GRUNDSCHULE Fremdsprachen - (LTSC) Karlsruhe ...
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Marlis Camboni<br />
Integration der<br />
Fremdsprache<br />
Der integrative Ansatz<br />
Eine der methodisch-didaktischen Forderungen für <strong>Fremdsprachen</strong>lernen<br />
in der Grundschule lautet Integration.<br />
Der integrative Ansatz bedeutet die Möglichkeit, Kinder durch<br />
vielfache und natürliche Verwendung der Sprache im täglichen<br />
Umgang mit ihr vertraut zu machen.<br />
Grundsätzlich kann die Sprache in alle Bereiche des täglichen<br />
Schullebens integriert werden.<br />
Sie stellt sich nicht als isoliertes Fach oder als Fremdkörper dar,<br />
sondern sie wird evident, zum schulischen Alltag gehörend. Man<br />
kann mit der Sprache unmittelbar „ etwas anfangen“, kann Dinge<br />
benennen, die in der Schule gelernt werden, kann sich ausdrücken<br />
und wird von anderen verstanden. Sie ist eine Selbstverständlichkeit,<br />
die sich auf das außerschulische Leben der Kinder<br />
auswirkt.<br />
Wie kann die Integration der Fremdsprache umgesetzt werden?<br />
Hierzu einige praktische Erfahrungen:<br />
Möglichkeiten der Integration in der praktischen Arbeit<br />
Der Unterricht der Grundschule verlängert sich mit Einführung<br />
einer Fremdsprache um 2 Wochenstunden. Diese Unterrichtsstunden<br />
werden nicht explizit der Fremdsprache zugeordnet,<br />
sondern eröffnen dem Lehrer oder der Lehrerin die Möglichkeit,<br />
die Fremdsprache in kleinen „Portionen“ von ca. 15 Min. in den<br />
täglichen Unterricht einfließen zu lassen.<br />
Das kann z. B. durch eine Ritualisierung geschehen: Begrüßung,<br />
Befindlichkeiten ausdrücken, Benennen des Datums, des Wetters,<br />
Begrüßungslied etc. werden in der neuen Sprache ausgedrückt<br />
und durch anschauliche Materialien verdeutlicht, sodass<br />
die Kinder nach und nach diese Strukturen aufnehmen, verstehen,<br />
verarbeiten und schließlich auch anwenden.<br />
Auch Redemittel der Verabschiedung, Glückwünsche zum Geburtstag,<br />
Aufforderungen, Hinweise und Lob lassen sich immer<br />
wieder in die schulische Arbeit integrieren.<br />
Auch bei außerunterrichtlichen Aktivitäten wie z. B. einem<br />
Schulfest fließt die Fremdsprache ein. Hier bieten sich Lieder, Texte,<br />
Spiele, Ausstellungen über das Land der Zielsprache und evtl.<br />
Partnerschaften an.<br />
<strong>Fremdsprachen</strong> in der Grundschule<br />
26<br />
Integration in den Lehrplan<br />
Der Lehrplan zur <strong>Fremdsprachen</strong>arbeit in der Grundschule<br />
trägt der Forderung nach Integration Rechnung. Die Themen sind<br />
auf das Alter der Kinder, ihre Interessen und den Bildungsplan der<br />
Grundschule abgestimmt. Der integrative Ansatz kann durchgängig<br />
verwirklicht werden. Die Grundschulfächer und ihre Inhalte<br />
beeinflussen den Sprachenunterricht, der seinerseits auf<br />
die Themen der einzelnen Fächer einwirkt.<br />
Der Unterricht kann abwechslungsreich, lebendig und lustbetont<br />
gestaltet werden.<br />
Die Kinder begreifen, dass Sachverhalte in verschiedenen Sprachen<br />
ausgedrückt werden können, sie empfinden dadurch die<br />
Sprache als evident und natürlich.<br />
Eine paritätische Bilingualität kann mit den gegebenen Mitteln<br />
nicht erreicht werden, wohl aber eine partielle Bilingualität, die<br />
Teilbereiche eines Themas betrifft.<br />
Beispiele:<br />
> Tiere in einem Lebensraum, ihr Aussehen, ihre Bewegungen<br />
und die Nahrung<br />
> Kleine Mathematikaufgaben lösen<br />
> Anweisungen und Spiele im Sportunterricht<br />
> Farben, Material und Tätigkeiten in BK/ TW<br />
> Lieder und Reime in der Fremdsprache<br />
> Projekte, evtl. fächerverbindend oder klassenübergreifend<br />
In der Intuition der Kinder hat das integrierte, inhaltsorientierte<br />
sprachliche Lernen erhebliche Vorteile: Es ist unteilbar, Muttersprache<br />
und Fremdsprache ergänzen sich.<br />
Die Kinder unterscheiden nicht zwischen sprachlichem Lernen<br />
und dem Lernen des Sachfaches.