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04.11.2013 Aufrufe

Schutzmaßnahmen im Labor mit Experimentiereinrichtungen 9 2.4 Schutz gegen gefährliche Körperströme Wenn es die Experimente zulassen, soll möglichst eine Schutzkleinspannung oder Funktionskleinspannung mit sicherer Trennung den Schutz gegen gefährliche Körperströme an den Experimentiereinrichtungen gewährleisten. Bei höheren Spannungen als 50 V ~ muss eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung die Anlage schützen. Diese Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) muss gleichstromsensitiv sein, d. h., sie muss auch bei Fehlergleichströmen sicher auslösen. Der Auslösestrom darf 30 mA nicht überschreiten. Damit bietet der Schutzschalter gerade wegen der großen Gefahr des direkten Berührens beim Experimentieren einen zusätzlichen Schutz. Der beschriebene Unterrichtsraum ist mit Teppich ausgelegt. Da man in diesem Raum fremde, leitfähige Teile berühren kann, die nicht berührungssicher abgedeckt sind, werden diese mit Potenzialausgleichsleitern untereinander und an zentraler Stelle mit dem Schutzleiter verbunden. Bild 7 zeigt einen Teil des Potenzialausgleichs. Der Fehlerstrom-Schutzschalter I N = 30 mA befindet sich im zentralen Verteiler, wie auch in Bild 4, → S. 7 zu erkennen ist. Bild 6, → S. 8 zeigt die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) im Verteilerplan. Aufgabe 6: Die gleichstromsensitive Fehlerstrom-Schutzeinrichtung wird in den VDE-Bestimmungen mit der Be zeichnung „RCD Typ B“ (allgemein) und „RCCB Typ B“ angegeben. Ermitteln Sie durch eine Internetrecherche, in welcher VDE-Bestimmung diese Schutzeinrichtung be - schrieben wird und welche Be zeichnung hinter der Buchstabenabkürzung steckt. Als weitere Maßnahme muss im gesamten Raum ein zu sätzlicher Potenzialausgleich eingerichtet werden: Alle fremden leitfähigen Teile, wie berührbare Heiz körper, Heizungs- und Wasserleitungen sowie auch metallische Kabelkanäle oder fest eingebaute, leitfähige Gerüste für die Experimentiereinrichtungen sind untereinander und mit dem Schutzleiter der Stromversorgung über eine Kupfer leitung zu verbinden, dessen Mindestquerschnitt 4 mm 2 beträgt. Dieser Potenzialausgleich verhindert bei einem Körperschluss das Auftreten von gefährlichen Fehlerspannungen, da es zur so fortigen Abschaltung kommt. Aufgabe 7: Beim Experimentieren in dem beschriebenen Unterrichtsraum besteht die Gefahr der direkten Be rührung mit unter Spannung stehenden Teilen (U > 50 V ~). Welche Maßnahmen werden in diesem Fall nach den VDE-Bestimmungen gefordert, damit keine gefährlichen Körperströme fließen können? Bild 7: Potenzialausgleich

<strong>Schutzmaßnahmen</strong> <strong>im</strong> <strong>Labor</strong> <strong>mit</strong> Exper<strong>im</strong>entiereinrichtungen 9<br />

2.4<br />

Schutz gegen gefährliche Körperströme<br />

Wenn es die Exper<strong>im</strong>ente zulassen, soll möglichst eine<br />

Schutzkleinspannung o<strong>de</strong>r Funktionskleinspannung <strong>mit</strong><br />

sicherer Trennung <strong>de</strong>n Schutz gegen gefährliche Körperströme<br />

an <strong>de</strong>n Exper<strong>im</strong>entiereinrichtungen gewährleisten.<br />

Bei höheren Spannungen als 50 V ~ muss eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung<br />

die Anlage schützen. Diese<br />

Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) muss gleichstromsensitiv<br />

sein, d. h., sie muss auch bei Fehlergleichströmen<br />

sicher auslösen. Der Auslösestrom darf 30 mA nicht überschreiten.<br />

Da<strong>mit</strong> bietet <strong>de</strong>r Schutzschalter gera<strong>de</strong> wegen<br />

<strong>de</strong>r großen Gefahr <strong>de</strong>s direkten Berührens be<strong>im</strong> Exper<strong>im</strong>entieren<br />

einen zusätzlichen Schutz.<br />

Der beschriebene Unterrichtsraum ist <strong>mit</strong> Teppich ausgelegt.<br />

Da man in diesem Raum frem<strong>de</strong>, leitfähige Teile<br />

berühren kann, die nicht berührungssicher abge<strong>de</strong>ckt<br />

sind, wer<strong>de</strong>n diese <strong>mit</strong> Potenzialausgleichsleitern untereinan<strong>de</strong>r<br />

und an zentraler Stelle <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Schutzleiter verbun<strong>de</strong>n.<br />

Bild 7 zeigt einen Teil <strong>de</strong>s Potenzialausgleichs.<br />

Der Fehlerstrom-Schutzschalter I N<br />

= 30 mA befin<strong>de</strong>t sich<br />

<strong>im</strong> zentralen Verteiler, wie auch in Bild 4, → S. 7 zu erkennen<br />

ist. Bild 6, → S. 8 zeigt die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung<br />

(RCD) <strong>im</strong> Verteilerplan.<br />

Aufgabe 6:<br />

Die gleichstromsensitive Fehlerstrom-Schutzeinrichtung<br />

wird in <strong>de</strong>n VDE-Best<strong>im</strong>mungen <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r<br />

Be zeichnung „RCD Typ B“ (allgemein) und „RCCB<br />

Typ B“ angegeben.<br />

Er<strong>mit</strong>teln Sie durch eine Internetrecherche, in welcher<br />

VDE-Best<strong>im</strong>mung diese Schutzeinrichtung be -<br />

schrieben wird und welche Be zeichnung hinter <strong>de</strong>r<br />

Buchstabenabkürzung steckt.<br />

Als weitere Maßnahme muss <strong>im</strong> gesamten Raum ein<br />

zu sätzlicher Potenzialausgleich eingerichtet wer<strong>de</strong>n: Alle<br />

frem<strong>de</strong>n leitfähigen Teile, wie berührbare Heiz körper,<br />

Heizungs- und Wasserleitungen sowie auch metallische<br />

Kabelkanäle o<strong>de</strong>r fest eingebaute, leitfähige Gerüste<br />

für die Exper<strong>im</strong>entiereinrichtungen sind untereinan<strong>de</strong>r<br />

und <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Schutzleiter <strong>de</strong>r Stromversorgung über<br />

eine Kupfer leitung zu verbin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ssen Min<strong>de</strong>stquerschnitt<br />

4 mm 2 beträgt. Dieser Potenzialausgleich verhin<strong>de</strong>rt<br />

bei einem Körperschluss das Auftreten von gefährlichen<br />

Fehlerspannungen, da es zur so fortigen Abschaltung<br />

kommt.<br />

Aufgabe 7:<br />

Be<strong>im</strong> Exper<strong>im</strong>entieren in <strong>de</strong>m beschriebenen<br />

Unterrichtsraum besteht die Gefahr <strong>de</strong>r direkten<br />

Be rührung <strong>mit</strong> unter Spannung stehen<strong>de</strong>n Teilen<br />

(U > 50 V ~).<br />

Welche Maßnahmen wer<strong>de</strong>n in diesem Fall nach <strong>de</strong>n<br />

VDE-Best<strong>im</strong>mungen gefor<strong>de</strong>rt, da<strong>mit</strong> keine gefährlichen<br />

Körperströme fließen können?<br />

Bild 7: Potenzialausgleich


10<br />

<strong>Schutzmaßnahmen</strong> <strong>im</strong> <strong>Labor</strong> <strong>mit</strong> Exper<strong>im</strong>entiereinrichtungen<br />

3.<br />

3.1<br />

Leitungsverlegung<br />

Leitungskanalverlegung<br />

Wie schon Bild 1, → S. 4 zeigt, erfolgt die Versorgung <strong>de</strong>r<br />

Exper<strong>im</strong>entiereinrichtung über Leitungskanäle, die jeweils<br />

an <strong>de</strong>n Tischen und an <strong>de</strong>r Wand befestigt sind. Da sich<br />

die Tische wegen <strong>de</strong>r Verankerung <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Fußbo<strong>de</strong>n<br />

nicht bewegen lassen, können Leitungen für feste Verlegung<br />

wie NYM verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong>r Tisch erhält eine<br />

5-adrige Drehstromleitung und eine 3-adrige Steuerleitung<br />

für die Not-Aus-Einrichtung. Für <strong>de</strong>n Potenzialausgleich<br />

ist eine A<strong>de</strong>rleitung <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Kennzeichen H07V-<br />

U 1G4 <strong>im</strong> Kanal <strong>mit</strong>verlegt, die frem<strong>de</strong>, leitfähige Teile<br />

<strong>mit</strong>einan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>t.<br />

Bild 8 zeigt die Verlegung <strong>de</strong>r Leitungen vom Leitungskanal<br />

an <strong>de</strong>r Wand zum Leitungskanal am Tisch. Ein flexibles<br />

Schutzrohr umschließt die Leitungen.<br />

3.2<br />

Anschlüsse und Versorgungselemente<br />

an einer Exper<strong>im</strong>entiereinrichtung<br />

Die metallischen Leitungskanäle lassen sich nur <strong>mit</strong> Werkzeug<br />

öffnen, weil sie best<strong>im</strong>mungsgemäß zusätzlich verschraubt<br />

wur<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m sind die Kanalkörper jeweils<br />

<strong>mit</strong> <strong>de</strong>n Schutzleitern <strong>de</strong>r Speiseleitungen verbun<strong>de</strong>n,<br />

also da<strong>mit</strong> in die Schutzmaßnahme „Schutz bei indirektem<br />

Berühren“ einbezogen.<br />

Unter diesen Voraussetzungen besteht die Möglichkeit,<br />

auf <strong>de</strong>n Schutz gegen direktes Berühren bei allen<br />

Anschlussklemmen und Versorgungselementen innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Leitungskanals zu verzichten, jegliche Ab<strong>de</strong>ckungen<br />

können also fehlen.<br />

Die Verdrahtung <strong>de</strong>r Starkstromanschlüsse an <strong>de</strong>r Exper<strong>im</strong>entiereinrichtung<br />

erfolgt direkt <strong>im</strong> Kanalkörper. Die<br />

A<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Einspeiseleitungen wer<strong>de</strong>n über Reihenklemmen<br />

<strong>mit</strong> <strong>de</strong>n jeweiligen Anschlussklemmen verbun<strong>de</strong>n.<br />

Die elektronische Versorgungseinheit (Bild 9, Frontab<strong>de</strong>ckung<br />

abgenommen) befin<strong>de</strong>t sich unter <strong>de</strong>r Exper<strong>im</strong>entiereinrichtung<br />

in einem Blechgehäuse.<br />

Bild 8: Leitungsverlegung <strong>im</strong> Schutzrohr<br />

Wegen <strong>de</strong>r kleinen Leistungen bzw. <strong>de</strong>r gewählten Leitungsschutzschalter<br />

<strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Nennstrom von 10 A reicht<br />

als Querschnitt für alle Versorgungs- und Steuerleitungen<br />

<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stquerschnitt A = 1,5 mm 2 aus. In <strong>de</strong>m Leitungskanal,<br />

<strong>de</strong>r zum zentralen Verteiler führt, häufen sich die<br />

Leitungen. Hier zählen auch Leitungen für diverse Steckdosenstromkreise<br />

dazu. Wegen <strong>de</strong>r geringen Be lastung<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Leitungen sind trotz <strong>de</strong>r Häufung keine<br />

unzulässig hohen Temperaturen zu erwarten, die Berücksichtigung<br />

von Umrechnungsfaktoren, wie sie sonst bei<br />

Leitungshäufungen erfor<strong>de</strong>rlich sein können, erübrigt<br />

sich daher.<br />

Die bei <strong>de</strong>r Verdrahtung erfor<strong>de</strong>rliche sorgfältige Trennung<br />

<strong>de</strong>r Betriebs<strong>mit</strong>tel <strong>mit</strong> Spannungen über 50 V ~ und<br />

<strong>de</strong>n Betriebs<strong>mit</strong>teln <strong>mit</strong> Spannungen bis 50 V lässt sich<br />

am einfachsten durch die räumliche Trennung <strong>de</strong>s Starkstromteils<br />

vom Schwachstromteil sicherstellen. Leitungsa<strong>de</strong>rn<br />

<strong>mit</strong> einer Betriebsspannung von 230/400 V dürfen<br />

z. B. keinesfalls zusammen <strong>mit</strong> Leitungsa<strong>de</strong>rn für Schutzkleinspannung<br />

gebün<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Verbindungsleitungen von <strong>de</strong>r elektronischen Versorgungseinheit<br />

zu <strong>de</strong>n Messgeräten und <strong>de</strong>m Potenziometer<br />

sind abgeschirmt. Diese Maßnahme verhin<strong>de</strong>rt<br />

elektromagnetische Störungen aus <strong>de</strong>r Starkstromversorgungseinheit.<br />

Aufgabe 8:<br />

Die in diesem Projekt beschriebenen Leitungskanäle<br />

aus Stahl enthalten Betriebs<strong>mit</strong>tel, die <strong>im</strong> Inneren<br />

<strong>de</strong>s Kanals nicht gegen direktes Berühren geschützt<br />

sind.<br />

Bild 9: Verdrahtung einer<br />

Versorgungseinheit

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