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Zur Bestimmung der Zählbarkeit deutscher Substantive - Ruhr ...

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4.5 Instanziierung von Konzepten 117<br />

In den vorherigen Abschnitten habe ich mehrere verschiedene Typen von<br />

Klassifikatoren vorgestellt, die unverzichtbar für die Interpretation nicht-zählbarer<br />

<strong>Substantive</strong> in gewissen Kontexten sind. Diese Klassifikatoren, vom Grundkonzept<br />

her teilweise sehr unterschiedlich, erfüllen jedoch alle dieselbe Aufgabe: Sie dienen<br />

einem nicht-zählbaren Substantiv als Form, die die ansonsten formlose Substanz<br />

vom Rest ihrer Umwelt separiert.<br />

Jedoch stellt sich auch die Frage, warum bei nicht-zählbaren <strong>Substantive</strong>n überhaupt<br />

auf Klassifikatoren zurückgegriffen werden muss und bei zählbaren <strong>Substantive</strong>n<br />

nicht.<br />

Der Grundgedanke ist hierzu, dass jedes Konzept eines Substantivs aus zwei 46<br />

generellen Teilstücken besteht. Das erste Teilstück habe ich soeben mit <strong>der</strong><br />

Auflistung grundlegen<strong>der</strong> Eigenschaften verschiedener Konzepte bereits implizit<br />

eingeführt. Es definiert die Substanz eines Konzeptes. Substanz ist hierbei nicht als<br />

ein chemischer Stoff zu verstehen, son<strong>der</strong>n als <strong>der</strong> essenzielle, definierende,<br />

inhaltliche Kern eines Konzepts. Jedes Konzept besitzt dieses Teilstück und wäre<br />

ohne es nicht existent.<br />

Das zweite Teilstück beschreibt die Form des Konzeptes und ist somit für die<br />

<strong>Zählbarkeit</strong> eines Substantivs von zentraler Bedeutung. Der Begriff Form ist hierbei<br />

nicht ausschließlich als Definition <strong>der</strong> physikalischen räumlichen Ausdehnung zu<br />

verstehen, son<strong>der</strong>n kann u. a. auch Faktoren beschreiben, die ein Abstraktum zeitlich<br />

begrenzen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitige Einflüsse umfassen, die Grenzen für ein Konzept<br />

definieren.<br />

VORABVERSION<br />

Nicht-zählbare <strong>Substantive</strong> besitzen keine Merkmale zur Form in ihrem Konzept.<br />

Stattdessen können diese lediglich Verweise (Methoden bzw. Funktionen, um wie<strong>der</strong><br />

eine Brücke zur Definition aus dem Bereich <strong>der</strong> Informatik zu schlagen) auf externe<br />

Klassifikatoren aufweisen, die im Falle einer Instanziierung <strong>der</strong> Substanz verwendet<br />

werden.<br />

46 Ich bin mir bewusst, dass eine weitaus größere Anzahl Variablengruppen definiert werden kann, als<br />

die von mir bezeichneten zwei Bereiche. Es liegt mir jedoch fern hier tiefer in die formalen<br />

Beschreibungen in <strong>der</strong> Lexikografie einzusteigen, als es für die Behandlung <strong>der</strong> <strong>Zählbarkeit</strong><br />

notwendig wäre.

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