Download als pdf - Westdeutsches Tumorzentrum Essen
Download als pdf - Westdeutsches Tumorzentrum Essen
Download als pdf - Westdeutsches Tumorzentrum Essen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
i n t e r v i e w<br />
w t z - j o u r n a l 2 · 2 0 1 3 · 5 . J g<br />
Interview mit Prof. Dr. Dirk Schadendorf<br />
13<br />
„Im Vergleich zu anderen<br />
großen onkologischen Zentren<br />
verkauft sich das<br />
WTZ<br />
unter Wert“<br />
Seit dem 1. Mai ist Professor Dr. Dirk Schadendorf neuer Direktor des West deutschen <strong>Tumorzentrum</strong>s.<br />
Er ist Nachfolger von Professorin Angelika Eggert, die zum 1. Juli 2013 an die Berliner Charité wechselt.<br />
Schadendorf ist gebür tiger Hamburger, hat dort Medizin studiert und nach einem Post-Doctoral Fellowship<br />
in New York seine Ausbildung zum Facharzt für Dermatologe und Venerologie in Berlin absolviert.<br />
In Heidelberg hat er die Klinische Koopera tionseinheit für Dermato-Onkologie aufgebaut und<br />
gut zehn Jahre geleitet. Seit Juli 2008 ist er Direktor der Klinik für Dermatologie am Universitäts -<br />
klinikum <strong>Essen</strong>.<br />
Die Übernahme Ihres Amtes ist ja recht<br />
unspektakulär gelaufen. Wird es noch<br />
so etwas wie einen Festakt zu Ihrer<br />
Amtseinführung geben?<br />
(lacht) Nun ja, die Organisation eines<br />
Festaktes ist wohl Sache des Vorstands<br />
– und der ist, wie jeder hier weiß, derzeit<br />
mit anderen Dingen beschäftigt.<br />
Sie spielen an auf die Auseinandersetzung<br />
zwischen einigen Klinikdirektoren<br />
und dem ärztlichen Direktor des Universitätsklinikums.<br />
So ist es. Auseinandersetzungen dieser<br />
Art sind nicht gerade selten, werden<br />
aber an anderen Uni-Standorten normalerweise<br />
ein wenig geräuschloser<br />
abgearbeitet. Und ich bin sicher, dass<br />
auch bei uns in nicht allzu langer Zeit<br />
wieder Ruhe einkehren wird.<br />
Sie haben in Ihrer bisherigen Karriere<br />
ja durchaus sehr unterschiedliche<br />
Uni-Standorte kennengelernt. Wenn Sie<br />
rückblickend Berlin, Heidelberg/Mannheim<br />
und <strong>Essen</strong> miteinander vergleichen,<br />
was sind die markanten Unterschiede?<br />
In Berlin habe ich meine Facharztausbildung<br />
gemacht. Zentrales Thema war<br />
neben der wissenschaftlich-klinischen<br />
Beschäftigung dort immer die Frage<br />
nach den verfügbaren Mitteln. Die Verlässlichkeit<br />
und Berechenbarkeit der<br />
Hochschulpolitik ließ dam<strong>als</strong> in Berlin<br />
zu wünschen übrig. In Heidelberg dagegen<br />
habe ich echten Gestaltungsspielraum<br />
gehabt; denn ich habe dort die sogenannte<br />
Klinische Kooperationseinheit<br />
für Dermato-Onkologie aufgebaut, die<br />
es in dieser Form bis dahin nicht gab.<br />
Heidelberg wird unter Onkologen<br />
immer gleich mit dem Deutschen<br />
Krebsforschungszentrum assoziiert.<br />
Das ist ja auch das Besondere in Heidelberg.<br />
Meine Kooperationseinheit war<br />
eine Abteilung des DKFZ, und ich habe<br />
dort sicher viele prominente und meinungsstarke<br />
Persönlichkeiten der Onkologie<br />
kennengelernt. Und auch das war<br />
eine interessante Erfahrung. Meine Entwicklungsmöglichkeiten<br />
in Heidelberg<br />
waren nach gut zehn Jahren aber einigermaßen<br />
ausgereizt; denn die Konstruktion<br />
der Abteilung zwischen der<br />
Universität Heidelberg, der Hautklinik in<br />
Mannheim und dem DKFZ brachte es<br />
mit sich, dass man sich sozusagen zwischen<br />
allen möglichen Stühlen bewegte.<br />
Und so habe ich mich gern entschlossen,<br />
nach <strong>Essen</strong> zu gehen.