04.11.2013 Aufrufe

klicken - Universität Tübingen

klicken - Universität Tübingen

klicken - Universität Tübingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Teil A:<br />

Troia – Aktuelle Ausgrabungen<br />

und Umfeld


DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003<br />

WORK AT TRO‡A/WILUSA IN 2003<br />

Manfred O. Korfmann<br />

Vorbemerkung<br />

Die nunmehr 16. Kampagne 2003 begann am Freitag,<br />

dem 11. Juli und endete am Dienstag, dem 9. September.<br />

Anschließend flog ich nach Georgien, wo die Arbeiten in<br />

Udabno schon seit mehreren Wochen unter der Leitung<br />

von Prof. K. Pizchelauri und Dr. J. Bertram im Gange<br />

waren.<br />

Die Gesamtfläche der Ausgrabungen (Abb. 1) war<br />

gegenüber dem Vorjahr etwas größer und umfasste in<br />

8 Grabungsschnitten etwa 388 m 2 . In diesem Jahr nahmen<br />

fünf Personen weniger teil als 2002, nämlich 59. Sie<br />

kamen aus 11 Ländern. Der Höchststand der gleichzeitig<br />

in Troia Anwesenden lag am 23. August bei 52 Personen.<br />

1 Hier ist anzumerken, dass erneut sehr viele, nämlich<br />

28 Mitarbeiter, ihre eigenen wissenschaftlichen, auf<br />

Troia bezogenen Arbeiten verfolgten, und dass entsprechend<br />

die Außenarbeiten deutlich reduziert waren. Dennoch<br />

hatten wir neben dem Hauspersonal (5) und den<br />

Wächtern (4) immerhin 42 Arbeiter angeworben. Alle<br />

örtlichen Mitarbeiter sind uns seit langem vertraut oder<br />

stammen aus uns bekannten Familien. Auch in diesem<br />

persönlichen Bereich haben wir es mit Kontinuität und<br />

Verlässlichkeit zu tun.<br />

Der Kollege Okan Cinemre vom Museum für Anatolische<br />

Kulturen in Ankara wird uns allen wegen seiner<br />

großen Anteilnahme und seiner liebenswürdigen Hilfsbereitschaft,<br />

bei der stets das Interesse an der Archäologie<br />

als Wissenschaft im Vordergrund stand, in sehr guter<br />

Erinnerung bleiben.<br />

Wie bereits mehrfach früher geäußert, wollen wir, was<br />

die Ausgrabung selbst betrifft, in dieser Phase nur noch<br />

speziellen Fragen nachgehen, und zwar solchen, die wir<br />

uns selbst im Rahmen von wissenschaftlichen Arbeiten –<br />

etwa Doktorarbeiten – stellen oder solchen, die wir ohne<br />

großen Materialeinsatz zu bewältigen in der Lage sind.<br />

Weiterhin legen wir in dieser Phase wenig Wert darauf, in<br />

Bereichen tätig zu werden, in denen wir überwiegend mit<br />

Funden und Befunden aus der griechischen und römischen<br />

Epoche konfrontiert werden. Denn bekanntlich hat<br />

sich Prof. Brian Rose nach 15jährigem, aufopferungsvollen<br />

Engagement in Troia neuen Aufgaben zugewendet.<br />

Er wird der nächste Präsident des American Institute of<br />

Archaeology sein, worüber wir uns sehr freuen. Neue<br />

Preliminary remarks<br />

The 2003 excavation season, which is by now the 16th,<br />

began on Friday, 11 July and ended on Tuesday,<br />

9 September. Afterwards I flew to Georgia, where work<br />

had been going on for some weeks under the supervision<br />

of Professor K. Pizchelauri and Dr. J. Bertram.<br />

The overall excavation area (Fig. 1) was slightly larger<br />

than the previous year, comprising 8 excavation<br />

trenches and covering about 388 m 2 . Five fewer people,<br />

59 in all, took part this year than in 2002. They came<br />

from 11 countries. The largest number of active participants<br />

present at any one time at Troia was 52 persons<br />

on 23 August. 1 At this point it should be mentioned that<br />

once again a great many of those present, 28 to be exact,<br />

were engaged in scholarship of their own related to Troia<br />

and that, as a result, outside work projects were considerably<br />

reduced. Nevertheless, we had hired, apart<br />

from house staff (5) and custodians (4) a total of<br />

42 workmen. All local staff have been familiar to us for a<br />

long time or come from families known to us. Even with<br />

regard to personnel we have achieved a record of continuity<br />

and trust.<br />

We will all retain fond memories of our colleague<br />

Okan Cinemre from the Museum for Anatolian Cultures<br />

in Ankara because he was so interested in everything and<br />

most especially in scientific archaeology, and because he<br />

was so kind and helpful.<br />

As has been expressed on several occasions, at this<br />

phase of the excavation we want to concentrate on specific<br />

questions, primarily those which we have been addressing<br />

within the framework of scholarly work – such as<br />

doctoral dissertations – or such issues as we can handle<br />

without the inclusion of a great deal of new material. Further,<br />

we continue in this phase to attach less importance<br />

to working in areas in which we would be confronted<br />

mainly with finds and findings from the Greek and<br />

Roman periods. As is well known, Professor Brian Rose<br />

has turned to new tasks after fifteen years of unswerving<br />

commitment to the excavations at Troia. We are delighted<br />

that he will be the next president of the American<br />

Institute of Archaeology. Accumulating new material<br />

would only delay completion as planned of work done by<br />

the PBA group. Not until all these results are in can new


4 MANFRED O. KORFMANN<br />

Abb. 1 Troia 2003. Orientierungsplan zu den Grabungsaktivitäten 1988–2002 und 2003 (P. Jablonka).<br />

Fig. 1 Troia 2003. Orientation plan: excavation operations 1988–2002 and 2003 (P. Jablonka).


DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003 5<br />

Materialzugänge würden die geplanten Abschlussarbeiten<br />

der PBA-Gruppe nur hinauszögern. Erst wenn diese<br />

vorliegen, wird man, darauf aufbauend, neue Fragen des<br />

griechisch-römischen Ilion angehen wollen.<br />

Die Schwerpunkte lagen 2003<br />

1. bei einer sehr großflächigen, aber detaillierten und systematischen<br />

Geländebegehung zur Erforschung der<br />

Ausdehnung der Besiedlungsaktivitäten in den verschiedenen<br />

Epochen –<br />

2. beim Aufbau eines Schutzdaches über der verbrannten<br />

Troia II/III-Burgmauer und dem dort gelegenen Megaron<br />

–<br />

3. bei der Erweiterung der Magnetometerprospektion im<br />

Osten Ilions mit dem Ziel der weiteren Komplettierung<br />

durch bisher noch nicht gemessene Flächen –<br />

4. bei Grabungen vor dem Südtor (VIT) mit dem Ziel der<br />

Datierung der Stelen und damit auch des Turmes<br />

selbst –<br />

5. bei der Erforschung des Nordwesthangs des Burghügels<br />

im Hinblick auf den Geländeverlauf in Richtung<br />

auf das alte Simoeis-Flussbett mit dem Ziel, die<br />

Fläche einzugrenzen, innerhalb derer prähistorische<br />

Gräber zu erwarten sind und wo wir dann nach den<br />

Friedhöfen des 2. und eventuell auch 3. Jahrtausends<br />

v. u. Z. suchen können –<br />

6. bei der Erweiterung des Grabungsareals am Ansatz der<br />

Befestigungsanlage der Unterstadt im unmittelbaren<br />

Bereich der Nordostbastion mit dem Ziel der Klärung<br />

des Verlaufs der Befestigung (Troia VIIa = VIi). Zu<br />

dieser Bennennung ist zu bemerken, daß schon Dörpfeld<br />

darauf hingewiesen hatte, dass die Phase VIIa,<br />

wegen der großen Ähnlichkeit mit der vorhergehenden<br />

Zeit, eigentlich der Periode VI – also VIi – zuzurechnen<br />

sei. Dies geschah in einem Gespräch mit Carl W.<br />

Blegen (Blegen et al. 1958, 6, 144). Aufgrund neuer<br />

Erkenntnisse werden wir dieser Bezeichnung den Vorzug<br />

geben.<br />

Zweifellos war die Errichtung eines imposanten und in<br />

der Ausführung sehr schönen Membranenschutzdaches<br />

das wichtigste Ereignis dieser Kampagne (Abb. 2). Es<br />

hielt uns eine Zeit im wahrsten Sinne des Wortes in<br />

Atem, wenn zum Beispiel beim Aufbau die Trägerteile<br />

zentimetergenau eingepasst werden mussten. Am<br />

Schluss kam dann doch alles stimmig zusammen. Dieses<br />

Bauprojekt begann im März 2001, als ich anlässlich der<br />

Eröffnung der Troia-Ausstellung in Stuttgart mit dem<br />

Chef von ABB Deutschland, Herrn Horst Dietz, vereinquestions<br />

arising in connection with Greco-Roman Ilion<br />

be addressed on the basis of their work.<br />

Work in 2003 focused on the following<br />

1. on very wide-ranging yet detailed and systematic site<br />

prospection to explore the extent of settlement activity<br />

during the various periods –<br />

2. on building a protective roof over the burnt Troia II/III<br />

Citadel Wall and the Megaron situated there –<br />

3. on extending magnetometer prospection in the east of<br />

Ilion with the aim of completing the surveying of more<br />

areas –<br />

4. on excavations in front of the South Gate (VIT) with<br />

the aim of dating the stelae and concomitantly the<br />

tower itself –<br />

5. on exploring the north-west slope of the Citadel<br />

mound with respect to the terrain towards the old<br />

riverbed of the Simoeis in order to delimit the area<br />

within which prehistoric burials might be expected<br />

and where we might also be able to look for the cemeteries<br />

of the 2nd and even the 3rd millennia BCE –<br />

6. on enlarging the excavation area at the start of the<br />

Lower City fortification walls immediately at the<br />

North-East Bastion in order to clarify the course of the<br />

fortifications (Troia VIIa = VIi). Respecting this classification,<br />

it should be observed that even Dörpfeld<br />

had pointed out that, due to its close similarity to the<br />

preceding period, Phase VIIa really should be assigned<br />

to Period VI – that is, VIi. This was done in a conversation<br />

with Carl W. Blegen (Blegen et al. 1958, 6,<br />

144). On the basis of recent findings, we also prefer<br />

this classification.<br />

1. Vermessung und Dokumentation,<br />

Sicherung der<br />

Bausubstanz und Präsentation<br />

1. Surveying and Recording, Building<br />

Conservation and Presentation<br />

The major event of this excavation season was undoubtedly<br />

the erection of an impressive and elegantly<br />

designed membrane structure as a protective roof<br />

(Fig. 2). It literally kept us on tenterhooks for a while, for<br />

instance when the supporting elements had to be accurately<br />

fitted down to the centimetre. Finally everything<br />

did fit together perfectly. This building project began in<br />

March 2001 when, on the occasion of the inauguration of<br />

the Troia Exhibition in Stuttgart, I made the arrangements<br />

with Horst Dietz, head of ABB Germany, for ac-


6 MANFRED O. KORFMANN<br />

barte, das von Herrn Björn Rimner am Institut für Darstellen<br />

und Gestalten der <strong>Universität</strong> Stuttgart (Prof. Wolfgang<br />

Knoll) entworfene Dach in die Tat umzusetzen.<br />

Wir suchten gemeinsam nach Sponsoren, was etwas<br />

komplizierter wurde, als wir uns das damals gedacht hatten.<br />

Dr. Klaus-Jürgen Wilhelm von ABB und ich kamen zu<br />

der Überzeugung, dass wir die finanziellen Lasten auf<br />

mehrere Schultern verteilen müssten. Es war ein glänzendes<br />

Beispiel dafür, dass der Wille auch einen Weg findet.<br />

Wenngleich das 15jährige Sponsoring durch Daimler-<br />

Chrysler, wie schon lange vereinbart, zu Ende ging,<br />

konnte ich DaimlerChrysler noch einmal von der Wichtigkeit<br />

einer weiteren Zuwendung überzeugen, weil dieses<br />

Dach unsere früheren Arbeitsergebnisse schützt.<br />

Ohne den Einsatz von Siemens A. ‹. (‡stanbul) hätten wir<br />

das Projekt jedoch nicht zum Abschluss bringen können.<br />

Hier sind wir Herrn Dir. Peter Baudrexl außerordentlich<br />

verbunden. Zum zweiten Mal haben er und seine Firma<br />

sich sehr für Troia engagiert.<br />

Das Dach bedeckt eine Fläche von 700 m 2 und macht<br />

schon von weitem auf den Hügel aufmerksam. Von fast<br />

jeder Stelle des “Historischen Nationalparks Troia” aus<br />

ist diese Geländemarke des alten Hauptortes der Landschaft<br />

Troas jetzt sichtbar. Das Dach assoziiert die ehemals<br />

gerundete Hügelform und, was besonders wichtig<br />

ist, es gibt die von Schliemann im Jahre 1871 in etwa<br />

vorgefundene alte Höhe des Hügels von Hisarlk wieder.<br />

Weiterhin erinnert die segelartige Konstruktion an den<br />

Wind, der in Troia fast stets von Nordosten weht und der<br />

gewiss zum Reichtum dieses geographisch exponierten<br />

Platzes beigetragen hat. Die Schiffe mussten im Bereich<br />

der Be£ikbucht auf den seltenen Wind von Südwesten<br />

warten, um in Richtung Schwarzes Meer fahren zu können.<br />

2<br />

Unter dem Dach ist man im Burginnern nicht nur gegen<br />

Sonne und Regen geschützt – nirgendwo sonst kann<br />

man sich ansonsten in Troia unterstellen – es bewahrt<br />

auch die einzigen Lehmziegelmauern, die in Troia erhalten<br />

geblieben sind, vor der Erosion (Abb. 3). Nur hier<br />

kann der Besucher dieses regenempfindliche Baumaterial<br />

besichtigen, das einstmals den Großteil der Hügelsubstanz<br />

ausmachte. Dass es sich in diesem Falle gerade<br />

um “Schliemanns verbrannte Stadt” (Troia II/III, ca.<br />

2500–2300 v. u. Z.) handelt, ist nicht zufällig und für den<br />

Besucher gewiss von besonderem Interesse. Die Burgmauer<br />

ist hier – durch Feuer rot gebrannt – noch über 4 m<br />

hoch erhalten. Die Lehmziegelmauern des Megaron im<br />

Innern stehen noch 1,5 m hoch an. Sie sind weiß verputzt.<br />

Wichtige Gegenstände, die teilweise an Kulthandlungen<br />

denken lassen, wurden bei den Ausgrabungen im<br />

Hauptraum gefunden, in dessen Mitte es den traditionellen<br />

runden Herd gab. 3<br />

Während der Bauarbeiten für das Dach haben der Baurestaurator<br />

‡smail Tamtürk und der Ausgräber und<br />

tually building the roof designed by Björn Rimner at the<br />

Institut für Darstellen und Gestalten at Stuttgart University<br />

(Professor Wolfgang Knoll).<br />

Together we looked for sponsors, a quest which would<br />

become rather more complicated than we had then expected.<br />

Dr. Klaus-Jürgen Wilhelm of ABB and I became<br />

convinced that we should distribute the financial burdens to<br />

be carried on several shoulders. This proved a prime example<br />

of where there’s a will there’s a way. Even though<br />

the fifteen years of sponsoring by DaimlerChrysler were<br />

at an end as agreed long before, I nonetheless succeeded<br />

in once again persuading DaimlerChrysler of the importance<br />

of further funding because this roof would protect<br />

the fruits of our earlier labours. However, without the<br />

invaluable help given by Siemens A. ‹. (‡stanbul), we<br />

would not have been able to bring the project to fruition.<br />

For this we are extraordinarily indebted to Director Peter<br />

Baudrexl. He and his firm have for the second time<br />

shown their commitment to Troia.<br />

Boasting a surface area of 700 m 2 , the roof attracts attention<br />

from far off to the mound. This landmark of the<br />

old primary city of the Troad is now visible from almost<br />

any point in the “Troia Historical National Park”. With<br />

its connotations of what was once the rounded form of<br />

the mound, the roof – and this is particularly important –<br />

roughly matches in height the mound of Hisarlk as<br />

Schliemann found it in 1871. Moreover, sail-like as it is,<br />

the structure recalls the wind which almost invariably<br />

blows from the north-east at Troia and which indubitably<br />

contributed to the affluence of this geographically exposed<br />

spot. Ships had to wait in and around Be£ik Bay<br />

for the rare south-west wind which would allow them to<br />

sail on up towards the Black Sea. 2<br />

Under the roof one is not only protected from sun and<br />

rain inside the Citadel – and nowhere else at Troia affords<br />

such protection from the elements – it also protects from<br />

erosion the only mudbrick walls to have been preserved<br />

at Troia (Fig. 3). Only here can visitors view this building<br />

material which is so vulnerable to rain yet once made up<br />

the bulk of the buildings on the mound. It is no coincidence<br />

that in this particular case ‘Schliemann’s burnt<br />

city’ (Troia II/III, ca. 2500–2300 BCE) is concerned,<br />

which should certainly be of particular interest to visitors.<br />

The Citadel wall has been preserved here – fired red in<br />

a conflagration – to a height of over 4 m. The mudbrick<br />

walls of the Megaron inside it still stand to a height of<br />

1.5 m. They were faced in white roughcast. Important<br />

objects, some of them suggesting cult observances, were<br />

found during excavation of the main room, at the centre<br />

of which there was a traditional round hearth. 3<br />

During construction work on the roof, the building<br />

restorer ‡smail Tamtürk and the excavator and our Troia<br />

colleague of long standing, Göksel Sazc, MA, supervised<br />

the extensive restoration and conservation work.


DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003 7<br />

Abb. 2 Troia 2003. Ansicht des neu errichteten Schutzdaches von Westen. Dia Troia 51 858.<br />

Fig. 2 Troia 2003. The new protective roof viewed from the west. Slide Troia 51 858.<br />

langjährige Troia-Mitarbeiter Göksel Sazc, M. A. die<br />

umfangreichen Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten<br />

geleitet.<br />

Im Vergleich dazu waren die weiteren Restaurierungsund<br />

Konservierungsarbeiten in diesem Jahr Routine. Gearbeitet<br />

wurde beim Megaron FG6, verbunden mit der<br />

dortigen neuen Wegeführung (Abb. 3), bei den Stelen vor<br />

dem Südtor, im Quadrat K4, bei der Troia VIIa (= VIi)-<br />

Ummauerung der großen Zisterne im Innern der Nordostbastion<br />

und den VIIb-Kellern außerhalb der Befestigungsanlage<br />

vor derselben und schließlich im Innern der<br />

Quellhöhle.<br />

By comparison, the other restoration and conservation<br />

work done this year seemed routine. Work was done on<br />

Megaron FG6, linked with the new course of the visitors’<br />

path (Fig. 3), on the stelae in front of the South Gate, in<br />

quadrat K4, on the Troia VIIa (= VIi) wall surrounding<br />

the large cistern inside the North-East Bastion and the<br />

VIIb cellars outside the fortification walls and, finally,<br />

inside the Spring Cave.<br />

2. Geländebegehungen in der Troas,<br />

Survey in Troia<br />

Begehungen im direkten Umfeld von Troia und in der<br />

Troas<br />

Die Landschaft Troas ist reich an archäologischen Fundstellen,<br />

die jedoch immer mehr durch die intensive Land-<br />

2. Site Prospection in the Troad, Survey<br />

at Troia<br />

Site prospection in the immediate environs of Troia and<br />

in the Troad<br />

As a landscape the Troad is rich in archaeological sites<br />

which, however, are being increasingly affected by inten-


8 MANFRED O. KORFMANN<br />

Abb. 3 Troia 2003. Schutzdach über dem Megaron (Bildmitte) und der Troia II/III-Festungsmauer (rechts); neu angelegte Besucherwege<br />

führen hinauf zum Megaron und durch das Tor FO (vorne). Dia Troia 51 567.<br />

Fig. 3 Troia 2003. Protective roof over the Megaron (centre) and the Troia II/III fortification wall (right); newly laid out visitors’<br />

paths leading up to the Megaron and through Gate FO (front). Slide Troia 51 567.<br />

wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen werden. Diese bereits<br />

früher gemachten Beobachtungen konnten bei den<br />

Geländebegehungen durch Rüstem Aslan, M. A. und Dr.<br />

Gebhard Bieg auch dieses Jahr wieder bestätigt werden.<br />

Bei Drainagearbeiten eines Bauern etwa 1 km östlich<br />

der Mündung des Kesik-Kanals in die Ägäis kam eine<br />

spätneolithische Siedlung zum Vorschein, die nach dem<br />

Flurnamen Alacalgöl (= gefleckter See) genannt wurde<br />

(Abb. 4). Ihre Fläche beträgt, nach der grauen Verfärsive<br />

agriculture. These observations, which had been<br />

made earlier, were confirmed once again this year in site<br />

prospection conducted by Rüstem Aslan, MA and Dr.<br />

Gebhard Bieg.<br />

Drainage work carried out by a farmer about 1 km east<br />

of where the Kesik Canal flows into the Aegean brought<br />

to light a Late Neolithic settlement, which had the plot<br />

name of Alacalgöl [= Flecked Lake] (Fig. 4). It covers,<br />

to judge by the grey soil mark, a surface area of about<br />

Abb. 4 Troia 2003. Spätneolithische Siedlung Alacalgöl östlich<br />

des Kesik-Kanals, im Hintergrund der Kesik Tepe, Ansicht<br />

von Südosten. Digitalbild Troia 13 934.<br />

Fig. 4 Troia 2003. Late Neolithic settlement Alacalgöl east of<br />

the Kesik Canal; in the background Kesik Tepe, viewed from<br />

the south-east. Digital image Troia 13 934.


DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003 9<br />

bung der Erde zu schließen, etwa 1 ha. Sie lag in der Zeit<br />

ihres Bestehens unmittelbar an der Küste, d. h. an der damaligen<br />

Meeresbucht im Bereich des Mündungsdeltas<br />

des Menderes Çay (Skamander), vergleichbar dem etwa<br />

3 km nördlich gelegenen Kumtepe.<br />

Eine frühbronzezeitliche Siedlung lag nahe dem Idagebirge<br />

am Oberlauf des Menderes Çay in der Nähe<br />

des Dorfes Ye£ilköy – von uns Ye£ilköy Tepe genannt –<br />

direkt südlich auf der Terrasse über dem Fluss. Sie wurde<br />

bereits vor zwei Jahren durch Raubgräber mit Baumaschinen<br />

weitgehend zerstört und auch diesen Sommer<br />

nochmals heimgesucht. Einige komplette Gefäße sind<br />

durch Reyhan Körpe, M. A., dem die Entdeckung zu<br />

verdanken ist, in das Museum Çanakkale gebracht worden<br />

und sollen demnächst in den Studia Troica publiziert<br />

werden. 4<br />

Das nun intensiv genutzte GIS (Geographisches Informationssystem)<br />

zur Troas wurde weiter vervollständigt<br />

und etwa 150 zusätzliche GPS-Punkte eingegeben, so<br />

dass inzwischen nahezu 400 Messpunkte von archäologischen<br />

Fundstellen vorliegen. 5 Eine kleine klassisch-hellenistische<br />

Siedlung sowie die Überreste eines byzantinischen<br />

Gehöfts wurden im Umfeld des Hafens von Kumkale<br />

an der Nordküste entdeckt. Alle oben genannten Erkenntnisse<br />

zeigen, dass durch einen intensiven Survey<br />

besonders innerhalb des “Historischen Nationalparks<br />

Troia” sicher noch mit weiteren interessanten Fundstellen<br />

zu rechnen ist.<br />

Survey in Troia<br />

Bereits 2002 wurde unter der Leitung von Dr. Peter<br />

Jablonka ein systematischer Survey innerhalb der Unterstadt<br />

eingeleitet, der dieses Jahr fortgesetzt werden<br />

konnte (Abb. 5). Die diesjährigen Ergebnisse sind für uns<br />

Archäologen mehr als beeindruckend, und im nächsten<br />

Jahr, das kann man jetzt schon erahnen, werden Fragen,<br />

die uns immer wieder gestellt werden, mit unseren<br />

ureigenen Methoden zu beantworten sein. Bis zum<br />

Ende der Grabung wurden etwa 147 211 Funde, meist<br />

Scherben, registriert mit einem Gesamtgewicht von<br />

2652,45 kg. Insgesamt 418 Sammelpunkte entsprechen<br />

einem untersuchten Gebiet von etwa 20 ha. Ich gebe hier<br />

einen von Peter Jablonka verfassten Bericht wieder:<br />

“Mit Ausgrabungen kann nur ein kleiner Teil einer<br />

Stadt von der Größe Troias untersucht werden. Auch<br />

nach 132 Jahren Archäologie in Troia wurden weniger<br />

als fünf Prozent der Gesamtfläche ausgegraben. Deshalb<br />

ist es notwendig und sinnvoll, die Grabungen mit anderen<br />

Methoden der Feldforschung zu begleiten.<br />

Die magnetische Prospektion wird in wenigen Jahren<br />

das gesamte Stadtgebiet abdecken. Das Ergebnis muss<br />

aber interpretiert werden, um zu klären, welche Struktu-<br />

1 ha. When it was inhabited, it was situated directly on<br />

the coast, i. e. on the then gulf in the area of the mouth of the<br />

Menderes Çay (Scamander), comparable in this respect<br />

to Kumtepe, about 3 km to the north.<br />

An Early Bronze Age settlement lay near Mt. Ida on<br />

the upper reaches of the Menderes Çay near the village of<br />

Ye£ilköy – which we call Ye£ilköy Tepe – directly south<br />

of the terrace above the river. Destroyed two years ago by<br />

plunderers operating with bulldozers, it was again looted<br />

this summer. We are indebted indeed to Reyhan Körpe,<br />

MA, for discovering and rescuing some whole vessels,<br />

which have been brought to Çanakkale Museum and are<br />

to be published in the Studia Troica in the near future. 4<br />

Completion of the GIS system (Geographic Information<br />

System), which is now being intensively used for the<br />

Troad, has continued to advance, with about 150 additional<br />

grid points stored so that by now nearly 400 points are<br />

available indicating archaeological sites. 5 A small Classical-<br />

Hellenistic settlement as well as the remains of a Byzantine<br />

farmstead were discovered near Kumkale harbour on<br />

the north coast. All findings cited above indicate that an<br />

intensive survey, especially within the “Troia Historical<br />

National Park” area, would be sure to result in the discovery<br />

of more interesting sites.<br />

Survey at Troia<br />

A systematic survey which had been initiated within the<br />

Lower City under the supervision of Dr. Peter Jablonka in<br />

2002 was continued this year (Fig. 5). The results from<br />

this season are more than impressive as far as we, as<br />

archaeologists, are concerned. Next year, as one can<br />

already assume, questions which have confronted us repeatedly<br />

will have been answered by the use of our own<br />

special methods. By the end of this year’s excavation<br />

season, roughly 147 211 finds, mainly sherds, had been<br />

registered, weighing a total of 2652.45 kg. A sum total of<br />

418 collection points corresponds to an investigated area<br />

of about 20 ha. At this point I shall turn to Peter Jablonka’s<br />

report:<br />

“Only a small part of a city as large as Troia can be investigated<br />

by means of excavation. Even after 132 years<br />

of archaeology at Troia less than five per cent of the total<br />

area has been excavated. Consequently it is necessary,<br />

and makes good sense, to accompany excavation with<br />

other methods of field exploration.<br />

Magnetic prospection will have covered the entire city<br />

area within a few years’ time. The results must, however, be<br />

interpreted in order to clarify what the structures are that<br />

show up as magnetic anomalies and how old they are.<br />

Since the 2002 excavation season but intensively only<br />

from 2003, the city area of Troia has been explored by a<br />

further method – by means of a systematic survey. Every


10 MANFRED O. KORFMANN<br />

Abb. 5 Troia 2003. Survey. Gesamtplan der untersuchten Flächen 2002 und 2003 und Verteilung der spätbronzezeitlichen Keramik<br />

(Troia VI/VII) nach relativer Häufigkeit. (P. Jablonka).<br />

Fig. 5 Troia 2003. Survey. Overall plan of the explored areas 2002 and 2003 and distribution of Late Bronze Age pottery (Troia<br />

VI/VII) according to incidence of occurrence. (P. Jablonka).<br />

ren als magnetische Anomalie sichtbar werden und wie<br />

alt diese sind.<br />

Seit der Kampagne 2002, intensiv aber erst im Jahr<br />

2003, wird das Stadtgebiet von Troia mit einer weiteren<br />

Methode erforscht – mit einem systematischen Survey.<br />

Alle zwanzig Meter sammeln wir nach Entfernung der<br />

Vegetation auf zehn Quadratmetern alle Funde auf und<br />

notieren Beobachtungen vor Ort. Die Funde werden<br />

anschließend gezählt und klassifiziert. Das Ergebnis wird<br />

in einer Datenbank erfasst. Die Verteilungen und Mengen<br />

der nach Zeit und Art verschiedenen Funde werden mit<br />

einem geographischen Informationssystem auf Plänen<br />

dargestellt.<br />

Die Klassifikation von Oberflächenfunden ist schwierig,<br />

handelt es sich doch fast nur um sehr kleine, stark<br />

verwitterte Keramikbruchstücke. Eine langjährige Erfahrung<br />

in der Keramikbestimmung vor Ort ist dabei nötig.<br />

Wir beschränken uns dennoch auf eine eher grobe und<br />

einfache Klassifikation nach leicht erkennbaren Merktwenty<br />

metres we collect all finds from ten square<br />

metres, after we have removed vegetation, and jot down<br />

on-site observations. The finds are then counted and classified.<br />

The results are stored in a database. The various<br />

finds, differing in time and type and recorded by distribution<br />

and quantity, are represented by a geographic<br />

information system.<br />

Classification of surface finds is difficult since these<br />

are almost invariably very small, severely weathered pottery<br />

sherds. Years of experience in identifying pottery on<br />

site is, therefore, called for. We limit ourselves to what is<br />

a rather coarse-meshed, simple classification according<br />

to easily recognisable diagnostic features but this method<br />

is reliable and sure. Should specialists be interested in<br />

more closely following up individual areas or periods,<br />

they are welcome to evaluate more precisely the finds<br />

stored in the magazine containers at Troia. By the end of<br />

this year’s excavation season, 418 collection points over<br />

a surface area of 20 hectares in the south and east of the


DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003 11<br />

malen, die dafür aber robust und sicher ist. Wenn sich<br />

Spezialisten für einzelne Gebiete oder Perioden näher interessieren,<br />

können sie die in den Depot-Containern in<br />

Troia aufbewahrten Funde genauer auswerten. Bis zum<br />

Ende der Grabung wurden auf einer Fläche von 20 Hektar<br />

418 Sammelpunkte im Süden und Osten der Unterstadt<br />

bearbeitet, die bereits ausgewertet sind.<br />

Die Ergebnisse eines solchen Surveys müssen in Verbindung<br />

mit anderen Erkenntnissen interpretiert werden.<br />

Man kann nicht einfach annehmen, dass alle unter der<br />

Erde liegenden Überreste sich eindeutig an der Oberfläche<br />

abzeichnen. Für den Survey ist der an sich bedauerliche<br />

schlechte Erhaltungszustand von Troia ein Vorteil.<br />

Nur deshalb sind die tiefer liegenden Schichten nicht<br />

von jüngeren Gebäuden versiegelt; Funde können an die<br />

Oberfläche gelangen. Als in hellenistischer und römischer<br />

Zeit Fundamente und Keller gebaut wurden, kamen<br />

mit dem Aushub Funde aus älteren Schichten nach oben.<br />

Daher finden wir bronzezeitliche Keramik an der Oberfläche,<br />

obwohl über den entsprechenden Schichten mehrere<br />

Meter Ablagerungen und Ruinen aus der griechischen<br />

und römischen Antike liegen. Durch Ackerbau,<br />

Transport von Baumaterial, Erosions- und Sedimentationsprozesse<br />

können Funde verteilt und verschleppt<br />

werden. Mit dem Wissen aus unseren Ausgrabungen,<br />

einer genauen Kenntnis der Topographie und mit den<br />

Ergebnissen der paläogeographischen Forschungen in<br />

der Umgebung Troias können wir diese Faktoren aber<br />

berücksichtigen.<br />

Etwa 300 Meter östlich der Burg haben wir die Grenze<br />

der bronzezeitlichen Unterstadt erreicht. Westlich davon<br />

finden wir bronzezeitliche Keramik flächendeckend an<br />

sämtlichen Surveypunkten, und das, obwohl nur etwa<br />

eine von hundert Scherben, die wir aufsammeln, bronzezeitlich<br />

ist. Die klare Begrenzung der bronzezeitlichen<br />

Fundstreuung zeigt, dass diese mit einer gewissen Unschärfe<br />

auf Grund der oben genannten Faktoren der<br />

tatsächlichen Ausdehnung des besiedelten Gebietes entspricht<br />

(Abb. 5). Wenn die Funde durch verschiedene<br />

Vorgänge verschleppt worden wären, sollten wir sie<br />

überall gleich verteilt finden und nicht nur in einem Teil<br />

des Surveygebietes. ‘Bronzezeit’ bedeutet bisher vor allem<br />

Troia VI und VII. Es gibt natürlich auch Keramik,<br />

die älter sein kann, aber auch noch in Troia VI und VII<br />

vorkommt. Außerdem kommen vereinzelte Stücke aus<br />

den älteren Perioden Troias vor, die aber auf dem Plan<br />

bisher kein klares Bild ergeben.<br />

Hellenistische und römische Keramik sind im gesamten<br />

bisher untersuchten Gebiet vertreten und bilden den<br />

bei weitem größten Teil der Funde. Im Osten wurde –<br />

entsprechend den Ergebnissen der magnetischen Prospektion<br />

– das Ende der Besiedlung erreicht. Bisher erscheinen<br />

die hellenistische und die römische Stadt gleich<br />

groß. Sollte die Rekonstruktion der hellenistischen Stadt-<br />

Lower City had been processed and have already been<br />

evaluated.<br />

The results of a survey of this kind must, however, be<br />

interpreted in conjunction with other findings. It would<br />

not do simply to assume that all remains lying in the soil<br />

show up unequivocally on the surface. For the survey,<br />

Troia’s unfortunately poor state of preservation is actually<br />

an advantage. Just because of it, the layers lower<br />

down have not been sealed off by later buildings; finds<br />

have been able to reach the surface. When foundations<br />

and cellars were built in the Hellenistic and Roman<br />

periods, finds from older layers made their way to the<br />

surface with the spoil. This is why we find Bronze Age<br />

pottery on the surface although several metres of deposits<br />

and ruins from Greco-Roman antiquity lie above the<br />

strata to which it belongs. Field cultivation, quarrying for<br />

building materials and the processes of erosion and sedimentation<br />

can distribute and dislocate finds. Through<br />

what we have ascertained from our excavations, precise<br />

knowledge of the topography and the results of palaeogeographical<br />

exploration in the vicinity of Troia, we are,<br />

however, able to take these factors into account.<br />

About 300 metres east of the Citadel we have reached<br />

the bounds of the Bronze Age Lower City. To the west of it<br />

we find Bronze Age pottery distributed throughout at all<br />

survey points and this even though only about one in one<br />

hundred sherds we collect is Bronze Age. The clear delimitation<br />

of Bronze Age find distribution shows that it<br />

corresponds, with a certain degree of imprecision due to<br />

the above mentioned factors, to the actual extent of the<br />

settled area (Fig. 5). If the finds had been dislocated<br />

through various processes, we should expect to find them<br />

distributed uniformly throughout and not just in one part<br />

of the surveyed area. ‘Bronze Age’ has hitherto meant<br />

Troia VI and VII in particular. There is, naturally, also<br />

pottery which may be earlier but still occurs at Troia VI<br />

and VII. In addition, individual pieces from the earlier<br />

periods of Troia occur sporadically but have yet to result<br />

in a clear picture on the map.<br />

Hellenistic and Roman pottery occur throughout the<br />

entire area under investigation and indeed represent by<br />

far the largest part of the finds. In the east, the end – tallying<br />

with the results of magnetic prospection – of the<br />

settlement has been reached. Up to now the Hellenistic<br />

and Roman cities have seemed to be of the same size.<br />

Should the reconstruction of the Hellenistic city wall in<br />

the east be correct, the survey shows that within the walls<br />

here quite a large area remained without buildings.<br />

The incidence of Byzantine glazed pottery as well as a<br />

few glazed Ottoman sherds increases noticeably only in<br />

the south-west of the area investigated. There a Byzantine<br />

cemetery has been excavated above the Spring Cave.<br />

However, the pottery does not come from the graves,<br />

since in the Byzantine era the dead were not provided


12 MANFRED O. KORFMANN<br />

mauer im Osten richtig sein, ergibt sich aus dem Survey,<br />

dass innerhalb der Mauern hier ein größeres Gebiet unverbaut<br />

blieb.<br />

Byzantinische glasierte Keramik sowie einige wenige<br />

osmanische, glasierte Scherben treten gehäuft nur im<br />

Südwesten des untersuchten Gebiets auf. Dort wurde<br />

oberhalb der Quellhöhle ein byzantinischer Friedhof ausgegraben.<br />

Die Keramik stammt aber nicht aus den Gräbern,<br />

da in byzantinischer Zeit den Toten keine Gefäße<br />

mitgegeben wurden. Wir werden also auch die genaue<br />

Lage und Ausdehnung der byzantinischen Aktivitäten in<br />

Troia erfassen können.<br />

Außer der Siedlungsgröße zu verschiedenen Zeiten<br />

können mit dem Survey auch unterschiedliche Funktionsbereiche<br />

festgestellt werden. Besonders klar zeichnet<br />

sich das in der Verteilung der Metallschlacken ab. Die<br />

Häufungen entsprechen zum Teil sogenannten Dipol-<br />

Anomalien der magnetischen Prospektion, die daher als<br />

Anlagen zur Metallverarbeitung interpretiert werden<br />

können. Das ist ein Beispiel dafür, wie sich die verschiedenen<br />

Methoden – Ausgrabung, magnetische Prospektion,<br />

Survey – gegenseitig unterstützen.<br />

Die Verteilungen von Marmorfragmenten, Mosaiksteinchen<br />

und Ziegelfragmenten liefern Informationen<br />

zur hellenistischen und römischen Architektur. Auch andere<br />

Objekte, etwa Muschelschalen und Knochen, zeigen<br />

interessante, unterschiedliche Verteilungsmuster. Knochen,<br />

Keramik und andere Funde, z. B. Pithosfragmente,<br />

könnten auch bei der Suche nach Gräberfeldern helfen.<br />

Insgesamt sind die bisherigen Ergebnisse des Surveys<br />

aufschlussreich und ermutigend. Der Survey sollte daher<br />

in den kommenden Jahren mit dem Ziel der Erfassung<br />

des gesamten Stadtgebiets fortgesetzt werden.”<br />

Schon jetzt lassen sich aber die Bereiche genauer definieren,<br />

in denen in Zukunft unsere Suche nach den Friedhöfen<br />

verstärkt werden sollte.<br />

with vessels as grave goods. We shall, therefore, have to<br />

ascertain the precise location and extent of Byzantine activity<br />

at Troia.<br />

Apart from the size of the settlements in the various<br />

periods, the survey also makes it possible to clarify the<br />

functional specificity of the various areas. This shows up<br />

particularly clearly in the distribution of ore slag. The accumulations<br />

of it correspond in part what are known as<br />

dipole anomalies in the magnetic prospection which can,<br />

as a result, be interpreted as metallurgical facilities. This<br />

is an example of how the various methods – excavation,<br />

magnetic prospection, surveying – supplement each<br />

other.<br />

The distribution of marble fragments, mosaic stones<br />

and fragments of brick provide information on Hellenistic<br />

and Roman architecture. Other objects, too, such as<br />

the shells of marine molluscs and bones, show interesting<br />

and varying distribution patterns. Bones, pottery and<br />

other finds, such as pithos fragments, could also be helpful<br />

in the search for burial fields.<br />

Altogether the results of the survey to date have been<br />

informative and encouraging. The survey should, therefore,<br />

be continued in the years to come so that the entire<br />

city area can be registered.”<br />

The areas can already be more precisely defined in<br />

which our search for cemeteries should be intensified in<br />

future.<br />

3A. Ausgrabungen unmittelbar außerhalb<br />

der Burg, Späte Bronzezeit (Troia VIi/VIIa)<br />

Gebiet nordwestlich der Burg, Quadrate vw3,<br />

verantwortlicher Ausgräber Ralf Becks, M. A.<br />

(Abb. 6)<br />

In diesem Gebiet (90 m 2 ), das sich am Fuß des Hangbereiches<br />

nordwestlich des Burghügels befindet, hatte<br />

bereits C. W. Blegen gearbeitet. 6 Im Innenbereich eines<br />

Gebäudes mit gerundeten und geböschten Mauerecken<br />

fand er zahlreiche menschliche Knochen, jedoch keine<br />

ungestörten Gräber. Die Knochen waren teilweise verbrannt,<br />

weshalb er diesen Bereich auch als Place of<br />

Burning bezeichnete. Unterhalb der Rundmauerstruktur<br />

grub Blegen noch über zwei Meter tiefer in reinen Troia<br />

3A. Excavations directly outside the<br />

Citadel, Late Bronze Age (Troia VIi/VIIa)<br />

Area northwest of the Citadel, Quadrats vw3:<br />

Excavation Supervisor RALF BECKS, MA<br />

(Fig. 6)<br />

C. W. Blegen had already worked in this area (90 m 2 ),<br />

which is located at the foot of the slope to the north-west<br />

of the Citadel hill. 6 Inside a building with walls rounded<br />

and escarped at the corners he found numerous human<br />

bones yet no undisturbed graves. Since some of the bones<br />

were burnt, he also called this area a Place of Burning.<br />

Below the circular wall structure Blegen dug down two<br />

metres deeper into pure Troia VI strata until he reached<br />

the water table and had to stop excavating.


VI-Schichten, bis er schließlich den Grundwasserspiegel<br />

erreichte und die Grabungen einstellen musste.<br />

Nach 70 Jahren wurden die Untersuchungen in diesem<br />

Bereich wieder aufgenommen mit dem Ziel, den Hinweisen<br />

nach Troia VI-zeitlichen Gräbern nachzugehen. Aufgrund<br />

des heutzutage stark abgesunkenen Grundwasserspiegels<br />

durch maschinelle Felderbewässerung konnten<br />

tiefer gelegene und ungestörte Troia VI-Schichten ergraben<br />

werden. 7 Über einer nahezu senkrecht abfallenden<br />

Felskante befindet sich eine dichte Abfolge Troia VIzeitlicher<br />

Schichten mit starkem Gefälle nach Norden<br />

(Abb. 6). Sie enthielten menschliche Knochen. Die Zusammensetzung<br />

dieser Schichten und ihr starkes Gefälle<br />

deuten auf umgelagertes Material, dass vom höher gelegenen<br />

Hangbereich stammen dürfte. Dort soll dann auch<br />

im nächsten Jahr die Suche nach dem bronzezeitlichen<br />

Friedhof fortgesetzt werden.<br />

DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003 13<br />

Unterstadtgebiet westlich und südwestlich<br />

der Burg, Quadrate zA7, B8, verantwortlicher<br />

Ausgräber Ralf Becks, M. A. (Abb. 7)<br />

Quadrat zA7<br />

Diese kleine Sondage (12 m 2 , davon 1 m 2 reine Ausgrabung)<br />

galt einem Hinterraum des großen Terrassenhauses<br />

der Phase VIi (früher VIIa). Das Gebäude besaß einstmals<br />

zahlreiche in die Erde eingelassene große Vorratsgefäße.<br />

Wir waren innerhalb einer großen Grube auf der<br />

Suche nach weiteren Keramikteilen auf eine interessante<br />

Stierfigur aus Keramik gestoßen, die in bezeichnender<br />

Weise Ägäisches mit Anatolischem verbindet. 8 Stierdarstellungen<br />

und -verehrungen sind hier wie dort bekannt.<br />

Leider waren wir bei der Scherbensuche nicht erfolgreich,<br />

haben aber mit der Sondage ein Detail zur Baugeschichte<br />

dieses wichtigen Gebäudes der Unterstadt von<br />

Wilusa beitragen können (Abb. 7).<br />

Abb. 6 Troia 2003. Quadrate vw3. Gesamtansicht des gereinigten<br />

Areals von Osten. Rundmauerstruktur (oben), Blegens erreichte<br />

Grabungstiefe (Mitte), Tiefsondage des Jahres 2003 mit<br />

stark nach N abfallenden Troia VI-Schichten (hinten), Felskante<br />

(rechts). Dia Troia 51 897.<br />

Fig. 6 Troia 2003. Quadrats vw3. Overall view of the cleared<br />

area from the east. Circumvallate wall structure (above); the<br />

depth reached by Blegen’s excavation (centre); deep trench<br />

2003 with Troia VI strata dropping off steeply to the N (at rear);<br />

rocky ledge (right). Slide Troia 51 897.<br />

Quadrat B8<br />

Diese Arbeiten (8 m 2 ) galten lediglich der Freilegung des<br />

Oberteils bzw. Randbereichs der Südfront der Burgmauer,<br />

damit die hier vorbeigehenden Besucher deren<br />

Verlauf besser verfolgen können. Naturgemäß handelte<br />

es sich hier nur um Füllschutt.<br />

Stelen unmittelbar südlich des Turmes VI ‡,<br />

Quadrate G9/10, verantwortlicher<br />

Ausgräber Dr. Peter Jablonka (Abb. 8)<br />

Wir haben innerhalb einer kleinen Fläche von 8 m 2 unterhalb<br />

der östlichsten großen Stele am Südtor VIT gegraben.<br />

Zunächst mussten die mächtigen, senkrecht gestell-<br />

After a lapse of 70 years, investigation resumed in this<br />

area with the aim of following up indications of Troia VIperiod<br />

graves. Since the water table has by now sunk<br />

considerably due to mechanical irrigation of fields, it has<br />

been possible to excavate lower, undisturbed Troia VI<br />

layers. 7 Above the edge of an almost sheer cliff there is a<br />

dense sequence of Troia VI strata inclining steeply northwards<br />

(Fig. 6). They contained human bones. The composition<br />

of these deposits and the steep gradient suggest<br />

dislocated material which probably came from further up the<br />

slope. Next year the search for the Bronze Age burial<br />

field is to be continued there.


14 MANFRED O. KORFMANN<br />

Lower City area west and south-west of the<br />

Citadel, Quadrats zA7, B8: Excavation Supervisor<br />

RALF BECKS, MA. (Fig. 7)<br />

Quadrat zA7<br />

This little trench (12 m 2 , of which 1 m 2 are solely excavation)<br />

was directed at a back room of the large Phase<br />

VIi (formerly VIIa) terrace house. The building once had<br />

numerous large storage vessels sunk in the floor. Within a<br />

large pit we searched for more parts of an interesting pottery<br />

bull, an arresting figure which characteristically<br />

links Aegean with Anatolian cultures. 8 Representations<br />

of bulls and the worship of them are known both here and<br />

there. Unfortunately, we had no luck in our search for<br />

sherds but the trench has contributed a detail of the architectural<br />

history of this important building in the Lower<br />

City of Wilusa (Fig. 7).<br />

Quadrat B8<br />

These operations (8 m 2 ) aimed solely at uncovering the<br />

upper part or the area immediately along the south front<br />

of the Citadel Wall so that visitors passing by here may<br />

be better able to follow its course. Naturally this was just fill.<br />

Stelae immediately south of Tower VI ‡,<br />

quadrats G9/10: Excavation Supervisor<br />

DR. PETER JABLONKA (Fig. 8)<br />

Abb. 7 Troia 2003. Quadrate zA7. Teilweise abgebrochene<br />

Mauer der älteren Phase des Terrassenhauses von Troia VIIa<br />

(vorne), über der in einer jüngeren Phase ein Podest aus Lehmziegeln<br />

errichtet wurde, von Nordosten. Dia Troia 51 927.<br />

Fig. 7 Troia 2003. Quadrats zA7. Wall partly broken down<br />

from the earlier phase of the Troia VIIa terrace house (front),<br />

over which a platform of mudbrick was erected in a more recent<br />

phase, from the north-east. Slide Troia 51 927.<br />

ten Steinplatten freigelegt und entfernt werden, dann kam<br />

der riesige, rechteckige Steinblock in ganzer Größe und<br />

Tiefe heraus, in den die viereckige Stele eingelassen war,<br />

darunter ein sehr solide gepackter steinerner Unterbau als<br />

Fundament (Abb. 8). Das Ergebnis war, dass die Stele<br />

um ihrer selbst willen dort errichtet wurde. Das heißt,<br />

dass der Stein als solcher ein Denkmal war und nicht als<br />

Markierung diente, beispielsweise für ein Grab. Dies<br />

stützt meine Vermutung, dass es sich hier um Darstellungen<br />

Apollons bzw. Apaliunas handeln könnte. 9 Er ist der<br />

einzige Gott, der später in Griechenland in seiner Funktion<br />

als Wächter und Beschützer von Burgmauern,<br />

We dug within a small area of 8 m 2 below the easternmost<br />

large stele at South Gate VIT. First the massive<br />

stone uprights had to be uncovered and removed before<br />

the size and depth of the gigantic rectangular stone block<br />

could be revealed into which the rectangular stele was<br />

set. Below it was a very solidly packed stone substructure<br />

as its foundation (Fig. 8). The outcome was that this stele<br />

had been erected there for its own sake. That means in effect<br />

that the stone as such was a monument and did not<br />

serve as a marker, for instance for a grave. This finding<br />

supports my conjecture that this might be a representation<br />

of Apollo or Apaliunas. 9 He is the only god to have<br />

been represented later in Greece in the aniconic form of a<br />

stone stele in this function of guardian and tutelary deity<br />

of citadel walls, streets and squares. Stone stelae can,<br />

however, serve to represent higher beings in general<br />

throughout south-western Asia and Asia Minor.<br />

Further, it was ascertained that the stelae and Tower<br />

VIi behind them date to the heyday of Troia and, therefore,<br />

Wilusa’s as well. Ralf Becks, MA, emphasizes that<br />

this is not, however, the final phase of Troia VI (VIh) but instead<br />

the Troia VIIa period. Troia VIIa might better have<br />

been called VIi all along, which is how Dörpfeld classified<br />

it; in future we, too, will do that. 10 Separating the<br />

building phases in this way (VI versus VII) was entirely


DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003 15<br />

Abb. 8 Troia 2003. Quadrate G9/10. Östliche große Stele mit umfassendem Steinblock und einer Steinpackung als Unterbau, von<br />

Südosten. Dia Troia 52 001.<br />

Fig. 8 Troia 2003. Quadrats G9/10. Eastern large stele with surrounding block of stone and compacted stone substructure, from the<br />

south-east. Slide Troia 52 001.<br />

Straßen und Plätzen in anikonischer Form in der Art<br />

einer Steinstele dargestellt wird. Steinstelen können aber<br />

auch ganz allgemein in Südwestasien und Kleinasien zur<br />

Darstellung höherer Wesenheiten dienen.<br />

Weiterhin konnte festgestellt werden, dass die Stelen<br />

und der dahinter gelegene Turm VIi genau in die Blütezeit<br />

Troias und damit auch Wilusas zu datieren sind. Ralf<br />

Becks, M. A. betont, dass es sich dabei aber nicht um die<br />

Endphase von Troia VI (VIh), sondern um die Zeit von<br />

eben Troia VIIa handelt. Troia VIIa hätte man mit Dörpfeld<br />

vielleicht immer schon besser VIi nennen sollen; in<br />

Zukunft werden wir das so handhaben. 10 Diese separierende<br />

Benennung der Bauphasen (VI versus VII) war<br />

ganz und gar künstlich und geht auf die Anfangszeit der<br />

Grabung zurück; denn zwischen dem Ende von Troia VI<br />

(= VIh) und dem Beginn von Troia VIi (VIIa) liegt kein<br />

Kulturbruch. Nach Dr. Penelope Mountjoy beginnt<br />

Troia VIi (bzw. früher VIIa), diese in jeder Beziehung<br />

sehr wichtige Phase von Wilusa, um 1300 v. u. Z. und endet<br />

nach mehreren Bauphasen um 1180 v. u. Z. – wie ich<br />

meine, durch eine kriegerische Zerstörung. 11<br />

arbitrary, going back to the beginnings of the excavation.<br />

There is no cultural break between the end of Troia VI<br />

(= VIh) and the beginning of Troia VIi (VIIa). According to<br />

Dr. Penelope Mountjoy, Troia VIi (or what was formerly<br />

VIIa), a phase of Wilusa so important in every<br />

respect, begins about 1300 BCE and ends, after several<br />

building phases, ca. 1180 BCE – in my opinion, due to<br />

destruction caused by war. 11<br />

The North-East Bastion area of Tro‡a VI,<br />

Quadrats K4 and K4/5: Excavation Supervisor<br />

RALF BECKS, MA (Figs. 9–13)<br />

Quadrat K4<br />

Excavation operations in the area to the south-east of the<br />

North-East Bastion resumed under the supervision of<br />

Ralf Becks, MA, to clarify the stratigraphy and the function<br />

of particular architectural structures. Operations in<br />

K4 (95 m 2 ) reconfirmed that the North-East Bastion<br />

was built in a late phase of Troia VI and that its south-


16 MANFRED O. KORFMANN<br />

Bereich der Nordostbastion von Tro‡a VI,<br />

Quadrate K4 und K4/5, verantwortlicher<br />

Ausgräber Ralf Becks, M. A. (Abb. 9–13)<br />

Quadrat K4<br />

Die wieder aufgenommenen Grabungen im Bereich<br />

südöstlich der Nordostbastion unter der Leitung von Ralf<br />

eastern corner sits on bedrock that slopes away at an<br />

astonishingly steep gradient (Fig. 10). Viewed from the<br />

topographical standpoint, this is a very interesting area<br />

and the steep incline of the bedrock also makes it architecturally<br />

a problematic one. To the south-east behind the<br />

North-East Bastion fortifications begin, designated in the<br />

following as a mudbrick bulwark. 12<br />

Chronologie-Schema, nach Troia-Projekt, Arbeitsstand April 2004.<br />

Chronological Table, Troia-Project, state April 2004.<br />

Becks, M. A. dienten der Klärung der Stratigraphie und<br />

der Funktion bestimmter Baustrukturen. Die Arbeiten in<br />

K4 (95 m 2 ) zeigten erneut, dass die Nordostbastion in<br />

einer späten Phase von Troia VI erbaut wurde und ihre<br />

Südostecke auf einem erstaunlich steil abfallenden Felsuntergrund<br />

(Abb. 10) aufsitzt. Es ist ein von der Topo-<br />

The beginning of Lower City fortifications at this<br />

critical point can only be imagined as a bulwark of this<br />

kind on a broad-based foundation. Such fortifications<br />

were necessary here to deny attacking forces ready entry to<br />

the city or the main water supply (well within the North-<br />

East Bastion).


DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003 17<br />

Abb. 9 Troia 2003. Plan der Nordostbastion (= Turm VIg, Troia<br />

VI-Spät) mit dahinter gesetzter Lehmziegelbastei (Troia VIi,<br />

früher VIIa) und Zellenhäuser (Troia VIIb 2 ). (R. Becks und<br />

P. Jablonka).<br />

Fig. 9 Troia 2003. Plan of the North-East Bastion (= Tower<br />

VIg, Late Troia VI) with mudbrick bulwark positioned behind<br />

it (Troia VIi, formerly VIIa) and chambered houses<br />

(Troia VIIb 2 ). (R. Becks and P. Jablonka).<br />

graphie aus gesehen sehr interessanter und zugleich auch ein<br />

wegen des abfallenden Felsuntergrundes baulich kritischer<br />

Bereich. Südöstlich hinter der Nordostbastion setzt<br />

ein Verteidigungswerk an, dass wir im Folgenden als<br />

Lehmziegelbastei bezeichnen. 12<br />

Nur mit einer solchen Bastei mit breit aufsitzendem<br />

Fundament kann man sich an dieser kritischen Stelle den<br />

Ansatz einer Unterstadtbefestigung vorstellen, die hier<br />

notwendig ist, will man nicht dem Feind den Zugang ins<br />

Stadtinnere bzw. zur Hauptwasserversorgung (Brunnen<br />

innerhalb der Nordostbastion) leicht machen.<br />

Die Lehmziegelbastei besteht aus einem großen Steinunterbau,<br />

einem integrierten Kanalbau mit tiefreichendem<br />

Fundament und einer das ganze bedeckenden,<br />

mächtigen Lehmziegelpackung. Wegen seiner Dimension<br />

hatten wir den Kanalbau früher als Teil der Stadtmauer<br />

interpretiert. 13 Kanäle entwässern in Troia auf<br />

Straßen und Tore, weswegen wir neben der Mauer bzw.<br />

Bastei ein Tor annehmen, das den Zugang zur Unterstadt<br />

kontrollierte. Nach den nun gewonnenen Erkenntnissen<br />

datiert diese Anlage in die “Blütezeit Troias”, d. h. in die<br />

Zeitspanne von 1300 bis 1190/80 v. u. Z. Das Steinfundament<br />

der Lehmziegelbastei sowie die mächtige Kanalanlage<br />

(Abb. 11) binden übrigens, das sei noch einmal<br />

betont, unmittelbar an die Nordostbastion an. 14 Unsere<br />

früheren Rekonstruktionen haben wir ausdrücklich als<br />

hypothetisch kenntlich gemacht. Die in ihrer Dimension<br />

und Ausführung sehr auffällige Lehmziegelbastei mit<br />

etwa 55 m 2 Fläche ist nach unserer Meinung auch weiter-<br />

Abb. 10 Troia 2003. Quadrat K4. Detailansicht der südöstlichen<br />

Ecke der Nordostbastion mit stark verwitterten Steinquadern<br />

im unteren Bereich und steil abfallender und für die unterste<br />

Steinlage der Bastion ausgehauene Felsoberfläche (vorne), von<br />

Süden. Dia Troia 52 113.<br />

Fig. 10 Troia 2003. Quadrat K4. Detail view of the south-east<br />

corner of the North-East Bastion with severely weathered stone<br />

blocks in the lower zone and steep gradient of the bedrock surface<br />

hewn out for the lowest course of stone for the Bastion<br />

(front), viewed from the south. Slide Troia 52 113.<br />

The mudbrick bulwark consists of a large stone substructure,<br />

an integrated drainage system with deep foundations<br />

and massive mudbrick facing covering the<br />

whole. Its size had led us earlier to interpret this channel<br />

as part of the city wall. 13 At Troia sewers drain streets and<br />

gates, which is why we assume that there was a gate in<br />

addition to the wall or mudbrick bulwark to control access<br />

to the Lower City. According to the knowledge we<br />

have gained, this facility dates from ‘Troia’s heyday’,<br />

i. e. from the time between 1300 and 1190/80 BCE. The<br />

stone foundation of the mudbrick bulwark as well as the<br />

massive drainage system (Fig. 11), by the way and this<br />

must be emphasized again, link up directly with the<br />

North-East Bastion. 14 We explicitly labelled our earlier<br />

reconstructions as hypothetical. The size and execution<br />

of this very striking mudbrick bulwark of about 55 m 2


18 MANFRED O. KORFMANN<br />

Abb. 12 Troia 2003. Quadrat K4. Ansicht der Fundamente<br />

der Lehmziegelbastei mit sorgfältig gebauter Fundamentmauer<br />

(Mitte) und Kanalaustritt (links), davor Troia VIIb 2 -Zellenhäuser<br />

im restaurierten Zustand, von Osten. Dia Troia 52 126.<br />

Fig. 12 Troia 2003. Quadrat K4. View from the east of the<br />

mudbrick bulwark foundations with the carefully built foundation<br />

wall (centre) and the mouth of the channel (left), in front<br />

Troia VIIb 2 chambered houses in restored condition. Slide<br />

Troia 52 126.<br />

Abb. 11 Troia 2003. Quadrat K4. Ansicht des in die Lehmziegelbastei<br />

integrierten Kanals auf mächtiger Substruktion,<br />

von Nordwesten; die Fundamentmauer bindet an die einziehende<br />

Ecke der Nordostbastion an (vorne). Dia Troia 52 102.<br />

Fig. 11 Troia 2003. Quadrat K4. Quadrat K4. View from the<br />

north-west of the channel integrated in the mudbrick bulwark<br />

on a massive substructure; the foundation wall links up with<br />

the recessed corner of the North-East Bastion (front). Slide<br />

Troia 52 102.<br />

hin als Ansatz einer Befestigung der Unterstadt zu interpretieren<br />

(Abb. 9). Sie flankierte auf einer Länge von<br />

knapp 10 m den hier zu postulierenden, vom Tal des<br />

Dümrek (Simoeis) heraufführenden Weg.<br />

Für diese durchaus wieder hypothetische Annahme<br />

lassen sich mehrere Gründe anführen: zum einem durch<br />

die besonders sorgfältige Bauweise der Fundamente auf<br />

dieser Seite sowie dem hier austretenden Kanal mit seiner<br />

klaren Front (Abb. 12), zum anderen wird dieser anzunehmende<br />

Weg durch die Existenz der Troia VIIb 2 -<br />

Zellenbauten nahegelegt, bei denen es sich wohl um<br />

Kellerräume handeln dürfte. Die Bewohner von Troia<br />

VIIb 2 , die wohl aus dem nordwestlichen Schwarzmeerküstenraum<br />

eingewandert sind, 15 pflegten insbesondere<br />

surface area should, in our opinion, continue to be interpreted<br />

as marking the beginning of Lower City fortifications<br />

(Fig. 9). Throughout a length of almost 10 m it<br />

flanked the road leading up from the Dümrek (Simoeis)<br />

Valley which should be posited here.<br />

Several reasons may be given for assuming that it ran<br />

here: on the one hand, the particularly careful execution<br />

of the foundations on this side as well as the channel<br />

which comes out here with its clear facing (Fig. 12). On<br />

the other, this road as posited is suggested by the existence<br />

of the Troia VIIb 2 chamber structures, which were<br />

probably cellar rooms. The inhabitants of Troia VIIb 2 ,<br />

who probably migrated here from the north-western<br />

Black Sea coastal region, 15 made a practice of sealing off the<br />

empty spaces of streets and gates with the cellars they<br />

built. We are familiar with this phenomenon from the<br />

areas to the east, south and west around the Troia VI/VII<br />

Citadel.<br />

The existence of an earlier road is, finally, suggested<br />

by the adjacent Hellenistic city gate, which would hardly<br />

have been built at this particular place without a compelling<br />

reason. Here there may have been continuity in<br />

the routing of roads.<br />

Quadrats K4/5<br />

The phase VIi or VIIa mudbrick bulwark continues on<br />

into area K4/5, which was opened up in 2003. There we<br />

are excavating deep within the foundations of the Hellenistic<br />

Building IXM, which belongs to the Athena temenos<br />

(23 m 2 ). Here too we encountered the small cellular<br />

structures characteristic of the Troia VIIb 2 phase, whose


die von ihnen vorgefundenen Leerräume der Straßen und<br />

Tore mit ihren Kellerräumen zuzubauen. Dieses Phänomen<br />

kennen wir auch aus den Bereichen im Osten, Süden<br />

und Westen um die Burg von Troia VI/VII herum.<br />

Die Existenz eines ehemals vorhandenen, älteren<br />

Weges wird schließlich durch das benachbarte hellenistische<br />

Stadttor nahegelegt, das schwerlich ohne Grund gerade<br />

an dieser Stelle gebaut wurde. Hier liegt möglicherweise<br />

eine Kontinuität in der Wegeführung vor.<br />

DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003 19<br />

Quadrate K4/5<br />

Die Lehmziegelbastei der Phase VIi oder VIIa setzt sich<br />

in dem 2003 neu geöffneten Areal K4/5 fort. Dort graben<br />

wir jetzt tief innerhalb der Fundamente des hellenistischen<br />

Gebäudes IXM, das zum Athenatempel-Temenos<br />

gehört (23 m 2 ). Auch hier trafen wir auf die charakteristischen<br />

kleinteiligen Baustrukturen aus der Phase Troia<br />

VIIb 2 , deren Oberbau meines Erachtens aus Holz bestanden<br />

hat (Abb. 13).<br />

Schon jetzt ist abzusehen, dass es in diesem dann in<br />

der nächsten und übernächsten Kampagne zu erweiternden<br />

Gebiet eine sehr gute Stratigraphie von Troia VIIb 2/3<br />

nach Troia VI geben wird; und auch die endgültige<br />

Klärung der Funktion der Lehmziegelbastei als Teil der<br />

Befestigung der Unterstadt ist dort denkbar.<br />

Abb. 13 Troia 2003. Quadrate K4/5. Südöstliche Ecke der<br />

Lehmziegelbastei (oben links), geschnitten von Fundamentmauer<br />

des Gebäudes IXM (oben rechts), davor kleinteilige<br />

Troia VIIb 2 -Baustrukturen (unten und Bildmitte), von Süden.<br />

Dia Troia 52 203.<br />

Fig. 13 Troia 2003. Quadrats K4/5. South-eastern corner of the<br />

mudbrick bulwark (above left), hewn from the foundation wall<br />

of Building IXM (above right), in front the small-chambered<br />

Troia VIIb 2 structures (below and centre), from the south. Slide<br />

Troia 52 203.<br />

superstructures, in my view, were made of wood<br />

(Fig. 13).<br />

It can already be predicted that in the next excavation<br />

season and the one to follow there will be a very good<br />

stratigraphy from Troia VIIb 2/3 to Troia VI. Moreover,<br />

clarification of the function of the mudbrick bulwark as<br />

part of the Lower City fortifications is conceivable there.<br />

3B. Ausgrabungen in der östlichen<br />

Unterstadt von Troia VIII/IX (und jünger?)<br />

Unterstadtgebiete östlich und südöstlich<br />

der Burg, Quadrate FF5, ‡‡20 (Tro‡a VIII/IX und<br />

jünger?), verantwortliche Ausgräberin<br />

MAGDA PIENIĄŻEK-SIKORA, M. A. (Abb. 14–15)<br />

Quadrat FF 5<br />

Die Linien, die wir bei der Magnetometerprospektion des<br />

Jahres 2003 weit im Osten der Unterstadt des historischen<br />

Ilion (und nach dem Survey auch außerhalb der Erstreckung<br />

der spätbronzezeitlichen Unterstadt) gesehen<br />

haben (Abb. 5), bedurften einer Klärung, der wir mit<br />

Ausgrabungen im Quadrat FF5 (76 m 2 ) nachgingen<br />

(Abb. 14). Dort gab es zwar noch Hinweise im Magnetometerbild<br />

auf eine gewisse Fortführung des Insula-<br />

Straßensystems, ansonsten ist die Fläche in diesem<br />

3B. Excavations in the Eastern Troia<br />

VIII/IX Lower City (and more recent?)<br />

Lower City areas to the east and south-east<br />

of the Citadel, Quadrats FF5, ‡‡20 (Tro‡a VIII/IX<br />

and more recent?): Excavation Supervisor MAGDA<br />

PIENIĄŻEK-SIKORA, MA (Figs. 14–15)<br />

Quadrat FF5<br />

The lines we saw in the 2003 magnetometer prospection<br />

far in the east of the Lower City of historical Ilion (and,<br />

according to the survey, also outside the Late Bronze<br />

Age Lower City area) (Fig. 5) needed to be clarified and<br />

we did this by excavating in Quadrat FF5 (76 m 2 )<br />

(Fig. 14). There the magnetometer image still indicated<br />

that the insula street system continued to a certain extent but<br />

otherwise the surface in this entire western sector was so<br />

‘quiet’ that building activity worth mentioning is scar-


20 MANFRED O. KORFMANN<br />

Abb. 14 Troia 2003. Quadrat FF5. Spätrömische (?) Mauer (als<br />

Straßenbegrenzung), von Süden. Dia Troia 51 946.<br />

Fig. 14 Troia 2003. Quadrat FF5. Late Roman (?) wall (delimiting<br />

a street), from the south. Slide Troia 51 946.<br />

Abb. 15 Troia 2003. Quadrat ‡‡ 20. In den Fels eingetiefte<br />

Kanäle oder Wagenspuren(?), von Norden. Dia Troia 52 047.<br />

Fig. 15 Troia 2003. Quadrat ‡‡ 20. Channels or cart tracks (?)<br />

sunk in the bedrock, from the north. Slide Troia 52 047.<br />

ganzen Westbereich aber derart “ruhig”, dass man sich<br />

eine nennenswerte Bebauung in griechischer und römischer<br />

Zeit hier nicht mehr vorstellen kann. Wahrscheinlich<br />

wurde im Lauf der Zeit – entgegen der ursprünglichen<br />

Planung – der kürzeste Weg auf relativ unbebautem<br />

Areal gesucht und in späterer Zeit ausgebaut. Denn zumindest<br />

eine der Störungslinien stammt von einem befestigten<br />

Weg aus jüngerer Zeit; die Ursache einer weiteren<br />

Störung könnte geologisch bedingt sein.<br />

Quadrat ‡‡20<br />

Auch in diesem Stadtgebiet von Ilion wollten wir klären,<br />

wodurch die Linien verursacht wurden, die man auf dem<br />

Magnetometerbild des letzten Jahres erkennen konnte.<br />

Das Verteilungsmuster prähistorischer Keramik sprach<br />

schon kurz nach Beginn des Surveys gegen ein bronzezeitliches<br />

Alter. Es handelt sich im Areal ‡‡20 (76 m 2 )<br />

um Spuren von kleinen Kanälen, die relativ dicht unter<br />

der Oberfläche im Kalkfelsen vorgefunden wurden<br />

(Abb. 15). Vielleicht kann man sie später einmal mit der<br />

cely conceivable here in the Greek and Roman periods.<br />

Probably the shortest route to a sparsely built up area<br />

was sought out and improved over the course of time –<br />

although this was not originally planned. At least one of<br />

the anomalous lines comes from a constructed roadbed<br />

of more recent date; another anomaly might have a geological<br />

cause.<br />

Quadrat ‡‡20<br />

In this area of the city of Ilion we also wanted to clarify<br />

what might have caused the lines which showed up on<br />

the magnetometer imaging of the previous year. Even<br />

before the survey began, the distribution pattern of prehistoric<br />

pottery was not indicative of a Bronze Age date.<br />

In Area ‡‡20 (76 m 2 ) there are traces of small channels<br />

which were encountered in the limestone bedrock relatively<br />

close to the surface (Fig. 15). Perhaps it will be<br />

possible someday to link it with the water supply or<br />

drainage system of workshops, which seem to be showing<br />

up in the magnetometer imaging. Their regularity,


DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003 21<br />

Wasserzu- oder -abführung von Werkstätten in Verbindung<br />

bringen, die sich im Magnetometerbild abzuzeichnen<br />

scheinen. Wegen ihrer Regelhaftigkeit haben wir<br />

aber auch an in späteren Zeiten weiter verwendete Reste<br />

von alten Wagenspuren gedacht. Die Datierung innerhalb<br />

der Postbronzezeit muss einer genaueren Analyse der<br />

Keramik vorbehalten bleiben.<br />

Dass wenig Funde ins Haus kommen, ist bei der seit einigen<br />

Jahren gegebenen Grabungsstrategie erklärlich. Somit<br />

haben wir bei der Fundbearbeitung keinen Rückstand,<br />

der uns innerlich belasten würde. Die Postbronzezeitgruppe<br />

hat, wie schon im letzten Bericht mitgeteilt,<br />

ihre Arbeit vor Ort beendet. Da die zahlreichen, wissenschaftlichen<br />

Fundbearbeitungen im prähistorischen Bereich<br />

vorankommen müssen und abzuschließen sind, galt<br />

und gilt es weiterhin, das Material aus den Containerdepots<br />

den Bearbeitern zur Verfügung zu stellen und die<br />

einzelnen Fundeinheiten oder auch besondere Stücke<br />

herauszusuchen. Ab und an gelingt es auch, eine Anpashowever,<br />

has also made us think of the traces of old cart<br />

tracks used in later times. A post-Bronze Age date must,<br />

however, await more precise analysis of the pottery.<br />

4. Fundbearbeitung und Funddokumentation,<br />

Leitung Diane Thumm, M. A.<br />

Die Arbeiten im Hausbereich<br />

4. Find Processing and Documentation:<br />

Supervisor Diane Thumm, MA<br />

Operations in the house area<br />

Understandably, in light of the excavation strategy obtaining<br />

for some years now, few finds have been coming<br />

into the excavation house. As a result, we do not have a<br />

backlog of finds to process, which would weigh heavily<br />

on our consciences. The Post-Bronze Age Group has, as<br />

was mentioned in the last report, ceased on-site operations.<br />

Since the numerous scholarly projects for processing<br />

prehistoric finds must advance and reach completion,<br />

making the material from the container magazine<br />

available to those processing the finds and being able to<br />

look out find groups or even particular pieces to do so<br />

will continue to be imperative. Now and then it is pos-<br />

Abb. 16 Troia 2003. Restauriertes Mischgefäß mit figürlicher Bemalung (sogenannter Löwen-Krater). Digitalbild Troia 14 642.<br />

Fig. 16 Troia 2003. Restored krater with figurative painting (known as the Lion Krater). Digital image Troia 14 642.


22 MANFRED O. KORFMANN<br />

sung an das eine oder andere Gefäß zu finden. Dr. Penelope<br />

Mountjoy arbeitete die Tagebücher im Hinblick auf<br />

stratigraphische Aspekte durch, um sich auf dieser Basis<br />

ein besseres Bild von der in Troia vorkommenden mykenischen<br />

Keramik zu verschaffen. Die Zusammensetzung<br />

eines bedeutenden, mit figürlicher Bemalung (u. a.<br />

ein Löwe) versehenen Mischgefäßes ist gelungen<br />

(Abb. 16). 16 Die Form ist lokal anatolisch, wohingegen<br />

die Bemalung mykenisch ist.<br />

Bei der Umstellung des Depotsystems von Holz- auf<br />

Plastikbehälter kamen wir voran. Die beiden Restauratorinnen<br />

konnten sich auf Detailarbeiten konzentrieren.<br />

sible to find pieces fitting some vessel or other. Dr. Penelope<br />

Mountjoy has worked through the logs with respect<br />

to aspects of the stratigraphy in order to deepen her insights<br />

into the Mycenaean pottery occurring at Troia on<br />

the basis of these diaries. It has been possible to piece together<br />

an important crater with a figurative representation<br />

painted on it (inter alia a lion) (Fig. 16). 16 The form<br />

is local Anatolian but the painting is Mycenaean.<br />

We have continued to make progress in converting the<br />

magazine system from wooden to plastic containers. The<br />

two restorers were able to concentrate on specialised<br />

work.<br />

5. Nachbarwissenschaften und Landschaft<br />

In der Umgebung Troias, insbesondere in der Skamanderebene,<br />

haben sich die landschaftlichen Verhältnisse im<br />

Verlauf der Jahrtausende signifikant verändert. Das betrifft<br />

auch die Wasserversorgung. Jede Siedlung lebt von<br />

der Verfügbarkeit von Wasser, sei es fließend in Form<br />

von Bächen, Flüssen und Quellen, sei es als Regenwasser<br />

in Zisternen oder als Grundwasser, das üblicherweise<br />

über Brunnen erschlossen wird. Die Frage, wie die Bewohner<br />

von Burg und Unterstadt in den verschiedenen<br />

Epochen der Besiedlung ohne zu großen Aufwand an<br />

Trinkwasser kamen und welche nachfließenden Mengen<br />

zur Verfügung standen, ist ein wichtiges Thema. Die von<br />

Dr. Christian Wolkersdorfer im Jahre 2002 begonnenen<br />

hydrogeologischen Arbeiten wurden fortgesetzt, um<br />

die geologisch-hydrogeologischen Verhältnisse im Umfeld<br />

der archäologischen Ausgrabungen zu erfassen. 17<br />

Automatisch registrierende Sonden liefern langfristige<br />

Datenreihen. Im “Historischen Nationalpark Troia” gibt<br />

es nach den bisherigen Ergebnissen drei unterschiedliche<br />

Wassertypen, die sich signifikant voneinander unterscheiden.<br />

Aussagen zu längerfristigen Tendenzen im<br />

Grundwasserbereich und zum Alter der verschiedenen<br />

Grundwässer werden angestrebt. Bisher wurden im Einzugsgebiet<br />

auf 156 km 2 Fläche 191 künstliche und natürliche<br />

Wasseraufschlüsse beprobt. Die Arbeiten sollen<br />

fortgesetzt werden.<br />

Nicht erst seit Beginn der Grabungen in Troia, sondern<br />

schon lange davor am Be£iktepe, das heißt seit 21 Jahren,<br />

arbeitet Prof. Dr. ‡lhan Kayan mit uns zusammen. Als<br />

Paläogeograph rekonstruiert er die Landschaft. Im Jahre<br />

2003 konzentrierte er sich mit seiner Arbeitsgruppe auf<br />

die Westseite der Skamanderebene, auf das ehemalige<br />

Sumpfgebiet Alacalgöl (= gefleckter See), das in der<br />

Literatur ab und an als möglicher “Hafen von Troia” angesprochen<br />

wurde (Abb. 4). Auch letztes Jahr wurde ein<br />

diesbezüglicher Aufsatz unter mehrfacher Autorenschaft<br />

herausgebracht, in dem Herrn Kayans Name angeführt<br />

wurde, ohne dass er dazu seine Zustimmung gegeben<br />

5. Related Disciplines and Landscape<br />

Around Troia, especially in the Scamander Plain, the<br />

countryside has changed significantly over the course of<br />

millennia. This also holds for the water supply. Each<br />

settlement depended on the availability of water, be it<br />

flowing water in the form of streams, rivers and springs,<br />

rainwater caught in cisterns or groundwater, which was<br />

usually tapped in wells. An important subject is the<br />

question of whether the inhabitants of the Citadel and<br />

Lower City had ready access to drinking water without<br />

too much difficulty and what the volume was of the water<br />

flow available to them. The hydrogeological operations<br />

begun by Dr. Christian Wolkersdorfer in 2002 were<br />

continued in order to establish the geological and hydrological<br />

conditions obtaining in the wider context of the<br />

archaeological excavations. 17 Probes automatically recorded<br />

long-term data sequences. Results so far have<br />

shown that there are three significantly different types of<br />

water supply in the “Troia Historical National Park”.<br />

Prognoses over the longer term relating to groundwater<br />

and the age of the various groundwater reservoirs are the<br />

goal. Probes have hitherto investigated 191 artificial and<br />

natural water reservoirs in a catchment area of 156 km 2 .<br />

The work is to continue.<br />

Professor Dr. ‡lhan Kayan has been working with us<br />

not just since excavations began at Troia but long before<br />

that, twenty-one years to be exact, since we were at<br />

Be£iktepe. A palaeogeographer, he reconstructs the ancient<br />

landscape. In 2003 he and his team concentrated on the<br />

western side of the Scamander Plain, formerly the<br />

marshy area of Alacalgöl (= Flecked Lake), which is<br />

now and then mentioned in specialist publications as a<br />

possible candidate for the ‘harbour of Troia’ (Fig. 4).<br />

Last year, too, an essay dealing with this issue was published<br />

under the names of several authors and Professor<br />

Kayan’s name was among them without his permission. 18<br />

His annoyance is understandable, especially after the results<br />

of this year’s operations, which clearly show that<br />

this area was probably silted up by the Late Bronze Age.


DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003 23<br />

Abb. 17 Troia 2003. Geomagnetische Prospektion. Gesamtplan mit allen bis 2003 gemessenen Flächen (H. G. Jansen, C. Hübner,<br />

P. Jablonka).<br />

Fig. 17 Troia 2003. Geomagnetic prospection. Overall plan with all surfaces surveyed up to 2003 (H. G. Jansen, C. Hübner,<br />

P. Jablonka).<br />

hätte. 18 Man kann seine Verärgerung verstehen, insbesondere<br />

nach den diesjährigen Ergebnissen, die klar zeigen,<br />

dass dieses Gebiet in der Späten Bronzezeit wahrscheinlich<br />

verlandet war. Wenn weitere C 14 -Datierungen vorliegen,<br />

werden wir es genauer wissen. Darüber hinaus<br />

zeigte sich, dass dieses Sumpfgebiet der Frühen Bronzezeit<br />

der ideale Platz im Umland von Troia zu sein scheint,<br />

um ein Pollendiagramm zu erstellen. Wir werden einen<br />

solchen Versuch einleiten. Mit bisher insgesamt 304 Sondagen<br />

und Bohrungen ist die Gegend um Troia jetzt<br />

gewiss eine der besterforschten Kleinlandschaften der<br />

Welt.<br />

In den 70er Jahren wurden am Demircihüyük zum ersten<br />

Mal in der Türkei geomagnetische Messungen<br />

durchgeführt, Punkt für Punkt. Auch am Be£iktepe und<br />

dann in Troia wurde mit dieser Methode gearbeitet. Dr.<br />

Hans Günter Jansen, der vom Beginn im Jahre 1988 an für<br />

die magnetische Prospektion in Troia verantwortlich war,<br />

und seine Frau erinnerten sich bei ihrem diesjährigen<br />

Troia-Aufenthalt noch gut an diese Anfangsjahre. Die<br />

geomagnetische Prospektion des Jahres 2003 in Troia erbrachte<br />

mit 93 000 m 2 Fläche und 1 492 160 Messpunkten<br />

eine Leistung, die veranschaulicht, welche Fortschritte<br />

When we have more C 14 dates, our knowledge will be<br />

more precise. Moreover, it has been shown that this<br />

marshy area seems to be the ideal place near Troia for<br />

constructing a pollen diagram for the Early Bronze Age.<br />

We intend to initiate such an experiment. With 304 trial<br />

trenches and boreholes to date, the region around Troia<br />

must certainly be one of the most thoroughly explored<br />

small cultural landscapes in the world.<br />

Geomagnetic surveys were first carried out in Turkey,<br />

point by point, at the Demircihüyük in the 1970s. This<br />

method was also used at Be£iktepe and again at Troia.<br />

While staying at Troia again this year, Dr. Hans Günter<br />

Jansen, who from the outset, in 1988, has been in charge of<br />

magnetic prospection at Troia, and his wife recalled<br />

clearly those early years. Geomagnetic prospection at<br />

Troia in 2003, covering as it did a surface area of<br />

93 000 m 2 and comprising 1 492 160 points on the grid, is<br />

a proud achievement showing how much progress has<br />

been made in this field (Fig. 17). This will continue to be the<br />

case in this as well as other disciplines. Here we are, of<br />

course, thinking especially of the search for the cemeteries<br />

of Troia, Wilusa and Ilion. We have deliberately<br />

waited until we were able to ascertain the bounds of the


24 MANFRED O. KORFMANN<br />

auf diesem Gebiet gemacht wurden (Abb. 17). Das wird<br />

in diesem, aber auch in anderen Wissenschaftsbereichen<br />

weiterhin so sein. Hier denken wir natürlich auch verstärkt<br />

an die Suche nach den Friedhöfen Troias, Wilusas<br />

und Ilions. Wir haben bewusst gewartet, bis wir die<br />

Grenzen der Städte festlegen können, außerhalb derer die<br />

Friedhöfe zu suchen sein werden. Die von Dipl.-Geol.<br />

Christian Hübner und Dipl.-Geol. Stefan Giese in diesem<br />

Jahr gemessenen Flächen ganz im Osten Ilions zeigten<br />

nur schemenhafte Straßenverläufe und kaum nennenswerte<br />

Besiedlungshinweise für die griechisch-römische<br />

Epoche.<br />

Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Uerpmann und seine archäobiologische<br />

Arbeitsgruppe, in der wiederum eigenständige<br />

wissenschaftliche Arbeiten verfolgt werden, beschäftigten<br />

sich insbesondere mit der Pferdedomestikation,<br />

mit Hundearten und mit Mollusken in Troia.<br />

Prof. Dr. Hans Mommsen (<strong>Universität</strong> Bonn) weilte<br />

in Troia, um in Verbindung mit Dr. Penelope Mountjoy<br />

Tonproben an mykenischer Keramik zu nehmen mit dem<br />

Ziel, die vier schon aus Troia bekannten mykenischen<br />

Hauptwarengruppen durch chemische Analyse (NAA)<br />

noch feiner zu unterteilen. 19 In Zusammenarbeit mit anderen<br />

Spezialisten der bronzezeitlichen Keramik in Troia<br />

wurden Proben zu verwandten Warengruppen genommen.<br />

Prof. Dr. Ernst Pernicka (<strong>Universität</strong> Freiberg/Sachsen)<br />

hat noch einmal herausgestellt, dass ein Großteil des<br />

in Troia verwendeten bronzezeitlichen Kupfers nicht aus<br />

der näheren und weiteren Umgebung stammt, sondern<br />

sehr wahrscheinlich aus geologisch alten Lagerstätten,<br />

wie man sie in Zentralasien oder im nördlichen Schwarzmeerraum<br />

findet. 20<br />

cities outside of which we might expect to find their<br />

cemeteries. The areas surveyed this year by Dipl.-Geol.<br />

Christian Hübner and Dipl.-Geol. Stefan Giese all the<br />

way in the east of Ilion showed only sketchily the course<br />

of streets and hardly any indications of settlement worth<br />

mentioning in the Greco-Roman era.<br />

Professor Dr. Dr. Hans-Peter Uerpmann and his archaeozoological<br />

team, in which independent scholarly<br />

research projects were also pursued, focused on the domestication<br />

of the horse, on canine species and on molluscs<br />

at Troia.<br />

Professor Dr. Hans Mommsen (Bonn University)<br />

spent time at Troia to collaborate with Dr. Penelope<br />

Mountjoy on taking clay samples of Mycenaean pottery<br />

with the aim of more precise subclassification by means<br />

of chemical analysis (NAA) of four main groups of<br />

wares already known from Troia. 19 In collaboration with<br />

other specialists for Bronze Age pottery at Troia, samples<br />

were taken from related groups of wares.<br />

Professor Dr. Ernst Pernicka (University of Freiberg,<br />

Saxony) has reconfirmed that the bulk of the<br />

Bronze Age copper used at Troia came neither from the<br />

immediate vicinity nor the wider hinterland of Troia but<br />

instead is highly likely to have come from geologically<br />

earlier deposits such as those encountered in Central Asia<br />

or the northern Black Sea region. 20<br />

6. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Zunächst ist Troia ein Platz der Wissenschaft, die ihre Ergebnisse<br />

sowohl den Kollegen als auch der breiteren Öffentlichkeit<br />

zu vermitteln hat. Auf den Umfang der Veröffentlichungen<br />

wird bereits im Vorwort des Herausgebers<br />

hingewiesen.<br />

Im Verlauf der Jahre wurde Troia so ausgegraben, dass<br />

auch der Besucher in etwa die Abfolge nachvollziehen<br />

kann. Damit einher gingen umfangreiche Konservierungs-<br />

und Restaurierungsmaßnahmen. Nicht zuletzt<br />

durch unsere Tätigkeit, aber auch durch die große Troia-<br />

Ausstellung und die sie begleitenden Veranstaltungen<br />

und Diskussionen hat sich das Interesse der Öffentlichkeit<br />

auch im Jahre 2003 deutlich gesteigert.<br />

Die DaimlerChrysler AG hat uns seit 1988 unterstützt.<br />

Dabei handelte es sich, inklusive Sachleistungen,<br />

um einen Betrag von etwa 130 000 Euro pro Jahr, der<br />

konkret in unsere wissenschaftliche Arbeit in und für<br />

6. Public Relations Work<br />

Troia is first and foremost a place for scholarship, which<br />

must convey the results achieved there both to specialist<br />

colleagues and to a broader public. The extent of the<br />

publications has been dealt with in the general editor’s<br />

preface.<br />

Over the years Troia has been excavated in such a way<br />

that visitors can follow the approximate sequence. These<br />

operations have been accompanied by extensive conservation<br />

and restoration measures. In 2003 there has<br />

again been a marked interest shown by the public at<br />

large, not least also because of our work on the grand<br />

Troia Exhibition and the events and discussions accompanying<br />

it.<br />

DaimlerChrysler AG has been supporting us since<br />

1988. Including support in the form of in-kind benefits,<br />

their contribution has amounted to about 130 000 Euros<br />

per annum, which has flowed into our scientific work in


DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003 25<br />

Abb. 18 Troia 2003. Pressekonferenz in Troia, Ursula Mertzig-Stein (DaimlerChrysler AG), Dr. Uli Kostenbader (DaimlerChrysler<br />

AG), Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Korfmann, Prof. Dr. Ramazan Aydn (Rektor der <strong>Universität</strong> Çanakkale) (v.l.n.r.). Dia Troia 51 434.<br />

Fig. 18 Troia 2003. Press conference in Troia, Ursula Mertzig-Stein (DaimlerChrysler AG), Dr. Uli Kostenbader (DaimlerChrysler AG),<br />

Professor Dr. Dr. h.c. Manfred Korfmann, Professor Dr. Ramazan Aydn (Rektor of Çanakkale University) (l. to r.). Slide<br />

Troia 51 434.<br />

Troia einfloss. Zuerst waren 5 Jahre vorgesehen, dann<br />

wurde die Unterstützung zweimal verlängert, auf insgesamt<br />

15 Jahre. Bei der letzten Verlängerung waren wir<br />

uns einig, dass nach dem Sommer 2002 das Sponsoring<br />

im wesentlichen zu Ende sein sollte. Das Schutzdach<br />

brachte dann erfreulicherweise noch eine zusätzliche<br />

Sonderzahlung von 30 000 Euro, wofür wir insbesondere<br />

Herrn Dr. Manfred Gentz dankbar sind. Der sogenannte<br />

“Abschlusstermin” fiel mit dem Ausscheiden des Leiters<br />

des Kultursponsorings, Herrn Dr. Uli Kostenbader, aus<br />

der Firma zusammen. Er hatte das Projekt über die ganze<br />

Zeit begleitet und wünschte sich zum Ende seiner Dienstzeit<br />

noch einmal eine Journalistenfahrt nach Troia, bei<br />

der über das in den 15 Jahren Erreichte berichtet werden<br />

sollte (Abb. 18). Selbstverständlich haben wir zugesagt,<br />

und mit großer Freude haben wir uns um unsere Besucher<br />

aus Deutschland gekümmert.<br />

Im Gegenzug erschienen in den Folgemonaten in<br />

zahlreichen deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften<br />

z. T. sehr ausführliche und sachgerechte Darstellungen<br />

verschiedener Aspekte unserer Arbeit. Dass diese<br />

breite Würdigung des in Troia Geleisteten wie schon im<br />

Falle der großen Troia-Ausstellung 2001/02 (s. Studia<br />

and for Troia. Initially approved for five years, funding<br />

from DaimlerChrysler AG was extended twice, amounting<br />

to fifteen years. At the time of the last extension we<br />

agreed that this sponsoring would in essentials end with<br />

summer 2002. However, the protective membrane roof<br />

brought, most fortunately for us and to our great delight,<br />

an additional special payment of 30 000 Euros, for which<br />

we are especially grateful to Dr. Manfred Gentz. What<br />

might be termed the ‘expiry date’ coincided with the<br />

retirement from DaimlerChrysler AG of Dr. Uli Kostenbader,<br />

who had been in charge of cultural sponsoring. He<br />

had accompanied the project the whole time and, at the<br />

end of his working life wanted a press conference at<br />

Troia to review what had been achieved in the past fifteen<br />

years (Fig. 18). We of course accepted and were delighted<br />

to host our visitors from Germany.<br />

In response, the following months saw the publication<br />

of numerous articles dealing with various aspects of our<br />

work, many of them detailed and scholarly, in Germanlanguage<br />

newspapers and journals. It might be remarked in<br />

passing that the broad-ranging tributes paid to what has<br />

been achieved at Troia have once again caused a familiar<br />

critical voice (for details on this see www.uni-tuebingen.


26 MANFRED O. KORFMANN<br />

Abb. 19 Troia 2003. Gedenkstein der TroiaStiftung. Digitalbild<br />

Troia 14 692.<br />

Fig. 19 Troia 2003. TroiaStiftung commemorative stone. Digital<br />

image Troia 14 692.<br />

Troica 12, 2002, 28 f.) auch diesmal wieder eine bereits<br />

bekannte Kritikerstimme auf den Plan rief, sei nur<br />

am Rande vermerkt. (Einzelheiten dazu s. unter www.<br />

uni-tuebingen.de/troia/deu/neues.html sowie .../deu/<br />

presse9.html und .../deu/editorial.html).<br />

Dankbar nahmen wir den Hinweis zur Kenntnis, dass<br />

DaimlerChrysler in der einen oder anderen Form weiterhin<br />

mit Troia verbunden sein werde, insbesondere was<br />

die Bereitstellung von Geldmitteln beträfe, die für den<br />

Erhalt und die Pflege des Besucherrundganges einzusetzen<br />

seien.<br />

Kurz nach diesem kleinen Fest gab es eine weitere<br />

Feier, bei der unter Beteiligung türkischer Honoratioren<br />

und der türkischen Presse das Schutzdach eingeweiht<br />

wurde, zu dem auch ABB (Deutschland) und Siemens<br />

A. ‹. (Türkei) beigetragen hatten. Bei dieser Gelegenheit<br />

wurde in den großen Granitquader der TroiaStiftung eine<br />

Bronzetafel eingelassen (Abb. 19). Auf ihr sind die<br />

Hauptförderer Troias aufgeführt, von Xerxes und Alexander<br />

bis hin zu Carolyn und Malcolm Wiener im Jahre<br />

2003.<br />

Es wäre wünschenswert, wenn sich zukünftig nicht<br />

nur Firmen aus dem Ausland, sondern insbesondere auch<br />

solche, die in der Türkei tätig sind, für Troia stärker engagierten<br />

nach dem Motto, dass Troia und die dortigen kulturellen<br />

Güter “allen” gehören und deshalb auch “alle”<br />

sich darum kümmern sollten. Nach dem Vorbild der Tübinger<br />

TroiaStiftung ist eine Troia-Stiftung in der Türkei<br />

im Entstehen. Einen großen Teil des gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Grundkapitals hat freundlicherweise ein<br />

Mäzen zur Verfügung gestellt.<br />

de/troia/eng/neues.html as well as .../eng/presse9.html<br />

and .../eng/editorial.html) to be raised as it was in the<br />

case of the great Troia Exhibition of 2001/02 (see Studia<br />

Troica 12, 2002, 28 f.).<br />

We were gratified to learn that DaimlerChrysler would<br />

continue to be linked with Troia in one form or another,<br />

especially when it should come to placing funding<br />

at our disposal to be used for keeping up and tending the<br />

visitors’ path through the excavation.<br />

Shortly after this festive occasion, another celebration<br />

took place at which Turkish dignitaries as well as the<br />

Turkish press inaugurated the protective roof. ABB (Germany)<br />

and Siemens A. ‹. (Turkey) had also contributed<br />

to making its completion possible. On that occasion a<br />

bronze plaque was set into the large granite block of the<br />

TroiaStiftung (Fig. 19). On it the main benefactors of<br />

Troia are listed, from Xerxes and Alexander the Great to<br />

Carolyn and Malcolm Wiener in 2003.<br />

It would be splendid if in future not only firms based<br />

abroad but also firms operating in Turkey showed more<br />

commitment to Troia on the motto that Troia and the cultural<br />

legacy there belong to ‘everyone’ so ‘everyone’<br />

should help to take care of them. A Troia Foundation is<br />

being created in Turkey modelled on the <strong>Tübingen</strong> Troia-<br />

Stiftung. A generous patron has been so kind as to endow it<br />

with the legally prescribed start-up capital.<br />

Summer 2003 saw Dutch, British and American television<br />

teams on site as well as a German radio crew<br />

(WDR 5) with an ambitious agenda. The radio station reported<br />

live via satellite from ‘Studio Troia’. The Troia<br />

Festival kept us busy in early August. I was personally<br />

greatly moved when the Homer Prize of the city of<br />

Çanakkale was awarded to Ya£ar Kemal, recipient of the<br />

1997 German Booksellers’ Peace Prize, in the Odeion<br />

at Troia. I have enormously enjoyed all his books. At<br />

the ceremony he was accompanied by the well-known<br />

novelist Mehmed Uzun (Fig. 20).<br />

Another notable event was the moonlit performance of<br />

the Iliad staged by the Berlin Dramatisches Theater in<br />

the same ancient theatre. Professor Dr. Joachim Latacz<br />

counselled this theatre company. Briefly introducing the<br />

performance, he also recited some verses from the Iliad<br />

in the original ancient Greek.<br />

As I see it, the great membrane roof represents this<br />

year’s most important ‘public relations’ contribution.<br />

Quite apart from representing the height and form of the<br />

mound as it once was and its obvious protective function<br />

as outlined above, visitors will be offered tea and drinking<br />

water there free of charge by a member of our staff.<br />

This service is to continue throughout the year since the<br />

manager of the Tusan Hotel in Güzelyal, Enver Ylmaz,<br />

has generously undertaken to help finance this enjoyable<br />

aspect of Turkish hospitality.


DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003 27<br />

Im Sommer 2003 waren ein holländisches, ein britisches<br />

und ein amerikanisches Fernsehteam vor Ort, weiterhin<br />

ein Hörfunkteam (WDR 5) mit anspruchsvollem<br />

Programm. Letzteres berichtete über Satellit “live” aus<br />

“Studio Troia”. Das Troia-Festival nahm uns Anfang<br />

August in Anspruch, wobei die Verleihung des Homer-<br />

Preises der Stadt Çanakkale an den Friedenspreisträger<br />

des Deutschen Buchhandels 1997, Herrn Ya£ar Kemal,<br />

im Odeion von Troia mich persönlich sehr bewegt hat.<br />

Ich habe alle seine Bücher mit Begeisterung gelesen. Er<br />

wurde von dem bekannten Romancier Mehmed Uzun<br />

begleitet (Abb. 20).<br />

Ebenfalls sehenswert war die Ilias-Aufführung des<br />

Berliner Dramatischen Theaters an demselben Ort im<br />

Mondlicht. Herr Prof. Dr. Joachim Latacz begleitete<br />

diese Theatergruppe mit seinem Rat und gab eine kurze<br />

Einführung, zudem rezitierte er einige Absätze der Ilias<br />

im altgriechischen Original.<br />

Das große Membranendach ist aus meiner Sicht in diesem<br />

Jahr der wichtigste Beitrag zur “Öffentlichkeitsarbeit”.<br />

Neben den oben schon erwähnten Aspekten der<br />

Veranschaulichung der ehemaligen Hügelhöhe und -form<br />

und der Schutzfunktion wird dem Besucher dort durch<br />

einen unserer Grabungsarbeiter kostenlos Tee und Trinkwasser<br />

angeboten. Dieser Service soll das ganze Jahr<br />

über bestehen, da der Direktor des Tusan-Hotels in<br />

Güzelyal, Herr Enver Ylmaz, freundlicherweise diesen<br />

Aspekt türkischer Gastfreundschaft mit finanziert.<br />

Abb. 20 Troia 2003. Troia-Festival, Rüstem Aslan M. A., Ya£ar<br />

Kemal, Mehmed Uzun und Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Korfmann<br />

(v.l.n.r.). Digitalbild Troia 13 175.<br />

Fig. 20 Troia 2003. Troia Festival, Rüstem Aslan MA, Ya£ar<br />

Kemal, Mehmed Uzun and Professor Dr. Dr. h.c. Manfred Korfmann<br />

(l. to r.). Digital image Troia 13 175.<br />

7. Danksagungen<br />

Nachdem die Förderung durch die DaimlerChrysler AG<br />

weitgehend beendet zu sein scheint, was wir natürlich bedauern,<br />

danke ich an erster Stelle dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden<br />

Edzard Reuter. Er hatte bei meiner<br />

ersten Kontaktaufnahme sofort großes Verständnis für<br />

das Projekt, Troia erneut auszugraben. Und er hatte<br />

natürlich auch den persönlichen Horizont für ein solches<br />

Anliegen. Nicht nur von den kulturhistorischen und allgemein<br />

wissenschaftlichen Ergebnissen her gesehen hat<br />

es sich gelohnt, sondern es wurde auch, wie wir hörten,<br />

zu einem der bedeutendsten Kulturprojekte innerhalb der<br />

Förderungsmaßnahmen des Konzerns. Ich bin sicher,<br />

dass Herr Dr. Uli Kostenbader, langjähriger Leiter des<br />

Kultursponsorings, auch nach seinem Ausscheiden aus<br />

der Firma ein “Freund von Troia” bleiben wird.<br />

Herr Dir. Peter Baudrexl, zusammen mit Herrn<br />

Dr. Zafer ‡ncecik, beide von Siemens A. ‹. (Türkei)<br />

haben sich nicht nur dafür eingesetzt, dass die TroiaStiftung<br />

in <strong>Tübingen</strong> im Jahr 2002 mit einem Anfangskapital<br />

ausgestattet wurde, sondern uns im Jahre 2003 in die<br />

Lage versetzt, das Schutzdach zu Ende bauen zu lassen.<br />

Zwei Steine fielen uns vom Herzen.<br />

7. Acknowledgements<br />

Now that funding by DaimlerChrysler AG seems to have<br />

come to an end for the most part, I should like to take this<br />

opportunity to thank their former CEO, Edzard Reuter.<br />

From our first meeting he showed great interest in the<br />

project of again excavating at Troia. And, it goes without<br />

saying, his cultural horizon was certainly broad enough<br />

to imaginatively encompass a project of this scope. Not<br />

only was it rewarding from the standpoint of cultural<br />

history and the overall scientific results obtained but, as<br />

we have learned, it amounted to one of the most important<br />

cultural projects funded by the concern. I am sure<br />

that Dr. Uli Kostenbader, head of cultural sponsoring<br />

for many years, will remain a ‘Friend of Troia’ even after he<br />

retires from the firm.<br />

Peter Baudrexl, Director and Dr. Zafer ‡ncecik of<br />

Siemens A. ‹. (Turkey), not only became actively involved<br />

in ensuring that the TroiaStiftung in <strong>Tübingen</strong><br />

would have the necessary start-up capital in 2002 but<br />

also made it possible for us to have the protective roof<br />

completed in 2003, thus taking a load off our minds on<br />

two counts.<br />

The Turkish newspaper Hürriyet, which has a wide


28 MANFRED O. KORFMANN<br />

Die große türkische Zeitung Hürriyet hat im September<br />

2003 doppelseitig über Archäologie-Sponsoring berichtet,<br />

wobei Troia und den beteiligten Firmen Daimler-<br />

Chrysler AG, ABB und Siemens A. ‹. viel Platz eingeräumt<br />

wurde. Hürriyet hat an verschiedenen Beispielen<br />

dargelegt, dass die Förderung gerade der Bodendenkmäler<br />

seit etwa 6 bis 10 Jahren innerhalb der Türkei stark<br />

im Kommen sei, und dass es angesichts der leeren Kassen<br />

des Staates auch gar nicht mehr anders ginge. Wenn<br />

dem so ist, dann kann DaimlerChrysler für sich in Anspruch<br />

nehmen, in der Türkei vor 15 Jahren das entscheidende<br />

Vorbild gewesen zu sein!<br />

circulation, devoted two full pages in September 2003 to<br />

reporting on archaeological sponsoring, with pride of<br />

place given to Troia and the companies associated with<br />

sponsoring it, DaimlerChrysler AG, ABB and Siemens<br />

A. ‹. Drawing on various examples, Hürriyet demonstrated<br />

that sponsoring of archaeological sites in particular<br />

has been a growing interest in Turkey for the past<br />

six to ten years since the state coffers are empty and it<br />

could not have been done otherwise. If that is so, DaimlerChrysler<br />

can rightly claim to have been the definitive<br />

role model in Turkey fifteen years ago!<br />

8. Publikationen<br />

Kürzlich erschien der Band 1 unserer neuen Tübinger<br />

Reihe Studies in Ethnoarchaeology im Verlag Bernhard<br />

Albert Greiner: Stephan W. E. Blum, I£klar. Ethnoarchäologische<br />

Untersuchungen zur Formation und Transformation<br />

archäologischer Siedlungskontexte (ISBN<br />

3-935383-15-0). Ein Dorf in der Nähe von Troia, das vor gut<br />

20 Jahren aufgegeben wurde, wird in seinem Verfallsstadium<br />

beschrieben. Eine dort noch verbliebene Restfamilie<br />

konnte Auskünfte erteilen. Derartige Arbeiten sind für<br />

die Archäologie, die oft mit dem Endzustand eines Verfalls<br />

zu tun hat, sehr wichtig.<br />

Wir haben inzwischen in Troia und <strong>Tübingen</strong> und<br />

nicht zuletzt auch in Cincinnati sehr viel erreicht, aber<br />

auch generell in der Türkei und speziell an der <strong>Universität</strong><br />

Çanakkale, wo die Archäologie als Disziplin gestärkt<br />

werden soll. Zu den vorhandenen acht Personalstellen<br />

wurden dort unlängst sechs weitere ausgeschrieben.<br />

Eine gewisse Gelassenheit und Ruhe kehrt bei mir<br />

ein, angesichts der vielen Früchte, die im Zusammenhang<br />

mit den wissenschaftlichen Auswertungsarbeiten<br />

immer stärker sichtbar werden. Einige Wissenschaftler<br />

werden mit ihren Arbeiten gerade fertig, andere sind in<br />

absehbarer Zeit so weit. Nach vielen Jahren der “Vorberichte”<br />

kommen jetzt auch vermehrt die abschließenden<br />

Darstellungen. Freilich wissen wir, dass es in den Wissenschaften<br />

und somit auch in der Troiaforschung nie ein<br />

endgültiges Schlusswort geben wird.<br />

Gerade in dieser Phase sammeln meine Mitarbeiter<br />

und ich nun Kräfte zu neuen Taten. Lassen Sie mich eine<br />

Passage aus den letzten Studia Troica zitieren: “Die<br />

Friedhöfe von Troia sind auszugraben, die provinzialrömische<br />

Unterstadt ist an einigen markanten Punkten<br />

weiter zu erforschen – auch die prähistorische –, der<br />

neolithische Kumtepe liegt zur Erforschung bereit, das<br />

frühgriechische Sigeion erwartet wissenschaftliches Interesse,<br />

und viele andere Projekte locken uns ...”. Es geht<br />

also weiter, und ich hoffe, dass auch die Leser dieses Vorberichtes<br />

zu den Ergebnissen des Jahres 2003 uns und<br />

8. Publications<br />

The first volume of our new <strong>Tübingen</strong> series, Studies in<br />

Ethnoarchaeology, was published recently by Verlag<br />

Bernhard Albert Greiner: Stephan W. E. Blum, I£klar.<br />

Ethnoarchäologische Untersuchungen zur Formation<br />

und Transformation archäologischer Siedlungskontexte<br />

[I£klar. Ethnoarchaeological Studies on the Formation<br />

and Transformation of Archaeological Settlement Contexts]<br />

(ISBN 3-935383-15-0). A village near Troia,<br />

abandoned at least twenty years ago, is described in its<br />

state of decline. Part of a more extended family still<br />

living there was informative on it. Such studies are very<br />

important for archaeology, which so often has to deal<br />

with final states following on decline.<br />

By now we have achieved a great deal in both Troia<br />

and <strong>Tübingen</strong> and not least in Cincinnati as well as generally<br />

in Turkey and specifically at Çanakkale University,<br />

where archaeology as a discipline is to be reinforced. Six<br />

more teaching positions in addition to the eight already<br />

functioning were recently advertised. On contemplating<br />

the many fruits of our labours, which are becoming<br />

clearer all the time with continued academic evaluation, I<br />

feel a certain sense of relief and tranquillity of spirit.<br />

Some scholars are on the point of completing their projects<br />

and others will be doing so in the foreseeable future.<br />

After so many years of ‘preliminary reports’, final accounts<br />

are now flocking in. Of course we are only too<br />

well aware that, where scientific and scholarly disciplines<br />

are concerned – and that includes research conducted<br />

at Troia – the last word can never be spoken.<br />

In the phase particularly my colleagues and I are<br />

girding up our loins for new deeds. Allow me to quote a<br />

passage from the most recent Studia Troica: “The cemeteries<br />

at Troia remain to be excavated; the provincial<br />

Roman Lower City must be further investigated in<br />

several notable points – and so must the prehistoric one<br />

– Neolithic Kumtepe is ripe for exploration; Early Greek<br />

Sigeion awaits scholarly interest and many other projects<br />

lure us ...”. Everything is continuing and I hope that the


DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003 29<br />

unserer Arbeit in und für Troia und seine Umgebung weiterhin<br />

verbunden bleiben!<br />

readers of this preliminary report on the results achieved<br />

in the 2003 season will continue to remain affiliated with us<br />

and our work in and for Troia and the surrounding region!<br />

Anmerkungen<br />

1<br />

An der Kampagne 2003 haben teilgenommen:<br />

Ardl Aknbay, Klass. Arch. (Antalya)<br />

Ralf Becks, M. A., Präh. Arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Dr. Gebhard Bieg, Klass. Arch. und Fotografie (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Stephan Blum, M. A., Präh. Arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Arsen Bobokhjan, M. A., Präh. Arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Susanne Bocher, M. A., Präh. Arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Christel Bock, Fundregistratur, Sekretariat und Verwaltung<br />

(<strong>Tübingen</strong>)<br />

Canan Çakrlar, M. A., Archäozoologie (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Devrim Çal£ Sazc, M. A., Präh. Arch. (‡stanbul)<br />

Matthias Cieslack, Vermessung (Bochum)<br />

Çiler Çilingiro=lu, Präh. Arch. (‡stanbul)<br />

Thomas Fischer-Lück, Photographie (Berlin)<br />

Ferruh Gerçek, Arch. und Verwaltung (Ankara)<br />

Pavol Hnila, M. A., Präh. Arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Oskar Hopp, Organisation und Verwaltung (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Mariya Ivanova, M. A., Präh. Arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Dr. Peter Jablonka, Präh. Arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Reyhan Körpe, M. A., Klass. Arch. (Çanakkale)<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Korfmann, Präh. Arch.<br />

und Grabungsleitung (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Simone Korolnik-Jablonka, B. Sc., Fundrestaurierung<br />

(<strong>Tübingen</strong>)<br />

Monika Möck-Aksoy, Zeichnungen (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Peter Pavúk, M. A., Präh. Arch. (Bratislava)<br />

Magda Pieniążek-Sikora, Präh. Arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Ayça Polat, Klass. Arch. (‡stanbul)<br />

Wendy Rigter, M. A., Präh. Arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Göksel Sazc, M. A., Präh. Arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Kübra ‹ahin, Klass. Arch. (‡stanbul)<br />

‡smail Tamtürk, Baurestaurierung (Çanakkale)<br />

Diane Thumm, M. A., Präh. Arch. und Leitung Keramikbearbeitung<br />

Bronzezeit und Fundaufnahme (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Sinan Ünlüsoy, M. A., Präh. Arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Senem Uyank, Arch. und Fundrestaurierung (‡zmir)<br />

Evrim Uysal, Arch. und Zeichnungen (‡zmir)<br />

Petar Zidarov, M. A., Präh. Arch. (Sofia)<br />

Für kürzere Zeit haben teilgenommen:<br />

Rüstem Aslan, M. A., Präh. Arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Prof. Dr. William Aylward, Klass. Arch. (Madison)<br />

Ali Bora, Präh. Arch. (Eski£ehir)<br />

Demet Etkin, Archäozoologie (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Dipl.-Geol. Stefan Giese, Geophysik (Freiburg/Br.)<br />

Dr. Jana Göbel, Hydrogeologie (Freiberg/Sachsen)<br />

Notes<br />

1<br />

The following participated in the 2003 excavations:<br />

Ardl Aknbay, class. arch. (Antalya)<br />

Ralf Becks, MA, prehist. arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Dr. Gebhard Bieg, class. arch. and photography (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Stephan Blum, MA, prehist. arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Arsen Bobokhjan, MA, prehist. arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Susanne Bocher, MA, prehist. arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Christel Bock, recording finds, head office<br />

and administration (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Canan Çakrlar, MA, zooarchaeology (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Devrim Çal£ Sazc, MA, prehist. arch. (‡stanbul)<br />

Matthias Cieslack, surveying (Bochum)<br />

Çiler Çilingiro=lu, prehist. arch. (‡stanbul)<br />

Thomas Fischer-Lück, photography (Berlin)<br />

Ferruh Gerçek, arch. and administration (Ankara)<br />

Pavol Hnila, MA, prehist. arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Oskar Hopp, organisation and administration (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Mariya Ivanova, MA, prehist. arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Dr. Peter Jablonka, prehist. arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Reyhan Körpe, MA, class. arch. (Çanakkale)<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Korfmann, prehist. arch. and excavation<br />

director (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Simone Korolnik-Jablonka, BSc, restoration of finds<br />

(<strong>Tübingen</strong>)<br />

Monika Möck-Aksoy, drawings (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Peter Pavúk, MA, prehist. arch. (Bratislava)<br />

Magda Pieniążek-Sikora, prehist. arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Ayça Polat, class. arch. (‡stanbul)<br />

Wendy Rigter, MA, prehist. arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Göksel Sazc, MA, prehist. arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Kübra ‹ahin, class. arch. (‡stanbul)<br />

‡smail Tamtürk, building restoration (Çanakkale)<br />

Diane Thumm, MA, prehist. arch., head of Bronze Age<br />

pottery processing and recording of finds (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Sinan Ünlüsoy, MA, prehist. arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Senem Uyank, arch. and restoration of finds (‡zmir)<br />

Evrim Uysal, arch. and drawings (‡zmir)<br />

Petar Zidarov, MA, prehist. arch. (Sofia)<br />

The following participated for briefer periods:<br />

Rüstem Aslan, MA, prehist. arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Professor Dr. William Aylward, class. arch. (Madison)<br />

Ali Bora, prehist. arch. ( Eski£ehir)<br />

Demet Etkin, zooarchaeology (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Dipl.-Geol. Stefan Giese, geophysics (Freiburg/Br.)<br />

Dr. Jana Göbel, hydrogeology (Freiberg/Saxony)


30 MANFRED O. KORFMANN<br />

Dr. Marta Guzowska, Präh. Arch. (Warschau)<br />

Dipl.-Geol. Christian Hübner, Geophysik (Freiburg/Br.)<br />

Dr. Hans Günter Jansen, Präh. Arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Ayln Kapsz, Paläogeographie (‡zmir)<br />

Prof. Dr. ‡lhan Kayan, Paläogeographie (‡zmir)<br />

Dr. Henrike Kiesewetter, Anthropologie (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Martin Kleibrink, Vermessung (Mülheim)<br />

Prof. Dr. Dipl.-Ing. Dietrich Koppenhöfer, Präh. Arch.<br />

(<strong>Tübingen</strong>)<br />

Erdmute Koppenhöfer, Redaktion Studia Troica (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Prof. Dr. Hans Mommsen, Keramikanalysen (Bonn)<br />

Dr. Penelope Mountjoy, Präh. Arch. (Athen)<br />

Prof. Dr. Charles Brian Rose, Klass. Arch. (Cincinnati)<br />

Dr. Billur Tekkök, Klass. Arch. (Ankara)<br />

Pnar Ünlüpnar, Paläogeographie (‡zmir)<br />

Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Uerpmann, Archäozoologie<br />

(<strong>Tübingen</strong>)<br />

Dr. Margarethe Uerpmann, Archäozoologie (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Dr. Christian Wolkersdorfer, Hydrogeologie (Freiberg/<br />

Sachsen)<br />

‹eyhmus Yasin, Paläogeographie (‡zmir)<br />

Hakan Yi=itba£, Paläogeographie (‡zmir)<br />

Özkan Ylmaz, Paläogeographie (‡zmir)<br />

Regierungsvertreter der Kampagne 2003:<br />

Okan Cinemre, Anadolu Medeniyetleri Müzesi Ankara<br />

2<br />

Korfmann 1986. S. zuletzt Höckmann 2003.<br />

3<br />

Sazc 2001, 384–390.<br />

4<br />

Die C 14 -Datierung einer Holzkohleprobe (A0702 100) aus<br />

einem tiefen Raubgrabungsloch ergab folgenden Wert: Hd-<br />

22679 – 4174±21 (δ 13 -25.3): cal BC (1σ) 2880–2700; cal<br />

BC (2σ) 2880–2600.<br />

5<br />

S. vorläufig Aslan et al. 2003.<br />

6<br />

Blegen et al. 1953, 394–395 Abb. 285–287; Becks 2002,<br />

300–304 Abb. 5–8.<br />

7<br />

Wolkersdorfer et al. 2003, 92.<br />

8<br />

Korfmann 2004. Siehe außerdem den Beitrag Rigter –<br />

Thumm-Do=rayan in diesem Band.<br />

9<br />

Korfmann 1998.<br />

10<br />

Becks 2003.<br />

11<br />

Mountjoy 1999, 298.<br />

12<br />

Zum Stand der Forschung bis zum Jahr 2002 s. Easton et al.<br />

2002, 91–93 Abb. 10 (mit älterer Literatur).<br />

13<br />

Zur Problematik der angeblich von uns als vorhanden eingetragenen<br />

Ostflanke des Tores vgl. Easton et al. 2002, 93.<br />

14<br />

Korfmann 1996, 40 Abb. 33. Easton et al. 2002, 93. Nach<br />

der Reinigung dieses Bereiches im Jahr 2002 war klar, dass<br />

Dörpfeld den Unterbau des Kanals und diesen selbst im Bereich<br />

direkt an der Bastion, ohne ihn als solchen zu erkennen,<br />

entfernte. Diese mächtige Kanalanlage wurde von uns<br />

in Vorberichten zunächst als Teil (Kern?) einer hier beginnenden<br />

Umfassungsmauer der Untersiedlung Troias interpretiert<br />

(s. Korfmann 1996, 40–44 Abb. 33, 36, 37). Aber damals<br />

schon betonten wir: “Mehr noch als um eine Steinmauer<br />

handelt es sich ... um eine Lehmziegelmauer.” Korfmann<br />

1996, 42 Abb. 34.<br />

15<br />

Koppenhöfer 1997; Pieniążek-Sikora 2003.<br />

16<br />

Mountjoy 1997.<br />

17<br />

Wolkersdorfer et al. 2003.<br />

18<br />

Kraft et al. 2003, 163–166.<br />

19<br />

Knacke-Loy 1994; Mommsen et al. 2001.<br />

20<br />

Pernicka 2003.<br />

Dr. Marta Guzowska, prehist. arch. (Warsaw)<br />

Dipl.-Geol. Christian Hübner, geophysics (Freiburg/Br.)<br />

Dr. Hans Günter Jansen, prehist. arch. (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Ayln Kapsz, palaeogeography (‡zmir)<br />

Prof. Dr. ‡lhan Kayan, palaeogeography (‡zmir)<br />

Dr. Henrike Kiesewetter, anthropology (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Martin Kleibrink, surveying (Mülheim)<br />

Professor Dr. Dipl.-Ing. Dietrich Koppenhöfer, prehist. arch.<br />

(<strong>Tübingen</strong>)<br />

Erdmute Koppenhöfer, editor Studia Troica (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Professor Dr. Hans Mommsen, pottery analysis (Bonn)<br />

Dr. Penelope Mountjoy, prehist. arch. (Athens)<br />

Professor Dr. Charles Brian Rose, class. arch. (Cincinnati)<br />

Dr. Billur Tekkök, class. arch. (Ankara)<br />

Pnar Ünlüpnar, palaeogeography (‡zmir)<br />

Professor Dr. Dr. Hans-Peter Uerpmann, zooarchaeology<br />

(<strong>Tübingen</strong>)<br />

Dr. Margarethe Uerpmann, zooarchaeology (<strong>Tübingen</strong>)<br />

Dr. Christian Wolkersdorfer, hydrogeology (Freiberg/<br />

Saxony)<br />

‹eyhmus Yasin, palaeogeography (‡zmir)<br />

Hakan Yi=itba£, palaeogeography (‡zmir)<br />

Özkan Ylmaz, palaeogeography (‡zmir)<br />

Representing the Turkish government during the 2003<br />

season:<br />

Okan Cinemre, Anadolu Medeniyetleri Müzesi Ankara<br />

2<br />

Korfmann 1986. See most recently Höckmann 2003.<br />

3<br />

Sazc 2001, 384–390.<br />

4<br />

C 14 dating of a charcoal sample (A0702.100) from a deep<br />

robber’s hole resulted in the following value: Hd-22679 –<br />

4174±21 (δ 13 -25.3): cal BC (1σ) 2880–2700; cal BC (2σ)<br />

2880–2600.<br />

5<br />

See for the present Aslan et al. 2003.<br />

6<br />

Blegen et al. 1953, 394–395 Abb. 285–287; Becks 2002,<br />

300–304 figs. 5–8.<br />

7<br />

Wolkersdorfer et al. 2003, 92.<br />

8<br />

Korfmann 2004. See also the article by Rigter – Thumm-<br />

Do=rayan in the present volume.<br />

9<br />

Korfmann 1998.<br />

10<br />

Becks 2003.<br />

11<br />

Mountjoy 1999, 298.<br />

12<br />

On the state of research up to the year 2002 see Easton et al.<br />

2002, 91–93 fig. 10 (with earlier references).<br />

13<br />

On the problem of the east jam of the gate which we are<br />

alleged to have drawn in as extant cf. Easton et al. 2002, 93.<br />

14<br />

Korfmann 1996, 40 fig. 33. Easton et al. 2002, 93. After this<br />

area had been cleared in 2002 it was obvious that Dörpfeld<br />

had removed the substructure of the channel and the channel<br />

itself directly at the bastion without having recognised what<br />

it was. In preliminary reports, we had at first interpreted this<br />

enormous channel as part (the core?) of a fortification wall<br />

beginning here and surrounding the Troia Lower City settlement<br />

(see Korfmann 1996, 40–44 figs. 33, 36, 37). However,<br />

even then we emphasised: ‘Rather than a stone wall, … there<br />

has been a mudbrick wall here.’ Korfmann 1996, 42 fig. 34.<br />

15<br />

Koppenhöfer 1997; Pieniążek-Sikora 2003.<br />

16<br />

Mountjoy 1997.<br />

17<br />

Wolkersdorfer et al. 2003.<br />

18<br />

Kraft et al. 2003, 163-166.<br />

19<br />

Knacke-Loy 1994; Mommsen et al. 2001.<br />

20<br />

Pernicka 2003.


DIE ARBEITEN IN TRO‡A/WILUSA 2003 31<br />

Bibliografie – Bibliography<br />

Aslan, Rüstem – Gebhard Bieg – Peter Jablonka – Petra<br />

Krönneck. 2003. Die mittel- bis spätbronzezeitliche Besiedlung<br />

(Troia VI und Troia VIIa) der Troas und der Gelibolu-Halbinsel.<br />

Ein Überblick, Studia Troica 13: 165–213.<br />

Becks, Ralf. 2002. Bemerkungen zu den Bestattungsplätzen<br />

von Troia VI, in: Aslan, Rüstem et al. (Hg.). Mauerschau.<br />

Festschrift für Manfred Korfmann. Band 1. 295–306. Remshalden-Grunbach.<br />

Becks, Ralf. 2003. Troia VII: the Transition from the Late<br />

Bronze Age to the Early Iron Age, in: Fischer, Bettina – Hermann<br />

Genz – Éric Jean – Kemalettin Köro+lu (Eds.).<br />

Identifying Changes: The Transition from Bronze to Iron Ages in<br />

Anatolia and its Neighbouring Regions, Proceedings of the<br />

International Workshop ‡stanbul, November 8–9, 2002. 41–53.<br />

‡stanbul.<br />

Blegen, Carl W. – John L. Caskey – Marion Rawson. 1953.<br />

Troy III. The Sixth Settlement. Princeton.<br />

Blegen, Carl W. – Cedric G. Boulter – John L. Caskey –<br />

Marion Rawson. 1958. Troy IV. Settlements VIIa, VIIb and<br />

VIII. Princeton.<br />

Easton, Donald F. – J. David Hawkins – Andrew G. Sherratt<br />

– E. S. Sherratt. 2002. Troy in recent perspective, Anatolian<br />

Studies 52: 76–109.<br />

Höckmann, Olaf. 2003. Zu früher Seefahrt in den Meerengen,<br />

Studia Troica 13: 133–160.<br />

Knacke-Loy, Onno. 1994. Isotopengeochemische, chemische<br />

und petrographische Untersuchungen zur Herkunftsbestimmung<br />

der bronzezeitlichen Keramik von Troia. Heidelberger Geowissenschaftliche<br />

Abhandlungen 77. Heidelberg.<br />

Koppenhöfer, Dietrich. 1997. Troia VII – Versuch einer Zusammenschau<br />

einschließlich der Ergebnisse des Jahres 1995,<br />

Studia Troica 7: 295–353.<br />

Korfmann, Manfred. 1986. Troy: Topography and Navigation,<br />

in: Mellink, Machteld J. (Hg.). Troy and the Trojan<br />

War. A Symposium held at Bryn Mawr College, October 1984.<br />

1–16. Bryn Mawr.<br />

Korfmann, Manfred. 1996. Troia – Ausgrabungen 1995, Studia<br />

Troica 6: 1–63.<br />

Korfmann, Manfred. 1998. Stelen vor den Toren Troias. Apaliunas-Apollon<br />

in Truisa/Wilusa? In: Arsebük, Güven –<br />

Machteld J. Mellink – Wulf Schirmer. (Hg.). Light on Top of<br />

the Black Hill. Studies presented to Halet Çambel. 471–488.<br />

‡stanbul.<br />

Korfmann, Manfred. 2004. Von den Ruinen Troias zur “Landschaft<br />

Homers”, in: Bierl, A. – A. Schmitt – A.Willi (Hg.).<br />

Antike Literatur in neuer Deutung – Festschrift für Joachim<br />

Latacz anläßlich seines 70. Geburtstages. 3–31. München –<br />

Leipzig.<br />

Kraft, John C. – George (Rip) Rapp – ‡lhan Kayan – John V.<br />

Luce. 2003. Harbor areas at ancient Troy: Sedimentology and<br />

geomorphology complement Homer’s Iliad, Geology 31/2:<br />

163–166.<br />

Mommsen, Hans – Dieter Hertel – Penelope A. Mountjoy.<br />

2001. Neutron Activation Analysis of the Pottery from Troy<br />

in the Berlin Schliemann Collection, Archäologischer Anzeiger<br />

Heft 2: 169–211.<br />

Mountjoy, Penelope A. 1997. A Trojan Mycenean Pictorial<br />

Krater, Studia Troica 7: 269–274.<br />

Mountjoy, Penelope A. 1999. Troia VII reconsidered, Studia<br />

Troica 9: 295–346.<br />

Pernicka, Ernst – Clemens Eibner – Önder Öztunali –<br />

Günther A. Wagner. 2003. Early Bronze Age Metallurgy in<br />

the North-East Aegean, in: Wagner, Günther A. – Ernst<br />

Pernicka – Hans-Peter Uerpmann (Eds.). Troia and the<br />

Troad. Scientific Approaches. 143–172. Berlin.<br />

PieniĄŻek-Sikora, Magda. 2003. Some Comments on Northwest<br />

Pontic and North Aegean Settlement Architecture in the<br />

Last Quarter of the Second Millennium B. C., in: Fischer, Bettina<br />

– Hermann Genz – Éric Jean – Kemalettin Köro+lu<br />

(Eds.). Identifying Changes: The Transition from Bronze to Iron<br />

Ages in Anatolia and its Neighbouring Regions, Proceedings of<br />

the International Workshop ‡stanbul, November 8–9, 2002.<br />

29–39. ‡stanbul.<br />

Sazci, Göksel. 2001. Gebäude mit vermutlich kultischer<br />

Funktion. Das Megaron in Quadrat G6, in: Troia. Traum und<br />

Wirklichkeit. Begleitband zur Ausstellung Stuttgart – Braunschweig<br />

– Bonn. 384–390. Stuttgart.<br />

Wolkersdorfer, Christian – Claudia Blume – Claudia<br />

Weber. 2003. Trace Elements in the Waters of Troy, Technische<br />

<strong>Universität</strong> Bergakademie Freiberg. Wissenschaftliche Mitteilungen<br />

Institut für Geologie 24: 91–95.<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred O. Korfmann<br />

Institut für Ur- und Frühgeschichte und<br />

Archäologie des Mittelalters der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Tübingen</strong><br />

Schloss Hohentübingen<br />

D-72070 <strong>Tübingen</strong><br />

Email: troia.projekt@uni-tuebingen.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!