Das Märchen vom ROTKÄPPCHEN - Im Zillertal
Das Märchen vom ROTKÄPPCHEN - Im Zillertal
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<strong>Das</strong> <strong>Märchen</strong> <strong>vom</strong> <strong>ROTKÄPPCHEN</strong><br />
Es isch a Kreiz! Die olten Zeiten worn für uns Jaga viel oafacher. Do hot ma nu Wölf, Füchs und<br />
Bären schiaß´, kennt. Heit braucht´s jo sogar Jaga aus Finnland, damit man an so an kloan<br />
italienischen Bruno schiaßn terf. Högschtens an so an Grippevirus, den von die Schweindln, den<br />
derfat ma schiaßn!<br />
Nid amol die <strong>Märchen</strong> stimmen mehr! Wos ihr glabt´s es nid? Nocha wird ich euch dies beweisen.<br />
Ihr alle kennt´s des <strong>Märchen</strong> <strong>vom</strong> Rotkäppchen, oda nid!? I konn mi nu genau an des nette Maderl<br />
erinnern, des der Wolf gfressen hot, weil die Oma z´gruaße Augen und Ohren und an z´gruaßn<br />
Mund koppt hot, oder war´s odersch??<br />
Mocht nix! Unser Rotkäppchen Junker Edwin dazählt es eich!<br />
1. Mathe hot der Junker fescht im Sinn,<br />
von daheim bis zur Großmutter hin.<br />
Er derzählt ois so als war´s a Formel gor,<br />
und die Geschicht´ weard zum Vektorenpoor.<br />
Er zählt, addiert und dividiert in oan Stück,<br />
grad so als wär´s Rotkäppchen´s Glück!<br />
Rotkäppchen - Wie es der Mathematiker erzählte<br />
Es war einmal ein Mädchen, dem wurde eindeutig eine rote Kappe zugeordnet, wodurch es als<br />
Rotkäppchen definiert wurde. "Kind", argumentierte die Mutter, "suche die kürzeste Verbindung zur<br />
Großmutter, analysiere aber nicht die Blumen am Wege, sondern gehe den Weg einer Geraden"<br />
Rotkäppchen vereinigte einen Kuchen, eine Wurst und eine Flasche Wein zu einer Menge,<br />
hinterfragte nochmals den Weg und ging los.<br />
<strong>Im</strong> Walde schnitt Ihr Weg, den Weg eines Wolfes. Er diskutierte mit Ihr über die Relevanz eines<br />
Blumenstraußes für die Großmutter und motivierte Sie, einen Strauß als Grundmenge zu pflücken.<br />
Inzwischen machte der Wolf die Großmutter zu einer Teilmenge von sich.<br />
Als das Mädchen dann ankam fragte es: "Großmutter, warum hast du so große Augen?"<br />
"Ich habe gerade meine negativen Bankauszüge erhalten!"<br />
"Großmutter, warum hast Du so große Ohren?"<br />
"Ich habe versucht, Prüfungsfragen durch die Tür zu erlauschen!"<br />
"Großmutter, warum hast Du einen so großen Mund?"<br />
"Ich habe versucht, das Mensa-Essen zu schlucken!"<br />
Daraufhin machte sich der Wolf zur konvexen Hülle von Rotkäppchen.<br />
Ein Jäger kam, sah eine leere Menge von Großmutter im Haus und analysierte die Frage, bis sie<br />
transparent wurde. Dann nahm er sein Messer und machte aus dem Wolf eine Schnittmenge. Die<br />
im Wolf integrierten Personen wurden schleunigst von ihm subtrahiert. Zum Wolf wurde eine<br />
mächtige Menge von Steinen addiert. Er fiel in einen zylinderförmigen Brunnen, bis seine<br />
Restmenge nicht mehr lebte.<br />
2. Ober glab´s nid dass des die Wohrheit wor! Na, na, mir hob´n no a Rotkäppchengschicht:<br />
Von Bits und Bytes hondelt seine G´schicht,<br />
ohne Computer geht´s bei ihm nicht.<br />
Von Viren, Hard- und Software er nur tramt,<br />
und dabei hät´ er den Wolf ja bold versamt.<br />
Am Schluss erkennt ma bei ihm schwer,<br />
wo kimmt eigentlich des <strong>Märchen</strong> her!<br />
Rotkäppchen - In der Computersprache<br />
Ein technisch begabtes Mädchen hatte sich aufgrund seines kopfbedeckenden Symbols unter dem<br />
AOL-Namen „Rotkäppchen“ im Internet eingeklickt.<br />
In ihrer Mailbox fand sie ein Telegramm ihrer Mutter: "Kind! <strong>Das</strong> Netzwerk Deiner Großmutter wird<br />
von Viren bedroht. Ich habe ein spezielles Virenprogramm programmiert. Surfe Du zu Omas<br />
Homepage, und installiere es dort.<br />
Auf dem Weg zu Omas Homepage registrierte Rotkäppchen die Email eines Chatters mit dem<br />
symbolischen Namen „Der Wolf“. Der Wolf erschien zunächst sehr benutzerfreundlich, hatte im
Background jedoch einen totalen Systemabsturz vorprogrammiert. Er pries auf eBay einen<br />
visuellen Blumenstrauß für die Oma an und orderte das Mädchen zum Blumenfeld.<br />
Der Wolf aber steuerte direkt auf den Account der Großmutter zu. Er klickte sich bis auf die<br />
Festplatte vor, wo er sämtliche Dateien der ungeschützten alten Dame durch einen Delete<br />
vereinnahmte. Trotzdem hatte er noch genug Speicherplatz auf seiner Platte, um auch das<br />
Mädchen zu löschen.<br />
Um graphisch die Großmutter zu simulieren, platzierte er sich in deren Speicherplatz.<br />
Sekunden später lokalisierte auch Rotkäppchen die Adresse der Großmutter und klickte sich<br />
erstaunt in den Speicherraum: "Großmutter, warum hast Du so ein großes Laufwerk?"<br />
"Damit ich Dich besser canceln kann", informierte der Wolf und wandte auch auf Rotkäppchen<br />
einen Delete an. Dann begab er sich offline.<br />
Zufällig hatte ein Firewall diesen Virenbefall registriert. Unter Anwendung eines Suchprogramms<br />
peilte er die gecancelten Dateien im Hauptspeicher des Wolfes an. Dann dividierte er mit Hilfe<br />
eines Entpackungsprogrammes die Teile wieder auseinander, so dass Rotkäppchen und<br />
Großmutter wieder autonome Module wurden.<br />
Der Chatter „Wolf“ wurde dabei mit einem Virus infiziert und endete als Hilfsprogramm<br />
3. Oba mia Zillertoler wissen, dass die Gschicht sich nur im <strong>Zillertal</strong> zutrogn hoben konn!<br />
Daher wird jetzt unser drittes Rotkäppchen die Gschicht nu amol dazähln:<br />
Vom <strong>Zillertal</strong>, da kimmt er her,<br />
deis zu erkennen ist nit schwer!<br />
Sicher isch´s, so glabt´s es mir,<br />
das Rotkäppchen kimmt von hier,<br />
<strong>Das</strong> <strong>Zillertal</strong> isch der Ursprung von der Geschicht´,<br />
Junker Alexander bringt in das Dunkel Licht!<br />
Rotkäppchen – wie es ein <strong>Zillertal</strong>er erzählen würde:<br />
Z´hinderscht in Tuxer Grund do steht a kloane Pension. Do innen lebt mei Großmuatterl. Zu der<br />
hob i letzte Woch´n mit an Drumm Kas und an Schnopps einifohr´n miass´n. Des hot ma mein<br />
Mammi angschoff´n. Oftan bin i holt gonga.<br />
Wia bei da Fremdenpension ankemma bin, hot gor koa Mensch beim Fensta aussagschaut. „Na,<br />
dass gor koane Fremden mehr do san, des gib´s im Zillertol ober nit, Do muaß was gscheg´n<br />
sein!“<br />
Wia i ins Haus einigeh, liegt mei Oma im Bett und schaugt mi gonz deppert an.<br />
Do hob i sie gfrogt: „Nanne, warum hosch den so gruaße Aug´n?“ Sell sogt sie: „Damit i des Geld<br />
besser zählen kann!“<br />
Oftan hun i sie gfragt, warum sie so gruaß´n Ohrn hot! Sogt sie: „Damit i die Schürzenjäger besser<br />
hear´n kann!“<br />
„Und warum hosch an so an gruaß´n Bauch?“ Damit i mehrer <strong>Zillertal</strong>er Krapf´n essen kann!“<br />
Aber es wisst´s e schon. Danoch hat mit des Kripp´l van an Wolf oafach gfressn!<br />
Ober zufällig isch da Gemeindejaga vorbeikemma und hot des viech mit dem gruaß´n Bauch<br />
gsech´n. Er hot zuerst gmoant, dass es der „Bruno“ – der Bär va die Italiener isch. Hot aber dann<br />
decht des Wolfsbratl gschoss´n.<br />
Jo mir san voller Freud aussakupft und hob´n an Jaga obusslt. Danoch sen ma zum Kirchenwirt<br />
gangen und hob´n a Halbe oder a zwoa auf sei Wohl trunken. Mei die Oma wor lustig drauf. Hoam<br />
hob i sie trog´n miass´n.<br />
SCHLUSS:<br />
Nun entscheidet´s selber, welche Gschicht jetzt stimmt. Vielleicht kunnt eich jo der Ritter<br />
Rotkäppchen helfen!<br />
LULU