Zur Bestimmung der Zählbarkeit deutscher Substantive - Ruhr ...
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8.1 Zusammenfassung <strong>der</strong> Erkenntnisse 263<br />
Allerdings sollte diese kleine Menge von annotierten Lemmata nur <strong>der</strong> Beginn einer<br />
größeren Annotationsarbeit sein, weshalb auch die Möglichkeiten einer vollständig<br />
automatisierten <strong>Bestimmung</strong> <strong>der</strong> <strong>Zählbarkeit</strong> anhand von Korpusevidenz geprüft<br />
wurde. Der dabei erreichte F-Score von 0,8 (siehe 7.3.3) des bestperformenden<br />
Klassifikators für das hier vorliegende Sechs-Klassenproblem, ist grundsätzlich als<br />
ermutigend zu sehen. Dennoch betrachte ich eine rein maschinell ausgeführte<br />
Annotation <strong>der</strong> <strong>Zählbarkeit</strong> von <strong>Substantive</strong>n als eine schlechte Grundlage, um ein<br />
qualitativ hochwertiges Lexikon <strong>der</strong> <strong>Zählbarkeit</strong> zu erstellen. Vielmehr betrachte ich<br />
die Verknüpfung einer maschinellen und manuellen Annotation als den<br />
erfolgversprechendsten und gangbarsten Weg. Wie diese Verknüpfung bei<strong>der</strong> Wege<br />
mittels einen entsprechenden Annotationswerkzeuges aussehen könnte, werde ich<br />
ausblickend im nächsten und letzten Abschnitt umreißen.<br />
Tabelle 23 gibt noch einmal zusammenfassend alle <strong>Zählbarkeit</strong>sklassen mit ihren<br />
jeweiligen Testergebnissen wie<strong>der</strong>. In dieser abschließenden Version werden von mir<br />
auch Eigennamen berücksichtigt, die in <strong>der</strong> Regel ansonsten keine Rolle in <strong>der</strong><br />
Diskussion zur <strong>Zählbarkeit</strong> einnehmen (siehe Kapitel 6.4.4). Ich sehe allerdings<br />
keinen Anlass, Eigennamen grundsätzlich aus <strong>der</strong> <strong>Zählbarkeit</strong>sklassifikation<br />
auszuschließen. Dies liegt insbeson<strong>der</strong>e daran, dass die Feststellung, ob es sich um<br />
einen Eigennamen handelt, bereits selbst mittels nachvollziehbarer Tests<br />
durchgeführt werden sollte. Ein Umstand, <strong>der</strong> die Anwendung <strong>der</strong> hiesigen Tests zur<br />
Identifizierung von Eigennamen als durchaus sinnvoll erscheinen lässt.<br />
Die in <strong>der</strong> Tabelle gelisteten <strong>Zählbarkeit</strong>sklassen besitzen grundsätzlich<br />
Allgemeingültigkeit für das Deutsche und Englische sowie wahrscheinlich eine<br />
VORABVERSION<br />
Vielzahl weiterer Sprachen. Unterschiede treten jedoch in <strong>der</strong> jeweiligen Zuordnung<br />
von <strong>Substantive</strong>n zu <strong>Zählbarkeit</strong>sklassen in verschiedenen Sprachen auf. Für eine<br />
funktionierende Übersetzung eines Terms ist es somit nicht nur notwendig, das<br />
Lexem selbst von einer Quell- in eine Zielsprache zu übersetzen, son<strong>der</strong>n auch die<br />
jeweilige <strong>Zählbarkeit</strong>sklasse in beiden Sprachen zu berücksichtigen. Weicht die<br />
<strong>Zählbarkeit</strong> eines übersetzen Terms in <strong>der</strong> Zielsprache ab, ist auch <strong>der</strong> Kontext<br />
entsprechend dieser neuen <strong>Zählbarkeit</strong>sklasse anzupassen.<br />
Die von mir spezifizierten sechs <strong>Zählbarkeit</strong>sklassen bzw. 13 Kategorien sind jedoch<br />
primär auf Basis <strong>deutscher</strong> <strong>Substantive</strong> entstanden. Ich kann daher nicht<br />
ausschließen, dass es in an<strong>der</strong>en Sprachen <strong>Substantive</strong> gibt, die in den drei Tests eine<br />
vollständig neue Merkmalskombination aufweisen. Ob dem in <strong>der</strong> Tat so ist, kann