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Zur Bestimmung der Zählbarkeit deutscher Substantive - Ruhr ...

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1.2 Zielsetzung <strong>der</strong> Arbeit 9<br />

Bunt (1979), Borer (2005) u.v.m.), ist offenkundig unzureichend, um die <strong>Zählbarkeit</strong><br />

eines Substantivs zu bestimmen. Nur eindeutige, d. h. strikte und möglichst frei von<br />

Ausnahmeregeln definierte Testumgebungen sind für die <strong>Bestimmung</strong> <strong>der</strong><br />

lexikalischen <strong>Zählbarkeit</strong> tausen<strong>der</strong> <strong>Substantive</strong> durch einen Annotator geeignet.<br />

Ferner ergibt sich für einen Annotator eine weitere generelle Anfor<strong>der</strong>ung: Die in<br />

dieser Arbeit definierten neuen <strong>Zählbarkeit</strong>sklassen und auch Testumgebungen sind<br />

grundsätzlich auf das Englische übertragbar. Ich werde mich jedoch nur auf solche<br />

Beispiele des Englischen berufen, die bereits in <strong>der</strong> ebenfalls englischsprachigen<br />

Literatur zur <strong>Zählbarkeit</strong> ausführlich diskutiert wurden und somit als weitestgehend<br />

gesichert in ihrer zugewiesenen <strong>Zählbarkeit</strong> und Interpretation betrachtet werden<br />

können. Der Umstand, dass gewisse <strong>Substantive</strong> und ihre jeweilige Übersetzung eine<br />

an<strong>der</strong>e <strong>Zählbarkeit</strong> in den Sprachen <strong>der</strong> Welt besitzen können (siehe Haar/hair), ist<br />

zunächst natürlich als ein interessantes Phänomen zu betrachten. Für die<br />

<strong>Bestimmung</strong> <strong>der</strong> <strong>Zählbarkeit</strong> eines Substantivs durch einen Annotator ist es für<br />

diesen jedoch zugleich auch ein enormes Hin<strong>der</strong>nis. Die zu definierenden Tests<br />

dienen <strong>der</strong> <strong>Bestimmung</strong> syntaktischer und semantischer Eigenschaften eines<br />

Substantivs und machen es daher zwingend erfor<strong>der</strong>lich, dass ein Annotator die<br />

Verwendung des fraglichen Substantivs in natürlicher Sprache kennt und beherrscht.<br />

Nur eine sehr hohe Performanz in <strong>der</strong> fraglichen Sprache, d. h. bestenfalls<br />

Muttersprachlerniveau, erlaubt es einem Annotator ein Substantiv auf seine zugrunde<br />

liegenden lexikalisierten Eigenschaften hin zu untersuchen, ohne hierbei dem Fehler<br />

einherzufallen, auf die jeweilige ihm bekannte Übersetzung in einer an<strong>der</strong>en Sprache<br />

zurückzugreifen.<br />

VORABVERSION<br />

Deutsche Fremdsprachenlerner des Englischen lernen im Falle <strong>der</strong> ausschließlich im<br />

Singular verwendeten englischen Übersetzung von Haar (hair) mutmaßlich nicht den<br />

hier grundsätzlich angenommenen Wechsel in <strong>der</strong> Konzeptualisierung dieses<br />

Begriffs, son<strong>der</strong>n lediglich die korrekte morphosyntaktische Verwendung des<br />

Begriffs auswendig. Dies lässt meines Erachtens Aussagen von Nicht-<br />

Muttersprachlern über die <strong>Zählbarkeit</strong> eines Substantivs zumeist fragwürdig<br />

erscheinen. Ich werde daher darauf verzichten über besagte frequente Beispiele des<br />

Englischen hinaus, englische <strong>Substantive</strong> bezüglich ihrer <strong>Zählbarkeit</strong> zu klassifizieren.<br />

Im Verlauf dieser Arbeit entsteht eine Liste von über 1.000 <strong>Substantive</strong>n des<br />

Deutschen mit <strong>der</strong> jeweilig bestimmten <strong>Zählbarkeit</strong>sklasse. In Verbindung mit <strong>der</strong><br />

ausführlichen Beschreibung <strong>der</strong> Tests, aber auch den allgemeinen Überlegungen zu

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