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Liebe Bürgermeisterin, liebe Christa Stark, verehrte Anwesende,

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<strong>Liebe</strong> <strong>Bürgermeisterin</strong>, <strong>liebe</strong> <strong>Christa</strong> <strong>Stark</strong>, <strong>verehrte</strong> <strong>Anwesende</strong>,<br />

in diesem Jahr feiern wir das zehnjährige Jubiläum der Städtepartnerschaft des<br />

Bezirks Treptow-Köpenick mit der nordperuanischen Provinz Cajamarca. Wie kam es zu<br />

dieser ungewöhnlichen Zusammenarbeit einer auf zweitausendsiebenhundert Metern Höhe<br />

in den Anden gelegenen Provinz fernab der Metropole Lima mit dem Hauptstadtbezirk<br />

Köpenick?<br />

Die Agenda 21 verpflichtet in ihrem Kapitel 28 die Gemeinden des Nordens, mit<br />

Gemeinden des Südens zusammenzuarbeiten. Köpenick hatte ja bekanntlich im Jahr 1993<br />

mit der Erarbeitung einer Lokalen Agenda begonnen, als sich, angeregt durch kirchliche<br />

Gruppen und KATE, die Berliner Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung, auch eine<br />

kleine Gruppe mit der Umsetzung der Idee der kommunalen Nord-Süd-Zusammenarbeit<br />

beschäftigte. Auf die Spur von Cajamarca brachte uns KATE, die über Erfahrungen mit<br />

Projekten in Peru verfügte und uns auf Cajamarca aufmerksam machte, wo es damals eine<br />

rege Bürgerbeteiligung gab, Runde Tische sowohl thematischer Natur als auch auf<br />

verschiedenen Verwaltungsebenen die Geschicke der Bezirke und Stadtteile zumindest<br />

mitbestimmten und Provinzverwaltung und Zivilgesellschaft gemeinsam an einem Plan für<br />

die zukunftsfähige Entwicklung der Provinz Cajamarca arbeiteten.<br />

Im April 1995 lernten sich bei einer Rio-Nachfolgekonferenz in Berlin die beiden<br />

Bürgermeister des Bezirks Köpenick und der Provinz Cajamarca kennen und stellten fest,<br />

dass ihre Ideen zu einer zukunftsfähigen Stadt in vielen Bereichen übereinstimmten. Auch<br />

im damaligen Bezirk Köpenick war ja vier, fünf Jahre nach dem Fall der Mauer ein<br />

gewaltiger Lernprozess im vollen Gange, in dem es um Demokratie und Partizipation ging.<br />

Auch wenn die Bürgermeister nicht bei jedem ihrer Schritte den Begriff «Lokale Agenda»<br />

im Munde führten, so waren sie doch dabei, in vielem die Grundideen von Rio in ihre Arbeit<br />

einfließen zu lassen. Vor allem für uns, die wir aus einem angeblich hochentwickelten<br />

Industrieland kamen, war es frappierend zu sehen, wie viel wir von Cajamarca hinsichtlich<br />

der Bürgerbeteiligung und der Dialogkultur lernen konnten.<br />

Aber eine so weit entfernte Stadt? Immerhin liegen 11.600 Kilometer zwischen den<br />

Partnerstädten, Sie können es auf dem Wegweiser am Treptower Rathaus nachlesen – wie<br />

kann eine Partnerschaft diese Entfernung, die kulturellen Unterschiede und die nur<br />

seltenen Möglichkeiten zum persönlichen Austausch überleben? Wäre es nicht einfacher<br />

gewesen, die Verpflichtung der Konferenz von Rio mit einer Stadt in, sagen wir, Albanien<br />

zu erfüllen?<br />

In Köpenick fand sich eine kleine Gruppe interessierter, engagierter Menschen<br />

zusammen, die sich allen Bedenken zum Trotz im Jahr 1995 ans Werk machte. Fast alle von<br />

uns waren noch niemals in Lateinamerika gewesen. Die von den Bürgermeistern Klaus<br />

Ulbricht und Lucho Guerrero geknüpften Kontakte wurden intensiviert. Rasch war eine


2<br />

interessierte Partnergruppe rund um eine Nicht-Regierungs-Organisation in Cajamarca<br />

gefunden, mit der wir uns erstmal schriftlich, also per Fax und später auch per E-mail<br />

austauschten – auch in puncto E-mail war Cajamarca uns voraus. Zwei Jahre später hatten<br />

wir die Möglichkeit, die beiden – nach Lucho Guerrero - ersten Gäste aus Cajamarca in<br />

Köpenick zu begrüßen. Und wir stellten fest, dass eine Städtepartnerschaft nicht nur Arbeit<br />

macht, sondern auch viel Freude – das Kennenlernen von Menschen, den interkulturellen<br />

Austausch, Feste feiern, nächtelang quatschen und alles, was dazu gehört.<br />

Von Anfang an haben wir darauf gesetzt, nicht nur die Stärken des Bezirks zu nutzen,<br />

sondern gezielt auch auf Unterstützung von außen zurückzugreifen. Ein starker Partner für<br />

uns in diesem Bereich ist die Fortbildungsorganisation InWEnt (Internationale<br />

Weiterbildung und Entwicklung).<br />

So konnten 1997, vermittelt über das von InWEnt durchgeführte Austauschprogramm<br />

ASA für Studierende und junge Berufstätige, die ersten Köpenickerinnen und Köpenicker<br />

nach Cajamarca reisen – für alle Beteiligten ein Abenteuer, wusste doch niemand, was ihn<br />

am anderen Ende der Welt erwartete. Unsere damaligen Praktikanten wurden mindestens<br />

genauso herzlich aufgenommen wie wir die Gäste aus Cajamarca begrüßt hatten, und sie<br />

kamen mit ganz vielen Eindrücken und Erfahrungen zurück, für uns eine große Motivation,<br />

die Städtepartnerschaft fortzuführen. Im September 1997 wurde dann der gemeinsam von<br />

Provinzverwaltung und Zivilgesellschaft erarbeitete Plan für eine zukunftsfähige<br />

Entwicklung der Provinz Cajamarca vorgelegt, ein erster Entwurf einer Lokalen Agenda 21.<br />

Im folgenden Jahr konnten wir die ersten Praktikantinnen und Praktikanten aus<br />

Cajamarca im Bezirk begrüßen, denen noch viele weitere folgen sollten. Was damals mit<br />

dem Haus Natur und Umwelt in der Wuhlheide begann, setzte sich in vielen weiteren<br />

Einrichtungen in den Partnerstädten fort. Im Rahmen des ASA-Programms haben sich<br />

zwischen 1998 und 2001 junge Leute aus Cajamarca in Köpenick und aus unserem Bezirk in<br />

Peru in jeweils dreimonatigen Aufenthalten mit Themen wie Ökologischer Fußabdruck,<br />

Verkehr, Soziales und mit Fragen der Ökumene beschäftigt, bis ASA ab dem Jahr 2001<br />

andere Schwerpunkte setzte und wir etwas aus dem Raster fielen.<br />

1998 war auch das Jahr, in dem die damaligen Bürgermeister in Cajamarca den<br />

Partnerschaftsvertrag unterzeichneten. Vorausgegangen waren mehrere Nachtsitzungen,<br />

Besuche quer durch die beeindruckend grüne und schöne Provinz Cajamarca mit ihren<br />

vielen Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten, das Schütteln von gefühlten tausend<br />

Händen und ein sehr herzliches Willkommen an jedem Ort, das der damalige Delegation –<br />

je ein Vertreter der drei Säulen der Köpenicker Lokalen Agenda 21, also Klaus Ulbricht für<br />

die Verwaltung, Uwe Bauer für die Ökumene und ich für die so genannte Zivilgesellschaft –<br />

entgegengebracht wurde. Wir fuhren heim mit dem Gefühl, uns von Freunden<br />

verabschiedet zu haben und noch ganz viele gemeinsame Pläne zu haben.


3<br />

Als Projektschwerpunkte kristallisierten sich in all den Jahren insbesondere die<br />

Themen Lokale Infrastruktur, Umweltfragen, Kindergärten, Gesundheits- und<br />

Behindertenarbeit sowie in den letzten Jahren auch Schulen heraus.<br />

Im Bereich Lokale Infrastruktur und Umwelt konnten wir für sechs Expertinnen und<br />

Experten aus Stadt und Provinz Cajamarca im Bereich Wasser- und Abwassermanagement<br />

in Zusammenarbeit mit KATE und den Berliner Wasserbetrieben ein Fortbildungsprogramm<br />

organisieren. Einer Mitarbeiterin und einem Mitarbeiter von SEDACAJ, der städtischen<br />

Wasserbetriebe von Cajamarca, vermittelten wir jeweils ein mehrmonatiges Praktikum bei<br />

den Berliner Wasserbetrieben, und mehrere Kolleginnen und Kollegen der<br />

Provinzverwaltung Cajamarca durchliefen in weiteren Praktika die verschiedenen<br />

Abteilungen des Bezirksamts und das Freilandlabor Kaniswall. Diese Praktika kamen<br />

zumeist mit Finanzierung von InWEnt zustande.<br />

Leider gelang es den Praktikantinnen und Praktikanten aus Cajamarca nicht in jedem<br />

Fall, ihre in Deutschland erhaltenen beruflichen und sprachlichen Fortbildungen in<br />

berufliche Verbesserungen umzusetzen. Hier ist die Nachhaltigkeit nur teilweise<br />

umgesetzt.<br />

Was sind jetzt unsere aktuellen Projektschwerpunkte?<br />

Die Zusammenarbeit von je zwei Kindergärten in Cajamarca und in Treptow-Köpenick<br />

ist nun auch schon fast zehn Jahre alt. Nach dem Besuch des damaligen Umweltamtsleiters<br />

und späteren bezirklichen Agenda-21-Beauftragten Manfred Marz lernten sich durch Briefe<br />

und kleine Geschenke diese Grünen Lernorte langsam kennen. Mittlerweile haben alle vier<br />

Kindergartenleiterinnen und zwei weitere Kolleginnen aus Cajamarca die jeweiligen<br />

Partner-Kitas kennenlernen und einen Austausch auf pädagogischer und administrativer<br />

Ebene beginnen können. Dass sie dabei auf völlig unterschiedliche Konzepte, Ansätze und<br />

Bedingungen trafen, dass der Kindergartenbetrieb in Peru viel stärker verschult und auf<br />

den Erwerb von Sprach-, Schreib- und Rechenkenntnissen ausgerichtet und diese beim<br />

Eintritt in die Grundschule bereits vorausgesetzt werden, macht die Sache nur noch<br />

spannender.<br />

Im Moment befindet sich Frauke Gerstenberg, eine Studentin der Alice-Salomon-<br />

Fachhochschule aus Karlshorst, zu einem dreimonatigen Praktikum in einem der beiden<br />

Partnerkindergärten in Cajamarca. Nachdem sie ein, zwei Wochen mit neun Kindern aus<br />

verschiedenen Altersgruppen eine Mal- und Erzählwerkstatt durchgeführt hatte, schrieb sie<br />

uns diese Woche eine sehr nachdenkliche E-mail:<br />

„Ich freue mich, dass die Kinder ihren eigenen Willen spüren, bei all der Formierung<br />

hier. Aber wo sollen sie damit hin, wenn sie damit im Klassenzimmer falsch liegen? Sollte<br />

ich damit aufhören, ihnen Hoffnungen zu machen, bevor ich überhaupt richtig angefangen


4<br />

habe? Wie bereite ich die Kinder besser auf diesen Konflikt vor, der ihnen definitiv<br />

bevorsteht; so auch mir? Kann es eine Antwort sein, dass sie nur bei mir die Socken<br />

ausziehen dürfen, weil es ein kleiner begrenzter Traum ist, den wir gemeinsam erfahren<br />

und dass die Welt draußen anders ist? Wie kann ich Offenheit für meine freien Ideen von<br />

einer Erzieherin oder Mutter verlangen, deren einzige Sorge des Tages vielleicht ist, wo<br />

sie die nächsten drei Soles fürs Mittagessen herbekommt? Und wieso verständige ich mich<br />

mit den Eltern über einen Elternbrief, wenn sie vielleicht nicht lesen können?“<br />

Wir lernen immer noch, auch wenn die Ebenen und die Themen sicherlich andere sind<br />

als vor zehn Jahren.<br />

Seit drei Jahren gibt es auch Kontakte zwischen einer weiterführenden Schule in<br />

Altglienicke und einer in Otuzco bei Cajamarca. Das Anne-Frank-Gymnasium bietet<br />

Spanisch als stark nachgefragte zweite Fremdsprache an, das engagierte Colegio San<br />

Vicente de Paúl hat auf nationaler Ebene bereits einige Wettbewerbe gewonnen und die<br />

Preisgelder in die Schulinfrastruktur investiert. Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und<br />

Lehrer an beiden Schulen sind stark motiviert. Das Projekt begann seitens der Anne-Frank-<br />

Schule mit einem Tagebuch, in dem die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen ihr<br />

Leben in Berlin vorstellten – ein Unterrichtsgegenstand, der jetzt in der Partnerschule in<br />

Otuzco in den Unterricht einfließt. Im Juni 2007 konnten acht Schülerinnen und Schüler<br />

sowie zwei Lehrerinnen der Anne-Frank-Schule für gut zwei Wochen nach Cajamarca reisen<br />

– unvergessliche Eindrücke für alle Beteiligten, aus denen rasch neue Freundschaften<br />

entstanden. Und für das nächste Jahr planen wir den Gegenbesuch einer gleichgroßen<br />

Delegation aus Cajamarca in Treptow-Köpenick, wo sie dann auch in den internationalen<br />

Jugendaustausch United Games of Nations einbezogen wird.<br />

Auch in den Bereichen Gesundheits- und Behindertenarbeit lernen wir, die Welt mit<br />

anderen Augen zu sehen. Unsere pensionierte Amtsärztin Ida Beier hat in den letzten fünf<br />

Jahren bereits dreimal in Cajamarca kleine und große Patientinnen und Patienten<br />

behandelt. Jeweils von einer Kollegin begleitet – einer Gynäkologin, einer Zahnärztin und<br />

einer Kinderärztin - hat sie in Stadt und Land arme und behinderte Menschen behandelt,<br />

Aufklärung und Prävention gemacht und ist dabei in Dörfer gekommen, in denen es<br />

vielleicht noch nie oder zum letzten Mal vor zehn Jahren ärztliche Behandlungen gegeben<br />

hat. Dabei hat sie, haben ihre Kolleginnen viele Unterstützung und Zuspruch erfahren,<br />

wurden von deutschen Freiwilligen begleitet und haben unbezahlt eine sehr wertvolle<br />

Arbeit geleistet, die allerdings ohne <strong>Christa</strong> <strong>Stark</strong> nicht denkbar wäre – die beiden haben<br />

sich wirklich gesucht und gefunden!<br />

<strong>Christa</strong> <strong>Stark</strong> ist vor 33 Jahren, als noch niemand in Berlin an eine<br />

Städtepartnerschaft mit Cajamarca dachte, als Sonderschullehrerin und<br />

Entwicklungshelferin nach Peru gekommen. Dass sie nach Cajamarca kam, war Zufall; sie<br />

ist dort geb<strong>liebe</strong>n und hat eine Sonderschule gegründet und die Behindertenarbeit in vielen


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Jahren kontinuierlich ausgebaut. Neben vielen anderen, vor allem kirchlichen Gruppen<br />

unterstützt auch der Bezirk das Projekt von <strong>Christa</strong> <strong>Stark</strong>, die Asociación Santa Dorotea,<br />

indem beispielsweise aus Tombolaeinnahmen beim Neujahrsempfang der<br />

Bezirksbürgermeisterin und des Vorstehers der Bezirksverordnetenversammlung in Peru<br />

eine mobile Zahnarzteinheit beschafft wurde, die in Cajamarca gute Dienste leistet.<br />

<strong>Christa</strong> <strong>Stark</strong> und Ida Beier werden heute nachmittag beim Tag der Offenen Tür in der<br />

Rudower Straße 51 und morgen vormittag bei der Festveranstaltung in diesem Raum über<br />

ihre Erfahrungen berichten – Sie sind herzlich eingeladen.<br />

Mit der sehr engagierten Unterstützung durch die Union Sozialer Einrichtungen,<br />

abgekürzt USE, eines in Treptow-Köpenick sehr aktiven Projekts zur Integration von<br />

Behinderten, konnten wir mittlerweile einen Einsatzplatz für einen Zivildienstleistenden in<br />

Cajamarca schaffen. Damit wenden wir uns in erster Linie an Abiturienten des Anne-Frank-<br />

Gymnasiums oder anderer Köpenicker Schulen. Der Platz ist bei der Asociación Santa<br />

Dorotea angesiedelt, der Zivildienstleistende wird im Kinderheim, im Bauernhof oder<br />

anderen Einrichtungen eingesetzt. Der erste Freiwillige, Benedict Delf, ist gerade von<br />

einem für alle Beteiligten ausgesprochen nutzbringenden Einsatz aus Cajamarca<br />

zurückgekehrt. In diesem Jahr war es möglich, diesen Platz mit einer Abiturientin des<br />

Anne-Frank-Gymnasiums zu besetzen.<br />

Auf der Seite der Verwaltung ist neben den bereits erwähnten Praktika im Bezirksamt<br />

und bei den Wasserbetrieben eine große Bereitschaft auf beiden Seiten vorhanden, die<br />

bestehende Arbeit zu intensivieren, wie wir auch bei unserem Besuch im Mai feststellen<br />

konnten. Themen gibt es mehr als genug. So werden in Cajamarca wie auch in Treptow-<br />

Köpenick Teile des zur Verfügung stehenden Jahresbudgets nach entsprechender<br />

Bürgerbeteiligung als sogenannter Beteiligungshaushalt vergeben. Ein Austausch dieser und<br />

weiterer Erfahrungen im Verwaltungssektor wird von beiden Verwaltungen gewünscht.<br />

Insgesamt ist in beiden Partnerstädten ein großes Interesse und Engagement<br />

vorhanden, das sich nicht zuletzt daran zeigt, dass die Aktivitäten nahezu ausschließlich in<br />

ehrenamtlicher Form erbracht werden. Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen und viele weitere<br />

Akteurinnen und Akteure bringen sich in beiden Städten seit vielen Jahren aktiv in die<br />

Städtepartnerschaft ein. Die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft<br />

klappt zumindest in Treptow-Köpenick reibungslos. Ich möchte an dieser Stelle allen<br />

danken, die sich in dreizehn inoffiziellen und zehn offiziellen Jahren Städtepartnerschaft<br />

mit zahlreichen guten Ideen und unermüdlichem Einsatz ihre Freizeit geopfert haben, um<br />

den Austausch mit der Partnerstadt zu fördern und auszubauen.<br />

Eine Partnerschaft kann nur dann erfolgreich sein, wenn es auf beiden Seiten mehr als<br />

nur eine Handvoll engagierter Personen in Verwaltung und Zivilgesellschaft gibt, die mit<br />

Herzblut bei der Sache sind. Sobald eine Seite schlappmacht, ist es schwierig, das Schiff<br />

wieder flott zu kriegen.


6<br />

An der Überwindung der sprachlichen Barrieren arbeiten wir in beiden<br />

Partnerstädten, nicht zuletzt durch die Deutschkurse von <strong>Christa</strong> <strong>Stark</strong> und durch die<br />

Spanischkurse im Bezirksamt. Trotzdem benötigen wir hier immer wieder die<br />

Unterstützung von außen.<br />

Und die Lokale Agenda? Was hat sich in Treptow-Köpenick getan und was in<br />

Cajamarca? Der erwähnte Aktionsplan zur zukunftsfähigen Entwicklung Cajamarcas ist nach<br />

mehreren Bürgermeisterwechseln etwas in Vergessenheit geraten. Trotzdem hat sich in<br />

Cajamarca vieles getan: beide Partnerkindergärten haben deutliche infrastrukturelle<br />

Verbesserungen erfahren, die Zusammenarbeit der Schulen, Kitas, im Gesundheits- und<br />

Behindertenbereich wird in der Stadt und in den Distrikten wahrgenommen und genutzt.<br />

Bei uns in Treptow-Köpenick sind nach der Bezirksfusion 2001 beide Teile in die<br />

Städtepartnerschaft einbezogen, und bei der Fortschreibung der Lokalen Agenda 21 spielt<br />

die Kooperation mit Cajamarca eine entscheidende Rolle. Verwaltung und<br />

Bezirksverordnetenversammlung sehen die Partnerschaft als Aktivposten an und<br />

unterstützen sie zusammen mit der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit, InWEnt<br />

und weiteren Trägern und Stiftungen auch finanziell. Auch der Förderverein Lokale Agenda<br />

21 Treptow-Köpenick und die weiteren Gremien der Lokalen Agenda 21 im Bezirk tragen<br />

die Städtepartnerschaft voll mit. All unseren Partnern innerhalb und außerhalb des Bezirks<br />

gilt an dieser Stelle unser tiefempfundener Dank.<br />

Und auch in Zukunft werden uns die Ideen nicht ausgehen, es gibt noch viel zu tun, es<br />

macht uns allen weiterhin viel Spaß, die persönlichen Kontakte öffnen die Augen und<br />

erweitern den Horizont. In diesem Sinne freuen wir uns auf viele weitere gemeinsame<br />

Aktivitäten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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