Dichtebestimmung von Flüssigkeiten - Didaktik der Physik an der ...
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<strong>Dichtebestimmung</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong><br />
Dipl. Phys. Tom Michler, WS 2009/2010<br />
Revision: 02.11.2009<br />
Unterschiedlich homogene Stoffe, haben im Allgemeinen bei gleichem Volumen<br />
verschiedene Massen. Zur Charakterisierung dieser Eigenschaften definiert<br />
m<strong>an</strong> die Dichte ρ (genauer: Massendichte) über das Verhältnis <strong>der</strong><br />
Masse eines Körpers zu seinem Volumen. In diesem Praktikumsversuch sollen<br />
Sie einige Methoden zur Messung <strong>der</strong> Dichte <strong>von</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong> erlernen.<br />
1
Anfängerpraktikum I<br />
<strong>Dichtebestimmung</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong><br />
1 Vorbereitungen<br />
Zur Einarbeitung in diesen Versuch sollten Sie neben den allgemeinen Kenntnissen <strong>der</strong><br />
klassischen Mech<strong>an</strong>ik vor allem folgende Punkte vertiefen:<br />
ˆ Kraft, Masse, Gewicht<br />
ˆ Volumen, Dichte<br />
ˆ Auftrieb, Archimedisches Prinzip<br />
ˆ Funktionsweise einer Balkenwaage<br />
ˆ Hydrostatischer Druck, Funktion des Aräometers<br />
ˆ Temperaturabhängigkeit <strong>der</strong> Dichte <strong>von</strong> Wasser<br />
In <strong>der</strong> schriftlichen Vorbereitung gehen Sie neben <strong>der</strong> allg. Beschreibung des Versuchs<br />
auch auf die o.g. Begriffe ein. Beson<strong>der</strong>s die Messmethode mit <strong>der</strong> Mohr’schen Waage<br />
ist zu erklären.<br />
Achten Sie darauf, dass bestimmte Teilaufgaben in <strong>der</strong> Vorbereitung, also<br />
vor dem Versuchstag, durchzuführen sind.<br />
ACHTUNG:<br />
In diesem Versuch findet u.a. auch ein Durchlaufkühler Verwendung. Dieser<br />
darf nur bei laufen<strong>der</strong> Umwälzpumpe bzw. Thermostaten in Betrieb genommen<br />
werden, da er sonst einfriert und damit einen Schaden erleidet!<br />
2 Messen <strong>von</strong> Masse und Volumen<br />
Nahe liegend ist natürlich die direkte Messung <strong>von</strong> Masse und Volumen einer festen<br />
Flüssigkeitsmenge mit <strong>an</strong>schließen<strong>der</strong> Quotientenbildung. Die Bestimmung des Volumens<br />
erfolgt im einfachsten Fall mittels eines Messzylin<strong>der</strong>s, doch empfiehlt sich zur<br />
Vermeidung <strong>von</strong> Ableseungenauigkeiten am Flüssigkeitsmeniskus die Verwendung eines<br />
Pyknometers. Dabei h<strong>an</strong>delt es sich um ein birnenförmiges Wägefläschchen, das mit <strong>der</strong><br />
zu bestimmenden Flüssigkeit r<strong>an</strong>dvoll aufgefüllt und mit einem eingeschliffenen Kapillarstopfen<br />
verschlossen wird. Vorsicht, das Pyknometer ist sehr wärmeempfindlich. Bereits<br />
die Erwärmung durch Berührung mit <strong>der</strong> H<strong>an</strong>d lässt Flüssigkeit austreten.<br />
Zu beachten:<br />
ˆ Beim Verschließen austretende Flüssigkeit sorgfältig abtupfen!<br />
ˆ Luftbläschen im Inneren des Pyknometers sind auf jeden Fall zu vermeiden!<br />
2
Anfängerpraktikum I<br />
<strong>Dichtebestimmung</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong><br />
ˆ Das Pyknometer darf nur am R<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> mit einer Z<strong>an</strong>ge <strong>an</strong>gefasst werden!<br />
ˆ Vor je<strong>der</strong> Messung mit einer neuen Flüssigkeit ist das Pyknometer kurz mit dieser<br />
Flüssigkeit durchzuspülen!<br />
2.1 Aufgaben<br />
1. M<strong>an</strong> bestimme durch Wägung die Masse m P des leeren Pyknometers sowie die<br />
Masse m P des mit destilliertem Wasser <strong>von</strong> Zimmertemperatur gefüllten Pyknometers.<br />
Daraus berechne m<strong>an</strong> den Rauminhalt V P des Pyknometers (ρ Wasser (20 ◦ C) =<br />
0.9982g/cm 3 ).<br />
2. M<strong>an</strong> messe mit Hilfe des Pyknometers die Dichten <strong>von</strong> Spiritus (Eth<strong>an</strong>ol)und<br />
NaCl-Lösung, jeweils bei Zimmertemperatur. Fehlerabschätzung ∆ρ Wasser = ±0.5 ·<br />
10 −3 g/cm 3 ! Die Konzentration <strong>der</strong> NaCl-Lösung ist nach Tabelle 1 zu ermitteln.<br />
3. M<strong>an</strong> mische Spiritus (Eth<strong>an</strong>ol) und Wasser im Volumenverhältnis 50 : 50, bestimme<br />
die Dichte dieser Mischung und vergleiche das hierbei erhaltene Ergebnis mit<br />
den Dichten <strong>der</strong> ursprünglichen <strong>Flüssigkeiten</strong>.<br />
Gewichtsprozent ρ in g/cm 3<br />
0 1.0000<br />
5 1.0360<br />
10 1.0720<br />
15 1.1090<br />
20 1.1480<br />
25 1.1900<br />
Tabelle 1: Zusammenh<strong>an</strong>g zwischen Konzentration und Dichte einer NaCL-<br />
Lösung<br />
3 Die Mohr’sche Waage<br />
Diese Messmethode basiert auf dem Prinzip des Auftriebs (Archimedisches Prinzip).<br />
Sie ermöglicht eine sehr genaue <strong>Dichtebestimmung</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong>. Die Mohrsche<br />
Waage (auch: Mohr-Westphalsche o<strong>der</strong> hydrostatische Waage) entspricht einer zweiarmigen<br />
Balkenwaage (siehe Abbildung 1). Der längere Hebelarm wird durch Kerben in<br />
10 gleich große Strecken unterteilt. Die Position dieser Kerben seien im Folgenden mit<br />
n = 1, 2, . . . , 10, wobei n = 1 die Kerbe mit dem geringsten Abst<strong>an</strong>d zum Auflagepunkt<br />
des Waagebalkens sei. Bei n = 10 ist ein gläserner Senkkörper befestigt, <strong>der</strong> zur gleichzeitigen<br />
Temperaturbestimmung <strong>der</strong> Flüssigkeit ein Thermometer enthält (Die Dichte<br />
<strong>von</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong> ist stark temperaturabhängig. Zu jedem gemessenen Dichtewert muss<br />
daher auch die Temperatur <strong>an</strong>gegeben werden).<br />
3
Anfängerpraktikum I<br />
<strong>Dichtebestimmung</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong><br />
Abbildung 1: Die Mohr’sche Waage<br />
Mittels <strong>der</strong> Justierschraube am Stativfuß wird die Waage zunächst so ausbal<strong>an</strong>ciert,<br />
dass sie im Gleichgewicht ist, wenn sich <strong>der</strong> Glaskörper in Luft befindet. Taucht m<strong>an</strong><br />
den Körper in eine Flüssigkeit, so gerät die Waage durch den Auftrieb des Glaskörpers<br />
in <strong>der</strong> Flüssigkeit aus dem Gleichgewicht. Für die Auftriebskraft F A :<br />
F A = V K · ρ Fl · g<br />
M<strong>an</strong> bringe die Waage wie<strong>der</strong> ins Gleichgewicht, indem m<strong>an</strong> Reitergewichte in die Kerben<br />
des l<strong>an</strong>gen Waagebalkens einhängt. Die Gewichte sind so geformt, dass m<strong>an</strong> sie auch<br />
<strong>an</strong>ein<strong>an</strong><strong>der</strong> hängen k<strong>an</strong>n. Sie haben die Massen m, 10 m, 100 m und 1000 m. Hängt <strong>der</strong><br />
größte Reiter (1000 m) in <strong>der</strong> Ausfräsung n = 10, so kompensiert er die Auftriebskraft<br />
des Senkkörpers gerade d<strong>an</strong>n, wenn er in Wasser <strong>der</strong> Temperatur 4 ◦ C hängt, das eine<br />
Dichte <strong>von</strong> 1.0000g/cm 3 hat. Die so kompensierte Auftriebskraft F A, Wasser ist d<strong>an</strong>n (g ist<br />
die Fallbeschleunigung):<br />
F A, Wasser = V K · 1.0000 g<br />
cm 3 · g<br />
Bildet m<strong>an</strong> den Quotienten aus F A, Fl und F A, Wasser so erhält m<strong>an</strong>:<br />
ρ Fl =<br />
F A, Fl<br />
· 1.0000 g<br />
F A, Wasser cm 3<br />
Um mit <strong>der</strong> Mohrschen Waage die Dichte einer beliebigen Flüssigkeit zu bestimmen,<br />
muss also <strong>der</strong> Quotient dieser beiden Kräfte ermittelt werden. Im Folgenden wird <strong>der</strong><br />
Ort, <strong>an</strong> dem ein Reiter <strong>der</strong> Masse 10 m hängt, mit n 10 (n = 1, 2, . . . , 10) bezeichnet,<br />
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Anfängerpraktikum I<br />
<strong>Dichtebestimmung</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong><br />
entsprechendes gilt für die Orte <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Reiter. Den Betrag <strong>der</strong>, durch die Reitergewichte<br />
ausgeglichenen, Auftriebskraft erhält m<strong>an</strong> durch Gleichsetzen <strong>der</strong> links- und<br />
rechts-drehenden, <strong>an</strong> <strong>der</strong> Waage <strong>an</strong>greifenden, Drehmomente:<br />
F A, Fl · 10 a = 1000 F G,l · n 1000 · a + 100 F G,l · n 100 · a + 10 F G,l · n 10 + F G,l · n 1 · a<br />
Dabei steht F G,l für die Gewichtskraft <strong>der</strong> Einheitsmasse m. a ist die Länge <strong>der</strong> Strecke<br />
zwischen zwei Einfräsungen am Waagebalken. 10 a steht folglich für die Gesamtlänge des<br />
Waagearms. Durch Kürzen und Zusammenfassen ergibt sich für<br />
F A, Fl = k · (1000 n 1000 + 100 n 100 + 10 n 10 + n 1 ) mit <strong>der</strong> Konst<strong>an</strong>tenk = F G,l<br />
10<br />
Ihre Größe ist für den Versuch nicht relev<strong>an</strong>t, da lediglich <strong>der</strong> Quotient zweier solcher<br />
Auftriebskräfte <strong>von</strong> Interesse ist, k sich also herauskürzt:<br />
ρ Fl =<br />
F A, Fl<br />
F A, Wasser<br />
· 1.0000 g<br />
cm 3 =<br />
1000 n FL<br />
1000<br />
1000 n Wasser<br />
1000<br />
+ 100 nFL 100<br />
+ 10 nFL 10 + nFL 1<br />
+ 100 nWasser 100 + 10 n Wasser<br />
10 + n Wasser<br />
1<br />
· 1.0000 g<br />
cm 3<br />
Gleicht <strong>der</strong> Reiter <strong>der</strong> Masse 1000 m in <strong>der</strong> Position n 1000 = 10 F A, Wasser gerade aus, so<br />
gilt:<br />
ρ Fl = 1000 n 1000 + 100 n 100 + 10 n 10 + n 1<br />
(<br />
1000 · 10<br />
n1000<br />
=<br />
10 + n 100<br />
100 + n 10<br />
1000 + n 1<br />
10000<br />
= 0. n 1000 n 100 n 10 n 1<br />
g<br />
cm 3<br />
· 1.0000 g<br />
cm 3<br />
)<br />
· 1.0000 g<br />
cm 3<br />
Sie müssen also lediglich die Reiterposition <strong>der</strong> im Gleichgewicht befindlichen Waage<br />
ablesen, um sofort die Dichte <strong>der</strong> Flüssigkeit zu erhalten.<br />
Beispiel: n 1000 = 9, n 100 = 1, n 10 = 6, n 1 = 3 ⇒ ρ Fl = 0.9163 g/cm 3 .<br />
Bei Flüssigkeitsdichten ρ Fl > 1 g/cm 3 bleibt einer <strong>der</strong> beiden großen Reiter im Endhaken.<br />
M<strong>an</strong> erhält d<strong>an</strong>n <strong>an</strong>alog Dichtewerte mit 1. n 1000 n 100 n 10 n 1 g/cm 3 .<br />
3.1 Versuchsdurchführung<br />
Die Waage wird so aufgebaut, dass sich die Stellschraube im Stativfuß rechts befindet<br />
und <strong>der</strong> mit den Einkerbungen versehene Waagebalken nach links zeigt. D<strong>an</strong>n wird die<br />
Senkkörpervorrichtung in den Endhaken des Balkens eingehängt und die Stativst<strong>an</strong>ge<br />
so weit herausgezogen, bis <strong>der</strong> Senkkörper etwa 3 cm über dem Tisch hängt. Die Unterlage<br />
<strong>der</strong> Waage ist meist nicht genau horizontal. Die Waage muss daher zunächst durch<br />
Drehen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Stellschraube ins Gleichgewicht gebracht werden. An dieser Einstellung<br />
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Anfängerpraktikum I<br />
<strong>Dichtebestimmung</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong><br />
darf während <strong>der</strong> Messung nichts mehr geän<strong>der</strong>t werden!<br />
Nun wird <strong>der</strong> Senkkörper vom Balken genommen und in die gut durchmischte Versuchsflüssigkeit<br />
vollständig eingetaucht. Die Flüssigkeit wird erst jetzt durch Erhitzen o<strong>der</strong><br />
Abkühlen auf die gewünschte Prüftemperatur gebracht, so dass auch <strong>der</strong> Senkkörper zu<br />
Beginn <strong>der</strong> Messung die Temperatur <strong>der</strong> Flüssigkeit hat. D<strong>an</strong>n schiebt m<strong>an</strong> das Senkglas<br />
unter die Waage und hängt den Senkkörper wie<strong>der</strong> ein. Er muss frei hängen, darf<br />
nicht etwa die W<strong>an</strong>d des Senkglases berühren. Das Senkglas k<strong>an</strong>n dabei in einem zweiten<br />
Gefäß stehen, welches mit Kühlmittel bzw. warmen Wasser gefüllt wird.<br />
3.2 Aufgaben<br />
1. M<strong>an</strong> kontrolliere die Einstellung <strong>der</strong> Waage durch Messung <strong>der</strong> Dichte <strong>von</strong> destilliertem<br />
Wasser bei ϑ = 20 ◦ C (ρ Wasser (20 ◦ C) = 0.9982g/cm 3 ). Messgenauigkeit<br />
abschätzen!<br />
2. M<strong>an</strong> bestimme die Dichten <strong>von</strong> Spiritus (Eth<strong>an</strong>ol), NaCl-Lösung und Glycerin bei<br />
Zimmertemperatur.<br />
3. M<strong>an</strong> überzeuge sich, dass die Dichte des Wassers <strong>von</strong> dessen Temperatur abhängt.<br />
Dazu bestimme m<strong>an</strong> die Wasserdichte als Funktion <strong>der</strong> Temperatur zwischen ϑ =<br />
0 ◦ C und ϑ = 30 ◦ C (grafische Darstellung). Zwischen 0 ◦ C und 10 ◦ C in Schritten<br />
<strong>von</strong> 1 ◦ C messen, ab 10 ◦ C nur noch in 5 ◦ C-Schritten.<br />
Zu beachten:<br />
ˆ Bei Verwendung eines <strong>an</strong><strong>der</strong>en Flüssigkeitsthermometers als des im Senkkörper<br />
integrierten, ist auf die korrekte Eintauchtiefe des Thermometers zu achten!<br />
ˆ Am Senkkörper dürfen keine Luftbläschen haften!<br />
ˆ Die Flüssigkeit ist l<strong>an</strong>gsam zu erwärmen bzw. abzukühlen! Gut umrühren!<br />
4 <strong>Dichtebestimmung</strong> mit dem Aräometer<br />
Am schnellsten und unkompliziertesten erhält m<strong>an</strong> die Dichte einer Flüssigkeit mittels<br />
eines Aräometers. Wie auch die Mohrsche Waage, beruht diese Messmethode auf dem<br />
Auftriebsprinzip.<br />
4.1 Aufgaben<br />
1. M<strong>an</strong> beschreibe die Funktionsweise eines Aräometers (in <strong>der</strong> Vorbereitung!).<br />
2. M<strong>an</strong> messe mit Hilfe eines Aräometers die Dichten <strong>von</strong> Spiritus (Eth<strong>an</strong>ol), NaCl-<br />
Lösung und Glycerin bei Zimmertemperatur. Fehlerabschätzung !<br />
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Anfängerpraktikum I<br />
<strong>Dichtebestimmung</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong><br />
5 <strong>Dichtebestimmung</strong> mit dem U-Rohr<br />
Dieser Versuch basiert auf dem Prinzip des hydrostatischen Drucks ρ h einer Flüssigkeitssäule<br />
h. Für diese gilt:<br />
ρ h = ρ Fl · g · h (1)<br />
Ein umgedrehtes U-Rohr (siehe Abbildung 2) wird so aufgehängt, dass sich je<strong>der</strong> seiner<br />
Schenkel in einem Flüssigkeitsbehälter befindet. Die Behälter ruhen auf je einer Laborhebebühne.<br />
Ein Pipettierball ist <strong>an</strong> <strong>der</strong> mittleren Glasröhre <strong>an</strong>gebracht. Mit diesem<br />
wird im U-Rohr gegenüber dem normalen Luftdruck ρ a ein Unterdruck ρ u erzeugt. Da<br />
außen auf die Flüssigkeitsoberfläche <strong>der</strong> normale Luftdruck ρ a einwirkt, müssen in den<br />
U-Rohrschenkeln die <strong>Flüssigkeiten</strong> soweit hochsteigen, bis wie<strong>der</strong> Druckgleichgewicht<br />
hergestellt ist, d.h. bis gilt:<br />
ρ a = ρ u + ρ 1 · g · h 1 = ρ u + ρ 2 · g · h 2<br />
⇒ ρ 1 · g · h 1 = ρ 2 · g · h 2<br />
⇒ ρ 2 = h 1<br />
h 2<br />
· ρ 1<br />
Ist die Dichte ρ 1 <strong>der</strong> einen Flüssigkeit bek<strong>an</strong>nt, erhält mit Dichte ρ 2 <strong>der</strong> zweiten Flüssigkeit<br />
durch Ablesen <strong>der</strong> Steighöhen h 1 und h 2 <strong>der</strong> beiden Flüssigkeitssäulen.<br />
Abbildung 2: <strong>Dichtebestimmung</strong> mit dem U-Rohr<br />
5.1 Versuchsdurchführung<br />
Das U-Rohr ist mit senkrecht zur Arbeitsoberfläche ausgerichteten Schenkeln <strong>an</strong> einem<br />
Stativ befestig und sollte während <strong>der</strong> Versuchsdurchführung nicht verschoben werden.<br />
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Anfängerpraktikum I<br />
<strong>Dichtebestimmung</strong> <strong>von</strong> <strong>Flüssigkeiten</strong><br />
Am unteren Ende <strong>der</strong> beiden Schenkel befindet sich je eine Markierung (beide auf gleicher<br />
Höhe!). Mit einem Messstab wird die Höhe h 0 <strong>der</strong> Markierung festgestellt und<br />
<strong>an</strong>schließend notiert. Ein Flüssigkeitsbehälter wird mit <strong>der</strong> zu messenden Flüssigkeit<br />
gefüllt, ein <strong>an</strong><strong>der</strong>er mit <strong>der</strong> Referenzflüssigkeit Wasser. Beide Behälter werden mit Hilfe<br />
<strong>der</strong> Hebebühne <strong>an</strong>gehoben, bis die Schenkel des U-Rohrs in die <strong>Flüssigkeiten</strong> eintauchen.<br />
Mit Hilfe des Pipettierballs werden beide <strong>Flüssigkeiten</strong> vorsichtig im U-Rohr nach oben<br />
gesaugt (den Ball fest zusammendrücken, d<strong>an</strong>n unteres Ventil l<strong>an</strong>gsam öffnen). Anschließend<br />
werden die Hebebühnen nachjustiert, bis die Markierung bei h 0 mit <strong>der</strong><br />
Flüssigkeitsoberflächen in den Behältern übereinstimmen. Die Steighöhen h 1 und h 2<br />
<strong>der</strong> beiden <strong>Flüssigkeiten</strong> ergeben sich durch Bestimmen <strong>der</strong> absoluten Höhe h ′ 1 und h′ 2<br />
und Subtraktion <strong>der</strong> Nullmarke: h 1 = h ′ 1 − h 0.<br />
5.2 Aufgaben<br />
1. M<strong>an</strong> bestimme auf die oben beschriebene Weise die Dichten <strong>von</strong> Spiritus (Eth<strong>an</strong>ol),<br />
NaCl-Lösung und Glycerin bei Zimmertemperatur. Als Referenzflüssigkeit<br />
verwende m<strong>an</strong> destilliertes Wasser (ρ Wasser (20 ◦ C) = 0.9982g/cm 3 ).<br />
2. Vergleichen Sie die erhaltenen Werte und abgeschätzten Fehler aus den Aufgaben<br />
2.1.2, 3.2.2,,4.1.2 und 5.2.1 in einer Tabelle.<br />
Zu beachten:<br />
ˆ Die beiden Markierungen am U-Rohr müssen sich auf gleicher Höhe befinden (d.h.<br />
die Schenkel des U-Rohrs müssen senkrecht zur Arbeitsfläche stehen)!<br />
ˆ Vor je<strong>der</strong> Messung mit einer neuen Flüssigkeit den betreffenden Schenkel des U-<br />
Rohrs kurz mit dieser Flüssigkeit durchspülen (hoch saugen und wie<strong>der</strong> entleeren;<br />
<strong>Flüssigkeiten</strong> dabei nicht vermischen!)<br />
ˆ <strong>Flüssigkeiten</strong> vorsichtig nach oben saugen! Es darf keine Flüssigkeit in den Pilleusball<br />
gesaugt werden!<br />
ˆ Die Flüssigkeitssäulen sollen so hoch wie möglich eingestellt werden!<br />
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