04.11.2013 Aufrufe

Geschäftsbericht 2010 VERBUND AG

Geschäftsbericht 2010 VERBUND AG

Geschäftsbericht 2010 VERBUND AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Durch Wandel wachsen.<br />

Mit Energie verändern.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>VERBUND</strong> <strong>AG</strong> <strong>2010</strong>


vErbunD ag<br />

geschäftsbericht <strong>2010</strong>


Inhalt<br />

Drei-Jahres-Vergleich .................................................................................................................................................................................... 6<br />

Organe der Gesellschaft ............................................................................................................................................................................. 7<br />

Bericht des Aufsichtsrates........................................................................................................................................................................ 11<br />

Lagebericht............................................................................................................................................................................................................. 15<br />

Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage............................................................. 16<br />

Bericht über Forschung, Entwicklung und Umwelt................................................................................................. 31<br />

Bericht über Zweigniederlassungen............................................................................................................................................ 35<br />

Bericht über die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten ........................................................................ 36<br />

Wesentliche Merkmale des internen<br />

Kontroll- und Risikomanagementsystems .......................................................................................................................... 40<br />

Angaben gemäß § 243a (1) UGB....................................................................................................................................................... 44<br />

Bericht über die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens .................................................... 46<br />

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag ............................................................................................................................................ 48<br />

Jahresabschluss.............................................................................................................................................................................................. 49<br />

Bilanz ................................................................................................................................................................................................................................ 50<br />

Gewinn- und Verlustrechnung........................................................................................................................................................... 51<br />

Entwicklung des Anlagevermögens ............................................................................................................................................. 52<br />

Entwicklung der unversteuerten Rücklagen ..................................................................................................................... 54<br />

Fristigkeitenspiegel.......................................................................................................................................................................................... 55<br />

Anhang – Erläuterungen............................................................................................................................................................................ 57<br />

Angaben zu den Beteiligungen gemäß § 238 Z 2 UGB .......................................................................................... 80<br />

Bestätigungsvermerk ..................................................................................................................................................................................... 81<br />

Gewinnverwendungsvorschlag......................................................................................................................................................... 83<br />

Stromkennzeichnungsdokumentation.................................................................................................................................... 84<br />

Glossar............................................................................................................................................................................................................................. 86<br />

Rundungshinweis: Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung<br />

automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.


6<br />

Drei-Jahres-vergleich<br />

in Mio. €<br />

<strong>2010</strong> 2009 2008<br />

Umsatzerlöse 3.041,0 3.181,3 3.498,5<br />

Ergebnis vor Zinsaufwendungen und Steuern (EBIT) 540,7 648,3 734,9<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) 376,8 547,3 651,6<br />

Jahresüberschuss 352,6 515,2 621,5<br />

Bilanzgewinn 191,1 382,3 323,6<br />

Bilanzsumme 5.900,1 5.055,5 3.448,8<br />

Anlagevermögen 4.175,5 4.282,5 2.503,4<br />

Investitionen in Sachanlagen 3,5 1,6 1,9<br />

planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen 2,2 2,7 3,4<br />

Eigenkapital 2.806,4 1.837,8 1.645,9<br />

Umsatzrentabilität (ROS) 17,8 % 20,4 % 21,0 %<br />

Eigenkapitalrentabilität (ROE) 20,5 % 33,2 % 49,9 %<br />

Gesamtkapitalrentabilität (ROI) 10,7 % 18,8 % 24,7 %<br />

ROCE 7,8 % 12,3 % 18,9 %<br />

Eigenkapitalquote 47,6 % 36,4 % 47,8 %<br />

Schuldentilgungsdauer 8,1 6,2 2,5<br />

Netto-Geldfluss aus operativer Tätigkeit 367,8 495,1 596,0<br />

Gearing 102,7 % 158,1 % 90,6 %<br />

Höchstkurs 32,1 38,9 59,3<br />

Tiefstkurs 24,2 23,0 29,7<br />

Letztkurs 27,9 29,7 32,6<br />

(vorgeschlagene) Dividende je Aktie 0,55 1,00 1,05<br />

(vorgeschlagene) Sonderdividende je Aktie 0,00 0,25 0,00<br />

Dividenden-Rendite 1,97 % 4,21 % 3,22 %<br />

betriebswirtschaftlicher Personalstand 178 187 170<br />

Stromabgabe (GWh) 1 55.729 51.289 56.057<br />

1 inklusive Systembedarf


<strong>Geschäftsbericht</strong> Organe der Gesellschaft 7<br />

Organe der gesellschaft<br />

Vorstand<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang anzengruber<br />

Dr. Johann Sereinig<br />

Dr. ulrike baumgartner-gabitzer<br />

Mag. Christian Kern<br />

generaldirektor und<br />

vorsitzender des vorstandes<br />

bis 31.12.2013<br />

geboren: 1956; Erstbestellung: 1.1.2009<br />

Stellvertretender vorsitzender des vorstandes<br />

bis 31.12.2013<br />

geboren: 1952; Erstbestellung: 1.1.1994<br />

vorstandsdirektorin<br />

bis 31.12.2011<br />

geboren: 1957; Erstbestellung: 1.1.2007<br />

vorstandsdirektor<br />

bis 7.6.<strong>2010</strong><br />

geboren: 1966; Erstbestellung: 11.5.2007<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. gilbert Frizberg<br />

Dr. Maximilian Eiselsberg<br />

Dkfm. Peter Püspök<br />

vorsitzender<br />

alleinvorstand der FI beteiligungs- und<br />

Finanzierungs ag, geschäftsführer der<br />

Hereschwerke gmbH, geschäftsführender<br />

gesellschafter der Franz Heresch & Co gmbH<br />

bis o. HV 2015<br />

geboren: 1956; Erstbestellung: 16.3.2000<br />

1. stv. vorsitzender<br />

rechtsanwalt, aufsichtsrat der KurIEr<br />

beteiligungs-aktiengesellschaft<br />

bis o. HV 2015<br />

geboren: 1947; Erstbestellung: 23.2.1993<br />

2. stv. vorsitzender<br />

vizepräsident des aufsichtsrates<br />

der Semper Constantia Privatbank<br />

bis o. HV 2015<br />

geboren: 1946; Erstbestellung: 16.3.2000


8<br />

o. univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. günther brauner universitätsprofessor, vorstand des Instituts<br />

für Elektrische anlagen und Energiewirtschaft<br />

der Tu Wien<br />

bis 7.4.<strong>2010</strong><br />

geboren: 1942; Erstbestellung: 16.3.2000<br />

Dipl.-betriebswirt alfred H. Heinzel<br />

Dr. burkhard Hofer<br />

Mag. Harald Kaszanits<br />

Mag. Herbert Kaufmann<br />

geschäftsführender gesellschafter der<br />

Heinzel Holding gmbH, aufsichtsrat der<br />

Miba ag, der allianz Elementar versicherungs<br />

ag, der Zellstoff Pöls ag, der<br />

Wilfried Heinzel ag, der Europapapier ag,<br />

der biocel Paskov a.S., Tschechische<br />

republik, und Estonian Cell a.S., Kunda,<br />

Estland, generalrat der Österreichischen<br />

nationalbank<br />

bis o. HV 2015<br />

geboren: 1947; Erstbestellung: 16.3.2000<br />

Sprecher des vorstandes der Evn ag<br />

(bis 20.1.2011), vorsitzender des aufsichtsrates<br />

der Evn ag (ab 20.1.2011), aufsichtsrat<br />

der bEWag burgenländische Elektrizitätswirtschafts<br />

ag, der bEgaS Energie<br />

ag, der burgenland Holding ag, der ragbeteiligungs<br />

ag, der rag rohöl-aufsuchungs<br />

ag, der Flughafen Wien ag und<br />

der HYPO nOE gruppe bank ag<br />

bis o. HV 2015<br />

geboren: 1944; Erstbestellung: 27.5.1999<br />

Kabinettchef des bundesministeriums für<br />

Wirtschaft, Familie und Jugend<br />

bis o. HV 2015<br />

geboren: 1963; Erstbestellung: 7.4.<strong>2010</strong><br />

Sprecher des vorstandes der Flughafen<br />

Wien ag (bis 31.12.<strong>2010</strong>), aufsichtsrat der<br />

FIMbag und der austro Control Österreichische<br />

gesellschaft für Zivilluftfahrt mbH<br />

bis o. HV 2015<br />

geboren: 1949; Erstbestellung: 26.3.2008


<strong>Geschäftsbericht</strong> Organe der Gesellschaft 9<br />

Dr. Michael Losch<br />

Mag. Dr. reinhold Süssenbacher<br />

Dipl.-Ing. Hansjörg Tengg<br />

Christa Wagner<br />

Sektionschef im bundesministerium<br />

für Wirtschaft, Familie und Jugend,<br />

Center 1 – Wirtschaftspolitik, Innovation<br />

und Technologie<br />

bis 7.4.<strong>2010</strong><br />

geboren: 1968; Erstbestellung: 10.3.2005<br />

vorstandsvorsitzender der umdasch ag<br />

(bis 31.8.<strong>2010</strong>), aufsichtsrat der KSv 1870<br />

Holding ag (vorsitzender-Stv.), der richter<br />

Pharma ag (vorsitzender-Stv.), der bene<br />

ag und der voglauer Möbelwerk<br />

gschwandtner & Zwilling gesmbH<br />

bis o. HV 2015<br />

geboren: 1949; Erstbestellung: 7.4.<strong>2010</strong><br />

geschäftsführer der „smart technologies“<br />

Management beratungs- und beteiligungsgesellschaft<br />

m.b.H., der vKS Smart beteiligungs-<br />

und Management gmbH, der Tengg<br />

und Partner gmbH und der Hansjörg Tengg<br />

Management gmbH, aufsichtsratsvorsitzender<br />

der EXaa abwicklungsstelle für<br />

Energieprodukte ag, der Saubermacher<br />

Dienstleistungs ag und der Euro bio Fuels<br />

ag, aufsichtsratsvorsitzender-Stv. der<br />

aPCS Power Clearing and Settlement ag,<br />

der agCS ag, der OeMag ag, der Cismo<br />

gmbH und der ECra Emission Certificate<br />

registry austria gmbH<br />

bis 7.4.<strong>2010</strong><br />

geboren: 1947; Erstbestellung: 15.11.1983<br />

bis 20.5.1986 und seit 10.3.2005<br />

geschäftsführende gesellschafterin der<br />

JOSKO Fenster und Türen gmbH<br />

bis o. HV 2015<br />

geboren: 1960; Erstbestellung: 7.4.<strong>2010</strong>


10<br />

Ing. Siegfried Wolf<br />

aufsichtsratsvorsitzender der OJSC russian<br />

Machines, vorstandsvorsitzender der<br />

Magna International Europe ag (bis<br />

14.11.<strong>2010</strong>), aufsichtsrat der Österreichische<br />

Industrieholding ag, Siemens<br />

ag Österreich, STrabag SE, gaZ group,<br />

russian Machines JSC, glavstroy Corporation<br />

LLC, Transstroy Engineering &<br />

Construction Company Ltd. sowie der<br />

banque baring brothers Sturdza Sa<br />

bis o. HV 2015<br />

geboren: 1957; Erstbestellung: 16.3.<strong>2010</strong><br />

Arbeitnehmervertreter<br />

anton aichinger<br />

Kurt Christof<br />

Harald novak<br />

Dipl.-Ing. Ingeborg Oberreiner<br />

Ing. Joachim Salamon<br />

vorsitzender der Konzernvertretung der<br />

arbeitnehmerinnen und arbeitnehmer<br />

von verbund<br />

geboren: 1955; Erstbestellung: 25.10.2006<br />

(von der Arbeitnehmervertretung entsendet)<br />

Zentralbetriebsratsvorsitzender<br />

aufsichtsrat der Sparkasse voitsberg/<br />

Köflach bankaktiengesellschaft<br />

geboren: 1964; Erstbestellung: 8.3.2004<br />

(von der Arbeitnehmervertretung entsendet)<br />

Zentralbetriebsratsvorsitzender<br />

geboren: 1952; Erstbestellung: 27.9.1991<br />

bis 9.5.1993 und seit 15.12.2000<br />

(von der Arbeitnehmervertretung entsendet)<br />

betriebsratsvorsitzende<br />

geboren: 1951; Erstbestellung: 29.8.2006<br />

(von der Arbeitnehmervertretung entsendet)<br />

Zentralbetriebsrat<br />

geboren: 1956; Erstbestellung: 25.10.2006<br />

(von der Arbeitnehmervertretung entsendet)


<strong>Geschäftsbericht</strong> Bericht des Aufsichtsrates 11<br />

bericht des aufsichtsrates<br />

Im geschäftsjahr <strong>2010</strong> war verbund, Österreichs führendes Elektrizitätsunternehmen, mit<br />

überaus schwierigen rahmenbedingungen konfrontiert. Mit einiger verzögerung haben sich<br />

die Folgen der globalen Wirtschaftskrise auch in den Ergebnissen des Konzerns ausgewirkt.<br />

Trotz der angespannten Marktverhältnisse und einer leicht unterdurchschnittlichen Wasserführung<br />

gelang es verbund aber, durch restrukturierungs- und Einsparungsmaßnahmen die<br />

rückgänge in grenzen zu halten und seine Strategie des profitablen und nachhaltigen Wachstums<br />

weiterzuverfolgen.<br />

Der aufsichtsrat hat diese positive Entwicklung aktiv begleitet und unterstützt. Im berichtsjahr<br />

hat er in sieben Plenarsitzungen die ihm nach gesetz und Satzung obliegenden aufgaben<br />

und befugnisse wahrgenommen. Dabei betrug die anwesenheitsrate aller aufsichtsratsmitglieder<br />

insgesamt mehr als 91 %. Der vorsitzende des aufsichtsrates hat zudem regelmäßig in<br />

wichtigen angelegenheiten Kontakt mit den Mitgliedern des aufsichtsrates gehalten und in<br />

Fällen von abwesenheit einzelner Mitglieder deren Meinung eingeholt, sodass in wesentlichen<br />

angelegenheiten stets alle aufsichtsratsmitglieder involviert waren.<br />

Der aufsichtsrat wurde vom vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle relevanten<br />

Fragen der geschäftsentwicklung, über die Lage und die Strategie des unternehmens, einschließlich<br />

der wesentlichen Konzerngesellschaften, sowie über die risikolage und das risikomanagement<br />

mündlich und schriftlich informiert. auch hat der aufsichtsrat aufgrund der<br />

umfangreichen berichterstattung des vorstandes dessen geschäftsführung laufend überwacht.<br />

Die Kontrolle, die im rahmen einer offenen und konstruktiven Diskussion zwischen vorstand<br />

und aufsichtsrat stattfand, hat zu keinen beanstandungen anlass gegeben.<br />

Kapitalerhöhung und Investitionen<br />

Das abgelaufene geschäftsjahr war insbesondere von der im September <strong>2010</strong> durch die aktionäre<br />

in einer außerordentlichen Hauptversammlung fast einhellig beschlossenen Kapital -<br />

erhöhung geprägt. Die Durchführung dieser Kapitalerhöhung von rund 1 Mrd. € wurde in der<br />

Folge vom vorstand in abstimmung mit dem aufsichtsrat beschlossen und noch im november<br />

<strong>2010</strong> erfolgreich umgesetzt. Die Kapitalerhöhung stärkt die Kapitalstruktur des unternehmens<br />

und bringt verbund zusätzliche Flexibilität bei der zügigen umsetzung des langfristigen<br />

Investitionsplans – insbesondere von Projekten im Inland – gemäß der Strategie für weiteres<br />

wertschaffendes Wachstum.


12<br />

unter den sonstigen wesentlichen Entscheidungen des aufsichtsrates sind neben der<br />

genehmigung des Konzernbudgets vor allem die Zustimmung zum baubeschluss für das<br />

Pumpspeicherkraftwerk reißeck II hervorzuheben, weiters die genehmigung von Kapitalaufnahmen<br />

bzw. garantieübernahmen, um den Wachstumskurs zu finanzieren und eine ausreichende<br />

Liquidität zu sichern. Weitere wichtige emen waren die Änderung der Satzung unter<br />

anderem mit dem neuen Firmennamen „vErbunD ag“ und die strategische Weiterentwicklung<br />

der auslandsbeteiligungen. bei Letzterer sind vor allem restrukturierungsmaßnahmen<br />

bei Poweo in Frankreich zu nennen, wozu mehrere berichte vorgelegt und entsprechende<br />

Maßnahmen beschlossen wurden. Überdies kam es zur weiteren auflösung von Cross-border-<br />

Leasing-Transaktionen, wodurch das risiko beträchtlich verringert wurde und nur mehr eine<br />

derartige Transaktion aufrecht ist.<br />

Neue Zusammensetzung für Aufsichtsrat und Vorstand<br />

In der ordentlichen Hauptversammlung am 7.4.<strong>2010</strong> fand eine neuwahl des gesamten aufsichtsrates<br />

statt, da die Funktionsperiode aller gewählten Mitglieder ausgelaufen war. Die größe<br />

des aufsichtsrates blieb unverändert, drei Mitglieder wurden neu in den aufsichtsrat gewählt.<br />

bei den belegschaftsvertretern gab es keine Änderung. bei der Konstituierung des für fünf Jahre<br />

bestellten aufsichtsrates wurden der bisherige vorsitzende und seine Stellvertreter bestätigt.<br />

auch in der Zusammensetzung des vorstandes gab es im geschäftsjahr <strong>2010</strong> eine Änderung:<br />

Mag. Christian Kern schied auf eigenen Wunsch am 7.6.<strong>2010</strong> aus dem vorstand aus. nach dem<br />

ausscheiden von Mag. Kern hat der aufsichtsrat eine neue geschäftsverteilung für den vorstand<br />

in Kraft gesetzt. Im Jahr 2011 soll eine nachbesetzung von Mag. Kern erfolgen.<br />

Der aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen aufsichtsratsmitgliedern für ihre Mitwirkung<br />

im aufsichtsrat und Mag. Kern für sein langjähriges erfolgreiches Wirken in leitenden Funktionen<br />

bei verbund.<br />

Corporate Governance Kodex, Ausschüsse des Aufsichtsrates<br />

als führendes börsenotiertes unternehmen seiner branche hat sich verbund schon früh zur<br />

Einhaltung des Österreichischen Corporate governance Kodex bekannt. auch der aufsichtsrat<br />

sieht sich dem Kodex gegenüber verpflichtet und hat zu beginn des abgelaufenen Jahres<br />

sein Commitment auch hinsichtlich des – per Jänner <strong>2010</strong> – überarbeiteten Kodex ausdrücklich<br />

erneuert. Der aufsichtsrat ist bestrebt, den bestimmungen des Kodex, die den aufsichtsrat<br />

betreffen, konsequent zu entsprechen. In diesem Sinn werden alle regeln, welche die Zusammenarbeit<br />

des aufsichtsrates mit dem vorstand sowie den aufsichtsrat selbst betreffen, mit<br />

einer geringfügigen und begründeten abweichung vollständig eingehalten.


<strong>Geschäftsbericht</strong> Bericht des Aufsichtsrates 13<br />

gemäß der anforderung des Corporate governance Kodex hat sich der aufsichtsrat auch<br />

laufend mit der Effizienz seiner Organisation und seiner arbeitsweise auseinandergesetzt. als<br />

wesentliche Maßnahmen hat der aufsichtsrat insbesondere eine verkleinerung seines<br />

arbeitsausschusses von insgesamt neun auf sechs Mitglieder und eine effizientere vorgangsweise<br />

bei den schriftlichen Sitzungsunterlagen beschlossen.<br />

Der arbeitsausschuss des aufsichtsrates tagte im berichtsjahr sechsmal (insbesondere zur<br />

vorbereitung der Plenarsitzungen und zur genehmigung wesentlicher vorhaben in Tochtergesellschaften).<br />

Der Prüfungsausschuss hielt vier Sitzungen ab und befasste sich dabei vor allem<br />

mit dem Halbjahresabschluss und der vorbereitung der beschlussfassung über den Jahres -<br />

abschluss bzw. der bestellung und der arbeit des abschlussprüfers. Darüber hinaus beschäftigte<br />

er sich eingehend mit dem Kontroll-, revisions- und risikomanagementsystem.<br />

gemäß dem Corporate governance Kodex und der geschäftsordnung wurden auch im<br />

abgelaufenen geschäftsjahr ein nominierungsausschuss und ein vergütungsausschuss des<br />

aufsichtsrates eingerichtet. Der vergütungsausschuss, der mit dem Präsidium ident ist, hielt<br />

zwei Sitzungen ab, welche die vergütung des vorstandes und das ausscheiden eines vorstandsmitglieds<br />

zum gegenstand hatten. Der nominierungsausschuss tagte einmal, um die<br />

neuwahl des aufsichtsrates vorzubereiten. Darüber hinaus trat das Präsidium regelmäßig<br />

zusammen, um aktuelle emen zu erörtern – zum Teil gemeinsam mit dem gesamtvorstand<br />

oder einzelnen vorstandsmitgliedern.<br />

Weitere Informationen über die Zusammensetzung und arbeitsweise des aufsichtsrates<br />

und seiner ausschüsse sowie über seine vergütung sind dem Corporate governance bericht<br />

zu entnehmen.<br />

Jahresabschluss, Konzernabschluss<br />

Der Jahresabschluss mit dem Lagebericht sowie der nach den International Financial reporting<br />

Standards (IFrSs) erstellte Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das<br />

geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden vom abschlussprüfer, der Deloitte audit Wirtschaftsprüfungs<br />

gmbH, geprüft und mit dem uneingeschränkten bestätigungsvermerk versehen.<br />

Der abschlussprüfer hat über das Ergebnis schriftlich berichtet und festgestellt, dass der<br />

vorstand die verlangten aufklärungen und nachweise erbracht hat, dass buchführung, Jahresabschluss<br />

und Konzernabschluss den gesetzlichen vorschriften entsprechen und unter<br />

beachtung der grundsätze ordnungsmäßiger buchführung ein möglichst getreues bild der<br />

vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gesellschaft und des Konzerns vermitteln und dass<br />

Lagebericht und Konzernlagebericht im Einklang mit dem Jahresabschluss und dem Konzernabschluss<br />

stehen.


14<br />

nach eingehender Prüfung und Erörterung im Prüfungsausschuss und im aufsichtsrat hat<br />

der aufsichtsrat den vom vorstand vorgelegten Jahresabschluss über das geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

gebilligt, wodurch dieser gemäß § 96 (4) aktiengesetz festgestellt ist. Der Lagebericht des vorstandes<br />

wurde genehmigt, dem vorschlag zur gewinnverteilung wurde zugestimmt. Der Konzernabschluss<br />

sowie der Konzernlagebericht wurden vom aufsichtsrat ebenso zustimmend zur<br />

Kenntnis genommen wie der vom vorstand vorgelegte Corporate governance bericht.<br />

abschließend spricht der aufsichtsrat dem vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

seinen Dank für den hohen Einsatz und die erfolgreiche arbeit im geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> aus. Den aktionären, Kunden und Partnern dankt der aufsichtsrat für ihr vertrauen.<br />

Wien, im Februar 2011<br />

Dr. Gilbert Frizberg<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates


Lagebericht


16<br />

bericht über den geschäftsverlauf<br />

und die wirtschaftliche Lage<br />

Markt und Branche<br />

Die Weltkonjunktur hat sich im Jahr <strong>2010</strong> erholt, auch die österreichische Wirtschaft wuchs<br />

real um voraussichtlich 2,0 % (WIFO 1 -Prognose vom Dezember <strong>2010</strong>). Zugleich stieg auch der<br />

Stromverbrauch wieder. Zwar wurde in den ersten 11 Monaten <strong>2010</strong> das vorkrisenniveau noch<br />

nicht ganz erreicht, der größte Teil der absatzeinbußen konnte allerdings aufgeholt werden.<br />

Rahmenbedingungen<br />

Konjunkturelle Rahmenbedingungen<br />

Weltweite Erholung der Konjunktur<br />

Die Weltwirtschaft hat sich <strong>2010</strong> wieder aus der tiefen rezession gelöst. Das Tempo der Expansion<br />

fiel in den einzelnen Weltregionen sehr unterschiedlich aus. besonders dynamisch entwickelte<br />

sich die Wirtschaft in den Schwellenländern China, Indien und brasilien, wo ein großer<br />

bedarf an Investitionsgütern besteht.<br />

Die Wirtschaft der uSa wuchs <strong>2010</strong> laut Prognose des Internationalen Währungsfonds<br />

(IWF) vom Oktober <strong>2010</strong> real um 2,6 %. nach IWF-Prognose betrug das reale Wirtschaftswachstum<br />

im Euroraum und in der Eu jeweils 1,7 %. Die wirtschaftliche Lage in Europa hat<br />

sich stabilisiert. Die hohen Staatsdefizite und die anstehenden Maßnahmen zur Konsolidierung,<br />

die mäßige Investitionsdynamik, der reformbedarf im Finanzsektor und die gesamt -<br />

wirtschaftlichen ungleichgewichte im Euroraum belasten jedoch weiterhin die Konjunktur.<br />

auch die österreichische Wirtschaft schwenkte <strong>2010</strong> wieder auf einen Wachstumskurs ein.<br />

Die Wirtschaftsleistung stieg real voraussichtlich um 2,0 % (WIFO). 2 getragen wurde die Erholung<br />

primär von den Warenexporten. auch der private Konsum entwickelte sich stabil.<br />

Ausblick bleibt verhalten<br />

In vielen Industrieländern sind die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise noch deutlich zu<br />

spüren. Das allmähliche auslaufen der Konjunkturprogramme schwächte bereits in der zweiten<br />

Jahreshälfte <strong>2010</strong> das globale Wachstum. Das Tempo des Weltwirtschaftswachstums wird<br />

sich laut IWF im Jahr 2011 verlangsamen, die gesamtwirtschaftliche Produktion bleibt aber<br />

deutlich aufwärtsgerichtet. Der aufschwung im Euroraum (real +1,5 %) und in der Eu (real<br />

+1,7 %) dürfte 2011 verhalten bleiben. In Österreich sagen WIFO und IHS 3 ein reales bIP-<br />

Wachstum von bis zu 2,2 % voraus.<br />

1 Österreichisches Institut für<br />

Wirtschaftsforschung (WIFO)<br />

2 Prognose von Dezember <strong>2010</strong><br />

3 Institut für höhere Studien, Wien<br />

Energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Energieverbrauch macht kräftigen Sprung nach oben<br />

Der Wirtschaftsaufschwung und die kühle Witterung sorgten <strong>2010</strong> für eine kräftige Erhöhung<br />

des Energieverbrauchs in Österreich: Er wuchs deutlich stärker als die Wirtschaftsleistung.<br />

Dies deutet darauf hin, dass sich insbesondere die energieintensive grundstoffindustrie<br />

bereits gut erholt hat. Der Erdgasverbrauch erhöhte sich in den ersten 11 Monaten um 11,4 %.


L<strong>AG</strong>ebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 17<br />

ausschlaggebend waren die verstärkte nachfrage der Industrie und der deutlich höhere Einsatz<br />

in den Kraftwerken. auch die privaten Haushalte verbrauchten aufgrund der Witterung<br />

mehr Erdgas. besonders stark stieg der verbrauch von Steinkohle. Die österreichische Stahlindustrie<br />

steigerte die rohstahl-Produktion in den ersten 11 Monaten um knapp 28 %. Damit<br />

einher ging ein stark erhöhter Einsatz von Kohle und Koks. In der Stromerzeugung stieg der<br />

Einsatz von Steinkohle um ebenfalls knapp 28 %. Der verbrauch an Mineralöl nahm ebenso<br />

zu, wenngleich das gestiegene Preisniveau die nachfrage dämpfte.<br />

Der anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch im Jahr <strong>2010</strong> entsprach dem<br />

des vorjahrs. Zwar nahmen neue erneuerbare Energieträger wie Windkraft, Sonnenenergie,<br />

biomasse sowie umweltwärme zu, aber das machte den witterungsbedingten rückgang der<br />

Wasserkraft nicht wett. nach wie vor basieren mehr als 70 % der österreichischen Energieversorgung<br />

auf fossilen Energieträgern, also Erdöl, Kohle und Erdgas.<br />

Stromnachfrage steigt an<br />

Die positive Wirtschaftsentwicklung sowie die kühle Witterung belebten die Stromnachfrage in<br />

Österreich. In den ersten 11 Monaten <strong>2010</strong> war der Stromverbrauch um durchschnittlich 4,0 %<br />

höher als im vergleichszeitraum 2009. Wesentlichen anteil daran hatte das Produktionswachstum<br />

bei den energieintensiven Industrien, ihre Steigerungsraten waren teilweise zweistellig.<br />

aufgrund der schwachen Wasserführung sank die Stromerzeugung aus Wasserkraft in<br />

Österreich in den ersten 11 Monaten um 6,6 %. Demgegenüber stieg der Einsatz der kalorischen<br />

Kraftwerke um 18,7 %. Die „sonstige Erzeugung“ nahm um 1,8 % zu. Sie umfasst die<br />

Stromproduktion aus sonstigen erneuerbaren Energieträgern (ohne biomasse − sie fällt unter<br />

die kalorische Erzeugung) sowie aus den in der Statistik noch nicht zuordenbaren anlagen.<br />

Insgesamt nahm die Stromproduktion in Österreich in den ersten 11 Monaten um 1,8 % zu.<br />

Die Exporte sanken um 7,4 %. um die gestiegene Inlandsnachfrage zu decken, wurden die<br />

Stromimporte um 3,3 % angehoben. von Jänner bis november musste Österreich rund 3 %<br />

seines bedarfs netto importieren. Zum vergleich: Im Jahr 2009 war die Strom-außenhandelsbilanz<br />

nahezu ausgeglichen.<br />

Rohölpreise deutlich höher als 2009<br />

Die aufgehellte gesamtwirtschaftliche Perspektive bewirkte <strong>2010</strong> eine deutliche Erholung der<br />

Preise an den brennstoffmärkten. Dies trifft besonders auf die rohöl-notierungen zu. Trotzdem<br />

lagen die Preise noch weit unter dem niveau unmittelbar vor der weltweiten Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise.<br />

Die rohölsorte brent notierte <strong>2010</strong> für kurzfristige Lieferungen (Frontmonat) im Durchschnitt<br />

mit etwas über 80 uS-Dollar je barrel (159 Liter). gegenüber 2009 hat sie sich um knapp<br />

18 uS-Dollar verteuert. Dazu trug bei der unveränderten OPEC-Förderquote die weiterhin<br />

hohe nachfrage aus den asiatischen Schwellenländern bei. auch die allgemeine Erwartung<br />

eines konjunkturbedingten anstiegs des rohöl-verbrauchs sorgte für festere notierungen. Die<br />

Ölpreise für Terminlieferungen im Jahr 2011 folgten auf einem höheren niveau der Preisentwicklung<br />

für kurzfristige Lieferungen.


18<br />

Preise für Erdgas und Kohle steigen<br />

Der großteil der Erdgas-Einfuhren nach Kontinentaleuropa beruht auf Langfristverträgen mit<br />

Koppelung an den Ölpreis. Dieser beeinflusst in der regel mit mehrmonatiger verspätung die<br />

Entwicklung am gasmarkt. Infolge der gestiegenen Ölpreise endete Mitte 2009 die Talfahrt der<br />

österreichischen Importpreise für Erdgas. von Jänner bis Oktober <strong>2010</strong> verteuerten sich langfristige<br />

Importverträge für Erdgas durchschnittlich um etwa 16 % auf 24,4 €/MWh.<br />

Darüber hinaus gewann in den vergangenen Jahren der Handel mit frei verfügbaren Mengen<br />

an europäischen Handelsplätzen (gas-börsen, physische und virtuelle Hubs) an bedeutung.<br />

Hier wirkt sich der Ölpreis nicht unmittelbar auf die Preisbildung aus. Die liquidesten Handelsplätze<br />

in Europa sind der TTF-Hub (Title Transfer Facility) in Holland sowie der nCg-Hub (net<br />

Connect germany). aufgrund der räumlichen nähe beider Handelspunkte liegt eine sehr hohe<br />

preisliche Korrelation vor. Die nCg-Kontrakte notieren an der EEX. Der Spotmarktpreis für Erdgas<br />

(nCg) war im Jahr <strong>2010</strong> um 37 % höher als im Jahr zuvor. auch die langfristigen gaspreise<br />

stiegen. am EEX-Terminmarkt war Erdgas im Jahr <strong>2010</strong> um rund 6 % teurer (nCg-Frontjahr).<br />

Durch den deutlich stärkeren anstieg der Spotpreise reduzierte sich die Spanne zwischen<br />

grenzübertritts- und Marktpreis wieder.<br />

auch die Preise für Kohlelieferungen in den ara-raum (amsterdam, rotterdam, antwerpen)<br />

verteuerten sich im Jahr <strong>2010</strong>. Die Kohlepreise am Spotmarkt lagen um 36 %, jene am Terminmarkt<br />

(ara-Frontjahr) um 25 % über dem vorjahr (jeweils Eurobasis). Das internationale<br />

Preisniveau war durch den stark gestiegenen Steinkohlebedarf in asien geprägt. Die nachfrage<br />

aus Europa und nordamerika blieb verhalten.<br />

Regulatorische Rahmenbedingungen<br />

EU setzt Energie-Schwerpunkte und definiert Energieinfrastruktur-Prioritäten<br />

Im november <strong>2010</strong> präsentierte die Europäische Kommission die Europäische Energiestrategie<br />

„Energie 2020 – Eine Strategie für wettbewerbsfähige, nachhaltige und sichere Energie“.<br />

Darin definiert sie fünf prioritäre aktionsbereiche, um die Energieziele für das Jahr 2020 zu<br />

erreichen – Energie-Effizienz, vollendung des binnenmarktes, Technologieführerschaft, Konsumentenschutz<br />

und internationale Partnerschaften. Zur verbesserung der versorgungs -<br />

sicherheit setzt die Eu-Kommission unter anderem auf den ausbau der Stromnetze und die<br />

Harmonisierung nationaler Fördersysteme für erneuerbare Energien. Forschungsaktivitäten<br />

im bereich der Stromspeicherung sowie ambitionierte Wasserkraftprojekte sollen helfen, die<br />

Technologieführerschaft Europas auszubauen.<br />

Hauptaugenmerk legt die Europäische Kommission auf die Erreichung des im Eu-Energieund<br />

Klimapaket festgelegten Energieeffizienz-Ziels: Europa ist die verpflichtung eingegangen,<br />

seinen Primärenergieverbrauch im vergleich zu den Projektionen für das Jahr 2020 um 20 %<br />

zu verringern. unter anderem werden Energieversorger angehalten, ihre Kunden zum Energiesparen<br />

zu bewegen. Energieeffizienz soll auch bei der genehmigung neuer Erzeugungs -<br />

kapazitäten zu einem zentralen bewertungskriterium werden.<br />

Zur Erreichung der Energie- und Klimaziele der Eu ist ein massiver ausbau der Energie -<br />

infrastruktur notwendig. Die Mitteilung „Energieinfrastrukturprioritäten bis 2020 und danach –


L<strong>AG</strong>ebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 19<br />

ein Konzept für ein integriertes europäisches Energienetz“ der Europäischen Kommission von<br />

Mitte november <strong>2010</strong> sieht beispielsweise die Entwicklung adäquater verbindungsleitungen<br />

zur verstärkten anbindung von erneuerbaren Erzeugungskapazitäten an Pumpspeicherkraftwerke<br />

in den alpen, ein europaweites roll-out von Smart Meters sowie die Errichtung europäischer<br />

„Stromautobahnen“ vor. bis 2013 werden Projekte von europäischem Interesse definiert<br />

und in der Folge über ein spezielles Finanzierungsregime gefördert. Weiters werden kürzere<br />

und transparentere genehmigungsverfahren angestrebt.<br />

verschiedene Eu-gesetzgebungsvorschläge werden den Energiegroßhandel künftig neuen<br />

bestimmungen unterwerfen. So sollen künftig neben neuen Integritäts- und Transparenz -<br />

regeln für den Energiesektor auch Finanzmarktbestimmungen teilweise auf Energieunternehmen<br />

anwendbar sein.<br />

Reform des nationalen Rechtsrahmens<br />

Zur umsetzung der vorgaben aus dem Dritten Energiebinnenmarktpaket der Eu wurde eine<br />

umfassende neuregelung der österreichischen Energiewirtschaftsgesetze notwendig. Im<br />

nationalrat wurden Ende <strong>2010</strong> das Elektrizitätswirtschafts-und-organisationsgesetz <strong>2010</strong><br />

(EIWOg <strong>2010</strong>) und das E-Control-gesetz verabschiedet. Schwerpunkte der umsetzung waren<br />

insbesondere die Entflechtung der Übertragungsnetzbetreiber, die Stärkung der verbraucherrechte<br />

sowie die reorganisation und aufwertung der regulierungsbehörde. Die reform wurde<br />

auch genützt, um schon länger diskutierte Änderungen vorzunehmen, unter anderem wurde<br />

das öffentliche Interesse an der versorgungssicherheit in das EIWOg <strong>2010</strong> aufgenommen.<br />

Energiestrategie Österreich: Rahmenbedingungen für Energiezukunft<br />

Ende März <strong>2010</strong> wurde die Energiestrategie der österreichischen bundesregierung veröffentlicht.<br />

verbund brachte im vorfeld sein Fachwissen ein. Die Eckpfeiler sind die konsequente<br />

Steigerung der Effizienz, der ausbau erneuerbarer Energien und die langfristige Sicherstellung<br />

der Stromversorgung. Der Energieverbrauch soll bis 2020 auf dem niveau von 2005, also bei<br />

1.100 Petajoule, stabilisiert werden. Die Erreichung der Energie- und Klimaziele Österreichs<br />

hängt wesentlich von der Konkretisierung der Strategie sowie der zeitnahen umsetzung der<br />

Maßnahmen ab.<br />

Nationaler Gewässerbewirtschaftungsplan<br />

Der Ende März <strong>2010</strong> vom Lebensministerium veröffentlichte erste nationale gewässerbewirtschaftungsplan<br />

(ngP) und die begleitenden verordnungen schaffen wichtige rahmenbedingungen<br />

für den ausbau der Wasserkraft in Österreich. Sie bilden einen tragfähigen Kompromiss<br />

zwischen dem gewässerschutz und der energiewirtschaftlichen gewässernutzung. Der<br />

bundesweite Kriterienkatalog ermöglicht eine frühzeitige und auf den Einzelfall bezogene<br />

Projektabschätzung und soll ein ausgewogenes verhältnis zwischen Schutz- und nutzungsinteressen<br />

gewährleisten.


20<br />

UN-Klimaschutzkonferenz in Cancún<br />

bei der 16. Klimakonferenz der vereinten nationen in Cancún in Mexiko von 29.11. bis<br />

11.12.<strong>2010</strong> konnte kein nachfolgeabkommen für das im Jahr 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll<br />

erreicht werden. Es wurde jedoch sichergestellt, dass der Clean Development Mechanism<br />

(CDM) des Kyoto-Protokolls auch nach dem Jahr 2012 weiter bestehen wird. Durch den<br />

beschluss eines Interimsabkommens in Cancún wurde das vertrauen in das multilaterale System<br />

zurückgebracht. In Cancún haben sich die Teilnehmerstaaten auf das Ziel, die Erderwärmung<br />

auf 2 grad Celsius zu begrenzen, geeinigt. Des Weiteren haben die Industriestaaten<br />

anerkannt, dass ihre Emissionen bis 2020 um 25 bis 40 % im vergleich zu 1990 reduziert werden<br />

müssen. Für Entwicklungsländer wurde ein „green Climate Fund“ eingerichtet, der ab dem<br />

Jahr 2020 jährlich mit 100 Milliarden Dollar dotiert ist und beim Kampf gegen den Klimawandel<br />

helfen soll. Die Wahrscheinlichkeit für die Erreichung eines neuen abkommens ist nach<br />

allgemeiner Einschätzung gestiegen. Es bleibt jedoch weiter offen, ob die politischen reduktionsziele<br />

(–25 % bis 2020) tatsächlich vertraglich festgeschrieben werden. Dies könnte entweder<br />

durch eine Fortschreibung des Kyoto-Protokolls (ohne uSa) oder im rahmen eines neuen,<br />

internationalen abkommens, das auch für die uSa und die sogenannten Schwellenländer<br />

(zum beispiel China) Zielwerte festlegt, erreicht werden.<br />

Geschäftsentwicklung<br />

Einflussfaktoren auf das Ergebnis<br />

Das Ergebnis von verbund hängt vor allem von zwei Einflussfaktoren ab – den großhandelspreisen<br />

für Strom und dem Erzeugungskoeffizienten. beide Faktoren fielen <strong>2010</strong> deutlich<br />

schwächer aus als im Jahr davor. gründe dafür waren die stark gesunkenen Forwardpreise<br />

sowie die Wasserführung, die unter der außergewöhnlich guten von 2009 lag.<br />

Durchschnittliche Absatzpreise unter Vorjahresniveau<br />

Die Terminmarktpreise 2009 für das geschäftsjahr <strong>2010</strong> waren vom Konjunktureinbruch ge -<br />

prägt. Die Preise für im Jahr 2009 an der Energiebörse EEX gehandelten Forwardkontrakte für<br />

bandenergie (Front Year base <strong>2010</strong>) für das Marktgebiet Deutschland/Österreich sowie für<br />

Spitzenenergie (Front Year Peak <strong>2010</strong>) lagen jeweils um 30 % unter dem vorjahr. am Spotmarkt<br />

wurden demgegenüber <strong>2010</strong> bereits wieder etwas höhere Preise realisiert. So stiegen im Jahresdurchschnitt<br />

<strong>2010</strong> die base-Spotpreise für das Marktgebiet Deutschland/Österreich an der<br />

Pariser Strombörse EPEX um rund 14 % auf 44,5 €/MWh. Die Peak-Preise lagen mit 55,0 €/<br />

MWh um knapp 8 % über dem vorjahr. neben den tieferen Temperaturen sorgte auch die<br />

zunehmende Industrieproduktion für auftrieb bei den Spotpreisen. Insgesamt lagen die<br />

durchschnittlich erzielten absatzpreise <strong>2010</strong> mit 52,1 €/MWh um 9,2 €/MWh unter dem vorjahresniveau.


L<strong>AG</strong>ebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 21<br />

Wasserführung deutlich unter außergewöhnlich gutem Vorjahreswert<br />

Der Erzeugungskoeffizient ist die Maßzahl für die Erzeugung aus Lauf- und Laufschwellkraftwerken.<br />

Er lag <strong>2010</strong> mit einem Wert von 0,99 um 1 % unter dem langjährigen Mittel und um<br />

7 Prozentpunkte unter dem herausragenden vorjahreswert.<br />

Der beginn des Jahres war wesentlich kälter als im langjährigen Durchschnitt und der niederschlag<br />

gering. Dies bewirkte im Jänner und Februar eine deutlich unterdurchschnittliche<br />

Wasserführung. Im März stieg der Erzeugungskoeffizient aufgrund der einsetzenden Schneeschmelze<br />

auf 1,04. Waren die niederschlagsmengen im april noch signifikant geringer als in<br />

der langjährigen Messreihe, entsprach der niederschlag im Mai und Juni großteils dem Durchschnitt.<br />

Im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> wurde somit ein Erzeugungswert von 0,92 erreicht. Der Juli<br />

war zu beginn durch eine Hitzewelle und eine Trockenphase geprägt, der anschließende<br />

starke regen konnte bei auftretenden lokalen Hochwasser-Ereignissen energiewirtschaftlich<br />

nur teilweise genutzt werden. Überdurchschnittliche regenmengen brachten im august und<br />

September eine gute Wasserführung, die auch energiewirtschaftlich konstant genutzt wurde.<br />

Der Oktober verlief vergleichsweise zu kalt und recht trocken, der november wies bei massiv<br />

überhöhten Temperaturen niederschlagsschwerpunkte vor allem im Süden Österreichs auf. Der<br />

Dezember des Jahres <strong>2010</strong> realisierte trotz phasenweise deutlich unterdurchschnittlicher Temperaturen<br />

einen Erzeugungskoeffizienten von 1,16. Im Jahr <strong>2010</strong> lag der Erzeugungskoeffizient<br />

somit bei 0,99.<br />

Stromerlöse belastet von schwachen Strompreisen<br />

Die Eigenerzeugung des Konzerns lag <strong>2010</strong> mit 31.078 gWh um 3,9 % über dem vorjahr. Der<br />

anstieg ist vor allem auf die höhere Stromproduktion aus thermischen anlagen in Österreich<br />

und den anteiligen Strombezug aus dem französischen Kraftwerk Pont-sur-Sambre (seit September<br />

2009 in betrieb) zurückzuführen. Trotz der im vergleich zum vorjahr ungünstigeren<br />

Wasserführung konnte die Erzeugung aus Laufkraftwerken durch den Erwerb der bayerischen<br />

Innkraftwerke im Herbst 2009 auf vorjahresniveau gehalten werden. aufgrund der wesentlich<br />

geringeren Zuflüsse reduzierte sich die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke um 9,7 %.<br />

Der gesamte Stromabsatz in der vErbunD ag belief sich <strong>2010</strong> auf 55.729 gWh (+8,7 %).<br />

Somit betrug der Fremdbezug <strong>2010</strong> 24.652 gWh, eine Steigerung von 15,4 % gegenüber dem<br />

vorjahr. Trotz der höheren Stromabgabe sanken die Stromerlöse insgesamt um 4,4 % auf<br />

3.016,8 Mio. €. Dieser rückgang ist auf die niedrigeren absatzpreise aufgrund der stark gesunkenen<br />

(in vorperioden kontrahierten) Terminmarktpreise zurückzuführen.


22<br />

Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren<br />

Umsatz und ergebnis<br />

Einheit <strong>2010</strong> 2009<br />

Umsatzerlöse Tsd. € 3.041.009,7 3.181.325,6<br />

Ergebnis vor Zinsaufwendungen und Steuern (EBIT) Tsd. € 540.679,7 648.293,6<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) Tsd. € 376.758,0 547.262,0<br />

Jahresüberschuss Tsd. € 352.608,7 515.183,7<br />

Bilanzgewinn Tsd. € 191.078,6 385.250,0<br />

Eigenkapitalrentabilität (ROE) % 20,5 33,2<br />

Gesamtkapitalrentabilität (ROI) % 10,7 18,8<br />

ROCE % 7,8 12,3<br />

Umsatzrentabilität (ROS) % 17,8 20,4<br />

Umsatzerlöse<br />

aufgrund der oben genannten Effekte sanken die umsatzerlöse der vErbunD ag gegenüber<br />

dem vorjahr um 4,4 % auf 3.041,0 Mio. €.<br />

Dies ist trotz gestiegenem absatz mit ausländischen Weiterverteilern und Händlern auf die<br />

stark gesunkenen absatzpreise aufgrund der schwachen Spotmarkt- und kurzfristigen Forwardpreise<br />

zurückzuführen.<br />

bei den Stromerlösen mit Industrie- und Endkunden verzeichnete die vErbunD ag einen<br />

Zuwachs um 49,3 Mio. € oder 18,2 %.<br />

Die Stromerlöse mit Energieversorgungsunternehmen (Evu) im Inland stiegen um 12,2 %<br />

auf 1.361,4 Mio. €. Hingegen blieben die Stromerlöse mit Evu im ausland auf 421,0 Mio. €<br />

nahezu konstant. Die Stromerlöse mit Händlern insgesamt reduzierten sich vor allem durch<br />

das gesunkene Preisniveau um 26,8 % auf 913,2 Mio. €.<br />

Der anteil der auf die ausländischen absatzmärkte – vor allem Deutschland und Frankreich<br />

– entfallenden Stromerlöse lag bei 46,7 % (vorjahr: 54,2 %).<br />

Der Stromabsatz erhöhte sich im Konzern gegenüber dem vorjahr um 4.440 gWh oder 8,7 %.<br />

Die nicht umsatzmäßig erfassten Forwardkontrakte stiegen hingegen deutlich, und zwar um<br />

41,2 % auf 85.640 gWh.<br />

Sonstige betriebliche Erträge<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 9,4 % auf 35,5 Mio. €. Dies ist im Wesentlichen<br />

auf höhere Erträge aus der auflösung von rückstellungen und höhere Erträge aus dem verkauf<br />

von umformerwerkkomponenten aufgrund vertragsablauf zurückzuführen.


L<strong>AG</strong>ebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 23<br />

Aufwand für bezogene Leistungen<br />

Der Strombezugsaufwand sank um 5,3 % auf 2.686,2 Mio. €. Der Strom- und netzbezug sowie<br />

Emissionszertifikatebezug (Handel) ging um 4,4 % auf 2.784,2 Mio. € zurück. Haupteinflussfaktor<br />

dafür war, dass trotz gestiegener Einsatzmengen im vergleich zum vorjahr deutlich<br />

gesunkene Terminmarktpreise zu verrechnung gelangten. Der netzbezug stieg um 21,5 % auf<br />

80,7 Mio. €. ausschlaggebend dafür war der anstieg im Endkundensegment und der damit verbundenen<br />

netzkosten.<br />

Personalaufwand<br />

Der laufende Personalaufwand blieb annähernd konstant auf 19,1 Mio. €. Erhöhend wirkte die<br />

kollektivvertragliche anpassung der gehälter und nebenkosten um 1,6 %, dem steht eine<br />

reduktion der Personalkosten für Prämien und remunerationen gegenüber. Der aufwand für<br />

abfertigung und altersversorgung sank aufgrund niedriger abfertigungszahlungen und geringerer<br />

Pensionskassenbeiträge insgesamt um 39,7 % auf 3,2 Mio. €. vor allem durch Personalübertritte<br />

in verbund sank in der vErbunD ag der betriebswirtschaftliche Personalstand<br />

um 9 auf 178 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Sonstiger betrieblicher Aufwand<br />

Die sonstigen betrieblichen aufwendungen stiegen um 31,0 Mio. € auf 89,3 Mio. €. Dieser<br />

anstieg ist im Wesentlichen durch Kosten für die <strong>2010</strong> durchgeführte Kapitalerhöhung der<br />

vErbunD ag in Höhe von 23,4 Mio. € bedingt.<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT)<br />

auf basis der oben beschriebenen Einflussfaktoren und Entwicklungen und des gesunkenen<br />

Finanzergebnisses verringerte sich das EgT von 547,3 Mio. € um 31,2 % auf 376,8 Mio. €.<br />

Vermögenslage<br />

Einheit <strong>2010</strong> 2009<br />

Anlagevermögen Tsd. € 4.175.496,9 4.282.497,8<br />

Umlaufvermögen Tsd. € 1.606.322,2 609.832,4<br />

Nettoumlaufvermögen (Working Capital) Tsd. € 1.373.041,7 232.990,5<br />

Nettoverschuldung (Net Debt) Tsd. € 2.886.833,7 2.912.399,5<br />

Eigenkapital Tsd. € 2.806.366,6 1.837.839,6<br />

kurzfristige Schulden Tsd. € 286.178,7 416.938,6<br />

kurzfristiges Vermögen Tsd. € 1.659.220,4 649.929,0<br />

Eigenkapitalquote % 47,6 36,4


24<br />

Anlagevermögen<br />

Die Immateriellen vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sanken im Wesentlichen<br />

durch den abgang von umformerwerkkomponenten in Höhe von 7,4 Mio. € sowie<br />

durch die abschreibungen in Höhe von 3,2 Mio. €, denen Zugänge in Höhe von 3,8 Mio. €<br />

gegenüberstanden.<br />

Die Position der Finanzanlagen veränderte sich im beteiligungsbereich (+21,6 Mio. €) vor<br />

allem durch die Erhöhung des beteiligungsansatzes an der vErbunD beteiligungsholding<br />

gmbH im Zuge von Kapitalzuführungen.<br />

Die sonstigen Finanzanlagen sanken aufgrund der rückführung von ausleihungen in Höhe<br />

von 41,3 Mio. € und durch den verkauf von Wertpapieren in Höhe von 79,6 Mio. €, dem Zugänge<br />

von Wertpapieren in Höhe von 0,1 Mio. € gegenüberstanden.<br />

Umlaufvermögen<br />

Der aufbau beim umlaufvermögen um 995,6 Mio. € auf rund 1.606,3 Mio. € resultiert im<br />

Wesentlichen aus der Erhöhung der Forderungen gegenüber verbundenen unternehmen um<br />

1.061,0 Mio. € und der Zunahme der Leistungsforderungen in Höhe von 5,0 Mio. €. Die sons -<br />

tigen Forderungen aus dem Stromhandelsgeschäft, den Strombörsen, dem Emissionszertifikate -<br />

handel und Sicherheiten aus dem Stromgeschäft verringerten sich dagegen um 60,2 Mio. €.<br />

Eigenkapital<br />

Das Eigenkapital konnte aufgrund der im november <strong>2010</strong> durchgeführten Kapitalerhöhung in<br />

Höhe von 1 Mrd. € und des Jahresergebnisses, dem die ausschüttung für das geschäftsjahr<br />

2009 inklusive Sonderdividende gegenüberstand, um 968,5 Mio. € auf 2.806,4 Mio. € erhöht<br />

werden. aufgrund der vorgenannten Effekte stieg die Eigenkapitalquote von 36,4 % auf 47,6 %.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Die lang- und kurzfristigen verbindlichkeiten sanken per Saldo um 10,3 Mio. € auf 2.955,3 Mio. €.<br />

Fremdwährungsschwankungen bei den anleihen erhöhten die Finanzverbindlichkeiten um<br />

10,3 Mio. €. Im Jahr <strong>2010</strong> wurden aufnahmen/Tilgungen bei Kreditinstituten per Saldo in Höhe<br />

von –39,9 Mio. € getätigt. Die verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen um<br />

23,9 Mio. € auf 80,6 Mio. €. bei den verbindlichkeiten gegenüber verbundenen unternehmen<br />

kam es zu einem abbau von 4,8 Mio. € auf 1.424,5 Mio. €. Mit dem verkauf von umformerwerkkomponenten<br />

aufgrund vertragsablauf kam es zum abbau der dafür erhaltenen anzahlung in<br />

Höhe von 8,3 Mio. €.


L<strong>AG</strong>ebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 25<br />

Finanzlage<br />

Finanzstrategie und Finanzierung<br />

Die Finanzstrategie von verbund wird durch fünf Eckpunkte definiert:<br />

1. bedarfsgerechte, zentrale Konzernfinanzierung der tochtergesellschaften. Die mittelund<br />

langfristige Finanzierung der geschäftsaktivitäten erfolgt zentral durch vErbunD International<br />

Finance b.v. bzw. vErbunD ag und der kurzfristige geldausgleich innerhalb des<br />

Konzerns durch vErbunD Finanzierungsservice gmbH. als interne Finanzierungsdrehscheiben<br />

nehmen diese gesellschaften Fremdkapital extern oder innerhalb des Konzerns auf<br />

und leiten es bedarfsgerecht auf basis eines marktorientierten Transferpreis systems an die<br />

Konzerntöchter weiter. Dadurch werden die vorteile einer zentralen Konzernfinanzierung<br />

erzielt und gleichzeitig Markt- und risikoimpulse an die Konzerntöchter weitergegeben.<br />

2. sicherstellung einer angemessenen Liquiditätsreserve. absolute Priorität hat die jederzeitige<br />

Sicherstellung einer ausreichenden Liquidität. Dazu verfügt verbund über eine syndizierte<br />

Kreditlinie, die jederzeit gezogen werden kann, sowie über nicht kommittierte Linien –<br />

vorwiegend bei österreichischen banken, die als sehr zuverlässig einzustufen sind.<br />

3. Absicherung einer starken bonität. Ein wesentlicher Pfeiler der verbund-Strategie ist der<br />

Erhalt einer starken bonität im Single-„a“-bereich. Dafür wird die Strategie laufend mit den<br />

rating-agenturen Moody’s Investors Services und Standard & Poor’s diskutiert und abgestimmt.<br />

bei den Planungsrechnungen wird auf die strenge Einhaltung der von den ratingagenturen<br />

vorgegebenen wesentlichen Kennzahlengrenzen Wert gelegt. Zur Steuerung des<br />

ratings orientiert sich verbund an den Kennzahlen FFO/net Debt und rCF/Total Debt.<br />

4. erhalt einer weitreichenden finanziellen flexibilität. Die absicherung des ratings im „a“-<br />

bereich ermöglicht einen breiten Zugang zu Finanzierungsquellen. Das unterstützt die<br />

Wachstumsstrategie und ermöglicht auch in angespannten Kapitalmärkten jederzeit Zugang<br />

zu frischem Kapital. Das Finanzierungsportfolio von verbund umfasst einen ausgewogenen<br />

Mix zwischen anleihen, Krediten, Exportförderkrediten sowie Projektfinanzierungen.<br />

5. Optimierung der risikostruktur auf basis vorgegebener Limite. Die Finanzstrategie von<br />

verbund bewegt sich innerhalb einer konservativen risikostrategie mit definierten value-atrisk-(var)<br />

und Limitsystemen, deren Einhaltung das risikomanagement laufend überprüft.<br />

Die risikosteuerung des Fremdmittelportfolios basiert im Wesentlichen auf den Kennzahlen<br />

Duration, restlaufzeit, Effektivverzinsung, Währungslimits, Zinsvariabilität sowie var.<br />

Fremdmittelaufnahmen und Fremdmittelportfolio<br />

Zur Finanzierung des Investitionsprogramms führte vErbunD ag <strong>2010</strong> eine Kapitalerhöhung<br />

von 1 Mrd. € durch. Daher und infolge geringerer Investitionstätigkeit ist der Fremdkapitalbedarf<br />

im vergleich zum vorjahr deutlich gesunken. Die vErbunD International Finance<br />

b.v. nahm zwei Kredite bei der Europäischen Investitionsbank auf – zur teilweisen refinanzierung<br />

des Mittelbedarfs für das gas- und Dampfkraftwerk Mellach bzw. für den ersten Teilabschnitt<br />

der 380-kv-Hochspannungsleitung in Salzburg.


26<br />

Bankenlinien<br />

Die absicherung der Liquidität hat für verbund oberste Priorität. verbund verfügt per<br />

31.12.<strong>2010</strong> über einen syndizierten Kredit von 750 Mio. €, welcher der Liquiditätsabsicherung<br />

dient und nicht gezogen wurde. Dieser Kredit wurde im Jänner 2005 mit einer vielzahl nationaler<br />

und internationaler banken abgeschlossen, hat eine Laufzeit bis Jänner 2012 und kann jederzeit<br />

ausgenutzt werden. Zusätzlich verfügt verbund per 31.12.<strong>2010</strong> über nicht kommittierte<br />

Linien von 755,5 Mio. € vorwiegend bei heimischen banken.<br />

Das Fremdmittelportfolio von verbund besteht per 31.12.<strong>2010</strong> zu 56,6 % aus anleihen,<br />

23,1 % aus Krediten bzw. 16,9 % aus Exportförderkrediten und 3,4 % sonstigen Finanzverbindlichkeiten.<br />

Ratingentwicklung<br />

Je besser die bonität eines unternehmens, desto einfacher ist der Zugang zu den internationalen<br />

Kapitalmärkten, desto breiter sind die Möglichkeiten der Fremdfinanzierung und desto kostengünstiger<br />

ist die aufnahme von Fremdmitteln. Der langfristigen absicherung des verbundratings<br />

kommt hohe bedeutung zu, da die risikoaufschläge für unternehmen in folge der<br />

Finanzmarktkrise je nach rating-Kategorie stark differenziert wurden. Im Jahr <strong>2010</strong> verbesserte<br />

sich das rating von der vErbunD ag: Standard & Poor’s löschte aufgrund der Kapitaler -<br />

höhung den negative outlook und legte das rating mit a- (stable outlook) fest. Moody’s beließ<br />

das rating unverändert mit a2 (negative outlook). Mit den aktuellen rating-Einstufungen liegt<br />

verbund besser als der Durchschnitt der europäischen börsenotierten versorger.<br />

Finanzkennzahlen<br />

Einheit <strong>2010</strong> 2009<br />

Netto-Geldfluss aus operativer Tätigkeit Tsd. € 367.763,4 495.077,2<br />

Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit Tsd. € 117.563,0 –1.317.124,4<br />

Netto-Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit Tsd. € –486.479,4 822.544,3<br />

Finanzergebnis Tsd. € 242.558,4 379.013,5<br />

Gearing (Nettoverschuldungsgrad) % 102,7 158,1<br />

Schuldentilgungsdauer Jahre 8,1 6,2<br />

Das gute Finanzergebnis des vorjahres verringerte sich um rund 136,5 Mio. € auf 242,6 Mio. €.<br />

Hauptverantwortlich dafür waren die rückläufigen beteiligungserträge um 53,3 Mio. € und<br />

höhere aufwendungen aus verlustübernahmen in Höhe von rund 8,0 Mio. €. Zusätzlich stiegen<br />

die Zinsaufwendungen um 65,9 Mio. € bei gleichzeitig geringeren Zinserträgen von 15,1 Mio. €.<br />

Im geschäftsjahr kam es zu um 5,8. Mio. € höheren gewinnen aus dem verkauf von Wert -<br />

papieren.


L<strong>AG</strong>ebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 27<br />

Der abbau der verzinslichen nettoverschuldung um 24,4 Mio. € und der starke aufbau des<br />

bereinigten Eigenkapitals um 967,7 Mio. € führten zu einer verringerung des gearing um 55,4<br />

Prozentpunkte auf 102,7 %. bei rückgang des Mittelüberschusses aus gewöhnlicher geschäfts -<br />

tätigkeit um 127,3 Mio. € und annähernd gleichbleibenden verbindlichkeiten erhöhte sich die<br />

Schuldentilgungsdauer von 6,2 auf 8,1 Jahre.<br />

Die geldflüsse des geschäftsjahres sind nachfolgend in einer separaten aufstellung dargestellt.<br />

Die Zusammensetzung des Kassenbestandes und der guthaben bei Kreditinstituten<br />

(Fonds der flüssigen Mittel) kann der anhangerläuterung (5) entnommen werden.<br />

Geldflussrechnung<br />

(1) Netto-Geldfluss aus operativer Tätigkeit<br />

Der netto-geldfluss aus der operativen Tätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt<br />

und beläuft sich auf 367.763,3 Tsd. € (vorjahr: 495.077,2 Tsd. €).<br />

Die Leistungsforderungen blieben annähernd unverändert.<br />

Der rückgang bei den sonstigen Forderungen und vermögensgegenständen ist vor allem<br />

durch Sicherheitsleistungen für den Stromderivathandel bedingt.<br />

Die veränderung der kurzfristigen rückstellungen wird durch den abbau der rückstellungen<br />

aus dem Stromgeschäft um 14.648,8 Tsd. €, den anstieg der sonstigen kurzfristigen rückstellungen<br />

um 9.316,7 Tsd. € sowie den abbau der Steuerrückstellungen um 101.905,7 Tsd. € bedingt.<br />

Der anstieg der Leistungsverbindlichkeiten resultiert aus dem höheren Handel über die<br />

börse und dem geringeren Handel mittels Forwardkontrakten im Dezember <strong>2010</strong> im vergleich<br />

zum Dezember 2009 und damit unterschiedlichen Zahlungsbedingungen.<br />

Die veränderung der sonstigen verbindlichkeiten ergibt sich aus dem abbau der Passiven<br />

rechnungsabgrenzung für das Stromgeschäft.<br />

Die Fremdwährungsschwankungen stammen aus einer Yen-anleihe.<br />

Im geschäftsjahr erfolgte eine Kapitalerhöhung mit der ausgabe von 39.215.686 neuen<br />

aktien. Der netto-geldfluss aus operativer Tätigkeit je aktie beläuft sich auf 1,06 €, bereinigt<br />

um die Kapitalerhöhung 1,19 € (vorjahr: 1,61 €), das verhältnis zu den umsatzerlösen beträgt<br />

12,1 % (vorjahr: 15,6 %).<br />

(2) Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />

beim netto-geldfluss aus Investitionstätigkeit ergab sich insgesamt ein Mittelzufluss in Höhe<br />

von 117.563,0 Tsd. € (vorjahr: Mittelabfluss 1.317.124,4 Tsd. €), der insbesondere aus dem<br />

Zugang von beteiligungen in Höhe von 21.689,0 Tsd. €, ausleihungen in Höhe von 34,2 Tsd. €<br />

und Wertpapieren in der Höhe von 84,2 Tsd. € resultiert. Dem stehen die rückzahlungen<br />

von ausleihungen in Höhe von 41.368,6 Tsd. €, abgänge von Wertpapieren in Höhe von<br />

79.569,9 Tsd. € mit einem abgangsgewinn von 13.013,5 Tsd. € und der abgang von beteiligungen<br />

in Höhe von 95,1 Tsd. € mit einem abgangsverlust von 1,5 Tsd. € gegenüber.<br />

bei den Investitionen in immaterielle vermögensgegenstände und Sachanlagen handelte es<br />

sich überwiegend um Investitionen zur betreibung eines gasspeichers in Höhe von 2.237,9 Tsd. €<br />

sowie um Investitionen in betriebs- und geschäftsausstattung in Höhe von 859,8 Tsd. €.


28<br />

Geldflussrechnung in Tsd. €<br />

Erläuterung <strong>2010</strong> 2009<br />

Jahresüberschuss 352.608,7 515.183,7<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

und Sachanlagen 3.187,1 3.801,9<br />

Ergebnis aus Abgang von Anlagen<br />

und Wertpapieren des Umlaufvermögens –14.921,6 –4.939,3<br />

Veränderung der Vorräte 15,5 3.524,8<br />

Veränderung der Leistungsforderungen –1.103,6 38.407,0<br />

Veränderung der sonstigen Forderungen<br />

und Vermögensgegenstände 1 60.731,7 –59.228,6<br />

Veränderung der latenten Steuern 44.030,8 4.006,2<br />

Veränderung der langfristigen Rückstellungen –1.929,4 –1.319,4<br />

Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen –107.237,8 –8.230,5<br />

Veränderung der Leistungsverbindlichkeiten 23.196,0 12.655,9<br />

Veränderung der sonstigen Verbindlichkeiten 1 –2.247,2 –9.253,1<br />

Fremdwährungsschwankungen 10.310,4 0,0<br />

Veränderung der Zinsenabgrenzungen 1.122,7 468,6<br />

Netto-Geldfluss aus operativer Tätigkeit (1) 367.763,4 495.077,2<br />

Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände<br />

und Sachanlagen –4.932,8 –1.833,4<br />

Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen<br />

und Sachanlagen 10,257,6 48,0<br />

Investitionen in Finanzanlagen –21.807,4 –1.612.373,0<br />

Abgänge von Finanzanlagen 134.045,6 297.034,0<br />

Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit (2) 117.563,0 –1.317.124,4<br />

Kapitalerhöhung aus Bareinzahlung 1.000.000,0 0,0<br />

Dividendenausschüttung –385.250,0 –323.610,0<br />

Veränderung der Konzernclearingsalden –1.061.465,0 207.833,9<br />

Veränderung der kurzfristigen Aufnahmen/Veranlagungen –20,8 –25.133,3<br />

Aufnahme von langfristigen Krediten 0,0 287.500,0<br />

Tilgung von langfristigen Krediten –39.833,3 –219.183,3<br />

Veränderung der Konzernfinanzierung 0,0 890.000,0<br />

Veränderung der übrigen langfristigen Verbindlichkeiten 89,7 5.136,9<br />

Netto-Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit (3) –486.479,4 822.544,3<br />

Veränderung Kassenbestand und liquide Mittel –1.153,0 497,0<br />

Kassenbestand und liquide Mittel per 1.1. 1.925,3 1.428,3<br />

Kassenbestand und liquide Mittel per 31.12. 2 772,3 1.925,3<br />

1 inklusive Rechnungsabgrenzungsposten // 2 siehe auch Anhang – Erläuterungen (5)


L<strong>AG</strong>ebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 29<br />

In den abgängen von Investitionen in immaterielle vermögensgegenstände und Sachanlagen<br />

betreffen 7.394,0 Tsd. € den abgang von umformerwerkkomponenten aufgrund vertragsablauf<br />

mit einem abgangsgewinn von 1.924,0 Tsd. €.<br />

(3) Netto-Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />

Im rahmen der für 2009 beschlossenen Dividendenausschüttung wurden 385.250,0 Tsd. € an<br />

die aktionäre zur auszahlung gebracht, wovon 77.050,0 Tsd. € aus einer Sonderdividende von<br />

0,25 € je aktie bestanden.<br />

In der außerordentlichen Hauptversammlung vom 24.9.<strong>2010</strong> wurde eine Kapitalerhöhung<br />

in Höhe von 1 Mrd. € beschlossen. Der Mittelzufluss aus der Kapitalerhöhung erfolgte im<br />

november <strong>2010</strong>. Im rahmen des Konzernclearings kam es zu einem Mittelabfluss in Höhe von<br />

1.061.465,0 Tsd. € (vorjahr: Mittelzufluss 207.833,9 Tsd. €).<br />

Kredittilgungen erfolgten in Höhe von 39.833,3 Tsd. €, geldmarktaufnahmen in Höhe von<br />

96,9 Tsd. €, Tilgungen am geldmarkt in Höhe von 117,6 Tsd. €.<br />

Mitarbeiter<br />

Vorausschauende Personalentwicklung<br />

Zentrale aufgabe des Personalmanagements ist es, den Einsatz der richtigen Personen auf<br />

allen Ebenen sicherzustellen. verbund hat eine umfassende Personalplanung und -entwicklung<br />

mit zahlreichen Instrumenten etabliert – beginnend beim recruiting über die aus- und<br />

Weiterbildung und die leistungsorientierte Entlohnung bis zur nachfolgeplanung. Ein strukturierter<br />

recruitingprozess ist voraussetzung dafür, dass die am besten geeigneten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter gefunden werden. Dies ist durch einen dreistufigen auswahlprozess<br />

gewährleistet. aus der Personalstrategie werden die wichtigsten Zielgruppen für die aus- und<br />

Weiterbildung abgeleitet.<br />

Einsparungen im Personalbereich umgesetzt<br />

Der wirtschaftliche Einsatz unseres Personals ist wesentlich. verbund hat <strong>2010</strong> im Personalbereich<br />

weitere Maßnahmen für Einsparungen durchgeführt. Im Licht der noch immer an -<br />

gespannten Lage der Weltwirtschaft wurde das strukturierte Kostensenkungsprogramm fortgesetzt.<br />

Es umfasste die reduktion von Überstunden, den abbau der urlaubsrückstellungen<br />

sowie die Streichung oder verschiebung geplanter neuaufnahmen.<br />

Die erforderlichen Personalaufnahmen führte verbund mit größtem Kostenbewusstsein<br />

durch. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden konsequent und zielgerichtet mit blick<br />

auf das zur verfügung stehende budget weitergebildet. verbund steigerte außerdem die<br />

Ef fizienz der Personalarbeit durch Zusammenlegung der verschiedenen Personalservices: ab<br />

1.1.2011 ist ein operatives Shared Service Center für die Personaladministration verantwortlich.


30<br />

Einheitliches leistungsorientiertes Gehaltsmodell und gezielte Nachfolgeplanung<br />

Im Jahr 2009 wurde ein neues System zur Entlohnung von Führungskräften eingeführt. <strong>2010</strong><br />

folgte ein konzernweites leistungsorientiertes gehaltsmodell. Demnach können nun alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter leistungs- und erfolgsabhängige gehaltsbestandteile erhalten.<br />

Die Höhe der variablen anteile variiert je nach Funktion. Die Einstufungen basieren auf dem<br />

Kollektivvertrag der Elektrizitätsunternehmen Österreichs. Der gehaltsvergleich mit anderen<br />

unternehmen am Markt stellt eine faire, wettbewerbsfähige und kostenbewusste Entlohnung<br />

sicher. Die neuen gehaltsmodelle gewährleisten die durchgängige Leistungsorientierung und<br />

sichern die Qualität und Produktivität.<br />

Für einen Konzern wie verbund haben Führungskräfte eine Schlüsselfunktion. Die gezielte<br />

nachfolgeplanung für diese Positionen ist daher von hoher bedeutung. Zur Identifikation<br />

geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten erstellt verbund detaillierte nachfolgepläne<br />

inklusive bedarfsorientierter Personalentwicklungskonzepte. In diesem rahmen werden die<br />

Eignung, die Leistung und das Potenzial möglicher Talente im unternehmen identifiziert.<br />

regelmäßige reviews stellen die aktualität der Planung sicher.<br />

In Aus- und Weiterbildung investieren<br />

Das gewerblich-technische Personal bildet das Fundament von verbund in den betrieben<br />

und Werken. Ein weiterer Schwerpunkt im Personalmanagement ist die ausbildung von Lehrlingen.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde die neue Zentral- und Lehrwerkstätte in Kaprun/Salzburg eröffnet.<br />

Sie ermöglicht gemeinsam mit den bestehenden Lehrwerkstätten in Ybbs-Persenbeug/nÖ<br />

und in Töging am Inn/bayern rund 45 Lehrlingen jährlich den Start einer ausbildung zum<br />

Elektrobetriebs- und Maschinenbautechniker. Insgesamt werden derzeit 147 junge Frauen<br />

und Männer ausgebildet.<br />

Ein weiterer Fokus liegt auf der aus- und Weiterbildung der Facharbeiter und Meister. Durch<br />

die gezielte Doppelberufsausbildung zum Elektrobetriebs- und Maschinenbautechniker<br />

erweitert verbund das Wissen und den Einsatzbereich dieser wichtigen gruppe von Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern. außerdem wird jährlich ein auf die Erfordernisse des arbeitsbetriebs<br />

abgestimmtes bildungsprogramm angeboten.


L<strong>AG</strong>ebericht Forschung, Entwicklung und Umwelt 31<br />

bericht über Forschung,<br />

Entwicklung und umwelt<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde der bereich Forschung und Entwicklung in verbund neu strukturiert. Das<br />

konzernweite und international tätige „Competence Center Innovation“ trat an die Stelle der<br />

2009 gegründeten Holdingabteilung. Die fachspezifische Forschung verbleibt bei den verbund-<br />

Tochterunternehmen.<br />

Klare Zuordnung von Aufgaben<br />

Das neue „Competence Center Innovation“ ist in erster Linie für Forschungsprojekte zuständig,<br />

die das Zusammenwirken mehrerer verbund-unternehmen sowie externer Partner erfordern<br />

und mittelfristig in verwertbare Produkte bzw. Dienstleistungen münden. beispiele dafür<br />

sind Projekte zu Elektromobilität oder Energiemanagement. Die fachspezifische Forschung zu<br />

Wasser-, Wärme- und Windkraft sowie Stromübertragung und Stromgeschäft wird weiterhin<br />

in den operativen gesellschaften umgesetzt. Dank dieser aufgabentrennung kann verbund<br />

rasch und effektiv agieren und sich optimal auf neue Marktchancen ausrichten.<br />

Forschung fördern und Wissen teilen<br />

Mit der Förderung von Forschungsarbeiten im rahmen von Diplomarbeiten und Dissertationen<br />

übernimmt verbund verantwortung für junge Talente und potenzielle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Das unternehmen stellt regelmäßig vortragende zu Fachveranstaltungen im<br />

bereich Forschung und Entwicklung, koordinierte im august <strong>2010</strong> die alpbacher Wirtschaftsgespräche<br />

zum ema Elektromobilität und hielt dazu eine bürgerInnenkonferenz ab. Im<br />

rahmen der austria Tec Week vom 12. bis 15.10.<strong>2010</strong> bei der Weltausstellung in Shanghai präsentierte<br />

die von verbund initiierte Plattform „austrian Mobile Power“ die neuen aktivitäten<br />

zur Elektromobilität.<br />

Elektromobilität auf der Überholspur<br />

verbund bestätigte – nach der gründung des vereins austrian Mobile Power 2009 – im vergangenen<br />

Jahr erneut seine Innovationsführerschaft im bereich Elektromobilität. Seit anfang<br />

<strong>2010</strong> führt verbund das erste und größte österreichische „Leuchtturmprojekt“ für Elektro -<br />

mobilität an: Empora (Electric Mobile Power austria). an diesem Projekt sind 15 weitere Partner<br />

beteiligt, darunter industrielle Leitbetriebe wie Siemens, Magna und Infineon. Ziel von<br />

Empora ist die Weiterentwicklung der technischen und organisatorischen Komponenten<br />

eines gesamtsystems für Elektromobilität. Es wird vom Klimafonds der österreichischen bundesregierung<br />

gefördert. bei der neuerlichen ausschreibung wurde eine Projekterweiterung ab<br />

2011 eingereicht und von der Jury ebenfalls zur Förderung vorgeschlagen.<br />

außerdem entwickelte verbund mit den strategischen Partnern OMv, E.On und Siemens<br />

weitere Projekte, die 2011 starten. Den Schwerpunkt bilden die Entwicklung und der Einsatz<br />

von Schnell-Ladeinfrastruktur für moderne Elektrofahrzeuge, welche die Ladezeit auf 15 bis<br />

30 Minuten reduzieren werden.


32<br />

Energiemanagement für die Zukunft<br />

Ein wichtiges ema im Energiemanagement für Endkunden ist die Transparenz. Kunden<br />

wollen jederzeit wissen, wie viel Strom sie verbrauchen und aus welchen Energieträgern der<br />

Strom erzeugt wird, damit sie ihre Energie-Effizienz erhöhen können. Diese Information soll<br />

künftig jederzeit im Internet bzw. auf mobilen Kommunikationsgeräten abrufbar sein.<br />

Da sich viele Stromkunden von reinen Konsumenten zu selbstständigen Produzenten (Prosumers)<br />

entwickeln werden, werden dezentrale Erzeugungseinheiten immer wichtiger für<br />

neue innovative angebote. Derzeit wird getestet, die dezentralen anlagen zu virtuellen großkraftwerken<br />

zusammenzuschließen, um die Möglichkeiten der Steuerung in einem intelligenten<br />

Stromnetz (Smart grid) auszuloten. Zusätzlich können künftig gesamtlösungen für Heizund<br />

Kühlbedarf, beleuchtung, Steuerung von elektrischen geräten sowie anbindung an die<br />

Elektromobilität geschaffen werden.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Mit dem Schwerpunkt auf Stromerzeugung aus Wasserkraft ist nachhaltigkeit schon seit der<br />

gründung des unternehmens im Kerngeschäft verankert. Die nachhaltige Orientierung<br />

wurde bei der neupositionierung der Marke im Jahr <strong>2010</strong> bestätigt und betont: umweltfreundliche<br />

Wasserkraft ist und bleibt die größte Stärke von verbund.<br />

Nachhaltigkeitsziele und -strategie<br />

Zusätzlich zur unternehmensstrategie erarbeitete verbund <strong>2010</strong> eine nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Damit sind die impliziten Leitlinien, nach denen das unternehmen seit Jahrzehnten nachhaltig<br />

geführt wird, nun auch dokumentiert. Die Strategie ist Orientierung und Handlungsanleitung<br />

für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und dient als basis für die Formulierung von<br />

Zielen zur Weiterentwicklung der nachhaltigkeit.<br />

Diese Ziele werden von einem nachhaltigkeitsarbeitsteam ausgearbeitet. Es umfasst Expertinnen<br />

und Experten aus den bereichen Wirtschaft, umwelt und gesellschaft der vErbunD<br />

ag sowie vertreterinnen und vertreter aller Tochterunternehmen. In der Folge evaluiert und<br />

priorisiert der nachhaltigkeitsrat die Ziele. Im rat unter vorsitz des verbund-vorstandsvorsitzenden<br />

Wolfgang anzengruber sind die vorstandsmitglieder und geschäftsführer der Tochtergesellschaften<br />

vertreten. Dieser ablauf sichert die ständige Weiterentwicklung und verbesserung<br />

der nachhaltigkeit bei verbund. Im nachhaltigkeitsbericht werden die Ziele alljährlich<br />

veröffentlicht und über die Zielerreichung in der abgelaufenen Periode berichtet.


L<strong>AG</strong>ebericht Forschung, Entwicklung und Umwelt 33<br />

Ständiger Dialog mit Politik, Verwaltung und Wirtschaft<br />

verbund steht beständig in Kontakt mit vielen unterschiedlichen anspruchsgruppen. Ziel<br />

ist, die Zusammenarbeit konstruktiv und verantwortungsbewusst zu gestalten. So finden auf<br />

vorstands- und Expertenebene regelmäßig round-Table-gespräche mit umwelt- und naturschutz-Organisationen<br />

zu aktuellen emen der Stromwirtschaft statt.<br />

Mit den „Power Facts“ hat verbund <strong>2010</strong> ein neues Medium zur kompakten Information<br />

von Entscheidungsträgern in Politik, verwaltung und Wirtschaft geschaffen. Im rahmen von<br />

„OnE DaY aT vErbunD“ besuchen vertreter dieser anspruchsgruppen im bereich „Energie“<br />

einen Tag lang die verbund-Zentrale und diskutieren an Ort und Stelle unterschiedliche emen<br />

mit Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Verantwortungsbewusster Umgang mit der Umwelt<br />

Energieerzeugung ist immer mit Eingriffen in die natur verbunden. verbund arbeitet seit<br />

den 1970er-Jahren daran, die umweltauswirkungen seiner geschäftstätigkeit so gering wie<br />

möglich zu halten.<br />

Umweltmanagementsystem und Zertifizierungen<br />

Seit 1995 wird das umweltmanagementsystem vor allem nach EMaS und ISO 14001 begutachtet.<br />

alle drei in betrieb befindlichen thermischen Kraftwerke sind danach zertifiziert. Seit 2008<br />

entsprechen alle netzstandorte und -leitungen den Standards ISO 9001, ISO 14001, ISO 27001,<br />

OHSaS 18001 und EMaS. <strong>2010</strong> waren von den 123 Wasserkraftanlagen 45 nach EMaS zertifiziert<br />

(56 % des regelarbeitsvermögens/rav) und 89 nach ISO 14001 (68 % des rav). Seit 2009<br />

entsprechen alle Wärme- und Wasserkraftwerke auch den TÜv-Kriterien.<br />

Energie- und Klimapolitik fördern<br />

verbund unterstützt aktiv die europäische Energie- und Klimapolitik und hat sein Expertenwissen<br />

in die <strong>2010</strong> präsentierte Energiestrategie der österreichischen bundesregierung ein -<br />

gebracht. Sie verfolgt die verbesserung der Energieeffizienz, den ausbau der erneuerbaren<br />

Energien und die langfristige Sicherung der Energieversorgung. Ziel ist die Stabilisierung des<br />

energieverbrauchs auf dem niveau des Jahres 2005. Zur Zielerreichung trägt verbund die<br />

Stromerzeugung aus Wasserkraft, den ausbau der leistungsfähigen Übertragungsnetze und<br />

der Speicherkapazitäten in den alpen, den ausbau erneuerbarer Energien sowie die Förderung<br />

der Elektromobilität bei.


34<br />

<strong>2010</strong>: Jahr der Biodiversität<br />

Die unESCO ernannte <strong>2010</strong> zum „Internationalen Jahr der biologischen vielfalt“. Dadurch soll die<br />

bedeutung der vielfalt der arten und der vielfältigkeit innerhalb der arten bewusster werden.<br />

verbund trifft in Europa auf unterschiedlichste Ökosysteme, regionen und arten. Obwohl<br />

die Stromerzeugung von verbund – primär aus Wasserkraft – zu den saubersten und nachhaltigsten<br />

Formen der Energiegewinnung zählt, ist jeder Kraftwerksbau und -betrieb ein Eingriff<br />

in die natur. verbund setzt seit vielen Jahren moderne Maßnahmen, wie z.b. Fischwander -<br />

hilfen und rekultivierungen, um auswirkungen auf die biodiversität zu minimieren.<br />

Stromerzeugung: Emissionen weiter gesenkt<br />

rund 86 % der Stromerzeugung von verbund stammen aus emissionsfreier Wasserkraft. Der<br />

Erzeugungsmix wird durch thermische Kraftwerke sowie Windkraftwerke ergänzt. In den vergangenen<br />

Jahren konnte verbund die absoluten und spezifischen Emissionen laufend senken.<br />

Treibhausgas-Emissionen ergeben sich primär aus den CO 2 -Emissionen der thermischen<br />

Kraftwerke. Die direkten CO 2 -Emissionen betrugen <strong>2010</strong> rund 3,2 Mio. t CO 2 . Die spezifischen<br />

Emissionen bezogen auf die gesamterzeugung lagen <strong>2010</strong> bei 104 t CO 2 /gWh (2009:<br />

74 t CO 2 /gWh). grund dafür ist die erhöhte thermische Erzeugung u. a. durch den erstmals<br />

ganzjährigen Einsatz des modernen gas-und-Dampfkraftwerks Pont-Sur-Sambre in Frankreich.<br />

bei den spezifischen Emissionen der thermischen Erzeugung (inklusive bezugsrechte)<br />

wurde <strong>2010</strong> die positive Entwicklung durch eine erneute reduktion auf 761 t CO 2 /gWh (2009:<br />

818 t CO 2 /gWh) fortgesetzt. Durch den Einsatz modernster Technologien werden diese Emissionen<br />

langfristig weiter sinken. verbund liegt damit im absoluten Spitzenfeld vergleichbarer<br />

europäischer unternehmen.<br />

Seit 2006 veröffentlicht verbund im Carbon Disclosure Project, der weltweit größten Klimadatenbank,<br />

CO 2 -Emissionen, -reduktionsziele, Klimarisiken und -chancen. <strong>2010</strong> wird verbund<br />

als eines der Top-unternehmen der rund 2.200 Teilnehmer gelistet. verbund führt die 14 am<br />

report teilnehmenden Stromerzeuger mit den größten Emissionsreduktionen in den vergangenen<br />

Jahren an. auch beim Energiemix liegt verbund mit dem sehr hohen anteil an Erneuerbaren<br />

mit abstand an der Spitze.<br />

Klimainitiativen<br />

Zum dritten Mal in Folge prämierte verbund mit dem Lebensministerium und dem gemeinde -<br />

bund „Österreichs Klimaschutz-gemeinde <strong>2010</strong>“. Die ersten Preise für innovative Projekte in<br />

den Kategorien erneuerbare Energien, Energieeffizienz und bewusstseinsbildung gingen <strong>2010</strong><br />

an die gemeinden auersbach, Murau und algau.


L<strong>AG</strong>ebericht Zweigniederlassungen 35<br />

verbund und der nationalpark Hohe Tauern gründeten <strong>2010</strong> die „verbund-Klimaschule<br />

des nationalparks Hohe Tauern“. Sie fördert das bewusstsein von Kindern für Klima und Klimaschutz.<br />

Das angebot gilt zunächst für die Schulen der nationalpark-gemeinden; künftig<br />

sollen alle Schulen der nationalpark-bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol eingebunden<br />

werden. Speziell ausgebildete nationalpark-ranger vermitteln in Projektwochen Zusammenhänge<br />

von Klima, Energie und Klimaschutz.<br />

Strom zum Leben: Erfolgreiche Hilfsprojekte<br />

Im Jahr 2009 hob das unternehmen mit dem verbund-Stromhilfefonds der Caritas und dem<br />

verbund Empowerment Fund der Diakonie zwei große Kooperationen mit österreichweit wirkenden<br />

Sozialeinrichtungen aus der Taufe.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von verbund sind eingeladen, sich persönlich in diesen<br />

Projekten zu engagieren. So werden Tagesausflüge der bewohnerinnen und bewohner von<br />

Mutter-Kind-Häusern der Caritas zu Kraftwerken organisiert. Im rahmen der Kooperation mit<br />

der Diakonie wird der Kontakt mit Menschen gefördert, die über elektronische Medien und<br />

mithilfe sogenannter assistierender Technologien kommunizieren. Das verbund-Engagement<br />

für die gesellschaft wurde <strong>2010</strong> mit der verleihung der „SozialMarie“ der unruhe Privatstiftung<br />

für das Stromhilfeprojekt mit der Caritas gewürdigt.<br />

bericht über<br />

Zweigniederlassungen<br />

Im geschäftsjahr gab es keine Zweigniederlassungen.


36<br />

bericht über die wesentlichen<br />

risiken und ungewissheiten<br />

Risikomanagement<br />

um die Chancen und risiken im unternehmen möglichst frühzeitig zu erkennen und abzuwägen,<br />

betreibt verbund seit 2001 ein konzernweites risikomanagement. Im Jahr <strong>2010</strong> wurden<br />

die abläufe gestrafft und die aufgaben neu strukturiert. Eine sichtbare Folge dieses Prozesses<br />

ist die Eingliederung des Chancen- und risikomanagements in das Konzern-Controlling.<br />

Effiziente neue Struktur im Risikomanagement<br />

Chancen und risiken werden bei verbund in den einzelnen gesellschaften erfasst und sind<br />

fixer Teil von Planungs- und berichtsprozessen. Das Chancen- und risikomanagement koordiniert<br />

und überwacht diese Prozesse, führt die erfassten Daten systemunterstützt zusammen<br />

und berichtet quartalsweise an den Konzernvorstand sowie den aufsichtsrat. risk Management<br />

Committees überprüfen und aktualisieren die erhobenen Chancen und risiken. Das<br />

risikomanagement in den bereichen Informationssicherheit und Datenschutz obliegt dem<br />

Chief Information Security Officer.<br />

Wesentliche Chancen und Risiken bei <strong>VERBUND</strong><br />

Ein unternehmen wie verbund hat viele risiken zu tragen. aufgrund der herausragenden<br />

bedeutung der Markt- und Finanzrisiken liegt ein Schwerpunkt des risikomanagements in<br />

den bereichen Handel und vertrieb sowie Finanzierung. Hier ist ein strenges vier-augen-<br />

Prinzip voraussetzung.<br />

auch bei Investitionsentscheidungen werden mögliche Chancen und risiken berücksichtigt.<br />

grundlage für die Entscheidung bilden Einschätzungen von beratern und Fachexperten<br />

im verbund sowie eigens eingerichteten Kompetenzzentren.<br />

Chancen und Risiken für 2011<br />

Operative Risiken und Beteiligungsrisiken<br />

Das beteiligungsergebnis der vErbunD ag wird maßgeblich durch die operativen Ergebnisse<br />

der Tochtergesellschaften beeinflusst.<br />

Das operative geschäft in verbund wird hauptsächlich durch das Mengen- und Preisrisiko<br />

des Stromgeschäfts beeinflusst. Die von verbund erzeugte Strommenge hängt aufgrund des<br />

hohen anteils an Wasserkraft stark von der Witterung und der Wasserführung der Flüsse ab.<br />

auch die Schwankungen der großhandelspreise schlagen sich wesentlich im geschäftser -<br />

gebnis nieder. Eine veränderung von 1 % würde sich bei Mehr- oder Mindererzeugung aus<br />

Wasserkraft mit 11,9 Mio. €, bei Schwankungen der großhandelspreise mit 5,3 Mio. € auf das<br />

Operative Ergebnis für 2011 auswirken.<br />

In der thermischen Erzeugung wird das risiko durch die großhandelspreise für Strom sowie<br />

die Kosten für Primärenergieträger (Heizöl, Erdgas, Steinkohle) und Emissionszertifikate<br />

bestimmt. Die bedeutung der risiken in diesem bereich steigt durch die Inbetriebnahme des<br />

gas- und Dampfkraftwerks Mellach im Jahr 2011.


L<strong>AG</strong>ebericht Risiken und Ungewissheiten 37<br />

Weiters beeinflussen risiken von anlagen und Personal sowie vertragliche risiken das<br />

Operative Ergebnis.<br />

Einhergehend mit der weiteren umsetzung der Wachstumsstrategie werden (insbesondere<br />

im bereich der ausländischen beteiligungen) höhere risiken eingegangen, denen aber auch<br />

größere Chancen gegenüberstehen.<br />

risiken sind in der starken Schwankung der beteiligungserträge (inklusive Fremdwährungseffekte)<br />

vor allem zu beginn der Investments sowie durch veränderungen in der Werthaltigkeit<br />

des beteiligungsansatzes zu sehen. Ebenso können sich Haftungen und garantien, die von<br />

verbund übernommen wurden, negativ auswirken. Chancen ergeben sich aus der langfristigen<br />

Investition in aufstrebende Märkte mit steigendem Preisniveau sowie aus möglichen<br />

günstigen Fremdwährungseffekten.<br />

Da sich die Investitionen in beteiligungen im Wesentlichen auf das Kerngeschäft von verbund<br />

mit Wertschöpfungsstufen wie etwa Erzeugung und Handel bzw. vertrieb beziehen, weist die<br />

Struktur der beteiligungsrisiken ein ähnliches bild auf wie das risikoportfolio von verbund<br />

im Inland. Ein regelmäßiges reporting und Monitoring sowie der auf- und ausbau eines<br />

adäquaten risikomanagementsystems in den entsprechenden beteiligungen gewährleisten<br />

die nachhaltige Sicherung der Engagements im rahmen der internationalen Wachstums -<br />

strategie. Ferner wird ein neu entwickeltes, risikobasiertes Portfoliomanagement zukünftig<br />

das risiko-rendite-Portfolio von verbund darstellen.<br />

Die Ergebnisse der beteiligungen mit Sitz im Euroraum sind wesentlich von Chancen und<br />

risiken auf dem europäischen Energiemarkt und durch regulatorische aspekte beeinflusst.<br />

bei beteiligungen mit Sitz außerhalb des Euroraums dagegen steht das finanzwirtschaftliche<br />

risiko aus Wechselkurs- und Zinssatzschwankungen neben den länderspezifischen und<br />

energiewirtschaftlichen risiken im Mittelpunkt. Die internationale Wachstumsstrategie von<br />

verbund mit den beteiligungen in Italien, Frankreich und der Türkei wird in Zukunft die risiken<br />

erhöhen, aber auch die Chancen erweitern.<br />

Finanzrisiken<br />

In bezug auf Liquidität ist verbund gut positioniert und verfügt über ausreichende Liquiditätsreserven.<br />

Die Kapitalerhöhung sowie die langfristige absicherung der historisch niedrigen<br />

Zinsen im Jahr 2009 garantieren verbund mittelfristig geringe Kapitalkosten.<br />

Die veranlagungsstrategie von verbund ist konservativ: Die Mittel werden in einem breit<br />

gestreuten veranlagungsportfolio bei banken mit einem guten bis erstklassigen rating veranlagt.<br />

als Sicherheit für Stromhandelsaktivitäten hält das unternehmen geldmarktnahe Wertpapiere<br />

und anleihen von Partnern bester bonität.<br />

Das Zinssatzänderungsrisiko für verbund ist vor dem Hintergrund der zu mehr als 80 % fix<br />

verzinsten Finanzverbindlichkeiten von geringerer bedeutung. Die im november <strong>2010</strong> durchgeführte<br />

Kapitalerhöhung unterstützt das rating von verbund positiv.<br />

Die risiken aus Cross-border-Leasing-Transaktionen haben aufgrund vorzeitiger auflösungen<br />

von rund 85 % der verträge nur noch untergeordnete bedeutung.


38<br />

Informationssicherheitsrisiko<br />

Ein wichtiger Erfolgsfaktor von verbund ist in sämtlichen bereichen der Informationstechnologie<br />

(IT) zu sehen – von der Informatik über die Leittechnik bis hin zur Telekommunikation.<br />

um eine entsprechende Sensibilität in der nutzung dieser Technologien sowie im umgang mit<br />

unternehmensinformationen bei den Mitarbeitern zu schaffen und zu sichern, werden regelmäßig<br />

umfangreiche Informationsveranstaltungen und Schulungen abgehalten sowie<br />

moderne Medien zur unterstützung und Fortführung des Informationssicherheitsbewusstseins<br />

eingesetzt.<br />

Ergänzend dazu verfügt verbund über eine ausgeprägte Informationssicherheitsorganisation.<br />

Ihr aufbau ist in einer konzernweit gültigen „Information Security Policy“ festgelegt, welche<br />

auch die damit einhergehenden verantwortlichkeiten und Kompetenzen festlegt. Sie bildet<br />

die grundlage zur Schaffung des einheitlichen Informationssicherheitsbewusstseins und<br />

legt einen Standard für risikogerechte und wirtschaftlich angemessene Maßnahmen fest. Ein<br />

Chief Information Security Officer (CISO) plant und steuert laufend sämtliche Informationssicherheitsbelange<br />

von verbund. ausgestattet mit einer direkten Weisungsbefugnis, stellt der<br />

CISO die Einhaltung der einschlägigen externen und internen vorgaben sicher; übergeordnet<br />

wird die gesamtkoordination der Informationssicherheit vom risk Management Committee<br />

für Informationssicherheit wahrgenommen.<br />

Sonstige Risiken<br />

Die Energiewirtschaft ist gekennzeichnet durch lange Investitionszyklen. Im liberalisierten<br />

umfeld steigt die unsicherheit aufgrund sich sprunghaft ändernder rahmenbedingungen.<br />

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat den Marktteilnehmern das Erfordernis eines effektiven<br />

Chancen- und risikomanagements für bestehende und künftige Erfolgspotenziale eindrucksvoll<br />

vor augen geführt.<br />

Wesentliche Quellen für risiken und Chancen in diesem bereich sind:<br />

• umsetzung von Eu-vorgaben: Die umsetzung des 3. Eu-binnenmarktpakets verändert die<br />

rahmenbedingungen für Engpass-/grenzkapazitäten und enthält unterschiedliche Zugänge<br />

zum ema „Wasserzins“.<br />

• Wirtschaftliche Entwicklung der auslandsmärkte: Wesentlich für verbund ist die Entwicklung<br />

der internationalen Märkte Deutschland, Frankreich, Italien und Türkei.<br />

• Änderung des technologischen umfelds: Innovationen und neue technologische Entwicklungen<br />

wie der vermehrte Einsatz erneuerbarer Energien oder die dezentrale Stromerzeugung<br />

wirken sich auf das geschäft von verbund aus.<br />

• geändertes verbraucherverhalten: Die demografische Entwicklung, technologische Trends<br />

sowie gesellschaftliche emen wie E-Mobility oder Klimawandel beeinflussen mittelfristig<br />

das verhalten der Konsumentinnen und Konsumenten.


L<strong>AG</strong>ebericht Risiken und Ungewissheiten 39<br />

Finanzinstrumente<br />

Zu den originären Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Finanzanlagen wie Wert -<br />

papiere, ausleihungen und beteiligungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,<br />

guthaben bei Kreditinstituten, verbriefte und nicht verbriefte Finanzverbindlichkeiten und<br />

verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.<br />

Finanzbereich<br />

Derivativgeschäfte dienen grundsätzlich ausschließlich zur wirtschaftlichen absicherung von<br />

bestehenden Währungs- und Zinsänderungsrisiken. Die Wertschwankungen dieser Sicherungsgeschäfte<br />

werden durch die Wertschwankungen der gesicherten geschäfte ausgeglichen.<br />

Die Wertveränderungen der geschäfte, für die kein Hedge accounting erfolgt, werden<br />

grundsätzlich erfolgswirksam in der gewinn- und verlustrechnung erfasst.<br />

Weitere angaben zur bilanzierung und bewertung finden sich im Kapitel III (2) des<br />

anhangs.<br />

Strombereich<br />

Die derivativen Finanzinstrumente aus dem Stromgeschäft umfassen Stromfutures, Stromforwards<br />

und Swaps. Zweck der derivativen Sicherungsgeschäfte im Strombereich ist die Schließung<br />

von Stromgeschäften, die physikalisch nicht rückgedeckt sind.<br />

Positive und negative Zeitwerte werden getrennt dargestellt. Liegt für eine gegenpartei ein<br />

rahmenvertrag mit nettingklausel vor, so werden für diese gegenpartei die positiven und<br />

negativen Zeitwerte der Transaktionen für die Zwecke der rechnungslegung saldiert.<br />

Mittels Sensitivitätsanalyse werden die auswirkungen von potenziellen Marktpreisschwankungen<br />

(–10 % bis +10 %) auf das gesamtportfolio oder getrennt nach Forwards und Futures<br />

im Trading gemessen.<br />

Weitere angaben zur bilanzierung und bewertung finden sich im Kapitel III (2) des<br />

anhangs.<br />

Für das Jahr 2011 sind per 1.2.2011 keine risiken zu erkennen, die für die vErbunD ag einzeln<br />

oder in Wechselwirkung mit anderen risiken bestandsgefährdende auswirkungen haben<br />

könnten.


40<br />

Wesentliche Merkmale des<br />

internen Kontroll- und risikomanagementsystems<br />

in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess<br />

Das folgende Kapitel beschreibt die wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- sowie des<br />

risikomanagementsystems in Hinblick auf den rechnungslegungsprozess nach § 243a (2)<br />

unternehmensgesetzbuch (ugb).<br />

Kontrollumfeld<br />

Code of Conduct<br />

verbund ist Österreichs führendes Stromunternehmen und einer der größten Stromerzeuger<br />

aus Wasserkraft in Europa. Der verbund-vorstand ist sich seiner verantwortung gegenüber<br />

aktionärinnen und aktionären, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, geschäftspartnerinnen<br />

und geschäftspartnern, der gesellschaft und der umwelt bewusst. Die Konzernführung handelt<br />

nach den im unternehmensleitbild (Code of Conduct) festgelegten Prinzipien.<br />

Controlling<br />

Der verbund-vorstand trägt die verantwortung für die Einrichtung und gestaltung eines<br />

internen Kontroll- und risikomanagementsystems für den gesamten rechnungslegungsprozess.<br />

Dieses muss den anforderungen des unternehmens entsprechen. Das verbund-Konzerncontrolling<br />

gewährleistet als betriebswirtschaftliches Kompetenzzentrum die gesetzesund<br />

regelkonforme sowie konzernweit einheitliche abwicklung der aufgaben in Controlling,<br />

rechnungswesen und bilanzierung.<br />

Die Controlling-abteilungen der verbund-Tocherunternehmen werden direkt vom Konzerncontrolling<br />

betreut und greifen in der operativen umsetzung auf Konzern-Handbücher<br />

zu. Die für den rechnungslegungsprozess wichtigen Dienstleistungen der Finanzbuchhaltung,<br />

beschaffung und Informatik erbringt die vErbunD Management Service gmbH. Dies<br />

gilt für alle inländischen unternehmen, an denen verbund eine direkte Mehrheit hält oder auf<br />

die verbund indirekt über beteiligungen oder verträge einen bestimmenden Einfluss ausübt.<br />

bei allen übrigen beteiligungen (z.b. at equity und ausländische beteiligungen) ist die Einhaltung<br />

dieser grundlagen und Standards soweit als möglich sichergestellt.<br />

Erwartungsplan, Budgetierung und Mittelfristplanung<br />

verbund wird über das Operative Ergebnis und daraus abgeleitete Kennzahlen gesteuert.<br />

Kernstück des Internen Kontrollsystems (IKS) für das rechnungswesen sind eine detaillierte<br />

Kurz- und Mittelfristplanung und die analyse der abweichungen zu den Ist-Ergebnissen.<br />

Im Erwartungsplan des jeweils aktuellen Jahres (genehmigtes budget des vergangenen Jahres)<br />

wird die gewinn- und verlustrechnung (guv) monatlich rolliert und konsolidiert. Wird<br />

der Erwartungsplan quartalsweise im aufsichtsratsbericht dargestellt, erfolgt auch die Planung<br />

der bilanz und des Cashflows sowie die berechnung von Plan-Kennzahlen. Die budgetierung<br />

des folgenden geschäftsjahres beginnt jeweils im Juli mit der aussendung der Prämissen und<br />

endet mit der versionierung Mitte Oktober. Im rahmen der budgetierung wird gleichzeitig die<br />

Mittelfristplanung erstellt.


L<strong>AG</strong>ebericht Kontroll- und Risikomanagement 41<br />

Finanzberichterstattung<br />

verbund führt jährlich ein Fast-Close-Programm zur Erstellung des Konzernabschlusses nach<br />

IFrSs und der Einzelabschlüsse nach ugb und IFrSs durch. bei vollkonsolidierten gesellschaften<br />

werden die Werte aus den Einzelabschlüssen in das SaP-Modul EC-CS zur Konsolidierung<br />

nach IFrSs übernommen. Die Fortschreibung der beteiligungsbuchwerte bei at equity<br />

einbezogenen unternehmen erfolgt auf group Level in SaP EC-CS.<br />

Risikobeurteilung<br />

Im unternehmensweiten risikomanagementsystem von verbund werden seit vielen Jahren<br />

alle identifizierten risiken und Chancen softwareunterstützt erfasst, bewertet und mit Maßnahmen<br />

hinterlegt. Im Konzerncontrolling wurde dafür eine eigene abteilung eingerichtet:<br />

Das Holding risk Management koordiniert und überwacht die Prozesse, führt die dezentral<br />

erfassten Daten zusammen und berichtet das konzernweite risiko-Chancen-Portfolio quartalsweise<br />

an den vorstand und den aufsichtsrat. besonderes augenmerk liegt auf möglichen<br />

abweichungen vom Konzernergebnis.<br />

Für alle wesentlichen mit Chancen oder risiken verbundenen bereiche gibt es eigene risk<br />

Management Committees (rMCs). Sie tagen regelmäßig unter Leitung des Holding risk Mana -<br />

gements. Schwerpunkte dieser Committees sind die ständige Überprüfung und aktualisierung<br />

der Chancen und risiken, die Evaluierung und umsetzung von Steuerungsmaßnahmen und die<br />

verstärkung des risikobewusstseins der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns.<br />

Kontrollmaßnahmen<br />

Prozesshandbuch zur Rechnungslegung<br />

Das Interne Kontrollsystem muss regelmäßig auf seine angemessenheit evaluiert und mit<br />

Kontrollmaßnahmen überwacht werden. um dies zu gewährleisten, erhob verbund im Projekt<br />

„rechnungslegungsprozess – urÄg“ im Jahr 2009 die Ist-Prozesse, schätzte die risiken<br />

ein und identifizierte interne Schlüsselkontrollen. außerdem wurde die zeitliche abfolge der<br />

Kontrollen in einer risiko-Kontroll-Matrix festgehalten und zusammen mit den ablaufdiagrammen<br />

aus der Prozesslandkarte in einem Prozesshandbuch zusammengefasst. Jährlich<br />

erscheint eine aktualisierte version.<br />

Im rahmen des risikomanagements werden einmal pro Jahr alle für Prozesse Zuständigen<br />

zur Überprüfung und aktualisierung der Prozesse aufgefordert. Darüber hinaus sichert die<br />

revision im rahmen ihrer Prüfaufträge eine andauernde Kontrolle.


42<br />

Executive Orders, Konzernrichtlinien, Arbeitsanweisungen<br />

um Strukturen, rollen, Funktionen und Prozesse klar festzulegen, verfügt verbund über ein<br />

ausgeprägtes regelungssystem mit Executive Orders, richtlinien und arbeitsanweisungen.<br />

Das Team Organisation sorgt mit kontinuierlichen verbesserungen für die aktualität sowie<br />

einen an den bedarf angepassten umfang der regelungen.<br />

EDV-Systeme<br />

Für die Finanzbuchhaltung und die Planungsrechnung werden konzernweit SaP-Systeme als<br />

Leitsysteme eingesetzt. Die vErbunD Trading ag verwendet zur verbuchung der Wholesaleund<br />

Tradinggeschäfte vorsysteme in Form der ETrM-Softwarelösung Endur sowie des Kundenbuchhaltungssystems<br />

Eulvis. Die Salden werden automatisiert über Schnittstellen in SaP<br />

übernommen. Die geschäfte der vErbunD Sales gmbH – der gesamte verkauf von Strom an<br />

Endkunden – werden zunächst ebenso in Eulvis abgewickelt und in der Folge automatisiert in<br />

SaP übernommen. als budgetierungs- und Planungslösung für auslandsbeteiligungen steht<br />

die Software Professional Planner zur verfügung. Die archivierung der Originalbelege erfolgt<br />

direkt in SaP, verträge und sonstige wichtige unterlagen werden im Dokumentenmanagementsystem<br />

(DMS) abgelegt.<br />

Information und Kommunikation<br />

Internes Berichtswesen<br />

Die Controlling-abteilungen der verbund-unternehmen senden Monatsberichte an die<br />

jeweiligen vorstände und geschäftsführer. nach deren genehmigung werden die berichte<br />

an das Konzerncontrolling gesandt, das die Daten zusammenführt und an den verbundvorstand<br />

berichtet. geprüft und begleitet werden Planung und budgetierung in Form von<br />

abweichungsanalysen und Zielerreichungskontrollen. analog dazu berichtet das Finanz -<br />

management an den verbund-vorstand über Liquidität und Finanzverbindlichkeiten sowie<br />

Highlights aus Finanzierung und Investor relations.<br />

Die Quartalsberichterstattung enthält als Zusatzinformation neben der gewinn- und verlustrechnung<br />

auch die bilanz je Quartal, Year-to-Date sowie auf Jahressicht im vergleich zu<br />

budget und vorjahr. Hinzu kommen die Segmentberichterstattung mit Deckungsbeiträgen<br />

sowie die Darstellung der Ergebnispotenziale und Zielerreichung. Das Finanzmanagement<br />

berichtet zusätzlich über rahmenbedingungen bei Wechselkursen und Zinsen, über Tilgungsvorschau<br />

und veranlagungsperformance sowie das risikomonitoring im bereich Finanzierung.<br />

Das Holding risk Management gibt einen Überblick über den risikohorizont des aktuellen<br />

und des Folgejahres sowie die Ergebnisse aus den risk Management Committees.


L<strong>AG</strong>ebericht Kontroll- und Risikomanagement 43<br />

Externes Berichtswesen<br />

Das quartalsweise externe berichtswesen an den aufsichtsrat entspricht im Kern der internen<br />

Quartalsberichterstattung, ergänzt um eine erweiterte Segmentberichterstattung. Weitere<br />

externe berichte an den aufsichtsrat sind der jährliche verbund-beteiligungsbericht sowie<br />

der bericht des vorstandes über das Jahresbudget, einschließlich Finanz- und Liquiditätsplan<br />

sowie Personal- und Investitionsplan.<br />

Legal Unbundling<br />

Zur unterbindung unzulässiger Informationsflüsse zwischen verbund-unternehmen und<br />

der austrian Power grid ag infolge des Legal unbundling gibt es eine strikte buchungskreistrennung<br />

und berichtszuordnung. Damit ist gewährleistet, dass keine Sicht auf sensible Daten<br />

der Stromnetzgesellschaft durch verbund-unternehmen und vice versa gegeben ist. ausgenommen<br />

sind ausschließlich Shared Services wie Konzerncontrolling, Finanzbuchhaltung<br />

oder Informatik.<br />

Überwachung<br />

Die revision überwacht die betriebs- und geschäftsprozesse sowie das interne Kontroll- und<br />

risikomanagementsystem. Die Prüfungen erfolgen nach dem vom verbund-vorstand verabschiedeten<br />

revisionsprogramm, ergänzt um Kurz- und Sonderprüfungen. Die revisionsberichte<br />

sprechen Empfehlungen und Maßnahmen aus, die nach der beauftragung durch den<br />

vorstand einem halbjährlichen Follow-up unterzogen werden.<br />

besonderer Schwerpunkt der revision ist die Sicherstellung aller betrieblichen Prozesse<br />

und abläufe in Einklang mit den konzernweiten richtlinien und regelungen, mit den Satzungen<br />

oder den gesellschaftsverträgen der verbund-unternehmen sowie mit den geltenden<br />

gesetzen. Darüber hinaus werden insbesondere die aufgaben- und Funktionstrennung sowie<br />

die Einhaltung des vier-augen-Prinzips überprüft. Die revision kontrolliert speziell beim Einsatz<br />

von Informationstechnologien, ob entsprechende berechtigungssysteme oder zusätzliche<br />

Kontrollen in dokumentierter Form vorliegen.


44<br />

angaben gem. § 243a (1) ugb<br />

1. Das grundkapital setzt sich zum bilanzstichtag wie folgt zusammen: 170.233.686 Stückaktien<br />

(Inhaberaktien Kategorie a), das sind 49 % des aktienkapitals, und 177.182.000 Stückaktien<br />

(namensaktien Kategorie b), das sind 51 % des aktienkapitals, beurkundet durch<br />

einen beim bundesministerium für Finanzen hinterlegten Zwischenschein zugunsten der<br />

republik Österreich. Zum bilanzstichtag befinden sich daher 347.415.686 aktien in umlauf.<br />

alle aktien haben, abgesehen von der unter Pkt. 2 beschriebenen Stimmrechtsbeschränkung,<br />

die gleichen rechte und Pflichten.<br />

Im Lauf des geschäftsjahres wurde eine Kapitalerhöhung über 19.215.686 Stückaktien<br />

(Inhaberaktien Kategorie a) und 20.000.000 Stückaktien (namensaktien Kategorie b) durchgeführt.<br />

2. gemäß dem bundesverfassungsgesetz, mit dem die Eigentumsverhältnisse an den unternehmen<br />

der österreichischen Elektrizitätswirtschaft geregelt werden (bgbl I 1998/143 art. 2),<br />

sowie der darauf basierenden Satzungsbestimmung besteht die folgende Stimmrechtsbeschränkung:<br />

„Mit ausnahme von gebietskörperschaften und unternehmungen, an denen<br />

gebietskörperschaften mit mindestens 51 % beteiligt sind, ist das Stimmrecht in der Hauptversammlung<br />

mit 5 % des grundkapitals beschränkt.“ Weitere beschränkungen, die Stimmrechte<br />

oder die Übertragung von aktien betreffen, sind nicht bekannt.<br />

3. Die aktionärsstruktur der vErbunD ag ist wesentlich vom Mehrheitseigentum der republik<br />

Österreich geprägt. 51 % des grundkapitals der vErbunD ag befinden sich, verfassungsrechtlich<br />

verankert, im Eigentum der republik Österreich. Mehr als 25 % des grundkapitals<br />

befinden sich im Eigentum eines von den Landesenergieunternehmen WIEnEr<br />

STaDTWErKE Holding ag und Evn ag gebildeten Syndikats. Mehr als 5 % befinden sich<br />

im Eigentum der TIWag-Tiroler Wasserkraft ag. Weniger als 19 % des grundkapitals befinden<br />

sich im Streubesitz.<br />

4. Es gibt keine aktien mit besonderen Kontrollrechten.<br />

5. bei verbund bestehen keine Mitarbeiterbeteiligungsmodelle.<br />

6. Entsprechend der geschäftsordnung für den aufsichtsrat ist eine nominierung zum vorstand<br />

letztmalig vor dem 65. geburtstag möglich. gemäß dem Österreichischen Corporate<br />

governance Kodex ist im aufsichtsrat ein nominierungsausschuss eingerichtet, der für den<br />

aufsichtsrat die bestellung von vorstandsmitgliedern vorbereitet (siehe dazu im Übrigen<br />

den Corporate governance bericht <strong>2010</strong>). Darüber hinaus bestehen keine über das gesetz<br />

hinausgehenden bestimmungen hinsichtlich der Mitglieder des vorstandes und des aufsichtsrates.<br />

Ferner bestehen auch keine nicht unmittelbar aus dem gesetz ableitbaren<br />

bestimmungen über die Änderung der Satzung.


L<strong>AG</strong>ebericht Angaben gem. § 243a (1) UGB 45<br />

7. Die in der 62. ordentlichen Hauptversammlung am 25.3.2009 dem vorstand gem. § 65 a (1)<br />

Z 8 aktg erteilte Ermächtigung zum aktienrückkauf läuft bis 25.9.2011. bisher wurde vom<br />

vorstand kein aktienrückkaufprogramm beschlossen.<br />

In der außerordentlichen Hauptversammlung vom 24.9.<strong>2010</strong> wurde ein genehmigtes Kapital<br />

beschlossen, womit der vorstand gemäß § 169 aktg ermächtigt wurde, das grundkapital<br />

mit Zustimmung des aufsichtsrates bis 23.9.2015 um bis zu 154.100.000 € durch ausgabe von<br />

bis zu 154.100.000 Stück neuen, auf Inhaber oder namen lautenden Stammaktien (Stück -<br />

aktien) gegen bareinlage – allenfalls in mehreren Tranchen – zu erhöhen und den ausgabebetrag,<br />

die ausgabebedingungen und die weiteren Einzelheiten der Durchführung der Kapitalerhöhung<br />

mit Zustimmung des aufsichtsrates festzusetzen. Dies mit der Maßgabe und<br />

unter der voraussetzung, dass der bund im rahmen einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten<br />

Kapital neue aktien zeichnet und dadurch der anteil der beteiligung des bundes an<br />

der gesellschaft auch nach Durchführung einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten<br />

Kapital nicht unter 51 % des grundkapitals der gesellschaft fällt. In der Folge hat der vorstand<br />

mit Zustimmung des aufsichtsrates am 24.11.<strong>2010</strong> eine Kapitalerhöhung durch ausgabe<br />

von 39.215.686 Stückaktien beschlossen, wodurch sich das grundkapital auf<br />

347.415.686 € erhöhte. nach dieser Kapitalerhöhung besteht die Ermächtigung des vorstandes,<br />

bis 23.9.2015 mit Zustimmung des aufsichtsrates das grundkapital von derzeit nominale<br />

347.415.686 € um bis zu 114.884.314 € durch ausgabe von bis zu 114.884.314 Stück<br />

neuen, auf Inhaber oder namen lautenden Stammaktien (Stückaktien) gegen bareinlage –<br />

allenfalls in mehreren Tranchen – zu erhöhen und den ausgabebetrag, die ausgabebedingungen<br />

und die weiteren Einzelheiten festzusetzen.<br />

Darüber hinaus bestehen keine befugnisse des vorstandes i.S.d. § 243a Z 7 ugb.<br />

8. Es bestehen keine bedeutenden vereinbarungen, an denen die gesellschaft beteiligt ist, mit<br />

regelungen, die sich auf den im § 243a Z 8 ugb geregelten Sachverhalt beziehen. Im Übrigen<br />

ist unseres Erachtens ein öffentliches Übernahmeangebot aufgrund des verfassungs -<br />

gesetzes derzeit nicht möglich.<br />

9. Entschädigungsvereinbarungen i.S.d. § 243a Z 9 ugb bestehen nicht.


46<br />

bericht über die voraussichtliche<br />

Entwicklung des unternehmens<br />

Die Weltwirtschaft hat sich <strong>2010</strong> wieder aus der tiefen rezession gelöst. auch in dem für den<br />

verbund relevanten Marktgebiet konnte eine Erholung der Konjunktur verzeichnet werden.<br />

nach IWF-Prognose betrug das reale Wirtschaftswachstum im Euroraum und in der Eu jeweils<br />

1,7 %.<br />

Die aufgehellte gesamtwirtschaftliche Perspektive bewirkte <strong>2010</strong> auch eine deutliche Erholung<br />

der Preise an den brennstoffmärkten. Insbesondere im Quartal 4/<strong>2010</strong> konnten bei Öl,<br />

gas und Kohle zum Teil deutliche Preissteigerungen verzeichnet werden.<br />

Zugleich stieg der Stromverbrauch in Europa wieder. So führte beispielsweise in Österreich<br />

die konjunkturelle Erholung und die kühlere Witterung allein in den ersten 11 Monaten <strong>2010</strong><br />

zu einem Stromverbrauchsanstieg von 4,0 %. Damit wurde zwar in den ersten 11 Monaten<br />

<strong>2010</strong> das vorkrisenniveau noch nicht ganz erreicht, der größte Teil der absatzeinbußen<br />

konnte allerdings aufgeholt werden. Die Weltwirtschaft hat sich <strong>2010</strong> wieder aus der Krise<br />

gelöst. auch in dem für verbund relevanten Marktgebiet wurde eine Erholung der Konjunktur<br />

verzeichnet.<br />

Wirtschaftsausblick verhalten<br />

Der Wirtschaftsausblick für 2011 ist trotz der Erholung im Jahr <strong>2010</strong> verhalten. In vielen Industrieländern<br />

sind die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise noch deutlich zu spüren. Das allmähliche<br />

auslaufen der Konjunkturprogramme schwächte bereits in der zweiten Jahreshälfte<br />

<strong>2010</strong> das globale Wachstum. Das Tempo des Weltwirtschaftswachstums wird sich laut IWF im<br />

Jahr 2011 verlangsamen, die gesamtwirtschaftliche Produktion bleibt aber deutlich aufwärtsgerichtet.<br />

Der aufschwung im Euroraum (real +1,5 %) und in der Eu (real +1,7 %) dürfte verhalten<br />

bleiben.<br />

Für das Jahr 2011 rechnen wir auf basis der oben beschriebenen rahmenbedingungen mit<br />

stabilen Primärenergie- und CO 2 -Preisen. Die Stromnachfrage sollte sich einhergehend mit<br />

dem prognostizierten leichten Wirtschaftswachstum weiter erholen und das vorkrisenniveau<br />

übertreffen.<br />

Stabile Strompreise<br />

Die Strompreise spiegelten <strong>2010</strong> die beschriebenen positiven Einflussfaktoren nur zum Teil<br />

wider. am Spotmarkt lagen die Preise an der Pariser Strombörse EPEX für bandenergie (base)<br />

für das Marktgebiet Deutschland/Österreich im Jahresdurchschnitt rund 14 % über jenen des<br />

vorjahres. Die Preise für Spitzenenergie (Peak) lagen bei knapp 8 % über den Mittelwerten von<br />

2009. Der Strom-Terminmarkt blieb unter Druck, weil der Markt weiterhin ausreichend versorgt<br />

ist. Die Durchschnittspreise für bandenergie (Front Year base <strong>2010</strong>) an der Leipziger<br />

Strombörse EEX für das Marktgebiet Deutschland/Österreich lagen nur 1 % über vorjahres -<br />

niveau. Die Preise für Spitzenenergie (Front Year Peak) verloren hingegen weiter an Wert und<br />

sanken um knapp 8 %.


L<strong>AG</strong>ebericht Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens 47<br />

Für 2011 gehen wir von einer stabilen Entwicklung der großhandelspreise aus. Die höheren<br />

Preise für Primärenergie und die steigende Stromnachfrage sprechen für einen anstieg der<br />

Strompreise. Die vollzogene Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke sowie insbesondere<br />

der massive ausbau der erneuerbaren Energieträger üben jedoch Druck auf die<br />

Strompreise aus. auf basis unserer unveränderten absicherungsstrategie erwarten wir für<br />

2011 einen durchschnittlichen absatzpreis für unsere Eigenerzeugung, der geringfügig über<br />

dem des Jahres <strong>2010</strong> liegt. Für die Folgejahre ist auf basis der aktuellen Forward-notierungen<br />

mit leicht steigenden Preisen zu rechnen.<br />

Kapitalerhöhung treibt Investitionen in Wasserkraft an<br />

Ein Meilenstein in der geschichte von verbund war die am 24.11.<strong>2010</strong> durchgeführte Kapitalerhöhung<br />

in Höhe von 1 Mrd. €. Das neue Kapital ermöglicht eine zügige umsetzung der<br />

geplanten Investitionen auf basis einer soliden Kapitalstruktur und eines ratings im „a“-<br />

bereich. In den kommenden sechs Jahren werden wir rund 2,4 Mrd. € in Wachstumsprojekte,<br />

insbesondere in Wasserkraft in Österreich, investieren. Wir werden auch den ausbau des<br />

Hochspannungsnetzes in Österreich weiter vorantreiben und die Investitionen in der Türkei<br />

fortsetzen.<br />

Mit der Kapitalerhöhung gehen wir nach der herausfordernden Wirtschaftslage im vergangenen<br />

Jahr gestärkt in die Zukunft. nichtsdestotrotz arbeiten wir weiter an Maßnahmen zur Optimierung<br />

der Kapitalstruktur sowie zur Ergebnisverbesserung. Hier ist insbesondere der geplante<br />

verkauf von bis zu 30 % der im august 2009 erworbenen Innkraftwerke zu nennen. Im Jahr <strong>2010</strong><br />

konnten bereits 3,46 % der anteile an die Innkraft bayern gmbH & Co. Kg verkauft werden.<br />

Gleichbleibendes Ergebnis 2011 erwartet<br />

Für das geschäftsjahr 2011 erwarten wir, auf basis der oben beschriebenen Einflussfaktoren<br />

sowie einer durchschnittlichen Wasserführung ungefähr gleichbleibende operative Ergebnisse<br />

zu erzielen. aufgrund der eingeleiteten Maßnahmen bei unseren auslandsinvestments<br />

und der geplanten Fortschritte in den businessplänen gehen wir von einer entsprechenden<br />

positiven Entwicklung im Konzernergebnis aus. Die Dividendenpolitik orientiert sich weiterhin<br />

an einer konstanten ausschüttungsquote von 45 bis 50 % des Konzernergebnisses.


48<br />

Ereignisse nach<br />

dem bilanzstichtag<br />

Es gibt keine vorkommnisse, über die gesondert zu berichten wäre.<br />

Wien, am 1.2.2011<br />

Der vorstand<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber e.h.<br />

Generaldirektor<br />

Vorsitzender<br />

Dr. Johann Sereinig e.h.<br />

Generaldirektor-stv.<br />

stv. Vorsitzender<br />

Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer e.h.<br />

Vorstandsdirektorin<br />

Mitglied


Jahresabschluss


50<br />

bilanz<br />

Aktiva in Tsd. €<br />

Erläuterung <strong>2010</strong> 2009<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände (1) 3.837,2 4.935,2<br />

II. Sachanlagen 20.896,2 27.572,9<br />

III. Finanzanlagen (2) 4.150.763,5 4.249.989,7<br />

4.175.496,9 4.282.497,8<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte (3) 72,0 87,5<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (4) 1.605.477,9 607.819,6<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten (5) 772,3 1.925,3<br />

1.606.322,2 609.832,4<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten (6) 118.234,4 163.178,5<br />

5.900.053,5 5.055.508,7<br />

Rückgriffsrechte (7) 3.884.274,7 3.847.319,2<br />

ab Rückhaftungen Cross-Border-Leasing – 461.410,1 – 785.520,2<br />

3.422.864,6 3.061.799,0<br />

Passiva in Tsd. €<br />

A. Eigenkapital<br />

Erläuterung <strong>2010</strong> 2009<br />

I. Grundkapital (8) 347.415,7 308.200,0<br />

II. Kapitalrücklagen (9) 971.720,3 10.936,0<br />

III. Gewinnrücklagen (10) 1.296.152,0 1.133.453,6<br />

IV. Bilanzgewinn<br />

davon Gewinnvortrag 0,0 Tsd. €; Vorjahr: 0,0 Tsd. € (11) 191.078,6 385.250,0<br />

2.806.366,6 1.837.839,6<br />

B. Unversteuerte Rücklagen (12) 3.575,3 4.743,6<br />

C. Rückstellungen (13) 127.209,7 237.549,3<br />

D. Verbindlichkeiten (14) 2.955.279,0 2.965.588,0<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten (15) 7.622,9 9.788,2<br />

5.900.053,5 5.055.508,7<br />

Eventualverbindlichkeiten (16) 3.884.274,7 3.847.319,2<br />

ab Rückhaftungen Cross-Border-Leasing –461.410,1 –785.520,2<br />

3.422.864,6 3.061.799,0


JAhresAbschLUss 51<br />

gewinn- und verlustrechnung<br />

in Tsd. €<br />

Erläuterung <strong>2010</strong> 2009<br />

1. Umsatzerlöse (17) 3.041.009,7 3.181.325,6<br />

2. Veränderung des Bestands an noch<br />

nicht abrechenbaren Leistungen –87,5 –3.524,7<br />

3. sonstige betriebliche Erträge (18) 35.519,4 32.454,5<br />

4. Betriebsleistung (Zwischensumme aus Z 1 bis 3) 3.076.441,6 3.210.255,40<br />

5. Aufwendungen für Strom-/Netz-/Emissionszertifikatebezug<br />

und sonstige bezogene Herstellungsund<br />

Dienstleistungen –2.823.643,9 –2.950.948,3<br />

6. Personalaufwand (19) –26.158,7 –28.985,7<br />

7. Abschreibungen (20) –3.187,1 –3.801,9<br />

8. sonstige betriebliche Aufwendungen (21) –89.252,3 –58.271,1<br />

9. Betriebserfolg (Zwischensumme aus Z 4 bis 8) 134.199,6 168.248,4<br />

10. Erträge aus Beteiligungen 379.381,9 432.694,4<br />

11. Erträge aus anderen Wertpapieren<br />

und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 26.388,0 31.524,3<br />

12. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 18.104,7 33.247,5<br />

13. Erträge aus dem Abgang von und der<br />

Zuschreibung zu Finanzanlagen 13.017,6 7.187,2<br />

14. Aufwendungen aus Finanzanlagen –32.922,5 –27.093,8<br />

15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen –161.411,3 –98.546,0<br />

16. Finanzergebnis (Zwischensumme aus Z 10 bis 15) (22) 242.558,4 379.013,5<br />

17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) 376.758,0 547.262,0<br />

18. Steuern vom Einkommen (23) –24.149,3 –32.078,3<br />

19. Jahresüberschuss 352.608,7 515.183,7<br />

20. Auflösung unversteuerter Rücklagen 1.300,9 493,5<br />

21. Zuweisung zu unversteuerten Rücklagen –132,6 –118,5<br />

22. Zuweisung zu Gewinnrücklagen –162.698,4 –130.308,7<br />

23. Bilanzgewinn 191.078,6 385.250,0


52<br />

Entwicklung des<br />

anlagevermögens<br />

Stand Zugänge Abgänge<br />

1.1.<strong>2010</strong><br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. gewerbliche Schutzrechte, Strombezugsrechte,<br />

Benützungsentgelte und<br />

ähnliche Rechte und Vorteile<br />

sowie daraus abgeleitete Lizenzen 329.775,8 250,0 2.232,0<br />

329.775,8 250,0 2.232,0<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte<br />

und Bauten, einschließlich der Bauten<br />

auf fremdem Grund<br />

a. mit Wohngebäuden 109,1 0,0 31,6<br />

b. mit Betriebsgebäuden und<br />

anderen Baulichkeiten 38.945,9 0,0 15.125,2<br />

c. unbebaute Grundstücke 58,0 2.237,9 58,0<br />

2. elektrische Anlagen 21.798,7 417,9 1.973,6<br />

3. Betriebs- und Geschäftsausstattung 14.205,7 859,8 337,6<br />

4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 1.110,5 0,0 0,0<br />

76.227,8 3.515,5 17.525,8<br />

Sachanlagen und<br />

immaterielle Vermögensgegenstände 406.003,6 3.765,5 19.757,8<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.823.361,4 21.530,3 71,1<br />

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 413.500,0 0,0 32.500,0<br />

3. Beteiligungen 729.163,1 158,8 35,4<br />

4. Wertpapiere (Wertrechte)<br />

des Anlagevermögens 184.123,9 84,2 111.566,6<br />

5. sonstige Ausleihungen 185.801,6 34,2 8.868,6<br />

4.335.949,9 21.807,4 153.041,7<br />

Anlagevermögen 4.741.953,6 25.572,9 172.799,5<br />

Der Grundwert der Grundstücke beträgt zum 31.12.<strong>2010</strong> 5.578,6 Tsd. € (Vorjahr: 3.697,5 Tsd. €).


JAhresAbschLUss 53<br />

in Tsd. €<br />

Umbuchungen Stand kumulierte Restbuchwert Restbuchwert außerplanmäßige planmäßige<br />

31.12.<strong>2010</strong> Abschreibungen 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 Abschreibungen Abschreibungen<br />

<strong>2010</strong> <strong>2010</strong><br />

0,0 327.793,8 323.956,6 3.837,2 4.935,2 137,1 839,8<br />

0,0 327.793,8 323.956,6 3.837,2 4.935,2 137,1 839,8<br />

0,0 77,6 73,8 3,8 9,9 0,0 0,6<br />

204,9 24.025,7 15.993,1 8.032,6 16.756,2 0,0 1.206,0<br />

0,0 2.237,9 0,0 2.237,9 28,5 0,0 0,0<br />

43,2 20.286,1 19.497,9 788,2 513,5 0,0 155,7<br />

93,8 14.821,7 4.988,1 9.833,6 9.922,9 0,0 847,9<br />

–341,9 768,6 768,6 0,0 341,9 0,0 0,0<br />

0,0 62.217,5 41.321,4 20.896,2 27.572,9 0,0 2.210,2<br />

0,0 390.011,4 365.278,0 24.733,4 32.508,1 137,1 3.050,0<br />

0,0 2.844.820,6 20,0 2.844.800,6 2.823.341,4 0,0 0,0<br />

0,0 381.000,0 0,0 381.000,0 413.500,0 0,0 0,0<br />

0,0 729.286,5 50.000,0 679.286,5 679.151,7 0,0 0,0<br />

0,0 72.641,5 3.932,2 68.709,3 148.195,0 0,0 0,0<br />

0,0 176.967,2 0,0 176.967,2 185.801,6 0,0 0,0<br />

0,0 4.204.715,7 53.952,2 4.150.763,5 4.249.989,7 0,0 0,0<br />

0,0 4.594.727,0 419.230,2 4.175.496,9 4.282.497,8 137,1 3.050,0


54<br />

Entwicklung der<br />

unversteuerten rücklagen<br />

Bewertungsreserve aufgrund<br />

von Sonderabschreibungen<br />

in Tsd. €<br />

Stand Zuführung Auflösung Stand<br />

1.1.<strong>2010</strong> Umbuchung Abgang 31.12.<strong>2010</strong><br />

1. vorzeitige Abschreibung<br />

gem. § 7a EStG 1988<br />

1.1. elektrische Anlagen 12,6 111,5 0,0 124,1<br />

1.2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 64,8 62,2 8,0 119,0<br />

1.3. Anlagen in Bau 41,1 –41,1 0,0 0,0<br />

118,5 132,6 8,0 243,1<br />

2. Übertragung stiller Reserven<br />

gem. § 12 EStG<br />

2.1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und Bauten, einschließlich der<br />

Bauten auf fremdem Grund 1.033,9 0,0 1.033,9 0,0<br />

2.2. elektrische Anlagen 19,4 0,0 9,8 9,6<br />

2.3. Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.728,2 0,0 249,1 1.479,1<br />

2.4. Wertpapiere 32,4 0,0 0,0 32,4<br />

2.5. Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen 1.811,1 0,0 0,0 1.811,1<br />

4.625,1 0,0 1.292,9 3.332,2<br />

Unversteuerte Rücklagen 4.743,6 132,6 1.300,8 3.575,3


JAhresAbschLUss 55<br />

Fristigkeitenspiegel <strong>2010</strong><br />

in Tsd. €<br />

Restlaufzeit zum 31.12.<strong>2010</strong><br />

< 1 Jahr > 1 Jahr > 5 Jahre Summe<br />

Ausleihungen<br />

1. Ausleihungen an<br />

verbundene Unternehmen 32.500,0 299.750,0 48.750,0 381.000,0<br />

2. sonstige Ausleihungen 13.069,8 52.285,3 111.612,1 176.967,2<br />

45.569,8 352.035,3 160.362,1 557.967,2<br />

Forderungen und sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen 170.116,5 0,0 0,0 170.116,5<br />

2. Forderungen gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 1.316.932,7 0,0 0,0 1.316.932,7<br />

3. Forderungen gegenüber<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 19.542,7 0,0 0,0 19.542,7<br />

4. sonstige Forderungen und<br />

Vermögensgegenstände 98.886,0 0,0 0,0 98.886,0<br />

1.605.477,9 0,0 0,0 1.605.477,9<br />

Verbindlichkeiten<br />

1. Anleihen 2.907,2 118.729,9 127.823,0 249.460,1<br />

2. Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten 47.930,2 345.083,3 283.416,7 676.430,2<br />

3. Finanzverbindlichkeiten<br />

gegenüber Sonstigen 1.188,2 27.500,0 0,0 28.688,2<br />

4. erhaltene Anzahlungen<br />

auf Bestellungen 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen 80.487,9 89,7 0,0 80.577,6<br />

6. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 34.511,3 550.000,0 840.000,0 1.424.511,3<br />

7. sonstige Verbindlichkeiten 23.294,8 0,0 472.316,8 495.611,6<br />

190.319,6 1.041.402,9 1.723.556,4 2.955.279,0


56<br />

Fristigkeitenspiegel 2009<br />

in Tsd. €<br />

Restlaufzeit zum 31.12.2009<br />

< 1 Jahr > 1 Jahr > 5 Jahre Summe<br />

Ausleihungen<br />

1. Ausleihungen an<br />

verbundene Unternehmen 32.500,0 299.750,0 81.250,0 413.500,0<br />

2. sonstige Ausleihungen 2.827,0 52.306,9 130.667,7 185.801,6<br />

35.327,0 352.056,9 211.917,6 599.301,6<br />

Forderungen und sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen 165.139,9 0,0 0,0 165.139,9<br />

2. Forderungen gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 255.927,3 0,0 0,0 255.927,3<br />

3. Forderungen gegenüber<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 28.047,9 0,0 0,0 28.047,9<br />

4. sonstige Forderungen und<br />

Vermögensgegenstände 158.704,5 0,0 0,0 158.704,5<br />

607.819,6 0,0 0,0 607.819,6<br />

Verbindlichkeiten<br />

1. Anleihen 2.372,1 0,0 236.242,5 238.614,6<br />

2. Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten 79.951,0 329.083,3 307.250,0 716.284,3<br />

3. Finanzverbindlichkeiten<br />

gegenüber Sonstigen 600,6 27.500,0 0,0 28.100,6<br />

4. erhaltene Anzahlungen<br />

auf Bestellungen 8.296,0 0,0 0,0 8.296,0<br />

5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen 56.641,3 0,0 0,0 56.641,3<br />

6. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 39.265,8 500.000,0 890.000,0 1.429.265,8<br />

7. sonstige Verbindlichkeiten 23.376,8 0,0 465.008,5 488.385,3<br />

210.503,7 856.583,3 1.898.501,0 2.965.588,0


anhang zum<br />

Jahresabschluss


58<br />

anhang – Erläuterungen<br />

I. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Vorbemerkungen<br />

bei der Summierung von gerundeten beträgen und Prozentangaben können durch verwendung<br />

automatischer rechenhilfen rundungsbedingte rechendifferenzen auftreten.<br />

Anlagevermögen<br />

Die bewertung des abnutzbaren anlagevermögens erfolgt grundsätzlich zu anschaffungsbzw.<br />

Herstellungskosten abzüglich der planmäßigen abschreibungen. Der Katalog über die<br />

einheitlichen abschreibungssätze in verbund sieht im Wesentlichen folgende abschreibungssätze<br />

vor:<br />

Abschreibungssatz in % Nutzungsdauer in Jahren<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Rechte an Telekomanlagen 10 10<br />

Rechte an Softwareprodukten 25 4<br />

sonstige Rechte 5 20<br />

Bauten<br />

Wohn- und Geschäftsgebäude 2 bzw. 3 33,3 bzw. 50<br />

Betriebsgebäude 3 33,3<br />

technische Anlagen und Maschinen<br />

maschinelle Anlagen 4 bzw. 5 20 bzw. 25<br />

elektrische Anlagen 5 20<br />

Telekomanlagen 10 10<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 10–25 4–10<br />

bei Sachanlagen und immateriellen vermögensgegenständen, die im Wirtschaftsjahr länger<br />

als 6 Monate genutzt werden, erfolgt die abschreibung mit einer vollen Jahresrate, bei solchen,<br />

die kürzer als 6 Monate genutzt werden, mit einer halben Jahresrate.<br />

Erworbene immaterielle vermögensgegenstände werden zu anschaffungskosten bewertet<br />

und – soweit abnutzbar – entsprechend der betriebsgewöhnlichen nutzungsdauer planmäßig<br />

abgeschrieben.


JAhresAbschLUss 59<br />

In den Herstellungskosten selbst erstellter anlagen sind neben den Einzelkosten auch angemessene<br />

Material- und Fertigungsgemeinkosten aktiviert. auf die ausübung des bewertungswahlrechtes<br />

hinsichtlich Einbeziehung der sozialen aufwendungen, abfertigungen und<br />

betrieblichen altersversorgung im Sinne des § 203 (3) ugb sowie die aktivierung der Fremdkapitalzinsen<br />

(§ 203 (4) ugb) wird verzichtet. Die geringwertigen vermögensgegenstände<br />

gemäß § 226 (3) ugb werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.<br />

anteile an verbundenen unternehmen und beteiligungen sind mit den anschaffungskosten<br />

bzw. mit den ihnen beizulegenden niedrigeren Werten angesetzt; bei nur vorübergehender<br />

Wertminderung sind die Wertpapiere des anlagevermögens mit dem beizulegenden Zeitwert<br />

bewertet. verzinsliche ausleihungen werden mit ihrem nennwert bilanziert. Forderungen mit<br />

einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden als ausleihungen im Finanzanlagevermögen<br />

ausgewiesen.<br />

Umlaufvermögen<br />

noch nicht abrechenbare Leistungen sind zu Herstellungskosten angesetzt. Die Herstellungskosten<br />

umfassen die Material- und Fertigungseinzelkosten sowie angemessene Material- und<br />

Fertigungsgemeinkosten. auf das bewertungswahlrecht hinsichtlich der Einbeziehung der so -<br />

zialen aufwendungen sowie der Fremdkapitalzinsen (§ 203 (3) und (4) ugb) wird verzichtet.<br />

Forderungen und sonstige vermögensgegenstände sind zum nennwert bewertet, soweit<br />

nicht im Falle erkennbarer Einzelrisiken ein niedrigerer Wert anzusetzen ist. Forderungen in<br />

Fremdwährungen sind mit dem Devisenmittelkurs zum Zeitpunkt ihres Entstehens bzw. zum<br />

niedrigeren Devisenreferenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZb) des bilanzstichtages<br />

(sofern nicht anderweitig kursgesichert) bewertet.<br />

auf Fremdwährung lautende guthaben bei Kreditinstituten sind ebenso mit dem Devisenreferenzkurs<br />

der EZb unter beachtung des strengen niederstwertprinzips bewertet.<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Soweit in Folgejahren Steuerentlastungen zu erwarten sind, wird vom Wahlrecht gebrauch<br />

gemacht, einen abgrenzungsposten für latente Steuern auf der aktivseite der bilanz zu bilden,<br />

wobei die auf die gruppenmitglieder entfallenden Steuerlatenzen entsprechend den Steuerumlagen<br />

beim laufenden Ergebnis in deren bilanz ausgewiesen sind.<br />

Dieser abgrenzungsposten resultiert aus unterschieden zwischen der unternehmens- und<br />

Steuerbilanz bei Posten, deren aufwandsbelastung erst in Zukunft steuerlich verrechenbar<br />

sein wird.


60<br />

Rückstellungen<br />

Die rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren risiken, die einem bereits abgeschlossenen<br />

geschäftsjahr zuzuordnen sind, und umfassen jene beträge, die nach vernünftiger kaufmännischer<br />

beurteilung notwendig waren.<br />

Die rückstellungen für abfertigungen sind unter Zugrundelegung der in der internationalen<br />

rechnungslegung üblichen Projected unit Credit-Methode im vollen versicherungsmathematischen<br />

ausmaß dotiert. Der ansparzeitraum bei den abfertigungsrückstellungen beträgt<br />

25 Jahre. Für alle nach dem 31.12.2002 beginnenden arbeitsverhältnisse besteht kein Direktanspruch<br />

des arbeitnehmers auf gesetzliche abfertigung gegen den arbeitgeber. Für diese<br />

arbeitsverträge zahlt der arbeitgeber monatlich 1,53 % des Entgelts in eine Mitarbeitervor -<br />

sorgekasse, in der die beiträge auf einem Konto des arbeitnehmers veranlagt werden. Über die<br />

gesetzlichen ansprüche hinausgehende bestimmungen des Evu-Kollektivvertrages werden<br />

in den rückstellungen für abfertigungen berücksichtigt.<br />

aufgrund von betriebsvereinbarungen und verträgen besteht die verpflichtung, an Mitarbeiter<br />

unter bestimmten voraussetzungen nach deren Eintreten in den ruhestand Pensionszahlungen<br />

zu leisten. Diesen leistungsorientierten verpflichtungen steht teilweise für diesen<br />

Zweck gebundenes Pensionskassenvermögen der bav Pensionskassen ag gegenüber. Die<br />

gemäß der in der internationalen rechnungslegung üblichen Projected unit Credit-Methode<br />

ermittelte rückstellung wird mit dem Pensionskassenvermögen saldiert ausgewiesen. Soweit<br />

diese leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen durch die bav Pensionskassen ag zu<br />

erfüllen sind, besteht eine nachschussverpflichtung von Seiten des arbeitgebers.<br />

Die rückstellungen für laufende Pensionen, anwartschaften auf Pensionen und pensionsähnliche<br />

verpflichtungen werden nach der Projected unit Credit-Methode ermittelt, wobei<br />

versicherungsmathematische gewinne bzw. verluste nach der Korridormethode erfasst werden.<br />

versicherungsmathematische gewinne oder verluste, das sind abweichungen zwischen<br />

prognostiziertem und am Ende der berichtsperiode ermitteltem tatsächlichen Pensionsaufwand,<br />

werden somit erst dann (über künftige Perioden verteilt) im aufwand erfasst, wenn die<br />

kumulierten, nicht erfassten gewinne oder verluste 10 % des höheren betrags aus barwert der<br />

verpflichtung oder beizulegendem Wert des Fondsvermögens übersteigen. Soweit jedoch die<br />

kumulierten, nicht erfassten gewinne oder verluste ein ausmaß von 20 % der prognostizierten<br />

bilanzierten rückstellung überschreiten, werden diese sofort ergebniswirksam erfasst.<br />

Die pensionsähnlichen verpflichtungen betreffen den arbeitgeberanteil für die nach Pen -<br />

sionsantritt zu leistenden Prämien zur Krankenzusatzversicherung (KZv). Die berechnung<br />

der rückstellungen erfolgt analog zur Ermittlung der Pensionsrückstellung. aufgrund einer<br />

reorganisation des KZv-Systems in den vorjahren werden neuverträge derzeit nur mehr mit<br />

Selbstbehalt abgeschlossen. Für Inhaber von altverträgen mit ausschluss eines Selbstbehalts<br />

besteht laufend die Möglichkeit zum Übertritt ins neue System.<br />

als rechnungsgrundlagen werden die „avÖ 2008-P – rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung<br />

– Pagler & Pagler“ herangezogen.<br />

Den berechnungen zum 31.12.<strong>2010</strong> und 2009 liegen die folgenden annahmen zugrunde:


JAhresAbschLUss 61<br />

in %<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Zinssatz<br />

Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen 4,75 5,00–5,25<br />

Abfertigungen 4,75 5,00<br />

Trend<br />

Pensionssteigerungen 2,25 2,50<br />

Gehaltssteigerungen 2,75 3,00<br />

Zuschusszahlungen zu pensionsähnlichen<br />

Verpflichtungen – Altverträge 7,50 7,50<br />

Zuschusszahlungen zu pensionsähnlichen<br />

Verpflichtungen – Neuverträge 4,50 4,50<br />

Fluktuation 0,00–4,00 0,00–4,00<br />

Pensionsalter Frauen 56,5–65 J. 56,5–65 J.<br />

Pensionsalter Männer 61,5–65 J. 61,5–65 J.<br />

erwartete langfristige Verzinsung des Fondsvermögens 2,00 2,00<br />

Die abzinsungssätze werden sowohl entsprechend den restlaufzeiten der verpflichtungen<br />

als auch äquivalent zu dem darin enthaltenen bestand (aktive und Pensionisten) differenziert.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Die verbindlichkeiten werden mit ihrem rückzahlungsbetrag unter bedachtnahme auf den<br />

grundsatz der vorsicht angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen werden zum Devisenreferenzkurs der EZb des bilanzstichtages – sofern dieser<br />

über dem Entstehungskurs liegt – bewertet.<br />

verbindlichkeiten aus Fremdwährungsanleihen und -krediten wurden zu dem am bilanzstichtag<br />

gültigen Devisenreferenzkurs der EZb bewertet, sofern dieser über dem Entstehungskurs<br />

lag. Das Ergebnis dieser bewertung wird unter den entsprechenden verbindlichkeiten<br />

ausgewiesen. geldbeschaffungskosten und Disagios wurden bis 1983 und in den geschäftsjahren<br />

1994 bis 1997 gemäß § 198 (7) ugb aktiviert und planmäßig getilgt.<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Sicherungsgeschäfte<br />

Zweck der derivativen Sicherungsgeschäfte im Strombereich ist die Schließung von Strom -<br />

geschäften, die physikalisch nicht rückgedeckt sind. Die effektiven Sicherungsgeschäfte<br />

werden mit den entsprechenden grundgeschäften ständig als geschlossene Position geführt.<br />

Die geschlossenheit der Position ermöglicht die bilanzierung einer bewertungseinheit<br />

nach österreichischem unternehmensrecht. Die bewertung von grund- und Sicherungs -<br />

geschäften erfolgt zu Zeitwerten. allfällige negative Überhänge, bedingt durch eine nicht<br />

100 %ige Sicherungswirkung, werden als Drohverlustrückstellung bilanziert. Die realisierungen<br />

der derivativen Sicherungsgeschäfte werden in der gewinn- und verlustrechnung erfasst.


62<br />

Energiehandelskontrakte<br />

um die Optimierung der Eigenerzeugung bestmöglich zu gewährleisten, ist eine Präsenz auf den<br />

Handelsmärkten voraussetzung. Dabei wird neben dem wertschöpfungsmäßig dominanten<br />

Eigenstromhandel unter strikten risikomanagementvorgaben auch ein ird-Party-geschäft<br />

(Stromfutures, Stromforwards, Stromoptionen und Swaps auf Energiederivate) betrieben.<br />

Die Energiehandelskontrakte werden nach österreichischem unternehmensrecht in Portfolios<br />

unterteilt. Die Portfolios umfassen Jahres-, Quartals- und Monatsprodukte. Saisonale<br />

Schwankungen im Stromverbrauch und in der Erzeugung führen zu unterschiedlich hohen<br />

Preisen während eines Kalenderjahres. aufgrund der hohen Korrelation von Jahres-, Quartalsund<br />

Monatspreisen werden Jahresportfolios gebildet.<br />

Die bewertung der Energiehandelskontrakte im ird-Party-Trading-bereich erfolgt zu beizulegenden<br />

Zeitwerten. Die Ergebnisse aus derivativen Energiehandelskontrakten werden<br />

netto ausgewiesen. Eine Drohverlustrückstellung ist nur dann zu bilanzieren, wenn die bewertung<br />

des jeweiligen Jahresportfolios insgesamt negativ ist.<br />

Prämien für erworbene Optionen aus Energiehandelskontrakten werden mit ihren anschaffungskosten<br />

aktiviert und nach dem strengen niederstwertprinzip bewertet. bei ausübung der<br />

Option wird der buchwert der Optionsprämie auf die Laufzeit des grundgeschäfts verteilt, bei<br />

nichtausübung erfolgt die realisierung zum verfallszeitpunkt.<br />

Erhaltene Prämien für geschriebene Optionen auf Energiehandelskontrakte werden ab dem<br />

Zeitpunkt des abschlusses der Option laufzeitabhängig abgegrenzt. Drohende verluste aus<br />

derartigen geschäften werden rückgestellt.<br />

Steuern vom Einkommen<br />

Die vErbunD ag ist gruppenträger im Sinne des § 9 (8) KStg 1988.<br />

vom gruppenträger werden an die gruppenmitglieder die von diesen verursachten Körperschaft<br />

steuerbeträge mittels Steuerumlagen belastet bzw. (im verlustfall) gutgeschrieben.<br />

Durch die verrechnung von Steuerumlagen erfolgt eine Kürzung bzw. Erhöhung des Steueraufwandes<br />

in der gewinn- und verlustrechnung des gruppenträgers.<br />

bei nachträglichen abweichungen werden die Steuerverrechnungen gegenüber den gruppenmitgliedern<br />

nur bei Wesentlichkeit angepasst.<br />

II. Erläuterungen zur Bilanz und zur<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Allgemeines<br />

Im Interesse einer klaren Darstellung werden in der bilanz und in der gewinn- und verlustrechnung<br />

einzelne Posten zusammengefasst. Diese Posten sind im anhang gesondert erläutert.<br />

Der ausweis der einzelnen Posten der bilanz und der gewinn- und verlustrechnung<br />

wurde in Form und Inhalt entsprechend den konzerneinheitlichen Erfordernissen in verbund<br />

vorgenommen.


JAhresAbschLUss 63<br />

Posten der bilanz und der gewinn- und verlustrechnung, die weder im geschäftsjahr noch<br />

im vorjahr einen betrag aufwiesen, wurden gemäß § 223 (7) ugb nicht angeführt. Die<br />

Postenbezeichnungen wurden gemäß § 223 (4) ugb auf die tatsächlichen Inhalte verkürzt<br />

bzw. erweitert, soweit dies zur aufstellung eines klaren und übersichtlichen Jahresabschlusses<br />

zweckmäßig erschien.<br />

Werden im vergleich zum vorjahr Änderungen im ausweis vorgenommen, so werden<br />

grundsätzlich die vorjahresbeträge gemäß § 223 (2) ugb angepasst.<br />

Erläuterungen zu Aktiva<br />

A. Anlagevermögen<br />

Details siehe gesonderte aufstellung „Entwicklung des anlagevermögens“.<br />

(1) i. immaterielle Vermögensgegenstände. Der restbuchwert der von verbundenen unternehmen<br />

erworbenen benützungsrechte an anlagen beträgt 2.578,0 Tsd. € (vorjahr: 2.864,5 Tsd. €).<br />

(2) iii. finanzanlagen. Die angaben gemäß § 238 Z 2 ugb sind in einer gesonderten aufstellung<br />

„angaben zu den beteiligungen gemäß § 238 Z 2 ugb“ dargestellt.<br />

ausleihungen an verbundene unternehmen: Details siehe gesonderte aufstellung „Fristigkeitenspiegel“.<br />

Wertpapiere (Wertrechte) des anlagevermögens: Diese bestehen überwiegend<br />

aus österreichischen Investmentfondsanteilen und anleihen. Die Wertpapiere des anlagevermögens<br />

sind in Höhe von 55.331,3 Tsd. € (vorjahr: 94.206,1 Tsd. €) zur Sicherheit für den<br />

Stromhandel verpfändet. Die unterlassenen Zuschreibungen gemäß § 208 (3) ugb betragen<br />

1.369,1 Tsd. € (vorjahr: 7.265,0 Tsd. €).<br />

B. Umlaufvermögen<br />

(3) i. Vorräte in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

noch nicht abrechenbare Leistungen 72,0 87,5<br />

(4) ii. forderungen und sonstige Vermögensgegenstände. Details siehe gesonderte aufstellung<br />

„Fristigkeitenspiegel“.<br />

In den Forderungen gegenüber verbundenen unternehmen betreffen 3.914,2 Tsd. € (vorjahr:<br />

96,9 Tsd. €) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Forderungen gegenüber unternehmen,<br />

mit denen ein beteiligungsverhältnis besteht, betreffen Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen.


64<br />

in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände<br />

Stromhandelsgeschäfte 82.552,1 143.393,4<br />

geleistete Anzahlungen 10.009,6 1,4<br />

Kautionen Stromgeschäft 3.507,8 3.222,9<br />

Zinsabgrenzungen und Provisionen aus Anleihen und Darlehen 2.355,8 4.169,7<br />

Finanzämter 39,3 58,3<br />

Personalverrechnung 29,5 46,6<br />

Emissionszertifikatehandel 9,9 321,3<br />

Verrechnung Joint Venture 0,0 7.000,0<br />

Finanzierungsbeiträge 0,0 41,1<br />

sonstige 382,0 449,8<br />

98.886,0 158.704,5<br />

(5) iii. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Kassenbestand 2,4 3,8<br />

Guthaben bei Kreditinstituten 769,9 1.921,5<br />

772,3 1.925,3<br />

(6) C. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Aktive Steuerlatenz 32.887,9 76.918,8<br />

Strombezugsakontierungen 28.394,5 28.026,0<br />

Grenzkapazitätsauktionen 1.034,1 942,0<br />

Disagio, Begebungskosten und Kursdifferenzen<br />

bei Anleihen und langfristigen Krediten 1.022,8 1.073,6<br />

sonstige 54.895,1 56.218,1<br />

118.234,4 163.178,5<br />

Die aktive Steuerlatenz resultiert aus unterschieden zwischen den unternehmensrecht -<br />

lichen und steuerlichen Ereignissen bei Posten, deren aufwandsbelastung erst in Zukunft<br />

steuerlich verrechenbar sein wird. Der berechnung wurde ein Steuersatz von 25 % zugrunde<br />

gelegt.


JAhresAbschLUss 65<br />

(7) Rückgriffsrechte<br />

Die rückgriffsrechte betragen insgesamt 3.884.274,7 Tsd. € (vorjahr: 3.847.319,2 Tsd. €). neben<br />

den rückgriffsrechten gegenüber Konzernunternehmen bestehen vorwiegend rückgriffsrechte<br />

gegenüber Finanzinstituten, Landesgesellschaften und gebietskörperschaften aus den<br />

bei der vErbunD Hydro Power ag abgeschlossenen Cross-border-Leasing-Transaktionen in<br />

Höhe von 461.410,1 Tsd. € (vorjahr: 785.520,2 Tsd. €).<br />

Siehe auch Erläuterungen 16, Eventualverbindlichkeiten.<br />

Erläuterungen zu Passiva<br />

A. Eigenkapital<br />

(8) i. Grundkapital. Zum bilanzstichtag befinden sich 347.415.686 aktien (vorjahr: 308.200.000<br />

aktien) im umlauf. In der außerordentlichen Hauptversammlung vom 24.9.<strong>2010</strong> wurde eine<br />

Kapitalerhöhung in Höhe von 1.000.000,0 Tsd. € beschlossen. Die ausgabe von 39.215.686<br />

aktien erfolgte im november <strong>2010</strong>.<br />

Zusammensetzung Stück Anteil<br />

Inhaberaktien Kategorie A 170.233.686 49 %<br />

Namensaktien Kategorie B 177.182.000 51 %<br />

beurkundet durch Zwischenschein zugunsten<br />

der Republik Österreich (hinterlegt beim<br />

Bundesministerium für Finanzen)<br />

347.415.686 100 %<br />

(10) iii. Gewinnrücklagen in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

gesetzliche Rücklage 19.884,0 19.884,0<br />

freie Rücklagen 1.276.268,0 1.113.569,6<br />

1.296.152,0 1.133.453,6<br />

Die gebundenen Kapitalrücklagen und die gesetzliche gewinnrücklage ergeben in Summe<br />

991.604,3 Tsd. €, das sind mehr als 10 % des grundkapitals.


66<br />

(11) iV. bilanzgewinn in Tsd. €<br />

zum 31.12.2009 385.250,0<br />

Ausschüttung –385.250,0<br />

Gewinnvortrag 0,0<br />

Jahresüberschuss 352.608.7<br />

Rücklagenveränderungen –161.530,1<br />

zum 31.12.<strong>2010</strong> 191.078,6<br />

(12) B. Unversteuerte Rücklagen<br />

Details siehe gesonderte aufstellung „Entwicklung der unversteuerten rücklagen“.<br />

Die veränderung unversteuerter rücklagen in der unternehmensgruppe (i.S.d. § 9 (8) KStg)<br />

führte zu einer Steuerentlastung in Höhe von 15.839,4 Tsd. € (vorjahr: 13.229,0 Tsd. €).<br />

(13) C. Rückstellungen<br />

(1) rückstellungen für Abfertigungen in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Deckungskapital aufgrund versicherungsmathematischer Berechnung 6.985,2 7.729,7<br />

versteuerter Teil der Rückstellungen 6.985,2 7.729,7<br />

Im Jahr 2002 wurde die rückstellung gemäß § 14 EStg auf eine als versteuert geltende rücklage<br />

steuerfrei übertragen (§ 124b Z 68 EStg).<br />

(2) rückstellungen für Pensionen in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Pensionsrückstellung 27.551,6 28.579,8<br />

davon pensionsähnliche Verpflichtungen 4.988,2 5.010,5<br />

Die nicht realisierten versicherungsmathematischen verluste aus der anwendung der<br />

Korridormethode betragen zum bilanzstichtag 3.526,3 Tsd. € (vorjahr: verlust 4.348,6 Tsd. €).<br />

(3) steuerrückstellungen in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Körperschaftsteuer (inklusive Vorperioden) 49.248,8 151.154,6


JAhresAbschLUss 67<br />

(4) sonstige rückstellungen in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen 17.218,9 6.803,5<br />

Strom-/Netzbezug 14.513,6 26.829,2<br />

Drohverluste Stromgeschäfte 5.166,5 7.499,7<br />

Zinsen für erhaltene Anzahlungen 0,0 871,7<br />

36.899,0 42.004,1<br />

In den rückstellungen betreffen 0,0 Tsd. € (vorjahr: 0,0 Tsd. €) verbundene unternehmen.<br />

in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

sonstige personalbezogene Rückstellungen<br />

nicht konsumierte Urlaube 2.401,6 2.532,5<br />

Prämien 2.978,9 3.967,1<br />

Urlaubszuschüsse 644,9 721,3<br />

Zeitguthaben 218,4 231,9<br />

Vorpensionen 198,4 553,6<br />

sonstige 82,7 74,7<br />

6.524,9 8.081,1<br />

(14) D. Verbindlichkeiten<br />

Details siehe gesonderte aufstellung „Fristigkeitenspiegel“.<br />

In den verbindlichkeiten gegenüber verbundenen unternehmen betreffen 1.424.311,5 Tsd. €<br />

(vorjahr: 1.424.211,5 Tsd. €) Finanzverbindlichkeiten sowie 199,8 Tsd. € (vorjahr: 5.054,3 Tsd. €)<br />

verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.<br />

in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

sonstige Verbindlichkeiten<br />

langfristige Stromlieferverpflichtung 472.316,8 465.008,5<br />

aus Steuern 21.195,1 20.953,3<br />

Personalverrechnung 523,9 615,2<br />

im Rahmen der sozialen Sicherheit 270,7 308,5<br />

erhaltene Zahlungen aus dem bewerteten Stromgeschäft 113,1 111,4<br />

sonstige 1.192,0 1.388,4<br />

495.611,6 488.385,3


68<br />

(15) E. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Garantieentgelte verbundene Unternehmen 7.396,5 7.269,7<br />

aus dem Stromgeschäft 151,3 2.518,5<br />

sonstige Garantieentgelte 75,1 0,0<br />

7.622,9 9.788,2<br />

(16) Eventualverbindlichkeiten<br />

bei den unter dem bilanzstrich ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten handelt es sich<br />

um bürgschaften für sonstige anleihen und Kredite einschließlich der erforderlichen Zinsenabgrenzungen<br />

sowie um sonstige Haftungsübernahmen exklusive der Eventualverbindlichkeiten<br />

in Zusammenhang mit Cross-border-Leasing-Transaktio nen in Höhe von insgesamt<br />

3.084.013,9 Tsd. € (vorjahr: 2.689.111,6 Tsd. €), von denen 2.491.663,1 Tsd. € (vorjahr:<br />

2.261.846,5 Tsd. €) verbundene unternehmen und 2.793,0 Tsd. € (vorjahr: 2.594,1 Tsd. €)<br />

unternehmen, mit denen ein beteiligungsverhältnis besteht, betreffen. Diesen Eventualverbindlichkeiten<br />

stehen rückgriffsrechte in gleicher Höhe gegenüber.<br />

Die Tochtergesellschaft vErbunD Hydro Power ag hat in den geschäftsjahren 1999<br />

bis 2001 mehrere Cross-border-Leasing-Transaktionen abgeschlossen. Die in der bilanz der<br />

vErbunD Hydro Power ag ausgewiesenen Werte notieren zur gänze in uS-Dollar. Mit ausnahme<br />

einer Transaktion war eine vollständige bilanzielle Deckung der verpflichtungen<br />

durch die entsprechende anschaffung von Wertpapieren oder durch ausleihungen an Finanzinstitutionen<br />

gegeben. Für eine in 2001 abgeschlossene Transaktion wurde vorerst keine<br />

Deckung herbeigeführt, die zugeflossenen Mittel wurden zur gänze als Finanzierungsmittel<br />

verwendet. um das Fremdwährungsrisiko aus dieser Transaktion zu vermeiden wurden entsprechende<br />

Sicherungsgeschäfte abgeschlossen.<br />

beginnend im Jahr 2009 und in der berichtsperiode <strong>2010</strong> wurden, auch im Zuge der Finanzmarktkrise,<br />

rund 85 % des ursprünglichen volumens der Transaktionen wieder aufgelöst. Die<br />

letzte noch verbleibende Transaktion hat eine bilanzexterne Finanzierungsstruktur. Die auflösung<br />

der Transaktionen erfolgte zum Teil als vollständige auflösung, das heißt es wurden auch<br />

alle dazugehörigen verbindlichkeiten getilgt. Zum Teil erfolgten auch partielle auflösungen,<br />

bei denen die Transaktionen mit den Investoren und die dazugehörigen a-Loans rückgeführt,<br />

die bestehenden b-Loans sowie die entsprechenden veranlagungen aber von vErbunD Hydro<br />

Power ag fortgeführt werden.<br />

Die vErbunD ag hat im Zusammenhang mit diesen Cross-border-Leasing-Transaktionen<br />

garantieerklärungen für vErbunD Hydro Power ag abgegeben, welche im Wesentlichen für<br />

die nicht aufgelöste Transaktion sowie für die an vErbunD Hydro Power ag übertragenen<br />

verbindlichkeiten weiterhin in Höhe von insgesamt 800.260,8 Tsd. € (vorjahr: 1.158.207,7 Tsd.<br />

€) bestehen. von den rückgriffsrechten gegen die Hauptschuldner sind 461.410,1 Tsd. € (vorjahr:<br />

785.520,2 Tsd. €) durch rückhaftungen von Finanzinstituten, Landesgesellschaften und


JAhresAbschLUss 69<br />

gebietskörperschaften (aus gewährträgerhaftung) gesichert. Diese rückhaftungen sind unter<br />

den gesamten rückgriffsrechten (siehe Erläuterung 7) ausgewiesen. als Eventualverbindlichkeiten<br />

aus Cross-border-Leasing-Transaktionen nach abzug dieser rückhaftungen verbleiben<br />

somit insgesamt 338.850,8 Tsd. € (vorjahr: 372.687,4 Tsd €).<br />

Im Zuge der umstrukturierungen des Telekombereichs in verbund wurden Haftungen<br />

gegenüber der tele.ring Telekom Service gmbH und der KELag-Kärntner Elektrizitäts-aktiengesellschaft<br />

übernommen.<br />

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(17) 1. Umsatzerlöse in Tsd. €<br />

Erlöse aus Stromlieferungen <strong>2010</strong> 2009<br />

Inland 1 Energieversorgungsunternehmen 1.361.433,4 1.213.116,3<br />

Industrie- und Endkunden 199.058,2 188.111,3<br />

sonstige Kunden 48.284,9 44.263,6<br />

1.608.776,5 1.445.491,2<br />

EU Energieversorgungsunternehmen 420.901,0 424.865,6<br />

Industrie- und Endkunden 122.081,8 83.694,4<br />

sonstige Kunden 849.178,8 1.191.784,3<br />

1.392.161,6 1.700.344,3<br />

Drittländer Energieversorgungsunternehmen 58,3 0,0<br />

sonstige Kunden 15.779,8 11.195,6<br />

15.838,1 11.195,6<br />

3.016.776,1 3.157.031,1<br />

Netztarifverrechnung; Benützungs- und Betriebsführungsentgelte 2.780,2 2.659,2<br />

sonstige Erlöse (inkl. Emissionszertifikate und Gashandel) 21.453,4 21.635,3<br />

3.041.009,7 3.181.325,6<br />

1 davon aus weiterverrechneten Netzgebühren 78.225,7 Tsd. € (Vorjahr: 63.201,8 Tsd. €)


70<br />

(18) 3. sonstige betriebliche erträge in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen<br />

mit Ausnahme der Finanzanlagen 1.953,6 21,0<br />

b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 1.035,9 342,5<br />

c) übrige 32.529,9 32.091,0<br />

35.519,4 32.454,5<br />

(19) 6. Personalaufwand in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

a) Gehälter 19.058,6 19.754,8<br />

b) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen<br />

an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen<br />

Abfertigungszahlungen 235,7 1.041,8<br />

Beitragszahlungen Mitarbeitervorsorgekasse 356,5 106,9<br />

Veränderung der Abfertigungsrückstellung –744,5 32,1<br />

Aufwendungen/Erträge Übernahmen/Übertritte Konzern 557,3 –26,4<br />

405,0 1.154,4<br />

c) Aufwendungen für Altersversorgung<br />

Vorpensionen und Pensionszahlungen 2.907,2 3.335,4<br />

Veränderung der Rückstellungen für Pensionen<br />

und pensionsähnliche Verpflichtungen –1.028,2 –1.010,6<br />

Aufwendungen/Erträge Übernahmen/Übertritte Konzern 284,8 –14,5<br />

Veränderung der Rückstellungen für Vorpensionen –355,2 –336,5<br />

Pensionskassenbeiträge (einschließlich Nachschussverpflichtung) 972,5 2.152,4<br />

2.781,1 4.126,2<br />

d) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben<br />

sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 3.671,5 3.732,3<br />

e) sonstige Sozialaufwendungen 242,5 218,0<br />

26.158,7 28.985,7<br />

Die Zinsen im Personalaufwand für langfristige Personalrückstellungen betragen 2.506,7 Tsd. €<br />

(vorjahr: 2.485,7 Tsd. €).


JAhresAbschLUss 71<br />

(20) 7. Abschreibungen in Tsd. €<br />

a) Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

planmäßige Abschreibungen 3.007,7 3.756,0<br />

außerplanmäßige Abschreibungen 137,1 0,0<br />

Sofortabschreibung geringwertiger Vermögensgegenstände<br />

gemäß § 13 EStG 42,3 45,9<br />

3.187,1 3.801,9<br />

(21) 8. sonstige betriebliche Aufwendungen in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern<br />

vom Einkommen (Z 18) fallen 11.868,0 46,1<br />

b) übrige<br />

Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 19.832,5 7.757,2<br />

übriger Verwaltungsaufwand für Administration 15.447,5 12.811,1<br />

Werbungs- und Markterschließungskosten 13.622,1 11.875,3<br />

Kostenerstattung für Dienstleistungen 4.097,9 4.268,0<br />

IT-Support, EDV 3.521,6 3.155,5<br />

Betriebskosten für Baulichkeiten, Mieten und Leasing 2.544,8 2.409,2<br />

Mitgliedsbeiträge 1.360,7 1.231,8<br />

Aushilfsarbeiten und Personalabstellungen 1.252,2 1.287,2<br />

Telekomleistungen, Datendienste 1.123,1 1.128,8<br />

Aus- und Weiterbildung 736,4 797,5<br />

sonstige Aufwendungen 13.845,5 11.503,4<br />

77.384,3 58.225,0<br />

89.252,3 58.271,1


72<br />

(22) 16. finanzergebnis in Tsd. €<br />

Erträge aus Beteiligungen<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

aus verbundenen Unternehmen 355.777,3 403.483,9<br />

davon aus Gewinngemeinschaften 42.902,7 47.594,9<br />

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen<br />

des Finanzanlagevermögens<br />

aus verbundenen Unternehmen 15.876,7 16.528,2<br />

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

aus verbundenen Unternehmen 17.646,6 12.850,5<br />

Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen<br />

Abgang von Anteilen an verbundenen Unternehmen 3,4 228,6<br />

Aufwendungen aus Finanzanlagen<br />

aus verbundenen Unternehmen 32.921,8 24.827,2<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

aus verbundenen Unternehmen 69.480,7 47.264,9<br />

(23) 18. steuern vom einkommen in Tsd. €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Steuern vom Einkommen der Unternehmensgruppe 116.478,5 224.403,3<br />

davon an Gruppenmitglieder weiterbelastet –135.238,8 –195.840,9<br />

Nachträge/Gutschriften aus Vorperioden –1.121,3 –490,3<br />

latente Steuern 44.030,9 4.006,2<br />

Steuern vom Einkommen 24.149,3 32.078,3<br />

III. Sonstige Angaben<br />

1. Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen<br />

in Tsd. €<br />

Gesamtverpflichtung 2011 2011–2015<br />

wesentliche Posten:<br />

Miet- und Leasingverträge, Versicherungen 1 861,9 3.729,5<br />

Bestellobligo 5.807,9 5.224,8 5.689,7<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1 8,2 39,9<br />

1 Die Gesamtverpflichtung ist aufgrund unbestimmter Vertragsdauer betragsmäßig nicht ermittelbar.


JAhresAbschLUss 73<br />

Mit der Ennskraftwerke aktiengesellschaft besteht ein Strombereitstellungsvertrag, wonach<br />

die in deren Kraftwerken erzeugte Energie abzüglich der Strombezugsrechte anderer beteiligter<br />

Partner an die vErbunD ag gegen Ersatz der buchmäßigen aufwendungen zuzüglich<br />

einer angemessenen verzinsung des Eigenkapitals zu liefern ist.<br />

Mit der Österreichisch-bayerische Kraftwerke aktiengesellschaft und der Donaukraftwerk<br />

Jochenstein aktiengesellschaft bestehen Stromlieferungsverträge, wonach die Hälfte der in<br />

deren Kraftwerken erzeugten Energie an die vErbunD ag gegen Ersatz der buchmäßigen<br />

aufwendungen zuzüglich einer angemessenen verzinsung des Eigenkapitals zu liefern ist.<br />

gemäß einem Stromlieferungsvertrag ist die E.On Wasserkraft gmbH verpflichtet, die<br />

Hälfte der erzeugten Energie der Kraftwerke Ering und Obernberg der vErbunD ag zu den<br />

um den vereinbarten gewinnzuschlag erhöhten Selbstkosten zu liefern.<br />

Mit der vErbunD Management Service gmbH besteht ein vertrag für die verrechnung von<br />

Dienstleistungen in den bereichen Informatik, versicherung, beschaffung, Finanzbuch -<br />

haltung, Personalverrechnung sowie administrative Services.<br />

Mit der vErbunD Finanzierungsservice gmbH besteht ein vertrag für die verrechnung von<br />

Dienstleistungen bezüglich Zahlungsverkehr-abwicklung und Cash Management.<br />

Im bereich Stromvertrieb und -handel bestehen auftragsverträge mit der vErbunD Trading<br />

ag und der vErbunD Sales gmbH.<br />

aufgrund von betriebsvereinbarungen und verträgen besteht die verpflichtung, an Mitarbeiter<br />

unter bestimmten voraussetzungen nach deren Eintreten in den ruhestand Pensionszahlungen<br />

zu leisten. Soweit diese Pensionsverpflichtungen durch die bav Pensionskassen<br />

ag zu erfüllen sind, besteht eine nachschussverpflichtung von Seiten des arbeitgebers. aufgrund<br />

der Entwicklung auf den Finanzmärkten wurde von der bav Pensionskassen ag zur<br />

abdeckung leistungsorientierter Pensionsverpflichtungen eine nachschussverpflichtung in<br />

Höhe von 0,0 Tsd. € (vorjahr: 0,0 Tsd. €) gemeldet.<br />

Zum bilanzstichtag hatten sieben Dienstnehmer einen Treuebrief, der einen erhöhten Kündigungsschutz<br />

bietet. voraussetzung dafür war eine 20-jährige Tätigkeit in verbund und die<br />

vollendung des 45. Lebensjahres.<br />

Es bestehen keine offenen Einzahlungsverpflichtungen im beteiligungsbereich (vorjahr:<br />

0,0 Tsd. €).<br />

2. Angaben zu Finanzinstrumenten<br />

Finanzbereich<br />

Im Zusammenhang mit Strom-Transitgeschäften bzw. der versteigerung von grenzkapa -<br />

zitäten wurden zur absicherung des Wechselkursänderungs-risikos aus dem ungarischen<br />

Forint-bereich mehrere Devisentermingeschäfte über insgesamt 1.871,4 Mio. HuF (vorjahr:<br />

642,9 Mio. HuF) abgeschlossen. Die Stichtagsbewertung dieser geschäfte ergab zum<br />

31.12.<strong>2010</strong> einen positiven Marktwert in Höhe von insgesamt 0,1 Mio. € (vorjahr: 0,1 Mio. €),<br />

welche nach dem imparitätischen realisationsprinzip nicht erfolgswirksam verbucht wurden.


74<br />

Stromgeschäft<br />

Die derivativen Finanzinstrumente (Stromfutures und Stromforwards) aus dem Stromgeschäft<br />

setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. €<br />

Trading Zeitwerte Zeitwerte Zeitwerte<br />

positive negative netto<br />

Futures 0,7 0,6 0,1<br />

Forwards 276,6 274,1 2,5<br />

Total vor Netting 277,3 274,7 2,6<br />

in Mio. €<br />

Sales Zeitwerte Zeitwerte Zeitwerte<br />

positive negative netto<br />

Futures 85,8 112,6 –26,8<br />

Forwards 1 197,6 197,3 0,3<br />

Total vor Netting 283,4 309,9 –26,5<br />

in Mio. €<br />

Gesamt Zeitwerte Zeitwerte 2 Zeitwerte<br />

positive negative netto<br />

Futures 86,5 113,2 –26,7<br />

Forwards 474,2 471,4 2,8<br />

Total vor Netting 560,7 584,6 –23,9<br />

Berücksichtigung der Nettingverträge 3 –469,6 –469,6 0,0<br />

91,1 115,0 –23,9<br />

1 In den Zeitwerten der positiven Forwards betreffen 0,7 Mio. € und in denen der negativen Forwards 0,0 Mio. € verbundene<br />

Unternehmen. // 2 Der positive Zeitwert in Höhe von 2,6 Mio. € für die Jahresportfolios 2011 bis 2013 kommt in der Bilanz nicht<br />

zum Ansatz. Dem negativen Zeitwert in Höhe von 26,5 Mio. € stehen positiv bewertete Grundgeschäfte in selber Höhe gegenüber,<br />

mit denen eine Bewertungseinheit gebildet wurde. // 3 Liegt für eine Gegenpartei ein Rahmenvertrag mit Nettingklausel vor, so<br />

werden für diese Gegenpartei die positiven und negativen Zeitwerte der Transaktionen für die Zwecke der Rechnungslegung saldiert.<br />

Die derivativen Finanzinstrumente (Stromfutures und Stromforwards) aus dem Stromgeschäft<br />

setzten sich im vorjahr wie folgt zusammen:<br />

in Mio. €<br />

Trading Zeitwerte Zeitwerte Zeitwerte<br />

positive negative netto<br />

Futures 1,0 1,7 – 0,7<br />

Forwards 522,7 513,0 9,7<br />

Total vor Netting 523,7 514,7 9,0


JAhresAbschLUss 75<br />

in Mio. €<br />

Sales Zeitwerte Zeitwerte Zeitwerte<br />

positive negative netto<br />

Futures 198,9 255,2 –56,3<br />

Forwards 1 477,5 287,1 190,4<br />

Total vor Netting 676,4 542,3 134,1<br />

in Mio. €<br />

Gesamt Zeitwerte Zeitwerte 2 Zeitwerte<br />

positive negative netto<br />

Futures 199,9 256,9 –57,0<br />

Forwards 1.000,2 800,1 200,1<br />

Total vor Netting 1.200,1 1.057,0 143,1<br />

Berücksichtigung der Nettingverträge 3 –836,4 –836,4 0,0<br />

363,7 220,6 143,1<br />

1 In den Zeitwerten der positiven Forwards betreffen 31,6 Mio. € und in denen der negativen Forwards 0,0 Mio. € verbundene<br />

Unternehmen. // 2 Der positive Zeitwert in Höhe von 143,1 Mio. € für die Jahresportfolios <strong>2010</strong> bis 2012 kommt in der Bilanz nicht<br />

zum Ansatz. // 3 Liegt für eine Gegenpartei ein Rahmenvertrag mit Nettingklausel vor, so werden für diese Gegenpartei die positiven<br />

und negativen Zeitwerte der Transaktionen für die Zwecke der Rechnungslegung saldiert.<br />

Emissionszertifikate<br />

Zum Stichtag bestanden keine derivativen Finanzinstrumente (CO 2 -Futures und CO 2 -Forwards)<br />

aus dem Emissionshandel.<br />

Die derivativen Finanzinstrumente (CO 2 -Futures und CO 2 -Forwards) aus dem Emissionshandel<br />

des vorjahres setzten sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. €<br />

CO 2 Zeitwerte Zeitwerte Zeitwerte<br />

positive negative netto<br />

Futures 0,0 0,0 0,0<br />

Forwards 0,6 0,6 0,0<br />

Total vor Netting 0,6 0,6 0,0<br />

Berücksichtigung der Nettingverträge 1 0,6 0,6 0,0<br />

Total nach Netting 0,0 0,0 0,0<br />

1 Liegt für eine Gegenpartei ein Rahmenvertrag mit Nettingklausel vor, so werden für diese Gegenpartei die positiven und negativen<br />

Zeitwerte der Transaktionen für die Zwecke der Rechnungslegung saldiert.


76<br />

3. Personalstand<br />

Durchschnitt <strong>2010</strong> 2009<br />

Angestellte 178 187<br />

4. Aufwand für Abfertigungen und Pensionen<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Vorstandsmitglieder, ausgeschiedene Vorstandsmitglieder<br />

und deren Hinterbliebene 140,7 309,7<br />

andere Arbeitnehmer 3.135,5 4.970,9<br />

3.276,2 5.280,6<br />

Die betriebliche altersversorgung besteht für die Mitglieder des vorstandes im Wege einer<br />

beitragsorientierten Pensionskassenregelung. Im geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden für den vorstand<br />

Pensionskassenbeiträge in der Höhe von 115.714 € bezahlt (vorjahr: 135.850 € für vier vorstandsmitglieder).<br />

In bezug auf die ansprüche der vorstandsmitglieder bei beendigung ihrer Funktion kommen<br />

die gesetzlichen regelungen zur anwendung.<br />

Die aufwendungen für abfertigungen und altersversorgung (vergütung nach beendigung<br />

des vertragsverhältnisses) betrugen für den vorstand 42.891 € (vorjahr: 212.106 €) sowie für<br />

ehemalige Mitglieder des vorstandes und deren Hinterbliebene 97.792 € (vorjahr: 97.549 €).<br />

5. Organe der Gesellschaft<br />

Die angaben über die Organe der gesellschaft (vorstands- und aufsichtsratsmitglieder) sind<br />

vor dem Lagebericht angeführt.<br />

in €<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Dr. Johann Dr. Ulrike Baum- Mag. Christian<br />

Anzengruber Sereinig gartner-Gabitzer Kern (bis 7.6.<strong>2010</strong>)<br />

fixe<br />

Bezüge 609.951 581.051 399.587 268.708<br />

variable<br />

Bezüge 1 277.566 320.226 181.233 221.233<br />

1 Die Auszahlung der variablen Bezüge erfolgt immer zu Beginn des Folgejahres, da die Zielerreichung erst zum Jahresende<br />

ermittelt werden kann. Dargestellt sind daher die an alle Vorstandsmitglieder im Jahr <strong>2010</strong> ausbezahlten variablen Bezüge des<br />

Geschäftsjahres 2009. Bei Mag. Kern sind auch (anteilige) variable Bezüge für das Jahr <strong>2010</strong> in Höhe von 40.000 € enthalten, die<br />

vereinbarungsgemäß nach seinem Ausscheiden per 7.6.<strong>2010</strong> an ihn ausbezahlt wurden. Außerdem ist bei Mag. Kern eine Urlaubsersatzleistung<br />

in Höhe von 94.954 € enthalten.


JAhresAbschLUss 77<br />

Die bezüge der vier Mitglieder des vorstandes betrugen im Jahr <strong>2010</strong> insgesamt 2.859.553 €<br />

(vorjahr: 2.730.427 €).<br />

Die variablen bezüge sind erfolgsabhängig und mit einem bestimmten Prozentsatz der<br />

jeweiligen Fixbezüge limitiert. Im geschäftsjahr 2009 betrug dieser Prozentsatz maximal 50 %<br />

und 60 %. Die Höhe der erfolgsabhängigen bezugsbestandteile richtet sich nach dem grad der<br />

Erreichung von für das geschäftsjahr vereinbarten Zielen. Die Zielvereinbarung beruhte 2009<br />

zu 50 % auf der Erreichung des geplanten Konzernergebnisses und zu 50 % auf qualitativen<br />

(zum Teil mittelfristigen) Zielen (beispielsweise im bereich Forschung und Entwicklung sowie<br />

im strukturell-organisatorischen bereich). Die grundsätze für die Erfolgsbeteiligung des vorstandes<br />

waren gegenüber dem vorjahr unverändert.<br />

an Organe der Konzernleitung wurden keine Kredite oder vorschüsse ausbezahlt.<br />

an ausgeschiedene vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebene wurden 707.387 €<br />

(vorjahr: 722.204 €) für abfertigungen und Pensionen ausbezahlt.<br />

Die vergütungen der Mitglieder des aufsichtsrates betrugen insgesamt 212.779 € (vorjahr:<br />

203.560 €).<br />

vergütungsschema für aufsichtsratsmitglieder (gemäß regel 51 des Österreichischen Corporate<br />

governance Kodex):<br />

in €<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Vorsitzender 15.000 15.000<br />

Vorsitzender-Stellvertreter (zwei) 11.250 11.250<br />

Mitglieder 7.500 7.500<br />

Sitzungsgeld 400 400<br />

Diese regelung findet auch für den arbeitsausschuss des aufsichtsrates analog anwendung.<br />

6. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen<br />

Zustimmungspflichtige verträge mit aufsichtsratsmitgliedern bzw. mit unternehmen, die<br />

einzelnen Mitgliedern des aufsichtsrates nahestehen (gemäß regel 49 des Österreichischen<br />

Corporate governance Kodex):<br />

Im geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden die nachstehenden verträge mit aufsichtsratsmitgliedern<br />

bzw. unternehmen, die einzelnen Mitgliedern des aufsichtsrates nahestehen, abgeschlossen.<br />

Die Leistungen wurden für verschiedene Konzerngesellschaften in verbund erbracht. Die<br />

verträge wurden vom aufsichtsrat genehmigt:


78<br />

in Tsd. €<br />

Vertragspartner Gegenstand Wert<br />

Technische Universität Wien, Institut für Studie Stromversorgungsstrukturen und<br />

elektrische Anlagen und Energiewirtschaft 1 Pumpspeicherkraftwerke, Sicherheitsmonitoring,<br />

Energiewirtschaftstagung 31,4<br />

„smart technologies“ Management Beratungs- Lieferung und Wartung von Software<br />

und Beteiligungsgesellschaft m.b.H. 2<br />

für Austrian Power Grid <strong>AG</strong> und <strong>VERBUND</strong><br />

Management Service GmbH 383,0 3<br />

1 Das am 7.4.<strong>2010</strong> ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglied Dipl.-Ing. Dr. Günther Brauner ist Vorstand des Instituts für Elektrische<br />

Anlagen und Energiewirtschaft. // 2 Das am 7.4.<strong>2010</strong> ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglied Dipl.-Ing. Hansjörg Tengg ist geschäftsführender<br />

Gesellschafter der „smart technologies“ Management Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H. // 3 Erfasst ist der<br />

gesamte im Jahr <strong>2010</strong> beauftragte Bestellwert, im Jahr <strong>2010</strong> wurden Leistungen in Höhe von insgesamt 388,7 Tsd. € erbracht, zur<br />

Verrechnung gelangten 225,3 Tsd. € netto.<br />

7. Konzernbeziehungen<br />

Die vErbunD ag ist das konsolidierungspflichtige Mutterunternehmen von verbund.<br />

Mit der austrian Power grid ag, der vErbunD Telekom Service gmbH, der vErbunD<br />

Management Service gmbH, der vErbunD Trading ag, der vErbunD Sales gmbH und der<br />

vErbunD beteiligungsholding gmbH bestehen Ergebnisabführungsverträge.<br />

8. Unbundling<br />

verbund hat die bereits bestehende aufteilung in geschäftsfelder (formales unbundling) im<br />

geschäftsjahr 1999 durch ein rechtliches unbundling ergänzt, d.h. durch die weitere Errichtung<br />

von gesellschaftsrechtlich eigenständigen unternehmen mit getrennten geschäftsleitungen<br />

und rechnungswesen.<br />

geschäfte im Sinne des § 8 (2) ElWOg werden insbesondere mit folgenden gesellschaften<br />

getätigt:<br />

stromlieferungen vErbunD Hydro Power ag, vErbunD ermal Power gmbH & Co Kg,<br />

vErbunD-Innkraftwerke gmbH, Ennskraftwerke aktiengesellschaft, Österreichisch-bayerische<br />

Kraftwerke aktiengesellschaft, Donaukraftwerk Jochenstein aktiengesellschaft, KELag-<br />

Kärntner Elektrizitäts-aktiengesellschaft, STEWEag-STEg gmbH, austrian Power grid ag,<br />

Energie Klagenfurt gmbH, POWEO S.a.<br />

stromhandel/-vertrieb vErbunD Trading ag, vErbunD Sales gmbH, vErbunD Trading<br />

& Sales Deutschland gmbH, vErbunD-austrian Power Trading SL, trgovanje z električno<br />

energijo d.o.o., vErbunD Trading Hungary Kft, vErbunD Trading Czech republic s.r.o.,<br />

vErbunD Trading Slovakia s.r.o., vErbunD-austrian Power Trading EnErga Hellas Electricity<br />

Supply and Trade S.a., vErbunD International gmbH<br />

Netzdienstleistungen austrian Power grid ag<br />

telekommunikation vErbunD Telekom Service gmbH<br />

Dienstleistungen vErbunD Management Service gmbH, austrian Power grid ag<br />

finanzierung vErbunD Finanzierungsservice gmbH, vErbunD International Finance b.v.<br />

Personalabstellungen vErbunD Trading ag, vErbunD International gmbH


JAhresAbschLUss 79<br />

9. Angaben gem. § 45a (10) Elektrizitätswirtschafts-und-organisationsgesetz<br />

Ergebnis der Stromkennzeichnungsdokumentation Anteil <strong>2010</strong><br />

kWh<br />

Wasserkraft 100,0 % 992.383.000<br />

Summe der in Österreich an Endkunden für deren 100,0 % 992.383.000<br />

eigene Verwendung abgegebenen Strommenge<br />

Umweltauswirkung der Stromproduktion Anteil <strong>2010</strong><br />

g/kWh<br />

Radioaktiver Abfall 0,0<br />

CO 2 -Emissionen 0,0<br />

Wien, am 1.2.2011<br />

Der vorstand<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber e.h.<br />

Generaldirektor<br />

Vorsitzender<br />

Dr. Johann Sereinig e.h.<br />

Generaldirektor-stv.<br />

stv. Vorsitzender<br />

Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer e.h.<br />

Vorstandsdirektorin<br />

Mitglied


80<br />

angaben zu den beteiligungen<br />

gemäß § 238 Z 2 ugb<br />

verbundene Unternehmen<br />

konsolidiert 2<br />

in Tsd. €<br />

Sitz Kapitalanteil letzter (+) Jahresüber- Eigenin<br />

% per Jahres- (–) schuss/ kapital 1<br />

31.12.<strong>2010</strong> abschluss -fehlbetrag<br />

Austrian Power Grid <strong>AG</strong> Wien 100,00 <strong>2010</strong> + 34.783,4 3 254.427,7<br />

<strong>VERBUND</strong> Telekom<br />

Service GmbH Wien 100,00 <strong>2010</strong> + 6.880,0 3 2.164,6<br />

<strong>VERBUND</strong> International<br />

Amster-<br />

Finance B.V. dam 100,00 <strong>2010</strong> + 1.776,6 5.293,3<br />

<strong>VERBUND</strong> Trading <strong>AG</strong> Wien 100,00 <strong>2010</strong> + 1.158,1 3 1.709,0<br />

<strong>VERBUND</strong> Management<br />

Service GmbH Wien 100,00 <strong>2010</strong> + 9.521,9 3 29.516,5<br />

<strong>VERBUND</strong> Power Sales GmbH Wien 100,00 <strong>2010</strong> + 4.855,2 3 7.351,9<br />

<strong>VERBUND</strong> Beteiligungsholding<br />

GmbH Wien 100,00 <strong>2010</strong> - 44.304,9 3 1.048.693,8<br />

<strong>VERBUND</strong>-Innkraftwerke GmbH Töging 94,90 <strong>2010</strong> + 32.321,3 433.786,8<br />

<strong>VERBUND</strong> Hydro Power <strong>AG</strong> Wien 80,33 <strong>2010</strong> + 419.407,2 1.171.511,2<br />

<strong>VERBUND</strong> Thermal Power GmbH Graz 59,49 <strong>2010</strong> + 1.049,5 1.436,3<br />

<strong>VERBUND</strong> Thermal Power<br />

GmbH & Co KG Graz 55,65 <strong>2010</strong> + 3.070,2 103.855,6<br />

verbundene Unternehmen<br />

nicht konsolidiert<br />

<strong>VERBUND</strong> Mobile Power<br />

Region GmbH 4 Wien 75,10 – – 35,0<br />

Energie Austria GmbH Wien 68,75 2009 – 4,0 49,4<br />

assoziierte Unternehmen<br />

Österreichisch-Bayerische<br />

Kraftwerke Aktiengesellschaft 5 Simbach 50,00 2009 + 3.272,0 51.361,0<br />

Ennskraftwerke<br />

Aktiengesellschaft 5 Steyr 50,00 2009 + 881,5 13.905,6<br />

Donaukraftwerk Jochenstein<br />

Aktiengesellschaft 5 Passau 50,00 2009 + 818,0 13.516,0<br />

Gemeinschaftskraftwerk<br />

Inn GmbH Landeck 50,00 2009 + 4,9 218,5<br />

Energie Klagenfurt GmbH 5 Klagenfurt 49,00 2009 + 2.625,8 66.583,4<br />

KEL<strong>AG</strong>-Kärntner Elektrizitäts-<br />

Aktiengesellschaft 5 Klagenfurt 35,13 2009 + 20.009,4 473.021,7<br />

STEWE<strong>AG</strong>-STEG GmbH 5 Graz 34,57 2009 + 45.565,9 348.733,7<br />

1 Eigenkapitalbegriff entsprechend § 224 (3) 3 lit. a UGB oder lokalem Recht // 2 Vollkonsolidierung gemäß § 253–261 UGB //<br />

3 mit der Gesellschaft besteht ein Ergebnisübernahmevertrag. // 4 Gründung im Jahr <strong>2010</strong> // 5 Konsolidierung at equity gemäß § 263–264 UGB


<strong>Geschäftsbericht</strong> Bestätigungsvermerk 81<br />

bestätigungsvermerk<br />

Bericht zum Jahresabschluss<br />

Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der vErbunD ag, Wien, für das geschäftsjahr<br />

vom 1.1.<strong>2010</strong> bis zum 31.12.<strong>2010</strong> unter Einbeziehung der buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss<br />

umfasst die bilanz zum 31.12.<strong>2010</strong>, die gewinn- und verlustrechnung für das am<br />

31.12.<strong>2010</strong> endende geschäftsjahr sowie den anhang.<br />

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den<br />

Jahresabschluss und für die Buchführung<br />

Die gesetzlichen vertreter der gesellschaft sind für die buchführung sowie für die aufstellung<br />

und den Inhalt eines Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues bild der<br />

vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen<br />

unternehmensrechtlichen vorschriften vermittelt. Diese verantwortung beinhaltet:<br />

gestaltung, umsetzung und aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses<br />

für die aufstellung des Jahresabschlusses und die vermittlung eines möglichst getreuen bildes<br />

der vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gesellschaft von bedeutung ist, damit dieser frei<br />

von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten<br />

Fehlern; die auswahl und anwendung geeigneter bilanzierungs- und bewertungsmethoden;<br />

die vornahme von Schätzungen, die unter berücksichtigung der gegebenen rahmenbedingungen<br />

angemessen erscheinen.<br />

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung<br />

von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung<br />

unsere verantwortung besteht in der abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss<br />

auf der grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter beachtung der in Österreich<br />

geltenden gesetzlichen vorschriften und grundsätze ordnungsgemäßer abschlussprüfung<br />

durchgeführt. Diese grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die<br />

Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein urteil<br />

darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von<br />

Prüfungsnachweisen hinsichtlich der beträge und sonstigen angaben im Jahresabschluss. Die<br />

auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des abschlussprüfers<br />

unter berücksichtigung seiner Einschätzung des risikos eines auftretens wesentlicher Fehldarstellungen,<br />

sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. bei der vornahme<br />

dieser risikoeinschätzung berücksichtigt der abschlussprüfer das interne Kontrollsystem,<br />

soweit es für die aufstellung des Jahresabschlusses und die vermittlung eines möglichst<br />

getreuen bildes der vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gesellschaft von bedeutung ist,


82<br />

um unter berücksichtigung der rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen,<br />

nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der<br />

gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die beurteilung der angemessenheit der<br />

angewandten bilanzierungs- und bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen vertretern<br />

vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der gesamtaussage<br />

des Jahresabschlusses.<br />

Wir sind der auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt<br />

haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere grundlage für unser Prüfungsurteil<br />

darstellt.<br />

Prüfungsurteil<br />

unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />

Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer beurteilung den gesetzlichen<br />

vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues bild der vermögens- und Finanzlage<br />

der vErbunD ag zum 31.12.<strong>2010</strong> sowie der Ertragslage der gesellschaft für das geschäftsjahr<br />

vom 1.1.<strong>2010</strong> bis zum 31.12.<strong>2010</strong> in Übereinstimmung mit den österreichischen grundsätzen<br />

ordnungsmäßiger buchführung.<br />

iii<br />

Die Veröffentlichung oder<br />

Weitergabe des Jahresabschlusses<br />

mit unserem<br />

Bestätigungsvermerk darf<br />

nur in der von uns bestätigten<br />

Fassung erfolgen. Dieser<br />

Bestätigungsvermerk<br />

bezieht sich ausschließlich<br />

auf den deutschsprachigen<br />

und vollständigen Jahresabschluss<br />

samt Lagebericht.<br />

Für abweichende<br />

Fassungen sind die Vorschriften<br />

des § 281 (2)<br />

UGB zu beachten.<br />

Aussagen zum Lagebericht<br />

Der Lagebericht ist aufgrund der gesetzlichen vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem<br />

Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen angaben im Lagebericht nicht eine falsche<br />

vorstellung von der Lage der gesellschaft erwecken. Der bestätigungsvermerk hat auch<br />

eine aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang<br />

steht und ob die angaben nach § 243a ugb zutreffen.<br />

Der Lagebericht steht nach unserer beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss. Die<br />

angaben gemäß § 243a ugb sind zutreffend.<br />

Wien, am 1.2.2011<br />

Deloitte audit Wirtschaftsprüfungs gmbH<br />

Mag. Gerhard Marterbauer e.h.<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Mag. Maximilian Schreyvogl e.h.<br />

Wirtschaftsprüfer


<strong>Geschäftsbericht</strong> Gewinnverwendungsvorschlag 83<br />

gewinnverwendungsvorschlag<br />

Der vorstand stellt den antrag (gemäß § 96 (1) aktg), zu Lasten des verteilungsfähigen bilanzgewinns<br />

des geschäftsjahres <strong>2010</strong> auf die 347.415.686 Stückaktien eine Dividende von 0,55 €<br />

pro aktie, das sind in Summe 191.078.627,30 €, auszuschütten.


84<br />

Stromkennzeichnungsdokumentation<br />

Dokumentation gem. § 45a (10)<br />

Elektrizitätswirtschafts-und-organisationsgesetz<br />

Ergebnis der Stromkennzeichnungsdokumentation Anteil <strong>2010</strong><br />

kWh<br />

Wasserkraft 100,0 % 992.383.000<br />

Summe der in Österreich an Endkunden für deren<br />

eigene Verwendung abgegebenen Strommenge 100,0 % 992.383.000<br />

Umweltauswirkung der Stromproduktion für die an Endkunden Anteil <strong>2010</strong><br />

für deren eigene Verwendung abgegebenen Strommenge<br />

g/kWh<br />

Radioaktiver Abfall 0,0<br />

CO 2 -Emissionen 0,0<br />

Prüfungsvermerk<br />

Infolge kommen wir unserer Prüfungspflicht gemäß § 45a (6) ElWOg nach und haben die von<br />

der vErbunD ag, Wien, erstellte Dokumentation gem. § 45a (10) ElWOg für das geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> geprüft.<br />

Die für die Stromkennzeichnung verwendeten gesetzlichen nachweise wurden von der<br />

vErbunD ag erbracht. Im rahmen der durchgeführten Prüfungshandlungen sind wir nicht<br />

auf Tatsachen gestoßen, die uns zu der annahme veranlassen würden, dass die vorgelegte<br />

Dokumentation im rahmen der gesetzlichen anforderungen nicht den tatsächlichen verhältnissen<br />

entspricht.<br />

Wien, am 1.2.2011<br />

Deloitte audit Wirtschaftsprüfungs gmbH<br />

Mag. Gerhard Marterbauer e.h.<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Mag. Maximilian Schreyvogl e.h.<br />

Wirtschaftsprüfer


glossar


86<br />

glossar<br />

EbIT<br />

netto-geldfluss<br />

rOI<br />

Earnings before Interest and Taxes:<br />

Ergebnis vor Zinsaufwendungen (inklusive<br />

personalbezogene Zinsen) und<br />

Steuern.<br />

Eigenkapitalquote<br />

Eigenkapital zuzüglich der um die latenten<br />

Steuern bereinigten unversteuerten<br />

Rücklagen und Investitionszuschüsse<br />

im Verhältnis zum Gesamtkapital.<br />

Fiktive Schuldentilgungsdauer<br />

Verhältnis der Schulden zum Mittelüberschuss<br />

aus der gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit.<br />

gearing<br />

Nettoverschuldung im Verhältnis zum<br />

Eigenkapital zuzüglich der um die latenten<br />

Steuern bereinigten unversteuerten<br />

Rücklagen und Investitionszuschüsse. 1<br />

Saldo aus dem Zufluss und dem<br />

Abfluss von liquiden Mitteln; wird üblicherweise<br />

gegliedert in Netto-Geldflüsse<br />

aus der operativen Tätigkeit, der<br />

Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit.<br />

nettoumlaufvermögen<br />

Kurzfristiges Vermögen (inklusive kurzfristige<br />

Ausleihungen und kurzfristige<br />

Rechnungsabgrenzungsposten) abzüglich<br />

kurzfristiger Schulden (inklusive<br />

kurzfristige Rechnungsabgrenzungen).<br />

nettoverschuldung<br />

Zinsbelastetes Fremdkapital abzüglich<br />

flüssige Mittel (inklu sive Wertpapiere<br />

und Anteile des Umlaufvermögens),<br />

bereinigt um aktiv- und passivseitig<br />

geschlossene Positionen (z.B. bei<br />

Cross-Border-Leasing-Geschäften). 1<br />

rOE<br />

Return on Investment: Ergebnis vor<br />

Zinsaufwendungen (inklusive personalbezogene<br />

Zinsen) und Steuern im Verhältnis<br />

zum Gesamtkapital am Beginn<br />

des Geschäftsjahres.<br />

rOCE<br />

Return on Capital Employed: Ergebnis<br />

vor Zinsaufwendungen (inklusive personalbezogene<br />

Zinsen) abzüglich darauf<br />

entfallender Steuern im Verhältnis zum<br />

durchschnittlich eingesetzten Kapital. 1<br />

rOS<br />

Return on Sales: Ergebnis vor Zinsaufwendungen<br />

(inklusive personalbezogene<br />

Zinsen) und Steuern im Verhältnis<br />

zu den Umsatzerlösen.<br />

1 Die Kennzahlen wurden einer Überarbeitung<br />

unterzogen. Die Vorjahreswerte wurden angepasst.<br />

Return on Equity: Ergebnis der<br />

gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im<br />

Verhältnis zum Eigenkapital zuzüglich<br />

der um die latenten Steuern bereinigten<br />

unversteuerten Rücklagen und Investi -<br />

tionszuschüsse am Beginn des<br />

Geschäftsjahres.


iMPressUM<br />

herausgeber: <strong>VERBUND</strong> <strong>AG</strong><br />

Am Hof 6a, A-1010 Wien<br />

Kreativkonzept und Design: Brainds<br />

Konzept und beratung: Grayling<br />

coverfoto: Joachim Haslinger<br />

bildbearbeitung: Malkasten<br />

Druck: Lindenau Productions<br />

Kontakt: <strong>VERBUND</strong> <strong>AG</strong><br />

Am Hof 6a, A-1010 Wien<br />

Telefon: +43(0)50313-0<br />

Fax: +43(0)50313-54191<br />

E-Mail: info@verbund.com<br />

Homepage: www.verbund.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!