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Liebe Bürgermeisterin, liebe Christa Stark, verehrte Anwesende,

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habe? Wie bereite ich die Kinder besser auf diesen Konflikt vor, der ihnen definitiv<br />

bevorsteht; so auch mir? Kann es eine Antwort sein, dass sie nur bei mir die Socken<br />

ausziehen dürfen, weil es ein kleiner begrenzter Traum ist, den wir gemeinsam erfahren<br />

und dass die Welt draußen anders ist? Wie kann ich Offenheit für meine freien Ideen von<br />

einer Erzieherin oder Mutter verlangen, deren einzige Sorge des Tages vielleicht ist, wo<br />

sie die nächsten drei Soles fürs Mittagessen herbekommt? Und wieso verständige ich mich<br />

mit den Eltern über einen Elternbrief, wenn sie vielleicht nicht lesen können?“<br />

Wir lernen immer noch, auch wenn die Ebenen und die Themen sicherlich andere sind<br />

als vor zehn Jahren.<br />

Seit drei Jahren gibt es auch Kontakte zwischen einer weiterführenden Schule in<br />

Altglienicke und einer in Otuzco bei Cajamarca. Das Anne-Frank-Gymnasium bietet<br />

Spanisch als stark nachgefragte zweite Fremdsprache an, das engagierte Colegio San<br />

Vicente de Paúl hat auf nationaler Ebene bereits einige Wettbewerbe gewonnen und die<br />

Preisgelder in die Schulinfrastruktur investiert. Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und<br />

Lehrer an beiden Schulen sind stark motiviert. Das Projekt begann seitens der Anne-Frank-<br />

Schule mit einem Tagebuch, in dem die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen ihr<br />

Leben in Berlin vorstellten – ein Unterrichtsgegenstand, der jetzt in der Partnerschule in<br />

Otuzco in den Unterricht einfließt. Im Juni 2007 konnten acht Schülerinnen und Schüler<br />

sowie zwei Lehrerinnen der Anne-Frank-Schule für gut zwei Wochen nach Cajamarca reisen<br />

– unvergessliche Eindrücke für alle Beteiligten, aus denen rasch neue Freundschaften<br />

entstanden. Und für das nächste Jahr planen wir den Gegenbesuch einer gleichgroßen<br />

Delegation aus Cajamarca in Treptow-Köpenick, wo sie dann auch in den internationalen<br />

Jugendaustausch United Games of Nations einbezogen wird.<br />

Auch in den Bereichen Gesundheits- und Behindertenarbeit lernen wir, die Welt mit<br />

anderen Augen zu sehen. Unsere pensionierte Amtsärztin Ida Beier hat in den letzten fünf<br />

Jahren bereits dreimal in Cajamarca kleine und große Patientinnen und Patienten<br />

behandelt. Jeweils von einer Kollegin begleitet – einer Gynäkologin, einer Zahnärztin und<br />

einer Kinderärztin - hat sie in Stadt und Land arme und behinderte Menschen behandelt,<br />

Aufklärung und Prävention gemacht und ist dabei in Dörfer gekommen, in denen es<br />

vielleicht noch nie oder zum letzten Mal vor zehn Jahren ärztliche Behandlungen gegeben<br />

hat. Dabei hat sie, haben ihre Kolleginnen viele Unterstützung und Zuspruch erfahren,<br />

wurden von deutschen Freiwilligen begleitet und haben unbezahlt eine sehr wertvolle<br />

Arbeit geleistet, die allerdings ohne <strong>Christa</strong> <strong>Stark</strong> nicht denkbar wäre – die beiden haben<br />

sich wirklich gesucht und gefunden!<br />

<strong>Christa</strong> <strong>Stark</strong> ist vor 33 Jahren, als noch niemand in Berlin an eine<br />

Städtepartnerschaft mit Cajamarca dachte, als Sonderschullehrerin und<br />

Entwicklungshelferin nach Peru gekommen. Dass sie nach Cajamarca kam, war Zufall; sie<br />

ist dort geb<strong>liebe</strong>n und hat eine Sonderschule gegründet und die Behindertenarbeit in vielen

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