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internationales<br />

Blick aus dem Gästehaus des Technion<br />

um 7.00 Uhr morgens<br />

verfahren am MDC um einen Platz bewerben will. Das, finde<br />

ich, ist ein gutes Zeichen für all unsere Pläne und für das<br />

gemeinsame Doktorandenprogramm.<br />

21:45<br />

Gästehaus auf dem Campus<br />

des Technion<br />

Gerade bin ich in mein Zimmer zurückgekommen. Ich bin<br />

erschöpft. Der Tag war voller Eindrücke und Anregungen,<br />

die mir ständig durch den Kopf gehen. Die wissenschaftlichen<br />

Gespräche mit der Fakultät und auch mit den Studenten<br />

waren wirklich interessant. Es ging um faszinierende<br />

Spitzenforschung und zukunftsweisende Technologien. Klar,<br />

wir sind ja schließlich am Technion.<br />

Zum Beispiel, Dr. Yaakov (Koby) Nahmias (HUJI) hielt einen<br />

Vortrag über human-on-a-chip, ein System von untereinander<br />

verbundenen Mikrogefäßen, die mit tissue - engineered<br />

constructs gefüllt sind. Dieses miniaturisierte Modell des<br />

menschlichen Stoffwechsels verbindet mikrofluidische<br />

Komponenten mit Humanzellen. Dies ermöglicht, die<br />

Wirkung von Arzneimitteln und Kosmetika mit einem bisher<br />

unerreichten Kontrollniveau zu testen und stellt eine echte<br />

Alternative zu Tierversuchen dar.<br />

Dann präsentierte er uns einige Daten über ein absolutes<br />

„Traummedikament“, das auf der charakteristischen,<br />

bitteren Substanz von Grapefruits basiert. Schluckt man<br />

das Medikament vor einem fett- oder sehr zuckerhaltigen<br />

Essen (oder beidem, wenn es sich um den Lieblingsschokoladenkuchen<br />

handelt), wird die Leber dies schlicht ignorieren.<br />

Die Produktion des „schlechten“ Cholesterins wird<br />

halbiert, und die Insulinsensitivität wird um zwei Drittel<br />

erhöht! Also, ich mochte schon immer Grapefruits, und<br />

ab jetzt gibt es sogar einen wissenschaftlichen Grund, sie<br />

noch öfter zu genießen!<br />

Nach einem ganzen Tag voller Präsentationen versammeln<br />

sich die Forschungsgruppenleiter der drei Institutionen, um<br />

die Pläne für unsere Zusammenarbeit erneut zu diskutieren.<br />

Die Zeit rast und es sind nur noch zwei Wochen bis <strong>zum</strong><br />

Abgabetermin für unseren Antrag. Trotz guter Fortschritte,<br />

bleiben noch viele Fragen offen. Aber jetzt heißt es,<br />

Kalorien in Form von Salaten, Ziegenkäse und, ja, einigen<br />

verführerisch aussehenden Kuchen zu genießen. Hätte uns<br />

Dr. Nahmias doch nur seine Wunderpillen verabreicht…<br />

Danach hören wir einen Gastvortrag von Dr. Yoav Medan<br />

über „Ultraschall-Chirurgie“ mit einem MRT-geführten Ultraschall-„Messer“<br />

für nicht-invasive Therapien. Und schon<br />

ertappe ich mich bei dem Gedanken: Das hier ist keine<br />

Science Fiction. Nein, es wird bereits am Patienten praktiziert.<br />

Die Behandlung ist schmerzfrei, es gibt kein Infektionsrisiko,<br />

und Tumore können mit sehr großer Präzision<br />

erfolgreich vernichtet werden und bilden sich nicht neu.<br />

Wow! Dr. Yoav Medan selbst ist ein unorthodoxer Querdenker.<br />

Er arbeitet in der Abteilung „Biomedical Engineering“<br />

am Technion und ist auch der Chef-Systemarchitekt bei<br />

InSightec LTD. Bevor er diese faszinierende medizinische<br />

Technologie entwickelte, arbeitete er siebzehn Jahre lang<br />

in der Forschungsabteilung bei IBM. Sein Vortrag ist so<br />

eindrucksvoll, dass es uns schwer fällt, unsere Diskussion<br />

zu beenden, obwohl es schon ziemlich spät ist und wir nach<br />

diesem langen Tag alle sehr müde sind.<br />

26 imdc03 2012

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