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Zur Bestimmung der Zählbarkeit deutscher Substantive - Ruhr ...

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3 Erste Annotationsiteration<br />

3.1 Einleitung<br />

Wäre diese Arbeit chronologisch aufgebaut, so stünde dieses Kapitel wohl ganz am<br />

Anfang. Unbescholten und naiv sollten vier Annotatoren ein größeres Lexikon für<br />

die lexikalische <strong>Zählbarkeit</strong> <strong>deutscher</strong> <strong>Substantive</strong> erstellen. Alle vier Annotatoren<br />

hatten zu diesem Zeitpunkt nur rudimentäre Kenntnisse über die zahlreichen und<br />

vor allem teils wi<strong>der</strong>sprüchlichen <strong>Zählbarkeit</strong>stheorien, wie sie im vorherigen Kapitel<br />

dargestellt wurden. Es wurde ferner davon ausgegangen, dass die Annotation von<br />

10.000 <strong>Substantive</strong>n des Deutschen zwar prinzipiell eine arbeitsintensive, jedoch<br />

nicht sehr schwierige Aufgabe sein würde. Diese Annahme war, wie zu erahnen ist,<br />

falsch.<br />

Wie dieses Kapitel zeigen wird, gestaltet sich die <strong>Bestimmung</strong> <strong>der</strong> lexikalischen<br />

<strong>Zählbarkeit</strong> eines Substantivs schwieriger, als zunächst angenommen. Die im<br />

folgenden vorgestellten <strong>Zählbarkeit</strong>sklassen und Testumgebungen stellen nicht den<br />

finalen Stand <strong>der</strong> in dieser Arbeit entwickelten <strong>Zählbarkeit</strong>sklassen und<br />

Testumgebungen dar, son<strong>der</strong>n sollen primär zeigen, welche Schwächen und Tücken<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Bestimmung</strong> <strong>der</strong> <strong>Zählbarkeit</strong> von <strong>Substantive</strong>n generell auftreten können.<br />

Erhält ein Annotator eine Liste von Lemmata, besitzt diese Person zu vielen <strong>der</strong><br />

Begriffe eine intuitive Vorstellung davon, ob es sich jeweils um ein lexikalisch<br />

zählbares o<strong>der</strong> nicht-zählbares Substantiv handelt. Zwei Begriffe, die, wie wir im<br />

VORABVERSION<br />

vorherigen Kapitel bereits gesehen haben, jedoch nicht zwingend einheitlich definiert<br />

sind und daher von Annotatoren unterschiedlich ausgelegt werden können. Der<br />

Mensch verfügt über ein intuitives Sprachverständnis, auf das er im Fall <strong>der</strong> Fälle<br />

zurückgreifen kann, um Konzepte unbewusst auf genannte Kriterien, wie<br />

beispielsweise Kumulativität, Distributivität und Homogenität hin zu überprüfen<br />

(sofern dieser Annotator in diesem Fall <strong>der</strong> ontologischen o<strong>der</strong> konzeptuellen<br />

Sichtweise folgt). Jedoch zeigt sich bei einem solchen Vorgehen schnell, dass nicht<br />

alle <strong>Substantive</strong> problemlos von einem Annotator klassifiziert werden können, weil<br />

ihm das entsprechende Wissen eben nicht explizit, d. h. bewusst zur Verfügung steht.<br />

Dass mehrere Annotatoren zu unterschiedlichen Ergebnissen bezüglich <strong>der</strong><br />

<strong>Zählbarkeit</strong> eines Substantivs gelangen, selbst wenn alle Beteiligten dieselben<br />

Kriterien zugrunde legen, ist daher keine Seltenheit.

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