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Zur Bestimmung der Zählbarkeit deutscher Substantive - Ruhr ...

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24 Kapitel 2: Was ist <strong>Zählbarkeit</strong>?<br />

Kollektiva werde ich allerdings erst im Kontext des in Kapitel 4 noch ausführlich zu<br />

beschreibenden Experimentes von Barner und Snedeker (2004) zur kognitiven<br />

Wahrnehmung einer Teilmenge dieser Kollektiva vornehmen.<br />

Der hier jedoch zunächst relevante Punkt von Kollektiva ist, dass Konzepte anstatt<br />

real existieren<strong>der</strong> Dinge bezüglich ihrer Kriterien überprüft werden. Die drei großen<br />

Kriterien <strong>der</strong> ontologischen Sichtweise (Kumulativität, Distributivität und<br />

Homogenität) werden nicht auf Schmuck als physikalisches Objekt angewendet,<br />

son<strong>der</strong>n auf das, worauf sich das Konzept des Substantivs Schmuck bezieht.<br />

Dies ermöglicht es <strong>der</strong> konzeptuellen, entgegen <strong>der</strong> ontologischen Sichtweise, auch<br />

die <strong>Zählbarkeit</strong> von <strong>Substantive</strong>n zu bestimmen, die definitiv nicht Teil unserer<br />

realen Welt sind. Ein Einhorn o<strong>der</strong> Warp-Plasma sind Produkte aus Fantasy und<br />

Science-Fiction-Geschichten und können somit niemals anhand realer Eigenschaften<br />

bewertet werden. Kein Messtechniker wird jemals bei Captain Kirk im<br />

Maschinenraum höchstpersönlich die Eigenschaften von Warp-Plasma überprüfen<br />

können, noch wird jemals ein kleines Mädchen auf einem Einhorn reiten und von<br />

ihrem Erlebnis berichten können. Betrachtet man allerdings ausschließlich das<br />

Konzept eines Einhorns o<strong>der</strong> Warp-Plasmas, so ist die Beurteilung dennoch<br />

möglich. Durch die zahlreichen Geschichten zu Einhörnern ist den (meisten)<br />

Sprechern einer Sprache sehr wohl bewusst, welche Eigenschaften ein Einhorn<br />

besitzt und demzufolge auch eine Beurteilung bezüglich <strong>der</strong> Kriterien <strong>der</strong><br />

Homogenität, Distributivität und Kumulativität möglich.<br />

Natürlich ist nicht je<strong>der</strong> Begriff notwendigerweise eine starke Abstraktion über den<br />

realen Referenten dieses Ausdrucks, sodass es auch weiterhin wie bei <strong>der</strong><br />

ontologischen Sichtweise zu einer starken Korrelation zwischen sprachlicher Entität<br />

und Realität kommt. Nur ist dies bei einer konzeptuellen/semantischen Sichtweise<br />

nicht zwingend notwendig, beziehungsweise im Umkehrschluss auch bei einigen<br />

Äußerungen nicht erwünscht.<br />

VORABVERSION<br />

„One speaks of buying and selling furniture, storing furniture in the attic, or<br />

furniture of a particular historical style. The functional identity of the objects is<br />

being suppressed here because it is not relevant to the particular messages being<br />

conveyed.“ (Reid, 1991, S. 71)<br />

Die konzeptuelle/semantische Sichtweise liefert eine gute Grundlage, um einige<br />

Probleme <strong>der</strong> ontologischen Sichtweise zu lösen. So ist es mittels Konzeptualisierung<br />

kein Problem, Abstrakta bezüglich ihrer <strong>Zählbarkeit</strong> zu klassifizieren.<br />

(24) Die Firma muss mehr Medienpräsenz zeigen.

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