplans ................................................................ 118
8. FINANZPLAN....................................................................................................... 119

8.1 Mittelzuweisung pro Jahr 2007–2013 ................................................................. 119
8.2 Mittelzuweisung per Schwerpunktbereich 2007–2013........................................ 119
A) das fördErfähige gebiet – liste der NUTS III-gebiete....................................... 121
B) KARTEN UND ABBILDUNGEN.......................................................................... 135
C) ÜBERSICHT ÜBER EU-INITIATIVEN MIT EINEM BEZUG ZUM OperationelleN
Programm FÜR NWE.............................................................................................. 153
D) ÜBERSICHT ÜBER DIE SCHWERPUNKTBEREICHE DER NATIONALEN
STRATEGISCHEN RAHMENPLÄNE DER AM NWE-PROGRAMM BETEILIGTEN
MITGLIEDSTAATEN IN BEZUG AUF die KOHÄSIONSPOLITIK zur
Wettbewerbsfähigkeit und Zusammenarbeit ....................................................... 175
E) INDIKATIVE AUFSCHLÜSSELUNG DER GEMEINSchaFTSBEITRÄGE NACH
KATEGORIEN IM OperationelleN Programm ....................................................... 188
F) LISTE DER ZUSTÄNDIGEN MINISTERIEN IN DEN BETEILIGTEN LÄNDERN 197
Endnoten
Separate Berichte:
I) Bericht der Ex-Ante-Evaluierung
II) Bericht der Strategischen Umweltprüfung (SUP)

1. EINLEITUNG
1.1 Einleitung
Globalisierung, Liberalisierung und neue Formen der Governance erhöhen die
wechselseitige Abhängigkeit der Regionen in Europa. Die Folgen der
technologischen Revolution, die Notwendigkeit, die EU als wirtschaftlich
wettbewerbsfähigen Gegenspieler zu den USA und Asien zu positionieren, die EU-
Erweiterung und die Entwicklung des gemeinsamen Binnenmarkts stellen den
räumlichen Zusammenhalt in einem vereinten Europa vor große Herausforderungen.
Ein anschauliches Beispiel für die zunehmende wechselseitige Abhängigkeit der
Regionen ist die Vielzahl von Verbindungen - wie z.B. Güter- und
Personenverkehrsrouten –, die Europa durchziehen. So erstreckt sich beispielsweise
das Hinterland des Rotterdamer Hafens bis weit hinter die Alpen, und die neuen
Hochgeschwindigkeitsverbindungen mit ihren verkürzten Reisezeiten lassen
Nordwesteuropa (NWE) enger zusammenrücken.
Während einerseits die Abhängigkeit der Regionen untereinander immer weiter
zunimmt, sind andererseits weitgreifende räumliche Entwicklungstrends zu
beobachten, die eine Bedrohung für den sozialen, wirtschaftlichen und territorialen
Zusammenhang des transnationalen Kooperationsraums darstellen könnten. So
könnten die derzeitigen demographischen Entwicklungen und Migrationstrends eine
weitere Polarisierung in den großen Metropolräumen Nordwesteuropas zur Folge
haben, während es in den ländlicheren und peripher gelegenen Gebieten zu einer
Abwanderung der Bevölkerung kommt. Sowohl die Wirtschaft als auch die Umwelt in
den betroffenen Städten und Regionen leiden unter dem ständigen Wettbewerb
zwischen großen städtischen Gebieten, Häfen und Transportknotenpunkten. Da die
Folgen des Klimawandels sich auf verschiedene Regionen unterschiedlich
auswirken, droht das Ungleichgewicht im gesamten NWE-Gebiet weiter
zuzunehmen.
Deshalb wächst das Bewusstsein für den zunehmenden Koordinationsbedarf
raumbezogener Zielsetzungen und Strategien. Die territoriale Zusammenarbeit
zwischen großen, benachbarten transnationalen Gebieten in Themenbereichen, die
von einem einzelnen Staat allein nicht adäquat angegangen werden können, wird
deshalb von EU-Institutionen, Mitgliedstaaten und Regionen gleichermaßen
unterstützt. Die Lissabon/Göteborg-Strategie der Europäischen Union, die auf eine
Wissenswirtschaft und nachhaltige Entwicklung zielt i , ist seit dem Jahr 2000 eine der
Kernzielsetzungen der EU. Da die vielfältigen Potenziale der einzelnen europäischen
Regionen in der Lissabon-Strategie nicht ausreichend zu ihrem Recht kamen, haben
die für Raumplanung zuständigen Minister der EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2004 mit
der Erarbeitung der "Territorialen Agenda für die Europäische Union" begonnen, die
2007 verabschiedet wurde. Mit Hilfe einer integrierten territorialen
Entwicklungsstruktur sollen Regionen in die Lage versetzt werden, ihre eigenen
Potenziale effektiver in den Gesamtprozess einzubringen. Die europäische
Kohäsionspolitik für den Programmzeitraum 2007-2013 wird zur Realisierung der
Zielsetzungen der Lissabon/Göteborg-Strategie und der Territorialen Agenda
beitragen, da sie eine ausgewogene und nachhaltige territoriale Entwicklung
propagiert. So werden Europa und seine Regionen zu interessanten
Investitionsstandorten, an denen mehr und bessere Arbeitsplätze geschaffen werden
und an denen das Wissen und der Innovationswille entstehen, ohne die ein
Wachstum nicht möglich ist.

1. Einleitung
Das vorliegende Operationelle Programm (OP) zur transnationalen Zusammenarbeit
in Nordwesteuropa fördert einen integrierten Ansatz bei der territorialen Entwicklung
– sowohl in horizontaler (zwischen verschiedenen politischen Sektoren), vertikaler
(zwischen verschiedenen Verwaltungsebenen) als auch geographischer Hinsicht
(über Verwaltungsgrenzen hinweg). Das Programm unterstützt die transnationale
Zusammenarbeit durch die Bereitstellung finanzieller Mittel für Aktionsprojekte, die
sich mit der integrierten territorialen Entwicklung befassen. Wie in der Verordnung
über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ii vorgesehen, liegt
der Hauptfokus im Sinne der Zielsetzungen der Lissabon/Göteborg-Strategie auf den
Themen Innovation, Umwelt, Erreichbarkeit und nachhaltige städtische Entwicklung
im nordwesteuropäischen transnationalen Kooperationsraum. Wie in der Erläuterung
der einzelnen Schwerpunktbereiche beschrieben, soll dieses Programm andere
Gemeinschaftspolitiken und EU-finanzierte Programme ergänzen. Das OP für
Nordwesteuropa im Zeitraum 2007-2013 baut auf den Ergebnissen des INTERREG
IIIB-NWE-Programms zur transnationalen Zusammenarbeit in der Raumplanung auf,
das von 2000 bis 2006 lief.
Die Mitgliedsländer in Nordwesteuropa, nämlich das Königreich Belgien, Frankreich,
die Bundesrepublik Deutschland, Irland, das Großherzogtum Luxemburg, das
Königreich Niederlande, das Vereinigte Königreich von Großbritannien und
Nordirland sowie die Schweizerische Eidgenossenschaft haben dieses Operationelle
Programm der Europäischen Kommission vorgelegt.
1.2 Territoriale transnationale Zusammenarbeit in NWE: Ergebnisse früherer
INTERREG-Programme, Schwächen und Herausforderungen
Die transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa hat eine lange
Tradition. Eine Vielzahl bilateraler Kooperationsabkommen zwischen europäischen
Ländern - wie das zwischen den Benelux-Ländern - ist bereits seit mehreren
Jahrzehnten in Kraft. Auch multilaterale Konferenzen werden bereits seit vielen
Jahren abgehalten (z.B. die Conference for Spatial Planning in North-West Europe –
CRONWE, die erstmals 1962 stattfand). Hauptanlass für diese
Kooperationsbemühungen sind die schnell voranschreitende Verstädterung und
Industrialisierung in Nordwesteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg und die
Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Wirtschaft und den Lebensstandard der
Bevölkerung. Es gibt eine ganze Reihe von Beispielen umfangreicher
grenzüberschreitender Kooperationen, wie z.B. die Grand-Région Saar-Lor-Lux-
Trier/Westpfalz oder die Euregios in Nordwesteuropa. Seit Beginn der neunziger
Jahre des letzten Jahrhunderts werden viele grenzüberschreitende Initiativen im
Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG unterstützt.
Verschiedene Studien und Ausarbeitungen betonen die Notwendigkeit einer
transnationalen Perspektive für die nachhaltige und wechselseitig abhängige
Entwicklung Nordwesteuropas. Dazu gehören Europe 2000+ und die Studie zur
"Central and Capital Cities"-Region (CCC-Studie) iii . Im Rahmen der
Gemeinschaftsinitiative INTERREG IIC (1997-1999) konnten über das Programm für
den Nordwesteuropäischen Metropolraum (NWMA) insgesamt fünfundvierzig
Projekte unterstützt werden; der Schwerpunkt lag dabei auf "sanften Aktionen" wie
Studien, Austausch von Erfahrungen und sog. "good practices", gemeinsamen
räumlichen Strategien und Seminaren. Der Entwurf eines räumlichen Leitbilds für
Nordwesteuropa iv spielte für diese 45 Projekte eine zentrale Rolle. Mit Hilfe dieses
1

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Strategiepapiers sollten die Ziele und politischen Möglichkeiten des Europäischen
Raumentwicklungskonzepts (EUREK) in konkretere Raumplanungsprinzipien
umgesetzt werden, die auf den Besonderheiten und dem Potenzial des NWMA-
Gebiets aufbauen. In der EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG IIIB
Nordwesteuropa (NWE, 2000-2006) wurde die Strategie für ein räumliches Leitbild
aufgegriffen. In ihr fand die Arbeit des NWMA-Programms und des IRMA-Programms
zum Hochwasserschutz an Rhein und Maas ihre Fortsetzung, diesmal mit einem
wesentlich größeren finanziellen Rahmen. Verschiedene Projekte im Rahmen des
IIIB NWE-Programms befassten sich mit der Vereinfachung und Harmonisierung der
Umsetzung von EU-Politiken und -Richtlinien mit grenzüberschreitenden räumlichen
Auswirkungen. Einige Projekte nahmen beispielsweise die EU-
Wasserrahmenrichtlinie und die Vogelschutz- und Habitatrichtlinie als
Ausgangspunkt und entwickelten gemeinsame Strategien zur besseren Koordination
der Implementierung von Flussgebietsplänen und des Natura 2000-Netzwerks sowie
zur Harmonisierung von Verwaltungsabläufen in den einzelnen Mitgliedstaaten.
Mittel aus dem INTERREG IIIB-Programm flossen auch in den Wissensaustausch
und Transfer von Know-how in Schlüsselbereichen der transnationalen
raumbezogenen Entwicklung, wie z.B. in den Hochwasserschutz. So entstand ein
fruchtbarer Austausch sowohl zwischen benachbarten Regionen (z.B. zwischen
Deutschland und den Niederlanden) als auch zwischen nicht benachbarten
Regionen, die mit denselben Problemen zu kämpfen haben (z.B. Großbritannien und
die Niederlande). Dieser Austausch zwischen Regionen, deren (verwaltungs-)
technisches Know-how unterschiedlich weit entwickelt ist, hat nicht nur zu mehr
Investitionen des öffentlichen Sektors geführt, sondern auch das Bewusstsein in der
Bevölkerung für den Hochwasserschutz geschärft.
Transnationale strategische Maßnahmen zur Entwicklung von Tourismusnetzwerken,
komplementären städtischen Funktionen und gemeinsamen Lösungsansätzen für
übergreifende Probleme standen im Mittelpunkt vieler Projekte. Gegen Ende des
NWE IIIB-Programmzeitraums wurden die ersten Projekte genehmigt, die sich mit
der KMU-Entwicklung und Innovationsförderung befassen. Trotz regionaler
Unterschiede besteht in mehreren Regionen in Nordwesteuropa Handlungsbedarf in
Bezug auf dieselben Themen, wie beispielsweise eine effiziente Gebietseinrichtung,
nachhaltige Entwicklung oder Infrastruktur. Die Möglichkeit, die gemeinsamen Kräfte
zu bündeln und diese Themen auf einer sektor- und behördenübergreifenden
Verwaltungsebene anzugehen, ist daher ein wichtiger Mehrwert vieler transnationaler
Partnerschaften.
Diesem Beispiel folgte man auch auf Programmebene. Das Programm "Maritime
Safety Umbrella Operation" (MSUO) wurde ins Leben gerufen, um die
Zusammenarbeit zwischen europäischen INTERREG-Projekten zur maritimen
Sicherheit, verwandten Initiativen und anderen Beteiligten im maritimen Sektor zu
koordinieren. Gemeinsam mit den Programmen für die Kooperationsräume
Nordseeraum, Ostseeraum und Nördliche Peripherie hat sich das IIIB NWE-
Programm dafür eingesetzt, die maritime Sicherheit auf die europäische und
internationale politische Agenda zu setzen. So wurde auf allen Verwaltungsebenen in
Europa das Bewusstsein für die Bedeutung der Zusammenarbeit gestärkt.
2005 wurde das "Räumliche Leitbild für Nordwesteuropa" unter Leitung der NWE-
Arbeitsgruppe "Räumliches Leitbild" aktualisiert. Die Ergebnisse von drei Studien
(ihre Themen: polyzentrische territoriale Entwicklung und städtische Beziehungen,
Transport und Erreichbarkeit sowie Natur und kulturelles Erbe) sowie deren
2

1. Einleitung
Synthese erbrachten neue Erkenntnisse über territoriale Entwicklungstrends in
Nordwesteuropa. Die wichtigsten Themen für die transnationale Zusammenarbeit
wurden in Gesprächen mit Anspruchsgruppen in den Ländern und Regionen
Nordwesteuropas herausgearbeitet. Letztere bestätigten die wichtige Rolle, die
INTERREG bei der Förderung der europäischen Integration und der Schaffung
langfristiger Netzwerke und effektiver regionaler Entwicklungen spielt.
Trotz der Erfolge der transnationalen Zusammenarbeit konnten jedoch nicht alle
Probleme und regionalen Ungleichgewichte aus der Welt geschafft werden, wie auch
die SWOT-Analyse des NWE-Programms zeigt (siehe Kapitel 2). Noch immer
entstehen Kooperationsprojekte häufig aus der Situation heraus; eine
Institutionalisierung erfolgt in der Regel nicht. Noch hat sich keine
"Kooperationskultur" gebildet, die den Austausch erleichtern würde. Häufig ist es der
Mangel an entsprechenden Kapazitäten, der die Einrichtungen in Nordwesteuropa
daran hindert, sich in transnationalen Projekten zur territorialen Zusammenarbeit zu
engagieren. In den nationalen bzw. regionalen Verwaltungssystemen spielen die
Projekte häufig eine eher untergeordnete Rolle; oft liegen sie in den Händen weniger
Personen in einer besonderen Abteilung oder Einheit. Hinzu kommt, dass die
unterschiedlichen behördlichen und rechtlichen Strukturen eine die
Verwaltungsgrenzen überschreitende Zusammenarbeit verzögern oder gar
verhindern. Es müssen Wege gefunden werden, diese Hindernisse zu überwinden
und die Kapazitäten bei den wichtigsten Akteuren auszubauen, damit eine
dauerhafte Unterstützung der Bemühungen sichergestellt ist. Gleichzeitig wird es
immer wichtiger, dass auch die räumlichen Auswirkungen auf sektorale Politiken auf
allen Ebenen - von der EU bis zur lokalen Ebene - Berücksichtigung finden, um den
territorialen Zusammenhalt zu stärken. Die transnationale Zusammenarbeit kann hier
einen wichtigen Beitrag zur effektiveren territorialen und sektoralen Integration
leisten.
Das neue NWE-Programm für die transnationale territoriale Zusammenarbeit 2007-
2013 bietet auch Gelegenheit zur Überarbeitung der Verfahren für die
Projektentwicklung und -auswahl. Ein wesentlicher Bestandteil des Programms ist
die sachkundige Unterstützung der Projektträger durch die Mitarbeiter des
Gemeinsamen Technischen Sekretariats und die Ansprechpartner in den
Kontaktstellen. Um die Antragstellung und Umsetzung von Projekten weiter zu
verbessern, wurde das neue Programm "benutzerfreundlicher" formuliert. Auch die
Programmstruktur ist transparenter und deutlicher geworden. Thematisch wird dies
erreicht, indem alle Programmziele an den Zielsetzungen der nationalen
strategischen Rahmenpläne der Mitgliedstaaten sowie an den Hauptzielen der EU
ausgerichtet wurden, wie beispielsweise an den Zielen der Lissabon- und Göteborg-
Strategien und der Territorialen Agenda für die Europäische Union. Darüber hinaus
werden im Rahmen des Programms strategische Initiativen (siehe Kapitel 5)
gefördert, damit auf den Erfahrungen mit der transnationalen Zusammenarbeit - u.a.
aus den vorangegangenen Gemeinschaftsinitiativen - aufgebaut werden kann.
Das Programm zur transnationalen territorialen Zusammenarbeit für Nordwesteuropa
(2007-2013) unterstützt Maßnahmen und Investitionsprojekte mit einem eindeutigen
Mehrwert für den transnationalen Kooperationsraum. Forschungs- und
Studienprojekte ohne Bezug zu konkreten Aktionen werden nicht länger gefördert.
Dasselbe gilt für die bloße Verlängerung von Projekten, die im vergangenen
Programmzeitraum genehmigt wurden. Stattdessen konzentriert sich die Förderung
auf innovative Initiativen mit greifbaren Ergebnissen. Auf diese Weise sollen neue
3

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Partner angesprochen werden, die bisher nicht an INTERREG-Partnerschaften
beteiligt waren, um das in den vorangegangenen Programmen aufgebaute Netzwerk
von Partnerschaften noch weiter auszubauen. Von der INTERREG-Unterstützung
und der Zusammenarbeit in den Partnerschaften, die sich durch dieses Programm
gebildet haben, wird hoffentlich auch weiterhin eine wichtige Hebelwirkung für die
Zusammenarbeit in Nordwesteuropa ausgehen. Die transnationalen
Kooperationsprojekte können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, den
Stellenwert transnational bedeutender räumlicher Themen zu erhöhen. So wirkt die
Förderung wie ein Katalysator für zukünftige Infrastrukturinvestitionen von
transnationaler Bedeutung, die andernfalls kaum die notwendige Aufmerksamkeit
erhalten hätten.
Bei der Vereinfachung und transparenteren Gestaltung der Strukturen im
kommenden Programmzeitraum sind jedoch auch die bereits geltenden
Anforderungen (z.B. die strengen Berichterstattungs- und Monitoringverfahren) zu
berücksichtigen. Die Beibehaltung der N+2-Regel beispielsweise bedeutet, dass
auch in Zukunft eine detaillierte Berichterstattung (in sowohl inhaltlicher als auch
finanzieller Hinsicht) und eine sorgfältige und realistische Projektplanung unerlässlich
sind. Da im neuen Programmzeitraum neue und innovative Lösungen im
Vordergrund stehen, müssen die Partnerschaften Wege finden, zeitliche
Rahmenvorgaben und innovative Lösungsansätze in ein ausgewogenes Verhältnis
zu bringen.
Das neue transnationale territoriale Kooperationsprogramm für Nordwesteuropa
bietet eine wichtige Chance für die Schaffung einer ausgewogeneren und
integrierteren räumlichen Entwicklung und trägt gleichzeitig zu den Zielen von
Lissabon und Göteborg in Bezug auf die Themen Beschäftigung und Wachstum bei.
Die Basis hierfür wurde im vorigen IIIB NWE-Programm geschaffen. Auf dessen
Erfolgen will das neue Programm aufbauen und dabei jene Lücken schließen, die
derzeit bei der Förderung der interregionalen Zusammenarbeit und der regionalen
Entwicklung noch bestehen (siehe Abschnitt 3.1).
4

1. Einleitung
1.3 Gemeinsame Programmentwicklung
Ein eigens eingerichteter internationaler Arbeitskreis (International Working Party,
IWP) wurde mit der Vorbereitung des Operationellen Programms (OP) für die
transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa beauftragt. Der
Arbeitskreis bestand aus Vertretern der nationalen und regionalen Behörden der
sieben beteiligten Mitgliedsländer sowie der Schweizerischen Eidgenossenschaft.
Die erste Sitzung der IWP fand am 19. Januar 2006 statt. Es folgten zehn weitere
Sitzungen (10. Februar 2006; 13./14. März 2006, 9./10. Mai 2006, 19.-21. Juni 2006,
10./11. Juli 2006, 11./12. September 2006, 16.-18. Oktober 2006, 13.-15. November
2006, 6.-8. Dezember 2006 und 22./23 Januar 2007), bevor das OP offiziell bei der
Europäischen Kommission eingereicht wurde. Parallel hierzu wurde die
Entwurfsfassung des Operationellen Programms einer Ex-ante-Evaluierung mit
Strategischer Umweltprüfung (SUP) unterzogen (siehe die Abschnitte 3.4.4 und
3.4.5). Somit ist das NWE-OP das Ergebnis nationaler und transnationaler
Konsultationen auf der Grundlage eines breitgefächerten Dialogs, an dem die
institutionellen Partner von nationalen, regionalen und lokalen Behörden sowie
Nichtregierungsorganisationen beteiligt waren. Das Operationelle Programm für den
Kooperationsraum Nordwesteuropa wurde der Europäischen Kommission am
11. April 2007 vorgelegt.
1.4 Aufbau des Operationellen Programms
Das Operationelle Programm für die transnationale territoriale Zusammenarbeit in
Nordwesteuropa orientiert sich an den in der Allgemeinen Strukturfondsverordnung
und der EFRE-Verordnung, den Gemeinschaftlichen Leitlinien zur Kohäsion und den
nationalen strategischen Rahmenplänen aufgeführten Anforderungen. Es enthält
sämtliche relevanten Informationen, die Projektträger bei der Entwicklung
hochwertiger transnationaler Kooperationsprojekte benötigen. Das Operationelle
Programm ist wie folgt aufgebaut (siehe Abbildung 1):
Kapitel 2 enthält eine Analyse der räumlichen Entwicklungstrends, die für den
transnationalen Kooperationsraum relevant sind. Eine SWOT-Tabelle fasst die
Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren im Zusammenhang mit dem
territorialen Zusammenhalt in Nordwesteuropa zusammen. Auf der Grundlage dieser
SWOT-Analyse wird in Kapitel 3 die Strategie zur transnationalen territorialen
Zusammenarbeit in Nordwesteuropa dargelegt. Dieses Kapitel enthält eine
Beschreibung der Hauptzielsetzung des Programms und sowie eine Erläuterung der
Schwerpunktbereiche, die anhand der Erkenntnisse aus der SWOT-Analyse
festgelegt wurden. Darüber hinaus wird die Beziehung zwischen dem Operationellen
Programm und den Gemeinschaftlichen Leitlinien zur Kohäsion und den nationalen
strategischen Rahmenplänen beleuchtet und werden die Ergebnisse der Ex-Ante-
Evaluierung und der Strategischen Umweltprüfung vorgestellt. In Kapitel 4 werden
die Schwerpunktbereiche des Programms für die transnationale territoriale
Zusammenarbeit in Nordwesteuropa sowie die Qualitätsanforderungen für neue
Kooperationsprojekte festgelegt. Zusätzlich zu diesen vier Schwerpunktbereichen
fördert das NWE-Programm strategischere und stark themenübergreifende
Methoden der Projektentwicklung. Das Prinzip dieser thematisch und geographisch
orientieren "strategischen Initiativen" wird in Kapitel 5 dieses Programms erläutert. In
Kapitel 6 werden die Strukturen des Programm-Managements beschrieben. Kapitel 7
enthält die Projektanforderungen in Bezug auf die Informations- und
5

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Öffentlichkeitsarbeit. In Kapitel 8 schließlich wird der Finanzplan für das
Kooperationsprogramm erläutert.
Abbildung 1: Aufbau des Operationellen Programms zur transnationalen territorialen
Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Analyse des NWE-Programmgebiets
einschl. SWOT-Analyse
Die gemeinsame transnationale Strategie
Programmziel und Begründung der Schwerpunktbereiche
Ü b e r g r e i f e n d e T h e m e n :
1 ) S t ä r k u n g d e r w i r t schaft l i che n W e t t b e w e r b sfäh i g k e i t N W E s
2) E r h ö h u n g d e r ö kol o g i s c h e n N a c h h a l t i g k e i t i n N W E
3 ) S ch a f f u n g e i n e r stär k e r e n r ä u m l i che n A u s g e w o g e n h e i t i n N W E
Schw.-Ber. 1
Wissensbasierte
Wirtschaft
und
Innovation
Ziel 1.1
Unternehmerische
Initiative und
Innovation
Ziel 1.2
Wachstumscluster
und KMU-
Netzwerke
Ziel 1.3
Rahmenbedingungen
für
Innovation
Schw.-Ber. 2
Natürliche
Ressourcen
und Risikomanagement
Ziel 2.1
Management der
natürlichen
Ressourcen
Ziel 2.2
Risikomanagement
und
Vermeidung von
Risiken
Ziel 2.3
Verbesserung der
Boden-,
Gewässer- und
Luftqualität
Schw.-Ber. 3
Nachhaltige
Transportund
ICT-
Lösungen
Ziel 3.1
Management des
Transportwachstums
durch die
Optimierung der
Kapazitäten
Ziel 3.2
Multimodale
interoperable
Systeme zu Land,
zu Wasser und in
der Luft
Ziel 3.3
Informations- und
Kommunikationstechnologie
Strategische Initiativen
Thematisch und geographisch orientiert
Schw.-Ber. 4
Starke und
florierende
Gemeinschaften
Ziel 4.1
Wirtschaftliche
und soziale
Leistungsfähigkeit
Ziel 4.2
Umweltqualität
und Attraktivität
von Städten und
Gemeinden
Ziel 4.3
Demographischer
Wandel und
Migration
Schw.-Ber. 5
Technische
Hilfe
Programm-Management
Öffentlichkeitsarbeit
Finanzplan
Anhang
6

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
2. ANALYSE DES NWE-PROGRAMMGEBIETS: KONTEXT FÜR DIE
TRANSNATIONALE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT
2.1 Analyse der Situation im Kooperationsraum
Der NWE-Kooperationsraum umfasst 844.239 km². Das entspricht 21% der
Gesamtfläche der 25 Mitgliedstaaten (Abbildung 2. Anhang A enthält eine Liste der
förderfähigen Regionen). Der größte Teil des Gebiets liegt in Frankreich (33%) und
Großbritannien (28,9%), gefolgt von Deutschland (17,4%), Irland (8,3%), der
Schweiz (4,9%), den Niederlanden (3,6%) Belgien (3,6%) und Luxemburg (0,3%).
Das NWE-Gebiet umschließt auch Meeresgebiete, die Großbritannien und Irland von
den kontinentalen Teilen des Kooperationsgebiets trennen.
Insgesamt leben 179 Mio. Menschen im NWE-Gebiet; das entspricht 39,5% der
Gesamtbevölkerung der EU. Mit durchschnittlich 307 Einwohnern/km 2 ist die
Bevölkerungsdichte rund 2,5 Mal so hoch wie der EU-Durchschnitt (118
Einwohner/km 2 im Jahr 2003). Rund drei Viertel der Bevölkerung leben vor allem in
verstädterten Gebieten mit über 500 Einwohnern/km 2 . Das NWE-Gebiet hat also
einen stark städtischen Charakter. Andererseits ist rund ein Viertel des
Kooperationsraums nur dünn besiedelt.
Abbildung 2: Der NWE-Kooperationsraum
Länder im NWE-Programmgebiet
Belgien
Frankreich
Deutschland
Irland
Luxembourg
Niederlande
Großbritannien
Schweiz (externer Partner)
Quelle: BBR
7

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Wirtschaft in Nordwesteuropa: Arbeitsmarkttrends, Wissensbasis und
Lissabon
Aus sozioökonomischer Sicht ist Nordwesteuropa eines der wohlhabendsten Gebiete
Europas, in dem einige Regionen mit dem höchsten Pro-Kopf-BIP liegen. Am
wettbewerbsfähigsten – aus Lissabon-Sicht – erweisen sich die großen Ballungsund
Industriezentren in ganz Europa. Das gilt jedoch nicht für die Industrieregionen,
die sich gerade im Umstrukturierungsprozess befinden. Eine Reihe von Regionen in
NWE (vor allem in Südwestdeutschland, Südostengland, der Region um Paris,
Luxemburg, Brüssel, den südlichen Niederlanden und der Schweiz) schneiden im
Hinblick auf die Lissabon-Ziele am besten ab. Auch in den übrigen Teilen
Großbritanniens, Irlands, der Niederlande und Belgiens sind die Ergebnisse relativ
gut (Abbildung 3). In NWE liegen zudem viele wichtige Finanz- und
Entscheidungszentren. Der Kooperationsraum trägt damit zweifellos zur Realisierung
der Lissabon-Zielsetzungen bei.
Zwar ist die wirtschaftliche Lage in Nordwesteuropa gemessen am BIP (Kaufkraft)
pro Einwohner nach wie vor besser als in der gesamten EU, aber es sind doch
erhebliche regionale Abweichungen in der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu
beobachten. Diese werden sich weiter verstärken, wenn sich der derzeitige Trend
fortsetzt (Abbildung A in Anhang B). Das Wirtschaftswachstum in einigen Regionen
Nordwesteuropas – insbesondere in Irland, Südengland und Teilen der Niederlande
– wird durch relativ rückläufige Entwicklungen in den meisten Festlandregionen des
Kooperationsraums und im Norden Englands, Nordirlands und Schottlands wieder
neutralisiert.
Mit der EU-Erweiterung auf 25 Mitgliedstaaten im Jahr 2004 wuchs die Fläche der
EU um 34% und die Bevölkerungszahl stieg um 20%, aber das BIP nahm nur um 5%
zu. Hatte die EU-Erweiterung bis dato einen Rückgang des Pro-Kopf-BIP um 18% im
EU-Durchschnitt bewirkt, so scheinen die neuen Mitgliedstaaten nun aufzuholen. Wie
sich am Anstieg des Pro-Kopf-BIP zwischen 1995 und 2002 ablesen lässt (Abbildung
4), ist mittlerweile eine Verlagerung des Schwerpunkts in Richtung Osten zu
beobachten. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnte NWE an wirtschaftlicher
Leistungsfähigkeit einbüßen. Die regionalen wirtschaftlichen Disparitäten im
Kooperationsraum könnten weiter zunehmen.
8

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Abbildung 3: Lissabon-Ergebnisse und Wettbewerbsfähigkeit
Quelle: BBR; © ESPON, 2006
9

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung 4: BIP-Wachstum pro Kopf 1995-2003
Quelle: BBR; © ESPON, 2006
Im Vergleich zur europäischen Gesamtsituation ist die Beschäftigungsquote in NWE
weiterhin recht hoch. Allerdings sind auch hier regionale Unterschiede in der
Arbeitslosenquote zu beobachten. Einige deutsche, französische und belgische
Regionen sind im Allgemeinen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als andere
10

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Gegenden in Nordwesteuropa (Abbildung 5). Demographische Trends wie die
Vergreisung der Bevölkerung und die sinkenden Geburtenraten bedrohen
zunehmend die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der europäischen Regionen. Das
hat zur Folge, dass die Erwerbsquote unter den über 55-Jährigen gesteigert und die
Beteiligung von jungen Menschen und Zuwanderern am Arbeitsmarkt intensiviert
werden müssen.
Abbildung 5: Arbeitslosenquote 2003
Quelle: BBR
11

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Wissenswirtschaft in NWE
NWE kann einen Beitrag zur Realisierung der Ziele von Lissabon und Göteborg
leisten. Laut EU-Innovationsanzeiger 2005 zählen Deutschland und die Schweiz zu
den fünf führenden Innovationsregionen v . Die beiden europäischen Universitäten, die
in den Top 10 der besten Hochschulen der Welt vertreten sind (Cambridge und
Oxford), liegen beide in Nordwesteuropa vi . In Bezug auf die Zahl neuer
Patentanmeldungen (Abbildung 6), die Qualifizierung der Berufsbevölkerung
(Abbildung B im Anhang) und die Zahl der Beschäftigten im F&E-Sektor (Abbildung
C) hat NWE relativ gute Zahlen vorzuweisen.
Abbildung 6: Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (pro Mio.
Einwohner)
Patent application to EPO per million inhabitants
(national data)
450
400
350
300
250
200
150
1980
1985
1990
1995
2000
100
50
0
EU-25
Belgium
Germany
France
Ireland
Luxembourg
Netherlands
UK
Switzerland
Quelle: Eurostat-Daten
Was die Investitionen im F&E-Bereich anbelangt, liegen die NWE-Länder aber nur
knapp über dem EU-Durchschnitt (Abbildungen D im Anhang). Eine Ausnahme bildet
hier Deutschland. Keines der NWE-Länder erreicht aber die Summen, die in
Skandinavien in den F&E-Bereich investiert werden (als BIP-Anteil gemessen). Hinzu
kommen starke regionale Unterschiede innerhalb Nordwesteuropas im Hinblick auf
F&E-Ausgaben und Beschäftigungszahlen. Ein extremes Beispiel ist die Region Île
de France (Paris und Umgebung), in der 45% der französischen F&E-Investitionen
getätigt werden. Die höchsten Investitionsniveaus sind im Allgemeinen in den
Hauptstadtregionen zu beobachten, wie in London, Paris und Brüssel und zudem im
Rheintal in Deutschland und der Schweiz. Außerhalb dieser so genannten
Metropolitan European Growth Areas (MEGAs vii ) ist ein überdurchschnittlicher F&E-
Anteil meist in jenen Regionen anzutreffen, in denen Hochschulen ansässig sind, die
in vielen Fällen ein relativ polyzentrisches Muster besitzen. Obschon ein Großteil des
12

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
NWE-Kooperationsraums also bereits ein recht gutes Angebot an wissensintensiven
Dienstleistungen und Hightech-Sektoren aufweisen kann bzw. dieses derzeit
entwickelt, bestehen im gesamten NWE-Gebiet nach wie vor regionale Disparitäten.
Die wirtschaftliche Schere im transnationalen Kooperationsraum öffnet sich immer
weiter. Die Tatsache, dass die Lissabon-relevanten Wirtschaftsleistungen (in Bezug
auf F&E) in der Regel nur in den städtischen Ballungsgebieten anzutreffen sind, wird
vermutlich dazu beitragen, dass sich die Kluft zwischen Kernregionen und
Randgebieten in NWE noch weiten wird.
Natürliche und kulturelle Ressourcen und Umwelttrends
Das kulturelle und natürliche Erbe des NWE-Gebiets ist reich und vielfältig. Die Natur
ist so vielfältig wie die unterschiedlichen Landschaftsbilder. Allerdings stellen die
Zergliederung der Landschaft und der Verlust der biologischen Vielfalt in NWE große
Probleme dar. Große Teile des NWE-Gebiets bestehen aus stark zergliederten,
halbnatürlichen Gebieten mit isolierten "grünen Inseln" in verstädterten Regionen.
Abbildung 7: Grad der "Natürlichkeit" der Landschaften in Europa
Quelle: BBR, © ESPON, 2006 (ESPON 2.4.2) viii
13

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung 7 zeigt den Rückgang der Naturgebiete im Kerngebiet von NWE. Die
extremsten Zergliederungserscheinungen sind in den Küstenregionen des
Ärmelkanals und der südlichen Nordsee (in Süd- und Mittelengland, Nordfrankreich
und Nord- und Zentralbelgien und den Niederlanden) sowie generell in den dicht
besiedelten Ballungsgebieten der Benelux-Länder zu beobachten. Am wenigsten
betroffen sind die bergigeren Regionen, die in NWE fast ausschließlich im Norden
und Westen Schottlands anzutreffen sind.
Kulturgüter konzentrieren sich meist auf die Küstenregionen und städtischen
Ballungsgebiete. Das reiche kulturelle und natürliche Erbe zieht viele Touristen aus
der ganzen Welt an. Dadurch steigt der Druck auf die Ressourcen. Gleichzeitig wird
der Zugang zum kulturellen Erbe für die lokale Bevölkerungen eingeschränkt. Seit
einigen Jahren gelten das kulturelle Erbe und die Kreativindustrie als Vorteil für die
zukünftige Entwicklung und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit sowie als
wichtiger Standortfaktor für die wissensbasierte Wirtschaft und hochqualifizierte
Arbeitskräfte. Die Konzentration dieser Werte in NWE schafft Möglichkeiten für
wirtschaftliche Innovation, wie sie in der Lissabon-Göteborg-Agenda beschrieben ist.
Abbildung E im Anhang zeigt, dass es in NWE bereits mehrere Gebiete gibt, in
denen ein starker Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und
den Beschäftigungszahlen im Kulturbereich zu beobachten ist. Die Kulturgüter
Nordwesteuropas und die Nachfrage nach kulturbezogenen Dienstleistungen in den
dicht besiedelten Regionen können also einen wichtigen Ansatzpunkt auf dem Weg
zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum darstellen.
Klimawandel und Umwelttrends
Eine der Hauptursachen für den Klimawandel ist der Ausstoß von Treibhausgasen.
Während die meisten NWE-Länder ihre Emissionswerte in den vergangenen Jahren
reduziert haben, ist der Ausstoß in anderen Ländern angestiegen (z.B. Irland und
Belgien, siehe Tabelle 1). Der Klimawandel kann sowohl die Häufigkeit als auch die
Intensität von Naturkatastrophen beeinflussen. Insbesondere Veränderungen im
Niederschlagsmuster führen vermutlich zu einem erhöhten Hochwasserrisiko,
Dürreperioden und Waldbränden. In diesem Zusammenhang ist ein klares Nord-Süd-
Gefälle zu erkennen, wobei die Situation in NWE besser ist als im Süden Europas.
Außerdem muss im Hinblick auf die Gefahr von Naturkatastrophen und
technologischen Risiken räumlich differenziert werden (Abbildungen 8 und 9). NWE
ist jedoch einer Kombination natürlicher und technologischer Risiken ausgesetzt
(Winterstürme und die Ölpestgefahr im Osten Schottlands). Trotz der großen
Disparitäten innerhalb der einzelnen Länder - insbesondere in Großbritannien und
Deutschland - lässt sich feststellen, dass die Risiken in den peripherer gelegenen
Regionen Europas geringer sind. In den westlichen und östlichen Regionen
Frankreichs, in Belgien, Luxemburg und in den südlichen Niederlanden sowie in
Teilen des südlichen Rheintals in Deutschland hat das Dürrerisiko leicht
zugenommen (Abbildung 10).
14

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Tabelle 1: Gesamtmenge der Treibhausgasemissionen und Kyoto-Ziele (nationale
Daten)
Quelle: Eurostat
Abbildung 8: Gefahr von Naturkatastrophen
Quelle: BBR, © ESPON, 2006 (ESPON 2.4.2) ix
15

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung 9: Technologische Risiken
Quelle: BBR, © ESPON, 2006 (ESPON 2.4.2) x
16

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Abbildung 10: Auswirkungen des Klimawandels
Quelle: © ESPON, 2006 (Synthesis Report II, S. 59) xi
17

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Ein Risiko, das sich infolge des Klimawandels in Zukunft aller Wahrscheinlichkeit
nach verschärfen wird, ist die Hochwassergefahr an Flüssen. Allerdings gleichen sich
die Hochwasserereignisse in NWE und auch innerhalb der einzelnen Länder nicht
immer. Während in den Randlagen des NWE-Gebiets das Risiko einer
Überschwemmung nur sehr gering ist, wurden andere Regionen, wie z.B. der
Südwesten Deutschlands, in den vergangenen drei Jahren gleich mehrfach von
starkem Hochwasser heimgesucht. Auch im Süden Belgiens, im Rhein-Maas-Gebiet,
in Ostfrankreich und in Teilen von England und Wales häufen sich die
Überschwemmungen. Da Flüsse oft die Grenze zwischen zwei Ländern bilden oder
durch mehrere Länder fließen, eignen sich die Themen Hochwassergefahr und
Risikomanagement besonders für eine transnationale Zusammenarbeit. Die starke
Konzentration städtischer Ballungsräume und wirtschaftlicher Aktivitäten an Flüssen -
insbesondere im Kerngebiet von NWE - und in Küstenregionen macht deutlich, wie
wichtig ein effektiver Hochwasserschutz im Kooperationsraum ist.
Verlärmung und Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzungen halten sich nicht an
Landesgrenzen. Der Umweltschutz ist daher ein wichtiges transnationales
Arbeitsfeld. In den NWE-Kerngebieten, wo die industrielle und städtische
Entwicklung am ausgeprägtesten ist, werden die höchsten Verschmutzungswerte
gemessen. So ist beispielsweise ein klares Kern/Peripherie-Gefälle bei den
Stickstoffdioxidwerten (NO 2 ) zu erkennen, wobei die höchsten Werte in den
Industrieregionen und städtischen Ballungszentren wie dem Frankfurter Raum zu
verzeichnen sind (Abbildung 11).
Abbildung 11: Luftqualität und Gesundheit der Bevölkerung: Stickstoffdioxid-
Konzentration (NO 2 ) in der Atmosphäre über Europa
18

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Quelle: KNMI/BIRA/ESA, 2004; Abbildung von S. Beirle, U. Platt und T. Wagner,
Universität Heidelberg,
http://esamultimedia.esa.int/images/EarthObservation/pollution_europe_hires.jpg
Auch das Abfallmanagement ist ein Umweltthema, mit dem sich alle Regionen in
NWE auseinandersetzen müssen. Wie Tabelle 2 zu entnehmen ist, ist die
Abfallmenge in den Kommunen in allen NWE-Ländern in den vergangenen Jahren
kontinuierlich gestiegen. Im selben Zeitraum ist die auf Deponien gelagerte
Abfallmenge gesunken (Tabelle 3), da mehr Abfälle verbrannt oder wiederverwertet
werden.
Tabelle 2: Anfallende kommunale Abfälle (Angaben in kg pro Person und Jahr)
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
EU-25 461 474 490 492 517 528 529 537 531 537
EU-15 487 501 517 521 550 564 568 580 573 580
Belgium 456 451 467 460 460 468 462 463 447 469
Germany 533 (e) 543 556 546 606 (b) 610 601 640 (b) 601 600 (e)
France 489 500 511 522 523 531 544 552 559 (e) 567 (e)
Ireland 514 524 (e) 547 (e) 557 581 (e) 603 705 698 757 869 (e)
Luxembourg 592 589 607 629 650 658 650 656 662 (e) 668 (e)
Netherlands 549 563 590 593 599 616 615 622 610 624
United Kingdom 499 512 533 543 570 578 592 600 593 600 (e)
Switzerland 598 602 606 616 640 660 659 675 671 678
Quelle: Eurostat
(e)
(b)
Estimated value
Break in series
Tabelle 3: Auf Deponien verbrachte kommunale Abfälle (Angaben in kg pro Person
und Jahr, nationale Daten)
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
EU-25 295 291 293 287 288 287 278 268 255 247
EU-15 294 286 287 281 282 281 276 265 252 242
Belgium 218 209 143 108 99 81 62 58 51 47
Germany 245 (e) 225 (e) 216 199 180 165 160 137 115 104 (e)
France 219 231 234 236 230 227 222 218 213 (e) 217 (e)
Ireland 398 419 (e) 439 (e) 478 517 (e) 554 540 504 480 397 (e)
Luxembourg 161 (e) 163 145 146 140 138 131 129 126 (e) 123 (e)
Netherlands 158 115 70 54 40 57 50 51 17 (b) 17
United Kingdom 414 (e) 440 461 456 469 469 474 465 440 416 (e)
Switzerland 77 69 68 66 66 40 22 11 8 3
(e)
(b)
Quelle: Eurostat
Estimated value
Break in series
Energie
Das weltweit zunehmende Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf
dem Öl- und Gasmarkt lässt die Energiepreise in die Höhe schnellen. Abbildung F im
Anhang ist zu entnehmen, dass alle Länder des NWE–Programmgebiets – mit
19

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Ausnahme von Großbritannien und den Niederlanden, die eigene Ölreserven in der
Nordsee besitzen – stark von Energieimporten abhängig sind. Der Energiebedarf in
Nordwesteuropa wird im Allgemeinen auch weiterhin hauptsächlich aus nichtregenerativen
Energiequellen gedeckt (siehe Tabelle 4). Der Anteil regenerativer
Energiequellen ist trotz nationaler Programme und finanzieller Förderungen gering.
Zudem sind zwischen den einzelnen EU-Ländern starke Unterschiede bei der
Nutzung erneuerbarer Energiequellen zu beobachten (siehe Tabelle 5). Es besteht
also durchaus noch Steigerungspotenzial in Bezug auf den Anteil des aus
regenerativen Energiequellen - wie Wasserkraft, Wind, Solarenergie, Gezeitenkraft
und Biomasse - erzeugten Stroms. Nicht jedes Land hat hierzu jedoch dieselben
Möglichkeiten. In NWE bietet sich beispielsweise in Großbritannien die Nutzung von
Wellen-/Gezeitenkraft und Windenergie an, wohingegen in anderen Ländern der
Akzent eher auf Biomassekraftwerken oder Wasserkraft liegen dürfte.
Angesichts der steigenden Energiepreise (siehe Abbildung G im Anhang) und der
schrumpfenden Ölvorräte ist die Entwicklung regenerativer Energiequellen nicht nur
aus Umweltgründen ein wichtiges Thema, sondern auch im Hinblick auf die
wirtschaftliche Entwicklung, eine gesicherte Energieversorgung und die Reduzierung
der Energieabhängigkeit. Die hohen Energiepreise werden einen weiteren Anstieg
der Transportkosten bewirken und damit womöglich auch das interregionale
Ungleichgewicht in NWE verstärken. Neben der Steigerung des Anteils erneuerbarer
Energie muss sich das NWE-Gebiet auch für die Senkung des Energieverbrauchs
und für die Förderung von Energiesparmaßnahmen stark machen.
Tabelle 4: Bruttoenergieverbrauch 2003 (Mio. Tonnen Öläquivalent, nationale Daten)
All fuels
Solid fuels
Oil
Natural gas
Nuclear
Renewables
EU25 1 726,0 314,4 645,8 408,1 251,2 103,4
EU15 1 513,4 222,5 596,0 366,1 231,7 92,1
BE 55,8 6,2 21,2 14,4 12,2 1,1
DE 344,5 85,0 125,3 79,2 42,6 11,6
FR 270,6 13,8 92,0 39,4 113,8 17,3
IE 15,3 2,5 8,7 3,7 0,0 0,3
LU 4,2 0,1 2,7 1,1 0,0 0,1
NL 80,5 8,7 31,2 36,0 1,0 2,0
UK 229,8 38,4 79,3 85,9 22,9 3,1
Quelle: Eurostat
20

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Tabelle 5: Bruttoenergieverbrauch aus regenerativen Energiequellen, 2003 (1000
Tonnen Öläquivalent, nationale Daten)
Renewables
Biomass
Hydro
Wind
Solar
Geothermal
EU25 103 401 68 753 24 949 3 805 619 5 275
EU15 92 110 58 681 23 877 3 791 581 5 180
BE 1 056 1 023 21 8 2 1
DE 11 582 7 932 1 656 1 622 241 132
FR 17 325 12 014 5 134 29 20 129
IE 261 170 51 39 0 0
LU 60 51 7 2 0 -
NL 2 041 1 902 6 114 19 -
UK 3 105 2 695 278 110 20 1
Quelle: Eurostat
21

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Erreichbarkeit und Konnektivität in NWE: Transport und die
Informationsgesellschaft
Eine gute Transportinfrastruktur gilt allgemein als wichtige Voraussetzung für die
wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, jedoch ist dieses Verhältnis durchaus komplex.
Im Allgemeinen ist die Erreichbarkeit im NWE-Gebiet als gut zu bezeichnen - dank
des dichten Autobahnnetzes, eines hervorragenden Wasserstraßennetzes, mehrerer
großer Seehäfen, eines dichten und guten Hochgeschwindigkeitsschienennetzes,
der größten Flugverkehrsknotenpunkte Europas und einer starken Stellung im
Logistiksektor. Dieses hohe Maß an Erreichbarkeit ist jedoch nicht gleichmäßig über
das NWE-Gebiet verteilt. Die Erreichbarkeit ist von den verschiedenen
Transportmodi abhängig (siehe Abbildungen H, I und J im Anhang). Abbildung 12
zeigt das klare Kern/-Peripherie-Muster in Europa. Während die Erreichbarkeit in
Westdeutschland, in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und den Großräumen
Paris und London gut ist xii , ist die Situation in den Regionen in den Randlagen -
besonders im Norden Schottlands - wesentlich schlechter. Die Infrastruktur ist hier
weniger gut entwickelt.
Die Transportströme im Transportsystem des NWE-Gebiets steigen beständig an,
wodurch sich die Verkehrsproblematik insbesondere im Zentrum des Gebiets
zunehmend verschärft (siehe Abbildungen 13 und 14 sowie Tabelle 6). Allerdings
sind die wichtigsten Transportströme heute multidirektionaler als noch vor 10 Jahren.
Die Ost-West-Achse gewinnt gegenüber der traditionellen Nord-Süd-Achse an
Bedeutung (siehe Abbildungen K bis P im Anhang). Besonders stark ist das
Wachstum beim Flugverkehr und Straßentransport (siehe Abbildung 15). Genau
diese beiden Transportmodi sind aber nur wenig nachhaltig. In diesem
Zusammenhang kommt noch der Boom der Billigfluggesellschaften hinzu, der einen
erheblichen Anstieg der innereuropäischen Flugbewegungen und den Ausbau vieler
regionaler Flughäfen im NWE-Gebiet zur Folge hat.
22

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Abbildung 12: Erreichbarkeit - Straße, Schiene, Luft
Quelle: BBR, © ESPON, 2006 (ESPON 2.4.2) xiii
23

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung 13: Interregionale Verkehrsströme im Personenstraßenverkehr (2000)
Quelle: ETIS
24

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Abbildung 14: Internationale Verkehrsströme im Güterschienenverkehr (2000)
Quelle: ETIS
25

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Tabelle 6: Verhältnis zwischen Güterverkehrsvolumen und BIP (in Tonnen-km/BIP,
nationale Daten)
Quelle: Eurostat
Abbildung 15: Passagieraufkommen im Flugverkehr 1999-2003
Air transport of passengers
(embarked and disembarked)
500000
450000
400000
1000 passengers
350000
300000
250000
200000
150000
UK
Netherlands
Ireland
France
Germany
Belgium
100000
50000
0
1999 2000 2001 2002 2003
Quelle: Eurostat
Angesichts des dichten Transportnetzwerks und des hohen Grades der
Erreichbarkeit in den meisten Teilen Nordwesteuropas sind eine effektivere
Integration des transnationalen und des sekundären Schienennetzes sowie eine
effizientere nachhaltigere Organisation des gesamten Netzwerks (beispielsweise
durch Strategien zur integrierten territorialen Entwicklung) für NWE wichtiger als die
Entwicklung neuer Infrastruktur. Die EU hat anlässlich der Überarbeitung der
Lissabonstrategie im Jahr 2005 den Akzent auf die Vervollständigung der
Transeuropäischen Transportnetzwerke (TEN-Ts) und die Schaffung effizienter
grenzüberschreitender Verbindungen gelegt. Die Maßnahmen der Politik, mit denen
zu Beginn der neunziger Jahre die Entwicklung umweltfreundlicherer
Transportformen gefördert werden sollte, waren jedoch nur bedingt erfolgreich, wenn
auch in Bereichen wie dem Personenverkehr im Hochgeschwindigkeitsschienennetz
26

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
oder dem Containerverkehr per Shuttle in bestimmten Korridoren Fortschritte
verbucht werden konnten. Die Entwicklung von Modal-Split-Lösungen und das
Transportwachstum in NWE sind jedoch auch von anderen Faktoren abhängig, die
von weltweiten oder gesamteuropäischen Entwicklungen bestimmt werden. Diese
sind jedoch schwieriger durch EU-politische Maßnahmen zu steuern. So ist
beispielsweise der anhaltende Anstieg der Containerbewegungen in Häfen eher auf
den Zuwachs der interkontinentalen Transportströme als auf einen Anstieg im
innereuropäischen Transport zurückzuführen.
Intermodale Dienstleistungen und Schienentransport im Fernverkehr
Die Leistung und Rentabilität intermodaler Systeme und Dienstleistungen für den
Fernverkehr über die Grenzen des NWE-Gebiets hinaus ist begrenzt. Das gilt
insbesondere für die Ost-West-Korridore. Die Entwicklung der intermodalen
Dienstleistungen im Fernverkehr von und nach NWE ist in den zurückliegenden
Jahren nur zögernd vorangeschritten. In einigen Gebieten waren sie sogar rückläufig.
Noch immer müssen bestimmte Hindernisse aus dem Weg geschafft werden. Die
wichtigsten Probleme beziehen sich auf:
• die Interoperabilität nationaler Schienensysteme;
• die mangelnde Effizienz bei der Liberalisierung im Schienentransportsektor;
• die Haltung einzelner nationaler Eisenbahngesellschaften, den internen
Wettbewerb zwischen diesen Gesellschaften und den damit
zusammenhängenden Protektionismus;
• die Kosten des Güterverkehrs per Schiene.
Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Entwicklung von
Transportlösungen und dem Energiepreis. So könnte der Anstieg der Energiepreise
beispielsweise den Druck erhöhen, Modal Shift-Lösungen und nachhaltigere
Transportmodi für NWE zu entwickeln. Angesichts des Bedarfs an nachhaltigeren
Transportstrategien und einer verbesserten Erreichbarkeit muss dem öffentlichen
Personenverkehr in Zukunft eine wichtigere Rolle zugedacht werden. In diesem
Zusammenhang sind im transnationalen Kontext von NWE mehrere Themen von
Bedeutung.
Zunächst einmal geht der voranschreitende Ausbau des
Hochgeschwindigkeitsschienennetzes, das die Erreichbarkeit der Städte mit
Haltebahnhöfen erheblich verbessert, mit einem Rückgang des Angebots im
traditionellen Schienenverkehr einher. Dies wiederum wirkt sich negativ auf die
Erreichbarkeit einer Vielzahl anderer Städte aus, die teilweise in den Grenzregionen
gelegen sind. Der Mangel an Koordination ist teilweise darauf zurückzuführen, dass
die neuen grenzüberschreitenden Verbindungen häufig von speziell zu diesem
Zweck gegründeten Betreiberunternehmen wie Thalys oder Eurostar angeboten
werden, die selbst im Wettbewerb mit den nationalen Eisenbahngesellschaften
stehen. Hier müssen Lösungen gefunden werden, die dieser negativen Entwicklung
entgegenwirken. Teilweise liegen diese Lösungen in der Verbesserung der
regionalen Erreichbarkeit der Haltebahnhöfe des Hochgeschwindigkeitsschienennetzes.
Ein zweiter Aspekt bezieht sich auf den öffentlichen Personenverkehr in ländlichen
Gebieten. Durch den steigenden Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung in
27

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
diesen Gegenden wird auch der Bedarf an ÖPV-Angeboten zunehmen. Um dieses
Angebot gewährleisten zu können, müssen innovative Lösungen gefunden werden.
Da dieses Thema derzeit in allen NWE-Ländern zunehmend an Bedeutung gewinnt
und viele ländliche Regionen sich über Staatsgrenzen hinweg erstrecken, bietet auch
dieser Aspekt sich für eine transnationale Zusammenarbeit an.
Drittens weisen die transnationalen und grenzüberschreitenden ÖPV-Verbindungen -
das Hochgeschwindigkeitsschienennetz außer acht gelassen - noch immer Defizite
auf. Verschiedene Probleme erschweren die Entwicklung in diesem Bereich. Sie
beziehen sich auf folgende Aspekte:
• inadäquate Infrastruktur
• begrenzte Interoperabilität und abweichende technische Standards
• Unterschiede in der nationalen Gesetzgebung
• begrenzte Zahl von Betreibern im transnationalen Verkehr
• fehlender transnationaler Zugang zu bestimmten Tarifrabattsystemen usw.
Binnenwasserstraßen, Kurzstreckenseeverkehr und Seeverkehr
NWE verfügt über ein intensiv genutztes Netz von schiffbaren Wasserstraßen. Mit
einer Gesamtlänge von fast 18.000 km umfasst es beinahe die Hälfte des
Gesamtnetzes der EU. Binnenwasserstraßen sind Bestandteil der Transportsysteme
aller Länder im Kooperationsraum, auch wenn ihre Rolle je nach geographischen
Gegebenheiten der einzelnen Regionen unterschiedlich ausfällt. Eine wichtige
Funktion erfüllen die Wasserstraßen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und
Frankreich, wo zwischen 12% (Belgien) bis 42% (Niederlande) des
Gesamttransportvolumens xiv auf die Binnenschifffahrt entfallen. Darüber hinaus
spielen die Seeverkehrsverbindungen über die großen Seehäfen und die
Binnenhäfen in NWE eine wichtige Rolle für Erreichbarkeit des Gebiets (siehe
Abbildung 16). Die Bedeutung der Binnenwasserstraßen für den Modal Shift hin zu
nachhaltigeren Transportformen sowie für die Anbindungen der Häfen und
Küstenregionen steht außer Frage und findet auch in der Transportpolitik der
Europäischen Union Berücksichtigung. Auch wenn die schiffbaren
Binnenwasserstraßen im Allgemeinen ein dicht geknüpftes Netz bilden, weist dieses
Netzwerk dennoch einige Lücken auf, die der effizienten Nutzung dieses
Transportmodus im Wege stehen (siehe Abbildung Q im Anhang).
28

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Abbildung 16: Erreichbarkeit auf dem Wasserweg
Quelle:
http://ine.dad.be/documents/Waternews/Publications/Brochures/INE_Facts_figures.p
df
29

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Die Situation beim Seeverkehr ist eher zweischneidig. Einerseits bewirkt das
Wachstum im interkontinentalen Containertransport infolge der fortschreitenden
Globalisierung die Erweiterung der Seehäfen. Dadurch könnten
Überkapazitätsprobleme entstehen. Andererseits verbucht der innereuropäische
Seeverkehr keine Fortschritte, mit Ausnahme von Container Feeder-
Dienstleistungen, die Teil der interkontinentalen Transportketten sind. Die Förderung
des innereuropäischen Seeverkehrs zur Senkung der Transportströme im
europäischen Inland - das Anliegen des Programms "Motorways of the Sea" - ist
daher von großer Bedeutung für NWE. Außerdem bleibt die Entwicklung von Häfen
auch weiterhin ein Thema, das von starkem Wettbewerb und geringer
Kooperationsbereitschaft geprägt ist. Man könnte es aber auch vor dem Hintergrund
eines verbesserten Zusammenhalts und einer größeren Komplementarität zwischen
den innereuropäischen und interkontinentalen Transportströmen betrachten.
Regionale Flughäfen
Wichtigster Motor der Entwicklung regionaler Flughäfen in ganz NWE sind die so
genannten Billig-Airlines, die im Zuge der Liberalisierung des Luftverkehrs
entstanden sind. Diese Flughäfen werden meist in Regionen entwickelt, in denen der
Zugang zum Flugverkehr zuvor nur sehr mäßig war. Somit trägt dieser Trend
erheblich zur Steigerung der Erreichbarkeit dieser Regionen bei (siehe auch
Abbildung J im Anhang). Regionalflughäfen können zudem eine wichtige Rolle bei
der Steigerung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit der NWE-Regionen
übernehmen, die weniger zentral liegen oder unter schwächeren
Wirtschaftsleistungen leiden.
Dieses Wirtschaftspotenzial birgt aber auch räumliche Herausforderungen. In den
Regionen, in denen die Flughäfen nicht an das öffentliche Verkehrssystem
angebunden sind, bedeutet es einen starken Zuwachs des - teilweise auch
grenzüberschreitenden - Kfz-Verkehrs. Darüber hinaus konkurrieren viele der
Flugverbindungen mit dem Schienenverkehr - auch mit dem
Hochgeschwindigkeitsschienennetz. Dies beeinträchtigt die Rentabilität
umfangreicher Investitionen in moderne Schieneninfrastruktur und erfordert eine
intensivere Koordination zwischen den einzelnen Transportanbietern.
Nutzung intelligenter Beförderungssysteme
Intelligente Beförderungssysteme (Intelligent Transport Systems, ITS) spielen bislang
eine untergeordnete Rolle, obwohl sie zur Lösung einer Reihe von wichtigen
Problemen im Transportsektor beitragen könnten, und zwar
• zur Erhöhung der Transportsicherheit in Bereichen wie:
o dem Seeverkehr in stark befahrenen Küstengebieten und Flüssen
Nordwesteuropas;
o dem Straßentransport auf den Autobahnnetzen;
o dem öffentlichen Personenverkehr auf verschiedenen Ebenen;
o dem Flugverkehr, in dem es zunehmend zu Kapazitätsproblemen
kommt.
30

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
• zur Entwicklung effizienterer und untereinander verknüpfter
Güterverkehrssysteme und Logistikketten, die eine Entschärfung der
Stausituation bewirken und intermodale Lösungen vereinfachen können;
• zur nachhaltigen städtischen Mobilität in den großen Ballungsräumen und
Städten in NWE im Zuge der Verbesserung des Verkehrsflusses durch den
Einsatz von Verkehrsmanagementsystemen und durch mehr Effizienz und
Komplementarität der verschiedenen Verkehrsmittel im ÖPV.
Hochentwickelte Telekommunikationsinfrastruktur
Globalisierung, demographische Trends und der zunehmende Einsatz von IuK
(Stichwort: "Netzwerkgesellschaft"): All diese Themen haben großen Einfluss auf die
Raumentwicklungsmuster im gesamten Gebiet sowie auf die Wohnort- bzw.
Standortwahl von Privatpersonen und Unternehmen. Die neuen
Wirtschaftsstrukturen der Netzwerkgesellschaft sind das Gemeinschaftsprodukt
technologischer Innovationen, wirtschaftspolitischer Umstrukturierungsprozesse und
neuer Unternehmensstrategien. Ein Indikator für diesen Wandel in den
soziogeographischen Beziehungen ist die wachsende Mobilität. Die unmittelbare
Konsequenz für die Raumplanung besteht dabei darin, dass für soziale
Organisationen in einer Netzwerkstruktur die tatsächliche räumliche Nähe gegenüber
der sog. "Konnektivität" an Bedeutung verlieren wird.
Technologische Innovationen im Transportbereich beschleunigen unsere
Bewegungen und lassen Regionen enger zusammenrücken. Diese Entwicklung
vollzieht sich jedoch nicht in allen Regionen gleichermaßen. Die zunehmende Rolle
der IuK-Technologie hat die Organisation von Produktionsprozessen revolutioniert:
Komplexe Logistiksysteme ermöglichen die räumliche Trennung von voneinander
unabhängigen Funktionen. Abstände werde immer häufiger in Zeit gemessen. Das
macht Orte, die in logistischer und transporttechnologischer Hinsicht gut erschlossen
sind, bisweilen zu attraktiveren Investitionsstandorten als mancher Ort "um die Ecke".
Hatte man erwartet, dass die Entwicklungen im IuK-Bereich eine "Demokratisierung"
des Programmgebiets und eine Angleichung zwischen Kern- und Peripheriegebieten
bewirken würden, so kam es stattdessen vielmehr häufig zu einer Zunahme der
Unterschiede zwischen den dicht besiedelten Ballungsräumen und den Regionen in
den Randlagen des NWE-Gebiets xv oder zur Entstehung eines diversifizierteren
Musters im gesamten Programmraum. Der Zugang zu neuen IuK-Dienstleistungen ist
in den peripherer gelegenen Gebieten im Allgemeinen weniger gut als in den
Metropolräumen. Im NWE-Gebiet sind starke Disparitäten in Bezug auf die IuK-
Entwicklung zu beobachten, wobei der IuK-Nutzungsgrad in Irland und Frankreich
(mit Ausnahme der Pariser Region) unter dem Durchschnitt liegt (siehe
Abbildung 17). Zudem gelten die Möglichkeit zu persönlicher Interaktion und die
physische Nähe in dicht besiedelten Regionen bei Unternehmen nach wie vor als
Vorteil bei der Standortwahl.
In Bezug auf die moderne Telekommunikationsinfrastruktur beherrschen zwei
Themen die Situation in NWE. Zunächst einmal gilt es, durch beständige Förderung
der IuK-Technologie und verwandter Initiativen die zentrale Lage von NWE besser zu
nutzen. So kann ein wesentlicher Beitrag zur Umsetzung der Lissabon-Strategie
geleistet werden. Zweitens muss einerseits die bestehende digitale Kluft auf dem
Gebiet der ausgereiften und führenden IuK-Technologie überwunden werden und
31

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
andererseits die drohende Entstehung einer digitalen Kluft auf dem Gebiet neuer
Hochgeschwindigkeitsverbindungen abgewendet werden.
Abbildung 17: Entwicklungsstand im Telekommunikationsbereich
Quelle: © ESPON, 2006 (ESPON 1.2.2) xvi
32

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Räumliche Struktur und Demographie in NWE
Siedlungsmuster
Auf Makroebene (EU-weit) betrachtet, liegt ein großer Teil des "Fünfecks", das im
Europäischen Raumentwicklungskonzept EUREK als einzige weltwirtschaftlich
bedeutsame Zone der EU bezeichnet wird, im NWE-Kooperationsraum. Studien, die
im Rahmen des ESPON-Programms durchgeführt wurden, haben jedoch noch
weitere potenzielle Wirtschaftswachstumszonen aufgezeigt: die so genannten
Metropolitan European Growth Areas (MEGAs). Im Hinblick auf das Wachstum des
Pro-Kopf-BIP in den MEGAs lässt sich Folgendes beobachten: Zunächst einmal fällt
auf, dass mit Ausnahme Irlands und des M4-Korridors in Südostengland keine
Regionen mit einem hohen BIP-Wachstum in NWE liegen, obwohl sich einige der
stärksten MEGAs im Programmraum befinden. Zweitens gibt es in NWE MEGAs mit
einer geringen Bevölkerungszahl und eher schlechter Erreichbarkeit, obwohl diese
MEGAs ein starkes BIP aufweisen. Hierzu gehören beispielsweise Genf, Manchester
und Dublin. Drittens liegen einige der schwächsten MEGAs in Regionen mit starkem
Wachstum, wie z.B. Cork. Zu guter Letzt liegen einige potenzielle MEGAs
benachbarter Länder (z.B. in den Niederlanden und Belgien) in nur geringer
Entfernung voneinander. In ganz Europa ist eine starke räumliche Konzentration in
Form von transnationalen Ballungsräumen zu beobachten (siehe Abbildung 18 und
Abbildung R im Anhang). Drei dieser Ballungsräume befinden sich in NWE: Irland
und Südschottland, die Regionen an der Küste des Ärmelkanals und
Südwestdeutschland und Ostfrankreich.
Auf Mesoebene (innerhalb von NWE) wird deutlich, dass die starke Wirtschaft in
NWE nicht gleichmäßig auf das Programmgebiet verteilt ist. Sowohl innerhalb des
Kerns selbst als auch zwischen Kern und Peripherie sind starke Disparitäten zu
beobachten. Auffallend ist, dass sich parallel zu der Entwicklung zu mehr
Polyzentrismus auf europäischer Ebene auf nationaler Ebene in Ländern wie Irland
ein Trend zu mehr Monozentrismus abzeichnet. Die irische Wirtschaft erlebte im
zurückliegenden Jahrzehnt einen rasanten Aufschwung, der dem Land eine wichtige
Rolle in der europäischen Wirtschaft bescherte und zur polyzentrischen Entwicklung
der EU beigetragen hat. Dieser Aufschwung vollzog sich jedoch in erster Linie im
Großraum Dublin, so dass sich im Land selbst ein monozentrisches Raummuster
bildete.
Auf Mikroebene schließlich weisen weite Gebiete eine geringe Bevölkerungsdichte
und einen eher ländlichen Charakter auf, obwohl der Großteil von NWE städtisch
geprägt ist. Ca. 75% der Bevölkerung in NWE leben in städtischen Gebieten,
während 23% des Raums dünn besiedelt sind. Im Allgemeinen nehmen die
Abhängigkeiten zwischen städtischen und ländlichen Gebieten zu. Dies ist teilweise
auf die räumliche Dekonzentration der Wirtschaftsaktivitäten und die Ausweitung des
städtischen Hinterlands zurückzuführen. Einige Aspekte dieser Entwicklung sind
transnational. So verlaufen beispielsweise einige der (Wochenend-)Pendlerströme zu
großen Städten über Landesgrenzen hinweg. Auch Besucher aus städtischen
Gebieten eines Landes, die ländliche Regionen im Nachbarland aufsuchen, stellen
eine Form der transnationalen Stadt/Land-Beziehung dar.
33

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung 18: Raumstruktur Europas
Quelle: BBR
34

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Demographischer Wandel und Migration
Demographische Veränderungen stellen eine der wichtigsten Herausforderung für
die Raumentwicklung in der EU dar. Der demographische Wandel ist das Ergebnis
von zwei Trends: der natürlichen Bevölkerungsentwicklung und der Migration. Beide
führen zu unterschiedlichen räumlichen Mustern.
Die alles beherrschende Entwicklung im demographischen Wandel Europas ist die
Vergreisung der Bevölkerung durch den Geburtenrückgang, sinkende Sterberaten
und eine höhere Lebenserwartung. Zwar ist die Geburtenrate in NWE im
Allgemeinen nicht so niedrig wie im Süden und Osten Europas, aber in einigen NWE-
Ländern wie Deutschland liegt sie mit 1,3 deutlich unter dem Durchschnittswert von
2,1 (siehe Abbildung 19). Hinsichtlich der Lebenserwartung ist davon auszugehen,
dass diese in Europa im Jahr 2015 für Neugeborene bei 82 Jahren (Männer) bzw.
87 Jahren (Frauen) liegen wird. Im Jahr 1999 lag sie noch bei durchschnittlich
76,5 Jahren. Der Anteil der Über-60-Jährigen an der europäischen Bevölkerung wird
von 21% (2000) auf 30% (2015) steigen. Gleichzeitig wird der Anteil der Unter-20-
Jährigen von 23% (2000) auf 15% (2015) sinken. Die immer älter werdende
Gesellschaft und die geringe Beschäftigungsrate werden die Abhängigkeit in Europa
soweit zunehmen lassen, dass im Jahr 2025 - eine gleichbleibende
Beschäftigungsquote vorausgesetzt - jeweils 1 Person von 2 arbeitenden Personen
abhängig sein wird.
Abbildung 19: Geburtenrate in den Ländern im NWE-Programmraum
(Landesdurchschnitte; regionale Daten liegen nicht vor)
Fertility rates 1975-2004
3,5
3
2,5
2
1,5
1
1975
1985
1995
2004
0,5
0
EU-25
Belgium
Germany
France
Ireland
Luxembourg
Netherlands
UK
Switzerland
USA
Quelle: Eurostat
35

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Angesichts der vorherrschenden innereuropäischen Migrationsströme von den
Randgebieten in die Kernregionen sowie von Ost nach West und der starken
Zuwanderungsströme aus Ländern außerhalb Europas nach NWE bewirkt das
Zusammenspiel der Migrationsentwicklungen und der natürlichen demographischen
Veränderungen derzeit nach wie vor einen Anstieg der Bevölkerungszahlen in weiten
Teilen Nordwesteuropas. Dies steht im Gegensatz zu den sinkenden
Bevölkerungszahlen im Süden und Osten Europas und in den skandinavischen
Ländern, wobei nicht zu vergessen ist, dass auch einige Regionen in NWE mit einem
Bevölkerungsrückgang zu kämpfen haben, vor allem der Norden Schottlands und
Teile Frankreichs (siehe Abbildung 20). Zwischen Nordfrankreich und dem südlichen
Großbritannien ist der Kontrast zwischen Zu- und Abwanderung innerhalb des NWE-
Raums am stärksten. Der Großteil der Zuwanderer in England kommt aus Ländern
außerhalb der EU oder aus anderen Gegenden Großbritanniens. Die hohen
Migrationsraten im Westen und Süden Deutschlands sind vor allem auf Zuwanderer
aus Ostdeutschland zurückzuführen.
Der Zustrom aus den neuen Mitgliedstaaten in die EU15-Länder fällt geringer aus,
als erwartet. Generell ist jedoch zu sagen, dass die aus den neuen Mitgliedstaaten
zugewanderten Arbeitskräfte positiv zur Leistungsfähigkeit des
Gesamtarbeitsmarktes beigetragen haben. Statt die einheimischen Arbeitskräfte zu
verdrängen, haben die Zuwanderer aus den neuen Mitgliedstaaten die Nachfrage in
bestimmten Berufsgruppen gedeckt oder geringer bezahlte, bei der einheimischen
Bevölkerung unbeliebte Tätigkeiten übernommen. Der Großteil der Zuwanderer aus
den neuen Mitgliedstaaten hält sich nur vorübergehend zur Arbeit oder zum Studium
in den EU-15-Ländern auf und gibt an, ins Heimatland zurückkehren zu wollen xvii .
Abgesehen von den innereuropäischen Migrationsströmen sind starke Zu- und
Abwanderungsströme zu beobachten, wobei erstere sowohl legale als auch illegale
Zuwanderer umfassen. Hochqualifizierte Arbeitskräfte stellen einen Großteil der
Abwanderer, die beispielsweise nach Nordamerika, Japan und zunehmend auch
nach Singapur auswandern. Dieser "Brain-drain" genannte Trend schwächt die
Lissabon-Agenda und trägt dazu bei, dass die Abhängigkeitsquote weiter ansteigt.
Die Kombination all dieser Entwicklungen wird weitreichende Folgen für die
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die räumliche Entwicklung in Nordwesteuropa
haben.
Das Zusammenspiel der Auswirkungen all dieser Zuwanderungsströme aus
verschiedenen Teilen Europas und der übrigen Welt - insbesondere in die großen
Metropolräume Nordwesteuropas - sowie das damit einhergehende, immer stärker
werdende Gefälle in den Bevölkerungszahlen der einzelnen Regionen in NWE
lassen die wichtige Frage aufkommen, wie zugewanderte Arbeitnehmer und andere
Migranten effektiv sozialwirtschaftlich integriert werden können.
Welche Folgen die Kombination aus Migration und natürlichem Bevölkerungswandel
hat, wird in Abbildung 21 dargestellt. Dass einige Regionen in NWE nach wie vor
steigende Bevölkerungszahlen verzeichnen, ist auf unterschiedliche Kombinationen
verschiedener Faktoren zurückzuführen. In Irland, den Niederlanden, Luxemburg,
weiten Teilen Belgiens, Mittelengland, West- und Süddeutschland und in Teilen
Südenglands sowie West- und Zentralfrankreichs wächst die Bevölkerung durch das
natürliche Bevölkerungswachstum und einen positiven Migrationssaldo. In den
übrigen Regionen Südenglands und in einigen anderen Gegenden in NWE ist das
Bevölkerungswachstum ausschließlich auf die Netto-Immigration zurückzuführen,
während es sich in Nordirland und weiten Teilen Ostfrankreichs und Teilen der
36

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Schweiz um ein rein natürliches Bevölkerungswachstum handelt. Die allgemein
niedrigen Geburtenraten sind übrigens eine Entwicklung der jüngsten Zeit. Bislang
haben sie nicht in allen Teilen des Programmgebiets Auswirkungen gezeigt. Ein
Rückgang der Bevölkerungszahlen ist vor allem in den Randlagen Großbritanniens
und in Teilen Frankreichs zu beobachten. In Nord- und Westschottland und in
einigen Regionen im Nordosten Englands ist er sowohl auf die natürliche
Bevölkerungsentwicklung als auch auf Abwanderung zurückzuführen. Ein besonders
alarmierender Trend ist die Entvölkerung kleiner Städte und ländlicher Gebiete, wo
gleich eine "dreifache demographische Zeitbombe" tickt: Zu wenig Kinder werden
geboren, zu viele alte Leute leben hier und zu viele junge Menschen wandern ab.
Parallel dazu vollzieht sich mit der so genannten "Counterurbanisation" die
umgekehrte Entwicklung, die in den wohlhabenderen Regionen NWEs und in
Ländern wie Großbritannien zu beobachten ist, wo jede Woche rund 1700 Menschen
die Städte verlassen, um auf dem Land zu leben.
37

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung 20: Bevölkerungsentwicklung 1995-2002
Quelle: BBR
38

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Insgesamt weicht das Bevölkerungsprofil von NWE stark von den Profilen der
meisten anderen Regionen Europas ab. Das Bevölkerungswachstum und die hohe
Siedlungsdichte insbesondere in den Metropolräumen stellen in NWE größere
Probleme dar als die Entvölkerung. Die Regionen, die mit demographischen
Problemen zu kämpfen haben, liegen außerhalb (südlich und östlich) der Grenzen
des NWE-Programmraums. Nur ein Teil Zentralfrankreichs, in dem bereits ein
überdurchschnittlich hoher Bevölkerungsanteil älterer Menschen zu verzeichnen ist,
fällt in diese Kategorie. Am wenigsten betroffen sind Metropolräume wie Paris und
London, ein Streifen, der sich von Südostengland über die Niederlande bis nach
Deutschland erstreckt, die gesamte irische Insel, Teile Süddeutschlands, die
nördliche Schweiz und das Elsass. Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass
die demographischen Trends und die Auswirkungen der Migrationsströme erhebliche
Konsequenzen in allen Teilen des NWE-Programmraums haben werden. Während
ländlichere Regionen mit rückläufigen Bevölkerungszahlen, Vergreisung und
Abwanderung zu kämpfen haben, verändert sich in den Metropolräumen die
Bevölkerung in den Stadtzentren. Hier liegt die Herausforderung darin, Strategien zur
besseren gesellschaftlichen Integration der großen Zahl internationaler Zuwanderer
zu entwickeln.
Abbildung 21: Schrumpfungs- und Wachstumsregionen in Europa
Quelle: BBR
39

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Verwaltung: die institutionelle Perspektive
Ein bekanntes Problem, das die transnationale Zusammenarbeit erschwert, sind die
Unterschiede in der Organisation und in den Zuständigkeitsbereichen der
verschiedenen Verwaltungsbehörden. Die Palette der organisatorischen
Verwaltungsstrukturen in Nordwesteuropa ist breit und reicht von eher
zentralistischen Modellen bis hin zu föderalen Strukturen. Hinzu kommt aber, dass
die Situation in Wirklichkeit noch viel komplexer ist, da auch die Verteilung der
Zuständigkeitsbereiche innerhalb der einzelnen Länder stark unterschiedlich
gestaltet ist. So besitzen die deutschsprachigen Kantone in der Schweiz mehr
Autonomie als die französischsprachigen Kantone. Abweichungen in den
Gesetzgebungen der einzelnen Länder und Regionen können dazu führen, dass ein
bestimmter Prozess oder Plan in einem Land den geltenden Regeln entspricht, in
einem anderen Land jedoch nicht mit dem Gesetz vereinbar ist.
Aus einer Gegenüberstellung der Verwaltungssysteme der einzelnen Länder und
einer Analyse der Ansichten der wichtigsten Akteure in den NWE-Ländern xviii gehen
zwei Themen für die transnationale Zusammenarbeit hervor:
• die Möglichkeiten regionaler Einrichtungen, mit Regionen in anderen Ländern
zusammenzuarbeiten, und/oder
• bestehende und mögliche Kooperationsvereinbarungen zwischen lokalen
Behörden, die ein breiteres Forum bieten, von dem aus eine Beteiligung an einer
transnationalen Zusammenarbeit möglich ist.
Wichtig sind in diesem Zusammenhang die umfangreichen finanziellen Mittel und die
Erfahrung (Kapazitäten) sowie Sprachkenntnisse, die auf regionaler Ebene benötigt
werden, um eine Beteiligung an einer transnationalen Zusammenarbeit und an der
Schaffung strategischer Maßnahmen zur Ermittlung transnational relevanter
Planungs- und Entwicklungsthemen zu ermöglichen.
In großen Regionen mit entsprechend großen Zuständigkeitsbereichen sind mehr
Möglichkeiten zur transnationalen Zusammenarbeit gegeben, wie die Beispiele der
belgischen Regionen und der deutschen Länder belegen. Hier spielen die
"Regionen" eine größere Rolle in grenzüberschreitenden Kooperationsstrukturen, wie
beispielsweise im SaarLorLux-Raum und in den Euregios. In den anderen Ländern in
Nordwesteuropa fällt es den Regionen schwerer, sich an transnationalen Initiativen
zu beteiligen, da hier die Zuständigkeitsbereiche enger abgesteckt und die
Kapazitäten geringer sind. So sind die niederländischen Provinzen beispielsweise
wesentlich kleiner, was in der regionalen Zusammenarbeit als Nachteil gewertet wird.
Hier gibt es jedoch eine informelle Form der Zusammenarbeit zwischen den
Provinzen auf Ebene von Landesteilen (Landsdelen), die mehr Chancen für eine
Zusammenarbeit bietet.
Falls die "Regionalverwaltung" aus indirekt gewählten Vertretern und/oder
Verbänden lokaler Behörden gebildet wird, kommt hinzu, dass zunächst eine
Einigung unter diesen einzelnen Einrichtungen erzielt werden muss und dass an
diese Bericht zu erstatten ist. Das kann Planungs- und Berichterstattungsprozesse
erheblich komplizieren. In England beispielsweise bestehen regionale Organe
außerhalb Londons aus Arbeitsgemeinschaften vieler unterschiedlicher lokaler
Behörden und anderer Akteure aus Wirtschaft und Bevölkerung. Die Kapazitäten
dieser Organe sind begrenzt, obwohl es eine allgemeine Tendenz zu mehr
40

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Verwaltungskapazität auf regionaler Ebene gibt. Außerdem müssen informelle
Regelungen eine effektive Zusammenarbeit nicht unbedingt von vorneherein
ausschließen. In Irland konnten Regionen, die sich am INTERREG-Programm
beteiligt haben, von den regionalen Kompetenzen und Erfahrungen mit der
Koordination von Strukturfondsausgaben profitieren.
Auf lokaler Ebene ist festzustellen, dass kleine lokale Behörden in der Regel nicht
über genügend kritische Masse verfügen und sich deshalb nicht alleine an einer
transnationalen Zusammenarbeit beteiligen können. Hier besteht Bedarf an einer
Zusammenarbeit zwischen den Behörden selbst; das gilt in gewissem Maße sogar
für England, wo die lokalen Behörden relativ groß sind. Die Bildung solcher
Arbeitsgemeinschaften lokaler Behörden für andere Zwecke (z.B. um genügend
kritische Masse für die Erbringung von Dienstleistungen zu schaffen) ist in Frankreich
weit verbreitet. Diese Arbeitsgemeinschaften bieten bisweilen auch ein Forum für die
transnationale Zusammenarbeit. Hier besteht Potenzial. In Teilen Deutschlands
haben sich beispielsweise lokale Behörden auf regionaler Ebene zu Verbänden
zusammengeschlossen. Zu dieser Zusammenarbeit ermutigt wurden sie im Hinblick
auf den internationalen Wettbewerb und die Sicherung nationaler Investitionen.
Diese Kooperationsnetzwerke lokaler Behörden arbeiten auch auf transnationaler
Ebene, wie etwa das QuattroPole-Städtenetz zwischen Saarbrücken, Trier, Metz und
Luxemburg und die Kooperationsinitiative Rhein-Schelde-Delta.
In manchen Fällen gründen Behörden auch gemeinsame Einrichtungen für
funktionale Regionen (z.B. Nationalparks oder Flusseinzugsgebiete) oder für
informelle "Interessenverbände" lokaler Behörden in Städtenetzwerken oder
städtisch-ländlichen Regionen wie die städtischen Gemeinschaften ("communautés
urbaines") in Wallonien oder die regionalen Stadtnetzwerke und Stadtregionen in den
Niederlanden. In Irland weist die National Spatial Strategy eine Reihe von
Siedlungszentren aus, in denen durch bessere interne Verbindungen eine kritische
Masse geschaffen werden soll, damit sie als "Gateways" dienen und sich langfristig
zu städtischen Regionen entwickeln können. Ein Beispiel für eine solche Region ist
das Gebiet Athlone-Tullamore-Mullingar in der Region Midland. In England wurden
interregionale Netzwerke für die Zusammenarbeit zwischen den regionalen
Behörden eingerichtet. Diese dienen auch dazu, innerhalb städtischer Regionen
Gebiete für informelle strategische Planungszwecke abzustecken. Bisweilen tun sich
auch bestimmte behördliche Einheiten zusammen, wie im Beispiel der G4, der vier
größten Städte der Niederlande.
All diese unterschiedlichen Kooperationsformen, die dazu dienen, die Kräfte und
Kapazitäten von Behörden zu bündeln, das eigene Dienstleistungsangebot zu
verbessern und eine strategische Planung auf geeignetem Niveau zu ermöglichen,
eignen sich auch als potenzielle Foren für die transnationale Zusammenarbeit. Ein
Beispiel hierfür ist die langjährige transnationale Zusammenarbeit zwischen
Kommunen in drei grenzüberschreitenden Ballungsräumen in den Grenzregionen
von Luxemburg, Belgien und Deutschland. Gespräche mit Beteiligten und eine
Analyse einschlägiger Dokumente haben ergeben, dass transnationale (und in
geringerem Maße grenzüberschreitende) Aspekte in strategischen Planungen nur
selten Berücksichtigung finden. Es gibt Beispiele transnationaler Zusammenarbeit
auf behördlicher Ebene, aber diese bilden offensichtlich eher die Ausnahme als die
Regel. Nur wenige Organisationen binden transnationale Aspekte systematisch in
ihre Arbeit ein.
41

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Die Gründe hierfür sprechen für sich. Die einzelnen Organisationen besitzen nicht
immer denselben rechtlichen Status, so dass sich eine Zusammenarbeit auf
transnationaler Ebene nicht immer anbietet. Teilweise besteht innerhalb solcher
Organisationen nur wenig Bewusstsein für transnationale Fragen und die
Ressourcen für schwierige Koordinationsaufgaben fehlen. Hinzu kommt, dass sie
bereits Teil komplexer Partnerschaften sind. Die Beteiligung an transnationalen
Arbeitsgemeinschaften würde für sie nur noch kompliziertere Auflagen für die
Verwaltung und Berichterstattung bedeuten.
Kooperationsnetzwerke beschränken sich nicht auf die formelle Zusammenarbeit auf
behördlicher Ebene. In der "Grand Région" (SaarLorLux) und im städtischen
Ballungsraum um Lille haben sich auch Unternehmen zu Arbeitsgemeinschaften
zusammengeschlossen. Auch Interessenvertretungen wie der Deutsche Industrieund
Handelskammertag können eine Basis für die transnationale Zusammenarbeit
bieten. Allerdings haben diese Organisationen trotz der wichtigen Rolle, die sie in
internationalen Netzwerken übernehmen können, häufig nur einen geringen Bezug
zu INTERREG und - in einigen Fällen - sogar zu behördlichen Netzwerken im
Allgemeinen.
Die Schaffung einer strukturierten Zusammenarbeit auf behördlicher Ebene ist keine
leichte Aufgabe. Sie erfordert viel Zeit, langfristige externe (finanzielle) Unterstützung
und die Delegation von Aufgaben und Zuständigkeitsbereichen. Im Allgemeinen gibt
es drei miteinander verknüpfte Formen der Zusammenarbeit, die eine effektive
transnationale Raumentwicklung ausmachen: die vertikale Zusammenarbeit
zwischen den verschiedenen Ebenen, die horizontale Zusammenarbeit zwischen den
Sektoren und die geographische Zusammenarbeit über Verwaltungsgrenzen hinweg.
Bei Beziehungen im Rahmen eines transnationalen Kooperationsgebiets gestaltet
sich dieser Prozess noch erheblich schwieriger, da die potenziellen Partner in
diesem Fall nicht über öffentliche Einrichtungen oder Behörden angesprochen
werden. Zudem stammen sie sowohl aus dem öffentlichen als auch aus dem privaten
und gemeinnützigen Sektor (NGOs und gemeinnützige Organisationen). die darüber
hinaus auch noch in verschiedenen politischen und verwaltungstechnischen
Gebieten gelegen sind. Außerdem wird die transnationale Zusammenarbeit durch die
vielen verschiedenen staatsrechtlichen Organisationsformen - von föderalen über
stark regionalisierte bis hin zu zentralisierten Systemen - in den NWE-Ländern
erschwert. Entsprechend unterschiedlich sind die Zuständigkeitsbereiche für die
Formulierung politischer Strategien und deren Umsetzung in der Raumentwicklung in
den einzelnen Ländern verteilt.
2.2 SWOT-Analyse
Mit seiner hohen Konzentration an wichtigen wirtschaftlichen und politischen
Strukturen und führenden globalen Wirtschaftszentren nimmt der NWE-
Kooperationsraum eine starke Position in Europa ein. Als "Wirtschaftsmotor" Europas
leistet NWE einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Lissabon-Agenda zur
Stärkung der gesamteuropäischen Wettbewerbsstellung. Eine weitere Stärke ist die
Kompaktheit im Zentrum des NWE-Gebiets und das allgemeine polyzentrische
Muster großer und kleiner Städte. Hier liegt erhebliches Potenzial für die Bildung
städtischer Kooperationen auf der Basis funktionaler Abhängigkeiten. Der hohe
Bildungsgrad und die gute Qualifikation der Berufsbevölkerung - auch in der
wissensintensiven Industrie - sind ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für NWE auf dem
42

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Weg zu einer erfolgreichen Wissenswirtschaft. Geographische Gegebenheiten, wie
z.B. das hervorragende Netz schiffbarer Binnenwasserstraßen und die allgemein
gute Erreichbarkeit in NWE erleichtern die Entwicklung nachhaltiger Transportmodi
und tragen so dazu bei, zwischen Transportwachstum und Wirtschaftswachstum zu
trennen, wie es die Lissabon/Göteborg-Strategie vorsieht.
Obgleich NWE im Vergleich zur allgemeinen europäischen Situation relativ gut
abschneidet, zeigt die SWOT-Analyse (Tabelle 7) beachtliche Schwächen und
Probleme des NWE-Gebiets auf. Dies betrifft insbesondere regionale Disparitäten bei
der Erreichbarkeit und Bevölkerungsdichte zwischen dem Kerngebiet und den
abgelegeneren und ländlichen Regionen. Um die derzeitige Wettbewerbsposition
halten zu können, muss NWE das Wirtschaftswachstum steigern oder zumindest
halten. Dies gilt insbesondere für wissensbasierte Sektoren. Außerdem muss ein
Ausgleich der regionalen Disparitäten in Bezug auf die F&E-Ausgaben und
Beschäftigungsquoten angestrebt werden. Das bedeutet eine bessere und
effizientere Verteilung von Arbeit, Beschäftigung und Funktionen.
Zwar ist die Erreichbarkeit in ganz NWE im Allgemeinen als gut zu bezeichnen, aber
die wachsenden Transportvolumen und das steigende Verkehrsaufkommen
(Staubildung) in den Kerngebieten sowie die schlechte Anbindung in den
Randgebieten werden mehr und mehr zu einem Problem, sowohl im Hinblick auf die
Schädigung der Umwelt durch das hohe Verkehrsaufkommen als auch auf die
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Gebiets. Angesichts der steigenden
Energiepreise wird der Ruf nach Modal Shift-Lösungen und nach einer besseren
Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien als Alternative
zur physischen Mobilität immer lauter. Besonders besorgniserregend ist dabei die
digitale Kluft beim Zugang zur modernen IuK-Technologie, die dazu führen wird,
dass sich der Rückstand abgelegenerer Teile Nordwesteuropas weiter vergrößern
wird.
Insgesamt verursachen die hohe Bevölkerungsdichte, das starke
Verkehrsaufkommen und die intensiven Industrieaktivitäten in NWE ein hohes Maß
an Luft-, Gewässer- und Bodenverschmutzung. Die hohen Treibhausgasemissionen,
die mit dieser Konzentration menschlicher Aktivitäten einhergehen, sind eine der
Hauptursachen für den Klimawandel. Die Auswirkungen des Klimawandels - vor
allem die Hochwassergefahr und Winterstürme - werden sich in NWE voraussichtlich
weiter verstärken. Menschengemachte Risiken, wie die Ölpestgefahr, werden
ebenfalls zunehmend zu einem Problem - sowohl für die Umwelt als auch für die
Wirtschaft. Die maritime Sicherheit muss daher in den Vordergrund gerückt werden.
Auch die Zergliederung der Landschaft (vor allem in den Küstenregionen am
Ärmelkanal und im Süden der Nordsee) sowie der Verlust an biologischer Vielfalt
nehmen in ganz NWE weiter zu.
Der demographische Wandel stellt – neben dem Klimawandel - die wichtigste
Herausforderung für die territoriale Entwicklung in Europa dar. Polarisierungstrends
werden dazu führen, dass die derzeitigen regionalen Disparitäten in Bezug auf die
Bevölkerungszahlen und den Zugang zu Infrastruktur und Dienstleistungen sich
weiter verstärken werden. Das wird für das Wirtschaftspotenzial der peripher
gelegenen und ländlichen Regionen, wo bereits Anzeichen eines
Entvölkerungstrends zu erkennen sind, nicht ohne Folgen bleiben. Aber auch das
Wirtschaftspotenzial städtischer Gebiete wird beeinträchtigt. Diese kämpfen mit
Problemen der Raumknappheit und einer zunehmend heterogenen
Bevölkerungszusammensetzung. Deshalb ist eine ausgewogenere Siedlungsstruktur
43

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
im gesamten NWE-Gebiet von grundlegender Bedeutung. Wichtige
Voraussetzungen hierfür sind eine bessere transnationale Abstimmung auf
Verwaltungsebene zur Überwindung institutioneller Unterschiede auf dem Gebiet der
Raumordnung sowie eine bessere Integration der sektoralen und raumbezogenen
Politik auf allen Ebenen.
In Tabelle 7 sind die wichtigsten Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren im
NWE-Kooperationsraum aufgeführt.
44

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Tabelle 7: SWOT-Tabelle
Wirtschaft in
Nordwesteuropa:
Arbeitsmarkttrends,
Wissensbasis und
Lissabon
Natürliche und kulturelle
Ressourcen und
Umwelttrends
Stärken Schwächen Chancen Gefahren
• starke Wirtschaft • regionale Disparitäten in • große Zahl potenzieller • niedrige Wirtschaftswachstumsraten
(BIP/Kopf): ”Motor"
Bezug auf
wirtschaftlicher
in vielen
Europas
Wirtschaftsleistung und Wachstumsgebiete:
Teilen NWEs nach der
• kritische Masse in Bezug Wachstum (Stadt/Land- aufgrund der
EU-Erweiterung
auf die hohe
Gefälle)
vorhandenen
• regionale Disparitäten in
Bevölkerungsdichte und • Einrichtungen der
wirtschaftlichen Masse den Arbeitslosenquoten
hohe Wirtschaftsaktivität innovations- und
kann ein Beitrag zu den • Weitung der Kluft
(z.B. Humanressourcen, Wissenswirtschaft
Lissabon-Zielsetzungen zwischen städtischen
Nähe zu großen
konzentrieren sich
geleistet werden
und ländlichen Gebieten
Verbrauchermärkten) hauptsächlich in
• Weiterentwicklung von bei Lissabon-relevanten
• wichtiger Finanz- und städtischen Regionen wissensintensiven
Wirtschaftsleistungen
Entscheidungszentren und deren Umgebung / Dienstleistungen und • steigende
• hohe Beschäftigungsquoten
regionale Disparitäten Hightech-Sektoren
Abhängigkeitsquoten
bei den Investitionen und • Zuwanderung
infolge demographischer
• gute "Lissabon-Leistung": Beschäftigungszahlen im hochqualifizierter junger Entwicklungen
hoch qualifiziertes
F&E-Sektor
Menschen in die
(Vergreisung und
Personal und hohe • verhältnismäßig
Metropolräume aus
niedrige Geburtenrate)
Beschäftigungszahlen niedriges
anderen Teilen Europas • Abwanderung
bei Unternehmen im
Investitionsniveau bei und der Welt
hochqualifizierter
F&E-Sektor
F&E und Beschäftigung
Arbeitnehmer von NWE
• gutes Angebot an
in die USA, nach Japan
Hochschulen und
oder Singapur (Braindrain)
Forschungseinrichtungen
• Brain-drain von
ländlichen Gebieten in
die Städte innerhalb des
NWE-Gebiets
Stärken Schwächen Chancen Gefahren
• reiches und vielfältiges
natürliches und
kulturelles Erbe,
landschaftliche Vielfalt
• im EU-weiten Vergleich
verhältnismäßig niedrige
natürliche oder
technologische
• starke Umweltverschmutzung
im
Kerngebiet durch hohes
Verkehrsaufkommen,
hohe Bevölkerungsdichte
und starke
Wirtschaftsaktivität
• Zergliederung der
• Wirtschaftspotenzial des
natürlichen und
kulturellen Erbes
• Trennung zwischen
Wirtschaftswachstum
und zunehmender
Umweltverschmutzung
und
• "Überbeanspruchung"
natürlicher und kultureller
Werte (hohe
Bevölkerungsdichte, viele
Touristen)
• steigende Zahl
natürlicher und
technologischer Risiken
45

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Erreichbarkeit und
Konnektivität in NWE:
Transport und die
Informationsgesellschaft
Katastrophengefahr
Landschaft und Verlust
an biologischer Vielfalt
• starke Abhängigkeit von
Energieimporten in
Teilen von NWE
• geringe Nutzung
regenerativer
Energiequellen
• stärkeres
Hochwasserrisiko durch
Konzentration
menschlicher Aktivitäten
in Küstenbereichen und
Flusstälern
• höhere Abfallmengen
Treibhausgasausstoß
• effizienterer
Energieeinsatz und
bessere Nutzung
regenerativer
Energiequellen als
Antwort auf die
steigenden Ölpreise
Stärken Schwächen Chancen Gefahren
• hohes Maß an
• Kern/Peripherie-Gefälle • verbesserte und
Erreichbarkeit: gutes
bei der Erreichbarkeit nachhaltigere Modal
Straßen- und
• Störung des
split-Lösungen als
Schienennetz,
Verkehrsflusses in den Reaktion auf die
hervorragendes
NWE-Kerngebieten
steigenden
Binnenwasserstraßennetz,
• mangelnde
Energiepreise und
Interoperabilität und
bedingt durch
Konzentration wichtiger Integration zwischen
geographische
Seehäfen, größte
transnationalen und
Gegebenheiten
Flugverkehrsknotenpunkte
sekundären Netzwerken (Binnenwasserstraßen,
Europas • eingeschränkte Leistung Seeverkehr usw.)
• starke Position im
und Rentabilität von • bessere Organisation
Bereich der Logistik
Fernverkehrsdienstleitungen
und Nutzung
• bedeutende
und
vorhandener Netzwerke
geographische Lage in intermodalen
(insbesondere Straße
Europa als Verbindung Dienstleistungen
und Schiene)
auf der Nord/Süd und der • begrenzte Nutzung • verstärkte Nutzung von
West/Ost-Achse
intelligenter
intelligenten
• vergleichsweise
Beförderungssysteme Beförderungssystemen
modernes Niveau der • bleibende digitale Kluft (ITS) durch
mit gravierenderen
Folgen, insbesondere in
den stark verstädterten
Teilen von NWE
• voraussichtlich
schwerere Flussüberschwemmungen
infolge des Klimawandels
in Teilen von NWE
• Auswirkungen der
steigenden Energiepreise
auf das Gebiet
durch die ungleiche
Verteilung von
Möglichkeiten zur
Nutzung erneuerbarer
Energiequellen
• anhaltende Zunahme der
Verkehrsströme durch
das Gebiet (zunehmend
multidirektional)
• starker Zuwachs bei
nicht-nachhaltigen
Transportmodi: Straße
und Schiene
• veränderte
Anforderungen im
Personenverkehr durch
demographischen
Wandel, insbesondere in
ländlichen Gebieten
• Wettbewerb zwischen
Häfen, Flughafenbehörden,
Flughäfen und
Eisenbahnbetreibergesellschaften
untereinander, der die
46

2. Analyse des NWE-Programmgebiets
Räumliche Struktur und
Demographie in NWE
IuK-Entwicklungen in
weiten Teilen NWEs
und regionale
Disparitäten bei der
Nutzung von IuK-
Technologien
Zurückgreifen auf das
Innovationspotenzial
NWEs in den relevanten
Sektoren
• Stärkung der Position
von NWE als globales
Zentrum und Steigerung
des Beitrags zur
Lissabon/Göteborg-
Strategie durch
intensivere Nutzung der
IuK-Technologie und
Überwindung der
digitalen Kluft
Stärken Schwächen Chancen Gefahren
• hohe Bevölkerungsdichte • Auswirkungen von
und Wirtschaftsaktivität Polarisierung und
• derzeit noch wachsende Entvölkerung:
Bevölkerung
wachsendes territoriales
(hauptsächlich durch
Ungleichgewicht
Zuwanderungen bedingt) zwischen städtischen
• gute sekundäre
und ländlichen
Netzwerke in den
Gegenden infolge von
Städten
Migrationsbewegungen
(oft mit Brain-drain als
Folge)
• transnationale
Ballungsräume
(Irland/Südschottland,
Regionen an der Küste
des Ärmelkanals,
Südwestdeutschland und
Ostfrankreich) bieten
Potenzial für räumliche
Integration
• Bevölkerungsanstieg in
Metropolräumen infolge
der Zuwanderung
hauptsächlicher junger
Menschen
Entstehung eines
ausgewogeneren
territorialen Verhältnisses
verhindert
• zunehmendes regionales
Ungleichgewicht
(Stadt/Land-Gefälle)
durch ungleiche IuK-
Versorgung
• Polarisierungs- und
Entvölkerungstrends als
Auswirkung des
demographischen
Wandels und der
Migration (z.B. Raumknappheit
in städtischen
Gebieten; Überkapazität
der Infrastruktur in
ländlichen Gebieten)
• räumliche und
wirtschaftliche
Auswirkungen der
niedrigen Geburtenraten
und der Vergreisung der
Bevölkerung
• unterschiedliche
behördliche
Organisationsstrukturen
behindern eine effiziente
transnationale
Zusammenarbeit
47

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
3. DIE GEMEINSAME TRANSNATIONALE STRATEGIE
3.1 Einleitung
Die gemeinsame transnationale Strategie setzt bei den in der SWOT-Analyse
ermittelten Chancen und Risiken des nordwesteuropäischen transnationalen
territorialen Kooperationsraums an. Hierzu wurde ein übergreifendes Ziel definiert
und wurden Themenschwerpunkte für den Programmzeitraum 2007-2013 festgelegt.
Die Schwerpunkte des Programms orientieren sich an den Gemeinschaftlichen
Leitlinien zur Kohäsion, den nationalen strategischen Rahmenplänen der beteiligten
Mitgliedstaaten und den Ergebnissen der Ex-ante-Evaluierung und der Strategischen
Umweltprüfung (SUP). Anhand der Themenschwerpunkte wird festgelegt, auf
welches Maßnahmenpaket transnationaler Projekte sich das Programm
konzentrieren sollte und welche Akteure die Hauptzielgruppe für die Umsetzung
gemeinsamer Aktivitäten bilden sollen.
Die Themenschwerpunkte werden über Zielwerte definiert und anhand von Outputund
Ergebnisindikatoren gemessen, die dabei helfen, den Programmfortschritt
gegenüber der Ausgangssituation darzustellen und zu ermitteln, wie effektiv die
Zielwerte sind.
Nordwesteuropa ist der "Wirtschaftsmotor" Europas. Viele große Weltkonzerne
haben hier Niederlassungen, in denen wichtige Entscheidungen getroffen werden.
Obschon der Kooperationsraum damit einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der
Lissabon/Göteborg-Strategie leisten kann, kann das zögerliche Wirtschaftswachstum
der vergangenen Jahre, von dem vor allem die NWE-Regionen auf dem Festland
betroffen waren, die zukünftige Leistung der Region womöglich beeinträchtigen. Die
gemeinsame transnationale Zusammenarbeit im Rahmen der Programme
INTERREG IIC (1997-1999) und INTERREG IIIB (2000-2006) zielte darauf ab, diese
räumliche Integration zu intensivieren, indem sie eine ausgewogene räumliche
Entwicklung und die Bildung nachhaltiger Kooperationsnetzwerke von
Organisationen und Einrichtungen in NWE förderte. NWE ist jedoch eine vielfältige
Region, in der regionale Ungleichgewichte die räumliche Integration auch in Zukunft
vor Herausforderungen stellen werden. Weitere Kooperationsbemühungen sind für
eine Verbesserung der Integration und Kohäsion dieser Makroregion daher
unerlässlich.
Das Nordwesteuropa-Programm (2007-2013) stellt die nächste Phase der
transnationalen territorialen Zusammenarbeit in diesem Raum dar. Es baut auf den
Ergebnissen seiner beiden Vorgängerprogramme auf. So wird der wechselseitige
Lernprozess fortgesetzt, der mit dem Erfahrungsaustausch zu Themen der
Raumplanung unter INTERREG IIC begann und in gemeinsamen Maßnahmen und
Strategien unter INTERREG IIIB seine Fortsetzung fand. Das Programm zielt auf die
Verbesserung der territorialen Kohäsion durch die transnationale Zusammenarbeit
und will so die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit im gesamten
Kooperationsraum steigern. Damit stellt sich dieses Operationelle Programm den
Herausforderungen von Lissabon und Göteborg, Europa zur wettbewerbsfähigsten
und dynamischsten Wissenswirtschaft der Welt zu machen, die Raum bietet für ein
nachhaltiges Wirtschaftswachstum mit mehr und hochwertigeren Arbeitsplätzen,
mehr sozialem Zusammenhalt und umweltschonenden und nachhaltigen
Entwicklungsmustern.
Das Nordwesteuropa-Programm 2007-2013, das die Trends und Entwicklungen der
regionalen sozioökonomischen Situationen widerspiegelt, befasst sich mit Themen,
48

3. Die gemeinsame transnationale Strategie
für die ein transnationaler Ansatz erforderlich ist. Im Mittelpunkt des Programms steht
die notwendige Stärkung der Wissenswirtschaft durch die Schaffung eines
günstigeren Innovationsklimas. So leistet das Programm einen Beitrag zum Erhalt
der Wettbewerbsfähigkeit des NWE-Kooperationsraums. Das Programm zielt auf die
aktive Erhaltung der natürlichen und kulturellen Ressourcen der Region sowie auf die
Reduzierung negativer Umweltauswirkungen ab. Das beinhaltet auch die Förderung
innovativer Ansätze zum Risikomanagement (sowohl in Bezug auf
Naturkatastrophen als auch auf technische Risiken) vor dem Hintergrund des
Klimawandels. Im Hinblick auf die regionalen Disparitäten im Kooperationsraum setzt
sich das Programm für eine bessere Erreichbarkeit und Konnektivität im gesamten
Gebiet sowie für ein ausgewogenes Siedlungsmuster ein. Das Programm fördert
darüber hinaus auch strategische Maßnahmen zur Adaption an weltweite Trends, die
erheblichen Einfluss auf die territoriale Entwicklung des Gebiets haben (z.B. den
demographischen Wandel). So soll die Leistungsfähigkeit städtischer Netzwerke
aktiv gestärkt und soll negativen Entwicklungen in ländlichen und peripher gelegenen
Regionen entgegengewirkt werden. Das NWE-Programm ersetzt dabei keineswegs
nationale oder EU-geförderte Programme in abgelegenen Regionen. Vielmehr will es
einen Mehrwert schaffen, indem es auf die transnationale und territoriale Dimension
der anvisierten Maßnahmen hinweist.
Maßnahmen, die im Rahmen des NWE-Programms zur transnationalen territorialen
Zusammenarbeit finanziert werden, stehen losgelöst von allen anderen Initiativen,
die im Rahmen grenzüberschreitender und interregionaler Programme gefördert
werden. Das hat folgende Gründe: Erstens sind an transnationalen
Kooperationsprojekten vergleichsweise größere Regionen beteiligt als an
grenzüberschreitenden Projekten. Darüber hinaus konzentrieren transnationale
Programme sich auf Maßnahmen, die eine konkrete transnationale Auswirkung auf
ein Gebiet haben, wie z.B. auf Themen, die Staaten oder Regionen nicht allein
bewältigen können und bei denen die transnationale Zusammenarbeit erhebliche
Vorteile bieten kann.
Es besteht ein Unterschied zwischen den transnationalen Kooperationsmaßnahmen
im NWE-Gebiet und den Maßnahmen, die im Rahmen anderer INTERREG-
Programme oder im Rahmen der anderen beiden neuen Ziele der EU-Regionalpolitik
- Konvergenz und regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung - gefördert
werden. Alle dienen sie aber denselben von der Kohäsionspolitik abgeleiteten
Gesamtzielen: Sie suchen nach Lösungen für die Probleme des wirtschaftlichen,
sozialen und räumlichen Ungleichgewichts, die Beschleunigung der wirtschaftlichen
Restrukturierung und die Vergreisung der Gesellschaft. Damit greifen sie die Ziele
von Lissabon (Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung) und Göteborg
(Umwelt) auf. Zudem ist die Übereinstimmung der im Rahmen des NWE-Programms
finanzierten Maßnahmen mit den Gemeinschaftspolitiken eine Grundvoraussetzung,
um die Mittel möglichst effektiv zu nutzen (siehe die detaillierte Analyse in Abschnitt
3.4.3).
Es müssen Synergien zwischen diesen verschiedenen Finanzinstrumenten
geschaffen werden, indem ihre Konsistenz und Komplementarität auf allen Ebenen
gewahrt wird (lokal, regional, national, transnational). Im neuen Programmzeitraum
unterstützt das NWE-Programm zudem die Entwicklung strategischer Initiativen (eine
ausführliche Beschreibung folgt in Kapitel 5). So soll noch mehr Mehrwert bei der
Verteilung der Fördermittel erzielt werden.
49

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Die gemeinsame transnationale Strategie des NWE-Programms orientiert sich an
den Prinzipien der entsprechenden Gemeinschaftsfonds sowie an verschiedenen
nationalen Programmen der Mitgliedstaaten und den nationalen strategischen
Rahmenplänen (siehe Abschnitt 1.2). Diese Programmausrichtung schlägt sich bei
der Umsetzung des Programms in der Formulierung entsprechender
Förderfähigkeits- und Auswahlkriterien für die Projektauswahl nieder.
3.2 Programmziel
Das Hauptziel des Operationellen Programms für Nordwesteuropa zur
transnationalen territorialen Entwicklung (2007-2013) lautet wie folgt:
Das Programm für Nordwesteuropa soll auf der Zusammenarbeit wichtiger
Akteure aufbauen, die sich bereits mit raumbezogenen Fragen im gesamten
NWE-Gebiet befassen. So soll ein Beitrag zur wirtschaftlichen
Wettbewerbsfähigkeit Nordwesteuropas geleistet und eine regional
ausgewogene und nachhaltige Entwicklung des Gebiets gefördert werden.
Die im Operationellen Programm festgelegten Schwerpunktbereiche und Ziele
dienen als spezielle Mittel, mit denen genehmigte NWE-Projekte zur Realisierung
des allgemeinen Programmziels beitragen können.
3.3 Der Mehrwert der transnationalen Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Das Operationelle Programm für Nordwesteuropa unterstützt einen integrierten
Ansatz in vertikaler (zwischen verschiedenen Verwaltungsebenen), horizontaler
(zwischen verschiedenen politischen Sektoren) und geographischer Hinsicht (über
Verwaltungsgrenzen hinweg). Dieser Ansatz macht das Programm einzigartig im
Vergleich zu anderen EU-Programmen, die sich zwar auch mit der Integration
verschiedener politischer Sektoren, Verwaltungsebenen und grenzüberschreitender
Kooperationsinitiativen zwischen benachbarten Verwaltungseinheiten befassen, sich
jedoch nicht aktiv für eine Kombination diese drei Aspekte über einen großen
geographischen Raum hinweg einsetzen. Der sektorenübergreifende Ansatz zur
territorialen Entwicklung, den das Programm unterstützt, sowie die Einbeziehung von
öffentlichen Behörden, Hochschulen, Nichtregierungsorganisationen und dem
privaten Sektor in Kooperationsprojekte von transnationaler territorialer Bedeutung,
leisten daher einen einzigartigen Beitrag zur Steigerung der Kohäsion und
Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union. Das Programm zur transnationalen
Zusammenarbeit bietet die Möglichkeit zur Verknüpfung von Initiativen auf
regionaler, nationaler, grenzüberschreitender und interregionaler Ebene und
verstärkt so die Komplementarität von Maßnahmen, Strategien und Programmen für
diesen zusammenhängenden Raum. So wird das Programm zum Forum für eine
vertikal, horizontal und geographisch integrierte Zusammenarbeit, so dass ein
Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und Steigerung der wirtschaftlichen
Wettbewerbsfähigkeit geleistet wird.
Der Mehrwert der transnationalen territorialen Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
liegt in ihrem unschätzbaren Potenzial, voneinander zu lernen, indem Probleme
gemeinsam und zum Nutzen aller Beteiligten gelöst werden, sowie in der
Sensibilisierung wichtiger Akteure in ganz Nordwesteuropa für die transnationale
Dimension der territorialen Entwicklung. Die Unterstützung durch das Programm –
50

3. Die gemeinsame transnationale Strategie
sowohl in materieller als auch in immaterieller Hinsicht - hilft Organisationen dabei,
ihre Kapazitäten für die transnationale Zusammenarbeit zu erweitern und die
Rahmenbedingungen für raumplanerische Herausforderungen zu verbessern, denen
andernfalls vielleicht keine Priorität eingeräumt worden wäre. Die bisherigen
Programme zur transnationalen Zusammenarbeit haben bereits zur Entstehung
umfangreicher strategischer Netzwerke in ganz Nordwesteuropa beigetragen. Auf
diesen Erfahrungen soll das neue Programm aufbauen und dabei neue Akteure in
die transnationale Zusammenarbeit einbinden. Indem sich das Programm auf die
Unterstützung neuer, innovativer und mitunter sogar experimenteller Lösungsansätze
für gemeinsame Probleme und transnationale Themen konzentriert, entsteht ein
einzigartiges Forum zur Bewältigung wichtiger und transnational relevanter
Probleme, selbst im Zusammenhang mit politisch heiklen Themen. Durch die
Bereitstellung von Mitteln für Kooperationsprojekte fungiert INTERREG als
Katalysator für aufeinander aufbauende, transnational relevante
Infrastrukturinvestitionen. So wird ein wichtiger Beitrag zur weiteren territorialen
Integration der Europäischen Union geleistet.
Wie es das Subsidiaritätsprinzip vorgibt und auch die Erfahrungen aus dem
INTERREG IIIB Programm bestätigen, lässt sich in Projekten, die sich mit Problemen
befassen, die sich auf einzelstaatlicher Ebene nicht zufriedenstellend lösen lassen,
der größte Mehrwert aus der transnationalen territorialen Zusammenarbeit ziehen.
Sind die Projektergebnisse für ein breiteres NWE-Gebiet relevant und können sie
daher auf andere Teile des transnationalen Raums übertragen werden, zeigt sich
deutlich der Multiplikatoreffekt der INTERREG-Unterstützung. Dank der
Zusammenarbeit zwischen den Partnern ist die Qualität der Ergebnisse wesentlich
höher, als es der Fall gewesen wäre, wenn die Partner einzeln gearbeitet hätten. Die
Lerneffekte der Zusammenarbeit sind dann am größten, wenn die Festlegung der
Projektziele und die Durchführung der Arbeiten konsequent und gemeinsam mit
Partnern aus verschiedenen Ländern erfolgen.
Besonders wichtig für die transnationale territoriale Zusammenarbeit ist außerdem
der Bezug zu anderen europäischen Programmen und Initiativen. Schließlich setzen
auch diese sich für die Zielsetzungen der Lissabon/Göteborg-Strategie ein. Durch
seine Komplementarität mit anderen EU-Initiativen bereichert das NWE-Programm
eine Vielzahl politischer Themen von territorialer Relevanz um die wichtige
Dimension der transnationalen Zusammenarbeit. So schafft das Programm Mehrwert
und Synergieeffekte mit anderen EU-Initiativen und öffentlichen und privaten
Förderprogrammen. Die wichtigsten EU-Programme und -Initiativen im
Zusammenhang mit den Schwerpunkten des NWE-OP werden in den jeweiligen
Abschnitten in Kapitel 4 sowie in einer Zusammenfassung in Anhang C aufgeführt.
Auch die Komplementarität mit anderen grenzüberschreitenden und interregionalen
territorialen Kooperationsprogrammen sowie die transnationale Zusammenarbeit in
Programmgebieten, die sich teilweise mit dem NWE-Raum überlappen (z.B. der
Nordseeraum oder der Atlantische Raum), spielen eine entscheidende Rolle, wenn
es gilt, die verfügbaren Ressourcen optimal zu nutzen. Das transnationale territoriale
Kooperationsprogramm für NWE zielt auf die Schaffung von Synergieeffekten mit
diesen anderen Programmen und Initiativen ab, indem es Projektträger dazu
ermutigt, Lücken aufzuzeigen und diese fehlenden Verbindungen zwischen den
Programmen auf transnationaler Ebene zu ergänzen. Dabei müssen sie vor allem die
territorialen Auswirkungen der vorgeschlagenen Maßnahmen berücksichtigen.
51

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
3.4 Begründung der Schwerpunktbereiche
Auf Makro-Ebene (also in europäischem bzw. globalem Kontext betrachtet) besitzt
das NWE-Gebiet dank seines vergleichsweise hohen Bildungsstands, des hohen
F&E-Investitionsniveaus und der guten Beschäftigungsquote, die über dem EU-
Durchschnitt liegt, einen Wettbewerbsvorteil. Die landschaftliche Vielfalt und die Zahl
natürlicher Ökosysteme in Nordwesteuropa ist groß. Die allgemein gute
Erreichbarkeit und das hervorragende Netzwerk von Binnenwasserstraßen bilden
eine gute Voraussetzung für einen Modal Shift zu ganzheitlicheren und
nachhaltigeren Transportmodi. Die hohe Bevölkerungsdichte und die "kritische
Masse" sowie ein gut ausgebildetes Netzwerk von Sekundärstädten neben den
Metropolräumen und den eher ländlichen Regionen bieten gute Möglichkeiten für
eine territoriale Integration.
Auf Mesoebene (innerhalb von NWE) zeigt sich jedoch ein wesentlich variierteres
Bild mit deutlichen regionalen Disparitäten. So liegen neben wirtschaftlich
erfolgreichen Regionen auch strukturschwache Gebiete im Kooperationsraum.
Insbesondere die Regionen auf dem nordwesteuropäischen Festland haben in den
vergangenen Jahren unter einem zögerlichen Wirtschaftswachstum gelitten, und die
hohe Bevölkerungsdichte und die Konzentration von Wirtschaftsaktivitäten - vor
allem im Kerngebiet - haben die Umweltqualität in dieser Region erheblich
beeinträchtigt. Gleichzeitig lassen die Auswirkungen des Klimawandels den Ruf nach
integrierten Lösungsansätzen im Risikomanagement - vor allem in den stark
verstädterten Gebieten in den großen Flusseinzugsgebieten und den Küstenregionen
im Kooperationsraum - lauter werden. Der Anstieg der Transportströme auf Straße
und Schiene hat zu einer Verschärfung der Verkehrsproblematik im Kerngebiet
Nordwesteuropas geführt. In den abgelegeneren Regionen ist das
Konnektivitätsniveau nach wie vor niedrig. Die Entwicklung regionaler Flughäfen in
ganz Europa hat erhebliche territoriale Auswirkungen und lässt das Ungleichgewicht
zwischen großen städtischen Regionen und ländlicheren Gebieten im Hinblick auf
die Erreichbarkeit schrumpfen. Allerdings werden die negativen
Umweltauswirkungen des zunehmenden Flugverkehrs sowie die steigenden
Energiepreise einen Umstieg auf energieeffizientere und integriertere Transportmodi
erforderlich machen. Auch der Einsatz von IuK-Dienstleistungen zur Verwaltung von
Transportströmen und zur Senkung des Mobilitätsbedarfs wird an Bedeutung
gewinnen. Der demographische Wandel, die Vergreisung der Gesellschaft und die
Migration wirken sich auf die einzelnen Regionen in NWE unterschiedlich aus, so
dass sich die Polarisierungs- und Abwanderungstrends im gesamten Gebiet noch
verstärken. Die großen Städte verzeichnen weiterhin einen Anstieg ihrer
Einwohnerzahlen, während diese in den ländlicheren und abgelegeneren Regionen
sinken. Diesem Trend ist entgegenzuwirken, indem durch die transnationale
Zusammenarbeit zwischen den Städten untereinander sowie zwischen städtischen
und ländlichen Gebieten ein besseres territoriales Gleichgewicht geschaffen wird.
Das NWE-Programm zur transnationalen Zusammenarbeit umfasst vier
Schwerpunktbereiche, die für Nordwesteuropa von besonderer Relevanz sind.
Umgesetzt werden sie in einem proaktiven Ansatz zur Entwicklung strategischer
Initiativen für den Kooperationsraum. Die Schwerpunktbereiche und die
strategischen Initiativen des Programms greifen die Chancen und
Herausforderungen auf, die in der SWOT-Analyse ermittelt wurden. Die Integration
verschiedener politischer Sektoren und Verwaltungsebenen über den gesamten
transnationalen Programmraum hinweg nimmt innerhalb des Programms einen
52

3. Die gemeinsame transnationale Strategie
besonderen Stellenwert ein. In diesem Zusammenhang wurden vier
Schwerpunktbereiche definiert, anhand derer festgelegt wird, auf welche Bereiche
die genehmigten Projekte sich beziehen sollten. Aus praktischen Gründen kann
jedes Projekt nur einem einzigen Schwerpunkt zugeordnet werden. Dennoch werden
alle Projektträger ausdrücklich dazu aufgefordert, die verschiedenen Ziele
unterschiedlicher Schwerpunktbereiche miteinander zu verknüpfen und, falls
möglich, mehrere Schwerpunktbereiche gleichzeitig aufzugreifen. Außerdem müssen
die Projektanträge in allen vier Schwerpunktbereichen die folgenden drei
übergreifenden Themen berücksichtigen:
• Stärkung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit NWEs in Sinne der
Lissabon-Agenda;
• Erhöhung der ökologischen Nachhaltigkeit in NWE im Sinne der Göteborg-
Agenda und
• Schaffung einer besseren territorialen Ausgewogenheit in NWE durch den
Abbau regionaler Disparitäten im Sinne der Ziele der EU-Kohäsionspolitik.
Die vier Schwerpunktbereiche dieses Programms lauten wie folgt:
1) Die Förderung von Innovation und Stärkung der wissensbasierten
Wirtschaft in NWE ist ein wichtiger Aspekt für die zukünftige Entwicklung des
Kooperationsraums. Zwar werden in allen vier Schwerpunktbereichen
innovative Ansätze gefördert, aber dieser spezielle Schwerpunktbereich
widmet sich der Innovation im Bereich der für NWE relevanten
Naturwissenschaften und Technologien und der entsprechenden Governance-
Aspekte. So soll ein besseres und grenzüberschreitendes Innovationsklima
geschaffen und die wissensbasierte Wirtschaft in NWE gefördert werden. Ein
besonders hohes Innovationspotenzial bietet die horizontale Koordination von
Akteuren außerhalb der herkömmlichen Wertschöpfungsketten. Daher sollte
der Akzent auf die Integration verschiedener Wirtschaftssektoren,
Technologien und Dienstleistungen gelegt werden. Eine der wichtigsten
Herausforderungen liegt dabei in der Entwicklung effektiver und international
wettbewerbsfähiger Innovationssysteme innerhalb der Regionen -
insbesondere im ländlichen Raum. Innovationen entstehen vor allem an den
Schnittstellen, an denen verschiedene Perspektiven und Meinungen
ausgetauscht werden. Eine der wichtigsten Schnittstellen für Wachstum in
NWE liegt in der Verknüpfung technologischer Sektoren mit der
Kreativindustrie. Der besondere Fokus dieses Schwerpunktbereichs liegt auf
drei Hauptthemen: (a) der Förderung unternehmerischer Initiative und der
Umsetzung von Innovation und Wissen in Produkte, Prozesse und
Dienstleistungen; (b) der Entwicklung neuer und der Stärkung existierender
Wachstumscluster und KMU-Netze und (c) der Verbesserung der
institutionellen und territorialen Rahmenbedingungen für Innovation und
Wissenstransfer in NWE durch die transnationale Zusammenarbeit.
2) Die hohe Bevölkerungsdichte und die starke Wirtschaftsaktivität in NWE
bedeuten eine starke Belastung für die Umwelt. Umweltprobleme,
beispielsweise bedingt durch das hohe Verkehrsaufkommen im Kerngebiet,
sind zunehmend Anlass zur Besorgnis. Das nachhaltige Management
natürlicher Ressourcen und das Management natürlicher und
technologischer Risiken einschließlich strategischer Maßnahmen zur
besseren Anpassung an die Folgen des Klimawandels sind daher ein
53

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
wichtiges Thema für NWE. Angesichts der großen Flusseinzugsgebiete in
NWE und der wichtigen maritimen Räume wie dem Ärmelkanal, der Irischen
See und der Nordsee stehen dabei transnationale Maßnahmen zur
Verbesserung des Hochwasserschutzes an Flüssen und Küsten, zur
Erhöhung der maritimen Sicherheit und zum Schutz der Meereswelt im
Vordergrund. Darüber hinaus soll die transnationale Dimension des
Abfallmanagements betont werden und werden Projekte unterstützt, die sich
mit den räumlichen Auswirkungen von Distributionsstrukturen für erneuerbare
Energie und mit der Steigerung der Energieeffizienz befassen, sofern der
transnationale Nutzen solcher Projekte nachgewiesen werden kann. Ebenfalls
unterstützt werden Maßnahmen, die sich mit der transnationalen territorialen
Dimension von Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung auseinandersetzen.
3) Zwischen den zentral und den peripher gelegenen Regionen in NWE sind
regionale Disparitäten in Bezug auf den Grad der Erreichbarkeit und
Konnektivität zu beobachten. Die Verbesserung der Konnektivität und der
internen und externen Erreichbarkeit in NWE bildet daher einen wichtigen
Schwerpunkt des Programms. Im Vordergrund steht die Suche nach
gemeinsamen transnationalen Lösungen im Verkehrs- und IuK-Bereich, die
dazu beitragen, die Hindernisse zu beseitigen, die sowohl die Verbreitung von
Innovation und Wissen als auch die Abwicklung der Verkehrsströme
behindern, und die so einen Beitrag zum nachhaltigen Wachstum und zum
territorialen Zusammenhalt Nordwesteuropas leisten. Zu diesen Hindernissen
zählen: Landesgrenzen, an denen das Transportangebot seitens der
nationalen Transportnetzwerke nach wie vor nur gering ist; der Ärmelkanal
und die Irische See, die eine physische Barriere darstellen und die Anbindung
des Waren- und Personenverkehrs zwischen Großbritannien, Irland und dem
europäischen Festland behindern; schlecht aufeinander abgestimmte
Schnittstellen zwischen europäischen, nationalen und regionalen
Transportnetzwerken; das hohe Verkehrsaufkommen (Staubildung),
insbesondere im Kerngebiet von NWE; die geringe Bevölkerungsdichte,
aufgrund derer das Angebot an ÖPV- und IuK-Infrastruktur in den peripheren
Regionen nur sehr begrenzt ist; die mangelnde Harmonisierung von Verkehrsund
IuK-Strategien auf allen Ebenen sowie der fehlende Zusammenhang mit
umfangreichen Maßnahmen zur territorialen Entwicklung.
4) In Bezug auf die räumliche Struktur von NWE setzt das Programm bei der
Entwicklung starker und florierender Gemeinschaften auf transnationaler
Ebene an. Im Rahmen dieses Schwerpunktbereichs können auf
transnationaler Ebene strategische Maßnahmen umgesetzt werden, die
mehrere Stakeholder und Sektoren einbeziehen. So kann die Integration von
institutionellen Einrichtungen und Governance verbessert werden.
Polarisierungs- und Entvölkerungstrends im gesamten NWE-Raum muss
entgegengewirkt werden. Die Regionen, insbesondere die kleineren Städte,
müssen für junge Menschen und hochqualifizierte Arbeitskräfte aus anderen
Teilen der Welt attraktiver gestaltet werden. Dieser Schwerpunktbereich
umfasst die folgenden Themen: transnationale Maßnahmen zur Stärkung der
wirtschaftlichen und sozialen Leistungsfähigkeit von Städten, Gemeinden und
ländlichen Gebieten in NWE; die Aufwertung der natürlichen und kulturellen
Umgebung zur Verbesserung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit von
NWE; die Förderung nachhaltiger und innovativer Formen der
54

3. Die gemeinsame transnationale Strategie
Energiegewinnung und -nutzung; und transnationale Ansätze zu den
Auswirkungen des demographischen Wandels und der Migration auf das
Siedlungsmuster in NWE.
Neben diesen vier Programmschwerpunktbereichen, die in Kapitel 4 näher erläutert
werden, setzt das Programm zur transnationalen territorialen Zusammenarbeit in
Nordwesteuropa 2007-2013 auf einen proaktiven und strategischen Ansatz zur
Entwicklung von Initiativen, die von transnationaler Relevanz für den Programmraum
sind. Diese Themen greifen die Chancen und Risiken auf, die in der SWOT-Analyse
ermittelt wurden. Sie ermöglichen einen koordinierten, übergreifenden und integralen
Ansatz zur territorialen transnationalen Entwicklung in Nordwesteuropa. Hinsichtlich
der Bedeutung dieser entweder thematisch oder geographisch ausgerichteten
strategischen Initiativen gehen die am Nordwesteuropa-Programm beteiligten
Mitgliedstaaten bei der Entwicklung geeigneter Projekte gezielt vor. Der Fokus bzw.
der Ansatz dieser strategischen Initiativen wird in Kapitel 5 erläutert.
3.4.1 Bezug zu den Gemeinschaftlichen Leitlinien zur Kohäsion
Die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten befürworten einen neuen
strategischen Kohäsionsansatz, in dessen Mittelpunkt wirtschaftliches Wachstum
und Beschäftigung stehen und der den Zielen der überarbeiteten Lissabon-Agenda xix
entspricht. Dieser strategische Ansatz zur europäischen Kohäsionspolitik für den
Programmzeitraum 2007-2013 ist Gegenstand der Entscheidung des Rates vom 6.
Oktober 2006 über die strategischen Kohäsionsleitlinien der Gemeinschaft xx .
Die Gemeinschaftlichen Leitlinien zur Kohäsion betonen die Bedeutung der
territorialen Dimension der Kohäsionspolitik und insbesondere der Rolle, die das Ziel
der europäischen territorialen Zusammenarbeit bei der Gewährleistung einer
ausgewogenen und nachhaltigen Entwicklung des Gemeinschaftsraums spielt. Wie
erfolgreich das Ziel der europäischen territorialen Zusammenarbeit, wie es in den
Gemeinschaftlichen Leitlinien zur Kohäsion formuliert ist, umgesetzt werden kann,
hängt von den gemeinsamen Entwicklungsstrategien der auf nationaler, regionaler
und lokaler Ebene beteiligten Gebiete sowie von der Bildung von Netzwerken ab, die
vor allem der Gewährleistung des Ideentransfers zu allgemeinen nationalen und
regionalen Kohäsionsprogrammen dienen.
Die im Rahmen der Kohäsionspolitik unterstützten Programme müssen sich auf die
folgenden drei Schwerpunktbereiche konzentrieren:
1. Steigerung der Attraktivität der Mitgliedstaaten, Regionen und Städte durch
Verbesserung der Erreichbarkeit, Gewährleistung qualitativ adäquater
Dienstleistungen und Schutz der Umwelt;
2. Förderung von Innovation, Unternehmertum und Wachstum der
Wissenswirtschaft durch Steigerung der Forschungs- und
Innovationskapazitäten, einschließlich neuer Informations- und
Kommunikationstechnologien; und
3. Schaffung neuer und besserer Arbeitsplätze, indem mehr Menschen in ein
Beschäftigungsverhältnis geführt werden und zu unternehmerischer Initiative
ermutigt werden, Verbesserung der Anpassungsfähigkeit von Arbeitnehmern
und Arbeitgebern und Steigerung der Investitionen in Humankapital.
55

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Die Programme zur territorialen Zusammenarbeit sollen diese drei
Schwerpunktbereiche ergänzen, indem sie die wirtschaftliche Entwicklung
beschleunigen und so das Wachstum durch enge Zusammenarbeit über
verschiedene EU-Regionen hinweg steigern. Staatsgrenzen wirken häufig hemmend
auf die Entwicklung des europäischen Raums als solchen und können die Chancen
einer höheren wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit zunichte machen.
Das Operationelle Programm für NWE greift die Schwerpunkte der
Gemeinschaftlichen Leitlinien zur Kohäsion sowie der nationalen strategischen
Rahmenpläne der am transnationalen Programm beteiligten Mitgliedstaaten auf,
indem es die transnationale territoriale Zusammenarbeit im Sinne der Ziele von
Lissabon und Göteborg fördert. Hierzu wurden vier NWE-spezifische
Förderschwerpunktbereiche formuliert. Diese sind: die Entwicklung der
wissensbasierten Wirtschaft in NWE, das nachhaltige Management natürlicher
Ressourcen und das Management natürlicher und technologischer Risiken, die
Verbesserung der Konnektivität in NWE durch die Förderung intelligenter und
nachhaltiger Transport- und ICT-Lösungen und die Entwicklung starker und
florierender Gemeinschaften auf transnationaler Ebene. Darüber hinaus fördert das
Programm die strategischen Initiativen mit thematischem oder geographischem
Schwerpunkt, die dem Programm eine ganzheitliche und übergreifende Dimension in
Bezug auf Themen hinzufügen, die für das Programmgebiet von strategischer
Bedeutung sind.
3.4.2 Die nationalen strategischen Rahmenpläne
In den nationalen strategischen Rahmenplänen (National Strategic Reference
Frameworks, NSRF) sind die jeweiligen nationalen strategischen Schwerpunkte für
den Kohäsionszeitraum 2007-2013 festgelegt. Sie wurden von den nationalen
Behörden der am NWE-Programm beteiligten Mitgliedstaaten auf der Grundlage der
Gemeinschaftlichen Leitlinien zur Kohäsionspolitik 2007-2013 vorbereitet xxi .
Das Operationelle Programm für NWE orientiert sich an den Gemeinschaftlichen
Leitlinien zur Kohäsionspolitik 2007-2013, der allgemeinen Strukturfondsverordnung
und der EFRE-Verordnung. Es ist zudem innerhalb der nationalen strategischen
Rahmenpläne der beteiligten Mitgliedstaaten angesiedelt. Es wurde geprüft, wie sich
die in den nationalen strategischen Rahmenplänen für Belgien, Deutschland, die
Niederlande, Irland, Großbritannien, Frankreich und Luxemburg (siehe Anhang D)
aufgenommenen Ziele für die Programme zur regionalen Wettbewerbsfähigkeit und
Beschäftigung und zur europäischen territorialen Zusammenarbeit gegenüber den
Schwerpunktbereichen des Operationellen Programms für territoriale
Zusammenarbeit in NWE verhalten.
Die vorgeschlagenen Schwerpunktbereiche für das NWE-OP wurden im Einklang
und in Abstimmung mit den nationalen strategischen Rahmenplänen formuliert. Der
Schwerpunkt des Programms - die Entwicklung der wissensbasierten Wirtschaft in
NWE, das nachhaltige Management natürlicher Ressourcen und das Management
natürlicher und technologischer Risiken, die Verbesserung der Konnektivität in NWE
durch die Förderung intelligenter und nachhaltiger Transport- und ICT-Lösungen und
die Entwicklung starker und florierender Gemeinschaften auf transnationaler Ebene -
entspricht somit den Prioritäten der Mitgliedstaaten. Das NWE-Programm ergänzt die
nationalen strategischen Rahmenpläne um eine transnationale und breitere
europäische Dimension, indem es die wirtschaftliche und soziale Integration und
56

3. Die gemeinsame transnationale Strategie
Kohäsion über Staatsgrenzen hinweg fördert und so die Zusammenarbeit zwischen
den NWE-Mitgliedstaaten und der Schweiz in strategisch wichtigen
Themenbereichen intensiviert.
3.4.3 Übereinstimmung mit den Gemeinschaftspolitiken
Die Übereinstimmung der im Rahmen des NWE-Programms finanzierten
Maßnahmen mit den Gemeinschaftspolitiken ist eine Grundvoraussetzung, um die
Ressourcen der Gemeinschaft optimal nutzen zu können und Synergieeffekte
zwischen den einzelnen Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele von Lissabon und
Göteborg zu schaffen. Bei der Vorbereitung des Programms wurde sorgfältig darauf
geachtet, dass die Mittel für spezielle Maßnahmen eingesetzt werden, die eine
Ergänzung von Initiativen im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF), des
Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums
(ELER) und des Europäischen Fischereifonds (EFF) darstellen, um die
wirtschaftliche Diversifizierung des ländlichen Raums und der vom Fischfang
abhängigen Regionen zu fördern. Das Programm unterstützt die Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität in allen Gebieten, einschließlich der
ländlichen Regionen.
Das Programm bietet Spielraum für funktionale Komplementarität mit ESF-Initiativen,
die auf eine ausgewogene wirtschaftliche und soziale Entwicklung zielen, um
nationale Strategien zur Vollbeschäftigung und besseren Qualität und Produktivität
am Arbeitsplatz sowie zur Bekämpfung sozialer Ausgrenzung und regionaler
Beschäftigungsgefälle zu unterstützen. Der Akzent liegt dabei eindeutig auf Fragen
der Beschäftigung und sozialen Kohäsion. Die Bemühungen im Rahmen des
Programms zielen darauf, die Auswirkungen dieser Initiativen mit den NWE-
Initiativen zu kombinieren. Das gilt insbesondere für Maßnahmen des
Schwerpunktbereichs 4 (Förderung starker und florierender Gemeinschaften auf
transnationaler Ebene).
Auch Initiativen zur Sicherung der wirtschaftlichen, umwelttechnischen und sozialen
Nachhaltigkeit im Fischereisektor werden unterstützt, sofern sie relevant sind. Zwei
der vier Programmschwerpunktbereiche beinhalten eigene Bestimmungen für
derartige Maßnahmen: dies sind der Schwerpunktbereich zum "nachhaltigen
Management natürlicher Ressourcen und zum Management natürlicher und
technologischer Risiken" sowie der Schwerpunktbereich zur "Entwicklung starker und
florierender Gemeinschaften auf transnationaler Ebene".
Weitere relevante Gemeinschaftspolitiken und -initiativen im Zusammenhang mit den
vier Förderschwerpunkten des NWE-OP werden in den entsprechenden Abschnitten
über die Schwerpunktbereiche in Kapitel 4 erläutert. Anhang C enthält eine
Zusammenfassung. Der Zusammenhang mit anderen EU-Initiativen und die
Komplementarität mit den Gemeinschaftspolitiken findet somit sowohl auf Programmals
auch auf Projektebene Berücksichtigung.
Falls es im Programmgebiet Regionen gibt, die bereits an der Initiative "Regionen für
den wirtschaftlichen Wandel" beteiligt sind, werden:
57

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
a) die erforderlichen Schritte unternommen, um innovative Projekte mit
transnationaler Auswirkung zu unterstützen, die mit den Ergebnissen der
Netzwerke und Projekte in Zusammenhang stehen;
b) dem Begleitausschuss mindestens einmal jährlich entsprechende
Programmempfehlungen unterbreitet und werden Vertreter der Netzwerke (als
Beobachter) eingeladen, um über die Fortschritte der Netzwerkaktivitäten zu
berichten;
c) im Jahresbericht Maßnahmen beschrieben, die im Rahmen der Initiative
"Regionen für den wirtschaftlichen Wandel" durchgeführt werden.
Den Angeboten des INTERACT II-Programms wird besondere Aufmerksamkeit
geschenkt. Dieses EU-weite Programm setzt sich für die "Good Governance" in der
territorialen Zusammenarbeit ein und bietet bedarfsorientierte Unterstützung für alle,
die an der Umsetzung von Programmen im Rahmen des Ziels der europäischen
territorialen Zusammenarbeit beteiligt sind. Die Zielgruppe des INTERACT-
Programms besteht vorrangig aus Vertretern der Organe, die gemäß den
Verordnungen des Rates 1083/2006 und 1080/2006 einzurichten sind, sowie anderer
an der Programmumsetzung beteiligten Einrichtungen. Damit diese möglichst optimal
von den Angeboten des INTERACT-Programms profitieren, werden die Projektträger
aktiv dazu aufgefordert, die INTERACT-Dienstleistungen und -Dokumente zu nutzen
und an INTERACT-Seminaren teilzunehmen. Die damit verbundenen Kosten sind im
Rahmen der Technischen Hilfe förderfähig.
Die Mitgliedstaaten haben gemäß Artikel 16 und 17 der Allgemeinen Verordnung bei
der Erstellung des Programms darauf geachtet, dass während der gesamten
Implementierung des Programms und der finanzierten Maßnahmen die
Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau sowie die Berücksichtigung des
Gleichstellungsaspekts gewährleistet sind. Die Programmziele und die Ziele der
einzelnen im Rahmen des Programms finanzierten Projekte sind ferner gemäß dem
Prinzip der nachhaltigen Entwicklung umzusetzen und sollten einen Beitrag zum
Schutz und zur Stärkung der Umwelt leisten.
3.4.4 Ex-ante-Evaluierung und Strategische Umweltprüfung
Die Ausschreibung für die Ex-ante-Evaluierung und die Strategische Umweltprüfung
(SUP) des neuen Operationellen Programms für Nordwesteuropa fand Anfang 2006
statt. Die Ausschreibung wurde auf der Webseite des Programms veröffentlicht.
Außerdem wurde eine große Zahl von Beratungsunternehmen und
Sachverständigen direkt aufgefordert, sich an der Ausschreibung für die
Durchführung der Ex-ante-Evaluierung und der SUP zu beteiligen. Den Zuschlag
erhielt Anfang Mai 2006 ein Konsortium unter der Leitung von Ecotec, das von IDEA
consult (Sachverständige in Fragen zu Indikatoren) und Belconsult (Sachverständige
in Fragen zum SUP-Verfahren) unterstützt wurde.
Zwischen Mai und November 2006 verfolgte das Konsortium die Arbeit des
Internationalen Arbeitskreises (International Working Party, IWP) und die Fortschritte
bei der Entwicklung des Operationellen Programms. Im Rahmen seiner
Evaluierungsaufgaben nahm es an mehreren Sitzungen des internationalen
Arbeitskreises teil. Das Konsortium hatte Zugang zu der Webseite des IWP, auf dem
alle verfügbaren Dokumente abgelegt wurden. Damit das Verfahren reibungslos
durchlaufen werden konnte, stand es zudem in ständigem Kontakt mit dem GTS.
58

3. Die gemeinsame transnationale Strategie
Die Berater legten dem internationalen Arbeitskreis insgesamt vier Notizen zur Exante-Evaluierung
sowie einen Zwischen- und einen Abschlussbericht vor, die auf die
verschiedenen Entwurfsfassungen für das Operationelle Programm eingehen. Es
wurde ein spezielles Instrument entwickelt, mit dem die Umsetzung der formulierten
Empfehlungen überwacht und registriert werden kann. Dieser "recommendation
tracker" ermöglicht einen interaktiven Prozess zwischen dem internationalen
Arbeitskreis und den Ex-ante-Evaluierern und gewährleistet, dass alle relevanten
Themen in adäquater Weise berücksichtigt werden. Die reibungslose Kommunikation
und der wechselseitige Informationsaustausch erwiesen sich als nützlich und trugen
zur ständigen Verbesserung des Operationellen Programms bei.
Die SUP wurde in einem etwas selbstständigeren Verfahren gemäß der EU-Richtlinie
2001/42/EG (die SUP-Richtlinie) durchgeführt. Zunächst erhielten die Consultants
von allen Mitgliedstaaten eine Liste der relevanten nationalen und regionalen
Umweltbehörden, die im Rahmen der Umweltprüfung zu kontaktieren sind. An diese
Behörden wurden eine weit vorangeschrittene Entwurfsfassung des Operationellen
Programms sowie ein Strategievorschlag für die Durchführung einer SUP für ein
solches Programm geschickt. Die Reaktionen, die daraufhin eingingen, wurden
zusammengetragen und direkt von den zuständigen Consultants ausgewertet.
Es war das erste Mal, dass neben den Umweltbehörden auch die Öffentlichkeit
Möglichkeit zur Stellungnahme zum Operationellen Programm hatte. Das SUP-
Verfahren spielte eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung der entsprechenden
Unterlagen. Das Verfahren musste zeitlich so geplant werden, dass die zusätzlichen
Anforderungen im Zusammenhang mit der Konsultation der Öffentlichkeit
berücksichtigt werden konnten. Das Verfahren begann mit einer weit entwickelten
Entwurfsfassung des Operationellen Programms, die im Juli 2006 fertiggestellt und in
alle vier offiziellen Sprachen des Programms übersetzt wurde. Die englische
Fassung des Operationellen Programms wurde am 24. Juli 2006 veröffentlicht. Die
Übersetzungen lagen am 22. August 2006 vor. Der Umweltbericht wurde am 31. Juli
in englischer und am 22. August in all anderen Sprachen des Programms
veröffentlicht. Das öffentliche Konsultationsverfahren endete am 30. September
2006.
Der Abschlussbericht der Ex-ante-Evaluierung und der Bericht der Strategischen
Umweltprüfung (SUP-Bericht) wurden am 21. November 2006 vorgelegt. Die
abschließenden Anmerkungen bezogen sich auf das gesamte Programm. Der
internationale Arbeitskreis hat diese Anmerkungen daher sehr sorgfältig geprüft und
das Operationelle Programm entsprechend angepasst. Auf die Formulierung der
Programmschwerpunktbereiche und aller anderen relevanten Abschnitte wurde
äußerste Sorgfalt verwendet. Zudem werden die Anmerkungen im weiteren Verlauf
der Implementierung des Programms auf unterschiedliche Weise immer wieder
Berücksichtigung finden:
1) bei der Formulierung der Förderfähigkeitskriterien: Wie bereits im
vergangenen Programmzeitraum sind sämtliche Investitionsprojekte
verpflichtet, Nachweise über die Durchführung einer Umweltprüfung zu
erbringen, die den nationalen und regionalen Vorschriften entspricht.
2) bei der Formulierung der Auswahlkriterien: Alle relevanten Empfehlungen
fließen in die abschließende Formulierung der Auswahlkriterien für die
Bewertung von Projektanträgen ein.
59

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
3) Beim Monitoring der Projektimplementierung: Das Ausmaß der möglichen
Umweltauswirkungen von Projektaktivitäten und deren Folgeerscheinungen
werden Bestandteil des allgemeinen ständigen Projekt-Monitorings.
Bezüglich der Stellungnahme im Rahmen der Projektauswahl spiegelt die
Zusammensetzung des Programmlenkungsausschusses meist die jeweils
zuständigen Umweltbehörden wider. Wann immer dies erforderlich ist, werden
Experten hinzugezogen, die den Lenkungsausschuss bei der Projektauswahl
unterstützen und ihm dabei helfen, zu beurteilen, ob die Umweltkriterien erfüllt
werden.
Ähnlich werden Vertreter der Regionalen Beiräte eingeladen, wenn eine Empfehlung
bei der Auswahl von Projekten im Zusammenhang mit der Gemeinsamen
Fischereipolitik benötigt wird. Für das NWE-Programm sind zwei Regionale Beiräte
relevant:
- Nordwestliche Gewässer: http://www.nwwrac.org/about_nwwrac-EN.xhtml
- Nordsee: http://www.nsrac.org/
Der Bericht der Ex-Ante-Evaluierung sowie die Strategische Umweltprüfung liegen
als gesonderte Teilbereichte vor.
3.4.5 Wichtigste Schlussfolgerungen der Ex-ante-Evaluierung und der Strategischen
Umweltprüfung ("zusammenfassende Erklärung")
Das Programm hat alle erforderlichen Schritte unternommen, um die
Anforderungen der SUP-Richtlinie 2001/42/EG zu erfüllen, indem die folgenden
Elemente berücksichtigt wurden:
1. Eine nichttechnische Zusammenfassung der Informationen des
Umweltberichts, wie in Anhang I(j) der SUP-Richtlinie vorgeschrieben, ist
Bestandteil des Umweltberichts zur Strategischen Umweltprüfung (SUP)
(separater Bericht).
2. Die in Artikel 9(1)(b) beschriebene Erklärung, in der zusammengefasst
wird, wie Umwelterwägungen und eingegangene Stellungnahmen
einbezogenen wurden, ist Bestandteil dieses Abschnitts.
3. Die Beschreibung der zur Überwachung beschlossenen Maßnahmen
gemäß Artikel 9(1)(c) und Artikel 10 (Überwachung) ist Bestandteil des
Abschnitts 3.4.4; eine detaillierte Beschreibung der Maßnahmen findet
sich im Umweltbericht (separater Teilbericht).
4. Informationen über die Konsultation der Öffentlichkeit und der
zuständigen Umweltbehörden (Artikel 6 der SUP-Richtlinie) werden auf
der Webseite des Programms veröffentlicht und den in Abschnitt 3.4.4.
aufgeführten zuständigen nationalen und regionalen Umweltbehörden per
E-Mail zugeschickt. Parallel hierzu wird der Kommission das
Operationelle Programm zur Genehmigung vorgelegt.
60

3. Die gemeinsame transnationale Strategie
Ex-ante Evaluierung (Auszüge aus dem Bericht):
Insgesamt halten die Ex-ante-Evaluierer das Operationelle Programm für ein
relevantes und kohärentes Dokument. Hinsichtlich der Relevanz ist
anzumerken, dass die in den Hintergrundbeschreibungen und der SWOT-
Analyse ermittelten Schwächen fundiert und allgemein gut strukturiert
dargestellt werden und in den vorgeschlagenen Schwerpunktbereichen und
Zielen klar wiederzuerkennen sind. Die aktuelle Fassung des Programms
enthält eine geeignete Strategie zur Bewältigung der Herausforderungen, vor
denen Nordwesteuropa derzeit steht.
In Bezug auf den internen Zusammenhang ist festzustellen, dass die
Schwerpunktbereiche und Ziele des Programms ein zusammenhängendes
Ganzes bilden, selbst wenn das allgemeine Ziel des Programms ehrgeizig
bleibt. Insgesamt sind wir der Ansicht, dass die Strategie mit eindeutigen
Zielen und Schwerpunktbereichen gut definiert wird.
In Bezug auf den externen Zusammenhang ist ein starker positiver Bezug
zwischen den Schwerpunktbereichen und Zielen des Operationellen
Programms und den Kernpunkten der Lissabon- und Göteborg-Ziele zu
beobachten, wie sie in den Gemeinschaftlichen Leitlinien zur Kohäsion
beschrieben werden. Die Komplementarität des NWE-Programms mit den
nationalen strategischen Rahmenplänen der beteiligten Mitgliedstaaten ist
ebenfalls im Allgemeinen als gut zu bewerten.
Strategische Initiativen gelten als gutes Instrument zur Erbringung eines
Beitrags zur Realisierung der OP-Zielsetzungen. Sie können aus
konzeptioneller Perspektive heraus unterstützt werden. Allerdings müssen
bestimmte Implementierungsregeln festgelegt werden, insbesondere im
Zusammenhang mit den Kriterien und Mechanismen für die Projektauswahl;
dasselbe gilt für die Rolle der verschiedenen beteiligten Akteure.
Insgesamt sind die Evaluierer auf der Grundlage der zur Verfügung
stehenden Informationen zuversichtlich, dass das Operationelle Programm
eine solide Grundlage für die Implementierung des Programms bietet.
Strategische Umweltprüfung (Zusammenfassung des Berichts):
Die Kernaussage des SUP-Verfahrens lautet, dass die möglichen
Umweltauswirkungen nicht von dem NWE-Programm selbst abhängig sind,
sondern von den Maßnahmen und Projekten, die es unterstützt. Gesonderte
Anmerkungen zu den einzelnen Schwerpunktbereichen decken die Bandbreite
möglicher Maßnahmen ab. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Methode der
Projektauswahl und dem Monitoring-Verfahren, die Umweltthemen und
Nachhaltigkeit in ausreichendem Maße berücksichtigen sollten.
Laut Umweltbericht ist die im Operationellen Programm beschriebene
Implementierungsstruktur für die Gewährleistung einer adäquaten Auswahl
der Projektanträge geeignet. Projekte sind auf der Grundlage ihrer
Möglichkeiten zur Einhaltung der Anforderungen der Schwerpunktbereiche
und Ziele des NWE-Programms auszuwählen. Dies schließt auch die
Umweltziele und die positiven (Neben-) Wirkungen für die Umwelt mit ein. Die
61

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
"strategischen Initiativen", die das Programm beschreibt und die einem "topdown"-Ansatz
folgen, wurden speziell zu diesem Zweck formuliert.
Abschließend wird in dem Bericht angemerkt, dass - wenn die Empfehlungen
umgesetzt werden - das im Operationellen Programm beschriebene
Auswahlverfahren sicherstellen sollte, dass alle ausgewählten Projekte nicht
nur den Schwerpunktbereichen und Zielen des NWE-Programms
entsprechen, sondern in gewisser Weise auch einen Beitrag zu den
Umweltzielsetzungen leisten, die im Programm nicht speziell angesprochen
werden.
62

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
4. SCHWERPUNKTBEREICHE FÜR DIE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT
4.1 Einleitung
Für die transnationale territoriale Zusammenarbeit im Rahmen des Programms für
Nordwesteuropa wurden die folgenden vier Schwerpunktbereiche festgelegt:
1) Entwicklung der wissensbasierten Wirtschaft in NWE durch die Nutzung
unserer Innovationskapazitäten
2) nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen und Management
natürlicher und technologischer Risiken
3) Verbesserung der Konnektivität in NWE durch die Förderung intelligenter und
nachhaltiger Transport- und ICT-Lösungen
4) Förderung starker und florierender Gemeinschaften auf transnationaler Ebene
Die geförderten Projekte in allen vier Schwerpunktbereichen müssen zudem die
folgenden drei übergreifenden Themen in ihrem Aufbau, ihrer Methodik und ihren
Maßnahmen berücksichtigen: (1) Stärkung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit
von NWE im Sinne der Lissabon-Agenda, (2) Stärkung der umweltbezogenen
Nachhaltigkeit in NWE im Sinne der Göteborg-Agenda und (3) Schaffung einer
stärkeren räumlichen Ausgewogenheit in NWE durch den Ausgleich regionaler
Disparitäten im Sinne der EU-Kohäsionspolitik.
Dieses Kapitel erläutert für jeden dieser vier Schwerpunktbereiche jeweils den
Kontext und Hintergrund, die Vorteile der transnationalen Zusammenarbeit, die
Hauptzielsetzung und die spezifischen Ziele sowie Beispiele für transnationale
Maßnahmen im Rahmen dieser Schwerpunktbereiche. Außerdem geht dieses
Kapitel auf einen fünften Schwerpunktbereich - Technische Hilfe - ein. Für alle
zukünftigen transnationalen Kooperationsprojekte in den vier
Programmschwerpunktbereichen gelten bestimmte Qualitätsanforderungen. Diese
werden in Abschnitt 4.2. vorgestellt.
Neben diesen vier Programmschwerpunktbereichen fördert das Programm
strategische Initiativen in Bereichen, die von transnationaler Bedeutung für die
territoriale Entwicklung Nordwesteuropas sind. Diese werden in Kapitel 5 erläutert.
63

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Schwerpunktbereich 1: Entwicklung der wissensbasierten Wirtschaft in NWE
durch die Nutzung unserer Innovationskapazitäten
Kontext und Begründung
In der Lissabon-Agenda (2000) hat sich die EU das Ziel gesetzt, zur
wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wissenswirtschaft der Welt zu werden.
Wichtigster Input und Output einer Wissenswirtschaft sind Wissen und Informationen.
Die Wissenswirtschaft ist eine Netzwerkwirtschaft, in der Zeit, funktionale
Beziehungen und damit die Konnektivität zunehmend an Bedeutung gewinnen. In
ganz Europa gilt Innovation als wichtigste Triebfeder für die nachhaltige
Wirtschaftsentwicklung. Innovation ist ein Prozess, in dem Ideen für neue (oder
verbesserte) Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen entwickelt und auf den Markt
gebracht werden. Der Innovationsprozess wirkt sich auf die Wirtschaft als solche aus
– nicht nur auf bestimmte Produkte, Dienstleistungen oder Technologien.
Der nordwesteuropäische Raum ist stark verstädtert und gerade städtische Gebiete
weisen meist eine hohe Konzentration von Wissenswirtschaftsaktivitäten auf: Meist
sind es Städte, in denen Wissen produziert, angewandt, ausgetauscht und
vermarktet wird. Städte besitzen eine gute Wissensinfrastruktur (Hochschulen,
Forschungseinrichtungen usw.), der Bildungsstand der Bevölkerung ist im
Allgemeinen überdurchschnittlich hoch, die Wirtschaftsinfrastruktur ist gut entwickelt,
die vorhandenen Flughäfen gewährleisten eine gute Anbindung an die Weltwirtschaft
und Städte besitzen eine Funktion als Forum für den Wissensaustausch und als
"Brutstätte" für Talente und neue Kooperationen.
Durch die Wissenswirtschaft kommt es allerdings auch verstärkt zur Bildung einer
"dualen Wirtschaft": in sozialer Hinsicht durch die zunehmende Polarisierung
zwischen gut bezahlten Arbeitskräften in der Wissenswirtschaft und Menschen, die
aufgrund mangelnder Ausbildung und Ressourcen nicht an dieser Wirtschaft
teilnehmen können, aber auch in räumlicher Hinsicht durch die Bevorzugung
städtischer Gebiete und geographischer Nähe in Netzwerken, die zu einer
Zuspitzung der regionalen Disparitäten und der Benachteiligung ländlicher Gebiete
führt. Auch in Städten, in denen die Industrie an Bedeutung verliert, macht sich diese
Polarisierung bemerkbar. NWE läuft Gefahr, dass sich die Kluft zwischen den
städtischen und den peripher gelegenen und ländlichen Gebieten im Hinblick auf ihre
Beteiligung an der Wissenswirtschaft weitet (siehe Tabelle 7). Dieses Programm will
daher alle Teile des Programmgebiets gleichermaßen in die Entwicklung einer
innovativen und wissensbasierten Gesellschaft in NWE einbeziehen.
Betrachtet man das städtische System Nordwesteuropas als Netzwerk mit Knoten
und Verbindungen (und nicht als einzelne Städte), so lassen sich große Regionen
mit beträchtlichen Wissensressourcen und -potenzialen erkennen. Durch eine
bessere Abstimmung dieser Ressourcen könnte dieses Potenzial voll ausgeschöpft
werden. Erst kürzlich hat ein internationales Elektronikunternehmen die Städte
Eindhoven, Aachen und Leuven aufgefordert, in diese Richtung zu denken.
Auch gibt es Beispiele grenzüberschreitender städtischer Netzwerke in NWE, die von
der Basis her gegründet wurden. Sie bieten das Potenzial zur Schaffung der
erforderlichen kritischen Masse in bestimmten Bereichen. Ein Beispiel für eine solche
grenzüberschreitende Arbeitsgemeinschaft zur Verbesserung der Wissensbasis ist
die Zusammenarbeit im Forschungs- und Wissenstransfer über das Netzwerk
euregionaler Universitäten (Münster, Osnabrück, Dortmund, Enschede und
Nimwegen). Auch die Regionen Münster, Osnabrück und Enschede/Hengelo
64

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
arbeiten gemeinsam an der Stärkung ihrer Netzwerke zwischen Forschungs- und
Bildungseinrichtungen und Unternehmen. Diese Zusammenarbeit könnte durchaus
auf transnationaler Ebene ausgeweitet werden, so dass Regionen in ganz NWE von
ihr profitieren können.
Die Schaffung von Strukturen und Dienstleistungsangeboten für die Vorreiter im
Bereich technologischer und wirtschaftlicher Innovation ist daher eine wichtige
Aufgabe für die regionalen und lokalen Behören, die einen Beitrag zur Lissabon- und
Göteborg-Agenda leisten wollen. Das volle Potenzial der "Wissensregionen" und
"Wissensnetzwerke" lässt sich aber nur dann nutzen, wenn die Governance in Bezug
auf die Wissensnetzwerke in transnationalen Gebieten und über Landesgrenzen
hinweg verbessert wird. Den Akteuren muss der entsprechende institutionelle und
finanzielle Rahmen geboten werden, damit sie sich am Innovations- und
Wissenstransfer beteiligen, der dem nachhaltigen Wirtschaftswachstum in ganz NWE
zugute kommt.
Vorteile der transnationalen Zusammenarbeit
Um eine "Spitzenliga" der Wissenswirtschaft zu gründen, reicht es nicht, regionale
Initiativen zu fördern und zu unterstützen. In immer mehr Themenbereichen gelingt
es gerade einmal einem oder einigen wenigen Standorten, sich als Spitzenstandort
zu etablieren. Zu groß ist die kritische Masse, zu hoch sind die benötigten
Investitionssummen und zu komplex und spezifisch sind die Aufgaben. Europa kann
in dieser Hinsicht in der Luftfahrtindustrie (Airbus) und in der Kernforschung (CERN,
Hamburg) bereits einige Erfolge vorweisen und auch NWE kann seine
Wettbewerbsposition als Spitzenstandort der Wissenswirtschaft weiter ausbauen.
Kürzlich durchgeführte Studien zum Thema Innovation in Europa haben gezeigt,
dass sechs der zehn derzeitigen "Outperformer" der EU in Nordwesteuropa liegen:
Nord-Brabant (Eindhoven), Ostengland und Cambridge, Île-de-France, Bayern,
Südostengland und London sowie Baden-Württemberg (Stuttgart) xxii . Die Stärken der
Wissens- und Forschungsbasis liegen in den Bereichen Mechatronik xxiii ,
Automobiltechnologie, Elektrotechnik, Medizintechnologie, IT und Telematik,
Transportlogistik, Multimedia und Kulturindustrie. Auch moderne Technologien wie
Embedded Systems xxiv , Mikroelektronik, Nanotechnologie und Biowissenschaften
bieten Entwicklungspotenzial.
Die in NWE vorhandenen Kompetenzen und Fähigkeiten müssen genutzt und weiter
ausgebaut werden. Einen Wettbewerbsvorteil erzielt nur derjenige, der sich von der
Konkurrenz abhebt. Eine reine Neuauflage von Konzepten, die an anderer Stelle
erfolgreich waren (z.B. "Silicon Valley"-Aktivitäten, Biotechnologie oder andere
Hightech-Cluster) ist nicht empfehlenswert. Stattdessen sollten vielmehr die
ansässigen Cluster und Spezialisierungen gefördert werden. Eine der wichtigsten
Herausforderungen liegt in der Schaffung transnationaler Förderzentren und
Wissensnetzwerke. Wenn es NWE nicht gelingt, mehr solcher Zentren einzurichten,
wird es weiter talentierte Arbeitskräfte und wichtige Ressourcen an andere Länder
verlieren. Eine bessere Koordination der Forschungs- und Innovationsstrategien
innerhalb und zwischen den EU-Mitgliedstaaten ist deshalb unerlässlich.
Geeignete Verwaltungsstrukturen und die Förderung innovativer und
wissensbasierter Aktivitäten auf allen Ebenen sind eine wichtige
Grundvoraussetzung für die zukünftige wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
65

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Nordwesteuropas. Zu einem institutionellen und innovationsfreundlichen
Rahmenwerk gehört auch die Zusammenarbeit verschiedener Akteure
unterschiedlicher behördlicher Ebenen - vor allem über Staatsgrenzen hinweg. Die
verwaltungstechnischen Grenzen verlieren für die Unternehmen und Märkte der
Weltwirtschaft mehr und mehr an Bedeutung. Nun sollten die entsprechenden
Rahmenbedingungen und Strategien entwickelt werden, um diese Entwicklungen zu
unterstützen. Das NWE-Programm zur transnationalen Zusammenarbeit will diese
Prozesse unterstützen, indem es die Bedeutung eines koordinierten Ansatzes auf
transnationaler Ebene unterstreicht und transnationale Maßnahmen zur
Verbesserung der Rahmenbedingungen für Innovation fördert.
Worauf Antragsteller achten sollten
Im Mittelpunkt der Projekte, die im Rahmen dieses Schwerpunktbereiches gefördert
werden, muss eindeutig die Implementierung der gemeinsamen Maßnahmen stehen.
Dieser maßnahmenorientierte Ansatz bedeutet, dass die jeweils wichtigsten
Stakeholder in die transnationale Partnerschaft einbezogen und andere relevante
Akteure in die vorgeschlagenen Projektaktivitäten eingebunden werden. Im Rahmen
des Programms werden weder Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ohne Bezug
zu konkreten Maßnahmen oder Demonstrationsprojekten noch Initiativen gefördert,
die sich ausschließlich auf die Hochschulebene beschränken. Die Projekte müssen
einen eindeutigen Bezug zur territorialen Entwicklung aufweisen und dürfen sich
nicht ausschließlich auf die Kooperation innerhalb eines Netzwerks eines speziellen
Wissenschafts- oder Wirtschaftssektors beziehen, der sich eher für eine Förderung
im Rahmen eines interregionalen Programms anbieten würde.
Bei der Entwicklung von Projekten zum Thema Innovation ist der Bezug zu anderen
europäischen EU-Programmen und Initiativen wichtig, wie z.B. zu den Programmen
zur regionalen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung, zum
Forschungsrahmenprogramm, dem Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und
Innovation, dem Programm für unternehmerische Initiative und Innovation, dem
INTERREG IVC-Programm zur interregionalen Zusammenarbeit und dem JEREMIE-
Programm (Joint European Resources for Micro and Medium Enterprises) (siehe
Anhang C). Die Projektträger werden dazu ermutigt, Initiativen und Aktivitäten auf
nationaler und regionaler Ebene zu koordinieren. Transnationale
Kooperationsprojekte, die im Rahmen des NWE-Programms unterstützt werden,
sollten sich, falls möglich, auf Aktivitäten beziehen, die im Rahmen der genannten
Programme durchgeführt werden. So entstehen beispielsweise Synergien durch
transnationale Kanäle für den Wissenstransfer.
Hauptziel
Das Hauptziel dieses Schwerpunktbereichs besteht in der
Stärkung der Innovationskapazität und der wissensbasierten Wirtschaft in
NWE und der Förderung der Erschließung regionaler und lokaler Potenziale
durch die transnationale Zusammenarbeit.
Ziele und mögliche Maßnahmen
Im Vordergrund dieses Schwerpunktbereichs stehen die Verbreitung von Innovation
und Wissen sowie die Stärkung der wissensbasierten Wirtschaft.
66

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
Es wurden drei Ziele formuliert. Die Liste möglicher Maßnahmen ist nicht limitativ. Sie
dient vielmehr als Anregung für Antragsteller, die sich hier einen Eindruck davon
verschaffen können, welche Art von Initiativen in diesem Schwerpunktbereich
erwartet wird.
Ziel 1.1.: Förderung unternehmerischer Initiative und Unterstützung der Umsetzung
von Innovation und Wissen in (marktfähige) Produkte, Prozesse und
Dienstleistungen, die zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Nordwesteuropas
beitragen.
Beispiele möglicher Maßnahmen:
• Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs zu
wissenschaftlichem/technologischem Wissen und dessen Transfers für
aussichtsreiche Unternehmer, Gründern und Unternehmen;
• Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs zum wissenschaftlichen Know-howund
Technologietransfer zwischen F&E-Einrichtungen nordwesteuropäischer
Organisationen und internationaler Wissenszentren durch das Knüpfen neuer
Kontakte;
• transnationale Maßnahmen zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen
Instituten und Einrichtungen, die Informationen für KMU bereitstellen, um zur
Stärkung unterstützender regionaler und europäischer Systeme für den
Technologietransfer, einschließlich öffentlich-privater Partnerschaften und
transnationaler Partnerschaften beizutragen;
• gemeinsame Maßnahmen zur Förderung der innovativen Nutzung von
vorhandenem/neuem Wissen sowie von Produkten und Dienstleistungen in
Unternehmen und darüber hinaus in ganz NWE (z.B. in den Bereichen
erneuerbare Energie, Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks,…);
• gemeinsame Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen bei der
Einführung/Implementierung innovativer Produkte, Prozesse und Dienstleistungen
in ihre Aktivitäten.
Ziel 1.2: Entwicklung neuer und Stärkung vorhandener Wachstumscluster und KMU-
Netzwerke durch die Nutzung der Potenziale der Städte und Regionen in NWE
Beispiele möglicher Maßnahmen:
• Transnationale Maßnahmen zur Förderung der Bildung sektorenübergreifender
Innovationsforen im gesamten NWE-Gebiet, sowohl in "stärkeren" als auch in
"schwächeren" Regionen;
• Maßnahmen zur Schaffung von Kontakten zwischen Bildungseinrichtungen,
Forschungsinstituten und KMU zur gemeinsamen Nutzung von F&E-
Einrichtungen und F&E-Infrastruktur oder zur Generierung gemeinsamer
Investitionen (zur Erhöhung der Forschungs- und Technologiekapazitäten);
• Maßnahmen zur Bildung von Kontakten zwischen Bildungseinrichtungen,
Forschungsinstituten, Wissenszentren und KMU-Netzwerken in NWE durch
gemeinsame transnationale Marketingaktivitäten (Schaffung von Anreizen für
Auslandsdirektinvestitionen);
67

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
• Maßnahmen zur Aufwertung des internationalen Profils innovativer NWE-Cluster
und SME-Netzwerke durch gemeinsame transnationale Marketingaktivitäten
(Schaffung von Anreizen für Auslandsdirektinvestitionen);
• transnationale Maßnahmen zur Stärkung von Unternehmensclustern durch die
Schaffung einer Kommunikations- und Sozialinfrastruktur.
Ziel 1.3: Nutzung und Verbesserung der territorialen Zusammenarbeit zur
Verbesserung der institutionellen und territorialen Rahmenbedingungen für
Innovation und Wissenstransfer innerhalb von NWE
Beispiele möglicher Maßnahmen:
• Maßnahmen zur Verbesserung der Koordinierung, Formulierung und Anwendung
von innovations- und raumpolitischen Strategien öffentlicher Behörden und
entsprechender Einrichtungen in gesamten transnationalen Programmgebiet;
• Maßnahmen zur Verbesserung der horizontalen Koordinierung öffentlicher und
privater Akteure, die an der innovativen und territorialen Entwicklung in NWE
beteiligt sind;
• Maßnahmen zur Entwicklung transnationaler Ansätze zu den territorialen
Auswirkungen der "Wissenswirtschaft" (z.B. zur Abschwächung der Gegensätze
zwischen "stärkeren" und "schwächeren" Regionen in NWE; zur Schaffung von
Anreizen für die benötigten Arbeitskräfte in NWE; zur Schaffung und zum Erhalt
der erforderlichen Qualifikationen in NWE…).
68

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
Zielwerte und Indikatoren
Schwerpunktbereich 1 'Entwicklung der wissensbasierten Wirtschaft in NWE durch
die Nutzung unserer Innovationskapazitäten'
Zielsetzungen Output Ergebnis
Zahl neuer (marktfähiger)
Z1: Förderung
unternehmerischer Initiative
und Unterstützung der
Umsetzung von Innovation
und Wissen in (marktfähige)
Produkte, Prozesse und
Dienstleistungen, die zur
Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit
Nordwesteuropas beitragen
Zahl der Projekte zur
Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit
von NWE
Produkte, Prozesse und
Dienstleistungen, die durch
transnationale
Zusammenarbeit
entstanden sind
Zahl der umgesetzten
gemeinsamen Strategien
zur Förderung des
Wissenstransfers
Z2: Entwicklung neuer und
Stärkung vorhandener
Wachstumscluster und KMU-
Netzwerke durch die
Nutzung der Potenziale der
Städte und Regionen in
NWE
Zahl der Projekte zur
Förderung der
Erschließung
regionaler und lokaler
Potenziale durch die
transnationale
Zusammenarbeit in
NWE
Zahl transnationaler
Unternehmen, die
gegründet wurden
Zahl transnationaler
Wachstumscluster oder
KMU-Netzwerke, die
gegründet/unterstützt
wurden
Z3: Nutzung und
Verbesserung der
territorialen Zusammenarbeit
zur Verbesserung der
institutionellen und
territorialen
Rahmenbedingungen für
Innovation und
Wissenstransfer innerhalb
von NWE
Zahl der Projekte zur
Verbesserung der
Innovationskapazitäten
in Instituten in NWE
Zahl der Institute und
Organisationen, in denen
die Innovationskapazitäten
verbessert wurden
GESAMTZIELWERT AUF
PROGRAMMEBENE 20 10
Auswirkung
Zahl der transnationalen
Projekte zur Förderung der
wissensbasierten
Wirtschaft in NWE
GESAMTZIELWERT = 10
69

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Schwerpunktbereich 1 'Entwicklung der wissensbasierten Wirtschaft in NWE durch
die Nutzung unserer Innovationskapazitäten'
Zielsetzungen Output Ergebnis
Z1: Förderung
unternehmerischer Initiative
und Unterstützung der
Umsetzung von Innovation
und Wissen in (marktfähige)
Produkte, Prozesse und
Dienstleistungen, die zur
Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit
Nordwesteuropas beitragen
Zahl der Projekte zur
Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit
von NWE
Zahl neuer (marktfähiger)
Produkte, Prozesse und
Dienstleistungen, die durch
transnationale
Zusammenarbeit
entstanden sind
Zahl der umgesetzten
gemeinsamen Strategien
zur Förderung des
Wissenstransfers
Z2: Entwicklung neuer und
Stärkung vorhandener
Wachstumscluster und KMU-
Netzwerke durch die
Nutzung der Potenziale der
Städte und Regionen in
NWE
Z3: Nutzung und
Verbesserung der
territorialen Zusammenarbeit
zur Verbesserung der
institutionellen und
territorialen
Rahmenbedingungen für
Innovation und
Wissenstransfer innerhalb
von NWE
Zahl der Projekte zur
Förderung der
Erschließung
regionaler und lokaler
Potenziale durch die
transnationale
Zusammenarbeit in
NWE
Zahl der Projekte zur
Verbesserung der
Innovationskapazitäten
in den Einrichtungen in
NWE
Zahl transnationaler
Unternehmen, die
gegründet wurden
Zahl transnationaler
Wachstumscluster oder
KMU-Netzwerke, die
gegründet/unterstützt
wurden
Zahl der Institute und
Organisationen, in denen
die Innovationskapazitäten
verbessert wurden
GESAMTZIELWERT AUF
PROGRAMMEBENE 20 10
Auswirkung
Zahl der transnationalen
Projekte zur Förderung der
wissensbasierten
Wirtschaft in NWE
GESAMTZIELWERT = 10
Anhang E enthält eine vorläufige Aufschlüsselung der Programmmittel. Für den
Schwerpunktbereich 1 wurden die folgenden Kategorien aufgenommen: 01 (20%);
03 (20%); 04 (20%); 74 (20%); 80 (20%).
70

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
Schwerpunktbereich 2: Nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen und
natürlicher und technologischer Risiken
Kontext und Begründung
Die hohe Bevölkerungsdichte und die starke Wirtschaftsaktivität in NWE bringen die
Umwelt mehr und mehr in Bedrängnis. Das hohe Verkehrsaufkommen und die damit
zusammenhängende Stauproblematik - gerade im Kerngebiet von NWE - bedeuten
eine erhebliche Belastung sowohl der Umwelt als auch der Wirtschaft.
Umweltverschmutzung und Eingriffe in die Landschaften Nordwesteuropas bedrohen
nicht nur die Lebensqualität in diesem transnationalen Raum, sondern auch dessen
wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit. Schließlich gilt die lokale Attraktivität
zunehmend als entscheidender Faktor bei der Standortwahl des wissensbasierten
Industrie- und Dienstleistungssektors (siehe Tabelle 7). Das nachhaltige
Management natürlicher Ressourcen ist daher von entscheidender Bedeutung für
das gesamte NWE-Gebiet. Es erfordert eine breitgefächerte Kombination
verschiedener Aktivitäten zur Minimierung und Prävention von Boden-, Gewässerund
Luftverschmutzung.
Der Klimawandel und seine räumlichen Auswirkungen sind ein wichtiger Aspekt des
Managements der natürlichen Ressourcen in NWE. Die Auswirkungen des
Klimawandels werden sich voraussichtlich vor allem in der Häufigkeit von
Naturkatastrophen bemerkbar machen. Entsprechend werden sie die
Entscheidungen im Risikomanagement aller hydrometeorologischen Gefahren
beeinflussen. Die Risiken von heute, die in Zukunft zum Problem werden können,
sind teils natürlichen Ursprungs (geologische, hydrometeorologische und biologische
Ursachen), teils menschengemacht (Umweltbelastung und technologische
Gefahren). Wie groß ein Risiko ist, richtet sich nach dem möglichen Schaden, der
entstehen kann (Wahrscheinlichkeit/Ausmaß), und der Frage, wie ernsthaft sich eine
Gemeinschaft oder ein System mit den möglichen Auswirkungen auseinandersetzt.
Der Klimawandel wirkt sich auf Wettervariablen wie Durchschnitts- und Extremwerte
von Temperatur, Niederschlag (auch Schnee und Eis) und Wind aus.
Küstenregionen und Feuchtgebiete reagieren besonders empfindlich auf die
Auswirkungen des Klimawandels. Maßnahmen zur Stärkung von Küstengebieten
und Binnengewässern sollten sich vorrangig mit dem integrativen Management von
Küstenzonen und Flusseinzuggebieten, der Entwicklung strategischer Maßnahmen
oder mit Maßnahmen zur Reduzierung diffuser Einträge (beispielsweise durch
Landwirtschaft, Verkehr und unbehandeltes Abwasser) befassen. Der Meeresspiegel
steigt an, die Flüsse in NWE treten immer öfter und immer stärker über ihre Ufer und
auch die Zahl starker Stürme häuft sich. Diese Entwicklungen werden für die
Raumplanung in NWE nicht ohne Folgen bleiben. Die zunehmende Verstädterung in
den Flusseinzugsgebieten und Küstenzonen erhöht diese Risiken noch. Es müssen
Strategien und Praktiken entwickelt werden, mit denen sich einerseits Schäden
vermeiden und andererseits die Möglichkeiten, die der Klimawandel bietet, aufgreifen
lassen.
Zwar bestimmen der Klimawandel und seine Folgen die Debatte über
Naturkatastrophen, aber auch technologische Risiken - insbesondere im Hinblick auf
die maritime Sicherheit - werden in NWE zunehmend zum Thema. Die
technologischen Risiken sind in Hafenregionen und wichtigen Öl- und
Chemieindustriezentren (z.B. in den Küstenregionen, an Flussmündungen und an
großen Flüssen) am größten. In allen Strategien, Planungen und Programmen zu
den Themen nachhaltige Entwicklung, Minderungsmaßnahmen, Umweltsanierung
71

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
und Renaturierung sollte ein integrativer, risikoübergreifender Ansatz zur
Risikoreduzierung aufgenommen werden. Hierbei muss vor allem ein Umdenken
weg vom reaktiven Handeln (nach dem Ereignis) hin zu präventiven Ansätzen
erfolgen. Der Katastrophenschutz ist jedoch nur ein Aspekt des Risikomanagements.
Nach dem Motto "Prävention statt Reaktion" gilt es, umfassendere Strategien zur
Reduzierung der Empfindlichkeit bestimmter Systeme zu erarbeiten. So muss
beispielsweise der Bau von Wohnungen oder anderer Gebäude in gefährdeten
Gebieten verhindert werden. Die "Empfindlichkeit" eines Gebiets hängt von
physischen, sozialen, wirtschaftlichen und umweltbedingten Faktoren oder
Prozessen ab, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ein Gebiet von einem
bestimmten Ereignis getroffen wird. Die Raum- und Städteplanung spielt also eine
Schlüsselrolle bei der Vermeidung natürlicher und technologischer Risiken.
Bei der Beschlussfassung über lokale Infrastruktur- und Dienstleistungsvorhaben mit
erheblichen räumlichen Auswirkungen sollten also Gebiete mit einer hohen
Bevölkerungsdichte oder mit wichtigen und/oder empfindlichen Ökosystemen
möglichst ausgespart werden. Übrigens sind Gebiete mit einer räumlich
ausgewogenen Entwicklung in der Regel weniger anfällig für Risiken als
Wachstumsregionen mit einer hohen Bevölkerungsdichte und einer hohen
Konzentration von Wirtschaftsaktivitäten. Zusammenfassend lässt sich also
feststellen, dass eine polyzentrische, räumlich und sozial ausgewogene
Wirtschaftsentwicklung, die die Belange der Umwelt ausreichend berücksichtigt, nicht
nur dazu beitragen kann, die Empfindlichkeit der Regionen in NWE zu senken,
sondern darüber hinaus auch einen Beitrag zur allgemeinen Wettbewerbsfähigkeit
der Europäischen Union leistet.
Ein weiteres wichtiges Thema neben der Minderung der Auswirkungen des
Klimawandels und der Anpassung an diese ist die Senkung der
Treibhausgasemission. In diesem Zusammenhang bieten die Förderung von mehr
Energieeffizienz und der Umstieg auf nachhaltigere Wege der Energiegewinnung
und -nutzung den Rahmen für die Entwicklung und Umsetzung innovativer und
umweltfreundlicher Konzepte und Technologien in verschiedenen Sektoren und
Bereichen. Hierzu gehört auch die Förderung eines nachhaltigeren
Abfallmanagements, das sowohl wirtschaftliche als auch umweltbezogene Aspekte
birgt. Aufgrund des stark städtischen Charakters von NWE und der hohen
Wirtschaftsaktivität sind die Abfallmengen in dieser Region sehr groß.
Vorteile der transnationalen Zusammenarbeit
Die Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung und die vielen anderen
Umweltauswirkungen sind ein wichtiges Thema von transnationaler Bedeutung -
schließlich macht die Umweltverschmutzung nicht an der Grenze halt. Das Thema
erfordert koordinierte und integrierte Ansätze, an denen die wichtigsten Akteure
beteiligt sind und die zu Maßnahmen führen, die eine Verbesserung der
Umweltqualität im transnationalen Kooperationsraum bewirken.
Dasselbe gilt für den Klimawandel und seine Folgen, wie den Anstieg der
Meeresspiegel, natürliche und technologische Risiken und die Verseuchung der
Meere - all dies sind ebenfalls Themen von transnationaler Bedeutung. Es bedarf
daher gemeinsamer strategischer Maßnahmen, die von verschiedenen Sektoren und
auf verschiedenen Verwaltungsebenen zum Nutzen des gesamten transnationalen
72

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
Gebiets entwickelt werden, um adäquat auf diese möglichen Gefahren zu reagieren
und die negativen Auswirkungen auf ein Mindestmaß beschränken zu können.
Angesichts der langen Küsten und der großen Flusseinzugsgebiete in NWE stehen
im Rahmen dieses Schwerpunktbereichs die maritime Sicherheit und der Schutz der
Meereswelt sowie transnationale Maßnahmen zur Verbesserung des
Hochwasserschutzes an Flüssen und Meeresküsten im Vordergrund. So könnten
beispielsweise gemeinsame und koordinierte Ansätze zum Katastrophenschutz oder
integrierte und koordinierte Frühwarnsysteme auf transnationaler Ebene eingeführt
werden, die die Auswirkungen von Hochwasserereignissen an Küsten und Flüssen
senken. Eine wichtige Voraussetzung für eine gut funktionierende
Minderungsstrategie ist eine gute Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren.
Dasselbe gilt für die Koordination strategischer Maßnahmen auf allen Ebenen der
raumbezogenen Planung. Diese zielt vor allem auf die bessere Integration und
Zusammenarbeit zwischen Raumplanungsexperten und
Katastrophenschutzbehörden ab.
In allen Regionen in NWE besteht Bedarf an nachhaltigeren Mustern der
Energiegewinnung und -nutzung, einschließlich der erforderlichen Steigerung des
Anteils erneuerbarer Energieträger an der Energieproduktion. Transnationale Vorteile
lassen sich beispielsweise mit ökologischen Innovationen oder mit der Entwicklung
gemeinsamer Lösungsansätze für die räumlichen Auswirkungen sich wandelnder
Distributionsstrukturen erneuerbarer Energiequellen erzielen.
Die EU-Umweltgesetzgebung deckt zwar immer mehr Bereiche ab, sie kann aber
durchaus noch um eine transnationale und territoriale Dimension erweitert werden,
um Standards und deren grenzüberschreitende Implementierung zu harmonisieren.
Dies gilt beispielsweise für EU-Richtlinien und -Initiativen wie die
Wasserrahmenrichtlinie und die thematische Strategie für die maritime Umwelt oder
aber auch für die neuen thematischen strategischen Maßnahmen zum Umgang mit
natürlichen Ressourcen und dem Schutz des Bodens. Im Abfallmanagement geben
die EU-Abfallrahmenrichtlinie (Richtlinie des Rates 75/442/EWG) und die
thematische Strategie für Abfallvermeidung und -recycling (COM/2005/0666 endg.)
Zielwerte für die Verwertung und Beseitigung kommunaler Abfälle vor. Andere
Richtlinien befassen sich mit der Beseitigung von Abfällen bestimmter Aktivitäten
(siehe die Richtlinie über Elektro- und Elektronikaltgeräte 2002/96/EG). Die
transnationale Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Anwendung neuer
Umwelttechnologien insbesondere in den Bereichen Abfallrecycling,
Abfallreduzierung und Nutzung erneuerbarer Energiequellen sowie bei der
Integration nachhaltiger Prinzipien in der Wirtschaft würde einen
Erfahrungsaustausch und die Erarbeitung besserer und koordinierterer
Lösungsansätze für gemeinsame Probleme ermöglichen. Das erfordert natürlich die
Einbeziehung der zuständigen Behörden, damit die Implementierung der
Maßnahmen und Strategien gewährleistet ist. Ebenfalls denkbar wäre die
Entwicklung praktischer, effizienter und wirtschaftlicher Abfallstrategien für
transnational relevante gewerbliche und industrielle Aktivitäten.
Worauf Antragsteller achten sollten
Im Mittelpunkt der Projekte, die im Rahmen dieses Schwerpunktbereiches gefördert
werden, muss eindeutig die Implementierung der gemeinsamen Maßnahmen stehen.
Dieser maßnahmenorientierte Ansatz bedeutet, dass die jeweils wichtigsten
73

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Stakeholder in die transnationale Partnerschaft einbezogen und andere relevante
Akteure in die vorgeschlagenen Projektaktivitäten eingebunden werden.
Sektorübergreifende Projekte, die sich mit rechtlichen Hürden und der mangelnden
Integration institutioneller und verwaltungstechnischer Strukturen befassen und die
auf bessere und besser integrierte Beiträge abzielen, werden bevorzugt. Im Bereich
des Hochwasserschutzes in Küstenzonen und Flüssen werden vorrangig solche
Projekte gefördert, die greifbare Ergebnisse im Wissenstransfer erzielen und die auf
transnationaler Ebene innovative Ansätze für das gesamte NWE-Gebiet
einschließlich der großen Inseln entwickeln. Projekte, die sich auf die reine
Datenerhebung und -verwaltung beschränken sowie lokale/regionale Aktivitäten und
Investitionen in Hochwasserschutzanlagen, die keine Relevanz für das breitere
transnationale Kooperationsgebiet besitzen, werden nicht gefördert. Dasselbe gilt für
sektorspezifische strategische Maßnahmen zur Nutzung und zum Management
natürlicher Ressourcen, die keinen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung von NWE
leisten und nicht zu den Zielen einer allgemeinen territorialen Entwicklung beitragen.
Die im Rahmen dieses Schwerpunktbereichs entwickelten Projekte sollten Synergien
und Komplementaritäten zu den entsprechenden EU-Strategien und -Initiativen
entwickeln, wie den Richtlinien zur Entwicklung des ländlichen Raums, dem
6. Umweltaktionsprogramm und dessen thematischen Strategien, dem EU-
Klimaschutzprogramm und dem Grünbuch über Energieeffizienz (siehe Anhang C).
Bei der Vorbereitung von Projekten für diesen Schwerpunktbereich sind andere
Maßnahmen zu Strategien und Gesetzgebung zum Schutz der Meereswelt sowie zur
maritimen Sicherheit zu berücksichtigen (z.B. die programmübergreifende Initiative
"Maritime Safety Umbrella Operation"). Auch wenn die Implementierung der EU-
Umweltrichtlinien als solche nicht im Rahmen dieses Programms gefördert werden
kann, kann unter Umständen die Untersuchung transnationaler Aspekte der
rechtlichen Rahmenwerke gefördert werden, wenn dies zur besseren Integration und
Harmonisierung im gesamten Programmraum beiträgt. Ferner sind bei der
Entwicklung von Projekten im Rahmen dieses Schwerpunktbereichs auch andere
EU-Programme wie LIFE+, das Programm Intelligente Energie Europa, die
Transeuropäischen Energienetzwerke (TEN-Es) und das EU-
Emissionshandelssystem zu berücksichtigen, da im Rahmen des NWE-Programms
ausschließlich solche Projekte gefördert werden, die einen ausgeprägten
transnationalen und territorialen Aspekt besitzen.
Hauptziel
Das Hauptziel dieses Schwerpunktbereichs besteht in der
Förderung eines innovativen und nachhaltigen Ansatzes zum Management
der natürlichen Ressourcen, zum Risikomanagement und zur Stärkung der
natürlichen Umgebung durch transnationale Zusammenarbeit.
Ziele und mögliche Maßnahmen
Im Mittelpunkt dieses Schwerpunktbereichs steht das nachhaltige Management
natürlicher Ressourcen. Hierzu zählen auch das Management und die Vermeidung
natürlicher und technologischer Risiken. Strategische Maßnahmen zur besseren
Anpassung an die räumlichen Auswirkungen des Klimawandels einschließlich der
Reduzierung von Treibhausgasen und des Katastrophenschutzes - insbesondere in
74

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
der Wasserbewirtschaftung - sind daher ein wichtiges Thema für NWE.
Transnationale Maßnahmen zur Förderung koordinierter Ansätze zur Verbesserung
der Boden-, Wasser- und Luftqualität sowie zur Lärmreduzierung werden ebenfalls
gefördert. Darüber hinaus werden Projekte unterstützt, die sich mit den räumlichen
Auswirkungen von Distributionsstrukturen für erneuerbare Energie, mit
Ökoinnovationen xxv und mit der Steigerung der Energieeffizienz befassen, sofern der
transnationale Nutzen solcher Projekte nachgewiesen werden kann. Auch das
nachhaltige integrierte Abfallmanagement ist ein Themenbereich, in dem die
transnationale Zusammenarbeit Vorteile bieten kann.
Es wurden drei Ziele formuliert. Die Liste möglicher Maßnahmen ist nicht limitativ. Sie
dient vielmehr als Anregung für Antragsteller, die sich hier einen Eindruck davon
verschaffen können, welche Art von Initiativen in diesem Schwerpunktbereich
erwartet wird.
Ziel 2.1: Förderung eines innovativen und nachhaltigen Ansatzes zum Management
der natürlichen Ressourcen einschließlich Wasser, Landschaften xxvi , biologische
Vielfalt und Energie sowie Abfallmanagement
Beispiele möglicher Maßnahmen:
• integrative transnationale Managementansätze für grenzüberschreitende
Flusseinzugsgebiete, Küstenzonen, Meere, Trinkwasserressourcen, Wälder und
Landschaften von transnationaler Bedeutung;
• gemeinsame strategische Maßnahmen und Konzepte für Offshore- und Onshore-
Planungen zum Schutz der maritimen Umwelt und der Küstenzonen,
beispielsweise durch die Erarbeitung gemeinsamer Normen, die Harmonisierung
von Daten und Informationen und die Formulierung gemeinsamer
Nutzungsprinzipien;
• gemeinsame Maßnahmen als Ergänzung zur Umweltpolitik und -gesetzgebung
der EU, die diesen - beispielsweise im Hinblick auf die Erhöhung der biologischen
Vielfalt - eine transnationale und territoriale Dimension hinzufügen;
• Förderung verantwortungsbewusster Produktions- und Konsummuster und
energieeffizienter Verfahren in allen Wirtschaftssektoren und in der gesamten
Gesellschaft, beispielsweise durch gemeinsame Sensibilisierungskampagnen und
integrative Konzepte und Aktionspläne zur Steigerung der Energieeffizienz;
• gemeinsame strategische Maßnahmen zur Energieeinsparung, zur Förderung
und zum Transfer von Wissen über Managementstrukturen im Bereich
alternativer und erneuerbarer Energiequellen;
• transnationale Maßnahmen zur Förderung von Ökoinnovation, verbesserte
Managementtools für "grüne " Technologien, lebenszyklusbezogenes Denken
und sauberere Produktionsverfahren;
• Zusammenarbeit in der Entwicklung, Anwendung und Verbreitung von
Umwelttechnologien und -verfahren für ein nachhaltiges Abfallmanagement
einschließlich Abfallreduzierung, Recycling und Nutzung von Abfällen zur
Energiegewinnung.
75

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Ziel 2.2: Förderung eines innovativen Ansatzes zum Risikomanagement und zur
Vermeidung von Risiken, insbesondere zum Wassermanagement (Auswirkungen der
hohen Konzentration menschlicher Aktivitäten in Küstenregionen und
Flusseinzugsgebieten, Auswirkungen des ansteigenden Meeresspiegels auf
Küstenregionen und Hochwasserschutz, Schutz der Meereswelt) vor dem
Hintergrund des Klimawandels
Beispiele möglicher Maßnahmen:
• koordinierte Ansätze für eine Verbesserung des grenzüberschreitenden
Risikomanagements, beispielsweise durch die Integration von raumbezogenen
Planungen und Zivilschutzstrategien, sowie eine bessere Integration der
sektoralen und raumbezogenen Politik auf allen Ebenen;
• integratives Hochwasserschutzmanagement in Küstenzonen und großen
Flusseinzugsgebieten in NWE, wie z.B: Harmonisierung abweichender Normen;
Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Einrichtungen und
bessere Integration nationaler und regionaler Verwaltungsstrukturen;
interdisziplinäre und privat-öffentliche Partnerschaften; gemeinsame Entwicklung
von Risikostrategien/Plänen zum Risikomanagement und zur
Schadensbegrenzung; harmonisierte Qualifizierungsnormen im
Risikomanagement;
• koordinierte Maßnahmen zur Erhöhung der maritimen Sicherheit und zum Schutz
der Meereswelt (z.B. vor technologischen Risiken wie der Ölpestgefahr oder in
Seenot geratenen oder verunglückten Schiffen; hier sind harmonisierte Ansätze
zu suchen), beispielsweise durch Notfallpläne für die Meeresverschmutzung in
See- und Küstenregionen;
• koordinierte transnationale Maßnahmen im Bereich des integrierten
Küstenzonenmanagements, im Einklang mit der EU-Richtlinie über eine
Meeresstrategie.
Ziel 2.3: Förderung eines transnationalen und raumbezogenen Ansatzes zur
Verbesserung der Boden-, Gewässer- und Luftqualität sowie zur Reduzierung der
Treibhausgasemissionen und der Lärmbelastung
Beispiele möglicher Maßnahmen:
• transnationale Maßnahmen, die sich mit der Verbesserung der Wasserqualität
und der Küstengebiete in NWE befassen und die einen eindeutigen Bezug zur
territorialen Entwicklung des NWE-Gebiets aufweisen;
• transnationale Maßnahmen zur Verbesserung der Meeresumwelt und zur
Verknüpfung maritimer Maßnahmen mit den Zielen der territorialen Entwicklung
des NWE-Gebiets (z.B. durch die Entwicklung eines gemeinsamen
Raumplanungskonzepts für den Ärmelkanal und die Irische See);
• gemeinsame innovative Ansätze zur Problematik hoher Grundwasserpegel in
ehemaligen Bergbauregionen;
• gemeinsame innovative Ansätze und zur Verbesserung der Bodenqualität und zur
Bekämpfung von Erosion in Gebieten von transnationaler Bedeutung;
76

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
• transnationale und koordinierte Maßnahmen zur Reduzierung von
Treibhausgasemissionen;
• gemeinsame innovative Ansätze in der transnationalen Entwicklung zur
Verbesserung der Luftqualität und zur Lärmreduzierung, sofern diese von
transnationaler Bedeutung sind.
77

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Zielwerte und Indikatoren
Schwerpunktbereich 2: 'nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen und natürlicher
und technologischer Risiken'
Zielsetzungen Output Ergebnis
Z1: Förderung eines innovativen
und nachhaltigen Ansatzes zum
Management der natürlichen
Ressourcen einschließlich
Wasser, Landschaften,
biologische Vielfalt und Energie
sowie Abfallmanagement
Z2: Förderung eines innovativen
Ansatzes zum
Risikomanagement und zur
Vermeidung von Risiken,
insbesondere zum
Wassermanagement
(Auswirkungen der hohen
Konzentration menschlicher
Aktivitäten in Küstenregionen
und Flusseinzugsgebieten,
Auswirkungen des
ansteigenden Meeresspiegels
auf Küstenregionen und
Hochwasserschutz, Schutz der
Meereswelt) vor dem
Hintergrund des Klimawandels
Z3: Förderung eines
transnationalen und
raumbezogenen Ansatzes zur
Verbesserung der Boden-,
Gewässer- und Luftqualität
sowie zur Reduzierung der
Treibhausgasemissionen und
der Lärmbelastung
Zahl der Projekte zur
Förderung des innovativen
und nachhaltigen
Managements natürlicher
Ressourcen (einschl.
Wasser, Energie, biol.
Vielfalt und Abfall)
Zahl der Projekte zur
Förderung eines
innovativen
Risikomanagements in
Bezug auf natürliche und
technologische Risiken
Zahl der Projekte zur
Verbesserung der Qualität
der natürlichen Umgebung
(einschl. Boden, Wasser,
Luft)
Zahl der durchgeführten
transnationalen Maßnahmen
zur Verbesserung des
Managements natürlicher
Ressourcen
Zahl der durchgeführten
transnationalen Maßnahmen
zur Verbesserung
Abfallmanagements
Zahl der umgesetzten
transnationalen Pläne zum
Management natürlicher und
technologischer Risiken
Zahl der gemeinsamen
transnationalen
Pläne/Lösungen/Anwendungen
im Bereich der nachhaltigen
Wasserbewirtschaftung
Zahl der getesteten und
umgesetzten transnationalen
Technologien/Lösungen zur
Verbesserung der Boden-,
Wasser- bzw. Luftqualität
GESAMTZIELWERT AUF
PROGRAMMEBENE 20 10
Auswirkung
Zahl der transnationalen
Projekte zur Verbesserung der
Qualität der natürlichen Umwelt
Nordwesteuropas
GESAMTZIELWERT = 10
Anhang E enthält eine vorläufige Aufschlüsselung der Programmmittel. Für den
Schwerpunktbereich 2 wurden die folgenden Kategorien aufgenommen: 12 (12,5%);
13 (12,5%); 14 (12,5%); 16 (12,5%); 26 (12,5%); 28 (12,5%); 30 (12,5%); 31
(12,5%).
78

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
Schwerpunktbereich 3: Verbesserung der Konnektivität in NWE durch die
Förderung intelligenter und nachhaltige Transport- und ICT-Lösungen
Kontext und Begründung
Zwar ist die Erreichbarkeit in NWE im Allgemeinen sehr gut, dennoch sind nach wie
vor gewisse regionale Ungleichgewichte zu beobachten. Im Kerngebiet führt das
starke Verkehrsaufkommen zu Stauproblemen, während in den ländlichen bzw.
peripher gelegenen Regionen der Grad der Erreichbarkeit (Transportinfrastruktur)
und Konnektivität (Zugang über moderne IuK-Technologie) niedriger ist. Auch
besteht nach wie vor Bedarf an einer Verbesserung und Harmonisierung der
Transportverbindungen über die Landesgrenzen hinweg. Dasselbe gilt für die
europäischen und transnationalen Transportkorridore (siehe Tabelle 7). Der Begriff
"Erreichbarkeit" bezeichnet die Möglichkeit, dass Personen oder Waren einen
bestimmten Ort in einem bestimmten Zeit-, Kosten- und Komfortrahmen erreichen
können. Die "Konnektivität" ist die Summe aller (Infrastruktur-)Beziehungen innerhalb
einer Stadt oder Region. Dieser Begriff umfasst sowohl die Verkehrsverbindungen
als auch die Verbindungen der Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK).
NWE ist nicht nur ein wichtiger Wirtschafts- und Transportstandort Europas. Die
Region prägen auch große interregionale Transittransportströme und internationale
Passagier- und Güterströme in andere Teile Europas und in die ganze Welt. Durch
die EU-Erweiterung und die zunehmende Globalisierung werden die Transportströme
sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr vermutlich weiter ansteigen. Dies
wird sich vor allem im Kerngebiet von NWE bemerkbar machen, wo eine Zuspitzung
der Verkehrsproblematik und der Umweltverschmutzung zu erwarten sind. Neben
Transportkorridoren auf der Nord-Süd-Achse wächst auch die Nachfrage nach
Verbindungen in West-Ost-Richtung. Der hohe Ausstoß von Treibhausgasen durch
Verkehr und Industrie ist eine Hauptursache für den Klimawandel. Gerade
dichtbesiedelte Gebiete wie die Kerngebiete von NWE sehen sich daher gezwungen,
nachhaltigere Formen der Mobilität zu entwickeln. Die Förderung intelligenter
Beförderungssysteme (Intelligent Transport Systems, ITS) und moderner
Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) kann bei der Bekämpfung der
Verkehrsprobleme entlang transnationaler Korridore und der Beseitigung von
Engpässen helfen und dazu beitragen, dass die vorhandenen Kapazitäten der
Transportinfrastruktur besser genutzt werden. Intelligente Beförderungssysteme sind
elektronische Kommunikations- oder Datenverarbeitungssysteme, die - eigenständig
oder in ein größeres System integriert - zur Erhöhung der Effizienz und Sicherheit
des bodengebundenen Verkehrs eingesetzt werden.
Ein weiteres Problem stellen die steigenden Energiepreise dar. Sie werden ein
Umdenken in Bezug auf die Reisemuster und die Mobilität erfordern. Hier sind
effizientere Lösungen auf dem Gebiet der Erreichbarkeit und Konnektivität gefragt.
Die rasche Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien ist zu
einem wichtigen Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit geworden, der für die
wirtschaftliche und soziale Attraktivität von Standorten ausschlaggebend ist. Durch
die Förderung einer besseren Nutzung der IuK-Technologie in ganz NWE bietet sich
die Chance, den virtuellen Austausch an die Stelle der physischen Mobilität treten zu
lassen, so dass geographische Entfernungen und physische Barrieren die
Erreichbarkeit fortan nicht mehr beeinträchtigen. Zudem ist die effiziente Nutzung
moderner IuK-Technologien eine wichtige Vorraussetzung für die zukünftige
Entwicklung einer innovativen und wissensbasierten Wirtschaft in allen Bereichen
des Kooperationsraums.
79

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Vorteile der transnationalen Zusammenarbeit
Im Vordergrund dieses Schwerpunktbereichs steht die Suche nach gemeinsamen
Lösungen im Verkehrs- und IuK-Bereich, die dazu beitragen, die Hindernisse zu
beseitigen, die sowohl die Verbreitung von Innovation und Wissen als auch die
Abwicklung der Verkehrsströme behindern, und die so einen Beitrag zum
nachhaltigen Wachstum und zum territorialen Zusammenhalt Nordwesteuropas
leisten. Zu diesen Hindernissen zählen:
• Landesgrenzen, an denen das Transportangebot seitens der nationalen
Transportnetzwerke nach wie vor nur gering ist;
• der Ärmelkanal und andere Meeresabschnitte, die eine physische Barriere
darstellen und die Anbindung in Form des Waren- und Personenverkehrs
zwischen Großbritannien, Irland und dem europäischen Festland behindern;
• schlecht aufeinander abgestimmte Schnittstellen zwischen europäischen,
nationalen und regionalen Transportnetzwerken;
• das hohe Verkehrsaufkommen (Staubildung) im Kerngebiet von NWE;
• die geringe Bevölkerungsdichte, aufgrund derer das Angebot an ÖPV- und IuK-
Infrastruktur in den peripheren Regionen nur sehr begrenzt ist;
• die mangelnde Harmonisierung von Verkehrs- und IuK-Strategien und
raumbezogenen Strategien auf allen Ebenen sowie der fehlende Bezug zu
umfangreichen Maßnahmen zur territorialen Entwicklung.
Das NWE-Programm will diese Hindernisse beseitigen - nicht nur durch
Nachfragemanagement und eine effizientere und nachhaltigere Nutzung der
vorhandenen Kapazitäten, sondern auch durch die Schaffung neuer und gezielter
kleinmaßstäblicher Infrastruktur. Für eine transnationale Koordination der transportund
IuK-bezogenen Lösungen - z.B. durch zur Herbeiführung eines Intermodal Shift,
zur Beseitigung von Engpässen oder zur Harmonisierung von Fahrplänen - ist die
Einbeziehung der wichtigsten Akteure in das Programm von grundlegender
Bedeutung.
Ein wichtiger Aspekt der weiteren Entwicklung ist die Logistik, also die Planung,
Organisation und Durchführung von Transporten. Eine optimierte Nutzung aller
Transportmodi und eine bessere Integration dieser Transportmodi in eine einzige
Versorgungskette bedeuten Kostensenkungen für europäische Unternehmen, die so
wiederum ihre Wettbewerbsposition stärken und zum Wirtschaftswachstum beitragen
können. Effizientere Logistikketten leisten darüber hinaus - im Sinne des Weißbuchs
zur Transportpolitik der Europäischen Union - einen Beitrag zur Lösung von
Problemen wie Umweltverschmutzung, der Überlastung der Verkehrswege und der
Abhängigkeit von Energieimporten. Auch Entwicklungen wie die Interoperabilität, die
Nutzung multimodaler Transportketten, die Einführung vergleichsweise
kostengünstiger intelligenter Technologien und die Beseitigung administrativer
Hürden besitzen transnationalen Charakter. Die Gründung transnationaler
Partnerschaften erhöht die Chancen, effizientere Lösungen in diesen Bereichen zu
finden.
80

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
Worauf Antragsteller achten sollten
Im Mittelpunkt der Projekte, die im Rahmen dieses Schwerpunktbereiches gefördert
werden, muss eindeutig die Implementierung der gemeinsamen Maßnahmen stehen.
Dieser maßnahmenorientierte Ansatz bedeutet, dass die jeweils wichtigsten
Stakeholder in den Bereichen Transport und IuK in die transnationale Partnerschaft
einbezogen und andere relevante Akteure in die vorgeschlagenen Projektaktivitäten
eingebunden werden. Im Rahmen des Programms sollen vor allem Ansätze
gefördert werden, die mehrere Stakeholder einbeziehen. Forschungsprojekte, die
sich ausschließlich auf anwendungsorientierte Logistikinstrumente konzentrieren,
ohne einen Beitrag zur besseren räumlichen Integration, zur Erhöhung der
Kapazitäten in den multimodalen Transportkorridoren oder zur Interoperabilität
transnationaler, nationaler und regionaler Netzwerke zu leisten, werden nicht
gefördert. Die Projekte sollten die Harmonisierung strategischer Maßnahmen zur
regionalen Innovation, zum Transport und zur räumlichen Entwicklung aufgreifen.
Weitere Themen sind die bessere Integration von Transport und territorialer
Entwicklung (insbesondere über Landesgrenzen hinweg) und die Stärkung des
politischen und institutionellen Rahmens zur Erhöhung der Qualität und Leistung der
Infrastruktur und der Dienstleistungen im gesamten transnationalen Programmraum.
Bei der Entwicklung von Projekten zum Thema Erreichbarkeit und Konnektivität ist
der Bezug zu anderen europäischen Verkehrsprogrammen und -initiativen wichtig,
wie z.B. zu den vorrangigen Achsen des TEN-V in NWE, Marco Polo II, der CIVITAS-
Initiative, dem NAIADES-Aktionsprogramm und dem QuickStart-Programm. Im IuK-
Bereich sollten Synergien zum Programm zur Unterstützung der IuK-Technologie,
eContentPlus und IDABC (European eGovernment Services) gesucht werden (siehe
Anhang C).
Hauptziel
Das Hauptziel dieses Schwerpunktbereichs besteht in der
Verbesserung der funktionalen Integration Nordwesteuropas durch eine
verbesserte Konnektivität und Erreichbarkeit mittels Förderung nachhaltiger
Transportverbindungen sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr
(Schiene, Binnenschifffahrt und Seeverkehr) sowie in der Entwicklung
innovativer Ansätze zur Nutzung von IuK-Technologien im transnationalen
Kooperationsraum und darüber hinaus.
Ziele und mögliche Maßnahmen
Im Vordergrund dieses Schwerpunktbereichs stehen die Verbesserung der
Konnektivität und der internen und externen Erreichbarkeit von NWE sowie die
Förderung nachhaltiger Transportmodi.
Es wurden drei Ziele formuliert. Die Liste möglicher Maßnahmen ist nicht limitativ. Sie
dient vielmehr als Anregung für Antragsteller, die sich hier einen Eindruck davon
verschaffen können, welche Art von Initiativen in diesem Schwerpunktbereich
erwartet wird.
81

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Ziel 3.1: Management des Transportwachstums durch die Optimierung der
Kapazitäten der vorhandenen (unimodalen) Transportinfrastruktur im Personen- und
Warenverkehr
Beispiele möglicher Maßnahmen:
• Nutzung energieeffizienterer Verkehrsmittel, beispielsweise durch einen Modal
Shift von der Straße auf die Schiene;
• Maßnahmen zur effizienteren Nutzung der bestehenden infrastrukturellen
Kapazitäten.
Ziel 3.2: Unterstützung effektiver und innovativer multimodaler strategischer
Maßnahmen und effizienter interoperabler Systeme zu Land, zu Wasser und in der
Luft
Beispiele möglicher Maßnahmen:
• die Entwicklung von strategischen Maßnahmen zur interregionalen territorialen
Entwicklung zur Förderung effektiver Transport- und Handelsströme und zur
Maximierung des damit verbundenen Wirtschaftswachstumspotenzials
transnationaler Entwicklungskorridore (z.B. von Irland über den Northern Way in
England zum europäischen Festland und nach Osten; von der Region Randstad
Holland und dem Rhein-Ruhr-Gebiet bis nach Osteuropa; zwischen Frankfurt-
Stuttgart-Rhein/Neckar, Straßburg und Zürich-Basel; die Nord-Süd-Achse vom
Zentrum der Randstad Holland über das zentralbelgische städtische Netzwerk bis
nach Paris/Luxemburg sowie zwischen den ArcManche-Regionen);
• integrierte Programme zur territorialen Entwicklung, die sich mit den "By-pass-
Effekten" wichtiger Schienenverkehrsverbindungen (z.B. der Verbindung durch
den Ärmelkanaltunnel oder anderer Strecken des Hochgeschwindigkeitsschienennetzes)
auf sekundäre Zentren befassen. Möglich wären hier
Maßnahmen zur Verbesserung von Feeder-Systemen von sekundären
Schienennetzwerken zu den Verbindungen des Hochgeschwindigkeitsschienennetzes
(Verbesserung des regionalen Zugangs zu transnationalen
Netzwerken) oder die Verbesserung der Interoperabilität nationaler und regionaler
Systeme;
• integrale territoriale Entwicklungsprogramme zur möglichst optimalen und
gleichzeitig umweltfreundlichen Nutzung des Wirtschaftspotenzials regionaler
Flughäfen und Häfen. Hierzu zählen auch eine verbesserte Erreichbarkeit
regionaler Flughäfen und Häfen auf dem Landweg, bessere Feeder-Systeme und
mehr Interoperabilität nationaler und regionaler Systeme;
• Stärkung des Potenzials der Binnenschifffahrt und des Seeverkehrs (Kurz- und
Langstreckenseeverkehr), damit zusammenhängender intermodaler Lösungen
und einer besser integrierten Logistikkette sowie nachhaltigerer
Hinterlandverbindungen;
• die Verbesserung der Interoperabilität und Intermodalität im Personen- und
Warenverkehr auf dem Landweg, dem Wasserweg (Binnenschifffahrt und
Seeverkehr) und dem Luftweg, einschließlich der Harmonisierung aller Formen
des öffentlichen grenzüberschreitenden Verkehrswesens und des öffentlichen
82

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
Personenverkehrs im transnationalen Ost-West-Korridor und im Nord-Süd-
Korridor.
Ziel 3.3: Entwicklung innovativer Ansätze zur Nutzung von IuK-Technologien zur
Steigerung der Konnektivität, einschließlich Ansätze, die den Mobilitätsbedarf senken
und die physische Mobilität sowohl im Personen- als auch im Warenverkehr durch
virtuelle Aktivitäten ersetzen
Beispiele möglicher Maßnahmen:
• gemeinsame transnationale Maßnahmen zur Förderung der Nutzung von IuK-
Technologien zur Überwindung der "digitalen Kluft" in Nordwesteuropa;
• Nutzung und Förderung moderner IuK-Technologien und intelligenter
Beförderungssysteme (ITS) zur Verbesserung transnationaler
Transportverbindungen (insbesondere im Schienen- und Seeverkehr);
• Förderung der Nutzung moderner Transportinformationssysteme und moderner
Verkehrsmanagementsysteme (einschl. innovativer Echtzeitinformationssysteme
oder moderner Navigationssysteme, beispielsweise auf der Grundlage von
Galileo) zur besseren Abwicklung der transnationalen Transportströme;
• die Harmonisierung von Normen im Bereich der IuK-Technologie und ITS-
Transporttechnologien sowie die Verbesserung von deren Kompatibilität über
Landesgrenzen hinweg im Hinblick auf die Verbesserung der funktionalen
territorialen Integration Nordwesteuropas und einer ausgewogeneren territorialen
Entwicklung;
• Nutzung moderner IuK-Technologien zur Senkung des Mobilitätsbedarfs und zur
Ersetzung der physischen Mobilität durch virtuellen Austausch.
83

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Zielwerte und Indikatoren
Schwerpunktbereich 3: 'Verbesserung der Konnektivität in NWE durch die
Förderung intelligenter und nachhaltige Transport- und IuK-Lösungen'
Zielsetzungen Output Ergebnis
Zahl der durch
transnationale
Z1: Management des
Transportwachstums durch
die Optimierung der
Kapazitäten der
vorhandenen (unimodalen)
Transportinfrastruktur im
Personen- und
Warenverkehr
O2: Unterstützung effektiver
und innovativer
multimodaler strategischer
Maßnahmen und effizienter
interoperabler Systeme zu
Land, zu Wasser und in der
Luft
Z3: Entwicklung innovativer
Ansätze zur Nutzung von
IuK-Technologien zur
Steigerung der
Konnektivität, einschließlich
Ansätze, die den
Mobilitätsbedarf senken und
die physische Mobilität
sowohl im Personen- als
auch im Warenverkehr
durch virtuelle Aktivitäten
ersetzen
Zahl der Pilotprojekte
zur Förderung der
vorhandenen
unimodalen
Transportinfrastruktur
(Personen- und
Güterverkehr)
Zahl der Pilotprojekte
zur Förderung der
multimodalen
Transportinfrastruktur
(Personen- und
Güterverkehr)
Zahl der Projekte zur
Steigerung der
Nutzung von IuK/ITS
Zusammenarbeit
verbesserten unimodalen
Transportverbindungen
(Personenverkehr)
Zahl der durch
transnationale
Zusammenarbeit
verbesserten unimodalen
Transportverbindungen
(Güterverkehr)
Zahl der durch
transnationale
Zusammenarbeit
verbesserten multimodalen
Transportverbindungen
(Personenverkehr)
Zahl der durch
transnationale
Zusammenarbeit
verbesserten multimodalen
Transportverbindungen
(Güterverkehr)
Zahl der transnationalen
Transport- und
Kommunikationsverbindun
gen, die durch den Einsatz
von IuK/IST verbessert
wurden
GESAMTZIELWERT AUF
PROGRAMMEBENE 20 10
Auswirkung
Zahl der transnationalen
Projekte zur Verbesserung
Konnektivität in NWE
GESAMTZIELWERT = 10
Anhang E enthält eine vorläufige Aufschlüsselung der Programmmittel. Für den
Schwerpunktbereich 3 wurden die folgenden Kategorien aufgenommen: 41 (12,5%);
46 (12,5%); 48 (12,5%); 49 (12,5%); 51 (12,5%); 53 (12,5%); 54 (12,5%); 55
(12,5%).
84

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
Schwerpunktbereich 4: Förderung starker und florierender Gemeinschaften auf
transnationaler Ebene
Kontext und Begründung
Ohne starke und florierende Gemeinschaften ist eine nachhaltige territoriale
Entwicklung nicht möglich. Offene Märkte, die Deckung des wichtigsten Bedarfs an
Dienstleistungen sowie ein attraktives Wohnumfeld sind eine Grundvoraussetzung
nachhaltiger und sicherer Städte und Gemeinden in Nordwesteuropa. Dieser
Schwerpunktbereich bezieht sich daher vorrangig auf die Umsetzung transnationaler
Maßnahmen, die dazu beitragen, den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhang
innerhalb und zwischen den Städten, Dörfern und Gemeinden zu fördern. Dabei
kann es sich durchaus um eher traditionelle Ansätze handeln, die Art der
Zusammenarbeit zwischen den Städten und Gemeinden zu verbessern. Im Rahmen
dieses Schwerpunktbereichs geht es aber auch darum, regionale (natürliche und
wirtschaftliche) Potenziale zu nutzen, die Umgebung attraktiver zu gestalten, die
Möglichkeiten energieeffizienter Methoden im Bau und bei der Nutzung von
Gebäuden auszuloten und Lösungen für die Auswirkungen des demographischen
Wandels und der Migration zu finden.
Die gesunde Basis solcher starken und florierenden Gemeinschaften, die einen
Beitrag zur territorialen Ausgewogenheit auf transnationaler Ebene und zur
wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Kooperationsraums leisten, ist
ihre funktionale Stärke und Vielfalt. Sie sind Beispiele für "Good Governance" auf
transnationaler Ebene, indem sie zur Beseitigung institutioneller und administrativer
Hindernisse beitragen, die der effektiven Nutzung grenzüberschreitender Potenziale
derzeit noch im Wege stehen und die verhindern, dass gemeinsame Verantwortung
für das Hinterland übernommen werden kann.
Vor diesem Hintergrund ist anzumerken, dass die Siedlungsstruktur
Nordwesteuropas neben einem dichtbesiedelten Kerngebiet mit wichtigen
Entscheidungszentren (Paris und London) und einigen anderen großen
Metropolräumen (Rhein-Ruhr, Frankfurt/Main, Randstad Holland, zentralbelgisches
Städtenetzwerk) ein gut entwickeltes Netzwerk kleinerer Städte und Orte aufweist.
Die peripher gelegenen Regionen von NWE - insbesondere Schottland, Westirland
und Teile Frankreichs - besitzen dagegen eher ländlichen Charakter. Es sind also
nach wie vor regionale Disparitäten in Bezug auf sowohl die Erreichbarkeit als auch
die demographische Masse zu beobachten, die das Wirtschaftspotenzial des
Kooperationsraums beeinflussen. Diese Kontraste werden durch die derzeitige
Migration weiter verstärkt. Die Polarisierung nimmt zu und die Bevölkerungsdichte in
den Metropolräumen und in deren Umgebung steigt, während die ländlichen
Regionen gleichzeitig unter einer Abwanderung der Bevölkerung leiden (siehe
Tabelle 7).
Bedingt durch diese Siedlungsstruktur profitieren die Städte und Orte im Kerngebiet
von NWE zwar von der internen physischen Nähe zueinander, in Bezug auf die
strategischeren Verbindungen zwischen den städtischen Ballungsräumen besteht
jedoch noch Handlungsbedarf für die transnationale Zusammenarbeit. Für eine
ausgewogenere territoriale Entwicklung und den Erhalt der allgemeinen
wirtschaftlichen Stärke Nordwesteuropas sind deshalb Transportnetzwerke und die
entsprechenden konkreten Maßnahmen erforderlich, und zwar sowohl in materieller
(z.B. Handel, Auslandsdirektinvestoren) als auch in immaterieller Hinsicht (z.B.
Wissenstransfer). Die Leistungsfähigkeit Nordwesteuropas ist von der Stärkung
85

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
sowohl der städtischen Metropolräume als auch der sekundären städtischen Knoten
und Ballungsräume abhängig. Zuvor ist jedoch zu prüfen, wo vorhandene Stärken
liegen und welche Gebiete von einer strategischen Zusammenarbeit und
Netzwerkbildung profitieren würden. An diesen Stellen könnte die weitere
Zusammenarbeit zwischen Städten untereinander sowie zwischen Städten und
Hochschulen ansetzen. Ebenfalls gefördert werden transnationale Ansätze zur
Verbesserung der Beziehungen zwischen den Städten und deren Hinterland sowie
zur Stärkung der ländlichen Gebiete in NWE. Neben transnationalen Maßnahmen
zur Steigerung der wirtschaftlichen und sozialen Leistungsfähigkeit von Städten,
Gemeinden und ländlichen Gebieten in NWE können sie zur Steigerung der
Attraktivität des gesamten NWE-Gebiets beitragen und so eine nachhaltige
Wirtschaftsaktivität unterstützen.
Die hohe Konzentration wirtschaftlicher Aktivitäten, das starke Verkehrsaufkommen
und die hohe Bevölkerungsdichte bleiben nicht ohne Folgen für die natürliche
Umwelt in NWE. Die Fragmentierung der Landschaft und der Verlust der
biologischen Vielfalt stellen ernstzunehmende Probleme dar. Die Qualität der
Lebensräume und der Umwelt werden jedoch zunehmend zu wichtigen
Entscheidungsfaktoren bei der Standortwahl in der Wissenswirtschaft. Die
Attraktivität der Umgebung mit einem hochwertigen kulturellen Angebot gewinnt für
die territoriale Entwicklung des Kooperationsraums an Bedeutung, da sie einen
ausschlaggebenden Faktor bei der Wohnortwahl qualifizierter Arbeitskräfte in der
Wissenswirtschaft darstellen und zur Schaffung eines innovationsfreundlichen Klimas
beitragen kann. Die Förderung nachhaltiger und innovativer Formen der
Energienutzung, beispielsweise im Gebäudebereich, ist ein wichtiger Aspekt für die
Attraktivität der Umgebung und leistet einen erheblichen Beitrag zur Stärkung der
nachhaltigen wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit des NWE-Gebiets. Zugleich gilt
das kulturelle Erbe Nordwesteuropas als wichtiger Standortfaktor. Es trägt zur
gemeinsamen Identität des transnationalen Programmraums bei und spielt eine
entscheidende Rolle bei der wirtschaftlichen Entwicklung im Rahmen nachhaltiger
Tourismusangebote.
Der demographische Wandel und die niedrigen Geburtenraten werden in den
meisten Regionen von NWE mit Sorge beobachtet, wenngleich dieser
Bevölkerungsrückgang - vor allem in den städtischen Ballungsräumen - zurzeit noch
durch Zuwanderer ausgeglichen wird (siehe Tabelle 7). Die wachsende Zahl von
Zuwanderern - insbesondere in den städtischen Gebieten Nordwesteuropas - lässt
die wichtige Frage aufkommen, wie diese Zuwanderer am besten in die
Gemeinschaften integriert werden können und wie diese Integration städtebaulich
am besten unterstützt werden kann. Eine erfolgreiche soziale und wirtschaftliche
Integration von Zuwanderern ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt bei der Steigerung der
Lebensqualität in Gemeinschaften und der Attraktivität von Standorten zur Stärkung
der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Städten und Gemeinden.
Zwar sinken die Bevölkerungszahlen in NWE weniger stark als in anderen Regionen
Europas, aber die niedrigen Geburtenraten und die Vergreisung der Bevölkerung
werden sich mittel- bis langfristig auch hier auf die territoriale Entwicklung auswirken.
Die Auswirkungen des demographischen Wandels und der Vergreisung der
Bevölkerung auf die territoriale Entwicklung sind zahlreich. Sie reichen von
veränderten Verkehrsanforderungen (Transportmodi, Reisezeiten) bis hin zu neuen
Anforderungen an die Flächennutzung (Wohnraum für ältere Menschen,
unausgewogene Entwicklung durch wachsende Bevölkerungszahlen in städtischen
86

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
Regionen bei gleichzeitiger Entvölkerung ländlicher Regionen und die Auswirkungen
dieser Entwicklung auf Angebot und Nachfrage im Infrastruktur- und
Dienstleistungsbereich).
Eine effizientere Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien im
gesamten Kooperationsraum könnte dabei helfen, insbesondere in den Teilen des
NWE-Gebiets, in denen Abwanderungstrends zu beobachten sind, Lösungsansätze
für die Auswirkungen des demographischen Wandels und der Vergreisung zu finden.
Noch trennt eine digitale Kluft die Kernregionen und die peripher gelegenen Gebiete
Nordwesteuropas. Aber auch Aspekte wie die allgemeine Einstellung, mangelnde
Computerkenntnisse und Sprachprobleme unter der breiten Bevölkerung und den
kleineren Unternehmen stehen einer effizienten Nutzung moderner IuK-Technologien
und E-Commerce-Lösungen im Wege.
Im Rahmen dieses Schwerpunktbereichs sollen daher Maßnahmen und
Modelllösungen für die Anpassung von Strategien entwickelt werden, so dass eine
ausgewogenere Siedlungsstruktur geschaffen und einer weiteren Polarisierung und
Entvölkerung vorgebeugt werden kann. Auf diese Weise lassen sich die Potenziale
von NWE besser nutzen und kann die Wettbewerbsfähigkeit des Programmraums
gesteigert werden. Die Förderung starker und florierender Gemeinschaften, die zur
Realisierung der Lissabon- und Göteborg-Zielsetzungen beitragen, erfordert einen
mittel- bis langfristigen Einsatz in den städtischen und ländlichen Regionen in ganz
Nordwesteuropa. Dabei gilt es, administrative und institutionelle Hürden zu
beseitigen, die Prinzipien der Nachhaltigkeit zu fördern, Akteure aus den
unterschiedlichsten Bereichen einzubeziehen und die bestehenden
Planungsstrategien neu zu überdenken oder zu ergänzen.
Vorteile der transnationalen Zusammenarbeit
Die transnationale Zusammenarbeit kann einen Beitrag zur Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit der Städte und Gemeinden in NWE leisten. Eine
ausgewogenere territoriale Entwicklung des NWE-Gebiets, die auch die Schaffung
stärkerer Komplementaritäten und Synergien zwischen Städten und Gemeinden
untereinander bzw. zwischen Städten und ihrem Hinterland beinhaltet, ist eine
wichtige Voraussetzung für die Schaffung nachhaltiger Gemeinschaften, die
Sicherheit, Chancengleichheit, ein gesundes Wachstum, die Berücksichtigung von
Umweltbelangen, gute Verwaltungsstrukturen, Zugang zu Dienstleistungen und eine
gute Anbindung sowie eine ansprechende Gestaltung des Raums bieten, wie es der
Bristol Accord xxvii vorsieht. Laut Bristol Accord wird der Austausch von Erfahrungen
und Best Practices in ganz Europa die Schaffung stärkerer, wettbewerbsfähiger und
ausgewogenerer Städte und Regionen beschleunigen und die politische
Entscheidungsfindung auf europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene
verbessern. Der Mehrwert der transnationalen Zusammenarbeit im Rahmen dieses
Programmsschwerpunktbereichs ergibt sich aus der Entstehung eines Forums, in
dem integrale Lösungen für gemeinsame Probleme erarbeitet werden, die das
gesamte NWE-Gebiet betreffen. Indem die wichtigsten Akteure im Rahmen der
transnationalen Zusammenarbeit an einen Tisch gebracht werden, kann die
Verwaltung in Städten, Gemeinden und ländlichen Gebieten besser und koordinierter
strukturiert werden und können die institutionellen Kapazitäten, die sich mit Themen
von gemeinsamer Relevanz befassen, erweitert werden.
87

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Worauf Antragsteller achten sollten
Im Mittelpunkt der Projekte, die im Rahmen dieses Schwerpunktbereiches gefördert
werden, muss eindeutig die Implementierung der gemeinsamen Maßnahmen stehen.
Dieser maßnahmenorientierte Ansatz bedeutet, dass die jeweils wichtigsten
Stakeholder in die transnationale Partnerschaft einbezogen und andere relevante
Akteure in die vorgeschlagenen Projektaktivitäten eingebunden werden.
Im Rahmen dieses Schwerpunktbereichs können auf transnationaler Ebene
strategische Maßnahmen umgesetzt werden, die mehrere Stakeholder und Sektoren
einbeziehen. So kann die Integration von institutionellen Einrichtungen und
Governance verbessert werden. Es werden keine rein lokalen/regionalen
Maßnahmen unterstützt. Dasselbe gilt für Projekte zur Sanierung und Revitalisierung
lokaler Standorte. Projekte zur Schaffung städtischer Netzwerke oder städtischländlicher
Partnerschaften, die sich nur mit lokalen Maßnahmen ohne transnationale
Synergieeffekte befassen und keinen Beitrag zur territorialen Entwicklung des
transnationalen Kooperationsraums leisten, werden nicht gefördert.
Bei der Entwicklung von Projekten im Rahmen dieses Schwerpunktbereichs ist der
Bezug zu anderen europäischen Programmen und Initiativen wichtig, wie z.B. zum
URBACT-Programm, zur thematischen Strategie für die städtische Umwelt
(6. Umweltaktionsprogramm) und zu Maßnahmen im Rahmen der Programme zur
regionalen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung (siehe Anhang C).
Hauptziel
Das Hauptziel dieses Schwerpunktbereichs besteht in der
Steigerung der Attraktivität und Leistungsfähigkeit von Städten, Gemeinden,
ländlichen Gegenden und Regionen durch gemeinsame Maßnahmen, die die
nachhaltige Wirtschaftsaktivität und soziale Kohäsion fördern.
88

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
Ziele und mögliche Maßnahmen
Im Vordergrund dieses Schwerpunktbereichs stehen die Förderung starker und
florierender Gemeinschaften auf transnationaler Ebene und die Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit der Städte in NWE in Bezug zu Gesamteuropa.
Es wurden drei Ziele formuliert. Die Liste möglicher Maßnahmen ist nicht limitativ. Sie
dient vielmehr als Anregung für Antragsteller, die sich hier einen Eindruck davon
verschaffen können, welche Art von Initiativen in diesem Schwerpunktbereich
erwartet wird.
Ziel 4.1: Förderung transnationaler Maßnahmen, die die wirtschaftliche und soziale
Leistungsfähigkeit von Städten, Gemeinden und ländlichen Gebieten steigern,
einschließlich des lokalen und regionalen Wirtschaftspotenzials
Beispiele möglicher Maßnahmen:
• Maßnahmen, die die transnationale Zusammenarbeit zwischen lokalen und
regionalen Behörden fördern und so zur Schaffung besserer Voraussetzungen für
wirtschaftliches Wachstum beitragen;
• Maßnahmen zur Schaffung und Nutzung des regionalen (natürlichen und
unternehmerischen) Wirtschaftspotenzials durch transnationale Zusammenarbeit
im gesamten NWE-Gebiet;
• Maßnahmen zur Verbesserung der transnationalen Zusammenarbeit für
Organisationen, die städtische Interessen vertreten, und so zur Steigerung der
wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und zum sozialen Zusammenhang beitragen;
• Maßnahmen zur Stärkung der Rolle der Sekundärstädte in NWE, um ein
Gegengewicht zu den dominanten Metropolräumen zu schaffen;
• Maßnahmen zur Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Pilotprojekte zur
Erarbeitung von Lösungsansätzen, die zur Senkung der transnationalen
Auswirkungen des Pendelverkehrs zwischen Städten, Gemeinden und ländlichen
Gebieten beitragen.
Ziel 4.2: Entwicklung gemeinsamer Maßnahmen zur Verbesserung der
Umweltqualität und der Attraktivität von Städten und Gemeinden, einschließlich der
nachhaltigen Nutzung des kulturellen Erbes, des Tourismus, der Kreativindustrie und
nachhaltiger und innovativer Formen der Energienutzung
Beispiele möglicher Maßnahmen:
• Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Maßnahmen zur Förderung
nachhaltiger Verhaltensmuster, die die Qualität und Attraktivität des natürlichen
und kulturellen Potenzials erweitern und so die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit
des NWE-Gebiets steigern;
• Pilotprojekte zur Steigerung der Attraktivität und Lebensqualität in Städten und
Gemeinden, beispielsweise durch die Förderung intelligenter Lösungen zur
Nutzung des öffentlichen Raums oder durch eine sicherere und attraktivere
Gestaltung der Umgebung;
89

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
• Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Maßnahmen zur Förderung der
Entwicklung nachhaltiger Tourismusaktivitäten in ganz NWE;
• Entwicklung und Umsetzung transnationaler Pilotprojekte und Maßnahmen, die
die nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Verfahren im Bau und in der
Gebäudenutzung fördern;
• Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer transnationaler Maßnahmen zur
Förderung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen in besiedelten Gebieten in
ganz NWE.
Ziel 4.3: Förderung transnationaler Ansätze zu den Auswirkungen des
demographischen Wandels und der Migration auf das NWE-Gebiet
Beispiele möglicher Maßnahmen:
• Erarbeitung und Umsetzung transnationaler Maßnahmen, Modelle und
Instrumente als Antwort auf die Auswirkungen des demographischen Wandels
und der Migration;
• transnationale Pilotprojekte und Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs zu
Dienstleistungen (einschl. IuK-Diensten) in Gebieten, in denen Vergreisung und
Entvölkerung zu beobachten sind;
• transnationale Maßnahmen, die die Integration qualifizierter Arbeitskräfte in
Städten und Gemeinden fördern;
• transnationale Maßnahmen zur Steigerung der Beteiligung öffentlicher und
gemeinnütziger Einrichtungen an transnationalen und internationalen
Kooperations- und Austauschinitiativen.
90

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
Zielwerte und Indikatoren
Schwerpunktbereich 4: 'Förderung starker und florierender Gemeinschaften auf
transnationaler Ebene'
Zielsetzungen Output Ergebnis
Z1: Förderung
transnationaler
Maßnahmen, die die
wirtschaftliche und soziale
Leistungsfähigkeit von
Städten, Gemeinden und
ländlichen Gebieten
steigern, einschließlich des
lokalen und regionalen
Wirtschaftspotenzials
Z2: Entwicklung
gemeinsamer Maßnahmen
zur Verbesserung der
Umweltqualität und der
Attraktivität von Städten und
Gemeinden, einschließlich
der nachhaltigen Nutzung
des kulturellen Erbes, des
Tourismus, der
Kreativindustrie und
nachhaltiger und innovativer
Formen der Energienutzung
Z3: Förderung
transnationaler Ansätze zu
den Auswirkungen des
demographischen Wandels
und der Migration auf das
NWE-Gebiet
Zahl der Projekte zur
Verbesserung der
wirtschaftlichen und
sozialen
Leistungsfähigkeit der
NWE-Regionen
Zahl der Projekte zur
Steigerung der
Umweltqualität und der
Attraktivität von
Städten und Gemeinden
in NWE
Zahl der Projekte, die
sich mit den
Auswirkungen des
demographischen
Wandels auf NWE
befassen
Zahl der angewendeten
transnationalen Lösungen
zur Förderung des
wirtschaftliche Potenzials der
NWE-Regionen
Zahl der angewendeten
transnationalen Lösungen
zur Förderung des sozialen
Potenzials der NWE-
Regionen
Zahl der durchgeführten
transnationalen Maßnahmen
zur Steigerung der
Umweltqualität in NWE
Zahl der durchgeführten
transnationalen Maßnahmen
zur Förderung der
Kreativindustrie und des
kulturellen Erbes in NWE
Zahl der umgesetzten
transnationalen Maßnahmen,
die sich mit dem
demographischen Wandel
und der Migration befassen
(einschl. deren
Auswirkungen auf das
Bildungswesen und den
Arbeitsmarkt)
GESAMTZIELWERT AUF
PROGRAMMEBENE 20 10
Auswirkung
Zahl der gemeinsamen
transnationalen Projekte zur
Förderung starker und
florierender Gemeinschaften
GESAMTZIELWERT = 10
Anhang E enthält eine vorläufige Aufschlüsselung der Programmmittel. Für den
Schwerpunktbereich 4 wurden die folgenden Kategorien aufgenommen: 50 (20%);
58 (20%); 59 (20%); 61 (20%); 81 (20%).
91

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Schwerpunktbereich 5: Technische Hilfe
Ein effektives Management ist unabdingbar, wenn die Programmziele erreicht und
die erfolgreiche Umsetzung der zahlreichen geplanten transnationalen Aktivitäten
gewährleistet werden sollen.
Bei der Durchführung des NWE-Programms sind die Zuständigkeiten auf die
Verwaltungsbehörde, die Zahlstelle, den Begleitausschuss und den
Lenkungsausschuss verteilt (vgl. Kapitel 6, Auflistung der genauen Aufgaben und
Zuständigkeitsbereiche). Damit sie ihre Aufgaben erfüllen können, müssen diese
Gremien sich auf die fortwährende technische Unterstützung des
Programmsekretariats stützen können.
Es müssen also Mittel für diesen technischen Beistand bereitgestellt werden, mit
denen die Vorbereitung, Verwaltung, Überwachung, Evaluierung, Information und
Kontrolle von Aktivitäten im Rahmen des Operationellen Programms sowie
Aktivitäten zum Ausbau der Verwaltungskapazitäten für den Einsatz der
Strukturfonds finanziert werden.
4.2 Qualitätsanforderungen an zukünftige Projekte
Der Erfolg des Operationellen Programms für Nordwesteuropa steht und fällt mit der
Förderung qualitativ hochwertiger transnationaler Projekte. In diesem Abschnitt
werden daher die allgemeinen Kriterien erläutert, die die Projekte möglichst
weitgehend einhalten sollten.
Hauptzielsetzung und Ziele des Programms
Projekte, die im Rahmen dieses Programms gefördert werden, müssen einen Beitrag
zum Programmziel und zu den Zielsetzungen der Schwerpunktbereiche für die
transnationale territoriale Zusammenarbeit leisten, wie sie im vorliegenden
Operationellen Programm erläutert werden.
Zudem sollten die Projekte einen positiven Beitrag zur nachhaltigen territorialen
Entwicklung Nordwesteuropas leisten, indem sie die folgenden übergreifenden
Themen in ihrem Aufbau, der angewandten Methodik und den durchgeführten
Maßnahmen berücksichtigen:
1) Stärkung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit NWEs im Sinne der
Lissabon-Agenda
Dies ist eines der drei programmübergreifenden Themen und ein wichtiges
Element des Hauptziels des Programms im Sinne der Lissabon-Agenda für
mehr Wachstum und Beschäftigung. Dieses Thema greift außerdem die
Gemeinschaftlichen Leitlinien zur Kohäsion auf, die die Notwendigkeit
betonen, die unterschiedlichen regionalen Entwicklungspotenziale optimal zu
nutzen. Darüber hinaus entspricht es den Inhalten der Territorialen Agenda für
die Europäische Union, die eine Stärkung der endogenen regionalen
Potenziale fordert. Wie die SWOT-Analyse zeigt, spielt NWE mit seinen
vielfältigen regionalen Potenzialen eine wichtige Rolle für die allgemeine
Wettbewerbsfähigkeit des Gemeinschaftsraums in einer globalisierten Welt.
92

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
2) Erhöhung der ökologischen Nachhaltigkeit in NWE im Sinne der
Göteborg-Agenda
Dies ist eines der drei programmübergreifenden Themen und ein wichtiges
Element des Hauptziels des Programms im Sinne der Göteborg-Agenda für
eine nachhaltigere Entwicklung. Es entspricht den Gemeinschaftlichen
Leitlinien zur Kohäsion. Wie aus der SWOT-Analyse hervorgeht, werden die
natürlichen und kulturellen Ressourcen in NWE in erheblichem Maße durch
natürliche und technologische Risiken bedroht, die u.a. durch den
Klimawandel bedingt sind. Alle Projekte, für die aufgrund ihrer Art oder ihres
Umfangs eine Umweltprüfung vorgeschrieben ist, sind gemäß den geltenden
nationalen Gesetzesvorgaben formell auf ihre Umweltauswirkungen zu
untersuchen.
3) Schaffung einer besseren territorialen Ausgewogenheit in NWE durch
den Abbau regionaler Disparitäten im Sinne der Ziele der EU-
Kohäsionspolitik
Dies ist eines der drei programmübergreifenden Themen und ein wichtiges
Element des Hauptziels des Programms. Es entspricht der grundlegenden
Basis der EU-Kohäsionspolitik und greift die Gemeinschaftlichen Leitlinien zur
Kohäsionspolitik auf. Auch das Europäische Raumentwicklungskonzept
(angenommen 1999) und die Territoriale Agenda für die Europäische Union
(voraussichtliche Verabschiedung 2007) betonen die Notwendigkeit einer
geographisch ausgewogenen Entwicklung des Europäischen Raums. In der
SWOT-Analyse wurde festgestellt, dass die Disparitäten in der regionalen und
städtischen Entwicklung - insbesondere im Hinblick auf die wirtschaftliche
Entwicklung - prägend für das NWE-Gebiet sind.
Transnationalität
Um für eine Förderung in Betracht zu kommen, müssen die Projekte einen
transnationalen Aspekt aufweisen und das Subsidiaritätsprinzip berücksichtigen. Mit
anderen Worten: Bei den Themen, mit denen die Projekte sich auseinandersetzen,
muss es sich um Probleme handeln, die von einem Land oder einer Region allein
nicht bewältigt werden können, sondern die die Zusammenarbeit mehrerer Partner
aus mindestens zwei Ländern innerhalb des Kooperationsraums, von denen eines
ein EU-Mitgliedstaat ist, erfordert. Die Anforderung in Bezug auf die Transnationalität
beinhaltet, dass:
• das Projekt sich mit einem Thema befasst, das für den gesamten NWE-
Kooperationsraum bzw. für einen großen Teil dieses Gebiets von Bedeutung ist
bzw. diesen beeinflusst;
• im Rahmen des Projekts Modelllösungen entwickelt werden und die Möglichkeit
zum Wissensaustausch auf transnationaler Ebene geboten wird, indem relevante
Akteure aus den verschiedenen Ländern des Programmgebiets einbezogen
werden; und/oder
• im Rahmen des Projekts gemeinsame strategische Maßnahmen, Programme
oder Konzepte für das gesamte NWE-Gebiet oder für große zusammenhängende
Teile des transnationalen Kooperationsraums entwickelt werden.
93

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Greifbare und innovative Ergebnisse
Transnationale Projekte, die im Rahmen des NWE-Kooperationsprogramms
gefördert werden, sollten zu greifbaren und innovativen Resultaten zugunsten einer
großen Zahl von Partnern in NWE führen. Ein innovativer Ansatz zur transnationalen
territorialen Zusammenarbeit wird dadurch erzielt, dass die Projekte bei der Lösung
transnational relevanter Probleme neue Lösungswege einschlagen. In den
Projektanträgen ist deutlich anzugeben, auf welcher Wissensgrundlage das Projekt
aufbaut, indem auf die entsprechenden bestehenden Projekte, Maßnahmen und
Studien verwiesen wird. So wird Wiederholungen vorgebeugt und kann auf
Erkenntnissen aus anderen relevanten EU-geförderten Projekten und Initiativen auf
einer breiteren europäischen Ebene (einschließlich früheren INTERREG-Projekten)
aufgebaut werden. Projekte, die eine reine Fortsetzung bereits bestehender
Projektaktivitäten darstellen, werden nicht unterstützt. Die Erfahrungen aus dem
INTERREG IIIB-Programm sollen zu neuen Ansätzen weiterentwickelt werden, so
dass die Projekte zu greifbaren und innovativen Ergebnissen gelangen.
Auswirkung
Diese Projektergebnisse und die geschaffenen Strukturen sollten über das Ende der
Projektlaufzeit hinaus Bestand haben (also eine langfristige Perspektive besitzen)
und als Grundlage für weitere Investitionen oder Initiativen dienen können.
Projektarten
Die folgenden Projektarten werden gefördert: Aktionsprojekte, kleine Investitionen
und Machbarkeits- oder Ergänzungsstudien, sofern deren Bezug zu konkreten
Maßnahmen nachgewiesen werden kann. Studienprojekte ohne Bezug zu konkreten
Maßnahmen werden nicht gefördert.
Integrierter Ansatz
Darüber hinaus müssen die Projekte den integrierten Ansatz auf vertikaler (zwischen
verschiedenen Verwaltungsebenen), horizontaler (zwischen verschiedenen
politischen Sektoren) und geographischer Ebene (über Verwaltungsgrenzen hinweg)
fördern.
Partnerschaft
Die sich bewerbende Partnerschaft besteht aus den entsprechenden Akteuren, die in
der Lage sind, Projektergebnisse zu realisieren und diese umzusetzen. Falls Partner
aus Regionen außerhalb des Programmgebiets beteiligt werden sollen oder falls
Maßnahmen in Gebieten außerhalb des Programmraums vorgesehen sind, ist
nachzuweisen, dass dies für den Erfolg des Projekts erforderlich ist und einen
zusätzlichen Vorteil für den Programmraum bewirkt. In diesen ausführlich zu
begründenden Ausnahmefällen kann ein kleiner Teil des Programmetats außerhalb
des Programmgebiets und/oder der EU eingesetzt werden.
94

4. Schwerpunktbereiche für die territoriale Zusammenarbeit
Kommunikation und Verbreitung von Informationen
Die Projekte müssen eine professionelle und effektive Kommunikationsstrategie
beinhalten, die nicht nur die reibungslose Kommunikation zwischen den
Projektpartnern und den Strukturen des Programm-Managements ermöglicht,
sondern auch explizit auf die Verbreitung der Projektinformationen und -ergebnisse
an Dritte außerhalb der Projektpartnerschaft sowie an eine breite Gruppe von
politischen und strategischen Entscheidungsträgern ausgerichtet ist. Einer der
wichtigsten Aspekte des transnationalen territorialen Kooperationsprogramms
besteht in den organisatorischen Lerneffekten, die die Projekte voraussichtlich
bewirken werden. Die Projektmaßnahmen sollen zu Modelllösungen führen, die
wiederum auf andere Interessengruppen außerhalb der Partnerschaften übertragen
werden können. Die Projektpartner sollten daher entsprechende Methoden
entwickeln, um das Wissen und die Erfahrungen, die sie im Laufe ihres Projekts
sammeln, mit anderen zu teilen und so Synergieeffekte zu erzielen, die eine optimale
Ressourcennutzung auf Programm- und EU-Ebene ermöglichen.
95

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
5. STRATEGISCHE INITIATIVEN
Die Mitgliedstaaten, die mit diesem Operationellen Programm für das NWE-
Programm zuständig sind, schlagen bei der Projektentwicklung einen neuen Weg
ein, der auf einer begrenzten Zahl von strategischen Themenbereichen beruht. Das
Ergebnis ist eine effektive Verknüpfung einer strategischen "top-down"-Perspektive
mit den herkömmlichen "bottom-up"-Beiträgen der wichtigsten Akteure.
Dieser Ansatz trägt der geographischen und sozioökonomischen Vielfalt des NWE-
Gebiets Rechnung und fördert die Entwicklung strategischer Antworten auf wichtige
thematische und raumbezogene Fragen im Programmraum. Ein Beispiel: Obwohl
NWE das Herz der europäischen Wirtschaft ist und die EU-Mitgliedstaaten in
wirtschaftlicher, kultureller und verkehrstechnischer Hinsicht eng miteinander
verbunden sind, gibt es nach wie vor erhebliche Lücken in der Zusammenarbeit über
Meeresgebiete hinweg. Die SWOT-Analyse hat noch weitere Themenbereiche
aufgezeigt, in denen eine strategische Zusammenarbeit erforderlich ist. Deshalb
wollen die am NWE-Programm beteiligten Mitgliedstaaten über gezielte Initiativen
aktiv zu transnationalem Handeln aufrufen. Diese Initiativen, die sich nah an den
Hauptthemen der SWOT-Analyse orientieren (siehe Tabelle 7), sind von besonderer
strategischer Bedeutung für die Umsetzung des NWE-Programmziels und der Ziele
der Schwerpunktbereiche.
Strategische Initiativen dienen der Entwicklung koordinierter und integrierter Ansätze
in Themenbereichen, die ein breiteres Programmgebiet berühren. Dabei verfolgen
sie eine gezielte und wirtschaftlich effektive Vorgehensweise, die dem speziellen
Charakter des NWE-Kooperationsraums gerecht wird. So kann das NWE-Programm
seine strategische Wirkung optimieren, indem es die erforderlichen Impulse für
territoriale Veränderungen gibt. Das Hauptaugenmerk liegt dabei nicht auf der
Schaffung neuer Instrumente und Verfahren, sondern darauf, dass vorhandene
Entwicklungsinstrumente einander besser ergänzen und so zu einem besseren
sozialen, wirtschaftlichen und territorialen Zusammenhalt des transnationalen
Kooperationsraums beitragen.
Die strategischen Initiativen sollen
• sich mit Themen befassen, die laut SWOT-Analyse für den NWE-
Kooperationsraum von vorrangiger Bedeutung sind;
• einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung des Programmziels leisten, indem
sie einen integrierten Ansatz zu den verschiedenen Zielen der
Schwerpunktbereiche fördern;
• sich auf die Erarbeitung einer gemeinsamen Strategie, eines gemeinsamen
Programms oder gemeinsamer Konzepte richten, die für das gesamte NWE-
Gebiet oder für große zusammenhängende Teile des transnationalen
Kooperationsraums relevant sind;
• einen sektorübergreifenden Ansatz in weitreichenden strategischen
Partnerschaften fördern, in denen die wichtigsten Akteure zusammenkommen,
die in der Lage sind, Projektergebnisse zu realisieren und diese praktisch
umzusetzen;
• langfristige Wirkung über die Projektlaufzeit hinaus zeigen;
• Potenzial zur Gewinnung von Folgeinvestitionen aus anderen externen
Quellen bieten;
96

5. Strategische Initiativen
• deutlich zeigen, dass sie von großem Einfluss auf die territorialen
Auswirkungen anderer relevanter EU-Fördermaßnahmen sind und dass sie
zur Verbesserung deren Koordination beitragen, indem sie Impulse zur
Veränderung geben;
• möglichst viel ESPON- und ESPON2013-Material nutzen.
97

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Die Entwicklung von strategischen Initiativen im Rahmen des Programms erfolgt in
drei Schritten.
Schritt 1: Das Programm lädt europäische, nationale und regionale Experten zu
einem gemeinsamen Arbeitsseminar ein, in dem die Themenschwerpunkte für die
strategischen Initiativen näher ausgearbeitet und die entsprechenden relevanten
Akteure ermittelt werden.
Schritt 2: Das Programm lädt die relevanten Akteure zu einem weiteren
Arbeitsseminar ein. Diesmal geht es darum, die Art der Maßnahmen und Projekte zu
ermitteln und zu definieren, die von wichtiger strategischer Wirkung sein könnten.
Schritt 3: Das Programm führt gezielte Ausschreibungsrunden durch und fordert die
relevanten sektor- und grenzübergreifenden Partnerschaften auf, Projektvorschläge
einzureichen, die auf den Ergebnissen des zweiten Seminars aufbauen.
Auf diese Weise führen die strategischen Initiativen zur Bildung thematischer Cluster
mit einer begrenzten Zahl strategisch relevanter Projekte, die sowohl in strategischer
als auch in operationeller Hinsicht eng zusammenarbeiten und die aufgrund ihrer
integralen Koordination eine maximale strategische Wirkung zeigen.
Antragsteller von Projektanträgen, die nicht im Rahmen dieser gezielten
Ausschreibungsrunden eingereicht wurden, die aber von strategischer Relevanz sein
könnten, können vom Programm ebenfalls aufgefordert werden, sich einer
strategischen Initiative anzuschließen.
Die so entstehenden Projektanträge werden im Rahmen eines der vier
Schwerpunktbereiche eingereicht - als Kombination, die den gemeinsamen
transnationalen strategischen Rahmen dieser bestimmten strategischen Initiative
wiedergibt. Die strategische Initiative als Ganzes soll durch ihren
themenübergreifenden Charakter Nutzen für mehr als einen Schwerpunktbereich
zugleich herbeiführen.
Projektträger, die im Rahmen dieses Verfahrens einen Projektantrag stellen, arbeiten
mit dem Programm zusammen. Das Programm finanziert daher koordinierende
Maßnahmen für die Projektcluster. Sie sollen dabei helfen, die Beiträge der
einzelnen Projekte zur strategischen Wirkung der übergreifenden strategischen
Initiative zu optimieren.
Es wird ein Leitfaden erstellt, in dem die Verfahren für die Umsetzung des Konzepts
der strategischen Initiative detailliert erläutert werden.
Durch diesen proaktiven Ansatz zur Projektleitung und -entwicklung und den
themenübergreifenden Charakter der strategischen Projekte und Initiativen
unterscheiden diese sich von den "normalen" transnationalen Kooperationsprojekten,
die im Rahmen der herkömmlichen Ausschreibungsrunden des Programms
eingereicht werden. An diesen Ausschreibungsrunden können alle Projekte
teilnehmen, die nicht unter die strategischen Initiativen fallen.
Im Mittelpunkt der strategischen Initiativen steht entweder ein spezielles Thema von
besonderer strategischer Relevanz oder ein zusammenhängendes geographisches
Gebiet im NWE-Raum, das für den gesamten Kooperationsraum von Bedeutung ist.
Thematisch ausgerichtete strategische Initiativen sollen für wichtige
übergreifende Themen entwickelt werden, die zum sozialen und territorialen
Zusammenhalt, zur wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit und zur ökologischen
98

5. Strategische Initiativen
Nachhaltigkeit im NWE-Kooperationsraum beitragen. Ein Beispiel: Die Gewinnung
und Nutzung erneuerbarer Energie verläuft häufig dezentralisiert und zeigt daher
wesentlich andere räumliche Auswirkungen als die eher zentralisierten und
umfangreichen Verfahren zur Gewinnung und zum Transport von Energie aus nicht
erneuerbaren Energieträgern. Eine mögliche strategische Initiative könnte sich daher
der Gründung einer "NWE-Agentur für erneuerbare Energie" widmen, die kleinen
Gewinnungsunternehmen im Bereich der erneuerbaren Energie als Forum dienen
könnte, in dem effiziente Wege zur Versorgung nahegelegener Verbraucher in
solchen dezentralisierten Energienetzwerken thematisiert werden könnte. Ein
anderes Bespiel für eine mögliche strategische Initiative, in deren Mittelpunkt der
stark verstädterte Charakter weiter Teile von NWE und die voraussichtlichen
räumlichen Auswirkungen des Klimawandels stehen, ist ein koordinierter,
sektorübergreifender und transnationaler Ansatz zum Hochwasserschutz in
Flusseinzugsgebieten und Küstenregionen. Wieder andere strategische Initiativen
könnten sich mit der Entwicklung eines zusammenhängenden Systems von
Wissenszentren zum Technologietransfer und zur Förderung der Umsetzung des
Forschungswissens in marktfähige Innovationen befassen. Dabei könnten - eventuell
im Rahmen des allgemeinen Konzepts einer interregionalen "Wissensagentur" für
vernetzte Wissenszentren - auch bereits bestehende und neue Zentren
zusammenarbeiten und gemeinsam von Investitionen profitieren. Die
Zusammenarbeit in solchen Zentren könnte sich auf die verschiedensten Aktivitäten
beziehen, beispielsweise auf die Abstimmung bestimmter Disziplinen und
Fachbereiche, auf die Entwicklung eines Systems zur Qualitätskennzeichnung von
Unternehmen oder auf den praktischen Austausch von Mitarbeitern und Fachwissen
zwischen den Zentren. Im Rahmen solcher Initiativen könnten außerdem Kontakte
zwischen schwächeren und stärkeren Regionen geschaffen werden, die zur
Behebung des Ungleichwichts im NWE-Gebiet beitragen.
Ein anderes Beispiel für eine strategische Initiative ist die Entwicklung innovativer
Lösungsansätze angesichts der Herausforderungen im Zusammenhang mit der
Zuwanderung qualifizierter und unqualifizierter Menschen in das NWE-Gebiet. Die
Zuwanderung wird zwar oft als Problem dargestellt, aber die Entwicklung und
Erprobung effektiver Strategien zur Nutzung des Wissenspotenzials dieser
Zuwanderer könnten dabei helfen, die Lebensqualität vieler Städte und Gemeinden
in NWE zu verbessern, indem ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und damit ihre
Fähigkeit, sich zu nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Lebensräumen zu
entwickeln, gesteigert wird. Eine solche Initiative könnte außerdem dazu dienen,
transnationale und regionale Projekte zu entwickeln, die sich mit der Senkung der
Pendlerströme befassen und so zur Verbesserung der wirtschaftlichen, ökologischen
und sozialen Attraktivität kleinerer Städte und Gemeinden beitragen.
Ein weiteres Beispiel für eine strategische Initiative ist die Entwicklung innovativer
Lösungen zur Stärkung der allgemeinen Wettbewerbsfähigkeit der Regionen und
Städte in Nordwesteuropa. Diese Regionen und Städte sollen Orte sein, an denen
die Menschen gern leben und arbeiten und die Anreize für ausländische
Direktinvestoren bieten. Es könnten Arbeitsgemeinschaften zwischen den Städten in
NWE geschaffen werden, die deren Wirtschaftskapazität und territoriales Kapital -
und damit ihre Fähigkeit, sich zu nachhaltigen und wettbewerbsfähigen
Gemeinschaften zu entwickeln - steigern. Dabei bietet sich auch eine enge
Zusammenarbeit mit Unternehmen und Behörden an.
99

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Neben thematisch gegliederten Initiativen gibt es im Rahmen des NWE-Programms
auch geographisch ausgerichtete strategische Initiativen. Diese können in
potenziellen transnationalen Entwicklungskorridoren oder -zonen in NWE erarbeitet
werden. So kann das Wirtschaftspotenzial im Rahmen einer effektiveren
Zusammenarbeit in interregionalen Entwicklungsprogrammen an vorhandenen und
geplanten multimodalen Transportachsen gebündelt werden. Neben den
Entwicklungen in Korridoren und Zonen an Land gilt dieser geographische Fokus
natürlich auch für maritime Zonen (z.B. für strategische Lücken im Netz der
"Meeresautobahnen"), die sich negativ auf die Konnektivität und territoriale Kohäsion
im gesamten NWE-Kooperationsraum auswirken könnten. Dasselbe gilt für Zonen
entlang großer Flusseinzugsgebiete. Eine strategische Initiative, die sich mit der
Entwicklung und Schaffung von Impulsen für transnationale Logistikketten befasst,
wird ebenfalls unterstützt, damit die Erfolge früherer NWE-Projekte zum Modal-Shift
genutzt und die räumliche Wirkung verwandter EU-Programme gesteigert werden
kann.
Strategische Initiativen entlang von Entwicklungskorridoren und -zonen werden
besonders (jedoch nicht ausschließlich) dort gefördert, wo genügend Spielraum für
eine Abstimmung von regionalen strategischen Maßnahmen in Gebieten mit hohem
Potenzial für Dienstleistungs- und Wirtschaftswachstum gegeben ist. Es bieten sich
mehrere solcher Korridore und Zonen an. Hier einige Beispiele:
• ein Korridor, der Irland und den Norden Großbritanniens mit dem
europäischen Festland und Mittel- und Osteuropa verbindet;
• ein Korridor von der Randstad Holland über das Rhein-Ruhrgebiet nach
Osteuropa;
• die ArcManche-Regionen;
• vom Ärmelkanal zur Nord- und Ostsee;
• von den Niederlanden und Belgien zur Île de France und darüber hinaus;
• von Irland und Großbritannien nach Frankreich;
• von den südlichen Niederlanden in die Schweiz;
• Zonen, die grenzüberschreitende Metropolräume miteinander verbinden und
zu deren Entwicklung beitragen.
In diesen Gebieten kann eine effektive transnationale Zusammenarbeit dazu
beitragen, eine ausgewogenere Entwicklung des Programmgebiets zu fördern. Damit
die verfügbaren Mittel für die transnationale territoriale Entwicklung im Sinne der
Lissabon/Göteborg-Strategie optimal eingesetzt werden können, wird den
Antragstellern nahegelegt, zusätzlich zu der Förderung durch das NWE-Programm
für Infrastrukturinvestitionen auch Fördermittel im Rahmen entsprechender
Programme zur regionalen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung und anderer
europäischer und nationaler Programme zu beantragen.
Die transnationalen Maßnahmen im Rahmen thematisch oder geographisch
ausgerichteter strategischer Initiativen können
• Anreize schaffen, die Komplementarität regionaler Entwicklungsmaßnahmen
und raumbezogener strategischer Maßnahmen zu untersuchen, und
Möglichkeiten für Formen der Zusammenarbeit zu finden, die für alle
Beteiligten Vorteile mit sich bringen;
100

5. Strategische Initiativen
• ausgewählte Investitionen in kritische "harte" und "weiche"
Infrastrukturprojekte belohnen und so zur Umsetzung des Korridorkonzepts
beitragen;
• einen Mehrwert aus der EU-Kohäsionspolitik und nationalen und regionalen
Strategien ziehen;
• sich - sofern dies relevant und sinnvoll ist - mit den besonderen
Herausforderungen des NWE-Raums auseinandersetzen, indem sie die
neuen flexiblen Möglichkeiten zur programmübergreifenden und bilateralen
Zusammenarbeit über Meeresgebiete hinweg nutzen.
Die Liste dieser Beispiele ist nicht limitativ. Alle NWE-Regionen können teilnehmen.
Im Laufe des Programms werden weitere strategische Initiativen mit anderen
thematischen und geographischen Schwerpunkten gefördert.
101

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
6. PROGRAMM-MANAGEMENT
Die Mitgliedstaaten und die Schweizer Eidgenossenschaft, die sich am NWE-
Programm für Nordwesteuropa beteiligen, haben eine gemeinsame Struktur für die
Verwaltung, Koordination und Überwachung der Programmdurchführung entwickelt,
die auf den Erfahrungen der NWMA INTERREG IIC- und NWE INTERREG IIIB-
Programme aufbaut.
Die wichtigsten am Programm-Management beteiligten Organe sind: der
Begleitausschuss und der Lenkungsausschuss, die Verwaltungsbehörde, die
Bescheinigungsbehörde und die Prüfbehörde. Ihnen steht ein Gemeinsames
Technisches Sekretariat zur Seite, das die laufenden Verwaltungsaufgaben im
Rahmen des Programms übernimmt (Abbildung 22).
Die Mitgliedstaaten unterzeichnen eine Vereinbarung mit der Verwaltungsbehörde, in
der ihre jeweiligen Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Durchführung des
Programms sowie die Rolle des Sekretariats festgelegt werden.
Abbildung 22: Struktur des Programm-Managements
Anhang F enthält eine Liste der zuständigen Ministerien, die in den jeweiligen
Ländern die Rolle der zuständigen nationalen Behörden übernehmen.
102

6. Programm-Management
6.1 Organe des Programm-Managements
Verwaltungsbehörde
Die Region Nord–Pas de Calais (Frankreich) übernimmt im Namen der
Mitgliedstaaten die Aufgabe der Verwaltungsbehörde des Programms für
Nordwesteuropa. Sitz und Hauptbüro der Verwaltungsbehörde (VB) befinden sich in
Lille.
Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche
Gemäß Artikel 60 der Allgemeinen Verordnung, Artikel 14, 15 und 16 der EFRE–
Verordnung und Artikel 7, 13, 16, 17, 18 und 21 der Verordnung der Kommission ist
die Region Nord–Pas de Calais für die korrekte finanzielle Verwaltung und
Durchführung des Operationellen Programms (OP) für NWE zuständig.
Dies beinhaltet folgende Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche:
• die Überwachung der Korrektheit und Rechtmäßigkeit von Zahlungen
einschließlich interner Kontroll- und Korrekturmaßnahmen (einschl. Überprüfung
von erbrachten Dienstleistungen);
• Informations- und Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang mit dem OP;
• Kontakte mit den Behörden, die das Programm umsetzen, und gegebenenfalls
mit anderen Beteiligten;
• Kontakte mit der Europäischen Kommission und Umsetzung sämtlicher
Empfehlungen der Kommission in Bezug auf Änderungen im Verwaltungs- und
Monitoringverfahren.
Bei der Durchführung der Zuständigkeiten und der damit verbundenen Aufgaben
steht der Verwaltungsbehörde das Gemeinsame Technische Sekretariat zur Seite.
Bescheinigungsbehörde
Die Caisse des Dépôts et Consignations (insbesondere deren "Direction Bancaire –
Département Gestion sous Mandat" in Paris) übernimmt die Aufgabe der
Bescheinigungsbehörde des NWE-Programms.
Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche
Gemäß Artikel 61 der Allgemeinen Verordnung, Artikel 14 der EFRE-Verordnung und
Artikel 19, 20, 21, 22 und 24 der Verordnung der Kommission ist die
Bescheinigungsbehörde zuständig für die Auszahlung der EFRE-Beihilfe. Zu ihren
Zuständigkeiten gehört:
• die Erstellung von Zahlungsabrufen und deren Vorlage bei der Europäischen
Kommission;
• die Bescheinigung der Korrektheit der Zahlungsabrufe, die der Kommission
vorgelegt werden;
103

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
• die Entgegennahme der Fördermittel von der Kommission;
• die Weiterleitung der Fördermittel an die Endbegünstigten;
• die Gewährleistung, dass die Verwaltungsbehörde ihren finanziellen
Verpflichtungen in legaler und korrekter Weise nachkommt;
• die Buchführung über sämtliche bei der Kommission geltend gemachten
Zahlungsabrufe sowie über wieder einzuziehende Beträge.
Es wird ein gemeinsames Bankkonto eröffnet, um alle nötigen Auszahlungen zu
empfangen und zu tätigen.
Prüfbehörde
Die "Commission Interministérielle de Coordination des Contrôles portant sur les
actions financées par les fonds structurels" (CICC-FS) wurde zur Prüfbehörde für das
NWE-Programm ernannt.
Die CICC-FS ist die Prüfbehörde für alle französischen Programme, die mit EFRE-,
ESF- und EFF-Mitteln kofinanziert werden - einschließlich der Programme zur
Europäischen Territorialen Zusammenarbeit, deren Verwaltungsbehörde in
Frankreich liegt. Somit ist die CICC-FS funktional unabhängig von der Managementund
-Bescheinigungsbehörde des NWE-Programms.
Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche
Gemäß Artikel 62 und 73 der Allgemeinen Verordnung, Artikel 14 der EFRE-
Verordnung und Artikel 16, 17 und 23 der Verordnung der Kommission hat die
Prüfbehörde insbesondere die Aufgabe:
• der Kommission binnen neun Monaten nach Genehmigung des Operationellen
Programms eine Prüfstrategie vorzulegen;
• zu gewährleisten, dass das effektive Funktionieren des Verwaltungs- und
Kontrollsystems des Operationellen Programms geprüft wird;
• sicherzustellen, dass Vorhaben anhand geeigneter Stichproben im Hinblick auf
die geltend gemachten Ausgaben geprüft werden;
• der Kommission ab 2008 bis 2015 jeweils zum Jahresende einen jährlichen
Kontrollbericht vorzulegen;
• auf der Grundlage der Prüfungen und Audits, die unter ihrer Zuständigkeit
durchgeführt wurden, zu der Frage Stellung zu nehmen, ob das Verwaltungs- und
Kontrollsystem effektiv funktioniert;
• sofern erforderlich, eine Teilabschlusserklärung gemäß Artikel 88 der
Allgemeinen Verordnung vorzulegen;
• der Kommission spätestens bis zum 31. März 2017 eine Abschlusserklärung
vorzulegen.
Die Prüfbehörde wird bei ihrer Arbeit von einer Gruppe von Finanzprüfern aus allen
am Programm beteiligten Mitgliedstaaten unterstützt. Die Zusammensetzung dieser
Gruppe wird innerhalb von drei Monaten nach Genehmigung des OP festgelegt.
104

6. Programm-Management
Begleitausschuss
Gemäß Artikel 63 der Allgemeinen Verordnung wird innerhalb von drei Monaten nach
der offiziellen Genehmigung des OP durch die Europäische Kommission ein
Begleitausschuss (BA) eingesetzt.
Der Begleitausschuss legt seine eigene Geschäftsordnung fest und stimmt diese mit
der Verwaltungsbehörde ab.
Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche
Laut Artikel 65 der Allgemeinen Verordnung überwacht der Begleitausschuss die
Effizienz und Qualität bei der Umsetzung der EFRE-Beihilfe. Er ist für das allgemeine
strategische Management und das Monitoring des OP zuständig. Dies beinhaltet
folgende Aufgaben:
• Umsetzung des OP einschließlich der beim Monitoring des Programms
anzuwendenden Indikatoren;
• Genehmigung von Änderungen des OP;
• Genehmigung des Auswahlverfahrens für die Projekte einschließlich relevanter
Förder- und Auswahlkriterien;
• Genehmigung des Arbeitsplans des Gemeinsamen Technischen Sekretariats und
der Verwendung des Etats für Technische Hilfe;
• Neuorientierung des Projektentwicklungsprozesses um sicherzustellen, dass die
strategischen Programmziele erreicht werden.
Mitglieder
Der Begleitausschuss besteht aus Vertretern der nationalen und regionalen
Behörden der beteiligten Mitgliedstaaten und der Schweizer Eidgenossenschaft.
Vertreter der Europäischen Kommission, der Verwaltungsbehörde, der
Bescheinigungsbehörde und der Prüfbehörde beteiligen sich in beratender Funktion
an der Arbeit des Begleitausschusses. Es können Beobachter hinzugezogen werden.
Lenkungsausschuss
Bei seiner ersten Sitzung stellt der Begleitausschuss den Lenkungsausschuss (LA)
zusammen. Der Lenkungsausschuss legt eine eigene Geschäftsordnung fest und
stimmt diese mit dem Begleitausschuss ab.
Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche
Der Lenkungsausschuss hat die folgenden Aufgaben:
• Auswahl von Projekten;
• Monitoring der Umsetzung der Projekte.
105

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Mitglieder
Der Lenkungsausschuss besteht aus Vertretern der nationalen und regionalen
Behörden der beteiligten Mitgliedstaaten und der Schweizer Eidgenossenschaft.
Vertreter der Europäischen Kommission, der Verwaltungsbehörde, der
Bescheinigungsbehörde und der Prüfbehörde beteiligen sich in beratender Funktion
an der Arbeit des Lenkungsausschusses. Es können Beobachter hinzugezogen
werden.
Zu bestimmten programmrelevanten Fragen können auch transnationale beratende
Arbeitskreise gebildet werden. Diese haben eine ausschließlich beratende Funktion,
sind an keinerlei Projektauswahlverfahren beteiligt und werden nicht aus dem Etat
der Technischen Hilfe finanziert.
Bezüglich der Stellungnahme im Rahmen der Projektauswahl spiegelt die
Zusammensetzung des Programmlenkungsausschusses meist die jeweils
zuständigen Umweltbehörden wider. Wann immer dies erforderlich ist, werden
Experten hinzugezogen, die den Lenkungsausschuss bei der Projektauswahl
unterstützen und ihm dabei helfen, zu beurteilen, ob die Umweltkriterien erfüllt
werden.
Ähnlich werden Vertreter der Regionalen Beiräte eingeladen, wenn eine Empfehlung
bei der Auswahl von Projekten im Zusammenhang mit der Gemeinsamen
Fischereipolitik benötigt wird. Für das NWE-Programm sind zwei Regionale Beiräte
relevant:
- Nordwestliche Gewässer: http://www.nwwrac.org/about_nwwrac-EN.xhtml
- Nordsee: http://www.nsrac.org/
Gemeinsames Technisches Sekretariat
Gemäß Artikel 14.1 der EFRE-Verordnung steht der Verwaltungsbehörde, der
Prüfbehörde, den Auditoren, dem Begleitausschuss und dem Lenkungsausschuss
bei der Durchführung ihrer Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche ein Gemeinsames
Technisches Programmsekretariat (GTS) mit Sitz in Lille zur Seite.
Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche
Das Gemeinsame Technische Sekretariat übernimmt die täglichen Arbeiten bei der
Durchführung des Programms und ist verantwortlich für:
• die Umsetzung und Überwachung aller vom Begleitausschuss und vom
Lenkungsausschuss getroffenen Entscheidungen;
• die Vorbereitung und Bereitstellung sämtlicher erforderlichen Informationen an die
Verwaltungsbehörde und die Bescheinigungsbehörde, damit diese ihre Aufgaben
erfüllen können;
• Kontakte mit den Kontaktstellen und deren Koordination bei der Ausarbeitung von
Projektideen und der Förderung des Programms;
106

6. Programm-Management
• Unterstützung und proaktive Initiierung der Entwicklung transnationaler Projekte;
• ständiges Monitoring der Projektergebnisse und -analysen im Zusammenhang mit
den Zielen/der Strategie des Programms; proaktive Unterstützung bei der
Realisierung von Projekten/des Programms;
• Unterstützung von Antragstellern bei der Projektentwicklung, einschließlich
Beratung in technischen und finanziellen Fragen;
• Unterstützung der Hauptpartner und Projektkoordinatoren während der
Projektdurchführung;
• Umsetzung der vom Begleitausschuss genehmigten Publizitätsstrategie;
• Informierung des Lenkungsausschusses über den Abschluss von Projekten.
Netz der Kontaktstellen
Im Rahmen des Programms wird in jedem Mitgliedstaat eine Kontaktstelle
eingerichtet, um die Durchführung des Programms in den Mitgliedstaaten zu
erleichtern. Über die Kontaktstellen können die für die regionale und lokale
Entwicklung zuständigen Behörden in die Entwicklung transnationaler Projekte
eingebunden werden. Zudem unterstützen sie das Gemeinsame Technische
Sekretariat im Prozess der Projektentwicklung.
Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche
Die Kontaktstellen haben die folgenden Aufgaben:
• Beratung von Antragstellern bei der Vorbereitung und Durchführung von
Projekten;
• Rolle als "Botschafter" der transnationalen Zusammenarbeit, insbesondere auf
lokaler und regionaler Ebene;
• Nutzung ihrer spezifischen Kenntnisse der regionalen und lokalen
Gegebenheiten, Beratung der Projektantragsteller bezüglich der besten Methode
zur Verbesserung des transnationalen Charakters ihres Projekts sowie proaktive
Förderung des Projektentwicklungsprozesses;
• Unterstützung der internationalen Partnersuche;
• Unterstützung des Gemeinsamen Technischen Sekretariats bei der Entwicklung
und Umsetzung der Publizitätsstrategie zur Förderung der allgemeinen
Entwicklung von NWE-Projekten.
Die Kontaktstellen übernehmen in enger Zusammenarbeit mit dem Gemeinsamen
Technischen Sekretariat eine beratende Funktion bei der Projektentwicklung,
nehmen jedoch nicht am Auswahlprozess teil.
107

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
6.2 Auswahl der Vorhaben
6.2.1 Öffentlichkeitsarbeit für das Programm und Förderung qualitativ hochwertiger
Projekte
Die Strategie zur Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zielt auf eine sehr breite
Öffentlichkeit ab, die auf die vom NWE-Programm angebotenen Möglichkeiten
aufmerksam gemacht werden soll. Durch seine Kampagnen zur Sensibilisierung der
Öffentlichkeit will das Programm die Einbeziehung von Entscheidungsträgern fördern
und aktiv die Beteiligung des privaten Sektors suchen.
Kapitel 7 enthält eine Beschreibung der Publizitäts- und Kommunikationsstrategie.
Interessierte Antragsteller erhalten beim Sekretariat oder bei der Kontaktstelle in
ihrem Heimatland Unterstützung bei ihrem Projektantrag. Dort wird ihnen bei der
Festlegung ihrer Projektziele, der Suche nach möglichen Partnern und der Erstellung
eines detaillierten Arbeitsplans einschließlich einer Etatschätzung geholfen.
6.2.2 Wer kann einen Antrag stellen?
Ein breites Spektrum von Akteuren aus dem öffentlichen, dem privaten und dem
gemeinnützigen Sektor gehört zu den potenziellen Begünstigten der EFRE-
Finanzierung für das Programm NWE, unter anderem:
• nationale, regionale und lokale Behörden, einschließlich Sektorabteilungen
und die diesbezüglichen öffentlichen Gremien, vor allem solche, die zum
Raumentwicklungsprozess beitragen (Verkehr, Umwelt, regionale
Entwicklung, Landwirtschaft usw.);
• transnationale Körperschaften und Partnerschaften;
• Universitäten, Forschungs- und Entwicklungsstellen;
• gemeinnützige Organisationen.
• Organisationen, die rechtlich gesehen Privatorganisationen sind, können als
"public similar partner" an Projekten im Rahmen des NWE-Programms
teilnehmen (Artikel 2 (5) der Allgemeinen Verordnung), wenn folgende
Voraussetzungen erfüllt sind:
o Die Organisation ist eine Rechtsperson.
o Die Organisation tritt im Rahmen des Projekts als gemeinnützige
Organisation auf. Dies schließt nicht aus, dass dieses Unternehmen im
Rahmen anderer Tätigkeiten nicht-gemeinnützig tätig ist.
o Sämtliche Projektergebnisse werden der Öffentlichkeit kostenlos zur
Verfügung gestellt. Dabei ist auch der Zugang zu den Projektergebnissen
für die Öffentlichkeit zu gewährleisten.
o Die Projektaktivitäten werden gemäß dem Grundsatz der tatsächlich
entstandenen Kosten durchgeführt.
o Die Projektaktivitäten werden gemäß den Vorschriften für die Vergabe
öffentlicher Aufträge durchgeführt, d.h. gemäß der Richtlinie 2004/18/EG
Europäischen Parlaments und des Rates vom 31. März 2004 über die
Koordinierung der Verfahren zur Vergabe öffentlicher Bauaufträge,
Lieferaufträge und Dienstleistungsaufträge.
108

6. Programm-Management
Schweizer Organisationen können an NWE-Projekten teilnehmen; ihnen steht jedoch
keine EFRE-Beihilfe zu. Einige Organisationen können zur Kofinanzierung ihres
Anteils am Projektetat eine Förderung durch das Schweizer Bundesamt beantragen,
andere haben den vollen Beitrag zu leisten.
Schweizer Organisationen können lediglich als Projektpartner auftreten. Sie können
nicht die Rolle des Hauptpartner eines NWE-Projekts übernehmen.
6.2.3 Wie wird die Finanzierung beantragt?
Spätestens drei Monate vor jeder Sitzung des Lenkungsausschusses veranstaltet
das Sekretariat eine offizielle Ausschreibungsrunde (Veröffentlichung über die
Webseite des Programms, die Fachpresse, die Kontaktstellen und per E-Mail).
Das Antrags- und Informationspaket enthält ein Standardformular für die
Antragstellung. Es wird in großem Umfang verbreitet und kann beim Gemeinsamen
Technischen Sekretariat und den NWE-Kontaktstellen angefordert oder auf der
Webseite abgerufen werden.
Im Antrags- und Informationspaket sind die notwendigen Anleitungen enthalten, die
die Projektpartnerschaften bei der Vorbereitung ihres Antrags unterstützen,
einschließlich eines Musters für einen Partnerschaftsvertrag.
Der Hauptpartner des Programms reicht den Originalantrag in englischer Sprache
beim Sekretariat des Programms für Nordwesteuropa ein.
Das Startdatum für die Förderfähigkeit der Ausgaben ist der 1. Januar 2007. Die
Ausgaben können nicht mittels eines EFRE-Beitrags finanziert werden, wenn sie
bereits vor diesem Datum vom Endbegünstigten tatsächlich aufgewendet wurden.
Nach der Genehmigung des vorliegenden Operationellen Programms erhalten
interessierte Partner weitere Informationen über den Auswahlprozess.
6.3 Durchführung der Finanzierung
6.3.1 Auszahlungen und Mittelbindungen auf Gemeinschaftsebene
Gemäß den Bestimmungen von Artikel 76.1 der Allgemeinen Verordnung werden die
Auszahlungen der EFRE-Beihilfen seitens der Kommission in Übereinstimmung mit
den entsprechenden Mittelbindungen des Etats geleistet.
Die Mitgliedstaaten haben die Bescheinigungsbehörde (Caisse des Dépôts et
Consignations) ermächtigt, die Zahlungen der Kommission im Namen des NWE-
Programms entgegenzunehmen.
Im Rahmen der Durchführung ihrer Tätigkeiten eröffnet die Bescheinigungsbehörde
zwei Euro-Bankkonten: ein Konto für das Programm, ein Konto für den Posten
Technische Hilfe.
Auf Empfehlung des Begleitausschusses werden die Zinsen für die
Kontoeinzahlungen von der Zahlstelle dem Programm zugeteilt.
Die Kommission setzt automatisch jegliche teilweise Mittelbindung wieder frei, für die
sie nicht bis Ende des zweiten Jahres nach dem Jahr der Mittelbindung einen
gültigen Auszahlungsantrag erhalten hat. Die EFRE-Beihilfe wird um diesen Betrag
reduziert.
109

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
6.3.2 EFRE-Beihilfe
NWE-Projekte dürfen ausschließlich EFRE-Beihilfen im Rahmen des NWE-
Programms in Anspruch nehmen. Eine Aktivität darf nicht gleichzeitig durch mehr als
ein Operationelles Programm oder durch ein anderes Programm der Strukturfonds
finanziert werden.
Der EFRE-Beitrag muss mit dem im OP-Bewilligungsbeschluss festgelegten
Finanzierungsplan übereinstimmen. Grundsätzlich erfolgt er in Form von
nichtrückzahlbaren Direktbeihilfen, aber auch in anderen Formen, z.B. als
rückzahlbare Beihilfe, als Zinsvergütung, als Bürgschaft, als Beteiligung, als
Beteiligung am Risikokapital oder in sonstigen Finanzierungsformen. An die
Verwaltungsbehörde zurückgezahlte Zuschüsse werden erneut für den gleichen
Zweck bereitgestellt.
Gemäß Artikel 53.3 der Allgemeinen Verordnung (Entwurf) werden EFRE-
Fördermittel in einer Höhe von bis zu 50% der gesamten förderfähigen Projektkosten
bereitgestellt.
6.3.3 Auszahlungen an Endbegünstigte
An den Hauptpartner des Projekts wird ein von der Verwaltungsbehörde
unterzeichneter "Fördervertrag" gesandt, um ihm den Beschluss des
Lenkungsausschusses mitzuteilen, einschließlich Angaben bezüglich der
Bedingungen für die Programmdurchführung und des Höchstbetrags der für das
Projekt bereitgestellten EFRE-Mittel. Außerdem werden im Fördervertrag die dem
Hauptpartner des Projekts zufallenden finanziellen und rechtlichen Zuständigkeiten
dargelegt.
Das Gemeinsame Technische Sekretariat überwacht den Fortgang der Projekte. Die
Hauptpartner reichen spätestens alle sechs Monate einen Tätigkeitsbericht und
einen Zahlungsabruf beim Sekretariat ein. Das Sekretariat prüft diese Unterlagen
anhand des Fördervertrags und des genehmigten Projektantrags und stellt sicher,
dass diese den Zielwerten und Kriterien für die Förderfähigkeit entsprechen.
Sämtliche Zahlungsabrufe müssen durch Rechnungen oder andere bescheinigte
Buchführungsunterlagen gestützt werden. Der Hauptpartner hat sicherzustellen, dass
jeder Zahlungsabruf gemäß dem System geprüft wurde, das die Mitgliedstaaten zur
Überprüfung der tatsächlichen Erbringung der kofinanzierten Wirtschaftsgüter oder
Dienstleistungen (First Level Control) entwickelt haben.
Auf die Aufforderung des Hauptpartners hin empfiehlt das Gemeinsame Technische
Sekretariat der Bescheinigungsbehörde, die angeforderte Summe direkt auf das
Bankkonto des Hauptpartners zu überweisen.
6.4 Monitoring, Berichte und Beurteilung
6.4.1 Monitoring
Gemäß Artikel 66 der Allgemeinen Verordnung sind die Verwaltungsbehörde und der
Begleitausschuss gemeinsam für das Monitoring des Programms verantwortlich.
110

6. Programm-Management
Dieses Monitoring gewährleistet die Qualität und Effizienz der Durchführung durch
die Beurteilung der Fortschritte im Hinblick auf die Verwirklichung der Projektziele.
Für das Monitoring und die Evaluierung des Programms wurde eine Reihe von
Indikatoren festgelegt (Artikel 12 der Verordnung (EG) Nr. 1080/2006) und anhand
der Leitfäden des INTERACT-Programms (Study on Indicators for Monitoring
Transnational and Interregional Cooperation Programmes) und der Europäischen
Kommission (Indikative Leitlinien zu Bewertungsverfahren: Indikatoren für Begleitung
und Bewertung) ausgearbeitet. Dabei werden Output-, Ergebnis- und
Wirkungsindikatoren möglichst nach Schwerpunktbereichen aufgeschlüsselt. Diese
quantitativen Indikatoren werden in Abschnitt 4.1 (Indikatoren nach
Schwerpunktbereichen) des Operationellen Programms beschrieben.
Darüber hinaus wird eine Reihe qualitativer Indikatoren entwickelt, um eher
qualitative Aspekte der Projektimplementierung beurteilen zu können, wie
beispielsweise der Mehrwert der Zusammenarbeit. Diese Indikatoren werden in die
Tätigkeitsberichte der Projekte aufgenommen und regelmäßig geprüft und mit den
Hauptpartnern besprochen. Das Monitoring bezieht sich auf den Fortgang der
einzelnen Aspekte der Projektimplementierung, einschließlich der
Öffentlichkeitsarbeit und Verbreitung von Ergebnissen.
Die Projektträger geben die angestrebten Zielwerte für die Output- und
Ergebnisindikatoren in ihrem Antragsformular an. Diese Zielwerte werden den im
Operationellen Programm festgelegten Zielen auf Programmebene
gegenübergestellt. Die Projektträger müssen die Indikatoren in quantitativer und
qualitativer Hinsicht spezifizieren. Sofern zutreffend, sind auch Indikatoren für die
Aspekte Gleichberechtigung und geographische Auswirkungen (Stadt/Land)
festzulegen.
Die Tätigkeitsberichte der Projekte sind eine wichtige Informationsquelle für das
Monitoring der Implementierung von Aktionen, die zur Realisierung der im
Operationellen Programm und in den Antragsformularen aufgeführten Zielwerte
beitragen. Der Fortgang des Programms wird in den Jahresberichten beschrieben,
die der Europäischen Kommission vorzulegen sind. Diese Berichte enthalten sowohl
die jeweils aktuellen Zielwerte als auch die bis dato erzielten Werte auf
Programmebene.
Das GTS stellt dem Begleitausschuss im Auftrag der Verwaltungsbehörde alle
relevanten Informationen zur Verfügung, die für die Gewährleistung einer korrekten
Implementierung des Programms erforderlich sind. Während der gesamten
Programmlaufzeit erfasst das Sekretariat die relevanten Daten. Zu diesem Zweck
wird ein computergestütztes Programm-Managementsystem entwickelt. Es
gewährleistet einen reibungslosen Austausch der kompatiblen Daten mit den
relevanten Dienststellen der Kommission.
6.4.2 Jahres- und Abschlussbericht zur Durchführung
Bis zum 30. Juni jedes Jahres (erstmalig 2008) legt die Verwaltungsbehörde der
Kommission gemäß Artikel 67 der Allgemeinen Verordnung einen Jahresbericht vor.
Der Abschlussbericht muss bis 31. Juni 2017 vorgelegt werden.
Der Entwurf der Jahres- und Abschlussberichte wird vom Sekretariat erstellt und vor
der Vorlage bei der Kommission vom Begleitausschuss geprüft und genehmigt.
111

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
6.4.3 Ex-Ante-Evaluierung und Strategische Umweltprüfung (SUP)
Gemäß Artikel 48.2 der Allgemeinen Verordnung hat ECOTEC Research and
Consulting Ltd unter der Zuständigkeit des Internationalen Arbeitskreises eine Exante-Evaluierung
des NWE-Programms durchgeführt. Dabei wurde auch eine
Strategische Umweltprüfung (SUP) vorgenommen. Der Ablauf und die Ergebnisse
der Ex-ante-Evaluierung und der SUP werden in den Abschnitten 3.4.4 und 3.4.5
erläutert. Der vollständige Bericht der Ex-ante-Evaluierung und der SUP-Bericht
stehen separat zur Verfügung.
6.4.4 Evaluierung während der Programmlaufzeit
Während der Programmlaufzeit führen die am Programm beteiligten Mitgliedstaaten
gemäß Artikel 47 der Allgemeinen Verordnung Evaluierungen durch, die in engem
Zusammenhang mit dem Programm-Monitoring stehen. Das gilt insbesondere in den
Fällen, in denen das Programm-Monitoring erhebliche Abweichungen von den
ursprünglich formulierten Zielen aufweist oder wenn Empfehlungen zur
Überarbeitung des Programms unterbreitet werden (siehe Artikel 33 der Allgemeinen
Verordnung).
Im Namen der Verwaltungsbehörde erstellt das Gemeinsame Technische Sekretariat
gemeinsam mit den Mitgliedstaaten bis zum Sommer 2009 einen Evaluierungsplan
zur Koordinierung der Evaluierungsarbeiten in den einzelnen Mitgliedstaaten. Auf der
Grundlage der Ergebnisse dieser Koordinierung kann dem Begleitausschuss eine
ausführlichere Evaluierung auf Programmebene empfohlen werden. Falls erforderlich
wird dabei auf externe Sachverständige zurückgegriffen.
Die Ergebnisse sämtlicher Evaluierungen und der Evaluierungsplan sind dem
Begleitausschuss sowie der Kommission vorzulegen.
6.4.5 Die Ex-post-Evaluierung
Gemäß Artikel 49.3 der Allgemeinen Verordnung ist die Kommission, in
Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten und der Verwaltungsbehörde, für die Expost-Evaluierung
zuständig. Sie wird von unabhängigen Prüfern durchgeführt und
untersucht die Nutzung der Mittel, die Effektivität und Effizienz der Hilfe sowie deren
Auswirkung, die Schlussfolgerungen bezüglich der Politik zur ökonomischen und
sozialen Kohäsion, die zu Erfolg oder Misserfolg der Programmdurchführung
beitragenden Faktoren und die Leistungen und Resultate, einschließlich ihrer
Nachhaltigkeit.
6.5 Kontrollen und Korrekturen bei der Finanzabwicklung
6.5.1 Haftung
Mit der Aufstellung des Operationellen Programms haben die zuständigen nationalen
Behörden aller am NWE-Programm beteiligten Mitgliedstaaten die allgemeine
verwaltungstechnische und finanzielle Haftung für sämtliche EFRE-Mittel
übernommen, die den Hauptpartnern in den einzelnen Ländern gemäß der
Allgemeinen Strukturfondverordnung und der EFRE-Verordnung bewilligt wurden.
112

6. Programm-Management
Artikel 17 der Verordnung (EG) 1080/2006 legt fest, dass, falls es dem
federführenden Begünstigten (also dem Hauptpartner) nicht möglich ist, ohne
rechtlichen Grund gezahlte Beträge von einem Begünstigten einzuziehen, der
Mitgliedstaat, in dessen Hoheitsgebiet der betreffende Begünstigte seinen Sitz hat,
der Bescheinigungsbehörde den Betrag, der diesem Begünstigten ohne rechtlichen
Grund gezahlt wurde, erstattet.
Für den Etat für Technische Hilfe haften die Mitgliedstaaten anteilsmäßig nach ihrem
jeweiligen Beitrag zu diesem Etat.
6.5.2 Kontrolle der Finanzabwicklung durch die Mitgliedstaaten
Gemäß Artikel 16 der Verordnung (EG) 1080/2006 richtet jeder Mitgliedstaat ein
Prüfsystem ein, durch das die Erbringung der kofinanzierten Wirtschaftsgüter und
Dienstleistungen überprüft werden kann. Anhand dieses Systems lassen sich
außerdem die Richtigkeit der Ausgaben sowie deren Vereinbarkeit mit den
gemeinschaftlichen und nationalen Vorschriften zur Förderfähigkeit von Ausgaben
und öffentlichen Aufträgen überprüfen.
Das Prüfverfahren umfasst zwei Elemente: eine aktengestützte Kontrolle und Vor-
Ort-Kontrollen. Die aktengestützten Kontrollen erfolgen im Rahmen der Prüfung der
Fortschrittsberichte und Zahlungsabrufe der Projekte. Die Vor-Ort-Kontrollen werden
stichprobenartig durchgeführt.
Zu diesem Zweck bestellt jeder Mitgliedstaat Prüfer (First Level Control). Die genaue
Bestellungsmethode wird in der Vereinbarung festgelegt, die die
Verwaltungsbehörde und die Mitgliedstaaten unterzeichnen.
6.5.3 Kontrolle der Finanzabwicklung durch die Kommission
Gemäß Artikel 72 der Verordnung (EG) 1083/2006 kann die Kommission die mit
Mitteln der Strukturfonds finanzierten Projekte sowie das Verwaltungskontrollsystem
Vor-Ort-Prüfungen und Stichproben unterziehen. Diese Kontrollen sind mindestens
10 Werktage im Voraus anzukündigen. Die Kommission benachrichtigt die
Mitgliedstaaten, damit diese die notwendige Unterstützung bieten können. Vertreter
der Mitgliedstaaten können an derartigen Überprüfungen teilnehmen.
Unbeschadet ihrer oben angeführten Zuständigkeiten kann die Kommission unter
außergewöhnlichen Umständen bestimmte Mitgliedstaaten ersuchen,
unangekündigte Prüfungen vorzunehmen, um die Korrektheit einer oder mehrerer
Transaktionen hinsichtlich ganzer Projekte oder von Teilen von Projekten
festzustellen, die innerhalb der Gerichtshoheit des jeweiligen Mitgliedstaates
durchgeführt werden.
6.5.4 Unregelmäßigkeiten und Korrekturen bei den Finanzen
Gemäß Artikel 98(1) der Allgemeinen Verordnung obliegt es in erster Linie den
Mitgliedstaaten, Unregelmäßigkeiten zu untersuchen, bei nachgewiesenen
erheblichen Änderungen, die sich auf die Art oder die Bedingungen der
Durchführung und Kontrolle der Vorhaben oder der Operationellen Programme
auswirken, zu handeln und die erforderlichen finanziellen Berichtigungen
vorzunehmen.
113

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Im Falle vereinzelter oder systembedingter Unregelmäßigkeiten werden finanzielle
Berichtigungen vorgenommen, indem der Beitrag der Gemeinschaft ganz oder
teilweise gestrichen wird. Die auf diese Weise freigesetzten Mittel aus den Fonds
können vom Programm für den betreffenden Zuschuss wiederverwendet werden.
Unbeschadet der Zuständigkeit der Mitgliedstaaten für die Aufdeckung und
Behebung von Unregelmäßigkeiten sowie die Wiedereinziehung von ohne
rechtlichen Grund ausgezahlten Beträgen (Artikel 70(1)(b) der Allgemeinen
Verordnung), stellt die Bescheinigungsbehörde sicher, dass alle aufgrund von
Unregelmäßigkeiten ausgezahlten Beträge beim Hauptpartner wieder eingezogen
werden. Die Begünstigten erstatten ihm die ohne rechtlichen Grund gezahlten
Beträge nach den Bestimmungen der zwischen ihnen getroffenen Vereinbarung
(Artikel 17(2) der EFRE-Verordnung).
Ist es dem Hauptpartner nicht möglich, die Beträge von einem Begünstigten
einzuziehen, so erstattet der Mitgliedstaat, in dessen Hoheitsgebiet der betreffende
Begünstigte seinen Sitz hat, der Bescheinigungsbehörde den Betrag, der diesem
Begünstigten ohne rechtlichen Grund gezahlt wurde (Artikel 17(3) der EFRE-
Verordnung). Die Verwaltungsbehörde stellt sicher, dass der
Programmbegleitausschuss regelmäßig über alle aufgedeckten Unregelmäßigkeiten
und die ergriffenen finanziellen Korrekturen informiert wird.
6.6 Automatisierter Informationsaustausch zwischen Mitgliedstaaten und der
Kommission
Die zuständigen nationalen Behörden aller am NWE-Programm beteiligten
Mitgliedstaaten haben beschlossen, dass der gesamte Austausch von Daten im
Zusammenhang mit finanziellen Transaktionen zwischen der Kommission und der
(von den Mitgliedstaaten beauftragten) Verwaltungsbehörde gemäß Artikel 66 der
Allgemeinen Verordnung über die Strukturfonds 1083/2006 in elektronischer Form
erfolgt.
Dieser Datenaustausch erfolgt über ein von der Kommission entwickeltes
Computersystem (SFC2007), das die sichere Übertragung der Daten gewährleistet.
Sämtliche Dokumente (und Aktualisierungen), für die die Programmbehörden
zuständig sind, werden in dieses Computersystem eingegeben. Der gesamte
Datenaustausch wird mit einer von den Mitgliedstaaten und der Kommission rechtlich
anerkannten elektronischen Unterschrift versehen. Die Mitgliedstaaten und die
Kommission können entweder direkt oder über eine Schnittstelle auf das
Computersystem für den Datenaustausch zugreifen.
Die französische "Délégation Interministérielle à l'aménagement et à la compétitivité
des territories" (DIACT) ist als zentrale zuständige nationale Behörde für die
Koordination der Zugangsanforderungen gemäß der Durchführungsverordnung der
Kommission verantwortlich.
114

7. Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
7. INFORMATIONS- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Gemäß Artikel 69(1) der Verordnung des Rates 1083/2006 (Allgemeine Verordnung)
sind die am Programm beteiligten Mitgliedstaaten sowie die Verwaltungsbehörde für
die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang mit den Maßnahmen
zuständig, die im Rahmen des NWE-Programms gefördert werden. Diese
Informationsarbeit richtet sich an die Begünstigten und die Bürger Europas. Ziel der
Informationsarbeit ist es, auf die Rolle der Gemeinschaft aufmerksam zu machen
und sicherzustellen, dass die Unterstützung mit Mitteln der Strukturfonds transparent
ist.
Die Verwaltungsbehörde benennt zuständige Personen für die Informations- und
Kommunikationsarbeit und informiert die Kommission hierüber.
Die Verwaltungsbehörde erstellt in Rücksprache mit dem Begleitausschuss einen
Kommunikationsplan gemäß Artikel 2(2) der Durchführungsverordnung der
Kommission. Diesen Kommunikationsplan legt die Verwaltungsbehörde der
Kommission innerhalb von vier Monaten ab dem Datum der Genehmigung des
Operationellen Programms vor.
7.1 Ziele
Die vorrangigen Ziele dieses Kommunikationsplans bestehen darin,
• die Bildung neuer Partnerschaften zu unterstützen, indem potenzielle Begünstigte
auf die Förderangebote im Rahmen des NWE-Programms aufmerksam gemacht
werden;
• potenziellen Begünstigten und Anspruchsgruppen genaue und zuverlässige
Informationen an die Hand zu geben, um eine hohe Qualität der eingereichten
Projektanträge zu gewährleisten;
• die breite Öffentlichkeit in weitesten Sinne auf die Vorteile und den Mehrwert der
Zusammenarbeit hinzuweisen, indem Projektergebnisse und -Outputs und deren
Bedeutung für Europa vorgestellt werden;
• den Stellenwert der transnationalen Zusammenarbeit innerhalb nationaler und
regionaler Verwaltungssysteme zu steigern;
• die aktive Verbreitung von Informationen und Projekt- bzw.
Programmergebnissen unter Fachleuten und politischen Anspruchsgruppen zu
fördern.
7.2 Zielgruppen
Der Kommunikationsplan des NWE-Programms hat vier Zielgruppen: potenzielle
Begünstigte, Begünstigte, Politiker und Entscheidungsträger sowie die breite
Öffentlichkeit.
7.2.1 Potenzielle Begünstigte
Diese Zielgruppe umfasst sämtliche Organisationen und öffentlichen Behörden, die
für eine Förderung in Betracht kommen können. Potenzielle Begünstigte sind in der
115

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Regel Fachleute, die sich mit den Themenschwerpunkten des Programms befassen.
Hier lassen sich drei Kategorien unterscheiden:
• Personen, die noch nicht mit den Strukturfonds vertraut sind und sich mit einem
der Themen des Operationellen Programms befassen;
• Personen, die bereits über die Strukturfonds informiert sind, aber bislang noch an
keinem Projekt beteiligt waren;
• Personen, die bereits an einem transnationalen oder grenzüberschreitenden
Projekt beteiligt waren und die gern am Operationellen Programm 2007-2013
teilnehmen möchten.
Um potenzielle Begünstigte erreichen zu können, müssen Informationen über das
Programm in verschiedenen Anspruchsgruppen verbreitet werden, die diese
Informationen weiterleiten können. Hierzu gehören Entwicklungsgesellschaften,
Handelsorganisationen, Industrie- und Handelskammern, Universitäten und andere
Hochschuleinrichtungen sowie die Fachpresse.
7.2.2 Begünstigte
Zu dieser Zielgruppe gehören alle Organisationen und öffentlichen Behörden, die
bereits INTERREG IIC- oder IIIB-Fördergelder erhalten haben, einschließlich aller
Organisationen und Partner, die aktiv an der Projektentwicklung und an konkreten
geförderten Maßnahmen beteiligt waren. Sie müssen dazu aufgefordert werden,
weiterhin in der Öffentlichkeit auf die positiven Ergebnisse ihrer Projekte hinzuweisen
und ihr Wissen um die Vorteile der transnationalen Zusammenarbeit mit anderen zu
teilen.
7.2.3 Politiker und Entscheidungsträger
Diese Zielgruppe ist der Schlüssel zum Erfolg des NWE-Programms. Das Ziel der
Kommunikationsstrategie ist es, Politiker und politische Entscheidungsträger aller
Ebenen für das Programm zu interessieren und so politische Unterstützung für das
Programm zu schaffen.
Zunächst einmal hilft dies den Projektpartnern bei der Beschaffung von
Kofinanzierungsmitteln, die sich zunehmend schwierig gestaltet. Zweitens verfügen
Politiker und Leiter von Organisationen über effektive Kommunikationskanäle, über
die Begünstigte und die breite Öffentlichkeit hervorragend über die Vorteile und die
positive Bedeutung des Programms für ihren Alltag informieren können.
Die Programmkommunikation zielt vorrangig auf nationale und regionale Politiker,
deren Stimme bei der Entscheidung über Projektanträge und Kofinanzierungsbeträge
ausschlaggebend ist, sowie auf Mitglieder des EU-Parlaments, die eine
Schlüsselrolle bei der Formulierung der europäischen Regionalpolitik spielen.
7.2.4 Breite Öffentlichkeit
Hierzu zählen die Einwohner der Städte und Regionen, die unmittelbar an EUgeförderten
Maßnahmen beteiligt sind, so dass deren Bürger indirekt von der
transnationalen Zusammenarbeit und den Strukturfonds profitieren. Geographisch
betrachtet reichen die räumlichen Auswirkungen der Projekte oft weit über das
116

7. Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
direkte Umfeld, in dem sie durchgeführt werden, hinaus. Diese große Zielgruppe
umfasst Organisationen, die bestimmte Interessen vertreten oder innerhalb der
Gesellschaft eine bestimmte Stimme haben, wie beispielsweise lokale
Interessenvertretungen, Schulen und die Presse.
7.3 Botschaften
Es werden konsistente Botschaften formuliert, die die unterschiedlichsten
Zielgruppen über verschiedene Medien und Kanäle (in digitaler und gedruckter Form
oder über mündliche Weiterverbreitung) über die Vorteile, den Mehrwert und die
Ergebnisse des NWE-Programms informieren. In diesen Botschaften soll der
Zusammenhang zwischen den Kooperationsprojekten und dem Alltag der Bürger
deutlich werden. Außerdem sollen sie verdeutlichen, was die Projekte für
Organisationen bedeuten können. Die Botschaften sollen die Antwort auf die Frage
geben: "Was haben wir davon?"
Botschaften, die sich an politische Entscheidungsträger richten, sollen verdeutlichen,
dass INTERREG-Projekte einen Mehrwert besitzen und einen Beitrag zur
Umsetzung regionaler und nationaler strategischer Programme sowie zur
Formulierung zukünftiger Strategien leisten können.
7.4 Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche
Auf Programmebene sind zwei Organe für die Kommunikationsarbeit zuständig: das
Programm-Management (die koordinierten Tätigkeiten des Begleitausschusses, der
Verwaltungsbehörde und des Gemeinsamen Technischen Sekretariats) und die
Kontaktstellen. Auf Projektebene übernehmen die Hauptpartner eine klar definierte
Rolle bei der Unterstützung der Kommunikationsmaßnahmen im Rahmen des
Programms. Die jeweiligen Aufgaben dieser Organe werden im Folgenden
beschrieben.
7.4.1 Programm-Management
Der Begleitausschuss ist für die Genehmigung der Kommunikationsstrategie des
Programms zuständig. Hierzu gehört auch die Festlegung und das Monitoring der
Öffentlichkeitsarbeit und Informationsabläufe sowie der Ausschreibungsrichtlinien für
Projektvorschläge.
Die Verwaltungsbehörde ist für die Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation des
Programms innerhalb und außerhalb des NWE-Gebiets verantwortlich. Sie hat dafür
Sorge zu tragen, dass der genehmigte Kommunikationsplan auf allen geeigneten
räumlichen Ebenen unter Zuhilfenahme sämtlicher geeigneter
Kommunikationsformen und -methoden umgesetzt wird. Die Verwaltungsbehörde
kann diese Aufgabe teilweise oder vollständig an das Gemeinsame Technische
Sekretariat delegieren.
Das GTS ist für die Erstellung und Entwicklung der allgemeinen
Kommunikationsstrategie und die Vorbereitung und Durchführung der verschiedenen
Aktionen verantwortlich, die den Zielen dieser Strategie innerhalb der Grenzen des
verfügbaren Etats entsprechen. Das Sekretariat übernimmt die laufenden Geschäfte
bei der Durchführung der Strategie.
117

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
7.4.2 Kontaktstellen
Im Zuge einer breitgefächerten und zusammenhängenden Öffentlichkeitsarbeit für
das Programm müssen alle Kontaktstellen einen Kommunikationsparagraphen in
ihren Arbeitsplan aufnehmen. Aus diesem muss hervorgehen, mit welchen Mitteln
und Handlungsweisen die Kontaktstellen die verschiedenen relevanten Zielgruppen
in ihren jeweiligen Ländern auf das Programm aufmerksam machen wollen. Die Rolle
der Kontaktstellen im Rahmen der Kommunikation ergänzt die Funktion des GTS, da
sie jeweils im eigenen Land zur Umsetzung der Kommunikationsstrategie des
Programms beitragen.
7.4.3 Hauptpartner
Der Hinweis auf die aus den Strukturfonds erhaltene Unterstützung ist eine der
wichtigsten Bedingungen der Kommission. Zur Entwicklung einer geeigneten
Vorgehensweise muss der Hauptpartner mit seinen regionalen Partnern einen
Gemeinsamen Kommunikationsplan erstellen, der dem Sekretariat zur Überprüfung
vorzulegen ist. Dieser umfangreiche und gezielte Kommunikationsplan soll dazu
dienen, Begünstigte und die breite Öffentlichkeit auf lokaler Ebene auf das
Programm aufmerksam zu machen.
Ferner ist der Hauptpartner für die Koordinierung des Kommunikationsplans
zuständig und muss er gewährleisten, dass die jeweiligen Entscheidungsträger, die
lokalen Medien und die breite Öffentlichkeit ausreichend auf das Projekt aufmerksam
gemacht wurden. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der
Kommunikationsabteilung des Sekretariats, die den Hauptpartner in allen Phasen der
Projektentwicklung, -antragstellung und -durchführung unterstützt.
Als Endbegünstigter der EFRE-Beihilfe ist der Hauptpartner dafür verantwortlich, die
Öffentlichkeit über die erhaltene Unterstützung und die positiven Ergebnisse dieser
Förderung zu informieren. Alle im Rahmen des Projekts erstellten
Kommunikationsmittel (digital, gedruckt oder anderweitig) müssen mit der
europäischen Flagge sowie mit dem eindeutigen Hinweis auf die im Rahmen des
NWE-Programms erhaltene Beihilfe versehen sein.
7.5 Monitoring des Kommunikationsplans
In die Jahresberichte über die Programmumsetzung, die der Kommission vorzulegen
sind, wird ein Abschnitt über Kommunikationsindikatoren und regelmäßige
Beurteilungen aufgenommen. Spezielle Informationen über die Umsetzung des
Kommunikationsplans ist in den Jahresbericht über das Jahr 2010 sowie in den
Abschlussbericht gemäß Artikel 4 der Durchführungsverordnung der Kommission
aufzunehmen.
118

Anhang
8. FINANZPLAN
Der verfügbare EFRE-Etat für das INTERREG IVB – NWE-Programm beträgt EUR
355.443.293.
8.1 Mittelzuweisung pro Jahr 2007–2013
Gemäß Artikel 75.1 der Allgemeinen Verordnung werden EFRE-Mittel der
Kommission für das NWE-Programm auf jährlicher Basis gebunden (siehe Tabelle
8). (Diese Mittelbindungen dürfen nicht mit Mitteln verwechselt werden, die der
Lenkungs- bzw. der Begleitausschuss nach Unterzeichnung des Fördervertrags
bindet.)
Tabelle 8: Mittelzuweisung pro Jahr 2007-2013
EFRE-FINANZIERUNG
2007 46.216.124
2008 47.340.020
2009 48.820.743
2010 50.633.949
2011 52.499.284
2012 54.129.669
2013 55.803.504
GES. 2007-2013 355.443.293
Gemäß Artikel 93.1 der Allgemeinen Verordnung wird die Mittelbindung für Mittel, die
den Endbegünstigten nicht bis zum 31. Dezember des zweiten Jahres nach dem
Jahr der ursprünglichen Mittelbindung ausgezahlt wurden (N+2), von der
Kommission automatisch wieder aufgehoben. Diese Mittel gehen dem Programm
verloren.
Der für die Projektdurchführung bewilligte Zeitraum endet am 31. Dezember 2015.
8.2 Mittelzuweisung per Schwerpunktbereich 2007–2013
Tabelle 9 zeigt die indikative Mittelbereitstellung für vom EFRE kofinanzierte
Ausgaben für den gesamten Mittelbindungszeitraum.
119

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Tabelle 9: Mittelzuweisung pro Schwerpunktbereich 2007-2013
EFRE-
FINANZIE-
RUNG
NATIONALE
STAATLICHE
BEIHILFE
GESAMT-
SUMME DER
BEIHILFE
KO-
FINANZIE-
RUNGS-
PROZENT-
SATZ
Schwerpunktbereich 1
Wissenswirtschaft und
Innovation
89.348.419 89.348.419 178.696.838 50%
Schwerpunktbereich 2
Natürliche Ressourcen
und Risikomanagement
86.930.420 86.930.420 173.860.840 50%
Schwerpunktbereich 3
Nachhaltige
Transportlösungen und
IuK
89.357.665 89.357.665 178.715.330 50%
Schwerpunktbereich 4
Starke und florierende
Gemeinschaften
68.480.191 68.480.191 136.960.382 50%
Schwerpunktbereich 5
Technische Hilfe
21.326.598 7.108.866 28.435.464 75%
GESAMT 355.443.293 341.225.561 696.668.854 51%
Der Kofinanzierungsprozentsatz für Projektpartner, die ein Projekt in den
Schwerpunktbereichen 1 bis 4 einreichen, beträgt 50% der förderfähigen
Gesamtkosten.
Der Teil der Beihilfe, der für die Technische Hilfe bereitgestellt wird, entspricht 4,08%
der Gesamtsumme der für das Programm bereitgestellten Mittel. Somit wird die in
Artikel 46 der Allgemeinen Verordnung festgelegte Obergrenze von 6% nicht
überschritten. Der Kofinanzierungsprozentsatz für den Schwerpunktbereich 5
(Technische Hilfe) beträgt 75% der förderfähigen Gesamtkosten.
120

Anhang
ANHANG
A) DAS FÖRDERFÄHIGE GEBIET – LISTE DER NUTS III-GEBIETE
• Belgien – das gesamte Land
• Deutschland - Baden-Württemberg, Teile Bayerns (Ober-, Mittel-, Unterfranken
und Schwaben), Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland
• Frankreich - Elsass, Basse Normandie, Bourgogne, Bretagne, Centre,
Champagne/Ardennes, Franche-Comté, Haute Normandie, Île de France,
Lorraine, Nord-Pas de Calais, Pays de la Loire, Picardie
• Irland – das gesamte Land
• Luxemburg – das gesamte Land
• Niederlande - Flevoland, Gelderland, Limburg, Noord-Brabant, Noord-Holland,
Overijssel, Utrecht, Zeeland, Zuid-Holland
• Großbritannien – das gesamte Land
• Schweiz* – das gesamte Land
* HINWEIS: Schweizer Organisationen können an NWE-Projekten teilnehmen; ihnen
steht jedoch keine EFRE-Beihilfe zu. Einige Organisationen können zur
Kofinanzierung ihres Anteils am Projektetat eine Förderung durch das Schweizer
Bundesamt beantragen, andere haben den vollen Beitrag zu leisten.
BELGIEN
BE1
BE10
BE100
BE2
BE21
BE211
BE212
BE213
BE22
BE221
BE222
BE223
BE23
BE231
BE232
BE233
BE234
BE235
BE236
BE24
BE241
BE242
BE25
RÉGION DE BRUXELLES-CAPITALE / BRUSSELS HOOFDSTEDELIJK GEWEST
Région de Bruxelles-Capitale /
Brussels Hoofdstedelijk Gewest
VLAAMS
GEWEST
>BE1
Prov. Antwerpen
Prov. Limburg (B)
Prov. Oost-Vlaanderen
Prov. Vlaams-Brabant
Prov. West-Vlaanderen
Arr. de Bruxelles-Capitale / Arr. van
Brussel-Hoofdstad
Arr. Antwerpen
Arr. Mechelen
Arr. Turnhout
Arr. Hasselt
Arr. Maaseik
Arr. Tongeren
Arr. Aalst
Arr. Dendermonde
Arr. Eeklo
Arr. Gent
Arr. Oudenaarde
Arr. Sint-Niklaas
Arr. Halle-Vilvoorde
Arr. Leuven
121

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
BE251
BE252
BE253
BE254
BE255
BE256
BE257
BE258
RÉGION
WALLONNE
BE3
BE31
BE310
BE32
BE321
BE322
BE323
BE324
BE325
BE326
BE327
BE33
BE331
BE332
BE333
BE334
BE34
BE341
BE342
BE343
BE344
BE345
BE35
BE351
BE352
BE353
DEUTSCHLAND
DE1
DE11
DE111
DE112
DE113
DE114
DE115
DE116
DE117
DE118
DE119
DE11A
DE11B
DE11C
DE11D
DE12
BADEN-
WÜRTTEMBERG
Prov. Brabant Wallon
Prov. Hainaut
Prov. Liège
Prov. Luxembourg (B)
Prov. Namur
Stuttgart
Karlsruhe
Arr. Brugge
Arr. Diksmuide
Arr. Ieper
Arr. Kortrijk
Arr. Oostende
Arr. Roeselare
Arr. Tielt
Arr. Veurne
Arr. Nivelles
Arr. Ath
Arr. Charleroi
Arr. Mons
Arr. Mouscron
Arr. Soignies
Arr. Thuin
Arr. Tournai
Arr. Huy
Arr. Liège
Arr. Verviers
Arr. Waremme
Arr. Arlon
Arr. Bastogne
Arr. Marche-en-Famenne
Arr. Neufchâteau
Arr. Virton
Arr. Dinant
Arr. Namur
Arr. Philippeville
Stuttgart, Stadtkreis
Böblingen
Esslingen
Göppingen
Ludwigsburg
Rems-Murr-Kreis
Heilbronn, Stadtkreis
Heilbronn, Landkreis
Hohenlohekreis
Schwäbisch Hall
Main-Tauber-Kreis
Heidenheim
Ostalbkreis
122

Anhang
DE121
DE122
DE123
DE124
DE125
DE126
DE127
DE128
DE129
DE12A
DE12B
DE12C
DE13
DE131
DE132
DE133
DE134
DE135
DE136
DE137
DE138
DE139
DE13A
DE14
DE141
DE142
DE143
DE144
DE145
DE146
DE147
DE148
DE149
DE2
DE24
DE241
DE242
DE243
DE244
DE245
DE246
DE247
DE248
DE249
DE24A
DE24B
DE24C
DE24D
DE25
DE251
DE252
DE253
BAYERN
Freiburg
Tübingen
Oberfranken
Mittelfranken
Baden-Baden, Stadtkreis
Karlsruhe, Stadtkreis
Karlsruhe, Landkreis
Rastatt
Heidelberg, Stadtkreis
Mannheim, Stadtkreis
Neckar-Odenwald-Kreis
Rhein-Neckar-Kreis
Pforzheim, Stadtkreis
Calw
Enzkreis
Freudenstadt
Freiburg im Breisgau, Stadtkreis
Breisgau-Hochschwarzwald
Emmendingen
Ortenaukreis
Rottweil
Schwarzwald-Baar-Kreis
Tuttlingen
Konstanz
Lörrach
Waldshut
Reutlingen
Tübingen, Landkreis
Zollernalbkreis
Ulm, Stadtkreis
Alb-Donau-Kreis
Biberach
Bodenseekreis
Ravensburg
Sigmaringen
Bamberg, Kreisfreie Stadt
Bayreuth, Kreisfreie Stadt
Coburg, Kreisfreie Stadt
Hof, Kreisfreie Stadt
Bamberg, Landkreis
Bayreuth, Landkreis
Coburg, Landkreis
Forchheim
Hof, Landkreis
Kronach
Kulmbach
Lichtenfels
Wunsiedel i. Fichtelgebirge
Ansbach, Kreisfreie Stadt
Erlangen, Kreisfreie Stadt
Fürth, Kreisfreie Stadt
123

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
DE254
DE255
DE256
DE257
DE258
DE259
DE25A
DE25B
DE25C
DE26
DE261
DE262
DE263
DE264
DE265
DE266
DE267
DE268
DE269
DE26A
DE26B
DE26C
DE27
DE271
DE272
DE273
DE274
DE275
DE276
DE277
DE278
DE279
DE27A
DE27B
DE27C
DE27D
DE27E
DE7
DE71
DE711
DE712
DE713
DE714
DE715
DE716
DE717
DE718
DE719
DE71A
DE71B
DE71C
DE71D
HESSEN
Unterfranken
Schwaben
Darmstadt
Nürnberg, Kreisfreie Stadt
Schwabach, Kreisfreie Stadt
Ansbach, Landkreis
Erlangen-Höchstadt
Fürth, Landkreis
Nürnberger Land
Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim
Roth
Weißenburg-Gunzenhausen
Aschaffenburg, Kreisfreie Stadt
Schweinfurt, Kreisfreie Stadt
Würzburg, Kreisfreie Stadt
Aschaffenburg, Landkreis
Bad Kissingen
Rhön-Grabfeld
Haßberge
Kitzingen
Miltenberg
Main-Spessart
Schweinfurt, Landkreis
Würzburg, Landkreis
Augsburg, Kreisfreie Stadt
Kaufbeuren, Kreisfreie Stadt
Kempten (Allgäu), Kreisfreie Stadt
Memmingen, Kreisfreie Stadt
Aichach-Friedberg
Augsburg, Landkreis
Dillingen a.d. Donau
Günzburg
Neu-Ulm
Lindau (Bodensee)
Ostallgäu
Unterallgäu
Donau-Ries
Oberallgäu
Darmstadt, Kreisfreie Stadt
Frankfurt am Main, Kreisfreie Stadt
Offenbach am Main, Kreisfreie Stadt
Wiesbaden, Kreisfreie Stadt
Bergstraße
Darmstadt-Dieburg
Groß-Gerau
Hochtaunuskreis
Main-Kinzig-Kreis
Main-Taunus-Kreis
Odenwaldkreis
Offenbach, Landkreis
Rheingau-Taunus-Kreis
124

Anhang
DE71E
DE72
DE721
DE722
DE723
DE724
DE725
DE73
DE731
DE732
DE733
DE734
DE735
DE736
DE737
DEA
DEA1
DEA11
DEA12
DEA13
DEA14
DEA15
DEA16
DEA17
DEA18
DEA19
DEA1A
DEA1B
DEA1C
DEA1D
DEA1E
DEA1F
DEA2
DEA21
DEA22
DEA23
DEA24
DEA25
DEA26
DEA27
DEA28
DEA29
DEA2A
DEA2B
DEA2C
DEA3
DEA31
DEA32
DEA33
DEA34
DEA35
NORDRHEIN-
WESTFALEN
Gießen
Kassel
Düsseldorf
Köln
Münster
Wetteraukreis
Gießen, Landkreis
Lahn-Dill-Kreis
Limburg-Weilburg
Marburg-Biedenkopf
Vogelsbergkreis
Kassel, Kreisfreie Stadt
Fulda
Hersfeld-Rotenburg
Kassel, Landkreis
Schwalm-Eder-Kreis
Waldeck-Frankenberg
Werra-Meißner-Kreis
Düsseldorf, Kreisfreie Stadt
Duisburg, Kreisfreie Stadt
Essen, Kreisfreie Stadt
Krefeld, Kreisfreie Stadt
Mönchengladbach, Kreisfreie Stadt
Mülheim an der Ruhr, Kreisfreie
Stadt
Oberhausen, Kreisfreie Stadt
Remscheid, Kreisfreie Stadt
Solingen, Kreisfreie Stadt
Wuppertal, Kreisfreie Stadt
Kleve
Mettmann
Neuss
Viersen
Wesel
Aachen, Kreisfreie Stadt
Bonn, Kreisfreie Stadt
Köln, Kreisfreie Stadt
Leverkusen, Kreisfreie Stadt
Aachen, Kreis
Düren
Erftkreis
Euskirchen
Heinsberg
Oberbergischer Kreis
Rheinisch-Bergischer Kreis
Rhein-Sieg-Kreis
Bottrop, Kreisfreie Stadt
Gelsenkirchen, Kreisfreie Stadt
Münster, Kreisfreie Stadt
Borken
Coesfeld
125

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
DEA36
DEA37
DEA38
DEA4
DEA41
DEA42
DEA43
DEA44
DEA45
DEA46
DEA47
DEA5
DEA51
DEA52
DEA53
DEA54
DEA55
DEA56
DEA57
DEA58
DEA59
DEA5A
DEA5B
DEA5C
DEB
DEB1
DEB11
DEB12
DEB13
DEB14
DEB15
DEB16
DEB17
DEB18
DEB19
DEB1A
DEB1B
DEB2
DEB21
DEB22
DEB23
DEB24
DEB25
DEB3
DEB31
DEB32
DEB33
DEB34
DEB35
DEB36
RHEINLAND-
PFALZ
Detmold
Arnsberg
Koblenz
Trier
Rheinhessen-Pfalz
Recklinghausen
Steinfurt
Warendorf
Bielefeld, Kreisfreie Stadt
Gütersloh
Herford
Höxter
Lippe
Minden-Lübbecke
Paderborn
Bochum, Kreisfreie Stadt
Dortmund, Kreisfreie Stadt
Hagen, Kreisfreie Stadt
Hamm, Kreisfreie Stadt
Herne, Kreisfreie Stadt
Ennepe-Ruhr-Kreis
Hochsauerlandkreis
Märkischer Kreis
Olpe
Siegen-Wittgenstein
Soest
Unna
Koblenz, Kreisfreie Stadt
Ahrweiler
Altenkirchen (Westerwald)
Bad Kreuznach
Birkenfeld
Cochem-Zell
Mayen-Koblenz
Neuwied
Rhein-Hunsrück-Kreis
Rhein-Lahn-Kreis
Westerwaldkreis
Trier, Kreisfreie Stadt
Bernkastel-Wittlich
Bitburg-Prüm
Daun
Trier-Saarburg
Frankenthal (Pfalz), Kreisfreie Stadt
Kaiserslautern, Kreisfreie Stadt
Landau in der Pfalz, Kreisfreie Stadt
Ludwigshafen am Rhein, Kreisfreie
Stadt
Mainz, Kreisfreie Stadt
Neustadt an der Weinstraße,
Kreisfreie Stadt
126

Anhang
DEB37
DEB38
DEB39
DEB3A
DEB3B
DEB3C
DEB3D
DEB3E
DEB3F
DEB3G
DEB3H
DEB3I
DEB3J
DEB3K
DEC SAARLAND
DEC0
DEC01
DEC02
DEC03
DEC04
DEC05
DEC06
FRANKREICH
FR1 ÎLE DE FRANCE
FR10
FR101
FR102
FR103
FR104
FR105
FR106
FR107
FR108
BASSIN
FR2 PARISIEN
FR21
FR211
FR212
FR213
FR214
FR22
FR221
FR222
FR223
FR23
FR231
FR232
FR24
FR241
FR242
FR243
FR244
FR245
Saarland
Île de France
Champagne-Ardenne
Picardie
Haute-Normandie
Centre
Pirmasens, Kreisfreie Stadt
Speyer, Kreisfreie Stadt
Worms, Kreisfreie Stadt
Zweibrücken, Kreisfreie Stadt
Alzey-Worms
Bad Dürkheim
Donnersbergkreis
Germersheim
Kaiserslautern, Landkreis
Kusel
Südliche Weinstraße
Ludwigshafen, Landkreis
Mainz-Bingen
Südwestpfalz
Stadtverband Saarbrücken
Merzig-Wadern
Neunkirchen
Saarlouis
Saarpfalz-Kreis
St. Wendel
Paris
Seine-et-Marne
Yvelines
Essonne
Hauts-de-Seine
Seine-Saint-Denis
Val-de-Marne
Val-d'Oise
Ardennes
Aube
Marne
Haute-Marne
Aisne
Oise
Somme
Eure
Seine-Maritime
Cher
Eure-et-Loir
Indre
Indre-et-Loire
Loir-et-Cher
127

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
FR246
FR25
FR251
FR252
FR253
FR26
FR261
FR262
FR263
FR264
FR3
FR30
FR301
FR302
FR4
FR41
FR411
FR412
FR413
FR414
FR42
FR421
FR422
FR43
FR431
FR432
FR433
FR434
FR5
FR51
FR511
FR512
FR513
FR514
FR515
FR52
FR521
FR522
FR523
FR524
IRLAND
IE0
IE01
IE011
IE012
IE013
IE02
IE021
IE022
IE023
IE024
IE025
NORD - PAS-DE-
CALAIS
EST
OUEST
IRELAND
Basse-Normandie
Bourgogne
Nord - Pas-de-Calais
Lorraine
Alsace
Franche-Comté
Pays de la Loire
Bretagne
Border, Midland and Western
Southern and Eastern
Loiret
Calvados
Manche
Orne
Côte-d'Or
Nièvre
Saône-et-Loire
Yonne
Nord
Pas-de-Calais
Meurthe-et-Moselle
Maas
Moselle
Vosges
Bas-Rhin
Haut-Rhin
Doubs
Jura
Haute-Saône
Territoire de Belfort
Loire-Atlantique
Maine-et-Loire
Mayenne
Sarthe
Vendée
Côtes-d'Armor
Finistère
Ille-et-Vilaine
Morbihan
Border
Midland
West
Dublin
Mid-East
Mid-West
South-East (IRL)
South-West (IRL)
128

Anhang
LUXEMBURG
LUXEMBOURG
(GRAND-
LU0 DUCHÉ)
LU00
LU
NIEDERLANDE
OOST-
NL2 NEDERLAND
NL21
NL211
NL212
NL213
NL22
NL221
NL222
NL223
NL224
NL23
NL230
WEST-
NL3 NEDERLAND
NL31
NL310
NL32
NL321
NL322
NL323
NL324
NL325
NL326
NL327
NL33
NL331
NL332
NL333
NL334
NL335
NL336
NL34
NL341
NL342
ZUID-
NL4 NEDERLAND
NL41
NL411
NL412
NL413
NL414
NL42
NL421
NL422
NL423
Luxembourg (Grand-Duché)
Overijssel
Gelderland
Flevoland
Utrecht
Noord-Holland
Zuid-Holland
Zeeland
Noord-Brabant
Limburg (NL)
Luxembourg (Grand-Duché)
Noord-Overijssel
Zuidwest-Overijssel
Twente
Veluwe
Achterhoek
Arnhem/Nijmegen
Zuidwest-Gelderland
Flevoland
Utrecht
Kop van Noord-Holland
Alkmaar en omgeving
IJmond
Agglomeratie Haarlem
Zaanstreek
Groot-Amsterdam
Het Gooi en Vechtstreek
Agglomeratie Leiden en Bollenstreek
Agglomeratie 's-Gravenhage
Delft en Westland
Oost-Zuid-Holland
Groot-Rijnmond
Zuidoost-Zuid-Holland
Zeeuwsch-Vlaanderen
Overig Zeeland
West-Noord-Brabant
Midden-Noord-Brabant
Noordoost-Noord-Brabant
Zuidoost-Noord-Brabant
Noord-Limburg
Midden-Limburg
Zuid-Limburg
129

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
GROSSBRITANNIEN
UKC NORTH EAST
UKC1
UKC11
UKC12
UKC13
UKC14
UKC2
UKC21
UKC22
UKC23
UKD
UKD1
UKD11
UKD12
UKD2
UKD21
UKD22
UKD3
UKD31
UKD32
UKD4
UKD41
UKD42
UKD43
UKD5
UKD51
UKD52
UKD53
UKD54
UKE
UKE1
UKE11
UKE12
UKE13
UKE2
UKE21
UKE22
UKE3
UKE31
UKE32
UKE4
UKE41
UKE42
UKE43
UKF
UKF1
UKF11
NORTH WEST
YORKSHIRE
AND THE
HUMBER
EAST
MIDLANDS
Tees Valley and Durham
Northumberland and Tyne and
Wear
Cumbria
Cheshire
Greater Manchester
Lancashire
Merseyside
East Riding and North
Lincolnshire
North Yorkshire
South Yorkshire
West Yorkshire
Derbyshire and Nottinghamshire
Hartlepool and Stockton-on-Tees
South Teesside
Darlington
Durham CC
Northumberland
Tyneside
Sunderland
West Cumbria
East Cumbria
Halton and Warrington
Cheshire CC
Greater Manchester South
Greater Manchester North
Blackburn with Darwen
Blackpool
Lancashire CC
East Merseyside
Liverpool
Sefton
Wirral
Kingston upon Hull, City of
East Riding of Yorkshire
North and North East Lincolnshire
York
North Yorkshire CC
Barnsley, Doncaster and Rotherham
Sheffield
Bradford
Leeds
Calderdale, Kirklees and Wakefield
Derby
130

Anhang
UKF12
UKF13
UKF14
UKF15
UKF16
UKF2
UKF21
UKF22
UKF23
UKF3
UKF30
UKG
UKG1
UKG11
UKG12
UKG13
UKG2
UKG21
UKG22
UKG23
UKG24
UKG3
UKG31
UKG32
UKG33
UKG34
UKG35
UKH
UKH1
UKH11
UKH12
UKH13
UKH14
UKH2
UKH21
UKH22
UKH23
UKH3
UKH31
UKH32
UKH33
UKI
UKI1
UKI11
UKI12
UKI2
UKI21
UKI22
UKI23
WEST
MIDLANDS
EAST OF
ENGLAND
LONDON
Leicestershire, Rutland and
Northamptonshire
Lincolnshire
Herefordshire, Worcestershire
and Warwickshire
Shropshire and Staffordshire
West Midlands
East Anglia
Bedfordshire and Hertfordshire
Essex
Inner London
Outer London
East Derbyshire
South and West Derbyshire
Nottingham
North Nottinghamshire
South Nottinghamshire
Leicester
Leicestershire CC and Rutland
Northamptonshire
Lincolnshire
Herefordshire, County of
Worcestershire
Warwickshire
Telford and Wrekin
Shropshire CC
Stoke-on-Trent
Staffordshire CC
Birmingham
Solihull
Coventry
Dudley and Sandwell
Walsall and Wolverhampton
Peterborough
Cambridgeshire CC
Norfolk
Suffolk
Luton
Bedfordshire CC
Hertfordshire
Southend-on-Sea
Thurrock
Essex CC
Inner London - West
Inner London - East
Outer London - East and North East
Outer London - South
Outer London - West and North West
131

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
UKJ
UKJ1
UKJ11
UKJ12
UKJ13
UKJ14
UKJ2
UKJ21
UKJ22
UKJ23
UKJ24
UKJ3
UKJ31
UKJ32
UKJ33
UKJ34
UKJ4
UKJ41
UKJ42
UKK
UKK1
UKK11
UKK12
UKK13
UKK14
UKK15
UKK2
UKK21
UKK22
UKK23
UKK3
UKK30
UKK4
UKK41
UKK42
UKK43
UKL
UKL1
UKL11
UKL12
UKL13
UKL14
UKL15
UKL16
UKL17
UKL18
UKL2
UKL21
UKL22
UKL23
SOUTH EAST
SOUTH WEST
WALES
Berkshire, Buckinghamshire and
Oxfordshire
Surrey, East and West Sussex
Hampshire and Isle of Wight
Kent
Gloucestershire, Wiltshire and
North Somerset
Dorset and Somerset
Cornwall and Isles of Scilly
Devon
West Wales and The Valleys
East Wales
Berkshire
Milton Keynes
Buckinghamshire CC
Oxfordshire
Brighton and Hove
East Sussex CC
Surrey
West Sussex
Portsmouth
Southampton
Hampshire CC
Isle of Wight
Medway
Kent CC
Bristol, City of
North and North East Somerset,
South Gloucestershire
Gloucestershire
Swindon
Wiltshire CC
Bournemouth and Poole
Dorset CC
Somerset
Cornwall and Isles of Scilly
Plymouth
Torbay
Devon CC
Isle of Anglesey
Gwynedd
Conwy and Denbighshire
South West Wales
Central Valleys
Gwent Valleys
Bridgend and Neath Port Talbot
Swansea
Monmouthshire and Newport
Cardiff and Vale of Glamorgan
Flintshire and Wrexham
132

Anhang
UKL24
UKM
UKM1
UKM11
UKM10
UKM2
UKM21
UKM22
UKM23
UKM24
UKM25
UKM26
UKM27
UKM28
UKM3
UKM31
UKM32
UKM33
UKM34
UKM35
UKM36
UKM37
UKM38
UKM4
UKM41
UKM42
UKM43
UKM44
UKM45
UKM46
UKN
UKN0
UKN01
UKN02
UKN03
UKN04
UKN05
SCHWEIZ
CH01
CH011
CH012
CH13
CH02
CH021
CH22
CH023
CH024
SCOTLAND
NORTHERN
IRELAND
North Eastern Scotland
Eastern Scotland
South Western Scotland
Highlands and Islands
Northern Ireland
Région lémanique
Espace Mittelland
Powys
Aberdeen City, Aberdeenshire and
North East Moray
Angus and Dundee City
Clackmannanshire and Fife
East Lothian and Midlothian
Scottish Borders, The
Edinburgh, City of
Falkirk
Perth and Kinross and Stirling
West Lothian
East and West Dunbartonshire,
Helensburgh and Lomond
Dumfries and Galloway
East Ayrshire and North Ayrshire
Mainland
Glasgow City
Inverclyde, East Renfrewshire and
Renfrewshire
North Lanarkshire
South Ayrshire
South Lanarkshire
Caithness and Sutherland and Ross
and Cromarty
Inverness and Nairn and Moray,
Badenoch and Strathspey
Lochaber, Skye and Lochalsh and
Argyll and the Islands
Eilean Siar (Western Isles)
Orkney Islands
Shetland Islands
Belfast
Outer Belfast
East of Northern Ireland
North of Northern Ireland
West and South of Northern Ireland
Vaud
Valais
Genève
Bern
Freiburg
Solothurn
Neuchâtel
133

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
CH025
CH03
CH031
CH032
CH033
CH04
CH04
CH05
CH051
CH052
CH053
CH054
CH055
CH056
CH057
CH06
CH061
CH062
CH063
CH064
CH065
CH066
CH07
CH07
Nordwestschweiz
Zürich
Ostschweiz
Zentralschweiz
Ticino
Jura
Basel-Stadt
Basel-Landschaft
Aargau
Zürich
Glarus
Schaffhausen
Appenzell Ausserrhoden
Appenzell Innerrhoden
St. Gallen
Graubünden
Thurgau
Luzern
Uri
Schwyz
Obwalden
Nidwalden
Zug
Ticino
134

Anhang
B) KARTEN UND ABBILDUNGEN
Abbildung A: Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (2002)
Quelle: BBR
135

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung B: Lissabon-Ergebnisse nach Regionen: Bildungsstand der Bevölkerung
136

Anhang
Abbildung C: Lissabon-Ergebnisse nach Regionen: Unternehmen im F&E-Sektor
137

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung D: Ausgaben für Forschung und Entwicklung
138

Anhang
Abbildung E: Verhältnis zwischen Pro-Kopf-BIP und Beschäftigungszahlen im
Kulturbereich
Quelle: BBR, © ESPON, 2006 (ESPON 1.3.3) xxviii
139

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung F: Energieeigenversorgung in Europa 2002 (%)
Quelle: © ESPON 2006 (Projekt 2.1.4, Abschlussbericht, Seite 15)
140

Anhang
Abbildung G: Prognostizierte Entwicklung der Öl- und Gaspreise
Quelle: http://ec.europa.eu/research/energy/pdf/weto_final_report.pdf
141

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung H: Mögliche Erreichbarkeit per Straße
142

Anhang
Abbildung I: Mögliche Erreichbarkeit per Schiene
143

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung J: Mögliche Erreichbarkeit per Flugzeug
144

Anhang
Abbildung K: Interregionale Verkehrsströme im Personenstraßenverkehr (2000)
Quelle: ETIS
145

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung L: Internationale Verkehrsströme im Personenstraßenverkehr (2000)
Quelle: ETIS
146

Anhang
Abbildung M: Interregionale Verkehrsströme im Güterstraßenverkehr (2000)
Quelle: ETIS
147

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung N: Interregionale Verkehrsströme im Personenschienenverkehr (2000)
Quelle: ETIS
148

Anhang
Abbildung O: Internationale Verkehrsströme im Personenschienenverkehr (2000)
Quelle: ETIS
149

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung P: Interregionale Verkehrsströme im Güterschienenverkehr (2000)
Quelle: ETIS
150

Anhang
Abbildung Q: Paneuropäisches Wasserstraßennetz und fehlende Verbindungen
Quelle: http://www.inlandnavigation.org
151

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Abbildung R: Bevölkerungsdichte in Europa
152

Anhang
C) ÜBERSICHT ÜBER EU-INITIATIVEN MIT EINEM BEZUG ZUM OPERATIONELLEN PROGRAMM FÜR NWE
INNOVATION
Stand: Dezember 2006
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
Rahmenprogramm
für
Forschung RP7
Förderprogramm
Etat ca.
EUR 50,5
Mrd.
Zeitraum Ziel / Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
2007-2013 Vier spezifische Programme:
1. “Zusammenarbeit” im Rahmen von Forschungsarbeitsgemeinschaften
zu den folgenden Themen:
• Gesundheit
• Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei, Biotechnologie
• Informations- und Kommunikationstechnologien
• Nanowissenschaften, Nanotechnologien, Werkstoffe und neue
Produktionstechnologien
• Energie
• Umwelt (einschl. Klimawandel)
• Verkehr (einschl. Luftfahrt)
• Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften
• Weltraum
• Sicherheit
Status
angenommen
Webseite
http://ec.europa.eu/
research/fp7/home
_en.html
2. "Ideen", einschl. der Gründung eines Europäischen Forschungsrates
(EFR)
3. "Menschen" (Humanressourcen)
4. "Kapazitäten" - Stärkung der Forschungskapazitäten in Europas KMU:
• Forschungsinfrastrukturen
• Forschung zugunsten von KMU
• wissensorientierte Regionen
• Forschungspotenzial
• Wissenschaft in der Gesellschaft
• Kohärente Entwicklung von Forschungsstrategien
• Internationale Zusammenarbeit
153

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
Rahmenprogramm
zur
Wettbewerbsfähigkeit
und
Innovation
Rahmenprogramm
insges.
EUR 3,6
Mrd.
Zeitraum Ziel / Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
2007-2013 Die Ziele des CIP lauten:
• Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen,
insbesondere von KMU;
• Förderung aller Formen von Innovation, einschl. Ökoinnovation;
• Beschleunigte Entwicklung einer nachhaltigen, wettbewerbsfähigen,
innovativen und alle Bereiche der Gesellschaft einschließenden
Informationsgesellschaft;
• Förderung der Energieeffizienz und der Nutzung neuer und
erneuerbarer Energiequellen in allen Bereichen (einschl. Verkehr).
Verknüpft
mehrere
bestehende EU-
Initiativen
Rahmenprogramm
für 3
Programme
(Themen)
Status
beschlossen
Webseite:
http://europa.eu.int/
comm/enterprise/e
nterprise_policy/cip
/index_en.htm
Die Öko-Innovation ist ein übergreifendes Thema in allen Bereichen des
Programms. Darüber hinaus besteht das CIP aus drei spezifischen
Programmen:
1. Gründung und Wachstum von KMU: Das Programm
"Unternehmerische Initiative und Innovation" mit einem Budget von
2,17 Milliarden Euro, darunter 430 Mio. Euro zur Förderung der
Ökoinnovation, wird dem Mittelstand den Zugang zu Finanzmitteln
erleichtern, eine bessere Integration der vorhandenen Netzwerke
von Unternehmensdienstleistungen (Euro-Info-Zentren und
Verbindungsbüros für Forschung und Technologie) erzielen sowie
Innovationsmaßnahmen (INNOVA, Pro-Inno usw.) fördern.
2. Informations- und Kommunikationstechnologien: Das "Programm
zur Unterstützung der IKT-Politik" mit einem Budget von 730
Millionen Euro wird Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und
Beschäftigung ankurbeln, indem breitere Akzeptanz, effizienterer
Einsatz und bessere Anwendung der Informations- und
Kommunikationstechnologien gefördert werden. Die Förderung
bezieht sich insbesondere auf Pilotprojekte unter Verwendung
innovativer, IKT-basierter Dienstleistungen in Bereichen von
öffentlichem Interesse, Entwicklung digitaler Inhalte sowie Stärkung
der Sicherheit von IKT-Anwendungen sowie des Vertrauens der
Anwender.
3. Verstärkter Einsatz erneuerbarer Energiequellen und Senkung des
Energieverbrauchs: Das "Programm für intelligente Energie -
Europa" mit einem Budget von 730 Millionen Euro dient der
Förderung der Energieeffizienz, neuer und erneuerbarer
Energiequellen sowie technologischer Lösungen zur Reduzierung
verkehrsbedingter Treibhausgasemissionen.
154

Anhang
Unternehmerische
Initiative und
Innovation
Joint European
Resources for
Micro to Medium
Enterprises
(JEREMIE)
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
Förderprogramm
Etat ca.
EUR 2,1
Mrd.
Gemeinsame
Initiative
Zeitraum Ziel / Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
2007-2013 • Das Programm unterstützt Unternehmen bei der Innovation, indem
es ihnen Zugang zu Finanzmitteln ermöglicht: Risiken und Chancen
werden mit Privatinvestoren geteilt und Rück- oder Mitbürgschaften
für nationale Bürgschaftsfazilitäten werden bereitgestellt. Die
Finanzmittel werden vom EIF zur Verfügung gestellt.
• Das Programm bietet KMU einfachen, klaren und effizienten
Zugang zur EU über ein Netzwerk von Informations- und
Beratungsstellen der EICs (Euro Info Centres) und IRCs (Innovation
Relay Centres).
• Die Rahmenbedingungen für Innovation werden durch
Innovationsinitiativen verbessert; u.a. durch den Austausch von
Best Practices zwischen Mitgliedstaaten und aussagekräftige
Zahlen (Innovationstrendchart, Innobarometer
Innovationsanzeiger).
2007-2013 Über JEREMIE können die europäischen Mitgliedstaaten und Regionen
Teile ihrer Strukturfonds einsetzen, um Finanzinstrumente zu entwickeln,
die speziell auf die Unterstützung für Mikro-, klein- und mittelgroße
Unternehmen zugeschnitten sind.
• Durch das Programm soll der Zugang zu Finanzierungsmitteln für
die KMU-Entwicklung erleichtert werden und soll die Unterstützung
von Neugründungen und Kleinstunternehmen in Fragen der
Wettbewerbsfähigkeit intensiviert werden, indem einerseits
technische Hilfe und Zuschüsse bereitgestellt werden und
andererseits Instrumente eingesetzt werden, die keine Zuschüsse
darstellen, wie z.B. Darlehen, Beteiligungskapital, Risikokapital oder
Bürgschaften.
• Die im Rahmen von JEREMIE bereitgestellten Mittel müssen
eingesetzt werden, um den KMU den Zugang zu
Finanzierungsmitteln zu ermöglichen, indem Investitionen in
Anlagen und langfristiges Arbeitskapital getätigt werden. Dabei
kann es sich um neue Projekte oder um die Modernisierung oder
Teil des
Rahmenprogramms
zur
Wettbewerbsfähigkeit
und
Innovation
Verbindet
Maßnahmen aus
dem
Mehrjahresprogr
amm für
Unternehmen
und
unternehmerisch
e Initiative
(MAP), den
Bereich über
Ökoinnovation
aus dem LIFE-
Umweltprgramm,
und Innovationsmaßnahmen
im
Rahmen des
FP7
Status
beschlossen
2005 von den
Mitgliedstaaten
verabschiedet
Webseite
http://europa.eu.int/
comm/undterprise/
enterprise_policy/ci
p/index_en.htm#en
tr
http://www.eif.eu.int
/jeremie/
155

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Erweiterung bestehender Unternehmen innerhalb von Sektoren wie
Produktion, Landwirtschaft, Umwelt, Dienstleistung, IuK,
Biowissenschaften usw. handeln.
• 3 Hauptfinanzinstrumente:
• Beratung und technische Hilfe
• Beteiligungs- und Risikokapital
• Bürgschaften (sowohl für Mikrokredite als auch für KMU-Kredite)
156

Anhang
UMWELT
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
Strategische
Leitlinien für die
Entwicklung des
ländlichen Raums
6. Umweltaktionsprogramm
Thematische
Strategie zur
nachhaltigen
Nutzung
natürlicher
Ressourcen
Strateg.
Leitlinien
Strategie
Etat EUR
10,5 Mio.
Zeitraum Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
2007-2013 • Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Land- und
Forstwirtschaft
• Verbesserung von Umwelt und Landschaft
• Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum und
Förderung der Diversifizierung
• Aufbau lokaler Kapazitäten für Beschäftigung und Diversifizierung
• Umsetzung der Prioritäten in Programme
• Komplementarität zwischen den Gemeinschaftsinstrumenten
2002-2012 Vorbereitung von sieben thematischen Strategien:
• Luftverschmutzung (angenommen im September 2005)
• Abfallvermeidung und -recycling (angenommen im Dezember 2005)
• Schutz und Erhalt der Meeresumwelt (angenommen im Oktober
2005)
• Bodenschutz (angenommen im September 2006)
• Nachhaltige Nutzung von Pestiziden
• Nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen (angenommen im
Dezember 2005)
• Städtische Umwelt (angenommen im Januar 2006)
2006-2030 Maßnahmen:
• Verbesserung unseres Verständnisses der und Wissens über die
Ressourcennutzung in Europa, ihre negativen ökologischen
Auswirkungen und ihre Bedeutung in der EU und weltweit
• Entwicklung von Instrumenten für die Überwachung der Fortschritte
in der EU, den Mitgliedstaaten und den Wirtschaftssektoren und für
die dazugehörige Berichterstattung
• Förderung der Anwendung strategischer Ansätze und Verfahren
sowohl in den Wirtschaftssektoren als auch in den Mitgliedstaaten
und zur Ermutigung dieser Akteure, entsprechende Pläne und
Programme zu konzipieren
• Sensibilisierung der Interessengruppen und Bürger für die
erheblichen negativen Umweltfolgen der Ressourcennutzung
GAP-Reform, auf
der Grundlage
von LEADER+
thematische
Strategien zur
Luftverschmutzung,
Abfallvermeidung,
Meeresumwelt,
zum
Bodenschutz, zur
nachhaltigen
Nutzung von
Ressourcen und
zur städtischen
Umwelt
6.
Umweltaktionsprogramm
Status
Richtlinien im
Februar 2006
angenommen
2002
angenommen
angenommen im
Dezember 2005
Webseite
http://europa.eu.int/
comm/agriculture/c
apreform/rdguidelin
es/index_en.htm
http://www.europa.e
u.int/comm/environ
ment/newprg/index.
htm
http://www.europa.e
u.int/comm/environ
ment/natres/index.h
tm
157

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
thematische
Strategie zum
Bodenschutz
Thematische
Strategie
Zeitraum Ziel / Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
Die thematische Strategie zum Bodenschutz besteht aus einer Mitteilung
der Kommission an die übrigen EU-Einrichtungen, einem Vorschlag für
eine Rahmenrichtlinie und einer Folgenabschätzung.
6.
Umweltaktionsprogramm
Status
Thematische
Strategie im
September 2006
angenommen
Webseite
http://www.europa.e
u.int/comm/environ
ment/soil/index.htm
Der Richtlinienvorschlag umfasst:
• die Schaffung eines gemeinsamen Rahmens für den Bodenschutz
in dem Bestreben, die Funktionen des Bodens zu erhalten, eine
Verschlechterung der Bodenqualität zu vermeiden und deren
Folgen einzudämmen, geschädigte Böden wiederherzustellen und
Bodenschutzbelange in andere Politikbereiche einzubinden;
• das Erfordernis, die Auswirkungen von Maßnahmen in bestimmten
Politikbereichen auf die Verschlechterung der Qualität der Böden im
Hinblick auf den Schutz der Bodenfunktionen zu bestimmen, zu
beschreiben und zu bewerten;
• die Verpflichtung für Landnutzer, Vorsorgemaßnahmen zu
ergreifen, wenn zu erwarten ist, dass die Art ihrer Bodennutzung die
Bodenfunktionen deutlich beeinträchtigt;
• ein Konzept für die Bodenversiegelung zur Gewährleistung einer
rationelleren Landnutzung im Einklang mit Artikel 174 EG-Vertrag
und zum Erhalt möglichst vieler Bodenfunktionen;
• die Bestimmung durch Erosion, Verluste organischer Substanzen,
Versalzung, Verdichtung und Erdrutsche gefährdeter Gebiete und
Aufstellung einzelstaatlicher Maßnahmenprogramme;
• Maßnahmen zur Begrenzung der Einbringung gefährlicher Stoffe in
den Boden, um die Anreicherung bestimmter Stoffe im Boden zu
vermeiden, die die Bodenfunktionen beeinträchtigen und eine
Gefahr für die menschliche Gesundheit und die Umwelt darstellen;
• die Aufstellung eines Verzeichnisses verunreinigter Standorte, die
Schaffung eines Mechanismus zur Finanzierung der Sanierung
"herrenloser" Standorte, die Erstellung eines Berichts über den
Zustand der Böden und die Festlegung einer nationalen
Sanierungsstrategie für die ermittelten verunreinigten Standorte.
Vorschlag für die
Rahmenrichtlinie
im September
2006 vorgelegt
158

Anhang
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
Thematische
Strategie für
Abfallvermeidung
und -recycling
LIFE+
Thematische
Strategie
Bezug zu
anderen
Initiativen
6.
Umweltaktionsprogramm
Förderprogramm
ca. EUR 2,1
Mrd.
Zeitrau
m
2007-
2013
Themen / Schwerpunktbereiche
Maßnahmen:
• neue Betonung der vollständigen Umsetzung der geltenden
Rechtsvorschriften
• Vereinfachung und Modernisierung bestehender Rechtsvorschriften
• Einführung des Lebenszykluskonzepts in die Abfallpolitik
• Förderung ehrgeizigerer Abfallvermeidungsstrategien
• Ausbau der Wissensgrundlage
• Entwicklung gemeinsamer Recyclingstandards
• Weiterentwicklung der Recyclingpolitik der EU
Ziel:
Beitrag zur Entwicklung und Implementierung der EU-Umweltpolitik und
-gesetzgebung und damit zur nachhaltigen Entwicklung im Rahmen der
Schwerpunktbereiche des 6. UAP: Klimawandel, Natur und biologische
Vielfalt, nachhaltige Nutzung von Ressourcen, strategische Ansätze zur
Politikentwicklung; Implementierung und Durchsetzung von Maßnahmen
(einschl. UVP und SUP); Ex-post-Bewertung von Maßnahmen im
Rahmen der Gemeinschaftsumweltpolitik
Schwerpunktbereiche:
Umsetzung und gute Verwaltungspraxis (75-80% des Etats)
• Beitrag zur Entwicklung und Demonstration innovativer Strategien
und Instrumente;
• Beitrag zur Konsolidierung der Wissensbasis für Entwicklung,
Bewertung, Überwachung und Evaluierung von Umweltpolitik und
Umweltrecht;
• Unterstützung von Entwicklung und Umsetzung von Strategien für
die Überwachung und Bewertung des Zustands der Umwelt sowie
darin aktiver Kräfte, Belastungen und Reaktionen mit
Umweltauswirkungen;
• Erleichterung der Durchführung der EU-Umweltpolitik mit
besonderer Betonung der Durchführung auf lokaler und regionaler
Ebene;
• Unterstützung einer guten Verwaltungspraxis, stärkere
Einbeziehung der Beteiligten, z.B. Nichtregierungsorganisationen,
in Konsultation und Durchführung.
6. Umweltaktionsprogramm
Status
angenommen im
Dezember 2005
Annahme der
Verordnung derzeit
im Vermittlungsverfahren,
formelle
Sitzung des
Vermittlungsausschusses
voraussichtlich im
Februar/März
2007.
Webseite
http://www.europa.e
u.int/comm/environ
ment/waste/strategy
.htm
http://europa.eu.int/
comm/environment/
life/news/futureoflife
.htm
Information und Kommunikation (20-25% des Etats)
• Verbreitung von Informationen und Sensibilisierung für
Umweltfragen;
• Förderung von Begleitmaßnahmen (Veröffentlichungen,
Veranstaltungen, Kampagnen, Konferenzen usw.)
159

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Rahmenrichtlinie
Wasser
Vorschlag für eine
Tochterrichtlinie
zum Schutz des
Grundwassers vor
Verschmutzung
Zeitraum Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
Gesetzgebung
Implementierung
in
nationale
Gesetzgebungen
im Jahr
2003,
abschließende
Managementpläne
für
Flusseinzugsgebiete
einschl.
Programme
und
Maßnahmen
2009
• Schutz von Flüssen, Seen, Küstengebieten und Grundwasser
• Gewährleistung, dass alle Gewässer bis zum Jahr 2015 den Status
"gut" besitzen
• Identifizierung durch Mitgliedstaaten der einzelnen Einzugsgebiete
• Gewährleistung angemessener Verwaltungsregelungen für jede
Flussgebietseinheit innerhalb eines Landes
• erfordert grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur
Gewährleistung angemessener Verwaltungsregelungen für
internationale Flussgebietseinheit
• Gewährleistung einer aktiven Beteiligung von Stakeholdern, einschl.
NGOs und lokaler Behörden, an Aktivitäten im Rahmen der
Wasserbewirtschaftung
• Senkung und Kontrolle von Schadstoffeinträgen von verschiedenen
Quellen wie Landwirtschaft, Industrie, städtische Umgebungen usw.
• erfordert Strategien zur Wasserpreisgestaltung und sorgt für
Einhaltung des Verursacherprinzips.
• Kriterien für die Beurteilung des guten chemischen Zustands von
Grundwasser
• Kriterien für die Ermittlung und Umkehrung signifikanter und
anhaltender steigender Trends sowie für die Festlegung der
Ausgangspunkte für die Trendumkehr
• enthält ferner die Anforderung zur Verhinderung und Begrenzung
indirekter Einleitungen von Schadstoffen in das Grundwasser
Vorschläge für
Tochterrichtlinien
in den Bereichen
Grundwasser
und
Hochwasserschutz
Gesetzgebung
Ersetzt sieben
alte Richtlinien:
Die Richtlinien zu
Oberflächengewässern,
zu
Messmethoden
und Häufigkeit
der Probenentnahme
und
zum Austausch
von
Informationen
über die
Trinkwasserqualität;
die
Richtlinien zur
Süßwasserqualität
und zu
Muschelgewässern,
die
Grundwasserrichtlinie
und die
Richtlinie zur
Verschmutzung
durch Ableitung
gefährlicher
Stoffe
Wasserrahmenrichtlinie
, Nitrat-
Richtlinie,
Richtlinie über
Abfalldeponien
und die
zukünftige
Bodenrahmen-
Status
2000
angenommen
Richtlinie im
Dezember 2006 im
Parlament
verabschiedet
Webseite
http://europa.eu.int/
comm/environment/
water/waterframework/index_e
n.html
http://ec.europa.eu/
environment/water/i
ndex.html
160

Anhang
Die Mitgliedstaaten sind gehalten, die Grundwasserqualität auf der
Grundlage gemeinsamer Kriterien zu überwachen und zu beurteilen und
Trends in der Grundwasserverschmutzung zu ermitteln und umzukehren.
Mit der Richtlinie wird ein gemischtes System eingeführt: Einerseits sind
bestimmte Qualitätsstandards einzuhalten, andererseits sind
Maßnahmen zu ergreifen, um den Eintrag von Verunreinigungen in das
Grundwasser zu verhindern bzw. zu begrenzen. Einige dieser Standards
müssen die Mitgliedstaaten selbst in einer jeweils geeigneten Höhe
festlegen, die sich an den lokalen und regionalen Gegebenheiten
orientiert.
richtlinie
161

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Vorschlag für eine
Tochterrichtlinie
zur Bewertung
und Bekämpfung
von Hochwasser
Thematische
Strategie zum
Schutz und Erhalt
der Meeresumwelt
Vorschlag für eine
Richtlinie, die
einen Rahmen für
die
Gemeinschaftsaktionen
zum
Schutz der
Meeresumwelt
bietet
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
Gesetzgebung
Zeitraum Ziel / Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
• Hochwasserbewertung in jeder Flussgebietseinheit
• Hochwasserschutzkarten
• Hochwasserschutzpläne
Strategie Förderung der nachhaltigen Nutzung der Meere und Erhalt der
Ökosysteme der Meere
Gesetzgebung
Ein Rahmenwerk für eine Intensivierung der Zusammenarbeit sollte:
• ein hohes Maß an Schutz für die Meere und Ozeane Europas
bieten;
• eine verbesserte Wissensbasis als Informationsquelle für politische
Entscheidungsträger schaffen;
• integrierte und kosteneffiziente Maßnahmen zur Reduzierung der
Belastung fördern;
• effektive Monitoring- und Beurteilungsmethoden beinhalten, um
sicherzustellen, dass die Ziele erreicht werden und die Maßnahmen
zu Ergebnisse führen.
Schaffung eines Rahmens für die Entwicklung von Meeresstrategien, die
dem Ziel dienen, einen guten Zustand der Meeresumwelt zu erreichen,
ihren Schutz und ihre Erhaltung auf Dauer zu gewährleisten und eine
Verschlechterung der Umweltqualität zu vermeiden
Rahmenrichtlinie
Wasser
6.
Umweltaktionsprogramm
Vorschlag für
eine Richtlinie,
die einen
Rahmen für die
Gemeinschaftsaktionen
zum
Schutz der
Meeresumwelt
bietet
Grünbuch zur
Meerespolitik
6.
Umweltaktionsprogramm
Thematische
Strategie zum
Schutz und
Erhalt der
Meeresumwelt
Status
Vorschlag der
Kommission
(Januar 2006)
angenommen
Vorschlag vom
Oktober 2005
Webseite
http://europa.eu.int/
comm/environment/
water/flood_risk/pdf/
com_2006_15_en.p
df
http://www.europa.e
u.int/comm/environ
ment/water/marine/
com_504_en.pdf
http://www.europa.e
u.int/comm/environ
ment/water/marine/
dir_505_en.pdf
162

Anhang
Grünbuch zur
Meerespolitik: Die
künftige
Meerespolitik der
EU: Eine
europäische
Vision für Ozeane
und Meere"
Integriertes
Management der
Küstengebiete in
Europa
MSUO – Maritime
Safety Umbrella
Operation
Zeitraum Ziel / Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
Grünbuch Konsultationen zur zukünftigen integrierten Meerespolitik der
Europäischen Union.
Konsultationsfragen:
• Wie können wir die führende wirtschaftliche Position Europas und
seine Wettbewerbsfähigkeit nicht nur bei Frachtverkehr, Häfen und
Werften, sondern auch in schnell wachsenden Branchen wie mariner
Biotechnologie, Ozeanüberwachung und Meeresrobotik, moderner
Aquakultur, dem Kreuzfahrtsektor und meeresbasierter
Energiewirtschaft sichern?
• Wie können wir unser Wissen über die Ozeane und Meere durch
wissenschaftliche Forschung und Technologie vergrößern und
dieses Wissen nutzen, um sicherzustellen, dass wir die Grundlage
der Ozeanressourcen schützen und die Umweltzerstörung
aufhalten?
• Wie können wir die Lebensqualität in unseren Küstenregionen
maximieren und die Entwicklung eines nachhaltigen
Küstentourismus fördern?
• Welche Instrumente können entwickelt und genutzt werden, um
unsere Beziehung zum Meer zu verbessern, einschließlich der
Datenerhebung, der Raumplanung und der Finanzinstrumente?
• Wie können wir eine bessere Regierungsführung in maritimen
Angelegenheiten entwickeln, um optimalere Ergebnisse auf
regionaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene
hervorzubringen, und wie können wir die Zusammenarbeit bei den
Offshore-Aktivitäten der Regierungen ausbauen?
• Wie können wir unser europäisches maritimes Erbe erhalten und
fördern und die maritime Identität Europas stärken?
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
Politikempfehlung
en
Übergreifendes
INTERREG
-Programm
gemeinsam
gefördert
durch vier
Interreg
IIIB-
ab 2007
Die Mitteilung der Kommission vom 7. Juni 2007, COM(2007)308 endg.
enthält die Schlussfolgerungen der Bewertung und gibt die Hauptrichtung
für die zukünftige EU-Politik zur Förderung des integrieren Managements
der Küstengebiete in Europa vor.
Unterstützung von INTERREG-Projekten zur maritimen Sicherheit durch:
• Bereitstellung eines europäischen und internationalen
Kooperationsnetzes zur maritimen Sicherheit
• Förderung von Projektergebnissen zur Stärkung der Position
Europas und der Projektpartner im Bereich der maritimen Sicherheit
• Steigerung der Projektkompetenz im Bereich der maritimen
Sicherheit durch Schließen der Wissenslücken und Förderung von
Kooperationsinitiativen
• Unterstützung von Programmen, die sich dafür einsetzen, die
Thematische
Strategie zur
Meeresumwelt
(ist als
"Umweltsäule"
der künftigen
Meerespolitik zu
verstehen)
Zusammenhang
mit der
Thematischen
Strategie zur
Luftreinhaltung
Status
Grünbuch im Juni
2006
angenommen
Mitteilung der
Kommission
Webseite
http://ec.europa.eu/
maritimeaffairs/polic
y_en.html
Meeresstrategie
und EU-Politik
für das
integrierte
Küstenzonenmanagement
Interreg IIIB
(NWE,
Nordseeraum,
Nördliche
Peripherie,
Ostseeraum)
http://eurlex.europa.eu/LexU
riServ/site/en/com/2
007/com2007_0308
en01.doc
http://www.maritime
-safety.org/
163

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
Programme
(NWE,
Nordseeraum,
Nördliche
Peripherie,
Ostseeraum)
Zeitraum Ziel / Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
maritime Sicherheit auf die europäische und internationale politische
Agenda zu setzen.
Status
Webseite
164

Anhang
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
Rahmenrichtlini
e zur
Luftqualität
Gesetzgebung
Zeitraum Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
• Straffung der geltenden Bestimmungen und Zusammenfassung von
fünf Rechtsinstrumenten in einer einzigen Richtlinie
• Einführung neuer Luftqualitätsnormen für feine Partikel (PM 2.5 ) in
der Luft
Vier Tochterrahmenrichtlinien
Status
1996
angenommen
Webseite
http://europa.eu.int/
comm/environment/
air/ambient.htm
Thematische
Strategie zur
Luftreinhaltung
Programm
"Intelligente
Energie -
Europa"
Eine
europäische
Strategie für
nachhaltige,
wettbewerbsfähige
und
sichere Energie
Transeuropäische
Energienetze
(TEN-E)
Thematische
Strategie
6.
Umweltaktionsprogramm
Förderprogramm
EUR 727 Mio.
Fördermittelprozentsatz
in
der Regel
50%
• Festlegung von Luftqualitätszielen, die schädliche Auswirkungen
auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt als solche
verhindern bzw. reduzieren
• Beurteilung der Qualität der Umgebungsluft in den Mitgliedstaaten
auf der Grundlage gemeinsamer Methoden und Kriterien
• Erfassung adäquater Informationen über die Qualität der
Umgebungsluft und Gewährleistung, dass diese an die
Öffentlichkeit weitergegeben werden
• Verbesserung der Effizienz der Umweltgesetzgebung
• Integration von Fragen zur Luftverschmutzung in andere
Politikbereiche
2007-2013 Förderung der Energieeffizienz und erneuerbarer Energiequellen durch
Projekte und andere Maßnahmen:
• Neue und erneuerbare Energiequellen (ALTENER)
• Energieeffizienz, insbesondere im Bauwesen und in der Industrie
(SAVE)
• Energieaspekte des Verkehrswesens (STEER)
• Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern (COOPENER)
Grünbuch • Energie für Wachstum und Beschäftigung in Europa: Vollendung
der europäischen Binnenmärkte für Strom und Gas
• Ein Energiebinnenmarkt, der die Versorgungssicherheit
gewährleistet: Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten
• Sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung: hin zu einem
stärker nachhaltig ausgerichteten, effizienteren und vielfältigeren
Energieträgermix
• Ein integrierter Ansatz für den Klimaschutz
• Innovation fördern: ein strategischer Plan für europäische
Energietechnologien
• Auf dem Weg zu einer kohärenten Energieaußenpolitik
Jahresetat ca.
EUR 25 Mio.
• Finanzierung von Strom- und Gasinfrastrukturprojekten von
europäischer Bedeutung
• vorrangig Unterstützung von Machbarkeitsstudien. Die meisten
Projekte sind grenzübergreifend oder wirken sich auf mehrere EU-
Mitgliedstaaten aus.
Teil des
Rahmenprogramms
zur
Wettbewerbsfähigkeit
und
Innovation
2005
angenommen
beschlossen
Das öffentliche
Konsultationsverfahren
endete
im September
2006.
http://www.europa.e
u.int/comm/environ
ment/air/cafe/index.
htm
http://europa.eu.int/
comm/energy/intelli
gent/index_en.html
http://www.europa.e
u.int/comm/energy/
green-paperenergy/index_en.ht
m
TEN http://www.europa.e
u.int/comm/ten/ener
gy/index_en.htm
165

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
ERREICHBARKEIT
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
TEN-Ts
Empf.
Gesamtetat:
EUR
20,35 Mrd.
(ca. 3 Mrd.
EUR / Jahr)
für 2007 -
2013
Meeresautobahnen
(Motorways of the
Sea)
Teil der
TEN-T
Rechtliche
Leitlinien
und
Förderung
Zeitraum Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
2007-2013 30 vorrangige Projekte, von denen die folgenden 13 teilweise oder
vollständig in NWE liegen:
2. Hochgeschwindigkeitszug Paris-Brüssel/Brüssel-Köln-Amsterdam-
London
4. Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke Ost
5. Betuwe-Strecke
9. Eisenbahnverbindung Cork-Dublin-Belfast-Stanraer (2001)
13. Straßenverbindung Irland/Vereinigtes Königreich/Benelux
14. Eisenbahnhauptstrecke Westküste (West Coast Main Line)
17. Eisenbahnverbindung Paris-Stuttgart-Wien-Bratislava
18. Binnenwasserstraße Rhein/Maas-Main-Donau
21. Motorways of the Sea: Hochgeschwindigkeitsseewege in
Westeuropa (von Portugal und Spanien über den Atlantikbogen zur
Nordsee und Irischen See)
24. Eisenbahnverbindung Lyon/Genf-Basel-Duisburg-
Rotterdam/Antwerpen
26. Eisenbahn-/Straßenverbindung Irland/Vereinigtes Königreicheuropäisches
Festland
28. Eisenbahnverbindung "EuropCaprail" zwischen Brüssel, Luxemburg
und Straßburg
30. Binnenwasserstraße Seine-Schelde
Initiative zur Förderung des nachhaltigen Güterverkehrs im und durch
den europäischen Wirtschaftsraum und zur Unterstützung der
Hafenentwicklung durch die Einführung neuer intermodaler seegestützter
Logistikketten in Europa.
Die drei Hauptziele der Projekte im Rahmen des Programms lauten:
(1) Konzentration des Güterstroms auf seegestützte Logistikketten;
(2) Stärkung der Kohäsion;
(3) Entlastung der Straßen durch Modal Shift.
Für die Entwicklung von Projekten, die für Europa von Bedeutung sind,
wurden vier Korridore festgelegt:
• Meeresautobahn Ostsee (verbindet Mitgliedstaaten an der Ostsee
mit Mitgliedstaaten im Mittel- und Westeuropa, einschl. der Route
durch den Nord-Ostseekanal);
• Meeresautobahn Westeuropa (von Portugal und Spanien über den
Atlantikbogen zur Nordsee und Irischen See);
• Meeresautobahn Südosteuropa (verbindet Adriatisches Meer,
Ionisches Meer und östliches Mittelmeer einschl. Zypern);
• Meeresautobahn Südwesteuropa (westliches Mittelmeer, verbindet
TEN
Weißbuch
Transport
TEN-T
Status
angenommen
Ausschreibungsrun
de
TEN-T-Leitlinien
am 29. April 2004
angenommen
Bis zum Jahr 2010
soll das Netz der
Meeresautobahnen
in den vier
Korridoren
eingerichtet sein
Webseite
http://www.europa.
eu.int/comm/ten/tra
nsport/index_en.ht
m
Karten:
http://www.europa.
eu.int/comm/ten/tra
nsport/maps/index
_en.htm
http://europa.eu.int/
comm/transport/inte
rmodality/motorway
s_sea/index_en.htm
Karte:
http://www.europa.e
u.int/comm/transpor
t/intermodality/moto
rways_sea/doc/200
4_07_30_map_mot
orways_sea.pdf
166

Anhang
Spanien, Frankreich, Italien und Malta, mit Anbindung an die
Meeresautobahn Südosteuropa und an das Schwarze Meer).
167

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Bezeichnung Typ /
verfügbare
NAIADES –
Integriertes
Aktionsprogramm
für die
Binnenschifffahrt
Die Europäische
Verkehrspolitik bis
2010:
Weichenstellung
für die Zukunft
Marco Polo II-
Programm
CIVITAS-Initiative
Mittel
Mitteilung/
Aktionsprogramm
Zeitraum Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
2006-2013 • Fünf strategische Bereiche einer umfassenden
Binnenschifffahrtspolitik: Markt, Flotte, Arbeitsplätze und
Fachwissen, Image und Infrastruktur
• Gedanken zu einer geeigneten Organisationsstruktur,
Empfehlungen zu Legislativ-, Koordinierungs- und
Unterstützungsmaßnahmen
Weißbuch Bis 2010 • Ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen den Verkehrsträgern
• Engpässe beseitigen
• Die Verkehrspolitik auf den Benutzer ausrichten
• Der Globalisierung des Verkehrs Herr werden
Förderprogramm
EUR 400
Mio.
Von der
EUkofinanziert
Gesamtetat
der Initiative
über EUR
300 Mio.
2007-2013 • Entlastung des Straßenverkehrs, Verbesserung der
Umweltfreundlichkeit des Güterverkehrssystems in der EU und
Verbesserung der Intermodalität
• Unterstützung von Vorhaben im Güterverkehr, Logistikbereich und
anderen relevanten Märkten, Maßnahmen im Rahmen der
"Meeresautobahnen" und zur Verringerung des
Straßengüterverkehrs
CIVITAS II
(2005-
2009)
Von Städten koordiniertes Programm.
Ziele:
• Förderung und Implementierung nachhaltiger, sauberer und
(energie)effizienter städtischer Transportmittel
• Implementierung integrierter technologischer und strategischer
Maßnahmenbündel im Energie- und Transportbereich in 8
Maßnahmenkategorien (Zufahrtsbeschränkungen, saubere
Kraftstoffe und Fahrzeuge, kollektiver Personenverkehr, integrierte
Preisgestaltungsstrategien, weniger Autos-Lifestyle, "weiche"
Maßnahmen, Verkehrsmanagement, städtischer Güterverkehr)
• Schaffung einer kritischen Masse und von Innovationsmärkten
Weißbuch: Die
Europäische
Verkehrspolitik
bis 2010:
Weichenstellung
für die Zukunft
Weißbuch: Die
Europäische
Verkehrspolitik
bis 2010:
Weichenstellung
für die Zukunft
(auch relevant
für Schwerpunktbereich
"nachhaltige
städtische
Entwicklung")
Status
Mitteilung im
Januar 2006
angenommen
Webseite
http://ec.europa.eu/
transport/iw/prospe
ct/index_en.htm
2001 angenommen http://www.europa.
eu.int/comm/transp
ort/white_paper/do
cuments/doc/lb_tex
te_complet_en.pdf
Verordnung im
November 2006
angenommen
läuft
Fortsetzung wird
diskutiert
http://europa.eu.int/
comm/transport/ma
rcopolo/index_en.h
tm
http://www.civitasinitiative.org
168

Anhang
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
QuickStart-
Programm
ca. EUR 60
Mrd. bis
2010
Zeitraum Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
Bis 2010
Das Programm deckt Schlüsselbereiche für Investitionen in Netzwerke
und Wissen ab, die in den kommenden drei Jahren auf den Weg
gebracht werden können. Themenschwerpunkte:
1) Investitionen in Netze
• QuickStart-Transportprojekte: TEN-T-Abschnitte, meist
grenzüberschreitende Schienenverbindungen, See- und
Binnenschifffahrt oder Schienenverbindungen als Verbindung zu
anderen Netzen wie den "Meeresautobahnen" (Motorways of the
sea)
• Unterstützung des Galileo-Satellitennavigationssystems
• 17 potenzielle QuickStart-Energieverbindungen (aus den TEN-
Vorschlägen)
• 3 Breitband-Projekte: Projekte zur Reduzierung der digitalen Kluft
(peripher gelegene und ländliche Regionen), Mobilkommunikation
und -technologie, (Forschungsvorhaben, die sich mit der Einführung
der 3G-Mobilkommunikationssysteme befassen);
Infrastrukturprojekte zu IuK-basierten Forschungsnetzen (weiterer
Ausbau des Géant-Netzes, das Hochschulen und
Forschungseinrichtungen miteinander verbindet)
TEN
Strukturfonds
Status
Webseite
http://europa.eu.int/
eurlex/en/com/rpt/200
3/com2003_0690e
n01.pdf
2) Investitionen in Wissen
• Akzent auf Schlüsseltechnologien: Nanoelektronik, Laser der neuen
Generation und Wasserstoff als Energieträger
• Position der EU in der Raumfahrt GMES - weitere Förderung des
neuen satellitengestützten Systems für die globale Umwelt- und
Sicherheitsüberwachung (voraussichtlich im Jahr 2008
betriebsbereit) und Bau einer Startrampe für Sojus-Raketen
169

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Programm zur
Unterstützung der
IKT-Politik
i2010 - eine
europäische
Informationsgesellschaft
für
Wachstum und
Beschäftigung
eContent Plus
IDABC (European
eGovernment
services)
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
Förderprogramm
Etat EUR
728 Mio.
Strategie Drei strategische Schwerpunktbereiche:
• Schaffung eines offenen und wettbewerbsfähigen Binnenmarktes
für die Informationsgesellschaft und Mediendienstleistungen in der
EU
• Erhöhung der EU-Investitionen in die Forschungsarbeit zu
Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) um 80%
• Verwirklichung einer Informations- und Mediengesellschaft auf
Grundlage der Integration
Förderprogramm
EUR 149
Mio.
Zeitraum Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
2007-2013 • Förderung der neuen, zusammenwachsenden Märkte für
elektronische Netze, Medieninhalte und digitale Technologien
• Prüfung möglicher Lösungen für die Engpässe, die eine stärkere
Verbreitung elektronischer Dienstleistungen in Europa behindern
• Förderung der Modernisierung von Dienstleistungen der
öffentlichen Hand, so dass Produktivität und Dienstleistungsqualität
steigen
2005-2008 • Bewältigung organisatorischer Hürden und Förderung der
Abwicklung spitzentechnologischer Lösungen zur Verbesserung der
Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit digitaler Materialien in
einem mehrsprachigen Umfeld
• Das Programm zielt auf spezielle Marktbereiche ab, in denen die
Entwicklung bisher nur langsam vorangeschritten ist:
geographische (als zentraler Bestandteil von Inhalten des
öffentlichen Sektors), pädagogische, kulturelle, wissenschaftliche
und akademische Inhalte
2005-2009 IDABC= Interoperable Delivery of European eGovernment Services to
public Administrations, Business and Citizens.
IuK-basiert:
• Förderung der Erbringung grenzüberschreitender Dienste des
Teil des
Rahmenprogramms
zur
Wettbewerbsfähigkeit
und
Innovation
Das Programm
knüpft an die
Zielsetzungen
der Programme
e-TEN, Modinis
und e-Content
an (im Einklang
mit der neuen
integrierten
Strategie i2010 -
Eine
europäische
Informationsges
ellschaft 2010..
eEurope
Status
beschlossen
Initiative am 1. Juni
2005 angenommen
genehmigt
Arbeitsprogramm
am 28. Februar
2006 angenommen
Webseite
http://europa.eu.int/
comm/undenterpris
e/enterprise_policy/
cip/index_en.htm#i
ct
http://europa.eu.int/
information_society
/activities/eten/new
sroom/programme/
framework/index_e
n.htm
http://europa.eu.int/
information_society
/eeurope/i2010/ind
ex_en.htm
http://europa.eu.int/
information_society
/activities/econtent
plus/index_en.htm
http://europa.eu.int/
idabc/
Arbeitsprogramm:
http://europa.eu.int/
idabc/servlets/Doc?
170

Anhang
öffentlichen Sektors für Bürger und Unternehmen in Europa
• Verbesserung der Effizienz und Zusammenarbeit der öffentlichen
Verwaltungen Europas und
• Beitrag dazu, Europa zu einem attraktiven Lebens-, Arbeits- und
Investitionsstandort zu machen
id=24379
171

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
NACHHALTIGE STÄDTISCHE ENTWICKLUNG
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
Thematische
Strategie zur
städtischen
Umwelt
“A European
approach to
sustainable
communities”
(das Bristol-
Abkommen)
Thematische
Strategie
Zeitraum Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
Bessere Integration der bestehenden EU-Umweltpolitik und EU-
Umweltgesetzgebung auf lokaler Ebene durch die Unterstützung
kommunaler Behörden, bei der Städtepolitik nach stärker integrierten
Konzepten vorzugehen.
Maßnahmen:
• Leitlinien für eine integrierte Umweltpolitik
• Leitlinien für Pläne für einen nachhaltigen städtischen Nahverkehr
• Förderung eines EU-weiten Austausches von Best Practices
• Internet-Portal der Kommission für kommunale Behörden
• Fortbildung
Politik Im Abkommen von Bristol (Bristol Accord) werden acht Eigenschaften
einer nachhaltigen Kommune definiert und wird ein Austausch von Good
Practices und Fallstudien vereinbart.
Eigenschaften nachhaltiger Kommunen:
• aktiv, ganzheitlich und sicher
• gut verwaltet
• gut angebunden
• gutes Dienstleistungsangebot
• umweltbewusst
• aufstrebend
• gut konzipiert und angelegt
• fair
6.
Umweltaktionsprogramm
Status
im Januar 2006
angenommen
Unter britischem
EU-Vorsitz
beschlossen:
Informelle EU-
Ministertagung zu
nachhaltigen
Kommunen,
November 2005
Webseite
http://www.europa.
eu.int/comm/enviro
nment/urban/pdf/co
m_2005_0718_en.
pdf
http://www.commu
nities.gov.uk/pub/5
23/PolicyPapersUK
PresidencyEUMinis
terialInformalonSus
tainableCommuniti
es_id1162523.pdf
Kultur 2007 Bis 2006:
EUR 167 Mio.
Ab 2007:
empf. Etat:
EUR 408 Mio.
Weitere Vorschläge:
• Ausweitung des Wirkungsbereichs von EIB-Finanzierungen und
• Förderung allgemeiner "Place-making"-Kenntnisse
2007-2013 Ziele:
• Förderung der Erhaltung des kulturellen Erbes von europäischer
Bedeutung und des Wissens darüber;
• Unterstützung der grenzüberschreitenden Mobilität von Menschen,
die im Kultursektor arbeiten;
• Unterstützung der internationalen Verbreitung von künstlerischen
und kulturellen Werken und Erzeugnissen;
• Förderung des interkulturellen Dialogs.
formales
Annahmeverfahren
läuft
http://ec.europa.eu/
culture/eac/index_e
n.html
172

Anhang
Bezeichnung Typ /
verfügbare
Mittel
URBACT-
Folgeprogramm
EUKN European
Urban Knowledge
Network
Netzwerk /
interaktives
Portal
Zeitraum Themen / Schwerpunktbereiche Bezug zu
anderen
Initiativen
2006-2013 Vorschlag für ein neues Rahmenprogramm zur Erweiterung des
URBACT-Netzes auf alle Städte Europas und zum Ausbau der
Erfahrungen, die im Rahmen einzelstaatlicher Netzwerke und im
European Urban Knowledge Network (EUKN) gesammelt wurden
Sechs Themen:
• soziale Eingliederung und Integration;
• Wohnungswesen;
• Verkehr und Infrastruktur;
• städtische Umwelt;
• Wirtschaft, Wissen und Beschäftigung;
• Sicherheit und Verbrechensbekämpfung.
EUKN
(www.eukn.org)
Status
Fortsetzung wird
diskutiert
gestartet im Jahr
2005
Webseite
www.urbact.org
www.eukn.org
Die
Kohäsionspolitik
und die Städte:
Der Beitrag der
Städte zu
Wachstum und
Beschäftigung in
den Regionen
November
2005 –
heute
Best Practices, Zusammenfassungen praktischer Studien,
Beschreibungen erfolgreicher Strategien zur Stadtentwicklung auf
lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene und
Beschreibungen relevanter Netzwerke.
Attraktive Städte:
• Verkehr, Erreichbarkeit und Mobilität
• Zugang zu Diensten und Einrichtungen
• Natürliche und physische Umwelt
• Kultur
Unterstützung für Innovation, unternehmerische Initiative und
wissensgestützte Wirtschaft
• Maßnahmen für KMU und Kleinstunternehmen
• Innovation und die wissensgestützte Wirtschaft
Mitteilung
der
Kommission
EU-
Kohäsionspolitik
2007-2013 /
Gemeinschaftlichen
Leitlinien
zur Kohäsion
Öffentliche
Anhörung bis
Februar 2006
Ergebnisse sind in
die endgültige
Fassung der
Gemeinschaftlichen
Leitlinien
eingeflossen
http://europa.eu.int
/comm/regional_p
olicy/consultation/
urban/contri_urba
n_en.pdf
Mehr und bessere Arbeitsplätze
• Das Paradox der Städte: hohe Arbeitslosigkeit trotz eines großen
Arbeitsplatzangebots
• Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit durch Anhebung des
allgemeinen und beruflichen Bildungsstands
Unterschiede in den Städten
• Förderung der sozialen Eingliederung und der Chancengleichheit
• Mehr Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger
Governance
• Städte und Regionen
• Der integrierte Ansatz für eine nachhaltige Stadtentwicklung
• Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger
• Netzwerke und Erfahrungsaustausch (URBACT-Erweiterung)
173

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Finanzierung der städtischen Entwicklung und Erneuerung
• Entwicklung von Finanzengineering (JEREMIE)
• öffentlich-private Partnerschaften
174

Anhang
D) ÜBERSICHT ÜBER DIE SCHWERPUNKTBEREICHE DER NATIONALEN
STRATEGISCHEN RAHMENPLÄNE DER AM NWE-PROGRAMM BETEILIGTEN
MITGLIEDSTAATEN IN BEZUG AUF DIE KOHÄSIONSPOLITIK ZUR
WETTBEWERBSFÄHIGKEIT UND ZUSAMMENARBEIT
Belgien
(Flandern)
Überarbeiteter strategischer Rahmenplan Flandern (Belgien)
Gesamtziel: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der
flämischen Wirtschaft, die weitere Entwicklung Flanderns als Wissens- und
Unternehmensregion unter Berücksichtigung der nachhaltigen und
ausgewogenen Entwicklung städtischer und ländlicher Gebiete
Die Strategie des flämischen Entwurfs für den strategischen Rahmenplan in
Bezug auf die EFRE-Beihilfe orientiert sich an vier
Hauptschwerpunktbereichen. Die nachhaltige und ausgewogene
Entwicklung ländlicher Gebiete ist in die drei ersten Schwerpunktbereiche
eingebettet.
In allen vier Schwerpunktbereichen stehen drei horizontale Themen im
Vordergrund: territoriale Dimension, nachhaltige Entwicklung und Umwelt,
interregionale Zusammenarbeit.
Hauptschwerpunktbereiche:
1) Förderung und Schaffung von Anreizen für Wissenswirtschaft
und Innovation
• Sensibilisierung von Akteuren im privaten und gemeinnützigen Sektor in
Bezug auf die Bedeutung von Wissen und Zusammenarbeit
zwischen/mit anderen Wissensakteuren (Unternehmen,
Forschungszentren, Bildungseinrichtungen usw.)
• Unterstützung von Schulungen und Begleitungsangeboten zur
Verbesserung des Wissenstransfers ("Knowledge Brokers",
verbesserter Zugang zu strategischem und berufsspezifischem
Fachwissen, Unterstützung von Einzelnen und Gruppen im
Wissenssektor, Business Modelling)
• Gründung von Kooperationsinitiativen (Netzwerke, Clusters, Foren) und
Schaffung von Anreizen für einen Austausch zwischen verschiedenen
Akteuren (öffentlicher Sektor, Großunternehmen, KMU, gemeinnützige
Organisationen, Forschungszentren, Bildungseinrichtungen)
• Hervorhebung des internationalen Charakters der Wissenswirtschaft
(Unterstützung von KMU bei der Teilnahme an internationalen
Programmen, Schaffung von Verbindungen zwischen flämischen und
ausländischen Clustern, Optimierung internationaler Vermarktung)
• Unterstützung innovativer Beispiele/Pilotprojekte im Bereich von
Wissensanwendungen (vor allem Demonstrationseffekt und
Übertragbarkeit von Wissen)
• Förderung von Innovation im Hinblick auf zunehmende ökologische
Effizienz, nachhaltige Fertigungsmethoden und
Verbraucherverhaltensmuster, Umwelt- und Energietechnologien und
Systeminnovation
• Förderung von Innovation in für ländliche Gebiete typischen
Wirtschaftssektoren (Tourismus, regionale Markenbildung,…)
2) Förderung unternehmerischer Initiative
• Schaffung von Anreizen für unternehmerisches Handeln Einzelner,
175

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
ganzer Unternehmen und der Gesellschaft (insbesondere im Hinblick
auf bestimmte Zielgruppen, z.B. junge Menschen, Frauen, Menschen
über 45, Zuwanderer)
• Schaffung besserer Rahmenbedingungen für unternehmerisches
Handeln
• Erleichterung von Unternehmensgründungen, -erweiterungen und
-übernahmen
• bessere Informationen über Risikokapital/Finanzierungen
• Förderung einer internationalen und ethischen unternehmerischen
Haltung
• Mix aus einander ergänzenden Maßnahmen in städtischen, periurbanen
und ländlichen Gegenden unter besonderer Berücksichtigung der
ländlichen Gebiete
3) Optimierung externer raumwirtschaftlicher Faktoren
• Verbesserung externer raumwirtschaftlicher Faktoren zur Schaffung
eines attraktiven Umfelds für die Ansiedlung und Entwicklung von
Unternehmen (einschl. Entwicklung von Industriebrachflächen)
• nachhaltige Unternehmensstandorte/Industriegelände (Gestaltung,
Entwicklung, Funktionsfähigkeit, nachhaltiges und langfristiges
Management von Gewerbeflächen)
• Verbesserte Erreichbarkeit von Unternehmens-/Industriestandorten
• Verbesserung und Optimierung der Logistiksysteme, Verbesserung der
(internationalen) Erreichbarkeit und Funktion der "Wirtschaftsportale" als
wichtige Standortfaktoren für Unternehmen
• regionalspezifische Anpassung von Strategien (z.B. andere
Schwerpunkte und/oder Unternehmen in ländlichen Gebieten als in
städtischeren Gegenden), integrierte Ansiedlung von Unternehmens-
/Industriestandorten in ländlichen Gegenden
• integriertes Wassermanagement (Hochwasserschutz, Schutz der
Wasserqualität, Entwicklung von Wasserstraßen im Logistiknetzwerk,
Gewährleistung der touristischen Bedeutung und natürlichen Attraktivität
von Gewässern)
• Entwicklung einer gesunden und natürlichen Umwelt (im Sinne von
Natura 2000)
• Gewährleistung der Funktion ländlicher Gebiete sowohl im Hinblick auf
die Lebensqualität und die Qualität der natürlichen Umgebung als auch
auf ihre Attraktivität als Standort für kleine Innovationsunternehmen
4) Verbesserung der städtischen Entwicklung
• Stärkung von Städten und städtischen Regionen zur Schaffung von
Wachstum, Innovation und Beschäftigung
• städtische Erneuerung - Revitalisierung benachteiligter Gebiete in
Großstädten
• Entwicklung und Stärkung komplementärer räumlicher Netze,
Unterstützung integrierter städtischer Entwicklungsprojekte (Akzent auf
Wirtschaft und Mobilität als Zugpferd für andere Themen)
• Schaffung von Anreizen für die Zusammenarbeit zwischen Städten in
regionalen Kooperationsforen zur Schaffung kritischer Masse
• Vier Leitlinien:
- Stärkung der Wirtschaft in städtischen Gebieten (Schaffung und
Erhalt von Raum für Unternehmen und Wirtschaftsaktivitäten)
- Verbesserung der internen und externen Erreichbarkeit in und
zwischen städtischen Gebieten und Steigerung der Attraktivität von
Städten
176

Anhang
- Verbesserung der Lebensqualität in Städten/städtischen Gebieten
- Entwicklung des soziokulturellen Sektors als Mittel zur positiven
sozioökonomischen Entwicklung von Städten
Der NSRP und Ziel 3
Es wird auf die Bedeutung der intensivierten Zusammenarbeit zwischen
den europäischen Regionen bei der Steigerung von Wettbewerbsfähigkeit
und Wirtschaftswachstum hingewiesen.
Der zukünftigen Nutzung der Dynamik der derzeitigen Interreg III-
Programme wird hohe Bedeutung beigemessen.
Der NSRP nennt zukünftige Ziel-3-Programme, an denen Flandern sich
beteiligen möchte.
Belgien
(Wallonien)
Belgien
(Brüssel)
Der NSRP und die interregionale Zusammenarbeit
Der Rahmenplan bietet die Möglichkeit zur interregionalen Zusammenarbeit
mit mindestens einer Region aus einem anderen Mitgliedstaat zum
Austausch von Erfahrungen und Best Practices im Zusammenhang mit den
vier Schwerpunktbereichen.
Wallonien widmet seinen strategischen Rahmenplan explizit den Zielen
"Konvergenz" und "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung"
und optional dem Ziel "Territoriale Zusammenarbeit".
Der strategische Rahmenplan Walloniens setzt auf eine effektive/reale
Komplementaritiät zwischen Programmen und Maßnahmen im Rahmen des
Ziels der "Territorialen Zusammenarbeit" und Programmen und
Maßnahmen unter den Zielen "Konvergenz" und "Regionale
Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung".
Die Internationalisierung bzw. die internationale Dimension, die
grundlegender Bestandteil der Zielsetzung der territorialen Zusammenarbeit
ist, gilt als wichtiges Element bei der Unterstützung der allgemeinen
Wirtschaftsentwicklungsstrategie Walloniens.
Der Rahmenplan nennt die folgenden Schwerpunktbereiche zur
Unterstützung der internationalen Dimension der
Wirtschaftsentwicklungsstrategie Walloniens:
• Internationalisierung von Unternehmen, Eingliederung von
Unternehmen in europäische Netzwerke;
• Entwicklung von Kooperationsplänen mit benachbarten "pôles de
compétitivité";
• Einbindung und Vernetzung der Region Wallonien in europäische(n)
Forschungsnetze(n);
• Internationalisierung bestimmter städtischer Gebiete und Eingliederung
dieser Gebiete in Netzwerke.
Die wichtigsten Zielsetzungen des strategischen Rahmenplans der
Hauptstadtregion Brüssel lauten:
• ausgewogene territoriale Entwicklung der Region Brüssel und
Aufhebung der wirtschaftlichen, sozialen und umweltbezogenen
Ungleichgewichte innerhalb der Region;
• Wachstum der Wirtschaftsaktivitäten, Innovation und Beschäftigung.
Der strategische Rahmenplan für Brüssel nennt drei thematische
177

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Schwerpunkte:
1. Stärkung des territorialen Zusammenhalts
Das vorrangige Ziel dieses Schwerpunktbereichs ist die nachhaltige und
integrierte Entwicklung der sozioökonomisch empfindlichen Zone der
Region Brüssel. Dieser Schwerpunktbereich befasst sich mit Themen
wie der Stärkung des Wirtschaftspotenzials, der Schaffung
sozioökonomischer Infrastruktur, der Verbesserung der Lebensqualität
und der Attraktivität der Interventionszone, der Beseitigung städtischer
Barrieren und der Aufwertung des touristischen und gewerblichen
Potenzials der Zone.
2. Steigerung der territorialen Wettbewerbsfähigkeit
Das vorrangige Ziel dieses Schwerpunktbereichs ist die Steigerung der
Attraktivität der sozioökonomisch empfindlichen Zone der Region
Brüssel durch mehr Wirtschaftsentwicklung und Innovationsinitiativen
innerhalb der Interventionszone dieses Schwerpunktbereichs.
Unterstützt wird:
- die Gründung neuer Unternehmen in Sektoren, die Arbeitsplätze
schaffen;
- spezielle Wirtschaftssektoren, die bereits in der Zone ansässig sind;
- Management und Professionalisierung von Begleitungs- und
Beratungsdienstleistungen für Unternehmen und Investitionen und
Zugang zu Kapital für Unternehmensgründer, die in der Zone
investieren;
- Einrichtung neuer Innovationszentren in der Zone.
3. Beschäftigung und sozialer Zusammenhalt
Vorrangiges Ziel ist die Stärkung des sozialen Zusammenhalts für mehr
Beschäftigung in der Hauptstadtregion Brüssel. Unterstützt werden:
- Arbeitsuchende beim Zugang zum Arbeitsmarkt;
- Initiativen, die sich mit der professionellen Integration Arbeitsloser
befassen;
- die Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt;
- die Entwicklung und das Management von Partnerschaften
zugunsten von Arbeitsuchenden und Arbeitgebern;
- Maßnahmen, die auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes
zugeschnitten sind und die genaue Prognosen dieser Bedürfnisse
liefern.
Die drei übergreifenden Schwerpunktbereiche des strategischen
Rahmenplans für Brüssel lauten:
1. nachhaltige Entwicklung
2. Innovation
3. Governance, Partnerschaft und Chancengleichheit.
Territoriale Zusammenarbeit
Das Ziel ist die Entwicklung kohärenter Projekte, die es Akteuren
ermöglichen, ihre Arbeit im Rahmen der territorialen Zusammenarbeit dicht
an den Leitlinien und Themen des vorrangigen Ziels (II) zu orientieren. Der
Akzent soll auf Strukturprojekten liegen, die im Rahmen eines
sektorübergreifenden Ansatzes mehrere Ziele gleichzeitig verfolgen.
Projektpartnerschaften müssen die speziellen Merkmale der Region
berücksichtigen: ihre Größe, ihren dreifachen Status als Stadt, Region und
178

Anhang
als nationale, regionale und europäische Hauptstadt.
Das Ziel der Hauptstadtregion Brüssel im Hinblick auf die territoriale
Zusammenarbeit besteht in der Unterstützung der regionalen
Schwerpunktbereiche, wie sie im strategischen Rahmenplan aufgeführt
sind. Brüssel ist Stadt und Region zugleich. Deshalb erscheint es
besonders wichtig, das Thema der städtischen Entwicklung in
Kooperationsnetzwerken - insbesondere innerhalb von Nordwesteuropa, wo
Regionen sich in vergleichbaren Situationen befinden - in den Vordergrund
zu stellen. Die Region zielt vor allem auf die Beteiligung an Projekten mit
hohem Mehrwert für die regionale Entwicklung ab: Konzepte wie
Polyzentrismus (Schaffung von Netzwerken komplementärer Städte),
Suche nach Synergien, Gründung von Arbeitsgemeinschaften, neue
Verwaltungsformen und Instrumente zugunsten harmonischer Beziehungen
zwischen Städten untereinander und zwischen Städten und deren
Hinterland. Städte und städtische Regionen sind wichtige
Wachstumszentren. Diese Wachstumszentren tragen u.a. dazu bei, die
Ziele von Lissabon und Göteborg zu erreichen. Um zu diesen Zielen
beitragen zu können, müssen die Städte über die entsprechenden Mittel
und Instrumente verfügen. Sie müssen (vorhandene) funktionale
Spezialisierungen (Nischen) entwickeln, komplementäre Wachstumszentren
einrichten und ihr entsprechendes Potenzial (Humankapital) beispielsweise
bei der Gründung von KMU und Innovationsnetzen und Kompetenzzentren
optimal nutzen. Außerdem muss der Begriff "Innovation" in seiner weiteren
Bedeutung verwendet werden: Innovation in jedem Sektor - beispielsweise
auch in Sektoren, die typisch für Städte sind und die für Brüssel wichtig
sind, wie das Bauwesen, Dienstleistungen, Tourismus, Kreativindustrie
(Mode, Kunst…). Gemeinschaftsinitiativen sind in Bereichen wie
Fortbildung oder der Steigerung der unternehmerischen Initiative und
Innovation denkbar. Maßnahmen sind vor allem bei der Anwerbung von
Unternehmen, innovativen Aktivitäten, KMU und anderen Arten von
Investitionsaktivitäten in sozioökonomisch schwächer gestellten Teilen der
Stadt erforderlich. Gleichzeitig sehen sich Städte mit Problemen
konfrontiert, die den Innovations- und Kreativitätsprozess gefährden
(soziale Ausgrenzung, Armut, mangelnde Qualität des öffentlichen Raums
in einigen Zentrumsgebieten, Luftverschmutzung, Verkehrsproblematik,…).
Auch diese Probleme können in Zukunft im Rahmen territorialer
Kooperationsprogramme angegangen werden. Es müssen gemeinsame
Strategien erarbeitet werden, wie die verschiedenen innerstädtischen
Probleme effizient gelöst werden können, beispielsweise durch die
Implementierung der oben genannten Projekte zur Fortbildung der
Humanressourcen, zur Anwerbung von Investitionen und Innovation usw.
Der Zersiedlung kann mit Maßnahmen entgegengewirkt werden, die auf
eine höhere Attraktivität der Städte für Bürger und Investoren sowie auf die
Verbesserung der städtischen Umwelt und der Verfügbarkeit und Qualität
der städtischen Infrastruktur, (öffentlichen) Dienstleistungen usw. abzielen.
Hierzu gehören auch Projekte zur Entwicklung und Stärkung der kulturellen
Werte einer Stadt (kulturelles Erbe, Kunst, kulturelle Vielfalt,…).
In Bezug auf das Management natürlicher Ressourcen und die Bekämpfung
des Klimawandels liegt der Akzent auf Maßnahmen zur Reduzierung der
Umweltverschmutzung, der Steigerung der Energieeffizienz in allen
Sektoren, zur Nutzung regenerativer Energiequellen usw. Insbesondere
sollten Projekte entwickelt werden, die sich mit den Themen ökologisches
Bauen und nachhaltige Architektur befassen (einschl. Aspekte wie
Fortbildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit).
179

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Deutschland
Die Schwerpunktbereiche im Hinblick auf die Themen Verkehr und
Erreichbarkeit beziehen sich auf: intelligente und nachhaltige
Transportlösungen, die insbesondere in städtischen Gebieten mit sehr
starkem Verkehrsaufkommen eine Rolle spielen (Optimierung von
Transportströmen und der vorhandenen Infrastruktur), die Bekämpfung von
Verkehrsproblemen und die Senkung der Abhängigkeit vom Pkw durch die
Entwicklung neuer ÖPNV-Lösungen, die Schaffung effizienter
Logistiksysteme und die Förderung multimodaler Transportlösungen mit
einem Akzent auf nachhaltigen Transportmodi, die Verbesserung der
Interoperabilität und Intermodalität im Güterverkehr (Transport per Schiene
und Wasserweg), die Stärkung des Potenzials und der
Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt und der Verbindungen sowie
der Zusammenarbeit zwischen See- und Binnenhäfen und die Einbindung
von Binnenhäfen in ihre (städtische) Umgebung.
Neue intermodale Knotenpunkte - wie die sich seit kurzem bildenden
Entwicklungszonen mit gemischten Funktionen und Eigenschaften -
müssen vollständig in ihre direkte Umgebung und das gesamte Stadtbild
integriert werden. Die Qualität des öffentlichen Raums ist ein
entscheidender Faktor für die Attraktivität dieser neuen städtischen
Gebiete. Generell könnten gemeinsame Strategien zur Schaffung solcher
qualitativ hochwertigen Räume entwickelt werden (der öffentliche Raum als
gemeinsamer Raum, Einbindung von Beleuchtungsplänen usw.).
Der Entwurf des nationalen strategischen Rahmenplans der Bundesrepublik
Deutschland orientiert sich an drei Hauptschwerpunkten, den so genannten
strategischen Zielen.
Der Rahmenplan betont die Diversität der einzelnen Bundesländer. Aus
diesem Grund wird jedes der 16 Bundesländer anhand der SWOT-Analyse
eigene Strategien zur Stärkung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit
im eigenen Land ausarbeiten. Neben Unterschieden weisen die einzelnen
Regionen in Deutschland aber auch gemeinsame Merkmale und Probleme
auf. Hierzu gehören der erforderliche Abbau der Arbeitslosigkeit, die
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit sowie die Förderung des Wachstums
und die Bewältigung der Globalisierung. Hierbei müssen alle Regionen dem
demographischen Wandel Rechnung tragen. Eine weitere Gemeinsamkeit
der Regionen in Deutschland ist ihre Wirtschaftsstruktur, die vorrangig von
kleinen und mittleren Unternehmen bestimmt wird.
Die Strategie und die Hauptziele des NSRP berücksichtigen sowohl die
nachhaltige städtische Entwicklung als auch die Entwicklung ländlicher
Gebiete.
Drei Ziele
1) Innovation und Erweiterung der Wissensgesellschaft sowie
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft
• Erweiterung der Wissensgesellschaft als grundlegende Voraussetzung
für eine nachhaltige moderne Gesellschaft;
• wettbewerbsfähige Gestaltung der Märkte;
• Verbesserung der Rahmenbedingungen für unternehmerische
Tätigkeiten, insbesondere durch die Schaffung von mehr Freiräumen für
private Initiativen und die Unterstützung junger und kleiner
Unternehmen;
180

Anhang
• Nutzung ökologischer Innovationen als Wettbewerbsvorteil.
2) Erhöhung der Attraktivität der Regionen für Investoren und
Einwohner durch nachhaltige Regionalentwicklung
• Gewährleistung und Verbesserung der Standortattraktivität deutscher
Regionen;
• Sicherung der Attraktivität deutscher Regionen für Beschäftigte und
Einwohner;
• Beseitigung von Hindernissen und Disparitäten in der regionalen
Entwicklung;
• Anpassung der jeweiligen Maßnahmen an die regionalen Stärken und
Schwächen: insbesondere Unterstützung von Regionen mit schwacher
Industriestruktur, städtischen Problembereichen und ländlichen oder
vom Fischfang abhängigen Regionen;
• im Rahmen dieser Maßnahmen liegt der Hauptakzent auf dem Erhalt
und der qualitativen Verbesserung der Infrastruktur (sowohl
leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur als auch technische Infrastruktur);
• gezielte Verbesserung der Umweltqualität, Nutzung der
Umweltpotenziale und Entwicklung ökologischer Innovationen.
3) Arbeitsmarkt auf neue Herausforderungen ausrichten – mehr und
bessere Arbeitsplätze
• Schaffung neuer und wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze;
• Anpassung des Arbeitsmarkts an die neuen Herausforderungen im
Zuge der fortschreitenden Globalisierung und des demographischen
Wandels;
• Steigerung der Arbeitsmarktbeteiligung;
• mehr Anpassungsfähigkeit der Beschäftigten;
• flexiblerer Arbeitsmarkt;
• Steigerung der Arbeitsmarktbeteiligung älterer Beschäftigter und
Integration von niedrig qualifizierten Arbeitnehmern und Zuwanderern in
den Arbeitsmarkt;
• Fortbildung und lebenslanges Lernen;
• Erweiterung der Wissensgesellschaft und Wandel der
Wirtschaftsstruktur.
Der NSRP und Ziel 3
Die Beschreibung der Ziele in Bezug auf die transnationale
Zusammenarbeit ist recht allgemein gehalten. Die Integration von Regionen
mit mangelnder Infrastruktur und Wirtschaftsstruktur wird besonders
hervorgehoben. Die transnationale Zusammenarbeit wird als wichtiger
Entwicklungsfaktor für die deutschen Städte und Regionen bezeichnet.
181

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Querschnittsziele
Umwelt – Schutz von Natur und Umwelt:
Berücksichtigung der Belange des Umwelt- und Naturschutzes sowohl bei
der Planung und Umsetzung als auch bei der Begleitung der
Kohäsionspolitik. Dabei gelten die folgenden Rahmenbedingungen:
• Umsetzung und Einhaltung des gemeinschaftlichen rechtlichen
Besitzstands im EU-Umweltrecht (z.B. Wasserrahmenrichtlinie,
Vogelschutz- und Habitatrichtlinie usw.);
• Einhaltung der Klimaschutzziele (Kyoto-Protokoll);
• Einhaltung nationaler Umweltstandards durch alle geförderten Regionen
und bei allen Maßnahmen;
• UVP für alle Projekte mit erheblichen Umweltauswirkungen;
• Verbesserung der Risikovorsorge als Voraussetzung für die Sicherung
der regionalen Wirtschaftsstandorte;
• Schaffung attraktiver Rahmenbedingungen für Unternehmen und ihre
Beschäftigten;
• Berücksichtigung der ökologischen Nachhaltigkeit bei Maßnahmen zur
Stärkung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhaltes.
Chancengleichheit
• Gestaltung von Lebensräumen und Förderung der Vereinbarkeit von
Beruf und Familie für Frauen und Männer;
• Berücksichtigung der Bedürfnisse und Potenziale von Frauen, Männern
und Familien;
• Steigerung der Frauenerwerbsbeteiligung;
• Stärkung des Unternehmertums und der Existenzgründung von Frauen;
• Förderung von Geschlechtergerechtigkeit in den Bereichen Bildung,
Forschung, Innovation.
Nachhaltige Stadtentwicklung:
• integrierte Strategien zur Vermeidung einer Konzentration
ökonomischer, sozialer und umweltbezogener Probleme innerhalb
städtischer Regionen;
• Förderung der lokalen Wirtschaft und Beschäftigung;
• Sanierung der physikalischen Umwelt;
• Konversion von Industriebrachen;
• Erhalt und Nutzung des historischen und kulturellen Erbes für
Wachstum und Beschäftigung;
• Maßnahmen, die den sich ändernden demographischen Strukturen
Rechnung tragen;
• Stärkung der Rolle der Städte im Hinblick auf ein nachhaltiges
regionales Wachstum.
182

Anhang
Niederlande
Irland
Die Strategie (Entwurf) bezieht sich auf drei Hauptthemen:
• Innovation, Unternehmertum und Wissenswirtschaft
• attraktive Regionen und Städte
• mehr und bessere Arbeitsplätze
Im Abschnitt über die transnationale territoriale Zusammenarbeit wird ein
Bezug zur Agenda von Rotterdam und den 4 EFRE-Themen hergestellt
(Innovation, Umwelt, Erreichbarkeit und nachhaltige städtische
Entwicklung). Allgemein soll genügend Flexibilität für transnationale
Diskussionen über den Programminhalt gegeben sein.
Innovation: transnationale Zusammenarbeit zur Stärkung der Verbindungen
zwischen Hochschulen und zur Förderung des Wissensaustausches
Umwelt: Hochwasserschutz an Flüssen, Erhalt großer Naturflächen,
biologische Vielfalt, natürliche Ressourcen, Verbesserung der
Wasserqualität und Auswirkungen des Naherholungs- und
Tourismussektors auf die Qualität und Quantität von Wasser.
Energieeffizienz und Risikoprävention, externe Sicherheit (Minimierung
natürlicher und technologischer Risiken, beispielsweise durch innovative
Transportlösungen für Gefahrguttransporte). Maritime Sicherheit und
Verbesserung der Umwelt in Häfen sowie Planung und umweltfreundliche
Installation von Energieinfrastruktur.
Erreichbarkeit: gemeinsame Studien zur Strukturplanung,
Trassenbeschlüssen und grenzüberschreitende privat-öffentliche
Partnerschaften, Verkehrsmanagementmodelle und kleinmaßstäbliche
Investitionen wie Anbindungen an Hauptinfrastruktur. Unterstützung eines
integrierten Ansatzes, beispielsweise der Entwicklung der Amsterdam-
Paris-Achse oder der Hauptstruktur als Verbindung zu Osteuropa.
Güterverkehr auf dem Wasserweg, z.B. "Flussinformationssysteme" und
Zusammenarbeit zwischen Häfen.
Nachhaltige Stadtentwicklung: Entwicklung und Verbesserung städtischer
Netzwerke und städtisch-ländlicher Beziehungen.
Angesichts des begrenzten Etats, der keine strategischen Großprojekte
zulässt, sollten Investitionen Pilotcharakter besitzen.
Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Programmen (Nord- und
Ostseeraum) in den Themenbereich Häfen, Küstenregionen und sichere
Energie (Anwendung der 20%-Regel).
Der nationale strategische Rahmenplan Irlands konzentriert sich auf die
folgenden drei Themenschwerpunktbereiche:
• Innovation, Wissen und unternehmerische Initiative
• Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Konnektivität städtischer
Zentren durch besseren Infrastrukturzugang und eine ökologische und
nachhaltige Entwicklung
• Bessere Ausbildung der Arbeitskräfte und mehr Beteiligung und
Aktivierung von Gruppen außerhalb der Berufsbevölkerung
Irland hat sich der erfolgeichen Umsetzung der Lissabon-Agenda
verschrieben. Dies wird auch in der Investitionsstrategie des nationalen
strategischen Rahmenplans deutlich, die ganz auf die Realisierung dieser
183

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Ziele zugeschnitten ist. Darüber hinaus legt der nationale strategische
Rahmenplan drei horizontale Grundsätze fest:
• Förderung nachhaltiger Entwicklung
• Förderung der Chancengleichheit
• Förderung der sozialen Eingliederung
Großbritannien
Der nationale strategische Rahmenplan nennt keine speziellen
Schwerpunktbereiche für das EU-Ziel der territorialen Zusammenarbeit.
Allerdings bekennt Irland sich zu diesem Ziel und möchte es aktiv an allen
Programmen teilnehmen, in deren Rahmen es Fördergelder erhält. Zudem
stellen die im Rahmen des irischen nationalen strategischen Rahmenplans
festgelegten Schwerpunktbereiche weitgehend eine Ergänzung der
Schwerpunktbereiche des NWE-Programms dar.
Der Entwurf für den nationalen strategischen Rahmenplan Großbritanniens
orientiert sich an 6 Hauptzielsetzungen:
• Förderung von Innovation und Wissenstransfer
• Förderung von unternehmerischer Initiative
• Fortbildung von Beschäftigten der mittleren Ebene
• Senkung der Zahl derjenigen, die ohne Beschäftigung sind
• Aufbau nachhaltiger Kommunen
• Verbesserung von Zugang und Konnektivität
Übergreifende Ziele
• Erhalt der makroökonomischen Stabilität
• Intensivierung des nachhaltigen Wachstums
• Verbesserung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit aller Regionen in
Großbritannien
Alle Strukturfondsprogramme müssen integrierte Strategien zu
Umweltbelangen und zur nachhaltigen Entwicklung beinhalten.
Schaffung von besonderen Anreizen für innovative Umwelttechnologien
Aufgreifen von Marktversagen (Lieferung von Waren oder Dienstleistungen)
Drei horizontale Themen:
1) nachhaltige Entwicklung, nachhaltige Produktion und nachhaltiges
Verbraucherverhalten
2) umweltbezogene Nachhaltigkeit
3) Chancengleichheit und Bekämpfung von Diskriminierung
Der NSRP und Ziel 3
184

Anhang
Der nationale strategische Rahmenplan Großbritanniens nennt keine
Schwerpunkte im Hinblick auf Ziel 3, da diese in enger Rücksprache mit
den anderen beteiligten Mitgliedstaaten entwickelt werden müssen. Die
britische Regierung bekennt sich jedoch weiterhin überzeugt zum
zukünftigen Kooperationsziel, einschließlich aller grenzüberschreitenden,
transnationalen und interregionalen Programme, in deren Rahmen
Großbritannien zwischen 2007 und 2013 Fördergelder erhält.
Frankreich
Die Analyse der Situation Frankreichs und der französischen Regionen
zeigt, dass das Land vor erheblichen wirtschaftlichen, sozialen und
umweltbezogenen Herausforderungen steht, die in engem Zusammenhang
mit den Themen der Lissabon/Göteborg-Agenda stehen.
Auf der Grundlage der Gemeinschaftlichen Leitlinien zur Kohäsion und der
Ziele der Kohäsionspolitik wurden Konsultationen unter den wichtigsten
Partnern auf nationaler und regionaler Ebene durchgeführt. So wurden
strategische Leitlinien ermittelt, die zwischen thematischen
Schwerpunktbereichen für die einzelnen Programme und Fonds und
territorialen Schwerpunktbereichen für den Förderzeitraum 2007-2013
unterscheiden.
Die strategischen Schwerpunktbereiche beinhalten eine mögliche
ungefähre Richtungsvorgabe für zukünftige Programme in den folgenden
vier Themenfeldern:
• Wirtschaftsumfeld und Förderung von Unternehmen mit Schwerpunkt
Innovation und territoriale Entwicklung;
• Bildung, Beschäftigung, Human Resources Management und soziale
Integration;
• Umweltschutz und Risikoprävention;
• nachhaltige Entwicklung.
Strategische Ausrichtung des französischen Rahmenplans in
Bezug auf zwei der drei Ziele des sozialen und wirtschaftlichen
Zusammenhalts
1) REGIONALE WETTBEWERBSFÄHIGKEIT UND BESCHÄFTIGUNG AUF DEM
FRANZÖSISCHEN FESTLAND
A – In den Regionen: Förderung der Attraktivität und Qualität der Regionen
im Zusammenhang mit Investitionen und Beschäftigung: strategische
Ausrichtung im Rahmen von EFRE
Schwerpunkt 1: Förderung von Innovation und Wissenswirtschaft
Schwerpunkt 2: Entwicklung von IuK-Technologie für die Wirtschaft und
Informationsgesellschaft
Schwerpunkt 3: Unterstützung von Unternehmen im Rahmen von
Maßnahmen zur territorialen Entwicklung
Schwerpunkt 4: Umweltschutz und Risikoprävention im Kontext einer
nachhaltigen Entwicklung
Schwerpunktbereich 5: Entwicklung von Verkehrsmitteln, die für den
Einzelnen und für die Wirtschaft eine Alternative zum Straßenverkehr
darstellen
B – mehr Beschäftigung, Aufwertung des Humankapitals und Sicherung der
185

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
sozialen Integration: strategische Ausrichtung im Rahmen des
Europäischen Sozialfonds
Schwerpunkt 1: Beitrag zur Anpassung der Beschäftigten und Unternehmen
an das sich wandelnde Wirtschaftsumfeld
Schwerpunkt 2: Verbesserung des Zugangs zur Beschäftigung für
Arbeitsuchende
Schwerpunkt 3: Verbesserung der sozialen Eingliederung durch die
Bekämpfung von Diskriminierung und Stärkung des sozialen
Zusammenhalts
Schwerpunkt 4: Investitionen in Humankapital
Schwerpunkt 5: Entwicklung von Partnerschaften und Schaffung eines
Netzwerks für Beschäftigung und Integration
Schwerpunkt 6: Unterstützung grenzüberschreitender Maßnahmen und
interregionaler Zusammenarbeit in den Bereichen Beschäftigung und
soziale Integration
C – Territoriale Dimension der Kohäsion und der nachhaltigen Entwicklung
1. Erarbeitung von Interventionsstrategien innerhalb der Projektgebiete
2. städtische Zonen – Quelle wirtschaftlicher, sozialer und kultureller
Dynamik
3. besondere Unterstützung für ländliche Regionen und Regionen, die vom
Fischfang abhängig sind
4. Interregionale Gebiete und geographisch oder landschaftlich
benachteiligter Gebiete
2) Der NSRP und Ziel 3
Im Hinblick auf die 3 Leitlinien: Entwicklung strategischer Projekte
A – Grenzüberschreitende Zusammenarbeit:
Projekte für Gebiete mit hohem Integrationspotenzial
Zusammenarbeit im Wirtschaftsbereich
Erreichbarkeit, Innovation, Forschung und Hochschulaktivitäten
Risikoprävention
natürliche und kulturelle Ressourcen
B – Regionale Integration von Überseeregionen in ihre Umgebung
Luxemburg
C - Interregionale Zusammenarbeit
Hintergrund: Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist gerade für
kleine Länder wie das Großherzogtum Luxemburg besonders wichtig, da
sie nicht nur von ihren Nachbarländern (in diesem Fall vor allem von der
Grand Region) sondern von allen europäischen Ländern in hohem Maße
abhängig sind.
Da Luxemburg und die Grand Region weder Teil eines Metropolraums sind
noch in einem der Eurokorridore liegen, muss nach alternativen Wegen
gesucht werden, ein Gegengewicht zu den globalen Zentren zu schaffen,
wie es das Räumliche Leitbild für NWE (2000) vorsieht.
Hauptziel: Intensivierung der Zusammenarbeit nicht nur innerhalb der
Grand Region, sondern auch mit anderen dynamischen Regionen in
Europa (insbesondere in Nordwesteuropa) durch die Teilnahme an
strategischen Projekten mit starker territorialer Auswirkung, die einen
186

Anhang
Beitrag zur Implementierung nationaler Ziele leisten.
Es sollen Vorteile aus Synergien und Komplementaritäten zwischen
grenzüberschreitenden, transnationalen und interregionalen
Kooperationsprogrammen gezogen werden.
Die Bedeutung der territorialen Dimension von Themen/Projekten wird
hervorgehoben.
Der Rahmenplan nennt 6 Schwerpunktbereiche für die territoriale
Zusammenarbeit:
1) Entwicklung/Unterstützung von KMU
2) Förderung von Bildung und Forschung
3) territoriale Entwicklung
4) Erreichbarkeit
5) Umwelt
6) Governance
Der Rahmenplan führt Beispiele möglicher Projektthemen auf, wie die
Entwicklung von Korridoren und peripher gelegenen Gebieten als
Gegengewicht zu nordwesteuropäischen Metropolräumen, die Senkung des
Hochwasserrisikos oder die intensivere Zusammenarbeit zwischen
Hochschulen und Forschungszentren in Europa.
187

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
E) INDIKATIVE AUFSCHLÜSSELUNG DER GEMEINSCHAFTSBEITRÄGE NACH
KATEGORIEN IM OPERATIONELLEN PROGRAMM
Ref.-Nr. der Kommission: ____________________
Name des Programms: _________________________________________________________
Datum der letzten Kommissionsentscheidung im Zusammenhang mit diesem OP: __/__/__
(in Euro) (in Euro) (in Euro)
Dimension 1
Prioritätsache
Dimension 2
Finanzierungsform
Dimension 3
Gebiet
Code
Summe
Code
Summe
Code
Summe
*
**
*
**
*
**
01
03
04
12
13
14
16
26
28
30
31
41
46
48
49
50
51
53
54
55
58
59
61
74
80
81
85
86
17.869.684
17.869.684
17.869.684
11.169.708
11.169.708
11.169.708
11.169.708
11.169.708
11.169.708
11.169.708
11.169.709
10.866.303
10.866.302
10.866.303
10.866.302
13.696.038
10.866.303
10.866.302
10.866.303
10.866.302
13.696.038
13.698.038
13.696.038
17.869.684
17.869.683
13.696.039
14.928.618
6.397.980
01 355.443.293 09 355.443.293
Gesamt 355.443.293 Gesamt 355.443.293 Gesamt 355.443.293
188

Anhang
* Diese Kategorien sind pro Dimension mit einem Code zu versehen, wobei die
Standardklassifizierung zugrunde zu legen ist.
** Geschätzte Summe des Gemeinschaftsbeitrags pro Kategorie.
Kategorisierung der Fonds1-Beihilfe 2007-2013
Tabelle 1:
Code
Codes für die Dimension "Prioritätsache"
Prioritätsache
Forschung und technologische Entwicklung (FTE), Innovation und
Förderung des Unternehmergeistes
01 FTE-Tätigkeiten in Forschungszentren
02
FTE-Infrastrukturen (einschließlich Betriebsanlagen,
Instrumentenausstattung und Hochgeschwindigkeits-Computernetzen
zwischen Forschungszentren) und technologiespezifische
Kompetenzzentren
03 Technologietransfer und Verbesserung der Kooperationsnetze zwischen
kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie zwischen diesen und
anderen Unternehmen und Hochschulen, postsekundären
Bildungseinrichtungen jeder Art, regionalen Behörden, Forschungszentren
sowie Wissenschafts- und Technologieparks usw.
04
05
06
07
FTE-Förderung, insbesondere in KMU (einschließlich des Zugangs zu FTE-
Diensten in Forschungszentren)
Fortgeschrittene Unterstützungsdienste für Unternehmen oder
Unternehmenszusammenschlüsse
Unterstützung von KMU zur Förderung umweltfreundlicher Produkte und
Produktionsverfahren (Einführung effizienter Umweltmanagementsysteme,
Einführung und Anwendung von Technologien zur
Verschmutzungsverhütung, Einbeziehung sauberer Technologien in die
Produktionsverfahren)
Unternehmensinvestitionen mit direktem Bezug zu Forschung und
Innovation (innovative Technologien, Gründung neuer Unternehmen durch
Hochschulen, bestehende FTE-Zentren und Unternehmen usw.)
08 Sonstige Unternehmensinvestitionen
09
Andere Maßnahmen zur Förderung von Forschung, Innovation und
Unternehmergeist in KMU
Informationsgesellschaft
10 Telefoninfrastrukturen (einschließlich Breitbandnetzen)
1 Europäischer Fonds für regionale Entwicklung, Kohäsionsfonds, Europäischer Sozialfonds
189

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
11
Informations- und Kommunikationstechnologien (Zugang, Sicherheit,
Interoperabilität, Risikoverhütung, Forschung, Innovation, digitale Inhalte
usw.)
12 Informations- und Kommunikationstechnologien (TEN-IKT)
13
14
15
Dienste und Anwendungen für die Bürger (Online-Gesundheits- und
Behördendienste, Lernen mit elektronischen Hilfsmitteln, Eingliederung in
die Informationsgesellschaft usw.)
Dienste und Anwendungen für KMU (elektronischer Geschäftsverkehr,
allgemeine und berufliche Bildung, Vernetzung usw.)
Andere Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs von KMU zur IKT und
deren effiziente Nutzung
Verkehr
16 Schienenverkehr
17 Schienenverkehr (TEN-T)
18 Rollendes Material
19 Rollendes Material (TEN-T)
20 Autobahnen
21 Autobahnen (TEN-T)
22 Bundesstraßen
23 Land- und Gemeindestraßen
24 Fahrradwege
25 Städtischer Nahverkehr
26 Kombinierter Verkehr
27 Kombinierter Verkehr (TEN-T)
28 Intelligente Beförderungssysteme
29 Flughäfen
30 Häfen
31 Binnenwasserstraßen (regional und lokal)
32 Binnenwasserstraßen (TEN-T)
Energie
33 Elektrizität
34 Elektrizität (TEN-E)
35 Erdgas
36 Erdgas (TEN-E)
37 Mineralölerzeugnisse
38 Mineralölerzeugnisse (TEN-E)
190

Anhang
39 Erneuerbare Energien: Wind
40 Erneuerbare Energien: Sonne
41 Erneuerbare Energien: Biomasse
42 Erneuerbare Energien: Wasserkraft, Erdwärme u. a.
43 Energieeffizienz, Kraft-Wärme-Kopplung, Energiemanagement
Umweltschutz und Risikoverhütung
44 Bewirtschaftung von Hausmüll und Industrieabfällen
45 Wasserbewirtschaftung und -verteilung (Trinkwasser)
46 Abwasserbehandlung (Abwässer)
47 Luftqualität
48 Integrierte Vorbeugung und Kontrolle von Umweltverschmutzung
49 Anpassung an den Klimawandel und Milderung seiner Auswirkungen
50 Sanierung von verschmutzten Industriegeländen und Flächen
51
Förderung der Biodiversität und des Naturschutzes (einschließlich Natura
2000)
52 Förderung des umweltfreundlichen Nahverkehrs
53
Risikoverhütung (einschließlich der Ausarbeitung und Durchführung von
Plänen und Maßnahmen zur Verhütung und Bewältigung von natürlichen
und technologischen Risiken)
54 Sonstige Umweltschutz- und Risikoverhütungsmaßnahmen
Fremdenverkehr
55 Förderung des natürlichen Erbes
56 Schutz und Aufwertung des natürlichen Erbes
57 Verbesserung der touristischen Dienstleistungen
Kultur
58 Schutz und Erhaltung des Kulturerbes
59 Entwicklung kultureller Infrastruktur
60 Verbesserung der kulturellen Dienstleistungen
Wiederbelebung städtischer und ländlicher Gebiete
61 Integrierte Projekte zur Wiederbelebung städtischer und ländlicher Gebiete
62
Steigerung der Anpassungsfähigkeit der Arbeitnehmer, Unternehmen
und Unternehmer
Entwicklung von betrieblichen Systemen und Strategien für lebenslanges
Lernen; Ausbildung und Dienste für Arbeitnehmer zur Steigerung ihrer
Fähigkeit zur Anpassung an den Wandel; Förderung von Unternehmergeist
und Innovation
191

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
63
64
Konzipierung und Verbreitung innovativer und produktiverer Formen der
Arbeitsorganisation
Entwicklung spezifischer Dienste für Beschäftigung, Berufsbildung und
Unterstützung im Zusammenhang mit der Umstrukturierung von
Wirtschaftszweigen und Unternehmen und Entwicklung von Systemen zur
Antizipation wirtschaftlicher Veränderungen und künftiger Anforderungen in
Bezug auf Arbeitsplätze und Qualifikationen
Verbesserung des Zugangs zur Beschäftigung und Nachhaltigkeit
65 Modernisierung und Stärkung der Arbeitsmarktinstitutionen
66 Durchführung aktiver und präventiver Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt
67
Maßnahmen zur Förderung des aktiven Alterns und zur Verlängerung des
Arbeitslebens
68 Unterstützung von Selbständigkeit und Unternehmensgründungen
69
70
71
72
73
74
Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs von Frauen zur
Beschäftigung, zur Erhöhung der dauerhaften Beteiligung von Frauen am
Erwerbsleben und zur Verbesserung ihres beruflichen Fortkommens, zum
Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation auf dem Arbeitsmarkt und
Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben, z. B.
Erleichterung des Zugangs zur Kinderbetreuung und zu
Betreuungsmaßnahmen für abhängige Personen
Spezifische Maßnahmen zur Förderung der Teilnahme von Migranten am
Erwerbsleben und dadurch zur Förderung ihrer sozialen Eingliederung
Verbesserung der sozialen Eingliederung benachteiligter Personen
Konzepte für die Eingliederung oder Wiedereingliederung von
benachteiligten Personen in das Erwerbsleben; Bekämpfung von
Diskriminierung beim Zugang zum Arbeitsmarkt und beim Vorankommen
auf dem Arbeitsmarkt und Förderung der Akzeptanz von Unterschiedlichkeit
am Arbeitsplatz
Verbesserung des Humankapitals
Konzipierung, Einführung und Umsetzung von Reformen in den Systemen
der allgemeinen und beruflichen Bildung mit dem Ziel, die
Beschäftigungsfähigkeit und die Arbeitsmarktrelevanz von allgemeiner und
beruflicher Aus- und Weiterbildung zu verbessern und die Fähigkeiten der
Lehrkräfte im Hinblick auf Innovation und eine wissensbasierte Wirtschaft
zu aktualisieren
Maßnahmen im Hinblick auf eine verstärkte Teilnahme an der allgemeinen
und beruflichen Bildung während des gesamten Lebens, einschließlich
Maßnahmen zur Verringerung der Zahl der Schulabbrecher, zum Abbau
der geschlechtsspezifischen Segregation bei den Fächern und zur
Verbesserung des Zugangs zu und der Qualität von allgemeiner, beruflicher
und tertiärer Aus- und Weiterbildung
Entwicklung des Humanpotenzials in den Bereichen Forschung und
Innovation, insbesondere durch Postgraduiertenstudiengänge und
Weiterbildung von Forschern und Vernetzung der Tätigkeiten von
192

Anhang
Hochschulen, Forschungszentren und Unternehmen
Investitionen in soziale Infrastrukturen
75 Bildungsinfrastruktur
76 Gesundheitsinfrastruktur
77 Kinderbetreuungsinfrastruktur
78 Wohnungsbauinfrastruktur
79 Sonstige soziale Infrastrukturen
80
81
82
83
84
Mobilisierung für die Reformen in den Bereichen Beschäftigung und
soziale Eingliederung
Förderung des Aufbaus von Partnerschaften, Bündnissen und Initiativen
über die Vernetzung der maßgeblichen Akteure
Stärkung der institutionellen Kapazität auf nationaler, regionaler und
lokaler Ebene
Mechanismen zur Verbesserung der Konzeption von Politiken und
Programmen, Begleitung und Evaluierung auf nationaler, regionaler und
lokaler Ebene, Förderung des Aufbaus von Kapazitäten für die
Durchführung der Politiken und Programme
Senkung zusätzlicher Kosten, die die Entwicklung von Gebieten in
Randlage behindern
Ausgleich für Zusatzkosten aufgrund von Zugänglichkeitsdefiziten und
territorialer Fragmentierung
Spezifische Maßnahmen zum Ausgleich von Zusatzkosten aufgrund der
Größe des Marktes
Förderung des Ausgleichs von Zusatzkosten aufgrund von
Klimabedingungen und schwierigem Gelände
Technische Hilfe
85 Vorbereitung, Durchführung, Begleitung und Kontrolle
86 Evaluierung und Studien; Information und Kommunikation
Tabelle 2:
Code
Codes für die Dimension "Finanzierungsform"
Finanzierungsform
01 Nicht rückzahlbare Unterstützung
02 Rückzahlbare Unterstützung (Darlehen, Zinsvergünstigung, Bürgschaft)
03 Risikokapital (Beteiligung, Risikokapitalfonds)
04 Andere Finanzierungsformen
Tabelle 3:
Codes für die Dimension "Gebiet"
193

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Code
Art des Gebiets
01 Stadtgebiet
02 Berggebiet
03 Inselgebiet
04 Dünn und sehr dünn besiedelte Gebiete
05
Ländliche Gebiete (außer Berggebiet, Inselgebiete oder dünn und sehr
dünn besiedelte Gebiete)
06 Ehemalige Außengrenzen der EU (nach dem 30.4.2004)
07 Gebiete in äußerster Randlage
08 Gebiet mit grenzüberschreitender Zusammenarbeit
09 Gebiet mit transnationaler Zusammenarbeit
10 Gebiet mit interregionaler Zusammenarbeit
00 Entfällt
194

Anhang
Tabelle 4:
Codes für die Dimension "Wirtschaftszweig"
Code Wirtschaftszweig 2
01 Landwirtschaft, Jagd, Forstwirtschaft
02 Fischerei
03 Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln
04 Herstellung von Textilien und Bekleidung
05 Fahrzeugbau
06 Nicht spezifiziertes verarbeitendes Gewerbe
07 Bergbau und Gewinnung von Energieprodukten
08 Energieversorgung
09 Wasserentnahme, -aufbereitung und -verteilung
10 Nachrichtenübermittlung
11 Verkehr
12 Bau
13 Handel
14 Beherbergungs- und Gaststättengewerbe
15 Kreditinstitute und Versicherungen
16
Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen,
Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen
17 Öffentliche Verwaltung
18 Erziehung und Unterricht
19 Gesundheitswesen
20 Sozialwesen
21 Umweltrelevante Maßnahmen
22 Erbringung von sonstigen Dienstleistungen
00 Entfällt
2 Auf der Grundlage der statistischen Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen
Gemeinschaft (NACE Rev.1); Verordnung (EG) Nr. 29/2002 vom 19.12.2001 zur Änderung der
Verordnung (EWG) Nr. 3037/90 vom 9.10.1990.
195

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
Tabelle 5:
Code 3 Gebiet 4
Codes für die Dimension "Gebiet"
1. Die operationellen Programme im Rahmen des Ziels "Konvergenz"
beziehen sich auf eine geeignete geografische Ebene, die mindestens der
NUTS-Ebene 2 entsprechen muss.
Die im Rahmen des Ziels "Konvergenz" vorgelegten und mit einer
Beteiligung aus dem Kohäsionsfonds ausgestatteten operationellen
Programme beziehen sich auf die nationale Ebene.
NUTS
2. Im Falle der aus dem EFRE unterstützten Regionen beziehen sich
die operationellen Programme im Rahmen des Ziels "Regionale
Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung" je nach dem institutionellen
Gefüge des Mitgliedstaats auf die NUTS-Ebene 1 oder NUTS-Ebene 2,
soweit die Kommission und der Mitgliedstaat nichts anderes vereinbart
haben. Bei Finanzierung aus dem ESF werden sie vom Mitgliedstaat auf
geeigneter Ebene aufgestellt.
3. Die operationellen Programme, die im Rahmen des Ziels
"Europäische territoriale Zusammenarbeit" für die grenzübergreifende
Zusammenarbeit aufgestellt werden, werden in der Regel für jede
einzelne Grenze oder Gruppe von Grenzen in einem geeigneten
Zusammenschluss auf der NUTS-Ebene 3 unter Einbeziehung
eingeschlossener Gebiete ausgearbeitet. Die operationellen Programme,
die im Rahmen des Ziels "Europäische territoriale Zusammenarbeit" für
die transnationale Zusammenarbeit aufgestellt werden, beziehen sich auf
die Ebene der einzelnen transnationalen Kooperationsräume. Programme
für die interregionale Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch
betreffen das gesamte Gemeinschaftsgebiet.
3 Die Codes für diese Dimension sind der Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik (NUTS) zu
entnehmen, die im Anhang der Verordnung (EG) Nr. 1059/2003 vom 26.5.2003, geändert durch die
Verordnung (EG) Nr. 1888/2005 vom 26.10.2005, enthalten ist.
4 Artikel 34 der Verordnung (EG) Nr.…./…. vom .......... mit allgemeinen Bestimmungen über den
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, den Europäischen Sozialfonds und den
Kohäsionsfonds
196

Anhang
F) LISTE DER ZUSTÄNDIGEN MINISTERIEN IN DEN BETEILIGTEN LÄNDERN
Belgien (Flandern) Agentschap Economie - Vlaamse Overheid
Ellipsgebouw, bus 12
Koning Albert II-laan 35
B-1030 Brüssel
Belgien
Belgien
(Brüssel)
Belgien
(Wallonien)
Deutschland
Ministère de la Région de Bruxelles-Capitale
Service du Secrétaire général
20 Boulevard du Jardin botanique
B-1035 Brüssel
Belgien
Ministère de la Région wallonne
Division des Relations internationales
Philippe SUINEN, Directeur général
Place Sainctelette, 2
B-1080 Brüssel
Belgien
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Scharnhorststr. 34-37
D-10115 Berlin
Deutschland
Frankreich
Irland
Luxemburg
Niederlande
Großbritannien
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Invalidenstraße 44
D-10115 Berlin
Deutschland
Ministère délégué à l’aménagement du territoire
Délégation interministérielle à l’aménagement et à la compétitivité
des territoires (DIACT)
1, avenue Charles Floquet
75007 Paris
Frankreich
Department of Finance
Government Buildings
Merrion Street
Dublin 2
Irland
Ministère de l'Intérieur et de l'Aménagement du Territoire
Direction de l'Aménagement du Territoire
1, rue du Plébiscite
L-2341 Luxembourg
Luxemburg
Ministerie van Volkshuisvesting, Ruimtelijke Ordening en
Milieubeheer (VROM)
Rijnstraat 8, Postbus 20951
NL-2500 EZ Den Haag
Niederlande
Für England:
Department for Communities and Local Government
197

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
International Planning Unit
Eland House
Bressenden Place,
UK-London SW1E 5DU
England
Schweiz
Für Schottland, Wales und Nordirland:
Scottish Executive
European Structural Funds
Meridian Court
5 Cadogan Street
UK-Glasgow G2 6AT
Schottland
Department für Umwelt, Verkehr
Energie und Kommunikation UVEK
Bundesamt für Raumentwicklung ARE
Mühlestraße 2, CH-3063 Ittigen,
Postanschrift: CH-3003 Bern
Schweiz
198

Endnoten
ENDNOTEN
i Der Brundtland-Bericht ("Our Common Future", 1987) definiert nachhaltige Entwicklung als
"Entwicklung, die die heutigen Bedürfnisse deckt, ohne den kommenden Generationen die Möglichkeit
zu nehmen, ihre Bedürfnisse zu decken". Laut diesem Bericht besteht nachhaltige Entwicklung aus
drei grundlegenden Komponenten: Umweltschutz, wirtschaftliches Wachstum und soziale
Gerechtigkeit. Diese auch heute noch allgemein akzeptiere Definition liegt auch diesem
Operationellen Programm zugrunde.
ii Verordnung (EG) Nr. 1080/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. Juli 2006 über
den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr.
1783/1999;
iii CEC Kommission der Europäischen Gemeinschaft, (1991), Europe 2000; Outlook for the
Development of the Community’s Territory. Luxemburg: Amt für amtliche Veröffentlichungen der
Europäischen Gemeinschaften.
CEC Kommission der Europäischen Gemeinschaft (1994) Europe 2000+ - Co-operation for European
territorial development: Luxemburg: Amt für amtliche Veröffentlichungen.
CEC Kommission der Europäischen Gemeinschaft (1996) Prospects for the development of the
central and capital cities and regions. Luxemburg: Amt für amtliche Veröffentlichungen der
Europäischen Gemeinschaften.
iv NWMA-Arbeitsgruppe "Räumliches Leitbild" (2000) A Spatial Vision for north-west Europe. Building
cooperation. Den Haag: Niederländisches Ministerium für Wohnungswesen, Raumordnung und
Umwelt.
v Die anderen drei Länder sind Schweden. Finnland und Dänemark, siehe
http://trendchart.cordis.lu/scoreboards/scoreboard2005/index.cfm
vi Die anderen acht Hochschulen in den Top 10 der besten Hochschulen der Welt liegen laut einer
Rangliste der Shanghai Jiao Tong University, China, in den USA (siehe
http://ed.sjtu.edu.cn/rank/2005/ARWU2005Main.htm).
vii MEGAs sind Großräume mit Wachstumspotenzial, die im Rahmen des ESPON-Programms ermittelt
wurden. Sie wurden auf der Grundlage der folgenden Kriterien eingestuft: demographische Masse,
Wettbewerbsfähigkeit, Verbindungen und Wissensbasis.
viii Texte und Karten in diesem Operationellen Programm, die Forschungsprojekten im Rahmen des
ESPON-Programms entnommen wurden, geben nicht unbedingt die Meinung des ESPON-
Begleitausschusses wieder.
ix Texte und Karten in diesem Operationellen Programm, die Forschungsprojekten im Rahmen des
ESPON-Programms entnommen wurden, geben nicht unbedingt die Meinung des ESPON-
Begleitausschusses wieder.
x Texte und Karten in diesem Operationellen Programm, die Forschungsprojekten im Rahmen des
ESPON-Programms entnommen wurden, geben nicht unbedingt die Meinung des ESPON-
Begleitausschusses wieder.
xi Texte und Karten in diesem Operationellen Programm, die Forschungsprojekten im Rahmen des
ESPON-Programms entnommen wurden, geben nicht unbedingt die Meinung des ESPON-
Begleitausschusses wieder.
xii Die Bemessungsgrundlage für die Erreichbarkeit ist dabei eine Abwägung zwischen der Zahl der
Verbindungsmöglichkeiten und der Zeit, die es dauert, die Bevölkerung zu erreichen, auf der Basis
eines multimodalen Verkehrsangebots (Straße, Schiene, Flugzeug).
xiii Texte und Karten in diesem Operationellen Programm, die Forschungsprojekten im Rahmen des
ESPON-Programms entnommen wurden, geben nicht unbedingt die Meinung des ESPON-
Begleitausschusses wieder.
xiv Quelle: http://ine.dad.be/documents/Waternews/Publications/Brochures/INE_Facts_figures.pdf
199

Transnationale territoriale Zusammenarbeit in Nordwesteuropa
xv ESPON (2003) laufendes ESPON-Programm. Vorläufige Ergebnisse, Stand: Herbst 2003,
Luxemburg: ESPON.
xvi Texte und Karten in diesem Operationellen Programm, die Forschungsprojekten im Rahmen des
ESPON-Programms entnommen wurden, geben nicht unbedingt die Meinung des ESPON-
Begleitausschusses wieder.
xvii Mitteilung der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den europäischen Wirtschaftsund
Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen (2006): Bericht über die im Beitrittsvertrag
festgelegten Übergangsregelungen (Zeitraum 1. Mai 2004 - 30. April 2006). COM(2006) 48 endg.
Brüssel, CEC, S. 14
Quelle Migrationszahlen: online http://www.migrationinformation.org/Feature/display.cfm?id=306
xviii Diese Informationen beruhen auf der Studie zum Räumlichen Leitbild Nr. 1
xix http://ec.europa.eu/growthandjobs/key/index_en.htm
xx http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/site/en/oj/2006/l_291/l_29120061021en00110032.pdf
xxi http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/site/en/oj/2006/l_291/l_29120061021en00110032.pdf
xxii "Top Technology: Crossing borders, moving frontiers", 2003. http://www.programmahorizon.nl/
Beispiele weiterer relevanter Studien:
van den Berg, L.; Pol, P.; van Winden, W.; Woets, P. (2004) European Cities in the Knowledge
Economy. The cases of Amsterdam, Dortmund, Eindhoven, Helsinki, Manchester, Munich, Münster,
Rotterdam and Zaragoza. Euricur
van Winden, W.; van den Berg, L. (2004) Cities in the knowledge economy: new governance
challenges. Diskussionspapier. STRIKE – Euricur
xxiii "Mechatronik" ist die synergetische Kombination der Disziplinen Mechanik ("Mecha"), Elektronik
("tronik") und Softwaretechnik. Diese interdisziplinäre Wissenschaft befasst sich mit den technischen
Aspekten von Automatensystemen und der Steuerung moderner Hybridsysteme.
xxiv "Embedded Systems" (eingebettete Systeme) sind spezielle Systeme, in denen ein Rechner
vollständig von dem Gerät umschlossen ist, das er steuert. Anders als Allzweckrechner (z.B. ein PC)
führen Embedded Systems nur bestimmte vorgegebene Aufgaben aus, für die in der Regel sehr
spezielle Anforderungen gelten. Wenn ein System auf eine spezielle Aufgabe beschränkt ist, können
die Entwickler dieses System stark optimieren und damit den Umfang und die Kosten des
Endprodukts erheblich reduzieren. Da sie sehr kostengünstig sind, werden Embedded Systems meist
in der Produktion von Massenprodukten verwendet.
xxv Unter "Ökoinnovation" versteht man die Entwicklung neuer Produkte, Verfahren oder
Dienstleistungen, die einen Mehrwert für den Verbraucher und die Wirtschaft besitzen und gleichzeitig
eine erhebliche Senkung negativer Umweltauswirkungen bewirken.
xxvi Gemäß der Europäischen Landschaftskonvention, auch bekannt als Konvention von Florenz
xxvii Unter der britischen EU-Präsidentschaft in der zweiten Hälfte des Jahres 2005 unterzeichneten die
zuständigen EU-Minister die Vereinbarung von Bristol (Bristol Accord) und erneuerten damit ihr
Versprechen, sich für die Schaffung von Arbeitsplätzen, wirtschaftlichen Wohlstand, soziale
Gerechtigkeit und mehr Lebensqualität für die 450 Mio. Einwohner in Europa einzusetzen. Dieses
Abkommen greift die Ziele und Inhalte von Rotterdam (Acquis Urban), Lissabon (Beschäftigung und
Wachstum) Göteborg (ökologische Nachhaltigkeit) und Warschau (effektive Demokratie) auf.
http://www.communities.gov.uk/pub/523/PolicyPapersUKPresidencyEUMinisterialInformalonSustainab
leCommunities_id1162523.pdf)
xxviii Texte und Karten in diesem Operationellen Programm, die Forschungsprojekten im Rahmen des
ESPON-Programms entnommen wurden, geben nicht unbedingt die Meinung des ESPON-
Begleitausschusses wieder.
200

Investing in Opportunities.
INTERREG IV B
Les Arcuriales
45, rue de Tournai, 6/D
F-59000 Lille, France
T. +33 3 20 78 55 00
F. +33 3 20 55 65 95
nwe@nweurope.eu
www.nweurope.eu
Verwaltungsbehörde: