Geschäftsbericht 2010 VERBUND AG
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>VERBUND</strong> <strong>AG</strong> <strong>2010</strong>
vErbunD ag<br />
geschäftsbericht <strong>2010</strong>
Inhalt<br />
Drei-Jahres-Vergleich .................................................................................................................................................................................... 6<br />
Organe der Gesellschaft ............................................................................................................................................................................. 7<br />
Bericht des Aufsichtsrates........................................................................................................................................................................ 11<br />
Lagebericht............................................................................................................................................................................................................. 15<br />
Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage............................................................. 16<br />
Bericht über Forschung, Entwicklung und Umwelt................................................................................................. 31<br />
Bericht über Zweigniederlassungen............................................................................................................................................ 35<br />
Bericht über die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten ........................................................................ 36<br />
Wesentliche Merkmale des internen<br />
Kontroll- und Risikomanagementsystems .......................................................................................................................... 40<br />
Angaben gemäß § 243a (1) UGB....................................................................................................................................................... 44<br />
Bericht über die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens .................................................... 46<br />
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag ............................................................................................................................................ 48<br />
Jahresabschluss.............................................................................................................................................................................................. 49<br />
Bilanz ................................................................................................................................................................................................................................ 50<br />
Gewinn- und Verlustrechnung........................................................................................................................................................... 51<br />
Entwicklung des Anlagevermögens ............................................................................................................................................. 52<br />
Entwicklung der unversteuerten Rücklagen ..................................................................................................................... 54<br />
Fristigkeitenspiegel.......................................................................................................................................................................................... 55<br />
Anhang – Erläuterungen............................................................................................................................................................................ 57<br />
Angaben zu den Beteiligungen gemäß § 238 Z 2 UGB .......................................................................................... 80<br />
Bestätigungsvermerk ..................................................................................................................................................................................... 81<br />
Gewinnverwendungsvorschlag......................................................................................................................................................... 83<br />
Stromkennzeichnungsdokumentation.................................................................................................................................... 84<br />
Glossar............................................................................................................................................................................................................................. 86<br />
Rundungshinweis: Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung<br />
automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
6<br />
Drei-Jahres-vergleich<br />
in Mio. €<br />
<strong>2010</strong> 2009 2008<br />
Umsatzerlöse 3.041,0 3.181,3 3.498,5<br />
Ergebnis vor Zinsaufwendungen und Steuern (EBIT) 540,7 648,3 734,9<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) 376,8 547,3 651,6<br />
Jahresüberschuss 352,6 515,2 621,5<br />
Bilanzgewinn 191,1 382,3 323,6<br />
Bilanzsumme 5.900,1 5.055,5 3.448,8<br />
Anlagevermögen 4.175,5 4.282,5 2.503,4<br />
Investitionen in Sachanlagen 3,5 1,6 1,9<br />
planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen 2,2 2,7 3,4<br />
Eigenkapital 2.806,4 1.837,8 1.645,9<br />
Umsatzrentabilität (ROS) 17,8 % 20,4 % 21,0 %<br />
Eigenkapitalrentabilität (ROE) 20,5 % 33,2 % 49,9 %<br />
Gesamtkapitalrentabilität (ROI) 10,7 % 18,8 % 24,7 %<br />
ROCE 7,8 % 12,3 % 18,9 %<br />
Eigenkapitalquote 47,6 % 36,4 % 47,8 %<br />
Schuldentilgungsdauer 8,1 6,2 2,5<br />
Netto-Geldfluss aus operativer Tätigkeit 367,8 495,1 596,0<br />
Gearing 102,7 % 158,1 % 90,6 %<br />
Höchstkurs 32,1 38,9 59,3<br />
Tiefstkurs 24,2 23,0 29,7<br />
Letztkurs 27,9 29,7 32,6<br />
(vorgeschlagene) Dividende je Aktie 0,55 1,00 1,05<br />
(vorgeschlagene) Sonderdividende je Aktie 0,00 0,25 0,00<br />
Dividenden-Rendite 1,97 % 4,21 % 3,22 %<br />
betriebswirtschaftlicher Personalstand 178 187 170<br />
Stromabgabe (GWh) 1 55.729 51.289 56.057<br />
1 inklusive Systembedarf
<strong>Geschäftsbericht</strong> Organe der Gesellschaft 7<br />
Organe der gesellschaft<br />
Vorstand<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang anzengruber<br />
Dr. Johann Sereinig<br />
Dr. ulrike baumgartner-gabitzer<br />
Mag. Christian Kern<br />
generaldirektor und<br />
vorsitzender des vorstandes<br />
bis 31.12.2013<br />
geboren: 1956; Erstbestellung: 1.1.2009<br />
Stellvertretender vorsitzender des vorstandes<br />
bis 31.12.2013<br />
geboren: 1952; Erstbestellung: 1.1.1994<br />
vorstandsdirektorin<br />
bis 31.12.2011<br />
geboren: 1957; Erstbestellung: 1.1.2007<br />
vorstandsdirektor<br />
bis 7.6.<strong>2010</strong><br />
geboren: 1966; Erstbestellung: 11.5.2007<br />
Aufsichtsrat<br />
Dr. gilbert Frizberg<br />
Dr. Maximilian Eiselsberg<br />
Dkfm. Peter Püspök<br />
vorsitzender<br />
alleinvorstand der FI beteiligungs- und<br />
Finanzierungs ag, geschäftsführer der<br />
Hereschwerke gmbH, geschäftsführender<br />
gesellschafter der Franz Heresch & Co gmbH<br />
bis o. HV 2015<br />
geboren: 1956; Erstbestellung: 16.3.2000<br />
1. stv. vorsitzender<br />
rechtsanwalt, aufsichtsrat der KurIEr<br />
beteiligungs-aktiengesellschaft<br />
bis o. HV 2015<br />
geboren: 1947; Erstbestellung: 23.2.1993<br />
2. stv. vorsitzender<br />
vizepräsident des aufsichtsrates<br />
der Semper Constantia Privatbank<br />
bis o. HV 2015<br />
geboren: 1946; Erstbestellung: 16.3.2000
8<br />
o. univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. günther brauner universitätsprofessor, vorstand des Instituts<br />
für Elektrische anlagen und Energiewirtschaft<br />
der Tu Wien<br />
bis 7.4.<strong>2010</strong><br />
geboren: 1942; Erstbestellung: 16.3.2000<br />
Dipl.-betriebswirt alfred H. Heinzel<br />
Dr. burkhard Hofer<br />
Mag. Harald Kaszanits<br />
Mag. Herbert Kaufmann<br />
geschäftsführender gesellschafter der<br />
Heinzel Holding gmbH, aufsichtsrat der<br />
Miba ag, der allianz Elementar versicherungs<br />
ag, der Zellstoff Pöls ag, der<br />
Wilfried Heinzel ag, der Europapapier ag,<br />
der biocel Paskov a.S., Tschechische<br />
republik, und Estonian Cell a.S., Kunda,<br />
Estland, generalrat der Österreichischen<br />
nationalbank<br />
bis o. HV 2015<br />
geboren: 1947; Erstbestellung: 16.3.2000<br />
Sprecher des vorstandes der Evn ag<br />
(bis 20.1.2011), vorsitzender des aufsichtsrates<br />
der Evn ag (ab 20.1.2011), aufsichtsrat<br />
der bEWag burgenländische Elektrizitätswirtschafts<br />
ag, der bEgaS Energie<br />
ag, der burgenland Holding ag, der ragbeteiligungs<br />
ag, der rag rohöl-aufsuchungs<br />
ag, der Flughafen Wien ag und<br />
der HYPO nOE gruppe bank ag<br />
bis o. HV 2015<br />
geboren: 1944; Erstbestellung: 27.5.1999<br />
Kabinettchef des bundesministeriums für<br />
Wirtschaft, Familie und Jugend<br />
bis o. HV 2015<br />
geboren: 1963; Erstbestellung: 7.4.<strong>2010</strong><br />
Sprecher des vorstandes der Flughafen<br />
Wien ag (bis 31.12.<strong>2010</strong>), aufsichtsrat der<br />
FIMbag und der austro Control Österreichische<br />
gesellschaft für Zivilluftfahrt mbH<br />
bis o. HV 2015<br />
geboren: 1949; Erstbestellung: 26.3.2008
<strong>Geschäftsbericht</strong> Organe der Gesellschaft 9<br />
Dr. Michael Losch<br />
Mag. Dr. reinhold Süssenbacher<br />
Dipl.-Ing. Hansjörg Tengg<br />
Christa Wagner<br />
Sektionschef im bundesministerium<br />
für Wirtschaft, Familie und Jugend,<br />
Center 1 – Wirtschaftspolitik, Innovation<br />
und Technologie<br />
bis 7.4.<strong>2010</strong><br />
geboren: 1968; Erstbestellung: 10.3.2005<br />
vorstandsvorsitzender der umdasch ag<br />
(bis 31.8.<strong>2010</strong>), aufsichtsrat der KSv 1870<br />
Holding ag (vorsitzender-Stv.), der richter<br />
Pharma ag (vorsitzender-Stv.), der bene<br />
ag und der voglauer Möbelwerk<br />
gschwandtner & Zwilling gesmbH<br />
bis o. HV 2015<br />
geboren: 1949; Erstbestellung: 7.4.<strong>2010</strong><br />
geschäftsführer der „smart technologies“<br />
Management beratungs- und beteiligungsgesellschaft<br />
m.b.H., der vKS Smart beteiligungs-<br />
und Management gmbH, der Tengg<br />
und Partner gmbH und der Hansjörg Tengg<br />
Management gmbH, aufsichtsratsvorsitzender<br />
der EXaa abwicklungsstelle für<br />
Energieprodukte ag, der Saubermacher<br />
Dienstleistungs ag und der Euro bio Fuels<br />
ag, aufsichtsratsvorsitzender-Stv. der<br />
aPCS Power Clearing and Settlement ag,<br />
der agCS ag, der OeMag ag, der Cismo<br />
gmbH und der ECra Emission Certificate<br />
registry austria gmbH<br />
bis 7.4.<strong>2010</strong><br />
geboren: 1947; Erstbestellung: 15.11.1983<br />
bis 20.5.1986 und seit 10.3.2005<br />
geschäftsführende gesellschafterin der<br />
JOSKO Fenster und Türen gmbH<br />
bis o. HV 2015<br />
geboren: 1960; Erstbestellung: 7.4.<strong>2010</strong>
10<br />
Ing. Siegfried Wolf<br />
aufsichtsratsvorsitzender der OJSC russian<br />
Machines, vorstandsvorsitzender der<br />
Magna International Europe ag (bis<br />
14.11.<strong>2010</strong>), aufsichtsrat der Österreichische<br />
Industrieholding ag, Siemens<br />
ag Österreich, STrabag SE, gaZ group,<br />
russian Machines JSC, glavstroy Corporation<br />
LLC, Transstroy Engineering &<br />
Construction Company Ltd. sowie der<br />
banque baring brothers Sturdza Sa<br />
bis o. HV 2015<br />
geboren: 1957; Erstbestellung: 16.3.<strong>2010</strong><br />
Arbeitnehmervertreter<br />
anton aichinger<br />
Kurt Christof<br />
Harald novak<br />
Dipl.-Ing. Ingeborg Oberreiner<br />
Ing. Joachim Salamon<br />
vorsitzender der Konzernvertretung der<br />
arbeitnehmerinnen und arbeitnehmer<br />
von verbund<br />
geboren: 1955; Erstbestellung: 25.10.2006<br />
(von der Arbeitnehmervertretung entsendet)<br />
Zentralbetriebsratsvorsitzender<br />
aufsichtsrat der Sparkasse voitsberg/<br />
Köflach bankaktiengesellschaft<br />
geboren: 1964; Erstbestellung: 8.3.2004<br />
(von der Arbeitnehmervertretung entsendet)<br />
Zentralbetriebsratsvorsitzender<br />
geboren: 1952; Erstbestellung: 27.9.1991<br />
bis 9.5.1993 und seit 15.12.2000<br />
(von der Arbeitnehmervertretung entsendet)<br />
betriebsratsvorsitzende<br />
geboren: 1951; Erstbestellung: 29.8.2006<br />
(von der Arbeitnehmervertretung entsendet)<br />
Zentralbetriebsrat<br />
geboren: 1956; Erstbestellung: 25.10.2006<br />
(von der Arbeitnehmervertretung entsendet)
<strong>Geschäftsbericht</strong> Bericht des Aufsichtsrates 11<br />
bericht des aufsichtsrates<br />
Im geschäftsjahr <strong>2010</strong> war verbund, Österreichs führendes Elektrizitätsunternehmen, mit<br />
überaus schwierigen rahmenbedingungen konfrontiert. Mit einiger verzögerung haben sich<br />
die Folgen der globalen Wirtschaftskrise auch in den Ergebnissen des Konzerns ausgewirkt.<br />
Trotz der angespannten Marktverhältnisse und einer leicht unterdurchschnittlichen Wasserführung<br />
gelang es verbund aber, durch restrukturierungs- und Einsparungsmaßnahmen die<br />
rückgänge in grenzen zu halten und seine Strategie des profitablen und nachhaltigen Wachstums<br />
weiterzuverfolgen.<br />
Der aufsichtsrat hat diese positive Entwicklung aktiv begleitet und unterstützt. Im berichtsjahr<br />
hat er in sieben Plenarsitzungen die ihm nach gesetz und Satzung obliegenden aufgaben<br />
und befugnisse wahrgenommen. Dabei betrug die anwesenheitsrate aller aufsichtsratsmitglieder<br />
insgesamt mehr als 91 %. Der vorsitzende des aufsichtsrates hat zudem regelmäßig in<br />
wichtigen angelegenheiten Kontakt mit den Mitgliedern des aufsichtsrates gehalten und in<br />
Fällen von abwesenheit einzelner Mitglieder deren Meinung eingeholt, sodass in wesentlichen<br />
angelegenheiten stets alle aufsichtsratsmitglieder involviert waren.<br />
Der aufsichtsrat wurde vom vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle relevanten<br />
Fragen der geschäftsentwicklung, über die Lage und die Strategie des unternehmens, einschließlich<br />
der wesentlichen Konzerngesellschaften, sowie über die risikolage und das risikomanagement<br />
mündlich und schriftlich informiert. auch hat der aufsichtsrat aufgrund der<br />
umfangreichen berichterstattung des vorstandes dessen geschäftsführung laufend überwacht.<br />
Die Kontrolle, die im rahmen einer offenen und konstruktiven Diskussion zwischen vorstand<br />
und aufsichtsrat stattfand, hat zu keinen beanstandungen anlass gegeben.<br />
Kapitalerhöhung und Investitionen<br />
Das abgelaufene geschäftsjahr war insbesondere von der im September <strong>2010</strong> durch die aktionäre<br />
in einer außerordentlichen Hauptversammlung fast einhellig beschlossenen Kapital -<br />
erhöhung geprägt. Die Durchführung dieser Kapitalerhöhung von rund 1 Mrd. € wurde in der<br />
Folge vom vorstand in abstimmung mit dem aufsichtsrat beschlossen und noch im november<br />
<strong>2010</strong> erfolgreich umgesetzt. Die Kapitalerhöhung stärkt die Kapitalstruktur des unternehmens<br />
und bringt verbund zusätzliche Flexibilität bei der zügigen umsetzung des langfristigen<br />
Investitionsplans – insbesondere von Projekten im Inland – gemäß der Strategie für weiteres<br />
wertschaffendes Wachstum.
12<br />
unter den sonstigen wesentlichen Entscheidungen des aufsichtsrates sind neben der<br />
genehmigung des Konzernbudgets vor allem die Zustimmung zum baubeschluss für das<br />
Pumpspeicherkraftwerk reißeck II hervorzuheben, weiters die genehmigung von Kapitalaufnahmen<br />
bzw. garantieübernahmen, um den Wachstumskurs zu finanzieren und eine ausreichende<br />
Liquidität zu sichern. Weitere wichtige emen waren die Änderung der Satzung unter<br />
anderem mit dem neuen Firmennamen „vErbunD ag“ und die strategische Weiterentwicklung<br />
der auslandsbeteiligungen. bei Letzterer sind vor allem restrukturierungsmaßnahmen<br />
bei Poweo in Frankreich zu nennen, wozu mehrere berichte vorgelegt und entsprechende<br />
Maßnahmen beschlossen wurden. Überdies kam es zur weiteren auflösung von Cross-border-<br />
Leasing-Transaktionen, wodurch das risiko beträchtlich verringert wurde und nur mehr eine<br />
derartige Transaktion aufrecht ist.<br />
Neue Zusammensetzung für Aufsichtsrat und Vorstand<br />
In der ordentlichen Hauptversammlung am 7.4.<strong>2010</strong> fand eine neuwahl des gesamten aufsichtsrates<br />
statt, da die Funktionsperiode aller gewählten Mitglieder ausgelaufen war. Die größe<br />
des aufsichtsrates blieb unverändert, drei Mitglieder wurden neu in den aufsichtsrat gewählt.<br />
bei den belegschaftsvertretern gab es keine Änderung. bei der Konstituierung des für fünf Jahre<br />
bestellten aufsichtsrates wurden der bisherige vorsitzende und seine Stellvertreter bestätigt.<br />
auch in der Zusammensetzung des vorstandes gab es im geschäftsjahr <strong>2010</strong> eine Änderung:<br />
Mag. Christian Kern schied auf eigenen Wunsch am 7.6.<strong>2010</strong> aus dem vorstand aus. nach dem<br />
ausscheiden von Mag. Kern hat der aufsichtsrat eine neue geschäftsverteilung für den vorstand<br />
in Kraft gesetzt. Im Jahr 2011 soll eine nachbesetzung von Mag. Kern erfolgen.<br />
Der aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen aufsichtsratsmitgliedern für ihre Mitwirkung<br />
im aufsichtsrat und Mag. Kern für sein langjähriges erfolgreiches Wirken in leitenden Funktionen<br />
bei verbund.<br />
Corporate Governance Kodex, Ausschüsse des Aufsichtsrates<br />
als führendes börsenotiertes unternehmen seiner branche hat sich verbund schon früh zur<br />
Einhaltung des Österreichischen Corporate governance Kodex bekannt. auch der aufsichtsrat<br />
sieht sich dem Kodex gegenüber verpflichtet und hat zu beginn des abgelaufenen Jahres<br />
sein Commitment auch hinsichtlich des – per Jänner <strong>2010</strong> – überarbeiteten Kodex ausdrücklich<br />
erneuert. Der aufsichtsrat ist bestrebt, den bestimmungen des Kodex, die den aufsichtsrat<br />
betreffen, konsequent zu entsprechen. In diesem Sinn werden alle regeln, welche die Zusammenarbeit<br />
des aufsichtsrates mit dem vorstand sowie den aufsichtsrat selbst betreffen, mit<br />
einer geringfügigen und begründeten abweichung vollständig eingehalten.
<strong>Geschäftsbericht</strong> Bericht des Aufsichtsrates 13<br />
gemäß der anforderung des Corporate governance Kodex hat sich der aufsichtsrat auch<br />
laufend mit der Effizienz seiner Organisation und seiner arbeitsweise auseinandergesetzt. als<br />
wesentliche Maßnahmen hat der aufsichtsrat insbesondere eine verkleinerung seines<br />
arbeitsausschusses von insgesamt neun auf sechs Mitglieder und eine effizientere vorgangsweise<br />
bei den schriftlichen Sitzungsunterlagen beschlossen.<br />
Der arbeitsausschuss des aufsichtsrates tagte im berichtsjahr sechsmal (insbesondere zur<br />
vorbereitung der Plenarsitzungen und zur genehmigung wesentlicher vorhaben in Tochtergesellschaften).<br />
Der Prüfungsausschuss hielt vier Sitzungen ab und befasste sich dabei vor allem<br />
mit dem Halbjahresabschluss und der vorbereitung der beschlussfassung über den Jahres -<br />
abschluss bzw. der bestellung und der arbeit des abschlussprüfers. Darüber hinaus beschäftigte<br />
er sich eingehend mit dem Kontroll-, revisions- und risikomanagementsystem.<br />
gemäß dem Corporate governance Kodex und der geschäftsordnung wurden auch im<br />
abgelaufenen geschäftsjahr ein nominierungsausschuss und ein vergütungsausschuss des<br />
aufsichtsrates eingerichtet. Der vergütungsausschuss, der mit dem Präsidium ident ist, hielt<br />
zwei Sitzungen ab, welche die vergütung des vorstandes und das ausscheiden eines vorstandsmitglieds<br />
zum gegenstand hatten. Der nominierungsausschuss tagte einmal, um die<br />
neuwahl des aufsichtsrates vorzubereiten. Darüber hinaus trat das Präsidium regelmäßig<br />
zusammen, um aktuelle emen zu erörtern – zum Teil gemeinsam mit dem gesamtvorstand<br />
oder einzelnen vorstandsmitgliedern.<br />
Weitere Informationen über die Zusammensetzung und arbeitsweise des aufsichtsrates<br />
und seiner ausschüsse sowie über seine vergütung sind dem Corporate governance bericht<br />
zu entnehmen.<br />
Jahresabschluss, Konzernabschluss<br />
Der Jahresabschluss mit dem Lagebericht sowie der nach den International Financial reporting<br />
Standards (IFrSs) erstellte Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das<br />
geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden vom abschlussprüfer, der Deloitte audit Wirtschaftsprüfungs<br />
gmbH, geprüft und mit dem uneingeschränkten bestätigungsvermerk versehen.<br />
Der abschlussprüfer hat über das Ergebnis schriftlich berichtet und festgestellt, dass der<br />
vorstand die verlangten aufklärungen und nachweise erbracht hat, dass buchführung, Jahresabschluss<br />
und Konzernabschluss den gesetzlichen vorschriften entsprechen und unter<br />
beachtung der grundsätze ordnungsmäßiger buchführung ein möglichst getreues bild der<br />
vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gesellschaft und des Konzerns vermitteln und dass<br />
Lagebericht und Konzernlagebericht im Einklang mit dem Jahresabschluss und dem Konzernabschluss<br />
stehen.
14<br />
nach eingehender Prüfung und Erörterung im Prüfungsausschuss und im aufsichtsrat hat<br />
der aufsichtsrat den vom vorstand vorgelegten Jahresabschluss über das geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
gebilligt, wodurch dieser gemäß § 96 (4) aktiengesetz festgestellt ist. Der Lagebericht des vorstandes<br />
wurde genehmigt, dem vorschlag zur gewinnverteilung wurde zugestimmt. Der Konzernabschluss<br />
sowie der Konzernlagebericht wurden vom aufsichtsrat ebenso zustimmend zur<br />
Kenntnis genommen wie der vom vorstand vorgelegte Corporate governance bericht.<br />
abschließend spricht der aufsichtsrat dem vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
seinen Dank für den hohen Einsatz und die erfolgreiche arbeit im geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> aus. Den aktionären, Kunden und Partnern dankt der aufsichtsrat für ihr vertrauen.<br />
Wien, im Februar 2011<br />
Dr. Gilbert Frizberg<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Lagebericht
16<br />
bericht über den geschäftsverlauf<br />
und die wirtschaftliche Lage<br />
Markt und Branche<br />
Die Weltkonjunktur hat sich im Jahr <strong>2010</strong> erholt, auch die österreichische Wirtschaft wuchs<br />
real um voraussichtlich 2,0 % (WIFO 1 -Prognose vom Dezember <strong>2010</strong>). Zugleich stieg auch der<br />
Stromverbrauch wieder. Zwar wurde in den ersten 11 Monaten <strong>2010</strong> das vorkrisenniveau noch<br />
nicht ganz erreicht, der größte Teil der absatzeinbußen konnte allerdings aufgeholt werden.<br />
Rahmenbedingungen<br />
Konjunkturelle Rahmenbedingungen<br />
Weltweite Erholung der Konjunktur<br />
Die Weltwirtschaft hat sich <strong>2010</strong> wieder aus der tiefen rezession gelöst. Das Tempo der Expansion<br />
fiel in den einzelnen Weltregionen sehr unterschiedlich aus. besonders dynamisch entwickelte<br />
sich die Wirtschaft in den Schwellenländern China, Indien und brasilien, wo ein großer<br />
bedarf an Investitionsgütern besteht.<br />
Die Wirtschaft der uSa wuchs <strong>2010</strong> laut Prognose des Internationalen Währungsfonds<br />
(IWF) vom Oktober <strong>2010</strong> real um 2,6 %. nach IWF-Prognose betrug das reale Wirtschaftswachstum<br />
im Euroraum und in der Eu jeweils 1,7 %. Die wirtschaftliche Lage in Europa hat<br />
sich stabilisiert. Die hohen Staatsdefizite und die anstehenden Maßnahmen zur Konsolidierung,<br />
die mäßige Investitionsdynamik, der reformbedarf im Finanzsektor und die gesamt -<br />
wirtschaftlichen ungleichgewichte im Euroraum belasten jedoch weiterhin die Konjunktur.<br />
auch die österreichische Wirtschaft schwenkte <strong>2010</strong> wieder auf einen Wachstumskurs ein.<br />
Die Wirtschaftsleistung stieg real voraussichtlich um 2,0 % (WIFO). 2 getragen wurde die Erholung<br />
primär von den Warenexporten. auch der private Konsum entwickelte sich stabil.<br />
Ausblick bleibt verhalten<br />
In vielen Industrieländern sind die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise noch deutlich zu<br />
spüren. Das allmähliche auslaufen der Konjunkturprogramme schwächte bereits in der zweiten<br />
Jahreshälfte <strong>2010</strong> das globale Wachstum. Das Tempo des Weltwirtschaftswachstums wird<br />
sich laut IWF im Jahr 2011 verlangsamen, die gesamtwirtschaftliche Produktion bleibt aber<br />
deutlich aufwärtsgerichtet. Der aufschwung im Euroraum (real +1,5 %) und in der Eu (real<br />
+1,7 %) dürfte 2011 verhalten bleiben. In Österreich sagen WIFO und IHS 3 ein reales bIP-<br />
Wachstum von bis zu 2,2 % voraus.<br />
1 Österreichisches Institut für<br />
Wirtschaftsforschung (WIFO)<br />
2 Prognose von Dezember <strong>2010</strong><br />
3 Institut für höhere Studien, Wien<br />
Energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Energieverbrauch macht kräftigen Sprung nach oben<br />
Der Wirtschaftsaufschwung und die kühle Witterung sorgten <strong>2010</strong> für eine kräftige Erhöhung<br />
des Energieverbrauchs in Österreich: Er wuchs deutlich stärker als die Wirtschaftsleistung.<br />
Dies deutet darauf hin, dass sich insbesondere die energieintensive grundstoffindustrie<br />
bereits gut erholt hat. Der Erdgasverbrauch erhöhte sich in den ersten 11 Monaten um 11,4 %.
L<strong>AG</strong>ebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 17<br />
ausschlaggebend waren die verstärkte nachfrage der Industrie und der deutlich höhere Einsatz<br />
in den Kraftwerken. auch die privaten Haushalte verbrauchten aufgrund der Witterung<br />
mehr Erdgas. besonders stark stieg der verbrauch von Steinkohle. Die österreichische Stahlindustrie<br />
steigerte die rohstahl-Produktion in den ersten 11 Monaten um knapp 28 %. Damit<br />
einher ging ein stark erhöhter Einsatz von Kohle und Koks. In der Stromerzeugung stieg der<br />
Einsatz von Steinkohle um ebenfalls knapp 28 %. Der verbrauch an Mineralöl nahm ebenso<br />
zu, wenngleich das gestiegene Preisniveau die nachfrage dämpfte.<br />
Der anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch im Jahr <strong>2010</strong> entsprach dem<br />
des vorjahrs. Zwar nahmen neue erneuerbare Energieträger wie Windkraft, Sonnenenergie,<br />
biomasse sowie umweltwärme zu, aber das machte den witterungsbedingten rückgang der<br />
Wasserkraft nicht wett. nach wie vor basieren mehr als 70 % der österreichischen Energieversorgung<br />
auf fossilen Energieträgern, also Erdöl, Kohle und Erdgas.<br />
Stromnachfrage steigt an<br />
Die positive Wirtschaftsentwicklung sowie die kühle Witterung belebten die Stromnachfrage in<br />
Österreich. In den ersten 11 Monaten <strong>2010</strong> war der Stromverbrauch um durchschnittlich 4,0 %<br />
höher als im vergleichszeitraum 2009. Wesentlichen anteil daran hatte das Produktionswachstum<br />
bei den energieintensiven Industrien, ihre Steigerungsraten waren teilweise zweistellig.<br />
aufgrund der schwachen Wasserführung sank die Stromerzeugung aus Wasserkraft in<br />
Österreich in den ersten 11 Monaten um 6,6 %. Demgegenüber stieg der Einsatz der kalorischen<br />
Kraftwerke um 18,7 %. Die „sonstige Erzeugung“ nahm um 1,8 % zu. Sie umfasst die<br />
Stromproduktion aus sonstigen erneuerbaren Energieträgern (ohne biomasse − sie fällt unter<br />
die kalorische Erzeugung) sowie aus den in der Statistik noch nicht zuordenbaren anlagen.<br />
Insgesamt nahm die Stromproduktion in Österreich in den ersten 11 Monaten um 1,8 % zu.<br />
Die Exporte sanken um 7,4 %. um die gestiegene Inlandsnachfrage zu decken, wurden die<br />
Stromimporte um 3,3 % angehoben. von Jänner bis november musste Österreich rund 3 %<br />
seines bedarfs netto importieren. Zum vergleich: Im Jahr 2009 war die Strom-außenhandelsbilanz<br />
nahezu ausgeglichen.<br />
Rohölpreise deutlich höher als 2009<br />
Die aufgehellte gesamtwirtschaftliche Perspektive bewirkte <strong>2010</strong> eine deutliche Erholung der<br />
Preise an den brennstoffmärkten. Dies trifft besonders auf die rohöl-notierungen zu. Trotzdem<br />
lagen die Preise noch weit unter dem niveau unmittelbar vor der weltweiten Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise.<br />
Die rohölsorte brent notierte <strong>2010</strong> für kurzfristige Lieferungen (Frontmonat) im Durchschnitt<br />
mit etwas über 80 uS-Dollar je barrel (159 Liter). gegenüber 2009 hat sie sich um knapp<br />
18 uS-Dollar verteuert. Dazu trug bei der unveränderten OPEC-Förderquote die weiterhin<br />
hohe nachfrage aus den asiatischen Schwellenländern bei. auch die allgemeine Erwartung<br />
eines konjunkturbedingten anstiegs des rohöl-verbrauchs sorgte für festere notierungen. Die<br />
Ölpreise für Terminlieferungen im Jahr 2011 folgten auf einem höheren niveau der Preisentwicklung<br />
für kurzfristige Lieferungen.
18<br />
Preise für Erdgas und Kohle steigen<br />
Der großteil der Erdgas-Einfuhren nach Kontinentaleuropa beruht auf Langfristverträgen mit<br />
Koppelung an den Ölpreis. Dieser beeinflusst in der regel mit mehrmonatiger verspätung die<br />
Entwicklung am gasmarkt. Infolge der gestiegenen Ölpreise endete Mitte 2009 die Talfahrt der<br />
österreichischen Importpreise für Erdgas. von Jänner bis Oktober <strong>2010</strong> verteuerten sich langfristige<br />
Importverträge für Erdgas durchschnittlich um etwa 16 % auf 24,4 €/MWh.<br />
Darüber hinaus gewann in den vergangenen Jahren der Handel mit frei verfügbaren Mengen<br />
an europäischen Handelsplätzen (gas-börsen, physische und virtuelle Hubs) an bedeutung.<br />
Hier wirkt sich der Ölpreis nicht unmittelbar auf die Preisbildung aus. Die liquidesten Handelsplätze<br />
in Europa sind der TTF-Hub (Title Transfer Facility) in Holland sowie der nCg-Hub (net<br />
Connect germany). aufgrund der räumlichen nähe beider Handelspunkte liegt eine sehr hohe<br />
preisliche Korrelation vor. Die nCg-Kontrakte notieren an der EEX. Der Spotmarktpreis für Erdgas<br />
(nCg) war im Jahr <strong>2010</strong> um 37 % höher als im Jahr zuvor. auch die langfristigen gaspreise<br />
stiegen. am EEX-Terminmarkt war Erdgas im Jahr <strong>2010</strong> um rund 6 % teurer (nCg-Frontjahr).<br />
Durch den deutlich stärkeren anstieg der Spotpreise reduzierte sich die Spanne zwischen<br />
grenzübertritts- und Marktpreis wieder.<br />
auch die Preise für Kohlelieferungen in den ara-raum (amsterdam, rotterdam, antwerpen)<br />
verteuerten sich im Jahr <strong>2010</strong>. Die Kohlepreise am Spotmarkt lagen um 36 %, jene am Terminmarkt<br />
(ara-Frontjahr) um 25 % über dem vorjahr (jeweils Eurobasis). Das internationale<br />
Preisniveau war durch den stark gestiegenen Steinkohlebedarf in asien geprägt. Die nachfrage<br />
aus Europa und nordamerika blieb verhalten.<br />
Regulatorische Rahmenbedingungen<br />
EU setzt Energie-Schwerpunkte und definiert Energieinfrastruktur-Prioritäten<br />
Im november <strong>2010</strong> präsentierte die Europäische Kommission die Europäische Energiestrategie<br />
„Energie 2020 – Eine Strategie für wettbewerbsfähige, nachhaltige und sichere Energie“.<br />
Darin definiert sie fünf prioritäre aktionsbereiche, um die Energieziele für das Jahr 2020 zu<br />
erreichen – Energie-Effizienz, vollendung des binnenmarktes, Technologieführerschaft, Konsumentenschutz<br />
und internationale Partnerschaften. Zur verbesserung der versorgungs -<br />
sicherheit setzt die Eu-Kommission unter anderem auf den ausbau der Stromnetze und die<br />
Harmonisierung nationaler Fördersysteme für erneuerbare Energien. Forschungsaktivitäten<br />
im bereich der Stromspeicherung sowie ambitionierte Wasserkraftprojekte sollen helfen, die<br />
Technologieführerschaft Europas auszubauen.<br />
Hauptaugenmerk legt die Europäische Kommission auf die Erreichung des im Eu-Energieund<br />
Klimapaket festgelegten Energieeffizienz-Ziels: Europa ist die verpflichtung eingegangen,<br />
seinen Primärenergieverbrauch im vergleich zu den Projektionen für das Jahr 2020 um 20 %<br />
zu verringern. unter anderem werden Energieversorger angehalten, ihre Kunden zum Energiesparen<br />
zu bewegen. Energieeffizienz soll auch bei der genehmigung neuer Erzeugungs -<br />
kapazitäten zu einem zentralen bewertungskriterium werden.<br />
Zur Erreichung der Energie- und Klimaziele der Eu ist ein massiver ausbau der Energie -<br />
infrastruktur notwendig. Die Mitteilung „Energieinfrastrukturprioritäten bis 2020 und danach –
L<strong>AG</strong>ebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 19<br />
ein Konzept für ein integriertes europäisches Energienetz“ der Europäischen Kommission von<br />
Mitte november <strong>2010</strong> sieht beispielsweise die Entwicklung adäquater verbindungsleitungen<br />
zur verstärkten anbindung von erneuerbaren Erzeugungskapazitäten an Pumpspeicherkraftwerke<br />
in den alpen, ein europaweites roll-out von Smart Meters sowie die Errichtung europäischer<br />
„Stromautobahnen“ vor. bis 2013 werden Projekte von europäischem Interesse definiert<br />
und in der Folge über ein spezielles Finanzierungsregime gefördert. Weiters werden kürzere<br />
und transparentere genehmigungsverfahren angestrebt.<br />
verschiedene Eu-gesetzgebungsvorschläge werden den Energiegroßhandel künftig neuen<br />
bestimmungen unterwerfen. So sollen künftig neben neuen Integritäts- und Transparenz -<br />
regeln für den Energiesektor auch Finanzmarktbestimmungen teilweise auf Energieunternehmen<br />
anwendbar sein.<br />
Reform des nationalen Rechtsrahmens<br />
Zur umsetzung der vorgaben aus dem Dritten Energiebinnenmarktpaket der Eu wurde eine<br />
umfassende neuregelung der österreichischen Energiewirtschaftsgesetze notwendig. Im<br />
nationalrat wurden Ende <strong>2010</strong> das Elektrizitätswirtschafts-und-organisationsgesetz <strong>2010</strong><br />
(EIWOg <strong>2010</strong>) und das E-Control-gesetz verabschiedet. Schwerpunkte der umsetzung waren<br />
insbesondere die Entflechtung der Übertragungsnetzbetreiber, die Stärkung der verbraucherrechte<br />
sowie die reorganisation und aufwertung der regulierungsbehörde. Die reform wurde<br />
auch genützt, um schon länger diskutierte Änderungen vorzunehmen, unter anderem wurde<br />
das öffentliche Interesse an der versorgungssicherheit in das EIWOg <strong>2010</strong> aufgenommen.<br />
Energiestrategie Österreich: Rahmenbedingungen für Energiezukunft<br />
Ende März <strong>2010</strong> wurde die Energiestrategie der österreichischen bundesregierung veröffentlicht.<br />
verbund brachte im vorfeld sein Fachwissen ein. Die Eckpfeiler sind die konsequente<br />
Steigerung der Effizienz, der ausbau erneuerbarer Energien und die langfristige Sicherstellung<br />
der Stromversorgung. Der Energieverbrauch soll bis 2020 auf dem niveau von 2005, also bei<br />
1.100 Petajoule, stabilisiert werden. Die Erreichung der Energie- und Klimaziele Österreichs<br />
hängt wesentlich von der Konkretisierung der Strategie sowie der zeitnahen umsetzung der<br />
Maßnahmen ab.<br />
Nationaler Gewässerbewirtschaftungsplan<br />
Der Ende März <strong>2010</strong> vom Lebensministerium veröffentlichte erste nationale gewässerbewirtschaftungsplan<br />
(ngP) und die begleitenden verordnungen schaffen wichtige rahmenbedingungen<br />
für den ausbau der Wasserkraft in Österreich. Sie bilden einen tragfähigen Kompromiss<br />
zwischen dem gewässerschutz und der energiewirtschaftlichen gewässernutzung. Der<br />
bundesweite Kriterienkatalog ermöglicht eine frühzeitige und auf den Einzelfall bezogene<br />
Projektabschätzung und soll ein ausgewogenes verhältnis zwischen Schutz- und nutzungsinteressen<br />
gewährleisten.
20<br />
UN-Klimaschutzkonferenz in Cancún<br />
bei der 16. Klimakonferenz der vereinten nationen in Cancún in Mexiko von 29.11. bis<br />
11.12.<strong>2010</strong> konnte kein nachfolgeabkommen für das im Jahr 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll<br />
erreicht werden. Es wurde jedoch sichergestellt, dass der Clean Development Mechanism<br />
(CDM) des Kyoto-Protokolls auch nach dem Jahr 2012 weiter bestehen wird. Durch den<br />
beschluss eines Interimsabkommens in Cancún wurde das vertrauen in das multilaterale System<br />
zurückgebracht. In Cancún haben sich die Teilnehmerstaaten auf das Ziel, die Erderwärmung<br />
auf 2 grad Celsius zu begrenzen, geeinigt. Des Weiteren haben die Industriestaaten<br />
anerkannt, dass ihre Emissionen bis 2020 um 25 bis 40 % im vergleich zu 1990 reduziert werden<br />
müssen. Für Entwicklungsländer wurde ein „green Climate Fund“ eingerichtet, der ab dem<br />
Jahr 2020 jährlich mit 100 Milliarden Dollar dotiert ist und beim Kampf gegen den Klimawandel<br />
helfen soll. Die Wahrscheinlichkeit für die Erreichung eines neuen abkommens ist nach<br />
allgemeiner Einschätzung gestiegen. Es bleibt jedoch weiter offen, ob die politischen reduktionsziele<br />
(–25 % bis 2020) tatsächlich vertraglich festgeschrieben werden. Dies könnte entweder<br />
durch eine Fortschreibung des Kyoto-Protokolls (ohne uSa) oder im rahmen eines neuen,<br />
internationalen abkommens, das auch für die uSa und die sogenannten Schwellenländer<br />
(zum beispiel China) Zielwerte festlegt, erreicht werden.<br />
Geschäftsentwicklung<br />
Einflussfaktoren auf das Ergebnis<br />
Das Ergebnis von verbund hängt vor allem von zwei Einflussfaktoren ab – den großhandelspreisen<br />
für Strom und dem Erzeugungskoeffizienten. beide Faktoren fielen <strong>2010</strong> deutlich<br />
schwächer aus als im Jahr davor. gründe dafür waren die stark gesunkenen Forwardpreise<br />
sowie die Wasserführung, die unter der außergewöhnlich guten von 2009 lag.<br />
Durchschnittliche Absatzpreise unter Vorjahresniveau<br />
Die Terminmarktpreise 2009 für das geschäftsjahr <strong>2010</strong> waren vom Konjunktureinbruch ge -<br />
prägt. Die Preise für im Jahr 2009 an der Energiebörse EEX gehandelten Forwardkontrakte für<br />
bandenergie (Front Year base <strong>2010</strong>) für das Marktgebiet Deutschland/Österreich sowie für<br />
Spitzenenergie (Front Year Peak <strong>2010</strong>) lagen jeweils um 30 % unter dem vorjahr. am Spotmarkt<br />
wurden demgegenüber <strong>2010</strong> bereits wieder etwas höhere Preise realisiert. So stiegen im Jahresdurchschnitt<br />
<strong>2010</strong> die base-Spotpreise für das Marktgebiet Deutschland/Österreich an der<br />
Pariser Strombörse EPEX um rund 14 % auf 44,5 €/MWh. Die Peak-Preise lagen mit 55,0 €/<br />
MWh um knapp 8 % über dem vorjahr. neben den tieferen Temperaturen sorgte auch die<br />
zunehmende Industrieproduktion für auftrieb bei den Spotpreisen. Insgesamt lagen die<br />
durchschnittlich erzielten absatzpreise <strong>2010</strong> mit 52,1 €/MWh um 9,2 €/MWh unter dem vorjahresniveau.
L<strong>AG</strong>ebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 21<br />
Wasserführung deutlich unter außergewöhnlich gutem Vorjahreswert<br />
Der Erzeugungskoeffizient ist die Maßzahl für die Erzeugung aus Lauf- und Laufschwellkraftwerken.<br />
Er lag <strong>2010</strong> mit einem Wert von 0,99 um 1 % unter dem langjährigen Mittel und um<br />
7 Prozentpunkte unter dem herausragenden vorjahreswert.<br />
Der beginn des Jahres war wesentlich kälter als im langjährigen Durchschnitt und der niederschlag<br />
gering. Dies bewirkte im Jänner und Februar eine deutlich unterdurchschnittliche<br />
Wasserführung. Im März stieg der Erzeugungskoeffizient aufgrund der einsetzenden Schneeschmelze<br />
auf 1,04. Waren die niederschlagsmengen im april noch signifikant geringer als in<br />
der langjährigen Messreihe, entsprach der niederschlag im Mai und Juni großteils dem Durchschnitt.<br />
Im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> wurde somit ein Erzeugungswert von 0,92 erreicht. Der Juli<br />
war zu beginn durch eine Hitzewelle und eine Trockenphase geprägt, der anschließende<br />
starke regen konnte bei auftretenden lokalen Hochwasser-Ereignissen energiewirtschaftlich<br />
nur teilweise genutzt werden. Überdurchschnittliche regenmengen brachten im august und<br />
September eine gute Wasserführung, die auch energiewirtschaftlich konstant genutzt wurde.<br />
Der Oktober verlief vergleichsweise zu kalt und recht trocken, der november wies bei massiv<br />
überhöhten Temperaturen niederschlagsschwerpunkte vor allem im Süden Österreichs auf. Der<br />
Dezember des Jahres <strong>2010</strong> realisierte trotz phasenweise deutlich unterdurchschnittlicher Temperaturen<br />
einen Erzeugungskoeffizienten von 1,16. Im Jahr <strong>2010</strong> lag der Erzeugungskoeffizient<br />
somit bei 0,99.<br />
Stromerlöse belastet von schwachen Strompreisen<br />
Die Eigenerzeugung des Konzerns lag <strong>2010</strong> mit 31.078 gWh um 3,9 % über dem vorjahr. Der<br />
anstieg ist vor allem auf die höhere Stromproduktion aus thermischen anlagen in Österreich<br />
und den anteiligen Strombezug aus dem französischen Kraftwerk Pont-sur-Sambre (seit September<br />
2009 in betrieb) zurückzuführen. Trotz der im vergleich zum vorjahr ungünstigeren<br />
Wasserführung konnte die Erzeugung aus Laufkraftwerken durch den Erwerb der bayerischen<br />
Innkraftwerke im Herbst 2009 auf vorjahresniveau gehalten werden. aufgrund der wesentlich<br />
geringeren Zuflüsse reduzierte sich die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke um 9,7 %.<br />
Der gesamte Stromabsatz in der vErbunD ag belief sich <strong>2010</strong> auf 55.729 gWh (+8,7 %).<br />
Somit betrug der Fremdbezug <strong>2010</strong> 24.652 gWh, eine Steigerung von 15,4 % gegenüber dem<br />
vorjahr. Trotz der höheren Stromabgabe sanken die Stromerlöse insgesamt um 4,4 % auf<br />
3.016,8 Mio. €. Dieser rückgang ist auf die niedrigeren absatzpreise aufgrund der stark gesunkenen<br />
(in vorperioden kontrahierten) Terminmarktpreise zurückzuführen.
22<br />
Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren<br />
Umsatz und ergebnis<br />
Einheit <strong>2010</strong> 2009<br />
Umsatzerlöse Tsd. € 3.041.009,7 3.181.325,6<br />
Ergebnis vor Zinsaufwendungen und Steuern (EBIT) Tsd. € 540.679,7 648.293,6<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) Tsd. € 376.758,0 547.262,0<br />
Jahresüberschuss Tsd. € 352.608,7 515.183,7<br />
Bilanzgewinn Tsd. € 191.078,6 385.250,0<br />
Eigenkapitalrentabilität (ROE) % 20,5 33,2<br />
Gesamtkapitalrentabilität (ROI) % 10,7 18,8<br />
ROCE % 7,8 12,3<br />
Umsatzrentabilität (ROS) % 17,8 20,4<br />
Umsatzerlöse<br />
aufgrund der oben genannten Effekte sanken die umsatzerlöse der vErbunD ag gegenüber<br />
dem vorjahr um 4,4 % auf 3.041,0 Mio. €.<br />
Dies ist trotz gestiegenem absatz mit ausländischen Weiterverteilern und Händlern auf die<br />
stark gesunkenen absatzpreise aufgrund der schwachen Spotmarkt- und kurzfristigen Forwardpreise<br />
zurückzuführen.<br />
bei den Stromerlösen mit Industrie- und Endkunden verzeichnete die vErbunD ag einen<br />
Zuwachs um 49,3 Mio. € oder 18,2 %.<br />
Die Stromerlöse mit Energieversorgungsunternehmen (Evu) im Inland stiegen um 12,2 %<br />
auf 1.361,4 Mio. €. Hingegen blieben die Stromerlöse mit Evu im ausland auf 421,0 Mio. €<br />
nahezu konstant. Die Stromerlöse mit Händlern insgesamt reduzierten sich vor allem durch<br />
das gesunkene Preisniveau um 26,8 % auf 913,2 Mio. €.<br />
Der anteil der auf die ausländischen absatzmärkte – vor allem Deutschland und Frankreich<br />
– entfallenden Stromerlöse lag bei 46,7 % (vorjahr: 54,2 %).<br />
Der Stromabsatz erhöhte sich im Konzern gegenüber dem vorjahr um 4.440 gWh oder 8,7 %.<br />
Die nicht umsatzmäßig erfassten Forwardkontrakte stiegen hingegen deutlich, und zwar um<br />
41,2 % auf 85.640 gWh.<br />
Sonstige betriebliche Erträge<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 9,4 % auf 35,5 Mio. €. Dies ist im Wesentlichen<br />
auf höhere Erträge aus der auflösung von rückstellungen und höhere Erträge aus dem verkauf<br />
von umformerwerkkomponenten aufgrund vertragsablauf zurückzuführen.
L<strong>AG</strong>ebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 23<br />
Aufwand für bezogene Leistungen<br />
Der Strombezugsaufwand sank um 5,3 % auf 2.686,2 Mio. €. Der Strom- und netzbezug sowie<br />
Emissionszertifikatebezug (Handel) ging um 4,4 % auf 2.784,2 Mio. € zurück. Haupteinflussfaktor<br />
dafür war, dass trotz gestiegener Einsatzmengen im vergleich zum vorjahr deutlich<br />
gesunkene Terminmarktpreise zu verrechnung gelangten. Der netzbezug stieg um 21,5 % auf<br />
80,7 Mio. €. ausschlaggebend dafür war der anstieg im Endkundensegment und der damit verbundenen<br />
netzkosten.<br />
Personalaufwand<br />
Der laufende Personalaufwand blieb annähernd konstant auf 19,1 Mio. €. Erhöhend wirkte die<br />
kollektivvertragliche anpassung der gehälter und nebenkosten um 1,6 %, dem steht eine<br />
reduktion der Personalkosten für Prämien und remunerationen gegenüber. Der aufwand für<br />
abfertigung und altersversorgung sank aufgrund niedriger abfertigungszahlungen und geringerer<br />
Pensionskassenbeiträge insgesamt um 39,7 % auf 3,2 Mio. €. vor allem durch Personalübertritte<br />
in verbund sank in der vErbunD ag der betriebswirtschaftliche Personalstand<br />
um 9 auf 178 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Sonstiger betrieblicher Aufwand<br />
Die sonstigen betrieblichen aufwendungen stiegen um 31,0 Mio. € auf 89,3 Mio. €. Dieser<br />
anstieg ist im Wesentlichen durch Kosten für die <strong>2010</strong> durchgeführte Kapitalerhöhung der<br />
vErbunD ag in Höhe von 23,4 Mio. € bedingt.<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT)<br />
auf basis der oben beschriebenen Einflussfaktoren und Entwicklungen und des gesunkenen<br />
Finanzergebnisses verringerte sich das EgT von 547,3 Mio. € um 31,2 % auf 376,8 Mio. €.<br />
Vermögenslage<br />
Einheit <strong>2010</strong> 2009<br />
Anlagevermögen Tsd. € 4.175.496,9 4.282.497,8<br />
Umlaufvermögen Tsd. € 1.606.322,2 609.832,4<br />
Nettoumlaufvermögen (Working Capital) Tsd. € 1.373.041,7 232.990,5<br />
Nettoverschuldung (Net Debt) Tsd. € 2.886.833,7 2.912.399,5<br />
Eigenkapital Tsd. € 2.806.366,6 1.837.839,6<br />
kurzfristige Schulden Tsd. € 286.178,7 416.938,6<br />
kurzfristiges Vermögen Tsd. € 1.659.220,4 649.929,0<br />
Eigenkapitalquote % 47,6 36,4
24<br />
Anlagevermögen<br />
Die Immateriellen vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sanken im Wesentlichen<br />
durch den abgang von umformerwerkkomponenten in Höhe von 7,4 Mio. € sowie<br />
durch die abschreibungen in Höhe von 3,2 Mio. €, denen Zugänge in Höhe von 3,8 Mio. €<br />
gegenüberstanden.<br />
Die Position der Finanzanlagen veränderte sich im beteiligungsbereich (+21,6 Mio. €) vor<br />
allem durch die Erhöhung des beteiligungsansatzes an der vErbunD beteiligungsholding<br />
gmbH im Zuge von Kapitalzuführungen.<br />
Die sonstigen Finanzanlagen sanken aufgrund der rückführung von ausleihungen in Höhe<br />
von 41,3 Mio. € und durch den verkauf von Wertpapieren in Höhe von 79,6 Mio. €, dem Zugänge<br />
von Wertpapieren in Höhe von 0,1 Mio. € gegenüberstanden.<br />
Umlaufvermögen<br />
Der aufbau beim umlaufvermögen um 995,6 Mio. € auf rund 1.606,3 Mio. € resultiert im<br />
Wesentlichen aus der Erhöhung der Forderungen gegenüber verbundenen unternehmen um<br />
1.061,0 Mio. € und der Zunahme der Leistungsforderungen in Höhe von 5,0 Mio. €. Die sons -<br />
tigen Forderungen aus dem Stromhandelsgeschäft, den Strombörsen, dem Emissionszertifikate -<br />
handel und Sicherheiten aus dem Stromgeschäft verringerten sich dagegen um 60,2 Mio. €.<br />
Eigenkapital<br />
Das Eigenkapital konnte aufgrund der im november <strong>2010</strong> durchgeführten Kapitalerhöhung in<br />
Höhe von 1 Mrd. € und des Jahresergebnisses, dem die ausschüttung für das geschäftsjahr<br />
2009 inklusive Sonderdividende gegenüberstand, um 968,5 Mio. € auf 2.806,4 Mio. € erhöht<br />
werden. aufgrund der vorgenannten Effekte stieg die Eigenkapitalquote von 36,4 % auf 47,6 %.<br />
Verbindlichkeiten<br />
Die lang- und kurzfristigen verbindlichkeiten sanken per Saldo um 10,3 Mio. € auf 2.955,3 Mio. €.<br />
Fremdwährungsschwankungen bei den anleihen erhöhten die Finanzverbindlichkeiten um<br />
10,3 Mio. €. Im Jahr <strong>2010</strong> wurden aufnahmen/Tilgungen bei Kreditinstituten per Saldo in Höhe<br />
von –39,9 Mio. € getätigt. Die verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen um<br />
23,9 Mio. € auf 80,6 Mio. €. bei den verbindlichkeiten gegenüber verbundenen unternehmen<br />
kam es zu einem abbau von 4,8 Mio. € auf 1.424,5 Mio. €. Mit dem verkauf von umformerwerkkomponenten<br />
aufgrund vertragsablauf kam es zum abbau der dafür erhaltenen anzahlung in<br />
Höhe von 8,3 Mio. €.
L<strong>AG</strong>ebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 25<br />
Finanzlage<br />
Finanzstrategie und Finanzierung<br />
Die Finanzstrategie von verbund wird durch fünf Eckpunkte definiert:<br />
1. bedarfsgerechte, zentrale Konzernfinanzierung der tochtergesellschaften. Die mittelund<br />
langfristige Finanzierung der geschäftsaktivitäten erfolgt zentral durch vErbunD International<br />
Finance b.v. bzw. vErbunD ag und der kurzfristige geldausgleich innerhalb des<br />
Konzerns durch vErbunD Finanzierungsservice gmbH. als interne Finanzierungsdrehscheiben<br />
nehmen diese gesellschaften Fremdkapital extern oder innerhalb des Konzerns auf<br />
und leiten es bedarfsgerecht auf basis eines marktorientierten Transferpreis systems an die<br />
Konzerntöchter weiter. Dadurch werden die vorteile einer zentralen Konzernfinanzierung<br />
erzielt und gleichzeitig Markt- und risikoimpulse an die Konzerntöchter weitergegeben.<br />
2. sicherstellung einer angemessenen Liquiditätsreserve. absolute Priorität hat die jederzeitige<br />
Sicherstellung einer ausreichenden Liquidität. Dazu verfügt verbund über eine syndizierte<br />
Kreditlinie, die jederzeit gezogen werden kann, sowie über nicht kommittierte Linien –<br />
vorwiegend bei österreichischen banken, die als sehr zuverlässig einzustufen sind.<br />
3. Absicherung einer starken bonität. Ein wesentlicher Pfeiler der verbund-Strategie ist der<br />
Erhalt einer starken bonität im Single-„a“-bereich. Dafür wird die Strategie laufend mit den<br />
rating-agenturen Moody’s Investors Services und Standard & Poor’s diskutiert und abgestimmt.<br />
bei den Planungsrechnungen wird auf die strenge Einhaltung der von den ratingagenturen<br />
vorgegebenen wesentlichen Kennzahlengrenzen Wert gelegt. Zur Steuerung des<br />
ratings orientiert sich verbund an den Kennzahlen FFO/net Debt und rCF/Total Debt.<br />
4. erhalt einer weitreichenden finanziellen flexibilität. Die absicherung des ratings im „a“-<br />
bereich ermöglicht einen breiten Zugang zu Finanzierungsquellen. Das unterstützt die<br />
Wachstumsstrategie und ermöglicht auch in angespannten Kapitalmärkten jederzeit Zugang<br />
zu frischem Kapital. Das Finanzierungsportfolio von verbund umfasst einen ausgewogenen<br />
Mix zwischen anleihen, Krediten, Exportförderkrediten sowie Projektfinanzierungen.<br />
5. Optimierung der risikostruktur auf basis vorgegebener Limite. Die Finanzstrategie von<br />
verbund bewegt sich innerhalb einer konservativen risikostrategie mit definierten value-atrisk-(var)<br />
und Limitsystemen, deren Einhaltung das risikomanagement laufend überprüft.<br />
Die risikosteuerung des Fremdmittelportfolios basiert im Wesentlichen auf den Kennzahlen<br />
Duration, restlaufzeit, Effektivverzinsung, Währungslimits, Zinsvariabilität sowie var.<br />
Fremdmittelaufnahmen und Fremdmittelportfolio<br />
Zur Finanzierung des Investitionsprogramms führte vErbunD ag <strong>2010</strong> eine Kapitalerhöhung<br />
von 1 Mrd. € durch. Daher und infolge geringerer Investitionstätigkeit ist der Fremdkapitalbedarf<br />
im vergleich zum vorjahr deutlich gesunken. Die vErbunD International Finance<br />
b.v. nahm zwei Kredite bei der Europäischen Investitionsbank auf – zur teilweisen refinanzierung<br />
des Mittelbedarfs für das gas- und Dampfkraftwerk Mellach bzw. für den ersten Teilabschnitt<br />
der 380-kv-Hochspannungsleitung in Salzburg.
26<br />
Bankenlinien<br />
Die absicherung der Liquidität hat für verbund oberste Priorität. verbund verfügt per<br />
31.12.<strong>2010</strong> über einen syndizierten Kredit von 750 Mio. €, welcher der Liquiditätsabsicherung<br />
dient und nicht gezogen wurde. Dieser Kredit wurde im Jänner 2005 mit einer vielzahl nationaler<br />
und internationaler banken abgeschlossen, hat eine Laufzeit bis Jänner 2012 und kann jederzeit<br />
ausgenutzt werden. Zusätzlich verfügt verbund per 31.12.<strong>2010</strong> über nicht kommittierte<br />
Linien von 755,5 Mio. € vorwiegend bei heimischen banken.<br />
Das Fremdmittelportfolio von verbund besteht per 31.12.<strong>2010</strong> zu 56,6 % aus anleihen,<br />
23,1 % aus Krediten bzw. 16,9 % aus Exportförderkrediten und 3,4 % sonstigen Finanzverbindlichkeiten.<br />
Ratingentwicklung<br />
Je besser die bonität eines unternehmens, desto einfacher ist der Zugang zu den internationalen<br />
Kapitalmärkten, desto breiter sind die Möglichkeiten der Fremdfinanzierung und desto kostengünstiger<br />
ist die aufnahme von Fremdmitteln. Der langfristigen absicherung des verbundratings<br />
kommt hohe bedeutung zu, da die risikoaufschläge für unternehmen in folge der<br />
Finanzmarktkrise je nach rating-Kategorie stark differenziert wurden. Im Jahr <strong>2010</strong> verbesserte<br />
sich das rating von der vErbunD ag: Standard & Poor’s löschte aufgrund der Kapitaler -<br />
höhung den negative outlook und legte das rating mit a- (stable outlook) fest. Moody’s beließ<br />
das rating unverändert mit a2 (negative outlook). Mit den aktuellen rating-Einstufungen liegt<br />
verbund besser als der Durchschnitt der europäischen börsenotierten versorger.<br />
Finanzkennzahlen<br />
Einheit <strong>2010</strong> 2009<br />
Netto-Geldfluss aus operativer Tätigkeit Tsd. € 367.763,4 495.077,2<br />
Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit Tsd. € 117.563,0 –1.317.124,4<br />
Netto-Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit Tsd. € –486.479,4 822.544,3<br />
Finanzergebnis Tsd. € 242.558,4 379.013,5<br />
Gearing (Nettoverschuldungsgrad) % 102,7 158,1<br />
Schuldentilgungsdauer Jahre 8,1 6,2<br />
Das gute Finanzergebnis des vorjahres verringerte sich um rund 136,5 Mio. € auf 242,6 Mio. €.<br />
Hauptverantwortlich dafür waren die rückläufigen beteiligungserträge um 53,3 Mio. € und<br />
höhere aufwendungen aus verlustübernahmen in Höhe von rund 8,0 Mio. €. Zusätzlich stiegen<br />
die Zinsaufwendungen um 65,9 Mio. € bei gleichzeitig geringeren Zinserträgen von 15,1 Mio. €.<br />
Im geschäftsjahr kam es zu um 5,8. Mio. € höheren gewinnen aus dem verkauf von Wert -<br />
papieren.
L<strong>AG</strong>ebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 27<br />
Der abbau der verzinslichen nettoverschuldung um 24,4 Mio. € und der starke aufbau des<br />
bereinigten Eigenkapitals um 967,7 Mio. € führten zu einer verringerung des gearing um 55,4<br />
Prozentpunkte auf 102,7 %. bei rückgang des Mittelüberschusses aus gewöhnlicher geschäfts -<br />
tätigkeit um 127,3 Mio. € und annähernd gleichbleibenden verbindlichkeiten erhöhte sich die<br />
Schuldentilgungsdauer von 6,2 auf 8,1 Jahre.<br />
Die geldflüsse des geschäftsjahres sind nachfolgend in einer separaten aufstellung dargestellt.<br />
Die Zusammensetzung des Kassenbestandes und der guthaben bei Kreditinstituten<br />
(Fonds der flüssigen Mittel) kann der anhangerläuterung (5) entnommen werden.<br />
Geldflussrechnung<br />
(1) Netto-Geldfluss aus operativer Tätigkeit<br />
Der netto-geldfluss aus der operativen Tätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt<br />
und beläuft sich auf 367.763,3 Tsd. € (vorjahr: 495.077,2 Tsd. €).<br />
Die Leistungsforderungen blieben annähernd unverändert.<br />
Der rückgang bei den sonstigen Forderungen und vermögensgegenständen ist vor allem<br />
durch Sicherheitsleistungen für den Stromderivathandel bedingt.<br />
Die veränderung der kurzfristigen rückstellungen wird durch den abbau der rückstellungen<br />
aus dem Stromgeschäft um 14.648,8 Tsd. €, den anstieg der sonstigen kurzfristigen rückstellungen<br />
um 9.316,7 Tsd. € sowie den abbau der Steuerrückstellungen um 101.905,7 Tsd. € bedingt.<br />
Der anstieg der Leistungsverbindlichkeiten resultiert aus dem höheren Handel über die<br />
börse und dem geringeren Handel mittels Forwardkontrakten im Dezember <strong>2010</strong> im vergleich<br />
zum Dezember 2009 und damit unterschiedlichen Zahlungsbedingungen.<br />
Die veränderung der sonstigen verbindlichkeiten ergibt sich aus dem abbau der Passiven<br />
rechnungsabgrenzung für das Stromgeschäft.<br />
Die Fremdwährungsschwankungen stammen aus einer Yen-anleihe.<br />
Im geschäftsjahr erfolgte eine Kapitalerhöhung mit der ausgabe von 39.215.686 neuen<br />
aktien. Der netto-geldfluss aus operativer Tätigkeit je aktie beläuft sich auf 1,06 €, bereinigt<br />
um die Kapitalerhöhung 1,19 € (vorjahr: 1,61 €), das verhältnis zu den umsatzerlösen beträgt<br />
12,1 % (vorjahr: 15,6 %).<br />
(2) Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />
beim netto-geldfluss aus Investitionstätigkeit ergab sich insgesamt ein Mittelzufluss in Höhe<br />
von 117.563,0 Tsd. € (vorjahr: Mittelabfluss 1.317.124,4 Tsd. €), der insbesondere aus dem<br />
Zugang von beteiligungen in Höhe von 21.689,0 Tsd. €, ausleihungen in Höhe von 34,2 Tsd. €<br />
und Wertpapieren in der Höhe von 84,2 Tsd. € resultiert. Dem stehen die rückzahlungen<br />
von ausleihungen in Höhe von 41.368,6 Tsd. €, abgänge von Wertpapieren in Höhe von<br />
79.569,9 Tsd. € mit einem abgangsgewinn von 13.013,5 Tsd. € und der abgang von beteiligungen<br />
in Höhe von 95,1 Tsd. € mit einem abgangsverlust von 1,5 Tsd. € gegenüber.<br />
bei den Investitionen in immaterielle vermögensgegenstände und Sachanlagen handelte es<br />
sich überwiegend um Investitionen zur betreibung eines gasspeichers in Höhe von 2.237,9 Tsd. €<br />
sowie um Investitionen in betriebs- und geschäftsausstattung in Höhe von 859,8 Tsd. €.
28<br />
Geldflussrechnung in Tsd. €<br />
Erläuterung <strong>2010</strong> 2009<br />
Jahresüberschuss 352.608,7 515.183,7<br />
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
und Sachanlagen 3.187,1 3.801,9<br />
Ergebnis aus Abgang von Anlagen<br />
und Wertpapieren des Umlaufvermögens –14.921,6 –4.939,3<br />
Veränderung der Vorräte 15,5 3.524,8<br />
Veränderung der Leistungsforderungen –1.103,6 38.407,0<br />
Veränderung der sonstigen Forderungen<br />
und Vermögensgegenstände 1 60.731,7 –59.228,6<br />
Veränderung der latenten Steuern 44.030,8 4.006,2<br />
Veränderung der langfristigen Rückstellungen –1.929,4 –1.319,4<br />
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen –107.237,8 –8.230,5<br />
Veränderung der Leistungsverbindlichkeiten 23.196,0 12.655,9<br />
Veränderung der sonstigen Verbindlichkeiten 1 –2.247,2 –9.253,1<br />
Fremdwährungsschwankungen 10.310,4 0,0<br />
Veränderung der Zinsenabgrenzungen 1.122,7 468,6<br />
Netto-Geldfluss aus operativer Tätigkeit (1) 367.763,4 495.077,2<br />
Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände<br />
und Sachanlagen –4.932,8 –1.833,4<br />
Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen<br />
und Sachanlagen 10,257,6 48,0<br />
Investitionen in Finanzanlagen –21.807,4 –1.612.373,0<br />
Abgänge von Finanzanlagen 134.045,6 297.034,0<br />
Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit (2) 117.563,0 –1.317.124,4<br />
Kapitalerhöhung aus Bareinzahlung 1.000.000,0 0,0<br />
Dividendenausschüttung –385.250,0 –323.610,0<br />
Veränderung der Konzernclearingsalden –1.061.465,0 207.833,9<br />
Veränderung der kurzfristigen Aufnahmen/Veranlagungen –20,8 –25.133,3<br />
Aufnahme von langfristigen Krediten 0,0 287.500,0<br />
Tilgung von langfristigen Krediten –39.833,3 –219.183,3<br />
Veränderung der Konzernfinanzierung 0,0 890.000,0<br />
Veränderung der übrigen langfristigen Verbindlichkeiten 89,7 5.136,9<br />
Netto-Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit (3) –486.479,4 822.544,3<br />
Veränderung Kassenbestand und liquide Mittel –1.153,0 497,0<br />
Kassenbestand und liquide Mittel per 1.1. 1.925,3 1.428,3<br />
Kassenbestand und liquide Mittel per 31.12. 2 772,3 1.925,3<br />
1 inklusive Rechnungsabgrenzungsposten // 2 siehe auch Anhang – Erläuterungen (5)
L<strong>AG</strong>ebericht Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 29<br />
In den abgängen von Investitionen in immaterielle vermögensgegenstände und Sachanlagen<br />
betreffen 7.394,0 Tsd. € den abgang von umformerwerkkomponenten aufgrund vertragsablauf<br />
mit einem abgangsgewinn von 1.924,0 Tsd. €.<br />
(3) Netto-Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />
Im rahmen der für 2009 beschlossenen Dividendenausschüttung wurden 385.250,0 Tsd. € an<br />
die aktionäre zur auszahlung gebracht, wovon 77.050,0 Tsd. € aus einer Sonderdividende von<br />
0,25 € je aktie bestanden.<br />
In der außerordentlichen Hauptversammlung vom 24.9.<strong>2010</strong> wurde eine Kapitalerhöhung<br />
in Höhe von 1 Mrd. € beschlossen. Der Mittelzufluss aus der Kapitalerhöhung erfolgte im<br />
november <strong>2010</strong>. Im rahmen des Konzernclearings kam es zu einem Mittelabfluss in Höhe von<br />
1.061.465,0 Tsd. € (vorjahr: Mittelzufluss 207.833,9 Tsd. €).<br />
Kredittilgungen erfolgten in Höhe von 39.833,3 Tsd. €, geldmarktaufnahmen in Höhe von<br />
96,9 Tsd. €, Tilgungen am geldmarkt in Höhe von 117,6 Tsd. €.<br />
Mitarbeiter<br />
Vorausschauende Personalentwicklung<br />
Zentrale aufgabe des Personalmanagements ist es, den Einsatz der richtigen Personen auf<br />
allen Ebenen sicherzustellen. verbund hat eine umfassende Personalplanung und -entwicklung<br />
mit zahlreichen Instrumenten etabliert – beginnend beim recruiting über die aus- und<br />
Weiterbildung und die leistungsorientierte Entlohnung bis zur nachfolgeplanung. Ein strukturierter<br />
recruitingprozess ist voraussetzung dafür, dass die am besten geeigneten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter gefunden werden. Dies ist durch einen dreistufigen auswahlprozess<br />
gewährleistet. aus der Personalstrategie werden die wichtigsten Zielgruppen für die aus- und<br />
Weiterbildung abgeleitet.<br />
Einsparungen im Personalbereich umgesetzt<br />
Der wirtschaftliche Einsatz unseres Personals ist wesentlich. verbund hat <strong>2010</strong> im Personalbereich<br />
weitere Maßnahmen für Einsparungen durchgeführt. Im Licht der noch immer an -<br />
gespannten Lage der Weltwirtschaft wurde das strukturierte Kostensenkungsprogramm fortgesetzt.<br />
Es umfasste die reduktion von Überstunden, den abbau der urlaubsrückstellungen<br />
sowie die Streichung oder verschiebung geplanter neuaufnahmen.<br />
Die erforderlichen Personalaufnahmen führte verbund mit größtem Kostenbewusstsein<br />
durch. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden konsequent und zielgerichtet mit blick<br />
auf das zur verfügung stehende budget weitergebildet. verbund steigerte außerdem die<br />
Ef fizienz der Personalarbeit durch Zusammenlegung der verschiedenen Personalservices: ab<br />
1.1.2011 ist ein operatives Shared Service Center für die Personaladministration verantwortlich.
30<br />
Einheitliches leistungsorientiertes Gehaltsmodell und gezielte Nachfolgeplanung<br />
Im Jahr 2009 wurde ein neues System zur Entlohnung von Führungskräften eingeführt. <strong>2010</strong><br />
folgte ein konzernweites leistungsorientiertes gehaltsmodell. Demnach können nun alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter leistungs- und erfolgsabhängige gehaltsbestandteile erhalten.<br />
Die Höhe der variablen anteile variiert je nach Funktion. Die Einstufungen basieren auf dem<br />
Kollektivvertrag der Elektrizitätsunternehmen Österreichs. Der gehaltsvergleich mit anderen<br />
unternehmen am Markt stellt eine faire, wettbewerbsfähige und kostenbewusste Entlohnung<br />
sicher. Die neuen gehaltsmodelle gewährleisten die durchgängige Leistungsorientierung und<br />
sichern die Qualität und Produktivität.<br />
Für einen Konzern wie verbund haben Führungskräfte eine Schlüsselfunktion. Die gezielte<br />
nachfolgeplanung für diese Positionen ist daher von hoher bedeutung. Zur Identifikation<br />
geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten erstellt verbund detaillierte nachfolgepläne<br />
inklusive bedarfsorientierter Personalentwicklungskonzepte. In diesem rahmen werden die<br />
Eignung, die Leistung und das Potenzial möglicher Talente im unternehmen identifiziert.<br />
regelmäßige reviews stellen die aktualität der Planung sicher.<br />
In Aus- und Weiterbildung investieren<br />
Das gewerblich-technische Personal bildet das Fundament von verbund in den betrieben<br />
und Werken. Ein weiterer Schwerpunkt im Personalmanagement ist die ausbildung von Lehrlingen.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurde die neue Zentral- und Lehrwerkstätte in Kaprun/Salzburg eröffnet.<br />
Sie ermöglicht gemeinsam mit den bestehenden Lehrwerkstätten in Ybbs-Persenbeug/nÖ<br />
und in Töging am Inn/bayern rund 45 Lehrlingen jährlich den Start einer ausbildung zum<br />
Elektrobetriebs- und Maschinenbautechniker. Insgesamt werden derzeit 147 junge Frauen<br />
und Männer ausgebildet.<br />
Ein weiterer Fokus liegt auf der aus- und Weiterbildung der Facharbeiter und Meister. Durch<br />
die gezielte Doppelberufsausbildung zum Elektrobetriebs- und Maschinenbautechniker<br />
erweitert verbund das Wissen und den Einsatzbereich dieser wichtigen gruppe von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern. außerdem wird jährlich ein auf die Erfordernisse des arbeitsbetriebs<br />
abgestimmtes bildungsprogramm angeboten.
L<strong>AG</strong>ebericht Forschung, Entwicklung und Umwelt 31<br />
bericht über Forschung,<br />
Entwicklung und umwelt<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurde der bereich Forschung und Entwicklung in verbund neu strukturiert. Das<br />
konzernweite und international tätige „Competence Center Innovation“ trat an die Stelle der<br />
2009 gegründeten Holdingabteilung. Die fachspezifische Forschung verbleibt bei den verbund-<br />
Tochterunternehmen.<br />
Klare Zuordnung von Aufgaben<br />
Das neue „Competence Center Innovation“ ist in erster Linie für Forschungsprojekte zuständig,<br />
die das Zusammenwirken mehrerer verbund-unternehmen sowie externer Partner erfordern<br />
und mittelfristig in verwertbare Produkte bzw. Dienstleistungen münden. beispiele dafür<br />
sind Projekte zu Elektromobilität oder Energiemanagement. Die fachspezifische Forschung zu<br />
Wasser-, Wärme- und Windkraft sowie Stromübertragung und Stromgeschäft wird weiterhin<br />
in den operativen gesellschaften umgesetzt. Dank dieser aufgabentrennung kann verbund<br />
rasch und effektiv agieren und sich optimal auf neue Marktchancen ausrichten.<br />
Forschung fördern und Wissen teilen<br />
Mit der Förderung von Forschungsarbeiten im rahmen von Diplomarbeiten und Dissertationen<br />
übernimmt verbund verantwortung für junge Talente und potenzielle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Das unternehmen stellt regelmäßig vortragende zu Fachveranstaltungen im<br />
bereich Forschung und Entwicklung, koordinierte im august <strong>2010</strong> die alpbacher Wirtschaftsgespräche<br />
zum ema Elektromobilität und hielt dazu eine bürgerInnenkonferenz ab. Im<br />
rahmen der austria Tec Week vom 12. bis 15.10.<strong>2010</strong> bei der Weltausstellung in Shanghai präsentierte<br />
die von verbund initiierte Plattform „austrian Mobile Power“ die neuen aktivitäten<br />
zur Elektromobilität.<br />
Elektromobilität auf der Überholspur<br />
verbund bestätigte – nach der gründung des vereins austrian Mobile Power 2009 – im vergangenen<br />
Jahr erneut seine Innovationsführerschaft im bereich Elektromobilität. Seit anfang<br />
<strong>2010</strong> führt verbund das erste und größte österreichische „Leuchtturmprojekt“ für Elektro -<br />
mobilität an: Empora (Electric Mobile Power austria). an diesem Projekt sind 15 weitere Partner<br />
beteiligt, darunter industrielle Leitbetriebe wie Siemens, Magna und Infineon. Ziel von<br />
Empora ist die Weiterentwicklung der technischen und organisatorischen Komponenten<br />
eines gesamtsystems für Elektromobilität. Es wird vom Klimafonds der österreichischen bundesregierung<br />
gefördert. bei der neuerlichen ausschreibung wurde eine Projekterweiterung ab<br />
2011 eingereicht und von der Jury ebenfalls zur Förderung vorgeschlagen.<br />
außerdem entwickelte verbund mit den strategischen Partnern OMv, E.On und Siemens<br />
weitere Projekte, die 2011 starten. Den Schwerpunkt bilden die Entwicklung und der Einsatz<br />
von Schnell-Ladeinfrastruktur für moderne Elektrofahrzeuge, welche die Ladezeit auf 15 bis<br />
30 Minuten reduzieren werden.
32<br />
Energiemanagement für die Zukunft<br />
Ein wichtiges ema im Energiemanagement für Endkunden ist die Transparenz. Kunden<br />
wollen jederzeit wissen, wie viel Strom sie verbrauchen und aus welchen Energieträgern der<br />
Strom erzeugt wird, damit sie ihre Energie-Effizienz erhöhen können. Diese Information soll<br />
künftig jederzeit im Internet bzw. auf mobilen Kommunikationsgeräten abrufbar sein.<br />
Da sich viele Stromkunden von reinen Konsumenten zu selbstständigen Produzenten (Prosumers)<br />
entwickeln werden, werden dezentrale Erzeugungseinheiten immer wichtiger für<br />
neue innovative angebote. Derzeit wird getestet, die dezentralen anlagen zu virtuellen großkraftwerken<br />
zusammenzuschließen, um die Möglichkeiten der Steuerung in einem intelligenten<br />
Stromnetz (Smart grid) auszuloten. Zusätzlich können künftig gesamtlösungen für Heizund<br />
Kühlbedarf, beleuchtung, Steuerung von elektrischen geräten sowie anbindung an die<br />
Elektromobilität geschaffen werden.<br />
Nachhaltigkeit<br />
Mit dem Schwerpunkt auf Stromerzeugung aus Wasserkraft ist nachhaltigkeit schon seit der<br />
gründung des unternehmens im Kerngeschäft verankert. Die nachhaltige Orientierung<br />
wurde bei der neupositionierung der Marke im Jahr <strong>2010</strong> bestätigt und betont: umweltfreundliche<br />
Wasserkraft ist und bleibt die größte Stärke von verbund.<br />
Nachhaltigkeitsziele und -strategie<br />
Zusätzlich zur unternehmensstrategie erarbeitete verbund <strong>2010</strong> eine nachhaltigkeitsstrategie.<br />
Damit sind die impliziten Leitlinien, nach denen das unternehmen seit Jahrzehnten nachhaltig<br />
geführt wird, nun auch dokumentiert. Die Strategie ist Orientierung und Handlungsanleitung<br />
für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und dient als basis für die Formulierung von<br />
Zielen zur Weiterentwicklung der nachhaltigkeit.<br />
Diese Ziele werden von einem nachhaltigkeitsarbeitsteam ausgearbeitet. Es umfasst Expertinnen<br />
und Experten aus den bereichen Wirtschaft, umwelt und gesellschaft der vErbunD<br />
ag sowie vertreterinnen und vertreter aller Tochterunternehmen. In der Folge evaluiert und<br />
priorisiert der nachhaltigkeitsrat die Ziele. Im rat unter vorsitz des verbund-vorstandsvorsitzenden<br />
Wolfgang anzengruber sind die vorstandsmitglieder und geschäftsführer der Tochtergesellschaften<br />
vertreten. Dieser ablauf sichert die ständige Weiterentwicklung und verbesserung<br />
der nachhaltigkeit bei verbund. Im nachhaltigkeitsbericht werden die Ziele alljährlich<br />
veröffentlicht und über die Zielerreichung in der abgelaufenen Periode berichtet.
L<strong>AG</strong>ebericht Forschung, Entwicklung und Umwelt 33<br />
Ständiger Dialog mit Politik, Verwaltung und Wirtschaft<br />
verbund steht beständig in Kontakt mit vielen unterschiedlichen anspruchsgruppen. Ziel<br />
ist, die Zusammenarbeit konstruktiv und verantwortungsbewusst zu gestalten. So finden auf<br />
vorstands- und Expertenebene regelmäßig round-Table-gespräche mit umwelt- und naturschutz-Organisationen<br />
zu aktuellen emen der Stromwirtschaft statt.<br />
Mit den „Power Facts“ hat verbund <strong>2010</strong> ein neues Medium zur kompakten Information<br />
von Entscheidungsträgern in Politik, verwaltung und Wirtschaft geschaffen. Im rahmen von<br />
„OnE DaY aT vErbunD“ besuchen vertreter dieser anspruchsgruppen im bereich „Energie“<br />
einen Tag lang die verbund-Zentrale und diskutieren an Ort und Stelle unterschiedliche emen<br />
mit Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />
Verantwortungsbewusster Umgang mit der Umwelt<br />
Energieerzeugung ist immer mit Eingriffen in die natur verbunden. verbund arbeitet seit<br />
den 1970er-Jahren daran, die umweltauswirkungen seiner geschäftstätigkeit so gering wie<br />
möglich zu halten.<br />
Umweltmanagementsystem und Zertifizierungen<br />
Seit 1995 wird das umweltmanagementsystem vor allem nach EMaS und ISO 14001 begutachtet.<br />
alle drei in betrieb befindlichen thermischen Kraftwerke sind danach zertifiziert. Seit 2008<br />
entsprechen alle netzstandorte und -leitungen den Standards ISO 9001, ISO 14001, ISO 27001,<br />
OHSaS 18001 und EMaS. <strong>2010</strong> waren von den 123 Wasserkraftanlagen 45 nach EMaS zertifiziert<br />
(56 % des regelarbeitsvermögens/rav) und 89 nach ISO 14001 (68 % des rav). Seit 2009<br />
entsprechen alle Wärme- und Wasserkraftwerke auch den TÜv-Kriterien.<br />
Energie- und Klimapolitik fördern<br />
verbund unterstützt aktiv die europäische Energie- und Klimapolitik und hat sein Expertenwissen<br />
in die <strong>2010</strong> präsentierte Energiestrategie der österreichischen bundesregierung ein -<br />
gebracht. Sie verfolgt die verbesserung der Energieeffizienz, den ausbau der erneuerbaren<br />
Energien und die langfristige Sicherung der Energieversorgung. Ziel ist die Stabilisierung des<br />
energieverbrauchs auf dem niveau des Jahres 2005. Zur Zielerreichung trägt verbund die<br />
Stromerzeugung aus Wasserkraft, den ausbau der leistungsfähigen Übertragungsnetze und<br />
der Speicherkapazitäten in den alpen, den ausbau erneuerbarer Energien sowie die Förderung<br />
der Elektromobilität bei.
34<br />
<strong>2010</strong>: Jahr der Biodiversität<br />
Die unESCO ernannte <strong>2010</strong> zum „Internationalen Jahr der biologischen vielfalt“. Dadurch soll die<br />
bedeutung der vielfalt der arten und der vielfältigkeit innerhalb der arten bewusster werden.<br />
verbund trifft in Europa auf unterschiedlichste Ökosysteme, regionen und arten. Obwohl<br />
die Stromerzeugung von verbund – primär aus Wasserkraft – zu den saubersten und nachhaltigsten<br />
Formen der Energiegewinnung zählt, ist jeder Kraftwerksbau und -betrieb ein Eingriff<br />
in die natur. verbund setzt seit vielen Jahren moderne Maßnahmen, wie z.b. Fischwander -<br />
hilfen und rekultivierungen, um auswirkungen auf die biodiversität zu minimieren.<br />
Stromerzeugung: Emissionen weiter gesenkt<br />
rund 86 % der Stromerzeugung von verbund stammen aus emissionsfreier Wasserkraft. Der<br />
Erzeugungsmix wird durch thermische Kraftwerke sowie Windkraftwerke ergänzt. In den vergangenen<br />
Jahren konnte verbund die absoluten und spezifischen Emissionen laufend senken.<br />
Treibhausgas-Emissionen ergeben sich primär aus den CO 2 -Emissionen der thermischen<br />
Kraftwerke. Die direkten CO 2 -Emissionen betrugen <strong>2010</strong> rund 3,2 Mio. t CO 2 . Die spezifischen<br />
Emissionen bezogen auf die gesamterzeugung lagen <strong>2010</strong> bei 104 t CO 2 /gWh (2009:<br />
74 t CO 2 /gWh). grund dafür ist die erhöhte thermische Erzeugung u. a. durch den erstmals<br />
ganzjährigen Einsatz des modernen gas-und-Dampfkraftwerks Pont-Sur-Sambre in Frankreich.<br />
bei den spezifischen Emissionen der thermischen Erzeugung (inklusive bezugsrechte)<br />
wurde <strong>2010</strong> die positive Entwicklung durch eine erneute reduktion auf 761 t CO 2 /gWh (2009:<br />
818 t CO 2 /gWh) fortgesetzt. Durch den Einsatz modernster Technologien werden diese Emissionen<br />
langfristig weiter sinken. verbund liegt damit im absoluten Spitzenfeld vergleichbarer<br />
europäischer unternehmen.<br />
Seit 2006 veröffentlicht verbund im Carbon Disclosure Project, der weltweit größten Klimadatenbank,<br />
CO 2 -Emissionen, -reduktionsziele, Klimarisiken und -chancen. <strong>2010</strong> wird verbund<br />
als eines der Top-unternehmen der rund 2.200 Teilnehmer gelistet. verbund führt die 14 am<br />
report teilnehmenden Stromerzeuger mit den größten Emissionsreduktionen in den vergangenen<br />
Jahren an. auch beim Energiemix liegt verbund mit dem sehr hohen anteil an Erneuerbaren<br />
mit abstand an der Spitze.<br />
Klimainitiativen<br />
Zum dritten Mal in Folge prämierte verbund mit dem Lebensministerium und dem gemeinde -<br />
bund „Österreichs Klimaschutz-gemeinde <strong>2010</strong>“. Die ersten Preise für innovative Projekte in<br />
den Kategorien erneuerbare Energien, Energieeffizienz und bewusstseinsbildung gingen <strong>2010</strong><br />
an die gemeinden auersbach, Murau und algau.
L<strong>AG</strong>ebericht Zweigniederlassungen 35<br />
verbund und der nationalpark Hohe Tauern gründeten <strong>2010</strong> die „verbund-Klimaschule<br />
des nationalparks Hohe Tauern“. Sie fördert das bewusstsein von Kindern für Klima und Klimaschutz.<br />
Das angebot gilt zunächst für die Schulen der nationalpark-gemeinden; künftig<br />
sollen alle Schulen der nationalpark-bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol eingebunden<br />
werden. Speziell ausgebildete nationalpark-ranger vermitteln in Projektwochen Zusammenhänge<br />
von Klima, Energie und Klimaschutz.<br />
Strom zum Leben: Erfolgreiche Hilfsprojekte<br />
Im Jahr 2009 hob das unternehmen mit dem verbund-Stromhilfefonds der Caritas und dem<br />
verbund Empowerment Fund der Diakonie zwei große Kooperationen mit österreichweit wirkenden<br />
Sozialeinrichtungen aus der Taufe.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von verbund sind eingeladen, sich persönlich in diesen<br />
Projekten zu engagieren. So werden Tagesausflüge der bewohnerinnen und bewohner von<br />
Mutter-Kind-Häusern der Caritas zu Kraftwerken organisiert. Im rahmen der Kooperation mit<br />
der Diakonie wird der Kontakt mit Menschen gefördert, die über elektronische Medien und<br />
mithilfe sogenannter assistierender Technologien kommunizieren. Das verbund-Engagement<br />
für die gesellschaft wurde <strong>2010</strong> mit der verleihung der „SozialMarie“ der unruhe Privatstiftung<br />
für das Stromhilfeprojekt mit der Caritas gewürdigt.<br />
bericht über<br />
Zweigniederlassungen<br />
Im geschäftsjahr gab es keine Zweigniederlassungen.
36<br />
bericht über die wesentlichen<br />
risiken und ungewissheiten<br />
Risikomanagement<br />
um die Chancen und risiken im unternehmen möglichst frühzeitig zu erkennen und abzuwägen,<br />
betreibt verbund seit 2001 ein konzernweites risikomanagement. Im Jahr <strong>2010</strong> wurden<br />
die abläufe gestrafft und die aufgaben neu strukturiert. Eine sichtbare Folge dieses Prozesses<br />
ist die Eingliederung des Chancen- und risikomanagements in das Konzern-Controlling.<br />
Effiziente neue Struktur im Risikomanagement<br />
Chancen und risiken werden bei verbund in den einzelnen gesellschaften erfasst und sind<br />
fixer Teil von Planungs- und berichtsprozessen. Das Chancen- und risikomanagement koordiniert<br />
und überwacht diese Prozesse, führt die erfassten Daten systemunterstützt zusammen<br />
und berichtet quartalsweise an den Konzernvorstand sowie den aufsichtsrat. risk Management<br />
Committees überprüfen und aktualisieren die erhobenen Chancen und risiken. Das<br />
risikomanagement in den bereichen Informationssicherheit und Datenschutz obliegt dem<br />
Chief Information Security Officer.<br />
Wesentliche Chancen und Risiken bei <strong>VERBUND</strong><br />
Ein unternehmen wie verbund hat viele risiken zu tragen. aufgrund der herausragenden<br />
bedeutung der Markt- und Finanzrisiken liegt ein Schwerpunkt des risikomanagements in<br />
den bereichen Handel und vertrieb sowie Finanzierung. Hier ist ein strenges vier-augen-<br />
Prinzip voraussetzung.<br />
auch bei Investitionsentscheidungen werden mögliche Chancen und risiken berücksichtigt.<br />
grundlage für die Entscheidung bilden Einschätzungen von beratern und Fachexperten<br />
im verbund sowie eigens eingerichteten Kompetenzzentren.<br />
Chancen und Risiken für 2011<br />
Operative Risiken und Beteiligungsrisiken<br />
Das beteiligungsergebnis der vErbunD ag wird maßgeblich durch die operativen Ergebnisse<br />
der Tochtergesellschaften beeinflusst.<br />
Das operative geschäft in verbund wird hauptsächlich durch das Mengen- und Preisrisiko<br />
des Stromgeschäfts beeinflusst. Die von verbund erzeugte Strommenge hängt aufgrund des<br />
hohen anteils an Wasserkraft stark von der Witterung und der Wasserführung der Flüsse ab.<br />
auch die Schwankungen der großhandelspreise schlagen sich wesentlich im geschäftser -<br />
gebnis nieder. Eine veränderung von 1 % würde sich bei Mehr- oder Mindererzeugung aus<br />
Wasserkraft mit 11,9 Mio. €, bei Schwankungen der großhandelspreise mit 5,3 Mio. € auf das<br />
Operative Ergebnis für 2011 auswirken.<br />
In der thermischen Erzeugung wird das risiko durch die großhandelspreise für Strom sowie<br />
die Kosten für Primärenergieträger (Heizöl, Erdgas, Steinkohle) und Emissionszertifikate<br />
bestimmt. Die bedeutung der risiken in diesem bereich steigt durch die Inbetriebnahme des<br />
gas- und Dampfkraftwerks Mellach im Jahr 2011.
L<strong>AG</strong>ebericht Risiken und Ungewissheiten 37<br />
Weiters beeinflussen risiken von anlagen und Personal sowie vertragliche risiken das<br />
Operative Ergebnis.<br />
Einhergehend mit der weiteren umsetzung der Wachstumsstrategie werden (insbesondere<br />
im bereich der ausländischen beteiligungen) höhere risiken eingegangen, denen aber auch<br />
größere Chancen gegenüberstehen.<br />
risiken sind in der starken Schwankung der beteiligungserträge (inklusive Fremdwährungseffekte)<br />
vor allem zu beginn der Investments sowie durch veränderungen in der Werthaltigkeit<br />
des beteiligungsansatzes zu sehen. Ebenso können sich Haftungen und garantien, die von<br />
verbund übernommen wurden, negativ auswirken. Chancen ergeben sich aus der langfristigen<br />
Investition in aufstrebende Märkte mit steigendem Preisniveau sowie aus möglichen<br />
günstigen Fremdwährungseffekten.<br />
Da sich die Investitionen in beteiligungen im Wesentlichen auf das Kerngeschäft von verbund<br />
mit Wertschöpfungsstufen wie etwa Erzeugung und Handel bzw. vertrieb beziehen, weist die<br />
Struktur der beteiligungsrisiken ein ähnliches bild auf wie das risikoportfolio von verbund<br />
im Inland. Ein regelmäßiges reporting und Monitoring sowie der auf- und ausbau eines<br />
adäquaten risikomanagementsystems in den entsprechenden beteiligungen gewährleisten<br />
die nachhaltige Sicherung der Engagements im rahmen der internationalen Wachstums -<br />
strategie. Ferner wird ein neu entwickeltes, risikobasiertes Portfoliomanagement zukünftig<br />
das risiko-rendite-Portfolio von verbund darstellen.<br />
Die Ergebnisse der beteiligungen mit Sitz im Euroraum sind wesentlich von Chancen und<br />
risiken auf dem europäischen Energiemarkt und durch regulatorische aspekte beeinflusst.<br />
bei beteiligungen mit Sitz außerhalb des Euroraums dagegen steht das finanzwirtschaftliche<br />
risiko aus Wechselkurs- und Zinssatzschwankungen neben den länderspezifischen und<br />
energiewirtschaftlichen risiken im Mittelpunkt. Die internationale Wachstumsstrategie von<br />
verbund mit den beteiligungen in Italien, Frankreich und der Türkei wird in Zukunft die risiken<br />
erhöhen, aber auch die Chancen erweitern.<br />
Finanzrisiken<br />
In bezug auf Liquidität ist verbund gut positioniert und verfügt über ausreichende Liquiditätsreserven.<br />
Die Kapitalerhöhung sowie die langfristige absicherung der historisch niedrigen<br />
Zinsen im Jahr 2009 garantieren verbund mittelfristig geringe Kapitalkosten.<br />
Die veranlagungsstrategie von verbund ist konservativ: Die Mittel werden in einem breit<br />
gestreuten veranlagungsportfolio bei banken mit einem guten bis erstklassigen rating veranlagt.<br />
als Sicherheit für Stromhandelsaktivitäten hält das unternehmen geldmarktnahe Wertpapiere<br />
und anleihen von Partnern bester bonität.<br />
Das Zinssatzänderungsrisiko für verbund ist vor dem Hintergrund der zu mehr als 80 % fix<br />
verzinsten Finanzverbindlichkeiten von geringerer bedeutung. Die im november <strong>2010</strong> durchgeführte<br />
Kapitalerhöhung unterstützt das rating von verbund positiv.<br />
Die risiken aus Cross-border-Leasing-Transaktionen haben aufgrund vorzeitiger auflösungen<br />
von rund 85 % der verträge nur noch untergeordnete bedeutung.
38<br />
Informationssicherheitsrisiko<br />
Ein wichtiger Erfolgsfaktor von verbund ist in sämtlichen bereichen der Informationstechnologie<br />
(IT) zu sehen – von der Informatik über die Leittechnik bis hin zur Telekommunikation.<br />
um eine entsprechende Sensibilität in der nutzung dieser Technologien sowie im umgang mit<br />
unternehmensinformationen bei den Mitarbeitern zu schaffen und zu sichern, werden regelmäßig<br />
umfangreiche Informationsveranstaltungen und Schulungen abgehalten sowie<br />
moderne Medien zur unterstützung und Fortführung des Informationssicherheitsbewusstseins<br />
eingesetzt.<br />
Ergänzend dazu verfügt verbund über eine ausgeprägte Informationssicherheitsorganisation.<br />
Ihr aufbau ist in einer konzernweit gültigen „Information Security Policy“ festgelegt, welche<br />
auch die damit einhergehenden verantwortlichkeiten und Kompetenzen festlegt. Sie bildet<br />
die grundlage zur Schaffung des einheitlichen Informationssicherheitsbewusstseins und<br />
legt einen Standard für risikogerechte und wirtschaftlich angemessene Maßnahmen fest. Ein<br />
Chief Information Security Officer (CISO) plant und steuert laufend sämtliche Informationssicherheitsbelange<br />
von verbund. ausgestattet mit einer direkten Weisungsbefugnis, stellt der<br />
CISO die Einhaltung der einschlägigen externen und internen vorgaben sicher; übergeordnet<br />
wird die gesamtkoordination der Informationssicherheit vom risk Management Committee<br />
für Informationssicherheit wahrgenommen.<br />
Sonstige Risiken<br />
Die Energiewirtschaft ist gekennzeichnet durch lange Investitionszyklen. Im liberalisierten<br />
umfeld steigt die unsicherheit aufgrund sich sprunghaft ändernder rahmenbedingungen.<br />
Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat den Marktteilnehmern das Erfordernis eines effektiven<br />
Chancen- und risikomanagements für bestehende und künftige Erfolgspotenziale eindrucksvoll<br />
vor augen geführt.<br />
Wesentliche Quellen für risiken und Chancen in diesem bereich sind:<br />
• umsetzung von Eu-vorgaben: Die umsetzung des 3. Eu-binnenmarktpakets verändert die<br />
rahmenbedingungen für Engpass-/grenzkapazitäten und enthält unterschiedliche Zugänge<br />
zum ema „Wasserzins“.<br />
• Wirtschaftliche Entwicklung der auslandsmärkte: Wesentlich für verbund ist die Entwicklung<br />
der internationalen Märkte Deutschland, Frankreich, Italien und Türkei.<br />
• Änderung des technologischen umfelds: Innovationen und neue technologische Entwicklungen<br />
wie der vermehrte Einsatz erneuerbarer Energien oder die dezentrale Stromerzeugung<br />
wirken sich auf das geschäft von verbund aus.<br />
• geändertes verbraucherverhalten: Die demografische Entwicklung, technologische Trends<br />
sowie gesellschaftliche emen wie E-Mobility oder Klimawandel beeinflussen mittelfristig<br />
das verhalten der Konsumentinnen und Konsumenten.
L<strong>AG</strong>ebericht Risiken und Ungewissheiten 39<br />
Finanzinstrumente<br />
Zu den originären Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Finanzanlagen wie Wert -<br />
papiere, ausleihungen und beteiligungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,<br />
guthaben bei Kreditinstituten, verbriefte und nicht verbriefte Finanzverbindlichkeiten und<br />
verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.<br />
Finanzbereich<br />
Derivativgeschäfte dienen grundsätzlich ausschließlich zur wirtschaftlichen absicherung von<br />
bestehenden Währungs- und Zinsänderungsrisiken. Die Wertschwankungen dieser Sicherungsgeschäfte<br />
werden durch die Wertschwankungen der gesicherten geschäfte ausgeglichen.<br />
Die Wertveränderungen der geschäfte, für die kein Hedge accounting erfolgt, werden<br />
grundsätzlich erfolgswirksam in der gewinn- und verlustrechnung erfasst.<br />
Weitere angaben zur bilanzierung und bewertung finden sich im Kapitel III (2) des<br />
anhangs.<br />
Strombereich<br />
Die derivativen Finanzinstrumente aus dem Stromgeschäft umfassen Stromfutures, Stromforwards<br />
und Swaps. Zweck der derivativen Sicherungsgeschäfte im Strombereich ist die Schließung<br />
von Stromgeschäften, die physikalisch nicht rückgedeckt sind.<br />
Positive und negative Zeitwerte werden getrennt dargestellt. Liegt für eine gegenpartei ein<br />
rahmenvertrag mit nettingklausel vor, so werden für diese gegenpartei die positiven und<br />
negativen Zeitwerte der Transaktionen für die Zwecke der rechnungslegung saldiert.<br />
Mittels Sensitivitätsanalyse werden die auswirkungen von potenziellen Marktpreisschwankungen<br />
(–10 % bis +10 %) auf das gesamtportfolio oder getrennt nach Forwards und Futures<br />
im Trading gemessen.<br />
Weitere angaben zur bilanzierung und bewertung finden sich im Kapitel III (2) des<br />
anhangs.<br />
Für das Jahr 2011 sind per 1.2.2011 keine risiken zu erkennen, die für die vErbunD ag einzeln<br />
oder in Wechselwirkung mit anderen risiken bestandsgefährdende auswirkungen haben<br />
könnten.
40<br />
Wesentliche Merkmale des<br />
internen Kontroll- und risikomanagementsystems<br />
in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess<br />
Das folgende Kapitel beschreibt die wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- sowie des<br />
risikomanagementsystems in Hinblick auf den rechnungslegungsprozess nach § 243a (2)<br />
unternehmensgesetzbuch (ugb).<br />
Kontrollumfeld<br />
Code of Conduct<br />
verbund ist Österreichs führendes Stromunternehmen und einer der größten Stromerzeuger<br />
aus Wasserkraft in Europa. Der verbund-vorstand ist sich seiner verantwortung gegenüber<br />
aktionärinnen und aktionären, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, geschäftspartnerinnen<br />
und geschäftspartnern, der gesellschaft und der umwelt bewusst. Die Konzernführung handelt<br />
nach den im unternehmensleitbild (Code of Conduct) festgelegten Prinzipien.<br />
Controlling<br />
Der verbund-vorstand trägt die verantwortung für die Einrichtung und gestaltung eines<br />
internen Kontroll- und risikomanagementsystems für den gesamten rechnungslegungsprozess.<br />
Dieses muss den anforderungen des unternehmens entsprechen. Das verbund-Konzerncontrolling<br />
gewährleistet als betriebswirtschaftliches Kompetenzzentrum die gesetzesund<br />
regelkonforme sowie konzernweit einheitliche abwicklung der aufgaben in Controlling,<br />
rechnungswesen und bilanzierung.<br />
Die Controlling-abteilungen der verbund-Tocherunternehmen werden direkt vom Konzerncontrolling<br />
betreut und greifen in der operativen umsetzung auf Konzern-Handbücher<br />
zu. Die für den rechnungslegungsprozess wichtigen Dienstleistungen der Finanzbuchhaltung,<br />
beschaffung und Informatik erbringt die vErbunD Management Service gmbH. Dies<br />
gilt für alle inländischen unternehmen, an denen verbund eine direkte Mehrheit hält oder auf<br />
die verbund indirekt über beteiligungen oder verträge einen bestimmenden Einfluss ausübt.<br />
bei allen übrigen beteiligungen (z.b. at equity und ausländische beteiligungen) ist die Einhaltung<br />
dieser grundlagen und Standards soweit als möglich sichergestellt.<br />
Erwartungsplan, Budgetierung und Mittelfristplanung<br />
verbund wird über das Operative Ergebnis und daraus abgeleitete Kennzahlen gesteuert.<br />
Kernstück des Internen Kontrollsystems (IKS) für das rechnungswesen sind eine detaillierte<br />
Kurz- und Mittelfristplanung und die analyse der abweichungen zu den Ist-Ergebnissen.<br />
Im Erwartungsplan des jeweils aktuellen Jahres (genehmigtes budget des vergangenen Jahres)<br />
wird die gewinn- und verlustrechnung (guv) monatlich rolliert und konsolidiert. Wird<br />
der Erwartungsplan quartalsweise im aufsichtsratsbericht dargestellt, erfolgt auch die Planung<br />
der bilanz und des Cashflows sowie die berechnung von Plan-Kennzahlen. Die budgetierung<br />
des folgenden geschäftsjahres beginnt jeweils im Juli mit der aussendung der Prämissen und<br />
endet mit der versionierung Mitte Oktober. Im rahmen der budgetierung wird gleichzeitig die<br />
Mittelfristplanung erstellt.
L<strong>AG</strong>ebericht Kontroll- und Risikomanagement 41<br />
Finanzberichterstattung<br />
verbund führt jährlich ein Fast-Close-Programm zur Erstellung des Konzernabschlusses nach<br />
IFrSs und der Einzelabschlüsse nach ugb und IFrSs durch. bei vollkonsolidierten gesellschaften<br />
werden die Werte aus den Einzelabschlüssen in das SaP-Modul EC-CS zur Konsolidierung<br />
nach IFrSs übernommen. Die Fortschreibung der beteiligungsbuchwerte bei at equity<br />
einbezogenen unternehmen erfolgt auf group Level in SaP EC-CS.<br />
Risikobeurteilung<br />
Im unternehmensweiten risikomanagementsystem von verbund werden seit vielen Jahren<br />
alle identifizierten risiken und Chancen softwareunterstützt erfasst, bewertet und mit Maßnahmen<br />
hinterlegt. Im Konzerncontrolling wurde dafür eine eigene abteilung eingerichtet:<br />
Das Holding risk Management koordiniert und überwacht die Prozesse, führt die dezentral<br />
erfassten Daten zusammen und berichtet das konzernweite risiko-Chancen-Portfolio quartalsweise<br />
an den vorstand und den aufsichtsrat. besonderes augenmerk liegt auf möglichen<br />
abweichungen vom Konzernergebnis.<br />
Für alle wesentlichen mit Chancen oder risiken verbundenen bereiche gibt es eigene risk<br />
Management Committees (rMCs). Sie tagen regelmäßig unter Leitung des Holding risk Mana -<br />
gements. Schwerpunkte dieser Committees sind die ständige Überprüfung und aktualisierung<br />
der Chancen und risiken, die Evaluierung und umsetzung von Steuerungsmaßnahmen und die<br />
verstärkung des risikobewusstseins der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns.<br />
Kontrollmaßnahmen<br />
Prozesshandbuch zur Rechnungslegung<br />
Das Interne Kontrollsystem muss regelmäßig auf seine angemessenheit evaluiert und mit<br />
Kontrollmaßnahmen überwacht werden. um dies zu gewährleisten, erhob verbund im Projekt<br />
„rechnungslegungsprozess – urÄg“ im Jahr 2009 die Ist-Prozesse, schätzte die risiken<br />
ein und identifizierte interne Schlüsselkontrollen. außerdem wurde die zeitliche abfolge der<br />
Kontrollen in einer risiko-Kontroll-Matrix festgehalten und zusammen mit den ablaufdiagrammen<br />
aus der Prozesslandkarte in einem Prozesshandbuch zusammengefasst. Jährlich<br />
erscheint eine aktualisierte version.<br />
Im rahmen des risikomanagements werden einmal pro Jahr alle für Prozesse Zuständigen<br />
zur Überprüfung und aktualisierung der Prozesse aufgefordert. Darüber hinaus sichert die<br />
revision im rahmen ihrer Prüfaufträge eine andauernde Kontrolle.
42<br />
Executive Orders, Konzernrichtlinien, Arbeitsanweisungen<br />
um Strukturen, rollen, Funktionen und Prozesse klar festzulegen, verfügt verbund über ein<br />
ausgeprägtes regelungssystem mit Executive Orders, richtlinien und arbeitsanweisungen.<br />
Das Team Organisation sorgt mit kontinuierlichen verbesserungen für die aktualität sowie<br />
einen an den bedarf angepassten umfang der regelungen.<br />
EDV-Systeme<br />
Für die Finanzbuchhaltung und die Planungsrechnung werden konzernweit SaP-Systeme als<br />
Leitsysteme eingesetzt. Die vErbunD Trading ag verwendet zur verbuchung der Wholesaleund<br />
Tradinggeschäfte vorsysteme in Form der ETrM-Softwarelösung Endur sowie des Kundenbuchhaltungssystems<br />
Eulvis. Die Salden werden automatisiert über Schnittstellen in SaP<br />
übernommen. Die geschäfte der vErbunD Sales gmbH – der gesamte verkauf von Strom an<br />
Endkunden – werden zunächst ebenso in Eulvis abgewickelt und in der Folge automatisiert in<br />
SaP übernommen. als budgetierungs- und Planungslösung für auslandsbeteiligungen steht<br />
die Software Professional Planner zur verfügung. Die archivierung der Originalbelege erfolgt<br />
direkt in SaP, verträge und sonstige wichtige unterlagen werden im Dokumentenmanagementsystem<br />
(DMS) abgelegt.<br />
Information und Kommunikation<br />
Internes Berichtswesen<br />
Die Controlling-abteilungen der verbund-unternehmen senden Monatsberichte an die<br />
jeweiligen vorstände und geschäftsführer. nach deren genehmigung werden die berichte<br />
an das Konzerncontrolling gesandt, das die Daten zusammenführt und an den verbundvorstand<br />
berichtet. geprüft und begleitet werden Planung und budgetierung in Form von<br />
abweichungsanalysen und Zielerreichungskontrollen. analog dazu berichtet das Finanz -<br />
management an den verbund-vorstand über Liquidität und Finanzverbindlichkeiten sowie<br />
Highlights aus Finanzierung und Investor relations.<br />
Die Quartalsberichterstattung enthält als Zusatzinformation neben der gewinn- und verlustrechnung<br />
auch die bilanz je Quartal, Year-to-Date sowie auf Jahressicht im vergleich zu<br />
budget und vorjahr. Hinzu kommen die Segmentberichterstattung mit Deckungsbeiträgen<br />
sowie die Darstellung der Ergebnispotenziale und Zielerreichung. Das Finanzmanagement<br />
berichtet zusätzlich über rahmenbedingungen bei Wechselkursen und Zinsen, über Tilgungsvorschau<br />
und veranlagungsperformance sowie das risikomonitoring im bereich Finanzierung.<br />
Das Holding risk Management gibt einen Überblick über den risikohorizont des aktuellen<br />
und des Folgejahres sowie die Ergebnisse aus den risk Management Committees.
L<strong>AG</strong>ebericht Kontroll- und Risikomanagement 43<br />
Externes Berichtswesen<br />
Das quartalsweise externe berichtswesen an den aufsichtsrat entspricht im Kern der internen<br />
Quartalsberichterstattung, ergänzt um eine erweiterte Segmentberichterstattung. Weitere<br />
externe berichte an den aufsichtsrat sind der jährliche verbund-beteiligungsbericht sowie<br />
der bericht des vorstandes über das Jahresbudget, einschließlich Finanz- und Liquiditätsplan<br />
sowie Personal- und Investitionsplan.<br />
Legal Unbundling<br />
Zur unterbindung unzulässiger Informationsflüsse zwischen verbund-unternehmen und<br />
der austrian Power grid ag infolge des Legal unbundling gibt es eine strikte buchungskreistrennung<br />
und berichtszuordnung. Damit ist gewährleistet, dass keine Sicht auf sensible Daten<br />
der Stromnetzgesellschaft durch verbund-unternehmen und vice versa gegeben ist. ausgenommen<br />
sind ausschließlich Shared Services wie Konzerncontrolling, Finanzbuchhaltung<br />
oder Informatik.<br />
Überwachung<br />
Die revision überwacht die betriebs- und geschäftsprozesse sowie das interne Kontroll- und<br />
risikomanagementsystem. Die Prüfungen erfolgen nach dem vom verbund-vorstand verabschiedeten<br />
revisionsprogramm, ergänzt um Kurz- und Sonderprüfungen. Die revisionsberichte<br />
sprechen Empfehlungen und Maßnahmen aus, die nach der beauftragung durch den<br />
vorstand einem halbjährlichen Follow-up unterzogen werden.<br />
besonderer Schwerpunkt der revision ist die Sicherstellung aller betrieblichen Prozesse<br />
und abläufe in Einklang mit den konzernweiten richtlinien und regelungen, mit den Satzungen<br />
oder den gesellschaftsverträgen der verbund-unternehmen sowie mit den geltenden<br />
gesetzen. Darüber hinaus werden insbesondere die aufgaben- und Funktionstrennung sowie<br />
die Einhaltung des vier-augen-Prinzips überprüft. Die revision kontrolliert speziell beim Einsatz<br />
von Informationstechnologien, ob entsprechende berechtigungssysteme oder zusätzliche<br />
Kontrollen in dokumentierter Form vorliegen.
44<br />
angaben gem. § 243a (1) ugb<br />
1. Das grundkapital setzt sich zum bilanzstichtag wie folgt zusammen: 170.233.686 Stückaktien<br />
(Inhaberaktien Kategorie a), das sind 49 % des aktienkapitals, und 177.182.000 Stückaktien<br />
(namensaktien Kategorie b), das sind 51 % des aktienkapitals, beurkundet durch<br />
einen beim bundesministerium für Finanzen hinterlegten Zwischenschein zugunsten der<br />
republik Österreich. Zum bilanzstichtag befinden sich daher 347.415.686 aktien in umlauf.<br />
alle aktien haben, abgesehen von der unter Pkt. 2 beschriebenen Stimmrechtsbeschränkung,<br />
die gleichen rechte und Pflichten.<br />
Im Lauf des geschäftsjahres wurde eine Kapitalerhöhung über 19.215.686 Stückaktien<br />
(Inhaberaktien Kategorie a) und 20.000.000 Stückaktien (namensaktien Kategorie b) durchgeführt.<br />
2. gemäß dem bundesverfassungsgesetz, mit dem die Eigentumsverhältnisse an den unternehmen<br />
der österreichischen Elektrizitätswirtschaft geregelt werden (bgbl I 1998/143 art. 2),<br />
sowie der darauf basierenden Satzungsbestimmung besteht die folgende Stimmrechtsbeschränkung:<br />
„Mit ausnahme von gebietskörperschaften und unternehmungen, an denen<br />
gebietskörperschaften mit mindestens 51 % beteiligt sind, ist das Stimmrecht in der Hauptversammlung<br />
mit 5 % des grundkapitals beschränkt.“ Weitere beschränkungen, die Stimmrechte<br />
oder die Übertragung von aktien betreffen, sind nicht bekannt.<br />
3. Die aktionärsstruktur der vErbunD ag ist wesentlich vom Mehrheitseigentum der republik<br />
Österreich geprägt. 51 % des grundkapitals der vErbunD ag befinden sich, verfassungsrechtlich<br />
verankert, im Eigentum der republik Österreich. Mehr als 25 % des grundkapitals<br />
befinden sich im Eigentum eines von den Landesenergieunternehmen WIEnEr<br />
STaDTWErKE Holding ag und Evn ag gebildeten Syndikats. Mehr als 5 % befinden sich<br />
im Eigentum der TIWag-Tiroler Wasserkraft ag. Weniger als 19 % des grundkapitals befinden<br />
sich im Streubesitz.<br />
4. Es gibt keine aktien mit besonderen Kontrollrechten.<br />
5. bei verbund bestehen keine Mitarbeiterbeteiligungsmodelle.<br />
6. Entsprechend der geschäftsordnung für den aufsichtsrat ist eine nominierung zum vorstand<br />
letztmalig vor dem 65. geburtstag möglich. gemäß dem Österreichischen Corporate<br />
governance Kodex ist im aufsichtsrat ein nominierungsausschuss eingerichtet, der für den<br />
aufsichtsrat die bestellung von vorstandsmitgliedern vorbereitet (siehe dazu im Übrigen<br />
den Corporate governance bericht <strong>2010</strong>). Darüber hinaus bestehen keine über das gesetz<br />
hinausgehenden bestimmungen hinsichtlich der Mitglieder des vorstandes und des aufsichtsrates.<br />
Ferner bestehen auch keine nicht unmittelbar aus dem gesetz ableitbaren<br />
bestimmungen über die Änderung der Satzung.
L<strong>AG</strong>ebericht Angaben gem. § 243a (1) UGB 45<br />
7. Die in der 62. ordentlichen Hauptversammlung am 25.3.2009 dem vorstand gem. § 65 a (1)<br />
Z 8 aktg erteilte Ermächtigung zum aktienrückkauf läuft bis 25.9.2011. bisher wurde vom<br />
vorstand kein aktienrückkaufprogramm beschlossen.<br />
In der außerordentlichen Hauptversammlung vom 24.9.<strong>2010</strong> wurde ein genehmigtes Kapital<br />
beschlossen, womit der vorstand gemäß § 169 aktg ermächtigt wurde, das grundkapital<br />
mit Zustimmung des aufsichtsrates bis 23.9.2015 um bis zu 154.100.000 € durch ausgabe von<br />
bis zu 154.100.000 Stück neuen, auf Inhaber oder namen lautenden Stammaktien (Stück -<br />
aktien) gegen bareinlage – allenfalls in mehreren Tranchen – zu erhöhen und den ausgabebetrag,<br />
die ausgabebedingungen und die weiteren Einzelheiten der Durchführung der Kapitalerhöhung<br />
mit Zustimmung des aufsichtsrates festzusetzen. Dies mit der Maßgabe und<br />
unter der voraussetzung, dass der bund im rahmen einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten<br />
Kapital neue aktien zeichnet und dadurch der anteil der beteiligung des bundes an<br />
der gesellschaft auch nach Durchführung einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten<br />
Kapital nicht unter 51 % des grundkapitals der gesellschaft fällt. In der Folge hat der vorstand<br />
mit Zustimmung des aufsichtsrates am 24.11.<strong>2010</strong> eine Kapitalerhöhung durch ausgabe<br />
von 39.215.686 Stückaktien beschlossen, wodurch sich das grundkapital auf<br />
347.415.686 € erhöhte. nach dieser Kapitalerhöhung besteht die Ermächtigung des vorstandes,<br />
bis 23.9.2015 mit Zustimmung des aufsichtsrates das grundkapital von derzeit nominale<br />
347.415.686 € um bis zu 114.884.314 € durch ausgabe von bis zu 114.884.314 Stück<br />
neuen, auf Inhaber oder namen lautenden Stammaktien (Stückaktien) gegen bareinlage –<br />
allenfalls in mehreren Tranchen – zu erhöhen und den ausgabebetrag, die ausgabebedingungen<br />
und die weiteren Einzelheiten festzusetzen.<br />
Darüber hinaus bestehen keine befugnisse des vorstandes i.S.d. § 243a Z 7 ugb.<br />
8. Es bestehen keine bedeutenden vereinbarungen, an denen die gesellschaft beteiligt ist, mit<br />
regelungen, die sich auf den im § 243a Z 8 ugb geregelten Sachverhalt beziehen. Im Übrigen<br />
ist unseres Erachtens ein öffentliches Übernahmeangebot aufgrund des verfassungs -<br />
gesetzes derzeit nicht möglich.<br />
9. Entschädigungsvereinbarungen i.S.d. § 243a Z 9 ugb bestehen nicht.
46<br />
bericht über die voraussichtliche<br />
Entwicklung des unternehmens<br />
Die Weltwirtschaft hat sich <strong>2010</strong> wieder aus der tiefen rezession gelöst. auch in dem für den<br />
verbund relevanten Marktgebiet konnte eine Erholung der Konjunktur verzeichnet werden.<br />
nach IWF-Prognose betrug das reale Wirtschaftswachstum im Euroraum und in der Eu jeweils<br />
1,7 %.<br />
Die aufgehellte gesamtwirtschaftliche Perspektive bewirkte <strong>2010</strong> auch eine deutliche Erholung<br />
der Preise an den brennstoffmärkten. Insbesondere im Quartal 4/<strong>2010</strong> konnten bei Öl,<br />
gas und Kohle zum Teil deutliche Preissteigerungen verzeichnet werden.<br />
Zugleich stieg der Stromverbrauch in Europa wieder. So führte beispielsweise in Österreich<br />
die konjunkturelle Erholung und die kühlere Witterung allein in den ersten 11 Monaten <strong>2010</strong><br />
zu einem Stromverbrauchsanstieg von 4,0 %. Damit wurde zwar in den ersten 11 Monaten<br />
<strong>2010</strong> das vorkrisenniveau noch nicht ganz erreicht, der größte Teil der absatzeinbußen<br />
konnte allerdings aufgeholt werden. Die Weltwirtschaft hat sich <strong>2010</strong> wieder aus der Krise<br />
gelöst. auch in dem für verbund relevanten Marktgebiet wurde eine Erholung der Konjunktur<br />
verzeichnet.<br />
Wirtschaftsausblick verhalten<br />
Der Wirtschaftsausblick für 2011 ist trotz der Erholung im Jahr <strong>2010</strong> verhalten. In vielen Industrieländern<br />
sind die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise noch deutlich zu spüren. Das allmähliche<br />
auslaufen der Konjunkturprogramme schwächte bereits in der zweiten Jahreshälfte<br />
<strong>2010</strong> das globale Wachstum. Das Tempo des Weltwirtschaftswachstums wird sich laut IWF im<br />
Jahr 2011 verlangsamen, die gesamtwirtschaftliche Produktion bleibt aber deutlich aufwärtsgerichtet.<br />
Der aufschwung im Euroraum (real +1,5 %) und in der Eu (real +1,7 %) dürfte verhalten<br />
bleiben.<br />
Für das Jahr 2011 rechnen wir auf basis der oben beschriebenen rahmenbedingungen mit<br />
stabilen Primärenergie- und CO 2 -Preisen. Die Stromnachfrage sollte sich einhergehend mit<br />
dem prognostizierten leichten Wirtschaftswachstum weiter erholen und das vorkrisenniveau<br />
übertreffen.<br />
Stabile Strompreise<br />
Die Strompreise spiegelten <strong>2010</strong> die beschriebenen positiven Einflussfaktoren nur zum Teil<br />
wider. am Spotmarkt lagen die Preise an der Pariser Strombörse EPEX für bandenergie (base)<br />
für das Marktgebiet Deutschland/Österreich im Jahresdurchschnitt rund 14 % über jenen des<br />
vorjahres. Die Preise für Spitzenenergie (Peak) lagen bei knapp 8 % über den Mittelwerten von<br />
2009. Der Strom-Terminmarkt blieb unter Druck, weil der Markt weiterhin ausreichend versorgt<br />
ist. Die Durchschnittspreise für bandenergie (Front Year base <strong>2010</strong>) an der Leipziger<br />
Strombörse EEX für das Marktgebiet Deutschland/Österreich lagen nur 1 % über vorjahres -<br />
niveau. Die Preise für Spitzenenergie (Front Year Peak) verloren hingegen weiter an Wert und<br />
sanken um knapp 8 %.
L<strong>AG</strong>ebericht Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens 47<br />
Für 2011 gehen wir von einer stabilen Entwicklung der großhandelspreise aus. Die höheren<br />
Preise für Primärenergie und die steigende Stromnachfrage sprechen für einen anstieg der<br />
Strompreise. Die vollzogene Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke sowie insbesondere<br />
der massive ausbau der erneuerbaren Energieträger üben jedoch Druck auf die<br />
Strompreise aus. auf basis unserer unveränderten absicherungsstrategie erwarten wir für<br />
2011 einen durchschnittlichen absatzpreis für unsere Eigenerzeugung, der geringfügig über<br />
dem des Jahres <strong>2010</strong> liegt. Für die Folgejahre ist auf basis der aktuellen Forward-notierungen<br />
mit leicht steigenden Preisen zu rechnen.<br />
Kapitalerhöhung treibt Investitionen in Wasserkraft an<br />
Ein Meilenstein in der geschichte von verbund war die am 24.11.<strong>2010</strong> durchgeführte Kapitalerhöhung<br />
in Höhe von 1 Mrd. €. Das neue Kapital ermöglicht eine zügige umsetzung der<br />
geplanten Investitionen auf basis einer soliden Kapitalstruktur und eines ratings im „a“-<br />
bereich. In den kommenden sechs Jahren werden wir rund 2,4 Mrd. € in Wachstumsprojekte,<br />
insbesondere in Wasserkraft in Österreich, investieren. Wir werden auch den ausbau des<br />
Hochspannungsnetzes in Österreich weiter vorantreiben und die Investitionen in der Türkei<br />
fortsetzen.<br />
Mit der Kapitalerhöhung gehen wir nach der herausfordernden Wirtschaftslage im vergangenen<br />
Jahr gestärkt in die Zukunft. nichtsdestotrotz arbeiten wir weiter an Maßnahmen zur Optimierung<br />
der Kapitalstruktur sowie zur Ergebnisverbesserung. Hier ist insbesondere der geplante<br />
verkauf von bis zu 30 % der im august 2009 erworbenen Innkraftwerke zu nennen. Im Jahr <strong>2010</strong><br />
konnten bereits 3,46 % der anteile an die Innkraft bayern gmbH & Co. Kg verkauft werden.<br />
Gleichbleibendes Ergebnis 2011 erwartet<br />
Für das geschäftsjahr 2011 erwarten wir, auf basis der oben beschriebenen Einflussfaktoren<br />
sowie einer durchschnittlichen Wasserführung ungefähr gleichbleibende operative Ergebnisse<br />
zu erzielen. aufgrund der eingeleiteten Maßnahmen bei unseren auslandsinvestments<br />
und der geplanten Fortschritte in den businessplänen gehen wir von einer entsprechenden<br />
positiven Entwicklung im Konzernergebnis aus. Die Dividendenpolitik orientiert sich weiterhin<br />
an einer konstanten ausschüttungsquote von 45 bis 50 % des Konzernergebnisses.
48<br />
Ereignisse nach<br />
dem bilanzstichtag<br />
Es gibt keine vorkommnisse, über die gesondert zu berichten wäre.<br />
Wien, am 1.2.2011<br />
Der vorstand<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber e.h.<br />
Generaldirektor<br />
Vorsitzender<br />
Dr. Johann Sereinig e.h.<br />
Generaldirektor-stv.<br />
stv. Vorsitzender<br />
Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer e.h.<br />
Vorstandsdirektorin<br />
Mitglied
Jahresabschluss
50<br />
bilanz<br />
Aktiva in Tsd. €<br />
Erläuterung <strong>2010</strong> 2009<br />
A. Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände (1) 3.837,2 4.935,2<br />
II. Sachanlagen 20.896,2 27.572,9<br />
III. Finanzanlagen (2) 4.150.763,5 4.249.989,7<br />
4.175.496,9 4.282.497,8<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte (3) 72,0 87,5<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (4) 1.605.477,9 607.819,6<br />
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten (5) 772,3 1.925,3<br />
1.606.322,2 609.832,4<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten (6) 118.234,4 163.178,5<br />
5.900.053,5 5.055.508,7<br />
Rückgriffsrechte (7) 3.884.274,7 3.847.319,2<br />
ab Rückhaftungen Cross-Border-Leasing – 461.410,1 – 785.520,2<br />
3.422.864,6 3.061.799,0<br />
Passiva in Tsd. €<br />
A. Eigenkapital<br />
Erläuterung <strong>2010</strong> 2009<br />
I. Grundkapital (8) 347.415,7 308.200,0<br />
II. Kapitalrücklagen (9) 971.720,3 10.936,0<br />
III. Gewinnrücklagen (10) 1.296.152,0 1.133.453,6<br />
IV. Bilanzgewinn<br />
davon Gewinnvortrag 0,0 Tsd. €; Vorjahr: 0,0 Tsd. € (11) 191.078,6 385.250,0<br />
2.806.366,6 1.837.839,6<br />
B. Unversteuerte Rücklagen (12) 3.575,3 4.743,6<br />
C. Rückstellungen (13) 127.209,7 237.549,3<br />
D. Verbindlichkeiten (14) 2.955.279,0 2.965.588,0<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten (15) 7.622,9 9.788,2<br />
5.900.053,5 5.055.508,7<br />
Eventualverbindlichkeiten (16) 3.884.274,7 3.847.319,2<br />
ab Rückhaftungen Cross-Border-Leasing –461.410,1 –785.520,2<br />
3.422.864,6 3.061.799,0
JAhresAbschLUss 51<br />
gewinn- und verlustrechnung<br />
in Tsd. €<br />
Erläuterung <strong>2010</strong> 2009<br />
1. Umsatzerlöse (17) 3.041.009,7 3.181.325,6<br />
2. Veränderung des Bestands an noch<br />
nicht abrechenbaren Leistungen –87,5 –3.524,7<br />
3. sonstige betriebliche Erträge (18) 35.519,4 32.454,5<br />
4. Betriebsleistung (Zwischensumme aus Z 1 bis 3) 3.076.441,6 3.210.255,40<br />
5. Aufwendungen für Strom-/Netz-/Emissionszertifikatebezug<br />
und sonstige bezogene Herstellungsund<br />
Dienstleistungen –2.823.643,9 –2.950.948,3<br />
6. Personalaufwand (19) –26.158,7 –28.985,7<br />
7. Abschreibungen (20) –3.187,1 –3.801,9<br />
8. sonstige betriebliche Aufwendungen (21) –89.252,3 –58.271,1<br />
9. Betriebserfolg (Zwischensumme aus Z 4 bis 8) 134.199,6 168.248,4<br />
10. Erträge aus Beteiligungen 379.381,9 432.694,4<br />
11. Erträge aus anderen Wertpapieren<br />
und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 26.388,0 31.524,3<br />
12. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 18.104,7 33.247,5<br />
13. Erträge aus dem Abgang von und der<br />
Zuschreibung zu Finanzanlagen 13.017,6 7.187,2<br />
14. Aufwendungen aus Finanzanlagen –32.922,5 –27.093,8<br />
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen –161.411,3 –98.546,0<br />
16. Finanzergebnis (Zwischensumme aus Z 10 bis 15) (22) 242.558,4 379.013,5<br />
17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) 376.758,0 547.262,0<br />
18. Steuern vom Einkommen (23) –24.149,3 –32.078,3<br />
19. Jahresüberschuss 352.608,7 515.183,7<br />
20. Auflösung unversteuerter Rücklagen 1.300,9 493,5<br />
21. Zuweisung zu unversteuerten Rücklagen –132,6 –118,5<br />
22. Zuweisung zu Gewinnrücklagen –162.698,4 –130.308,7<br />
23. Bilanzgewinn 191.078,6 385.250,0
52<br />
Entwicklung des<br />
anlagevermögens<br />
Stand Zugänge Abgänge<br />
1.1.<strong>2010</strong><br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. gewerbliche Schutzrechte, Strombezugsrechte,<br />
Benützungsentgelte und<br />
ähnliche Rechte und Vorteile<br />
sowie daraus abgeleitete Lizenzen 329.775,8 250,0 2.232,0<br />
329.775,8 250,0 2.232,0<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte<br />
und Bauten, einschließlich der Bauten<br />
auf fremdem Grund<br />
a. mit Wohngebäuden 109,1 0,0 31,6<br />
b. mit Betriebsgebäuden und<br />
anderen Baulichkeiten 38.945,9 0,0 15.125,2<br />
c. unbebaute Grundstücke 58,0 2.237,9 58,0<br />
2. elektrische Anlagen 21.798,7 417,9 1.973,6<br />
3. Betriebs- und Geschäftsausstattung 14.205,7 859,8 337,6<br />
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 1.110,5 0,0 0,0<br />
76.227,8 3.515,5 17.525,8<br />
Sachanlagen und<br />
immaterielle Vermögensgegenstände 406.003,6 3.765,5 19.757,8<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.823.361,4 21.530,3 71,1<br />
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 413.500,0 0,0 32.500,0<br />
3. Beteiligungen 729.163,1 158,8 35,4<br />
4. Wertpapiere (Wertrechte)<br />
des Anlagevermögens 184.123,9 84,2 111.566,6<br />
5. sonstige Ausleihungen 185.801,6 34,2 8.868,6<br />
4.335.949,9 21.807,4 153.041,7<br />
Anlagevermögen 4.741.953,6 25.572,9 172.799,5<br />
Der Grundwert der Grundstücke beträgt zum 31.12.<strong>2010</strong> 5.578,6 Tsd. € (Vorjahr: 3.697,5 Tsd. €).
JAhresAbschLUss 53<br />
in Tsd. €<br />
Umbuchungen Stand kumulierte Restbuchwert Restbuchwert außerplanmäßige planmäßige<br />
31.12.<strong>2010</strong> Abschreibungen 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 Abschreibungen Abschreibungen<br />
<strong>2010</strong> <strong>2010</strong><br />
0,0 327.793,8 323.956,6 3.837,2 4.935,2 137,1 839,8<br />
0,0 327.793,8 323.956,6 3.837,2 4.935,2 137,1 839,8<br />
0,0 77,6 73,8 3,8 9,9 0,0 0,6<br />
204,9 24.025,7 15.993,1 8.032,6 16.756,2 0,0 1.206,0<br />
0,0 2.237,9 0,0 2.237,9 28,5 0,0 0,0<br />
43,2 20.286,1 19.497,9 788,2 513,5 0,0 155,7<br />
93,8 14.821,7 4.988,1 9.833,6 9.922,9 0,0 847,9<br />
–341,9 768,6 768,6 0,0 341,9 0,0 0,0<br />
0,0 62.217,5 41.321,4 20.896,2 27.572,9 0,0 2.210,2<br />
0,0 390.011,4 365.278,0 24.733,4 32.508,1 137,1 3.050,0<br />
0,0 2.844.820,6 20,0 2.844.800,6 2.823.341,4 0,0 0,0<br />
0,0 381.000,0 0,0 381.000,0 413.500,0 0,0 0,0<br />
0,0 729.286,5 50.000,0 679.286,5 679.151,7 0,0 0,0<br />
0,0 72.641,5 3.932,2 68.709,3 148.195,0 0,0 0,0<br />
0,0 176.967,2 0,0 176.967,2 185.801,6 0,0 0,0<br />
0,0 4.204.715,7 53.952,2 4.150.763,5 4.249.989,7 0,0 0,0<br />
0,0 4.594.727,0 419.230,2 4.175.496,9 4.282.497,8 137,1 3.050,0
54<br />
Entwicklung der<br />
unversteuerten rücklagen<br />
Bewertungsreserve aufgrund<br />
von Sonderabschreibungen<br />
in Tsd. €<br />
Stand Zuführung Auflösung Stand<br />
1.1.<strong>2010</strong> Umbuchung Abgang 31.12.<strong>2010</strong><br />
1. vorzeitige Abschreibung<br />
gem. § 7a EStG 1988<br />
1.1. elektrische Anlagen 12,6 111,5 0,0 124,1<br />
1.2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 64,8 62,2 8,0 119,0<br />
1.3. Anlagen in Bau 41,1 –41,1 0,0 0,0<br />
118,5 132,6 8,0 243,1<br />
2. Übertragung stiller Reserven<br />
gem. § 12 EStG<br />
2.1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten, einschließlich der<br />
Bauten auf fremdem Grund 1.033,9 0,0 1.033,9 0,0<br />
2.2. elektrische Anlagen 19,4 0,0 9,8 9,6<br />
2.3. Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.728,2 0,0 249,1 1.479,1<br />
2.4. Wertpapiere 32,4 0,0 0,0 32,4<br />
2.5. Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen 1.811,1 0,0 0,0 1.811,1<br />
4.625,1 0,0 1.292,9 3.332,2<br />
Unversteuerte Rücklagen 4.743,6 132,6 1.300,8 3.575,3
JAhresAbschLUss 55<br />
Fristigkeitenspiegel <strong>2010</strong><br />
in Tsd. €<br />
Restlaufzeit zum 31.12.<strong>2010</strong><br />
< 1 Jahr > 1 Jahr > 5 Jahre Summe<br />
Ausleihungen<br />
1. Ausleihungen an<br />
verbundene Unternehmen 32.500,0 299.750,0 48.750,0 381.000,0<br />
2. sonstige Ausleihungen 13.069,8 52.285,3 111.612,1 176.967,2<br />
45.569,8 352.035,3 160.362,1 557.967,2<br />
Forderungen und sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
1. Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen 170.116,5 0,0 0,0 170.116,5<br />
2. Forderungen gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen 1.316.932,7 0,0 0,0 1.316.932,7<br />
3. Forderungen gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 19.542,7 0,0 0,0 19.542,7<br />
4. sonstige Forderungen und<br />
Vermögensgegenstände 98.886,0 0,0 0,0 98.886,0<br />
1.605.477,9 0,0 0,0 1.605.477,9<br />
Verbindlichkeiten<br />
1. Anleihen 2.907,2 118.729,9 127.823,0 249.460,1<br />
2. Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten 47.930,2 345.083,3 283.416,7 676.430,2<br />
3. Finanzverbindlichkeiten<br />
gegenüber Sonstigen 1.188,2 27.500,0 0,0 28.688,2<br />
4. erhaltene Anzahlungen<br />
auf Bestellungen 0,0 0,0 0,0 0,0<br />
5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen 80.487,9 89,7 0,0 80.577,6<br />
6. Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen 34.511,3 550.000,0 840.000,0 1.424.511,3<br />
7. sonstige Verbindlichkeiten 23.294,8 0,0 472.316,8 495.611,6<br />
190.319,6 1.041.402,9 1.723.556,4 2.955.279,0
56<br />
Fristigkeitenspiegel 2009<br />
in Tsd. €<br />
Restlaufzeit zum 31.12.2009<br />
< 1 Jahr > 1 Jahr > 5 Jahre Summe<br />
Ausleihungen<br />
1. Ausleihungen an<br />
verbundene Unternehmen 32.500,0 299.750,0 81.250,0 413.500,0<br />
2. sonstige Ausleihungen 2.827,0 52.306,9 130.667,7 185.801,6<br />
35.327,0 352.056,9 211.917,6 599.301,6<br />
Forderungen und sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
1. Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen 165.139,9 0,0 0,0 165.139,9<br />
2. Forderungen gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen 255.927,3 0,0 0,0 255.927,3<br />
3. Forderungen gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 28.047,9 0,0 0,0 28.047,9<br />
4. sonstige Forderungen und<br />
Vermögensgegenstände 158.704,5 0,0 0,0 158.704,5<br />
607.819,6 0,0 0,0 607.819,6<br />
Verbindlichkeiten<br />
1. Anleihen 2.372,1 0,0 236.242,5 238.614,6<br />
2. Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten 79.951,0 329.083,3 307.250,0 716.284,3<br />
3. Finanzverbindlichkeiten<br />
gegenüber Sonstigen 600,6 27.500,0 0,0 28.100,6<br />
4. erhaltene Anzahlungen<br />
auf Bestellungen 8.296,0 0,0 0,0 8.296,0<br />
5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen 56.641,3 0,0 0,0 56.641,3<br />
6. Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen 39.265,8 500.000,0 890.000,0 1.429.265,8<br />
7. sonstige Verbindlichkeiten 23.376,8 0,0 465.008,5 488.385,3<br />
210.503,7 856.583,3 1.898.501,0 2.965.588,0
anhang zum<br />
Jahresabschluss
58<br />
anhang – Erläuterungen<br />
I. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Vorbemerkungen<br />
bei der Summierung von gerundeten beträgen und Prozentangaben können durch verwendung<br />
automatischer rechenhilfen rundungsbedingte rechendifferenzen auftreten.<br />
Anlagevermögen<br />
Die bewertung des abnutzbaren anlagevermögens erfolgt grundsätzlich zu anschaffungsbzw.<br />
Herstellungskosten abzüglich der planmäßigen abschreibungen. Der Katalog über die<br />
einheitlichen abschreibungssätze in verbund sieht im Wesentlichen folgende abschreibungssätze<br />
vor:<br />
Abschreibungssatz in % Nutzungsdauer in Jahren<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Rechte an Telekomanlagen 10 10<br />
Rechte an Softwareprodukten 25 4<br />
sonstige Rechte 5 20<br />
Bauten<br />
Wohn- und Geschäftsgebäude 2 bzw. 3 33,3 bzw. 50<br />
Betriebsgebäude 3 33,3<br />
technische Anlagen und Maschinen<br />
maschinelle Anlagen 4 bzw. 5 20 bzw. 25<br />
elektrische Anlagen 5 20<br />
Telekomanlagen 10 10<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung 10–25 4–10<br />
bei Sachanlagen und immateriellen vermögensgegenständen, die im Wirtschaftsjahr länger<br />
als 6 Monate genutzt werden, erfolgt die abschreibung mit einer vollen Jahresrate, bei solchen,<br />
die kürzer als 6 Monate genutzt werden, mit einer halben Jahresrate.<br />
Erworbene immaterielle vermögensgegenstände werden zu anschaffungskosten bewertet<br />
und – soweit abnutzbar – entsprechend der betriebsgewöhnlichen nutzungsdauer planmäßig<br />
abgeschrieben.
JAhresAbschLUss 59<br />
In den Herstellungskosten selbst erstellter anlagen sind neben den Einzelkosten auch angemessene<br />
Material- und Fertigungsgemeinkosten aktiviert. auf die ausübung des bewertungswahlrechtes<br />
hinsichtlich Einbeziehung der sozialen aufwendungen, abfertigungen und<br />
betrieblichen altersversorgung im Sinne des § 203 (3) ugb sowie die aktivierung der Fremdkapitalzinsen<br />
(§ 203 (4) ugb) wird verzichtet. Die geringwertigen vermögensgegenstände<br />
gemäß § 226 (3) ugb werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.<br />
anteile an verbundenen unternehmen und beteiligungen sind mit den anschaffungskosten<br />
bzw. mit den ihnen beizulegenden niedrigeren Werten angesetzt; bei nur vorübergehender<br />
Wertminderung sind die Wertpapiere des anlagevermögens mit dem beizulegenden Zeitwert<br />
bewertet. verzinsliche ausleihungen werden mit ihrem nennwert bilanziert. Forderungen mit<br />
einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden als ausleihungen im Finanzanlagevermögen<br />
ausgewiesen.<br />
Umlaufvermögen<br />
noch nicht abrechenbare Leistungen sind zu Herstellungskosten angesetzt. Die Herstellungskosten<br />
umfassen die Material- und Fertigungseinzelkosten sowie angemessene Material- und<br />
Fertigungsgemeinkosten. auf das bewertungswahlrecht hinsichtlich der Einbeziehung der so -<br />
zialen aufwendungen sowie der Fremdkapitalzinsen (§ 203 (3) und (4) ugb) wird verzichtet.<br />
Forderungen und sonstige vermögensgegenstände sind zum nennwert bewertet, soweit<br />
nicht im Falle erkennbarer Einzelrisiken ein niedrigerer Wert anzusetzen ist. Forderungen in<br />
Fremdwährungen sind mit dem Devisenmittelkurs zum Zeitpunkt ihres Entstehens bzw. zum<br />
niedrigeren Devisenreferenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZb) des bilanzstichtages<br />
(sofern nicht anderweitig kursgesichert) bewertet.<br />
auf Fremdwährung lautende guthaben bei Kreditinstituten sind ebenso mit dem Devisenreferenzkurs<br />
der EZb unter beachtung des strengen niederstwertprinzips bewertet.<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Soweit in Folgejahren Steuerentlastungen zu erwarten sind, wird vom Wahlrecht gebrauch<br />
gemacht, einen abgrenzungsposten für latente Steuern auf der aktivseite der bilanz zu bilden,<br />
wobei die auf die gruppenmitglieder entfallenden Steuerlatenzen entsprechend den Steuerumlagen<br />
beim laufenden Ergebnis in deren bilanz ausgewiesen sind.<br />
Dieser abgrenzungsposten resultiert aus unterschieden zwischen der unternehmens- und<br />
Steuerbilanz bei Posten, deren aufwandsbelastung erst in Zukunft steuerlich verrechenbar<br />
sein wird.
60<br />
Rückstellungen<br />
Die rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren risiken, die einem bereits abgeschlossenen<br />
geschäftsjahr zuzuordnen sind, und umfassen jene beträge, die nach vernünftiger kaufmännischer<br />
beurteilung notwendig waren.<br />
Die rückstellungen für abfertigungen sind unter Zugrundelegung der in der internationalen<br />
rechnungslegung üblichen Projected unit Credit-Methode im vollen versicherungsmathematischen<br />
ausmaß dotiert. Der ansparzeitraum bei den abfertigungsrückstellungen beträgt<br />
25 Jahre. Für alle nach dem 31.12.2002 beginnenden arbeitsverhältnisse besteht kein Direktanspruch<br />
des arbeitnehmers auf gesetzliche abfertigung gegen den arbeitgeber. Für diese<br />
arbeitsverträge zahlt der arbeitgeber monatlich 1,53 % des Entgelts in eine Mitarbeitervor -<br />
sorgekasse, in der die beiträge auf einem Konto des arbeitnehmers veranlagt werden. Über die<br />
gesetzlichen ansprüche hinausgehende bestimmungen des Evu-Kollektivvertrages werden<br />
in den rückstellungen für abfertigungen berücksichtigt.<br />
aufgrund von betriebsvereinbarungen und verträgen besteht die verpflichtung, an Mitarbeiter<br />
unter bestimmten voraussetzungen nach deren Eintreten in den ruhestand Pensionszahlungen<br />
zu leisten. Diesen leistungsorientierten verpflichtungen steht teilweise für diesen<br />
Zweck gebundenes Pensionskassenvermögen der bav Pensionskassen ag gegenüber. Die<br />
gemäß der in der internationalen rechnungslegung üblichen Projected unit Credit-Methode<br />
ermittelte rückstellung wird mit dem Pensionskassenvermögen saldiert ausgewiesen. Soweit<br />
diese leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen durch die bav Pensionskassen ag zu<br />
erfüllen sind, besteht eine nachschussverpflichtung von Seiten des arbeitgebers.<br />
Die rückstellungen für laufende Pensionen, anwartschaften auf Pensionen und pensionsähnliche<br />
verpflichtungen werden nach der Projected unit Credit-Methode ermittelt, wobei<br />
versicherungsmathematische gewinne bzw. verluste nach der Korridormethode erfasst werden.<br />
versicherungsmathematische gewinne oder verluste, das sind abweichungen zwischen<br />
prognostiziertem und am Ende der berichtsperiode ermitteltem tatsächlichen Pensionsaufwand,<br />
werden somit erst dann (über künftige Perioden verteilt) im aufwand erfasst, wenn die<br />
kumulierten, nicht erfassten gewinne oder verluste 10 % des höheren betrags aus barwert der<br />
verpflichtung oder beizulegendem Wert des Fondsvermögens übersteigen. Soweit jedoch die<br />
kumulierten, nicht erfassten gewinne oder verluste ein ausmaß von 20 % der prognostizierten<br />
bilanzierten rückstellung überschreiten, werden diese sofort ergebniswirksam erfasst.<br />
Die pensionsähnlichen verpflichtungen betreffen den arbeitgeberanteil für die nach Pen -<br />
sionsantritt zu leistenden Prämien zur Krankenzusatzversicherung (KZv). Die berechnung<br />
der rückstellungen erfolgt analog zur Ermittlung der Pensionsrückstellung. aufgrund einer<br />
reorganisation des KZv-Systems in den vorjahren werden neuverträge derzeit nur mehr mit<br />
Selbstbehalt abgeschlossen. Für Inhaber von altverträgen mit ausschluss eines Selbstbehalts<br />
besteht laufend die Möglichkeit zum Übertritt ins neue System.<br />
als rechnungsgrundlagen werden die „avÖ 2008-P – rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung<br />
– Pagler & Pagler“ herangezogen.<br />
Den berechnungen zum 31.12.<strong>2010</strong> und 2009 liegen die folgenden annahmen zugrunde:
JAhresAbschLUss 61<br />
in %<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Zinssatz<br />
Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen 4,75 5,00–5,25<br />
Abfertigungen 4,75 5,00<br />
Trend<br />
Pensionssteigerungen 2,25 2,50<br />
Gehaltssteigerungen 2,75 3,00<br />
Zuschusszahlungen zu pensionsähnlichen<br />
Verpflichtungen – Altverträge 7,50 7,50<br />
Zuschusszahlungen zu pensionsähnlichen<br />
Verpflichtungen – Neuverträge 4,50 4,50<br />
Fluktuation 0,00–4,00 0,00–4,00<br />
Pensionsalter Frauen 56,5–65 J. 56,5–65 J.<br />
Pensionsalter Männer 61,5–65 J. 61,5–65 J.<br />
erwartete langfristige Verzinsung des Fondsvermögens 2,00 2,00<br />
Die abzinsungssätze werden sowohl entsprechend den restlaufzeiten der verpflichtungen<br />
als auch äquivalent zu dem darin enthaltenen bestand (aktive und Pensionisten) differenziert.<br />
Verbindlichkeiten<br />
Die verbindlichkeiten werden mit ihrem rückzahlungsbetrag unter bedachtnahme auf den<br />
grundsatz der vorsicht angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen werden zum Devisenreferenzkurs der EZb des bilanzstichtages – sofern dieser<br />
über dem Entstehungskurs liegt – bewertet.<br />
verbindlichkeiten aus Fremdwährungsanleihen und -krediten wurden zu dem am bilanzstichtag<br />
gültigen Devisenreferenzkurs der EZb bewertet, sofern dieser über dem Entstehungskurs<br />
lag. Das Ergebnis dieser bewertung wird unter den entsprechenden verbindlichkeiten<br />
ausgewiesen. geldbeschaffungskosten und Disagios wurden bis 1983 und in den geschäftsjahren<br />
1994 bis 1997 gemäß § 198 (7) ugb aktiviert und planmäßig getilgt.<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Sicherungsgeschäfte<br />
Zweck der derivativen Sicherungsgeschäfte im Strombereich ist die Schließung von Strom -<br />
geschäften, die physikalisch nicht rückgedeckt sind. Die effektiven Sicherungsgeschäfte<br />
werden mit den entsprechenden grundgeschäften ständig als geschlossene Position geführt.<br />
Die geschlossenheit der Position ermöglicht die bilanzierung einer bewertungseinheit<br />
nach österreichischem unternehmensrecht. Die bewertung von grund- und Sicherungs -<br />
geschäften erfolgt zu Zeitwerten. allfällige negative Überhänge, bedingt durch eine nicht<br />
100 %ige Sicherungswirkung, werden als Drohverlustrückstellung bilanziert. Die realisierungen<br />
der derivativen Sicherungsgeschäfte werden in der gewinn- und verlustrechnung erfasst.
62<br />
Energiehandelskontrakte<br />
um die Optimierung der Eigenerzeugung bestmöglich zu gewährleisten, ist eine Präsenz auf den<br />
Handelsmärkten voraussetzung. Dabei wird neben dem wertschöpfungsmäßig dominanten<br />
Eigenstromhandel unter strikten risikomanagementvorgaben auch ein ird-Party-geschäft<br />
(Stromfutures, Stromforwards, Stromoptionen und Swaps auf Energiederivate) betrieben.<br />
Die Energiehandelskontrakte werden nach österreichischem unternehmensrecht in Portfolios<br />
unterteilt. Die Portfolios umfassen Jahres-, Quartals- und Monatsprodukte. Saisonale<br />
Schwankungen im Stromverbrauch und in der Erzeugung führen zu unterschiedlich hohen<br />
Preisen während eines Kalenderjahres. aufgrund der hohen Korrelation von Jahres-, Quartalsund<br />
Monatspreisen werden Jahresportfolios gebildet.<br />
Die bewertung der Energiehandelskontrakte im ird-Party-Trading-bereich erfolgt zu beizulegenden<br />
Zeitwerten. Die Ergebnisse aus derivativen Energiehandelskontrakten werden<br />
netto ausgewiesen. Eine Drohverlustrückstellung ist nur dann zu bilanzieren, wenn die bewertung<br />
des jeweiligen Jahresportfolios insgesamt negativ ist.<br />
Prämien für erworbene Optionen aus Energiehandelskontrakten werden mit ihren anschaffungskosten<br />
aktiviert und nach dem strengen niederstwertprinzip bewertet. bei ausübung der<br />
Option wird der buchwert der Optionsprämie auf die Laufzeit des grundgeschäfts verteilt, bei<br />
nichtausübung erfolgt die realisierung zum verfallszeitpunkt.<br />
Erhaltene Prämien für geschriebene Optionen auf Energiehandelskontrakte werden ab dem<br />
Zeitpunkt des abschlusses der Option laufzeitabhängig abgegrenzt. Drohende verluste aus<br />
derartigen geschäften werden rückgestellt.<br />
Steuern vom Einkommen<br />
Die vErbunD ag ist gruppenträger im Sinne des § 9 (8) KStg 1988.<br />
vom gruppenträger werden an die gruppenmitglieder die von diesen verursachten Körperschaft<br />
steuerbeträge mittels Steuerumlagen belastet bzw. (im verlustfall) gutgeschrieben.<br />
Durch die verrechnung von Steuerumlagen erfolgt eine Kürzung bzw. Erhöhung des Steueraufwandes<br />
in der gewinn- und verlustrechnung des gruppenträgers.<br />
bei nachträglichen abweichungen werden die Steuerverrechnungen gegenüber den gruppenmitgliedern<br />
nur bei Wesentlichkeit angepasst.<br />
II. Erläuterungen zur Bilanz und zur<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Allgemeines<br />
Im Interesse einer klaren Darstellung werden in der bilanz und in der gewinn- und verlustrechnung<br />
einzelne Posten zusammengefasst. Diese Posten sind im anhang gesondert erläutert.<br />
Der ausweis der einzelnen Posten der bilanz und der gewinn- und verlustrechnung<br />
wurde in Form und Inhalt entsprechend den konzerneinheitlichen Erfordernissen in verbund<br />
vorgenommen.
JAhresAbschLUss 63<br />
Posten der bilanz und der gewinn- und verlustrechnung, die weder im geschäftsjahr noch<br />
im vorjahr einen betrag aufwiesen, wurden gemäß § 223 (7) ugb nicht angeführt. Die<br />
Postenbezeichnungen wurden gemäß § 223 (4) ugb auf die tatsächlichen Inhalte verkürzt<br />
bzw. erweitert, soweit dies zur aufstellung eines klaren und übersichtlichen Jahresabschlusses<br />
zweckmäßig erschien.<br />
Werden im vergleich zum vorjahr Änderungen im ausweis vorgenommen, so werden<br />
grundsätzlich die vorjahresbeträge gemäß § 223 (2) ugb angepasst.<br />
Erläuterungen zu Aktiva<br />
A. Anlagevermögen<br />
Details siehe gesonderte aufstellung „Entwicklung des anlagevermögens“.<br />
(1) i. immaterielle Vermögensgegenstände. Der restbuchwert der von verbundenen unternehmen<br />
erworbenen benützungsrechte an anlagen beträgt 2.578,0 Tsd. € (vorjahr: 2.864,5 Tsd. €).<br />
(2) iii. finanzanlagen. Die angaben gemäß § 238 Z 2 ugb sind in einer gesonderten aufstellung<br />
„angaben zu den beteiligungen gemäß § 238 Z 2 ugb“ dargestellt.<br />
ausleihungen an verbundene unternehmen: Details siehe gesonderte aufstellung „Fristigkeitenspiegel“.<br />
Wertpapiere (Wertrechte) des anlagevermögens: Diese bestehen überwiegend<br />
aus österreichischen Investmentfondsanteilen und anleihen. Die Wertpapiere des anlagevermögens<br />
sind in Höhe von 55.331,3 Tsd. € (vorjahr: 94.206,1 Tsd. €) zur Sicherheit für den<br />
Stromhandel verpfändet. Die unterlassenen Zuschreibungen gemäß § 208 (3) ugb betragen<br />
1.369,1 Tsd. € (vorjahr: 7.265,0 Tsd. €).<br />
B. Umlaufvermögen<br />
(3) i. Vorräte in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
noch nicht abrechenbare Leistungen 72,0 87,5<br />
(4) ii. forderungen und sonstige Vermögensgegenstände. Details siehe gesonderte aufstellung<br />
„Fristigkeitenspiegel“.<br />
In den Forderungen gegenüber verbundenen unternehmen betreffen 3.914,2 Tsd. € (vorjahr:<br />
96,9 Tsd. €) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Forderungen gegenüber unternehmen,<br />
mit denen ein beteiligungsverhältnis besteht, betreffen Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen.
64<br />
in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände<br />
Stromhandelsgeschäfte 82.552,1 143.393,4<br />
geleistete Anzahlungen 10.009,6 1,4<br />
Kautionen Stromgeschäft 3.507,8 3.222,9<br />
Zinsabgrenzungen und Provisionen aus Anleihen und Darlehen 2.355,8 4.169,7<br />
Finanzämter 39,3 58,3<br />
Personalverrechnung 29,5 46,6<br />
Emissionszertifikatehandel 9,9 321,3<br />
Verrechnung Joint Venture 0,0 7.000,0<br />
Finanzierungsbeiträge 0,0 41,1<br />
sonstige 382,0 449,8<br />
98.886,0 158.704,5<br />
(5) iii. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Kassenbestand 2,4 3,8<br />
Guthaben bei Kreditinstituten 769,9 1.921,5<br />
772,3 1.925,3<br />
(6) C. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Aktive Steuerlatenz 32.887,9 76.918,8<br />
Strombezugsakontierungen 28.394,5 28.026,0<br />
Grenzkapazitätsauktionen 1.034,1 942,0<br />
Disagio, Begebungskosten und Kursdifferenzen<br />
bei Anleihen und langfristigen Krediten 1.022,8 1.073,6<br />
sonstige 54.895,1 56.218,1<br />
118.234,4 163.178,5<br />
Die aktive Steuerlatenz resultiert aus unterschieden zwischen den unternehmensrecht -<br />
lichen und steuerlichen Ereignissen bei Posten, deren aufwandsbelastung erst in Zukunft<br />
steuerlich verrechenbar sein wird. Der berechnung wurde ein Steuersatz von 25 % zugrunde<br />
gelegt.
JAhresAbschLUss 65<br />
(7) Rückgriffsrechte<br />
Die rückgriffsrechte betragen insgesamt 3.884.274,7 Tsd. € (vorjahr: 3.847.319,2 Tsd. €). neben<br />
den rückgriffsrechten gegenüber Konzernunternehmen bestehen vorwiegend rückgriffsrechte<br />
gegenüber Finanzinstituten, Landesgesellschaften und gebietskörperschaften aus den<br />
bei der vErbunD Hydro Power ag abgeschlossenen Cross-border-Leasing-Transaktionen in<br />
Höhe von 461.410,1 Tsd. € (vorjahr: 785.520,2 Tsd. €).<br />
Siehe auch Erläuterungen 16, Eventualverbindlichkeiten.<br />
Erläuterungen zu Passiva<br />
A. Eigenkapital<br />
(8) i. Grundkapital. Zum bilanzstichtag befinden sich 347.415.686 aktien (vorjahr: 308.200.000<br />
aktien) im umlauf. In der außerordentlichen Hauptversammlung vom 24.9.<strong>2010</strong> wurde eine<br />
Kapitalerhöhung in Höhe von 1.000.000,0 Tsd. € beschlossen. Die ausgabe von 39.215.686<br />
aktien erfolgte im november <strong>2010</strong>.<br />
Zusammensetzung Stück Anteil<br />
Inhaberaktien Kategorie A 170.233.686 49 %<br />
Namensaktien Kategorie B 177.182.000 51 %<br />
beurkundet durch Zwischenschein zugunsten<br />
der Republik Österreich (hinterlegt beim<br />
Bundesministerium für Finanzen)<br />
347.415.686 100 %<br />
(10) iii. Gewinnrücklagen in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
gesetzliche Rücklage 19.884,0 19.884,0<br />
freie Rücklagen 1.276.268,0 1.113.569,6<br />
1.296.152,0 1.133.453,6<br />
Die gebundenen Kapitalrücklagen und die gesetzliche gewinnrücklage ergeben in Summe<br />
991.604,3 Tsd. €, das sind mehr als 10 % des grundkapitals.
66<br />
(11) iV. bilanzgewinn in Tsd. €<br />
zum 31.12.2009 385.250,0<br />
Ausschüttung –385.250,0<br />
Gewinnvortrag 0,0<br />
Jahresüberschuss 352.608.7<br />
Rücklagenveränderungen –161.530,1<br />
zum 31.12.<strong>2010</strong> 191.078,6<br />
(12) B. Unversteuerte Rücklagen<br />
Details siehe gesonderte aufstellung „Entwicklung der unversteuerten rücklagen“.<br />
Die veränderung unversteuerter rücklagen in der unternehmensgruppe (i.S.d. § 9 (8) KStg)<br />
führte zu einer Steuerentlastung in Höhe von 15.839,4 Tsd. € (vorjahr: 13.229,0 Tsd. €).<br />
(13) C. Rückstellungen<br />
(1) rückstellungen für Abfertigungen in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Deckungskapital aufgrund versicherungsmathematischer Berechnung 6.985,2 7.729,7<br />
versteuerter Teil der Rückstellungen 6.985,2 7.729,7<br />
Im Jahr 2002 wurde die rückstellung gemäß § 14 EStg auf eine als versteuert geltende rücklage<br />
steuerfrei übertragen (§ 124b Z 68 EStg).<br />
(2) rückstellungen für Pensionen in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Pensionsrückstellung 27.551,6 28.579,8<br />
davon pensionsähnliche Verpflichtungen 4.988,2 5.010,5<br />
Die nicht realisierten versicherungsmathematischen verluste aus der anwendung der<br />
Korridormethode betragen zum bilanzstichtag 3.526,3 Tsd. € (vorjahr: verlust 4.348,6 Tsd. €).<br />
(3) steuerrückstellungen in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Körperschaftsteuer (inklusive Vorperioden) 49.248,8 151.154,6
JAhresAbschLUss 67<br />
(4) sonstige rückstellungen in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen 17.218,9 6.803,5<br />
Strom-/Netzbezug 14.513,6 26.829,2<br />
Drohverluste Stromgeschäfte 5.166,5 7.499,7<br />
Zinsen für erhaltene Anzahlungen 0,0 871,7<br />
36.899,0 42.004,1<br />
In den rückstellungen betreffen 0,0 Tsd. € (vorjahr: 0,0 Tsd. €) verbundene unternehmen.<br />
in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
sonstige personalbezogene Rückstellungen<br />
nicht konsumierte Urlaube 2.401,6 2.532,5<br />
Prämien 2.978,9 3.967,1<br />
Urlaubszuschüsse 644,9 721,3<br />
Zeitguthaben 218,4 231,9<br />
Vorpensionen 198,4 553,6<br />
sonstige 82,7 74,7<br />
6.524,9 8.081,1<br />
(14) D. Verbindlichkeiten<br />
Details siehe gesonderte aufstellung „Fristigkeitenspiegel“.<br />
In den verbindlichkeiten gegenüber verbundenen unternehmen betreffen 1.424.311,5 Tsd. €<br />
(vorjahr: 1.424.211,5 Tsd. €) Finanzverbindlichkeiten sowie 199,8 Tsd. € (vorjahr: 5.054,3 Tsd. €)<br />
verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.<br />
in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
sonstige Verbindlichkeiten<br />
langfristige Stromlieferverpflichtung 472.316,8 465.008,5<br />
aus Steuern 21.195,1 20.953,3<br />
Personalverrechnung 523,9 615,2<br />
im Rahmen der sozialen Sicherheit 270,7 308,5<br />
erhaltene Zahlungen aus dem bewerteten Stromgeschäft 113,1 111,4<br />
sonstige 1.192,0 1.388,4<br />
495.611,6 488.385,3
68<br />
(15) E. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Garantieentgelte verbundene Unternehmen 7.396,5 7.269,7<br />
aus dem Stromgeschäft 151,3 2.518,5<br />
sonstige Garantieentgelte 75,1 0,0<br />
7.622,9 9.788,2<br />
(16) Eventualverbindlichkeiten<br />
bei den unter dem bilanzstrich ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten handelt es sich<br />
um bürgschaften für sonstige anleihen und Kredite einschließlich der erforderlichen Zinsenabgrenzungen<br />
sowie um sonstige Haftungsübernahmen exklusive der Eventualverbindlichkeiten<br />
in Zusammenhang mit Cross-border-Leasing-Transaktio nen in Höhe von insgesamt<br />
3.084.013,9 Tsd. € (vorjahr: 2.689.111,6 Tsd. €), von denen 2.491.663,1 Tsd. € (vorjahr:<br />
2.261.846,5 Tsd. €) verbundene unternehmen und 2.793,0 Tsd. € (vorjahr: 2.594,1 Tsd. €)<br />
unternehmen, mit denen ein beteiligungsverhältnis besteht, betreffen. Diesen Eventualverbindlichkeiten<br />
stehen rückgriffsrechte in gleicher Höhe gegenüber.<br />
Die Tochtergesellschaft vErbunD Hydro Power ag hat in den geschäftsjahren 1999<br />
bis 2001 mehrere Cross-border-Leasing-Transaktionen abgeschlossen. Die in der bilanz der<br />
vErbunD Hydro Power ag ausgewiesenen Werte notieren zur gänze in uS-Dollar. Mit ausnahme<br />
einer Transaktion war eine vollständige bilanzielle Deckung der verpflichtungen<br />
durch die entsprechende anschaffung von Wertpapieren oder durch ausleihungen an Finanzinstitutionen<br />
gegeben. Für eine in 2001 abgeschlossene Transaktion wurde vorerst keine<br />
Deckung herbeigeführt, die zugeflossenen Mittel wurden zur gänze als Finanzierungsmittel<br />
verwendet. um das Fremdwährungsrisiko aus dieser Transaktion zu vermeiden wurden entsprechende<br />
Sicherungsgeschäfte abgeschlossen.<br />
beginnend im Jahr 2009 und in der berichtsperiode <strong>2010</strong> wurden, auch im Zuge der Finanzmarktkrise,<br />
rund 85 % des ursprünglichen volumens der Transaktionen wieder aufgelöst. Die<br />
letzte noch verbleibende Transaktion hat eine bilanzexterne Finanzierungsstruktur. Die auflösung<br />
der Transaktionen erfolgte zum Teil als vollständige auflösung, das heißt es wurden auch<br />
alle dazugehörigen verbindlichkeiten getilgt. Zum Teil erfolgten auch partielle auflösungen,<br />
bei denen die Transaktionen mit den Investoren und die dazugehörigen a-Loans rückgeführt,<br />
die bestehenden b-Loans sowie die entsprechenden veranlagungen aber von vErbunD Hydro<br />
Power ag fortgeführt werden.<br />
Die vErbunD ag hat im Zusammenhang mit diesen Cross-border-Leasing-Transaktionen<br />
garantieerklärungen für vErbunD Hydro Power ag abgegeben, welche im Wesentlichen für<br />
die nicht aufgelöste Transaktion sowie für die an vErbunD Hydro Power ag übertragenen<br />
verbindlichkeiten weiterhin in Höhe von insgesamt 800.260,8 Tsd. € (vorjahr: 1.158.207,7 Tsd.<br />
€) bestehen. von den rückgriffsrechten gegen die Hauptschuldner sind 461.410,1 Tsd. € (vorjahr:<br />
785.520,2 Tsd. €) durch rückhaftungen von Finanzinstituten, Landesgesellschaften und
JAhresAbschLUss 69<br />
gebietskörperschaften (aus gewährträgerhaftung) gesichert. Diese rückhaftungen sind unter<br />
den gesamten rückgriffsrechten (siehe Erläuterung 7) ausgewiesen. als Eventualverbindlichkeiten<br />
aus Cross-border-Leasing-Transaktionen nach abzug dieser rückhaftungen verbleiben<br />
somit insgesamt 338.850,8 Tsd. € (vorjahr: 372.687,4 Tsd €).<br />
Im Zuge der umstrukturierungen des Telekombereichs in verbund wurden Haftungen<br />
gegenüber der tele.ring Telekom Service gmbH und der KELag-Kärntner Elektrizitäts-aktiengesellschaft<br />
übernommen.<br />
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
(17) 1. Umsatzerlöse in Tsd. €<br />
Erlöse aus Stromlieferungen <strong>2010</strong> 2009<br />
Inland 1 Energieversorgungsunternehmen 1.361.433,4 1.213.116,3<br />
Industrie- und Endkunden 199.058,2 188.111,3<br />
sonstige Kunden 48.284,9 44.263,6<br />
1.608.776,5 1.445.491,2<br />
EU Energieversorgungsunternehmen 420.901,0 424.865,6<br />
Industrie- und Endkunden 122.081,8 83.694,4<br />
sonstige Kunden 849.178,8 1.191.784,3<br />
1.392.161,6 1.700.344,3<br />
Drittländer Energieversorgungsunternehmen 58,3 0,0<br />
sonstige Kunden 15.779,8 11.195,6<br />
15.838,1 11.195,6<br />
3.016.776,1 3.157.031,1<br />
Netztarifverrechnung; Benützungs- und Betriebsführungsentgelte 2.780,2 2.659,2<br />
sonstige Erlöse (inkl. Emissionszertifikate und Gashandel) 21.453,4 21.635,3<br />
3.041.009,7 3.181.325,6<br />
1 davon aus weiterverrechneten Netzgebühren 78.225,7 Tsd. € (Vorjahr: 63.201,8 Tsd. €)
70<br />
(18) 3. sonstige betriebliche erträge in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen<br />
mit Ausnahme der Finanzanlagen 1.953,6 21,0<br />
b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 1.035,9 342,5<br />
c) übrige 32.529,9 32.091,0<br />
35.519,4 32.454,5<br />
(19) 6. Personalaufwand in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
a) Gehälter 19.058,6 19.754,8<br />
b) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen<br />
an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen<br />
Abfertigungszahlungen 235,7 1.041,8<br />
Beitragszahlungen Mitarbeitervorsorgekasse 356,5 106,9<br />
Veränderung der Abfertigungsrückstellung –744,5 32,1<br />
Aufwendungen/Erträge Übernahmen/Übertritte Konzern 557,3 –26,4<br />
405,0 1.154,4<br />
c) Aufwendungen für Altersversorgung<br />
Vorpensionen und Pensionszahlungen 2.907,2 3.335,4<br />
Veränderung der Rückstellungen für Pensionen<br />
und pensionsähnliche Verpflichtungen –1.028,2 –1.010,6<br />
Aufwendungen/Erträge Übernahmen/Übertritte Konzern 284,8 –14,5<br />
Veränderung der Rückstellungen für Vorpensionen –355,2 –336,5<br />
Pensionskassenbeiträge (einschließlich Nachschussverpflichtung) 972,5 2.152,4<br />
2.781,1 4.126,2<br />
d) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben<br />
sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 3.671,5 3.732,3<br />
e) sonstige Sozialaufwendungen 242,5 218,0<br />
26.158,7 28.985,7<br />
Die Zinsen im Personalaufwand für langfristige Personalrückstellungen betragen 2.506,7 Tsd. €<br />
(vorjahr: 2.485,7 Tsd. €).
JAhresAbschLUss 71<br />
(20) 7. Abschreibungen in Tsd. €<br />
a) Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
planmäßige Abschreibungen 3.007,7 3.756,0<br />
außerplanmäßige Abschreibungen 137,1 0,0<br />
Sofortabschreibung geringwertiger Vermögensgegenstände<br />
gemäß § 13 EStG 42,3 45,9<br />
3.187,1 3.801,9<br />
(21) 8. sonstige betriebliche Aufwendungen in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern<br />
vom Einkommen (Z 18) fallen 11.868,0 46,1<br />
b) übrige<br />
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen 19.832,5 7.757,2<br />
übriger Verwaltungsaufwand für Administration 15.447,5 12.811,1<br />
Werbungs- und Markterschließungskosten 13.622,1 11.875,3<br />
Kostenerstattung für Dienstleistungen 4.097,9 4.268,0<br />
IT-Support, EDV 3.521,6 3.155,5<br />
Betriebskosten für Baulichkeiten, Mieten und Leasing 2.544,8 2.409,2<br />
Mitgliedsbeiträge 1.360,7 1.231,8<br />
Aushilfsarbeiten und Personalabstellungen 1.252,2 1.287,2<br />
Telekomleistungen, Datendienste 1.123,1 1.128,8<br />
Aus- und Weiterbildung 736,4 797,5<br />
sonstige Aufwendungen 13.845,5 11.503,4<br />
77.384,3 58.225,0<br />
89.252,3 58.271,1
72<br />
(22) 16. finanzergebnis in Tsd. €<br />
Erträge aus Beteiligungen<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
aus verbundenen Unternehmen 355.777,3 403.483,9<br />
davon aus Gewinngemeinschaften 42.902,7 47.594,9<br />
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen<br />
des Finanzanlagevermögens<br />
aus verbundenen Unternehmen 15.876,7 16.528,2<br />
sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />
aus verbundenen Unternehmen 17.646,6 12.850,5<br />
Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen<br />
Abgang von Anteilen an verbundenen Unternehmen 3,4 228,6<br />
Aufwendungen aus Finanzanlagen<br />
aus verbundenen Unternehmen 32.921,8 24.827,2<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
aus verbundenen Unternehmen 69.480,7 47.264,9<br />
(23) 18. steuern vom einkommen in Tsd. €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Steuern vom Einkommen der Unternehmensgruppe 116.478,5 224.403,3<br />
davon an Gruppenmitglieder weiterbelastet –135.238,8 –195.840,9<br />
Nachträge/Gutschriften aus Vorperioden –1.121,3 –490,3<br />
latente Steuern 44.030,9 4.006,2<br />
Steuern vom Einkommen 24.149,3 32.078,3<br />
III. Sonstige Angaben<br />
1. Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen<br />
in Tsd. €<br />
Gesamtverpflichtung 2011 2011–2015<br />
wesentliche Posten:<br />
Miet- und Leasingverträge, Versicherungen 1 861,9 3.729,5<br />
Bestellobligo 5.807,9 5.224,8 5.689,7<br />
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1 8,2 39,9<br />
1 Die Gesamtverpflichtung ist aufgrund unbestimmter Vertragsdauer betragsmäßig nicht ermittelbar.
JAhresAbschLUss 73<br />
Mit der Ennskraftwerke aktiengesellschaft besteht ein Strombereitstellungsvertrag, wonach<br />
die in deren Kraftwerken erzeugte Energie abzüglich der Strombezugsrechte anderer beteiligter<br />
Partner an die vErbunD ag gegen Ersatz der buchmäßigen aufwendungen zuzüglich<br />
einer angemessenen verzinsung des Eigenkapitals zu liefern ist.<br />
Mit der Österreichisch-bayerische Kraftwerke aktiengesellschaft und der Donaukraftwerk<br />
Jochenstein aktiengesellschaft bestehen Stromlieferungsverträge, wonach die Hälfte der in<br />
deren Kraftwerken erzeugten Energie an die vErbunD ag gegen Ersatz der buchmäßigen<br />
aufwendungen zuzüglich einer angemessenen verzinsung des Eigenkapitals zu liefern ist.<br />
gemäß einem Stromlieferungsvertrag ist die E.On Wasserkraft gmbH verpflichtet, die<br />
Hälfte der erzeugten Energie der Kraftwerke Ering und Obernberg der vErbunD ag zu den<br />
um den vereinbarten gewinnzuschlag erhöhten Selbstkosten zu liefern.<br />
Mit der vErbunD Management Service gmbH besteht ein vertrag für die verrechnung von<br />
Dienstleistungen in den bereichen Informatik, versicherung, beschaffung, Finanzbuch -<br />
haltung, Personalverrechnung sowie administrative Services.<br />
Mit der vErbunD Finanzierungsservice gmbH besteht ein vertrag für die verrechnung von<br />
Dienstleistungen bezüglich Zahlungsverkehr-abwicklung und Cash Management.<br />
Im bereich Stromvertrieb und -handel bestehen auftragsverträge mit der vErbunD Trading<br />
ag und der vErbunD Sales gmbH.<br />
aufgrund von betriebsvereinbarungen und verträgen besteht die verpflichtung, an Mitarbeiter<br />
unter bestimmten voraussetzungen nach deren Eintreten in den ruhestand Pensionszahlungen<br />
zu leisten. Soweit diese Pensionsverpflichtungen durch die bav Pensionskassen<br />
ag zu erfüllen sind, besteht eine nachschussverpflichtung von Seiten des arbeitgebers. aufgrund<br />
der Entwicklung auf den Finanzmärkten wurde von der bav Pensionskassen ag zur<br />
abdeckung leistungsorientierter Pensionsverpflichtungen eine nachschussverpflichtung in<br />
Höhe von 0,0 Tsd. € (vorjahr: 0,0 Tsd. €) gemeldet.<br />
Zum bilanzstichtag hatten sieben Dienstnehmer einen Treuebrief, der einen erhöhten Kündigungsschutz<br />
bietet. voraussetzung dafür war eine 20-jährige Tätigkeit in verbund und die<br />
vollendung des 45. Lebensjahres.<br />
Es bestehen keine offenen Einzahlungsverpflichtungen im beteiligungsbereich (vorjahr:<br />
0,0 Tsd. €).<br />
2. Angaben zu Finanzinstrumenten<br />
Finanzbereich<br />
Im Zusammenhang mit Strom-Transitgeschäften bzw. der versteigerung von grenzkapa -<br />
zitäten wurden zur absicherung des Wechselkursänderungs-risikos aus dem ungarischen<br />
Forint-bereich mehrere Devisentermingeschäfte über insgesamt 1.871,4 Mio. HuF (vorjahr:<br />
642,9 Mio. HuF) abgeschlossen. Die Stichtagsbewertung dieser geschäfte ergab zum<br />
31.12.<strong>2010</strong> einen positiven Marktwert in Höhe von insgesamt 0,1 Mio. € (vorjahr: 0,1 Mio. €),<br />
welche nach dem imparitätischen realisationsprinzip nicht erfolgswirksam verbucht wurden.
74<br />
Stromgeschäft<br />
Die derivativen Finanzinstrumente (Stromfutures und Stromforwards) aus dem Stromgeschäft<br />
setzen sich wie folgt zusammen:<br />
in Mio. €<br />
Trading Zeitwerte Zeitwerte Zeitwerte<br />
positive negative netto<br />
Futures 0,7 0,6 0,1<br />
Forwards 276,6 274,1 2,5<br />
Total vor Netting 277,3 274,7 2,6<br />
in Mio. €<br />
Sales Zeitwerte Zeitwerte Zeitwerte<br />
positive negative netto<br />
Futures 85,8 112,6 –26,8<br />
Forwards 1 197,6 197,3 0,3<br />
Total vor Netting 283,4 309,9 –26,5<br />
in Mio. €<br />
Gesamt Zeitwerte Zeitwerte 2 Zeitwerte<br />
positive negative netto<br />
Futures 86,5 113,2 –26,7<br />
Forwards 474,2 471,4 2,8<br />
Total vor Netting 560,7 584,6 –23,9<br />
Berücksichtigung der Nettingverträge 3 –469,6 –469,6 0,0<br />
91,1 115,0 –23,9<br />
1 In den Zeitwerten der positiven Forwards betreffen 0,7 Mio. € und in denen der negativen Forwards 0,0 Mio. € verbundene<br />
Unternehmen. // 2 Der positive Zeitwert in Höhe von 2,6 Mio. € für die Jahresportfolios 2011 bis 2013 kommt in der Bilanz nicht<br />
zum Ansatz. Dem negativen Zeitwert in Höhe von 26,5 Mio. € stehen positiv bewertete Grundgeschäfte in selber Höhe gegenüber,<br />
mit denen eine Bewertungseinheit gebildet wurde. // 3 Liegt für eine Gegenpartei ein Rahmenvertrag mit Nettingklausel vor, so<br />
werden für diese Gegenpartei die positiven und negativen Zeitwerte der Transaktionen für die Zwecke der Rechnungslegung saldiert.<br />
Die derivativen Finanzinstrumente (Stromfutures und Stromforwards) aus dem Stromgeschäft<br />
setzten sich im vorjahr wie folgt zusammen:<br />
in Mio. €<br />
Trading Zeitwerte Zeitwerte Zeitwerte<br />
positive negative netto<br />
Futures 1,0 1,7 – 0,7<br />
Forwards 522,7 513,0 9,7<br />
Total vor Netting 523,7 514,7 9,0
JAhresAbschLUss 75<br />
in Mio. €<br />
Sales Zeitwerte Zeitwerte Zeitwerte<br />
positive negative netto<br />
Futures 198,9 255,2 –56,3<br />
Forwards 1 477,5 287,1 190,4<br />
Total vor Netting 676,4 542,3 134,1<br />
in Mio. €<br />
Gesamt Zeitwerte Zeitwerte 2 Zeitwerte<br />
positive negative netto<br />
Futures 199,9 256,9 –57,0<br />
Forwards 1.000,2 800,1 200,1<br />
Total vor Netting 1.200,1 1.057,0 143,1<br />
Berücksichtigung der Nettingverträge 3 –836,4 –836,4 0,0<br />
363,7 220,6 143,1<br />
1 In den Zeitwerten der positiven Forwards betreffen 31,6 Mio. € und in denen der negativen Forwards 0,0 Mio. € verbundene<br />
Unternehmen. // 2 Der positive Zeitwert in Höhe von 143,1 Mio. € für die Jahresportfolios <strong>2010</strong> bis 2012 kommt in der Bilanz nicht<br />
zum Ansatz. // 3 Liegt für eine Gegenpartei ein Rahmenvertrag mit Nettingklausel vor, so werden für diese Gegenpartei die positiven<br />
und negativen Zeitwerte der Transaktionen für die Zwecke der Rechnungslegung saldiert.<br />
Emissionszertifikate<br />
Zum Stichtag bestanden keine derivativen Finanzinstrumente (CO 2 -Futures und CO 2 -Forwards)<br />
aus dem Emissionshandel.<br />
Die derivativen Finanzinstrumente (CO 2 -Futures und CO 2 -Forwards) aus dem Emissionshandel<br />
des vorjahres setzten sich wie folgt zusammen:<br />
in Mio. €<br />
CO 2 Zeitwerte Zeitwerte Zeitwerte<br />
positive negative netto<br />
Futures 0,0 0,0 0,0<br />
Forwards 0,6 0,6 0,0<br />
Total vor Netting 0,6 0,6 0,0<br />
Berücksichtigung der Nettingverträge 1 0,6 0,6 0,0<br />
Total nach Netting 0,0 0,0 0,0<br />
1 Liegt für eine Gegenpartei ein Rahmenvertrag mit Nettingklausel vor, so werden für diese Gegenpartei die positiven und negativen<br />
Zeitwerte der Transaktionen für die Zwecke der Rechnungslegung saldiert.
76<br />
3. Personalstand<br />
Durchschnitt <strong>2010</strong> 2009<br />
Angestellte 178 187<br />
4. Aufwand für Abfertigungen und Pensionen<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Vorstandsmitglieder, ausgeschiedene Vorstandsmitglieder<br />
und deren Hinterbliebene 140,7 309,7<br />
andere Arbeitnehmer 3.135,5 4.970,9<br />
3.276,2 5.280,6<br />
Die betriebliche altersversorgung besteht für die Mitglieder des vorstandes im Wege einer<br />
beitragsorientierten Pensionskassenregelung. Im geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden für den vorstand<br />
Pensionskassenbeiträge in der Höhe von 115.714 € bezahlt (vorjahr: 135.850 € für vier vorstandsmitglieder).<br />
In bezug auf die ansprüche der vorstandsmitglieder bei beendigung ihrer Funktion kommen<br />
die gesetzlichen regelungen zur anwendung.<br />
Die aufwendungen für abfertigungen und altersversorgung (vergütung nach beendigung<br />
des vertragsverhältnisses) betrugen für den vorstand 42.891 € (vorjahr: 212.106 €) sowie für<br />
ehemalige Mitglieder des vorstandes und deren Hinterbliebene 97.792 € (vorjahr: 97.549 €).<br />
5. Organe der Gesellschaft<br />
Die angaben über die Organe der gesellschaft (vorstands- und aufsichtsratsmitglieder) sind<br />
vor dem Lagebericht angeführt.<br />
in €<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Dr. Johann Dr. Ulrike Baum- Mag. Christian<br />
Anzengruber Sereinig gartner-Gabitzer Kern (bis 7.6.<strong>2010</strong>)<br />
fixe<br />
Bezüge 609.951 581.051 399.587 268.708<br />
variable<br />
Bezüge 1 277.566 320.226 181.233 221.233<br />
1 Die Auszahlung der variablen Bezüge erfolgt immer zu Beginn des Folgejahres, da die Zielerreichung erst zum Jahresende<br />
ermittelt werden kann. Dargestellt sind daher die an alle Vorstandsmitglieder im Jahr <strong>2010</strong> ausbezahlten variablen Bezüge des<br />
Geschäftsjahres 2009. Bei Mag. Kern sind auch (anteilige) variable Bezüge für das Jahr <strong>2010</strong> in Höhe von 40.000 € enthalten, die<br />
vereinbarungsgemäß nach seinem Ausscheiden per 7.6.<strong>2010</strong> an ihn ausbezahlt wurden. Außerdem ist bei Mag. Kern eine Urlaubsersatzleistung<br />
in Höhe von 94.954 € enthalten.
JAhresAbschLUss 77<br />
Die bezüge der vier Mitglieder des vorstandes betrugen im Jahr <strong>2010</strong> insgesamt 2.859.553 €<br />
(vorjahr: 2.730.427 €).<br />
Die variablen bezüge sind erfolgsabhängig und mit einem bestimmten Prozentsatz der<br />
jeweiligen Fixbezüge limitiert. Im geschäftsjahr 2009 betrug dieser Prozentsatz maximal 50 %<br />
und 60 %. Die Höhe der erfolgsabhängigen bezugsbestandteile richtet sich nach dem grad der<br />
Erreichung von für das geschäftsjahr vereinbarten Zielen. Die Zielvereinbarung beruhte 2009<br />
zu 50 % auf der Erreichung des geplanten Konzernergebnisses und zu 50 % auf qualitativen<br />
(zum Teil mittelfristigen) Zielen (beispielsweise im bereich Forschung und Entwicklung sowie<br />
im strukturell-organisatorischen bereich). Die grundsätze für die Erfolgsbeteiligung des vorstandes<br />
waren gegenüber dem vorjahr unverändert.<br />
an Organe der Konzernleitung wurden keine Kredite oder vorschüsse ausbezahlt.<br />
an ausgeschiedene vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebene wurden 707.387 €<br />
(vorjahr: 722.204 €) für abfertigungen und Pensionen ausbezahlt.<br />
Die vergütungen der Mitglieder des aufsichtsrates betrugen insgesamt 212.779 € (vorjahr:<br />
203.560 €).<br />
vergütungsschema für aufsichtsratsmitglieder (gemäß regel 51 des Österreichischen Corporate<br />
governance Kodex):<br />
in €<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Vorsitzender 15.000 15.000<br />
Vorsitzender-Stellvertreter (zwei) 11.250 11.250<br />
Mitglieder 7.500 7.500<br />
Sitzungsgeld 400 400<br />
Diese regelung findet auch für den arbeitsausschuss des aufsichtsrates analog anwendung.<br />
6. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen<br />
Zustimmungspflichtige verträge mit aufsichtsratsmitgliedern bzw. mit unternehmen, die<br />
einzelnen Mitgliedern des aufsichtsrates nahestehen (gemäß regel 49 des Österreichischen<br />
Corporate governance Kodex):<br />
Im geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden die nachstehenden verträge mit aufsichtsratsmitgliedern<br />
bzw. unternehmen, die einzelnen Mitgliedern des aufsichtsrates nahestehen, abgeschlossen.<br />
Die Leistungen wurden für verschiedene Konzerngesellschaften in verbund erbracht. Die<br />
verträge wurden vom aufsichtsrat genehmigt:
78<br />
in Tsd. €<br />
Vertragspartner Gegenstand Wert<br />
Technische Universität Wien, Institut für Studie Stromversorgungsstrukturen und<br />
elektrische Anlagen und Energiewirtschaft 1 Pumpspeicherkraftwerke, Sicherheitsmonitoring,<br />
Energiewirtschaftstagung 31,4<br />
„smart technologies“ Management Beratungs- Lieferung und Wartung von Software<br />
und Beteiligungsgesellschaft m.b.H. 2<br />
für Austrian Power Grid <strong>AG</strong> und <strong>VERBUND</strong><br />
Management Service GmbH 383,0 3<br />
1 Das am 7.4.<strong>2010</strong> ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglied Dipl.-Ing. Dr. Günther Brauner ist Vorstand des Instituts für Elektrische<br />
Anlagen und Energiewirtschaft. // 2 Das am 7.4.<strong>2010</strong> ausgeschiedene Aufsichtsratsmitglied Dipl.-Ing. Hansjörg Tengg ist geschäftsführender<br />
Gesellschafter der „smart technologies“ Management Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H. // 3 Erfasst ist der<br />
gesamte im Jahr <strong>2010</strong> beauftragte Bestellwert, im Jahr <strong>2010</strong> wurden Leistungen in Höhe von insgesamt 388,7 Tsd. € erbracht, zur<br />
Verrechnung gelangten 225,3 Tsd. € netto.<br />
7. Konzernbeziehungen<br />
Die vErbunD ag ist das konsolidierungspflichtige Mutterunternehmen von verbund.<br />
Mit der austrian Power grid ag, der vErbunD Telekom Service gmbH, der vErbunD<br />
Management Service gmbH, der vErbunD Trading ag, der vErbunD Sales gmbH und der<br />
vErbunD beteiligungsholding gmbH bestehen Ergebnisabführungsverträge.<br />
8. Unbundling<br />
verbund hat die bereits bestehende aufteilung in geschäftsfelder (formales unbundling) im<br />
geschäftsjahr 1999 durch ein rechtliches unbundling ergänzt, d.h. durch die weitere Errichtung<br />
von gesellschaftsrechtlich eigenständigen unternehmen mit getrennten geschäftsleitungen<br />
und rechnungswesen.<br />
geschäfte im Sinne des § 8 (2) ElWOg werden insbesondere mit folgenden gesellschaften<br />
getätigt:<br />
stromlieferungen vErbunD Hydro Power ag, vErbunD ermal Power gmbH & Co Kg,<br />
vErbunD-Innkraftwerke gmbH, Ennskraftwerke aktiengesellschaft, Österreichisch-bayerische<br />
Kraftwerke aktiengesellschaft, Donaukraftwerk Jochenstein aktiengesellschaft, KELag-<br />
Kärntner Elektrizitäts-aktiengesellschaft, STEWEag-STEg gmbH, austrian Power grid ag,<br />
Energie Klagenfurt gmbH, POWEO S.a.<br />
stromhandel/-vertrieb vErbunD Trading ag, vErbunD Sales gmbH, vErbunD Trading<br />
& Sales Deutschland gmbH, vErbunD-austrian Power Trading SL, trgovanje z električno<br />
energijo d.o.o., vErbunD Trading Hungary Kft, vErbunD Trading Czech republic s.r.o.,<br />
vErbunD Trading Slovakia s.r.o., vErbunD-austrian Power Trading EnErga Hellas Electricity<br />
Supply and Trade S.a., vErbunD International gmbH<br />
Netzdienstleistungen austrian Power grid ag<br />
telekommunikation vErbunD Telekom Service gmbH<br />
Dienstleistungen vErbunD Management Service gmbH, austrian Power grid ag<br />
finanzierung vErbunD Finanzierungsservice gmbH, vErbunD International Finance b.v.<br />
Personalabstellungen vErbunD Trading ag, vErbunD International gmbH
JAhresAbschLUss 79<br />
9. Angaben gem. § 45a (10) Elektrizitätswirtschafts-und-organisationsgesetz<br />
Ergebnis der Stromkennzeichnungsdokumentation Anteil <strong>2010</strong><br />
kWh<br />
Wasserkraft 100,0 % 992.383.000<br />
Summe der in Österreich an Endkunden für deren 100,0 % 992.383.000<br />
eigene Verwendung abgegebenen Strommenge<br />
Umweltauswirkung der Stromproduktion Anteil <strong>2010</strong><br />
g/kWh<br />
Radioaktiver Abfall 0,0<br />
CO 2 -Emissionen 0,0<br />
Wien, am 1.2.2011<br />
Der vorstand<br />
Dipl.-Ing. Wolfgang Anzengruber e.h.<br />
Generaldirektor<br />
Vorsitzender<br />
Dr. Johann Sereinig e.h.<br />
Generaldirektor-stv.<br />
stv. Vorsitzender<br />
Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer e.h.<br />
Vorstandsdirektorin<br />
Mitglied
80<br />
angaben zu den beteiligungen<br />
gemäß § 238 Z 2 ugb<br />
verbundene Unternehmen<br />
konsolidiert 2<br />
in Tsd. €<br />
Sitz Kapitalanteil letzter (+) Jahresüber- Eigenin<br />
% per Jahres- (–) schuss/ kapital 1<br />
31.12.<strong>2010</strong> abschluss -fehlbetrag<br />
Austrian Power Grid <strong>AG</strong> Wien 100,00 <strong>2010</strong> + 34.783,4 3 254.427,7<br />
<strong>VERBUND</strong> Telekom<br />
Service GmbH Wien 100,00 <strong>2010</strong> + 6.880,0 3 2.164,6<br />
<strong>VERBUND</strong> International<br />
Amster-<br />
Finance B.V. dam 100,00 <strong>2010</strong> + 1.776,6 5.293,3<br />
<strong>VERBUND</strong> Trading <strong>AG</strong> Wien 100,00 <strong>2010</strong> + 1.158,1 3 1.709,0<br />
<strong>VERBUND</strong> Management<br />
Service GmbH Wien 100,00 <strong>2010</strong> + 9.521,9 3 29.516,5<br />
<strong>VERBUND</strong> Power Sales GmbH Wien 100,00 <strong>2010</strong> + 4.855,2 3 7.351,9<br />
<strong>VERBUND</strong> Beteiligungsholding<br />
GmbH Wien 100,00 <strong>2010</strong> - 44.304,9 3 1.048.693,8<br />
<strong>VERBUND</strong>-Innkraftwerke GmbH Töging 94,90 <strong>2010</strong> + 32.321,3 433.786,8<br />
<strong>VERBUND</strong> Hydro Power <strong>AG</strong> Wien 80,33 <strong>2010</strong> + 419.407,2 1.171.511,2<br />
<strong>VERBUND</strong> Thermal Power GmbH Graz 59,49 <strong>2010</strong> + 1.049,5 1.436,3<br />
<strong>VERBUND</strong> Thermal Power<br />
GmbH & Co KG Graz 55,65 <strong>2010</strong> + 3.070,2 103.855,6<br />
verbundene Unternehmen<br />
nicht konsolidiert<br />
<strong>VERBUND</strong> Mobile Power<br />
Region GmbH 4 Wien 75,10 – – 35,0<br />
Energie Austria GmbH Wien 68,75 2009 – 4,0 49,4<br />
assoziierte Unternehmen<br />
Österreichisch-Bayerische<br />
Kraftwerke Aktiengesellschaft 5 Simbach 50,00 2009 + 3.272,0 51.361,0<br />
Ennskraftwerke<br />
Aktiengesellschaft 5 Steyr 50,00 2009 + 881,5 13.905,6<br />
Donaukraftwerk Jochenstein<br />
Aktiengesellschaft 5 Passau 50,00 2009 + 818,0 13.516,0<br />
Gemeinschaftskraftwerk<br />
Inn GmbH Landeck 50,00 2009 + 4,9 218,5<br />
Energie Klagenfurt GmbH 5 Klagenfurt 49,00 2009 + 2.625,8 66.583,4<br />
KEL<strong>AG</strong>-Kärntner Elektrizitäts-<br />
Aktiengesellschaft 5 Klagenfurt 35,13 2009 + 20.009,4 473.021,7<br />
STEWE<strong>AG</strong>-STEG GmbH 5 Graz 34,57 2009 + 45.565,9 348.733,7<br />
1 Eigenkapitalbegriff entsprechend § 224 (3) 3 lit. a UGB oder lokalem Recht // 2 Vollkonsolidierung gemäß § 253–261 UGB //<br />
3 mit der Gesellschaft besteht ein Ergebnisübernahmevertrag. // 4 Gründung im Jahr <strong>2010</strong> // 5 Konsolidierung at equity gemäß § 263–264 UGB
<strong>Geschäftsbericht</strong> Bestätigungsvermerk 81<br />
bestätigungsvermerk<br />
Bericht zum Jahresabschluss<br />
Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der vErbunD ag, Wien, für das geschäftsjahr<br />
vom 1.1.<strong>2010</strong> bis zum 31.12.<strong>2010</strong> unter Einbeziehung der buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss<br />
umfasst die bilanz zum 31.12.<strong>2010</strong>, die gewinn- und verlustrechnung für das am<br />
31.12.<strong>2010</strong> endende geschäftsjahr sowie den anhang.<br />
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den<br />
Jahresabschluss und für die Buchführung<br />
Die gesetzlichen vertreter der gesellschaft sind für die buchführung sowie für die aufstellung<br />
und den Inhalt eines Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues bild der<br />
vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gesellschaft in Übereinstimmung mit den österreichischen<br />
unternehmensrechtlichen vorschriften vermittelt. Diese verantwortung beinhaltet:<br />
gestaltung, umsetzung und aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses<br />
für die aufstellung des Jahresabschlusses und die vermittlung eines möglichst getreuen bildes<br />
der vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gesellschaft von bedeutung ist, damit dieser frei<br />
von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten<br />
Fehlern; die auswahl und anwendung geeigneter bilanzierungs- und bewertungsmethoden;<br />
die vornahme von Schätzungen, die unter berücksichtigung der gegebenen rahmenbedingungen<br />
angemessen erscheinen.<br />
Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung<br />
von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung<br />
unsere verantwortung besteht in der abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahresabschluss<br />
auf der grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter beachtung der in Österreich<br />
geltenden gesetzlichen vorschriften und grundsätze ordnungsgemäßer abschlussprüfung<br />
durchgeführt. Diese grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die<br />
Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein urteil<br />
darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.<br />
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von<br />
Prüfungsnachweisen hinsichtlich der beträge und sonstigen angaben im Jahresabschluss. Die<br />
auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des abschlussprüfers<br />
unter berücksichtigung seiner Einschätzung des risikos eines auftretens wesentlicher Fehldarstellungen,<br />
sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. bei der vornahme<br />
dieser risikoeinschätzung berücksichtigt der abschlussprüfer das interne Kontrollsystem,<br />
soweit es für die aufstellung des Jahresabschlusses und die vermittlung eines möglichst<br />
getreuen bildes der vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gesellschaft von bedeutung ist,
82<br />
um unter berücksichtigung der rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen,<br />
nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der<br />
gesellschaft abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die beurteilung der angemessenheit der<br />
angewandten bilanzierungs- und bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen vertretern<br />
vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der gesamtaussage<br />
des Jahresabschlusses.<br />
Wir sind der auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt<br />
haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere grundlage für unser Prüfungsurteil<br />
darstellt.<br />
Prüfungsurteil<br />
unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen<br />
Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss nach unserer beurteilung den gesetzlichen<br />
vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues bild der vermögens- und Finanzlage<br />
der vErbunD ag zum 31.12.<strong>2010</strong> sowie der Ertragslage der gesellschaft für das geschäftsjahr<br />
vom 1.1.<strong>2010</strong> bis zum 31.12.<strong>2010</strong> in Übereinstimmung mit den österreichischen grundsätzen<br />
ordnungsmäßiger buchführung.<br />
iii<br />
Die Veröffentlichung oder<br />
Weitergabe des Jahresabschlusses<br />
mit unserem<br />
Bestätigungsvermerk darf<br />
nur in der von uns bestätigten<br />
Fassung erfolgen. Dieser<br />
Bestätigungsvermerk<br />
bezieht sich ausschließlich<br />
auf den deutschsprachigen<br />
und vollständigen Jahresabschluss<br />
samt Lagebericht.<br />
Für abweichende<br />
Fassungen sind die Vorschriften<br />
des § 281 (2)<br />
UGB zu beachten.<br />
Aussagen zum Lagebericht<br />
Der Lagebericht ist aufgrund der gesetzlichen vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem<br />
Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen angaben im Lagebericht nicht eine falsche<br />
vorstellung von der Lage der gesellschaft erwecken. Der bestätigungsvermerk hat auch<br />
eine aussage darüber zu enthalten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang<br />
steht und ob die angaben nach § 243a ugb zutreffen.<br />
Der Lagebericht steht nach unserer beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss. Die<br />
angaben gemäß § 243a ugb sind zutreffend.<br />
Wien, am 1.2.2011<br />
Deloitte audit Wirtschaftsprüfungs gmbH<br />
Mag. Gerhard Marterbauer e.h.<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Mag. Maximilian Schreyvogl e.h.<br />
Wirtschaftsprüfer
<strong>Geschäftsbericht</strong> Gewinnverwendungsvorschlag 83<br />
gewinnverwendungsvorschlag<br />
Der vorstand stellt den antrag (gemäß § 96 (1) aktg), zu Lasten des verteilungsfähigen bilanzgewinns<br />
des geschäftsjahres <strong>2010</strong> auf die 347.415.686 Stückaktien eine Dividende von 0,55 €<br />
pro aktie, das sind in Summe 191.078.627,30 €, auszuschütten.
84<br />
Stromkennzeichnungsdokumentation<br />
Dokumentation gem. § 45a (10)<br />
Elektrizitätswirtschafts-und-organisationsgesetz<br />
Ergebnis der Stromkennzeichnungsdokumentation Anteil <strong>2010</strong><br />
kWh<br />
Wasserkraft 100,0 % 992.383.000<br />
Summe der in Österreich an Endkunden für deren<br />
eigene Verwendung abgegebenen Strommenge 100,0 % 992.383.000<br />
Umweltauswirkung der Stromproduktion für die an Endkunden Anteil <strong>2010</strong><br />
für deren eigene Verwendung abgegebenen Strommenge<br />
g/kWh<br />
Radioaktiver Abfall 0,0<br />
CO 2 -Emissionen 0,0<br />
Prüfungsvermerk<br />
Infolge kommen wir unserer Prüfungspflicht gemäß § 45a (6) ElWOg nach und haben die von<br />
der vErbunD ag, Wien, erstellte Dokumentation gem. § 45a (10) ElWOg für das geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> geprüft.<br />
Die für die Stromkennzeichnung verwendeten gesetzlichen nachweise wurden von der<br />
vErbunD ag erbracht. Im rahmen der durchgeführten Prüfungshandlungen sind wir nicht<br />
auf Tatsachen gestoßen, die uns zu der annahme veranlassen würden, dass die vorgelegte<br />
Dokumentation im rahmen der gesetzlichen anforderungen nicht den tatsächlichen verhältnissen<br />
entspricht.<br />
Wien, am 1.2.2011<br />
Deloitte audit Wirtschaftsprüfungs gmbH<br />
Mag. Gerhard Marterbauer e.h.<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Mag. Maximilian Schreyvogl e.h.<br />
Wirtschaftsprüfer
glossar
86<br />
glossar<br />
EbIT<br />
netto-geldfluss<br />
rOI<br />
Earnings before Interest and Taxes:<br />
Ergebnis vor Zinsaufwendungen (inklusive<br />
personalbezogene Zinsen) und<br />
Steuern.<br />
Eigenkapitalquote<br />
Eigenkapital zuzüglich der um die latenten<br />
Steuern bereinigten unversteuerten<br />
Rücklagen und Investitionszuschüsse<br />
im Verhältnis zum Gesamtkapital.<br />
Fiktive Schuldentilgungsdauer<br />
Verhältnis der Schulden zum Mittelüberschuss<br />
aus der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit.<br />
gearing<br />
Nettoverschuldung im Verhältnis zum<br />
Eigenkapital zuzüglich der um die latenten<br />
Steuern bereinigten unversteuerten<br />
Rücklagen und Investitionszuschüsse. 1<br />
Saldo aus dem Zufluss und dem<br />
Abfluss von liquiden Mitteln; wird üblicherweise<br />
gegliedert in Netto-Geldflüsse<br />
aus der operativen Tätigkeit, der<br />
Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit.<br />
nettoumlaufvermögen<br />
Kurzfristiges Vermögen (inklusive kurzfristige<br />
Ausleihungen und kurzfristige<br />
Rechnungsabgrenzungsposten) abzüglich<br />
kurzfristiger Schulden (inklusive<br />
kurzfristige Rechnungsabgrenzungen).<br />
nettoverschuldung<br />
Zinsbelastetes Fremdkapital abzüglich<br />
flüssige Mittel (inklu sive Wertpapiere<br />
und Anteile des Umlaufvermögens),<br />
bereinigt um aktiv- und passivseitig<br />
geschlossene Positionen (z.B. bei<br />
Cross-Border-Leasing-Geschäften). 1<br />
rOE<br />
Return on Investment: Ergebnis vor<br />
Zinsaufwendungen (inklusive personalbezogene<br />
Zinsen) und Steuern im Verhältnis<br />
zum Gesamtkapital am Beginn<br />
des Geschäftsjahres.<br />
rOCE<br />
Return on Capital Employed: Ergebnis<br />
vor Zinsaufwendungen (inklusive personalbezogene<br />
Zinsen) abzüglich darauf<br />
entfallender Steuern im Verhältnis zum<br />
durchschnittlich eingesetzten Kapital. 1<br />
rOS<br />
Return on Sales: Ergebnis vor Zinsaufwendungen<br />
(inklusive personalbezogene<br />
Zinsen) und Steuern im Verhältnis<br />
zu den Umsatzerlösen.<br />
1 Die Kennzahlen wurden einer Überarbeitung<br />
unterzogen. Die Vorjahreswerte wurden angepasst.<br />
Return on Equity: Ergebnis der<br />
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im<br />
Verhältnis zum Eigenkapital zuzüglich<br />
der um die latenten Steuern bereinigten<br />
unversteuerten Rücklagen und Investi -<br />
tionszuschüsse am Beginn des<br />
Geschäftsjahres.
iMPressUM<br />
herausgeber: <strong>VERBUND</strong> <strong>AG</strong><br />
Am Hof 6a, A-1010 Wien<br />
Kreativkonzept und Design: Brainds<br />
Konzept und beratung: Grayling<br />
coverfoto: Joachim Haslinger<br />
bildbearbeitung: Malkasten<br />
Druck: Lindenau Productions<br />
Kontakt: <strong>VERBUND</strong> <strong>AG</strong><br />
Am Hof 6a, A-1010 Wien<br />
Telefon: +43(0)50313-0<br />
Fax: +43(0)50313-54191<br />
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