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Staatlicher Druck auf Christen - Dr. Lothar Gassmann

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Rechtsgut ist: "Jeder soll frei sagen können, was er denkt, auch wenn er für<br />

sein Urteil keine nachprüfbaren Gründe angibt oder angeben kann". 39<br />

bd) Abfälliges beiläufiges Erwähnen in Zeitungen,<br />

Fernseh- oder Rundfunksendungen<br />

Beispiele: In einem völlig anderen Zusammenhang lässt der Regisseur<br />

eines Films einen Darsteller zu einem anderen sagen: "Du bist ja genauso<br />

engstirnig (oder fanatisch) wie die X-Kirche (oder wie Pastor Y).“<br />

Auch hier handelt es sich der Sache nach um (vergleichende) Werturteile.<br />

Diese Art der Anwendung würde dazu dienen, das "Fehlverhalten" und die<br />

Gesinnung der Angegriffenen "sprichwörtlich" zu machen. Rechtliche Möglichkeiten<br />

sind hiergegen ebensowenig wie auch sonst bei Werturteilen<br />

gegeben (s.o.). In Betracht käme höchstens eine Beschwerde beim Presserat<br />

oder eine Programmbeschwerde beim zuständigen Rundfunkrat, die<br />

aber, wie sich denken lässt, kaum Aussicht <strong>auf</strong> Erfolg hätte.<br />

c) Diffamierende Schlagzeilen<br />

Besonders groß ist naturgemäß die Wirkung von Schlagzeilen <strong>auf</strong> Leser<br />

und Außenstehende. Es ist deshalb damit zu rechnen, dass diffamierende<br />

Angriffe und Werturteile auch in Form von plakativen Schlagzeilen in Zeitungen,<br />

Zeitschriften, Flugblättern und Plakaten erfolgen werden. Nachstehend<br />

einige Schlagzeilen, die uns demnächst vielleicht noch des Öfteren<br />

begegnen werden:<br />

"Brandanschlag <strong>auf</strong> Moschee – Bischof bezeichnet christliche Fundamentalisten als<br />

geistige Urheber"<br />

"Christliche Sekte trieb junge Frau in den Tod"<br />

"Rechtsradikale in christlichem Gewand"<br />

"Kreuzritter <strong>auf</strong> dem Vormarsch"<br />

"<strong>Christen</strong>, die unversöhnlichen Hass schüren"<br />

"Proteste gegen Veranstaltung von Fundamentalisten – Bürger wollen nicht zurück ins<br />

Mittelalter"<br />

"Ministerin fordert: Militante Abtreibungsgegner hinter Gitter – Massive Verstöße gegen<br />

Menschenwürde der Frauen"<br />

"Was hat Vorrang: Menschenwürde oder Bibelverse – Für viele Fundamentalisten ein<br />

Problem"<br />

"Fundamentalistische Pamphlete von Staatsanwalt beschlagnahmt"<br />

"Christliche Gemeinschaften unter rechtsextremem Einfluss"<br />

39<br />

So ausdrücklich BVerfGE 42, 163 ff., 171. Demgegenüber wird bei Meinungsäußerungen<br />

von Abtreibungsgegnern neuerdings vielfach dem Persönlichkeitsrecht des angegriffenen<br />

Frauenarztes oder selbst des Klinikträgers der Vorrang eingeräumt.<br />

Erneuerung und Abwehr 3/4/2004 36

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