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GRUNDSCHULE Fremdsprachen - (LTSC) Karlsruhe ...

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schen Entscheidungsträgern der Regio (für Baden-Württemberg<br />

sind dies die Regierungspräsidenten aus <strong>Karlsruhe</strong> und Freiburg)<br />

– grenzüberschreitende Fragen. Dies betrifft zum Beispiel den<br />

Straßen- und Schienenverkehr, den Umweltschutz oder die Arbeitswelt.<br />

Eine von acht thematisch gebundenen Arbeitsgruppen<br />

in diesem Gremium ist der Arbeitskreis „Erziehung und Bildung“,<br />

der sich der Aufgabe verschrieben hat, grenzüberschreitende Bildungsmöglichkeiten<br />

zu erschließen, die Zusammenarbeit zwischen<br />

Bildungsstätten weiterzuentwickeln und die Voraussetzungen<br />

für eine grenzenlose Bildung zu schaffen.<br />

Die dabei angestrebten Ziele sind:<br />

> grenzüberschreitende, gemeinsame Bildung für die Menschen<br />

in den verschiedenen Teilen der Region als Grundlage für eine<br />

möglichst gute Bewältigung des späteren Lebens- und Berufsalltags<br />

> Kooperationen zwischen Schulen, Hochschulen, und anderen<br />

Berufsbildungseinrichtungen<br />

> gemeinsame Studiengänge mit gemeinsamen Abschlüssen<br />

> Aufbau und Weiterentwicklung von Kooperationen im Rahmen<br />

der Lehrerbildung<br />

> gemeinsames Lehramtsstudium/“Euregiolehrer“<br />

Vom „Euregiolehrer“ zum Europalehramt<br />

Zunächst bildete sich die Idee heraus, einen „Euregiolehrer“ zu<br />

kreieren und dafür einen spezifischen Studiengang einzurichten.<br />

Darunter sollte eine Lehrkraft verstanden werden, die einerseits<br />

über spezifische Kompetenzen verfügte, die andererseits auch<br />

grenzüberschreitend tätig sein sollte. Angesichts der Unterschiede,<br />

die gerade in den divergierenden Bildungssystemen sehr groß<br />

sind, erschien dieses Vorhaben zunächst nicht nur als Vision,<br />

sondern noch Anfang 1998 eher als Utopie. Hatten nicht nur<br />

Frankreich, Deutschland und die Schweiz höchst unterschiedliche<br />

Lehrerausbildungsstrukturen und auch unterschiedliche Traditionen,<br />

was Inhalte, Fachdidaktiken oder Unterrichtsmethoden<br />

anlangt, so gab es auch innerhalb der Schweiz zwischen den beteiligten<br />

Kantonen sowie zwischen den beiden beteiligten deutschen<br />

Bundesländern grundlegende Unterschiede durch die<br />

föderalistische Struktur mit der hier bestehenden Kulturhoheit.<br />

Auf einer abstrakten Ebene stimmten viele der Notwendigkeit<br />

eines „Euregiolehrers“ für die Region zu und hielten die Sache für<br />

eine ausgezeichnete Idee. Bei der Realisierung stellten sich eine<br />

Reihe von Problemen, die keine geringen Herausforderungen für<br />

die Umsetzung eines solchen Vorhabens darstellten.<br />

Daraus ergaben sich folgende Fragen:<br />

> Wie kann eine grenzüberschreitende Lehrerausbildung hinsichtlich<br />

der Anerkennung von Studienleistungen aussehen?<br />

> Wie lassen sich bestehende Staatsprüfungen, wie sie zum Beispiel<br />

in Baden-Württemberg die Regel sind, mit diesem Vorhaben<br />

in Einklang bringen?<br />

> Wie lässt sich ein einheitlicher Studiengang realisieren angesichts<br />

der in Baden-Württemberg bestehenden Zweiteilung<br />

der Lehrerausbildung, welche an unterschiedlichen Institutionen<br />

stattfindet, die ihrerseits an unterschiedliche Ministerien<br />

gebunden sind?<br />

<strong>Fremdsprachen</strong> in der Grundschule<br />

38<br />

> Welche Inhalte gehören zu dieser Lehrerausbildung?<br />

> Wie muss das Studium strukturiert sein?<br />

> Welche Ressourcen werden benötigt und wer finanziert das<br />

gesamte Vorhaben?<br />

> Wo können die so ausgebildeten Lehrkräfte bei den bestehenden<br />

Differenzen (Beamtenstatus, Besoldung etc…) eingesetzt<br />

werden?<br />

Unabhängig davon war ein herausragend wichtiges Ergebnis<br />

der Oberrheinkonferenz in diesem Zusammenhang die am 5. Juni<br />

1998 erfolgte Unterzeichnung einer Rahmenvereinbarung für die<br />

grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Lehrerbildungseinrichtungen.<br />

Diese betrifft Universitäten, Pädagogische Hochschulen<br />

sowie die jeweiligen Institutionen der zweiten Phasen der<br />

Lehrerausbildung aller Schularten. Damit war die Grundlage<br />

gegeben für die Konzeption eines europaorientierten Studiengangs,<br />

dessen Rahmenbedingungen und Struktur bis zum Jahresende<br />

1998 konzipiert waren und dem Ministerrat in Baden-Württemberg<br />

im Februar 1999 vorgelegt werden konnten. Daraus ging<br />

der Auftrag hervor, Prüfungs- und Studienordnungen zu erstellen,<br />

sodass ab dem Wintersemester 1999/2000 an den Pädagogischen<br />

Hochschulen Freiburg und <strong>Karlsruhe</strong> mit den Studiengängen<br />

Europalehramt für Grund- und Hauptschulen sowie Europalehramt<br />

für Realschulen begonnen werden konnte.<br />

Die Konzeption ist dabei über die ursprüngliche Vorstellung<br />

eines „Euregiolehrers“ hinausgegangen und sieht ein weitergehendes<br />

Europalehramt vor, bei dem nicht nur Französisch als Zielsprache<br />

studiert werden kann.<br />

Die Rahmenvereinbarung war zunächst nur der politische Impetus<br />

für eine erst zu realisierende europäisch orientierte Lehrerbildung.<br />

Wer sich die föderalistische Struktur der Bundesrepublik<br />

Deutschland vor Augen führt, kann ermessen, welch ein Paradigmenwechsel<br />

erst in den Köpfen stattfinden muss, damit der Gedanke<br />

von der länderinternen, abgegrenzten und damit ein Stück<br />

weit auch begrenzten Lehrerbildung zu einer über die Grenze in<br />

ein europäisches Ausland reichenden grenzfreien Lehrerbildung<br />

auch nur gedacht werden kann, ohne dass bestehende begrenzende<br />

Hindernisse dagegen ins Feld geführt werden.<br />

Die Idee selbst aber hatte eine so ausreichende Schubkraft,<br />

dass innerhalb eines halben Jahres nun ein Konzept vorgelegt<br />

werden konnte, demzufolge in den nächsten Monaten die Prüfungs-<br />

und Studienordnungen für die Europalehrämter für<br />

Grund- und Hauptschule und für Realschule erstellt werden können.<br />

Konzeption des Europalehramts<br />

Im Rahmen eines Pilotprojekts beginnen mit dem Wintersemester<br />

1999/2000 die Studien für die Europalehrämter für<br />

Grund- und Hauptschulen sowie für Realschulen an den Pädagogischen<br />

Hochschulen Freiburg und <strong>Karlsruhe</strong> (derzeit kann das<br />

Europalehramt für Realschulen nur in Freiburg studiert werden).<br />

Beim Studium der Europalehrämter kommt es vor allem darauf<br />

an, die Fremdsprache als Zielsprache so zu studieren, dass bilinguale<br />

Unterrichtskompetenz in weiteren Fächern erworben werden<br />

kann. Frau Prof. Werlen (Koordinatorin des Studiengangs an<br />

der Pädagogischen Hochschule <strong>Karlsruhe</strong>) spricht von einer „Europa-Lehrbefähigung“<br />

und versteht darunter die „,bilinguale<br />

Kompetenz‘, die es einerseits Lehrkräften ermöglicht, Fremdspra-

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