Begegnungen - Högskolan i Skövde
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<strong>Begegnungen</strong><br />
Brasilien, Lettland, Norwegen und Österreich
Projekt<br />
<strong>Begegnungen</strong><br />
Projekt <strong>Begegnungen</strong><br />
Schulen aus Brasilien, Lettland,<br />
Norwegen und Österreich im Dialog<br />
Herausgeber<br />
Zentrum für Österreichstudien, www.his.se/osterrike<br />
Hochschule in <strong>Skövde</strong>, www.his.se<br />
Bundesministerium für Unterricht (Kunst und Kultur / Abt. I/13b, Referat „Kultur und Sprache“, www.kulturundsprache.at)<br />
www.kulturundsprache.at<br />
Zentrum für Österreichstudien, 2008<br />
Idee, inhaltliche Gestaltung, Redaktion.........Gerd Hollenstein<br />
Redaktion..................................................................Gerd Hollenstein, Michaela Gigerl, Trude Höllerbauer<br />
AutorInnen...............................................................Bernt Aaby, Lidija Bikova, Michaela Gigerl, Alexander Kruckenfellner, Mechtild Senfter und ihre SchülerInnen<br />
Fotos...........................................................................Mechtild Senfter, Michaela Gigerl, Gerd Hollenstein<br />
Grafische Gestaltung, Layout............................Mattias Bolander<br />
3
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Vorwort 5<br />
Einleitung 6<br />
Konzept „<strong>Begegnungen</strong>“ 7<br />
Projektpartner 8<br />
Projektverlauf und Projektergebnisse 10<br />
Anhang zu diesem Abschnitt 12<br />
Dialoge und Bilder 18<br />
Brasilien 20<br />
Lettland 26<br />
Norwegen 30<br />
Österreich 32<br />
Projekttreffen in Wien, 12.-18. Mai 2008 38<br />
Reflexion und Evaluation des Projektes 50<br />
Zusammenfassung 56<br />
Literatur und Links 57<br />
Projektklassen in Norwegen (oben), Österreich (Mitte) und Lettland (unten).<br />
4
Vorwort<br />
Interesse und Neugier für unterschiedliche Kulturen zu wecken, offene<br />
<strong>Begegnungen</strong> zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern<br />
zu ermöglichen und Akzeptanz und wechselseitiges Verständnis<br />
zu fördern, dafür setzt sich das Zentrum für Österreichstudien seit<br />
vielen Jahren ein.<br />
Im interkulturellen Dialog zwischen den Ländern des Nordens und<br />
des Baltikums sowie Österreich sind im Laufe der Jahre viele gemeinsame<br />
Projekte entstanden, auf die wir mit Freude zurückblicken.<br />
Zahlreiche Initiativen haben es vor allem Kindern, Jugendlichen und<br />
LehrerInnen ermöglicht, in gemeinsamer Arbeit zueinander zu finden.<br />
So sind nicht nur schöne und brauchbare Produkte entstanden,<br />
es wurden auch neue Kenntnisse über andere europäische Länder<br />
erworben und die gegenseitige Wertschätzung ist gestiegen. Das<br />
hat uns ermutigt, auch außerhalb Europas Kontakte aufzunehmen<br />
und beispielsweise eine Partnerschaft mit Brasilien zu etablieren.<br />
Das Europäische Jahr des interkulturellen Dialogs 2008 haben wir<br />
daher gerne zum Anlass genommen, in bewährter Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur in<br />
Wien einen neuen Impuls zu setzen und wieder ein interkulturelles<br />
Schulprojekt zu initiieren.<br />
Im Austausch mit anderen Ländern und Kulturen war es uns auch<br />
stets ein Anliegen, die Sprachaufmerksamkeit zu stärken und das<br />
Sprachenlernen zu fördern, wobei wir der deutschen Sprache<br />
besonderes Augenmerk schenken. Für unser Projekt haben wir<br />
daher Deutsch als Sprache der Begegnung gewählt, jedoch die<br />
Sprachen der Teilnahmeländer mit einbezogen.<br />
Bei unserer Partnersuche sind wir auf hohes Interesse in den anderen<br />
Ländern gestoßen und mit Unterstützung nationaler Institutionen<br />
konnten wir Schulklassen in Brasilien, Lettland, Norwegen und<br />
Österreich für das Projekt gewinnen.<br />
Die beteiligten SchülerInnen und LehrerInnen haben viele Monate<br />
mit großer Begeisterung, Kreativität, aber auch mit Kompetenz und<br />
harter Arbeit Dialoge gestaltet, diese in szenisches Spiel umgesetzt<br />
und verfilmt. Bedingt durch die unterschiedlichen Voraussetzungen<br />
war der Austausch nicht immer einfach, doch mit viel Einsatz wurden<br />
die Hürden überwunden und alle Klassen haben im Mai 2008<br />
Delegierte zum Projekttreffen nach Wien entsandt. Ein Höhepunkt<br />
– mit intensiven Gesprächen, Spielen, Reflexion und vielfältigen<br />
Erlebnissen.<br />
Allen Mitwirkenden an der Kooperation ein herzliches DANKE-<br />
SCHÖN!!<br />
Wir hoffen, die Annäherung im Rahmen des Projektes macht Lust<br />
auf weitere Grenzüberschreitungen.<br />
Mit der Veröffentlichung der Projektergebnisse möchten wir Interessierten<br />
Einblicke in Alltagssituationen in Brasilien, Lettland,<br />
Norwegen und Österreich ermöglichen. Die Dokumentation des<br />
gesamten Projekts liefert vielleicht Anregungen, selbst eine ähnliche<br />
Begegnung zu suchen. Wagen Sie es – Sie werden Freude<br />
daran haben!<br />
Projekttreffen in Wien: Die Repräsentantinnen aus Brasilien (oben) und aus Österreich<br />
(Mitte und unten).<br />
Lars-Erik Johansson,<br />
Leiter des Zentrums für Österreichstudien<br />
5
Einleitung<br />
Das Jahr 2008 wurde von der EU zum „Europäischen Jahr des<br />
interkulturellen Dialogs“ erklärt. In der Ausschreibung der Europäischen<br />
Union (http://ec.europa.eu/culture/eac/dialogue/<br />
pdf_word/call_ideas_de.doc) wird diese Initiative folgendermaßen<br />
begründet: „Die Europäische Union braucht dringend einen strukturierten<br />
und in die Tiefe gehenden interkulturellen Dialog, in den<br />
sowohl die öffentlichen Stellen auf nationaler, regionaler und lokaler<br />
Ebene als auch die gesamte Zivilgesellschaft eingebunden sind.<br />
Aufgrund der sukzessiven Erweiterungen der Union, der wegen<br />
des Binnenmarktes gestiegenen Mobilität, wegen vergangener<br />
und gegenwärtiger Migrationsströme und nicht zuletzt wegen<br />
der rasanten Globalisierung erleben wir derzeit eine Zunahme der<br />
kulturellen Diversität.“<br />
Und weiters heißt es da: „Die kulturellen Unterschiede betreffen<br />
alle Teilbereiche persönlicher kultureller Identität: geografische<br />
Herkunft, ethnische, sprachliche, sozio-edukative Zugehörigkeit,<br />
religiöse, philosophische oder agnostische Weltanschauung. Es<br />
muss einen Dialog über diese Unterschiede geben, an dem sich alle<br />
beteiligen, die in der Europäischen Union leben, damit aus unseren<br />
multikulturellen Gesellschaften interkulturelle Gesellschaften werden.“<br />
Dabei sollten die Aktionen dieses europäischen Jahres „vor<br />
allem auf junge Menschen“ ausgerichtet sein.<br />
Vor diesem Hintergrund wurde ein Konzept entwickelt, das Schulen<br />
aus der EU mit einer europäischen Schule außerhalb der EU und<br />
einer Schule von einem anderen Kontinent in Kontakt bringen sollte.<br />
Das Verbindende zwischen den einzelnen Klassen: alle sprechen<br />
deutsch, als Erst-, Zweit- oder Drittsprache. Wir haben uns auf die<br />
Suche begeben und Klassen in Brasilien, Lettland, Norwegen und<br />
Österreich gefunden, die mitmachen wollten.<br />
Die SchülerInnen der vier Nationen, im Alter von 15-16 Jahren,<br />
sollten zum Thema „<strong>Begegnungen</strong>“ arbeiten, alltägliche <strong>Begegnungen</strong><br />
von Menschen ihrer Heimat in Form von Dialogen und in<br />
szenischem Spiel dokumentieren. Diese Alltagsszenen mussten<br />
dann den Partnerklassen zugeschickt werden, die wiederum Fragen<br />
zu den kulturellen Verhaltensweisen der Partnerländer formulieren<br />
und per Mail weiterschicken sollten. Mit dem Ziel, den Blick auf das<br />
Eigene und das Fremde zu sensibilisieren und zu schärfen.<br />
Es wurden Beispiele für Alltagssituationen angeführt, in denen sich<br />
verschiedene Menschen treffen. Die Klassen sollten aber frei wählen<br />
und eigene Ideen für zwischenmenschliche Kontaktkonstellationen<br />
entwickeln können. Schon die ausgewählten Situationen waren von<br />
Land zu Land verschieden. Auch die Umsetzung, Dialogverlauf und<br />
Sprachverhalten waren ganz unterschiedlich.<br />
Letzteres ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass ein Teil der<br />
Lerner/innen Deutsch als zweite Fremdsprache lernt, ein Teil als<br />
erste Fremd- oder Muttersprache (Brasilien), und ein Teil als Muttersprache<br />
(Österreich). Es wurde also nicht eine Standardsituation für<br />
den direkten Vergleich gewählt, sondern die Unterschiede wurden<br />
bereits bei der Auswahl der Szenen sichtbar. Die Projektergebnisse,<br />
die Dialoge und Bilder sind jedenfalls sehr beeindruckend. Vor allem<br />
bei den verfilmten Szenen ist deutlich zu erkennen, dass die<br />
beteiligten SchülerInnen mit Feuereifer bei der Sache waren und<br />
ihren Spaß daran hatten.<br />
Projekttreffen in Wien: Die Repräsentantinnen aus Lettland (oben) und Norwegen<br />
(unten).<br />
6
Konzept „<strong>Begegnungen</strong>“<br />
SchülerInnen aus 4 Ländern sollten zum Thema „<strong>Begegnungen</strong>“<br />
arbeiten, sie sollten „<strong>Begegnungen</strong>“ in Form von Dialogen und in<br />
szenischem Spiel darstellen. Denn zwischenmenschliche <strong>Begegnungen</strong><br />
enthalten zentrale und kulturell unterschiedliche Alltagsroutinen,<br />
z.B. die Kontaktaufnahme und die Kontaktbeendigung,<br />
das Ausdrücken von Zustimmung, Skepsis oder Ablehnung in<br />
verschiedenen sozialen Rollen und in unterschiedlichen Situationen<br />
(räumlich, zeitlich und thematisch).<br />
Diese <strong>Begegnungen</strong> sollten die kulturellen Verhaltensweisen im<br />
jeweiligen Land deutlich machen. Sie wurden in Form von Bildern<br />
(Standbilder/Fotos und/oder „laufende Bilder“/Video) und in<br />
sprachlicher Form (Dialog-Texte auf Deutsch, manche auch in der<br />
Muttersprache) festgehalten und anschließend an die Partnerklassen<br />
weiter geschickt.<br />
Die Partnerklassen, die die gleichen Begegnungs-Szenen für ihr<br />
jeweiliges Land erarbeitet haben, sollten nun mit Hilfe der Bilder und<br />
des Dialogs Fragen stellen - Fragen zum Land und dem Verhalten<br />
in bestimmten Situationen.<br />
Mögliche Regieanweisungen für <strong>Begegnungen</strong>* (Auswahl und<br />
Bearbeitung notwendig!) wurden vorgegeben, aber eben nur als<br />
Beispiele:<br />
Zwei Nachbarinnen über 70 treffen sich beim Einkaufen auf dem<br />
Markt.- Zahnarzt (40) und Patientin (37), die schreckliche Zahnschmerzen<br />
hat.- Mutter (35) und Sohn (8), der aus der Schule<br />
komm t.- Germanistikprofessor (50) und Studentin (20), die heimlich<br />
in ihn verliebt ist.- Lehrmädchen in Kosmetik (17) begrüßt ihre<br />
Chefin, Frau Wodak (48), am Morgen.- Tourist aus Österreich (55),<br />
spricht nur schlecht Englisch, will eine Auskunft bei der Touristeninformation<br />
im fremdsprachigen Land.- Zwei Kollegen (Mitte 30),<br />
die sich nicht leiden können, in der Kantine.- usw.<br />
Als Anregung zur Weiterarbeit wurde folgende Frage ins Konzept<br />
aufgenommen: Was passiert nun, wenn die Situation oben in Österreich<br />
spielt, aber die zwei Rollen von einer Person aus Österreich und<br />
einer Person aus einem anderen Land (Brasilien, Lettland, Norwegen)<br />
gespielt werden? Zum Beispiel die Situation oben: Zahnarzt (40)<br />
in Österreich und Patientin (37) aus Brasilien, die in Österreich ein<br />
Semester mit einem Auslandsstipendium verbringt und schreckliche<br />
Zahnschmerzen hat.<br />
Für die muttersprachlichen SchülerInnen, die ja nicht mit einer<br />
Fremdsprache zu kämpfen haben, wurden zwei mögliche Zusatzrollen<br />
als Impuls gegeben: 1. Sie hatten die Möglichkeit, die<br />
Dialoge der SchülerInnen, die Deutsch als Fremdsprache lernen,<br />
sprachlich-stilistisch zu bearbeiten. 2. Sie konnten die Situationen,<br />
die in Österreich spielen, daraufhin beurteilen, ob sie realistisch<br />
dargestellt wurden.<br />
Dieser Projekt-Vorschlag war nur die Grundlage für die beteiligten<br />
LehrerInnen und SchülerInnen. Es sollte damit auf keinen Fall der<br />
Freiraum für eigene Ideen und Vorstellungen zur Projekt-Umsetzung<br />
eingeschränkt werden, und wie es sich gezeigt hat, haben etliche<br />
SchülerInnen tatsächlich ihre eigenen Schwerpunkte gesetzt.<br />
Projekttreffen in Wien: Die Schüler/innen im Dialog.<br />
* Vorlage: Mairose-Parovsky 2000:66-68<br />
7
Projektpartner<br />
Schulen<br />
Projektleitung<br />
Konzept und Projektbegleitung<br />
Schweden<br />
Zentrum für Österreichstudien<br />
Hochschule <strong>Skövde</strong> / <strong>Högskolan</strong> i <strong>Skövde</strong><br />
Box 408<br />
541 28 <strong>Skövde</strong>, Schweden<br />
http://www.his.se/osterrike<br />
Österreich<br />
BMUKK, Referat „Kultur und Sprache“<br />
Rosengasse 4<br />
1010 Wien, Österreich<br />
http://www.kulturundsprache.at<br />
Brasilien<br />
Schweizerschule Curitiba<br />
Rua Wanda dos Santos Mallmann, 537<br />
CEP 83323-400 Pinhais - PR<br />
http://www.chpr.com.br<br />
Lettland<br />
Rigaer Mittelschule Purvciems<br />
Brantkalna iela 5<br />
1082 Riga<br />
Mail: sinelnikova@hotmail.com<br />
Norwegen<br />
Aremark skole<br />
1798 Aremark<br />
www.aremark-skole.no/<br />
Österreich<br />
BG/BRG Lienz<br />
Maximilianstraße 11<br />
9900 Lienz<br />
http://www.brg-lienz.tsn.at/<br />
Alexander Kruckenfellner<br />
Lidija Bikova<br />
Bernt Aaby<br />
Gerd Hollenstein<br />
Trude Höllerbauer<br />
Michaela Gigerl<br />
Mechthild Senfter<br />
Kontaktadressen und Informationen<br />
BG/BRG Lienz (Österreich),<br />
13.6.2008<br />
Lehrerin: Mechtild Senfter<br />
Maximilianstraße 11<br />
A – 9900l Lienz, Österreich<br />
Tel. ++43 – 4852 - 73294<br />
Mail: me.senfter@aon.at<br />
Homepage: http://www.brg-lienz.tsn.at/<br />
Alter der Schüler/innen: 15-16 Jahre<br />
Voraussichtliche Anzahl: Zahl und Zusammenstellung<br />
der Schüler kann ich erst im<br />
Herbst (zweite, dritte Septemberwoche)<br />
sagen. Jedenfalls sind es voraussichtlich<br />
mehr als 20 Schüler.<br />
Ich habe eine Klasse, die zwar im nächsten<br />
Schuljahr neu zusammengewürfelt wird,<br />
deren Schüler mich aber bisher nie im<br />
Stich gelassen haben und immer mal bereit<br />
waren, etwas Neues auszuprobieren.<br />
Ich hoffe, das hält an.<br />
Deutsch – Niveau: Muttersprache<br />
Ferien / Rote Kalendertage:<br />
8.Juli bis 8.September Sommerferien<br />
26.10. Nationalfeiertag<br />
1., 2.Nov. Allerheiligen/Allerseelen<br />
23.12.- 7.1.08 Weihnachtsferien<br />
10.2. -18.2. voraussichtliche Semesterferien<br />
15.3. -25.3. Osterferien...<br />
Aber so lange wollen wir ja nicht brauchen<br />
mit dem Projekt!<br />
Wann können wir am Projekt arbeiten?<br />
Das Thema ist gut und die einzigen<br />
Hürden werden wie immer Termine und<br />
zeitgerechtes paralleles Arbeiten sein.<br />
Gut wäre es, wenn wir alles im Laufe von<br />
maximal 2/3 Monaten (September bis<br />
November) abschließen könnten; wie Sie<br />
vielleicht wissen, ist November schon kritisch<br />
wegen der unzähligen Schularbeiten,<br />
die nicht nur auf die Schüler warten,<br />
sondern auch auf uns Lehrer.<br />
Alles über unsere Schule:<br />
Homepage!<br />
siehe<br />
Und was mich betrifft:<br />
Jahrgang 1956, seit 25 Jahren an diesem<br />
Gymnasium als Italienisch- und Deutschlehrerin<br />
tätig. Viele Schüler-Austausche<br />
mit Italien und regelmäßige Intensivsprachwochen<br />
mit Schülern in Italien<br />
machen für mich als Fremdsprachenlehrer<br />
das Projekt zusätzlich interessant.<br />
So das wär’s im Augenblick.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Mechtild Senfter<br />
PS: Anredeform sei die, die jeder bevorzugt.<br />
Ich bin meistens zuerst förmlich,<br />
dann erst per DU.<br />
Aremark skole (Norwegen),<br />
13.6.2008<br />
Lehrer: Bernt Aaby<br />
1798 Aremark<br />
NORWEGEN<br />
Mail: aaby@aremark-skole.no<br />
Homepage: www.aremark-skole.no<br />
Alter der Schüler/innen: 15-16 Jahre<br />
Voraussichtliche Anzahl: 7 Mädchen,<br />
3 Jungen<br />
Deutsch – Niveau: A2<br />
Ferien / Rote Kalendertage:<br />
01.10. - 05.10. Herbstferien (Elchjagd)<br />
19.12. - 03.01. Weihnachtsferien<br />
18.02. - 22.02. Semesterferien<br />
17.03. - 21.03. Osterferien<br />
Wann können wir am Projekt arbeiten?<br />
2 Stunden pro Woche haben die Schüler<br />
Deutsch. Ob sie die Motivation für weitere<br />
Leistungen haben, wird sich zeigen. Die<br />
Schüler machen ja Ende dieses Schuljahres<br />
ihre Prüfung.<br />
Unsere Schule ist eine Grundschule mit<br />
ungefähr 200 Schülern die von 6 bis 16<br />
Jahre alt sind. Sie ist die einzige Schule<br />
in unserem Bezirk, der 1450 Einwohner<br />
auf 322 Quadratkilometer hat. Die Schule<br />
liegt im Bezirkszentrum in der Nähe von<br />
dem Kindergarten und dem Altersheim.<br />
Über mich:<br />
Jahrgang 1950, seit fast 25 Jahren an<br />
dieser Schule als Norwegisch-, Englisch-,<br />
Deutsch- und Landeskundelehrer tätig.<br />
Verbringe die Ferien auf dem Motorrad.<br />
Anredeform:<br />
In Norwegen ist die "De" (Sie) leider in<br />
rigor mortis. Könnte vielleicht wieder<br />
erweckt werden?<br />
MfG<br />
Bernt Aaby<br />
Namen der ProjektteilnehmerInnen:<br />
1. Ole Bönögard<br />
2. Anja Davidsen<br />
3. Linn Erica Eng<br />
4. Andreas Skolleborg<br />
5. Christina Sverd<br />
6. Sigrid Tolsby<br />
7. John Andre Klemsdal<br />
8. Maren Sande<br />
9. Katharina Svanberg<br />
8
Schweizerschule Curitiba (Brasilien),<br />
15.6.2008<br />
Lehrer: Alexander Kruckenfellner<br />
Rua Wanda dos Santos Mallmann, 537<br />
CEP 83323-400 Pinhais - PR<br />
Tel: (Handy) 0055 41 8434 6474<br />
Tel: (Schule) 0055 41 3667 3321<br />
Homepage: www.chpr.com.br (im Aufbau)<br />
Mail: alex_kruckenfellner@yahoo.com<br />
Alter der Schüler/innen: 15 Jahre<br />
Voraussichtliche Anzahl: 12 Mädchen,<br />
2 Jungen<br />
Deutsch – Niveau: teilweise Muttersprache<br />
Ferien (2007):<br />
Ferien: 2.7 – 28.7.2007, 12.-20.10.2007,<br />
17.12.07-31.1.2008<br />
Feiertage: 7.+8.9, 2.+3.11, 15.-17.11<br />
Wann können wir am Projekt arbeiten?<br />
Die Schüler haben dienstags und donnerstags<br />
eine Doppelstunde (9:30 – 11:05<br />
und 10:20 – 12:05) und je nach Bedarf ist<br />
es sicherlich möglich, auch nachmittags<br />
am Projekt zu arbeiten.<br />
Schülerliste:<br />
1. Alexandra Randegger (CH)<br />
2. Beatrice Romana Schmid (CH/Brasilien)<br />
3. Dominique Heller (CH)<br />
4. Gabriele Waack (Brasilien/D)<br />
5. Jan Oliver Hoffmann (Brasilien/D)<br />
6. Julia da Costa de Moraes (Österreich/<br />
Brasilien)<br />
7. Júlia Meyer (D/Brasilien)<br />
8. June Cirino dos Santos (Brasilien)<br />
9. Katharina Schmidt (D)<br />
10. Kauana Nitzsche (D/Brasilien)<br />
11. Luisa Hedler (D/Brasilien)<br />
12. Mathias Hoffrichter (D/Brasilien)<br />
13. Mayara Palmieri (Brasilien)<br />
14. Talita Samara Fisch (CH/Brasilien)<br />
brasilianische und europäische Werte treffen.<br />
Seit dem Jahre 2000 ist sie offiziell von<br />
der staatlichen Erziehungsbehörde von<br />
Parana als bilinguale Schule aner kannt<br />
und wurde Mitglied der International Baccalaureate<br />
Organisation (IBO). Daneben<br />
erhält sie finanzielle Unterstützung von<br />
der Schweiz. Sie bietet eine weltoffene<br />
Ausbildung und bereitet die Kinder<br />
und Jugendlichen auf eine Zukunft in<br />
Brasilien oder einem deutschsprachigen,<br />
europäischen Land vor.<br />
Die Schule beschäftigt zurzeit mehr als<br />
50 Lehrer, davon 6 Schweizer und einen<br />
Österreicher. Die Unterrichtssprache ist<br />
zu 2/3 Portugiesisch und zu 1/3 Deutsch.<br />
Fast in allen Deutschstunden sind die<br />
Klassen geteilt. Die Teilung ermöglicht<br />
es dem Schüler mehr zu profitieren durch<br />
individuellen Unterricht.<br />
Zu mir:<br />
Mein Name ist Alexander Kruckenfellner,<br />
geboren 1973 in Wien und seit 8 Jahren<br />
in Brasilien. Das Studium habe ich in<br />
England an der University of Wolverhampton<br />
in „Languages for Business<br />
abgeschlossen“ (Englisch, DaF und<br />
betriebswirtschaftliche Fächer). Neben<br />
der Schweizerschule arbeite ich auch am<br />
Goethe-Institut Curitiba. Seit März 2007<br />
habe ich eine Theatergruppe ins Leben<br />
gerufen, die im September in Curitiba und<br />
im Oktober in Montevideo (Uruguay) den<br />
„Besuch der alten Dame“ aufführen wird.<br />
In meiner Freizeit verreise ich sehr gerne,<br />
besonders in Südamerika.<br />
Als Anredeform würde ich „Du“ sehr begrüßen!<br />
Sollte ich etwas vergessen haben,<br />
bitte einfach mitteilen.<br />
Mit herzlichen Grüßen und großer Vorfreude<br />
Alexander<br />
Rigaer Mittelschule Purvciems<br />
(Lettland), 21.8.2008<br />
Lehrerin: Lidija Bikova<br />
Brantkalna iela 5<br />
LV-1082 Riga, Lettland<br />
Tel: +371 67578315<br />
Handy: +371 29811878<br />
Mail: sinelnikova@hotmail.com<br />
Alter der Schüler/Innen: 15-16<br />
Anzahl: 12 Schüler (7 Mädchen; 5 Jungen)<br />
Deutsch-Niveau: 2. Fremdsprache/ wird<br />
5 Jahre gelernt)<br />
Ferien 2007/08:<br />
Herbstferien: 22.10 – 26.10.<br />
Winterferien: 24.12 – 4.01<br />
Frühlingsferien: 20.03 – 28.03<br />
Sommerferien: 30.05 – 1.09.<br />
Wann können wir am Projekt arbeiten?<br />
1. Am Mittwoch – 14:35 – 16:00<br />
2. Je nach Bedarf – nachmittags<br />
Schülerliste:<br />
1. Sofija Rezhepp<br />
2. Viktorija Rudenko<br />
3. Marija Abalmasova<br />
4. Marina Aleksejeva<br />
5. Olga Silvonika<br />
6. Marina Akopjan<br />
7. Sandra Isata<br />
8. Aleksander Loptev<br />
9. Maxim Lupik<br />
10. Roman Kuropatnikov<br />
11. Vsevolod Pavlov<br />
12. Stanislav Degtjarjov<br />
Geschichte der Mittelschule Purvciems<br />
Eine staatliche russische Schule mit erweitertem<br />
Fremdsprachen-Unterricht.<br />
Gegründet 1988.<br />
1300 Schüler, 150 Lehrer<br />
Die Schule lernen 12 Jahre:<br />
1. Kl – 4. Kl. – Grundschule<br />
5. Kl – 9. Kl. – Hauptschule<br />
10. Kl – 12. Kl. – Mittelschule<br />
Ab der 1. Klasse lernen alle Schüler<br />
Englisch (obligatorisch), ab der 5. Klasse<br />
lernen sie die 2. Fremdsprache – Deutsch<br />
oder Französisch.<br />
Zu mir:<br />
Mein Name ist Lidija Bikova, geboren<br />
1955 in Polen, absolvierte Lettische Universität,<br />
unterrichte Deutsch seit 1980 (an<br />
der Hochschule und in der Schule). Jedes<br />
Jahr besuche ich mit meinen Schülern<br />
Deutschland (Sprachkurse, Exkursionen).<br />
Meine Hobbys: Reisen, Hunde.<br />
Mit herzlichen Grüßen, Lidija.<br />
P.S. Anredeform – lieber „Du“<br />
Geschichte der Schweizerschule Curitiba<br />
Die Schweizerschule Curitiba ist eine bilinguale<br />
und bikulturelle Schule, wo sich<br />
9
Projektverlauf und Projektergebnisse<br />
Voraussetzungen für die Durchführung des Projektes<br />
Sowohl das Zentrum für Österreichstudien wie auch das Referat<br />
„Kultur und Sprache“ im österreichischen Unterrichtsministerium<br />
verfügen aufgrund der langjährigen Aktivitäten im Bereich „Deutsch<br />
als Fremdsprache“ über zahlreiche internationale Kontakte. Das<br />
war ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Partnersuche.<br />
Die MitarbeiterInnen beider Institutionen haben auch vielfältige<br />
Vorerfahrungen mit ähnlichen Projekten.<br />
Gesucht wurden Klassen mit einer Gemeinsamkeit: alle SchülerInnen<br />
sprechen Deutsch. Neben dem interkulturellen Austausch sollte<br />
auch die Förderung dieser Sprachkompetenz eine Rolle spielen.<br />
Als das Projekt in Angriff genommen wurde, standen keinerlei finanzielle<br />
Mittel (außer einem Minimalbetrag zum Ankauf von Arbeitsunterlagen)<br />
zur Verfügung. Davon wollten wir uns nicht abschrecken<br />
lassen, sondern haben diese Tatsache vielmehr als Herausforderung<br />
angenommen. Es war uns klar, dass wir ohne finanzielle Ausstattung<br />
von vornherein mit einem Mangel starten. Selbstverständlich ist es<br />
von entscheidendem Vorteil für ein solches Projekt, wenn die beteiligten<br />
LehrerInnen am Beginn die Möglich keit zu einem persönlichen<br />
Treffen (optimal unter Beiziehung von ExpertInnen) haben. Auch<br />
für die Motivation der beteiligten SchülerInnen ist die Aussicht auf<br />
ein persönliches Kennenlernen „der anderen“ wesentlich. Dafür<br />
war in unserem Fall kein Geld vorhanden. Wir hatten lediglich<br />
zwei Möglich keiten: Entweder ein „kostenneutrales“ Projekt oder<br />
kein Projekt. Wir haben uns für die erste Variante entschieden und<br />
den gesamten Austausch über Internet und Post geplant. Parallel<br />
dazu wollten wir uns jedoch intensiv um Mittel bemühen, um<br />
eventuell gegen Ende des Projektes eine persönliche Begegnung<br />
zu ermöglichen. Anfang November 2007 waren diese Bemühungen<br />
schließlich von Erfolg gekrönt: Aus den Sonderdotierungen des<br />
österreichischen Unterrichtsministeriums zum Europäischen Jahr<br />
des interkulturellen Dialogs wurden Mittel für ein Projekttreffen (in<br />
kleinem Rahmen) in Wien zur Verfügung gestellt.<br />
Projektvorbereitung: Februar bis September 2007<br />
26. Februar 2007<br />
Fertigstellung des Konzepts zum Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“ (Anhang 1)<br />
März - Juni 2007<br />
Suche nach Partnerschulen über Ministerien, Hochschulen und<br />
das bestehende Netzwerk von Österreichzentrum und „Kultur und<br />
Sprache“.<br />
- 13.06.2007: Aremarkskole (Bernt Aaby) wird als Teilnehmer aus<br />
Norwegen gewonnen. (Vermittlung: Steinar Nybole von Fremdsprachenzentrum/Germanistik<br />
in Halden)<br />
- 13.06.2007: BG/BRG Lienz (Mechtild Senfter) nimmt aus Österreich<br />
am Projekt teil. (Vermittlung durch Ulrike Strobl, die Direktorin der<br />
Schule, die ein schwedischer Schüler im Rahmen des Programms<br />
„Ein Jahr Österreich“ besucht)<br />
- 15.06.2007: Schweizerschule Curitiba (Alexander Kruckenfellner)<br />
nimmt aus Brasilien am Projekt teil. (Kontaktvermittlung über „Kultur<br />
und Sprache“)<br />
- 21.08. 2007: Ende August kann dann endlich auch eine Schule in<br />
Lettland, die Rigaer Mittelschule Purvciems (Lidija Bikova), gefunden<br />
werden. (Vermittlung über das Ministerium in Riga, Zaiga Velsa).<br />
Ende August 2007<br />
Fertigstellung der Daten zu den einzelnen Schulen: Adressen, Anzahl<br />
der beteiligten SchülerInnen, Infos über die Schulen, Ferienzeiten<br />
usw.<br />
Anfang September 2007<br />
Vorschlag zu einem möglichen Projektablauf wird an alle teilnehmenden<br />
Schulen / LehrerInnen geschickt (Anhang 2 zu diesem<br />
Abschnitt)<br />
Projektdurchführung: September 2007 bis Jänner 2008<br />
Die vier Schulen arbeiten individuell an den Dialogen*, wobei sie<br />
verschiedene Alltagssituationen auswählen.<br />
- Ende Oktober 2007: BG/BRG Lienz (Österreich) schickt die schriftlichen<br />
Dialoge an die Partnerschulen (noch keine Filme, die aber versprochen<br />
werden). Situationen ((jeweils zwei Versionen, normales<br />
und gebrochenes Deutsch): Zwei Kollegen, die sich nicht leiden<br />
können. / Studentin ist in ihren Germanistik-Professor verliebt. / Oma<br />
sieht ihre einzige Enkeltochter. / Verletzter Junge im Feld. / Beim<br />
Zahnarzt. / Lehrling (17 Jahre) begrüßt ihre Chefin (45) am Morgen.<br />
/ Eine deutschsprachige Touristin kommt ins Tourismusbüro, hat<br />
schlechte Sprachkenntnisse (Italien / Rom) (nur 1 Version) / (Streit<br />
in der Schule) (nur 1 Version).<br />
- Mitte November 2007: SchülerInnen der Mittelschule Purvciems<br />
in Riga (Lettland) schicken die schriftlichen Dialoge (noch keine<br />
Filme, es werden aber Bilder versprochen) an die Partnerschulen.<br />
Situationen: Zwei Kollegen, die sich nicht leiden können in der<br />
Kantine (deutsch). / Die Mutter spricht mit dem Sohn (russisch /<br />
deutsch / lettisch). / Oma und Enkelin (deutsch). / Weihnachten in<br />
Lettland (deutsch). Dazu: 12 Punkte zum Kommunikationsverhalten<br />
in Lettland.<br />
- 15. November 2007: Information aus Wien an alle Beteiligten, dass<br />
Mittel für ein Projekttreffen genehmigt wurden. Bitte, dass sich<br />
alle so rasch wie möglich auf einen gemeinsamen Termin einigen.<br />
Anregungen für die Weiterarbeit am Projekt. (Anhang 3)<br />
- 30. November 2007: Ein Rundmail mit Fragen zum Projektstand<br />
geht an alle beteiligten Schulen. (Anhang 4)<br />
- 10. Dezember 2007: Wien verschickt an alle Klassen Pakete mit<br />
Büchern (Themen: beteiligte Länder, globales Lernen, Multikulturalität)<br />
und didaktisierte Lehrmaterialien zu Österreich und Europa.<br />
(Anhang 5)<br />
- 12. Dezember 2007: Schweizerschule Curitiba schickt die schriftlichen<br />
Dialoge mit den Filmen nach und nach an die Partner. Situationen:<br />
Im Einkaufszentrum und anschließend in der Schweizerschule.<br />
/ Im Badezimmer (zwei Mädchen) (deutsch). / Zwei Freundinnen,<br />
die sich schon lange nicht mehr gesehen haben, treffen sich auf<br />
der Straße (deutsch und portugiesisch). / Die Tochter ist nach Mitternacht<br />
noch am Computer. Ihre Eltern wollen, dass sie endlich<br />
ins Bett geht (dt. und port.). / Zwei Freunde treffen sich zufällig in<br />
einem Restaurant (dt. und port.). / Drei Personen treffen sich (dt.<br />
und port.). / Tapioca (In der Küche) (deutsch)./ Ein Gespräch über<br />
Ausländerinnen in Brasilien (deutsch). / Fünf Freundinnen treffen<br />
sich privat (dt. und port.). / Zwei Freunde im Bus (dt. und port.). /<br />
Dazu ein Text über Fußball in Brasilien mit 4 Fragen zum Sport in<br />
den Partnerländern.<br />
- 15. Jänner 2008: Die Aremark skole schickt die schriftlichen Dialoge<br />
(noch ohne die Filme, die aber versprochen werden) an die Partnerschulen.<br />
Situationen (alle auf Deutsch): Bei der Touristeninformation.<br />
/ Nach der Vorlesung. / In der Disko. / Zwei Nachbarn im Geschäft.<br />
* Alle SchülerInnendialoge sind weiter hinten in diesem Band abgedruckt.<br />
10
- 24. Jänner 2008: Lienz verschickt die korrigierten Dialoge der<br />
anderen Klassen.<br />
- 12. Feber 2008: Filme aus Lienz sind nun über Moodle abrufbar.<br />
- 25. Feber 2008: Riga hat CD mit Fotos per Post verschickt.<br />
- 7. April 2008: Aremark hat DVD per Post verschickt.<br />
Vorbereitung des Projekttreffens in Wien: November<br />
2007 bis Mai 2008<br />
- 15. November 2007: Über Rundmail wird informiert, dass ein Projekttreffen<br />
in Wien möglich ist (Finanzierung gesichert!) und es wird<br />
um Einigung auf einen gemeinsamen Termin und um Auswahl von<br />
Klassendelegierten gebeten. Aus jeder Klasse werden ein/e LehrerIn<br />
und drei SchülerInnen eingeladen.<br />
- 3. Dezember 2007: In einem Rundmail nach der Frage zum Projektstand<br />
werden die ersten möglichen Termine bekannt gegeben,<br />
um weitere Abstimmung wird ersucht.<br />
- Dezember 2007: Das Projekt wird in den österreichischen Kalender<br />
für das Europäische Jahr des Interkulturellen Dialogs 2008<br />
aufgenommen.<br />
- Ende Dezember 2007: Nach langen Diskussionen kann ein gemeinsamer<br />
Termin gefunden werden: 14. Mai (Anreisetag) bis 18.<br />
Mai (Rückreisetag) 2008 in Wien.<br />
- Anfang Jänner 2008: „Kultur und Sprache“ bucht die ersten Flüge<br />
und findet nach intensiver Suche ein geeignetes Veranstaltungshaus<br />
in Wien, das Don Bosco-Haus in Wien-Hietzing.<br />
- 21. Jänner 2008: Michaela Gigerl wird zur gemeinsamen Planung<br />
des Projekttreffens in Wien eingeladen und mit der Organisation<br />
beauftragt.<br />
- 22. Jänner 2008: Ein unerwartetes Problem taucht auf. Aufgrund<br />
einer zu einem ungewöhnlichen Termin angesetzten Englischprüfung<br />
kann die Partnerklasse aus Norwegen nun doch nicht zum<br />
vorgeschlagenen Termin, 14.-18. Mai 2008, nach Wien kommen. Eine<br />
Lösung wird gesucht und mit Unterstützung von Steinar Nybole<br />
gefunden: die Delegierten aus Norwegen werden früher an- und<br />
wieder abreisen. Die norwegische Gruppe kann nun doch zwei<br />
gemeinsame Tage mit allen anderen verbringen.<br />
- Ende Jänner 2008: Die letzten Flüge werden gebucht, Umreservierungen<br />
im Veranstaltungshaus vorgenommen.<br />
- Ab März 2008 wird an den Programmideen für das Treffen in Wien<br />
gearbeitet.<br />
- 2. April 2008: Es werden Briefe an alle LehrerInnen verschickt mit<br />
Hinweisen auf wichtige vorbereitende Arbeiten für das Projekttreffen<br />
in Wien. Der Termin ist wie folgt fixiert: Montag, 12. Mai, bis<br />
Sonntag, 18. Mai 2008. (Anhang 6)<br />
- 11. April 2008: Die Liste mit den TeilnehmerInnen am Wientreffen<br />
wird an alle verschickt.<br />
- 17. April 2008: Wien verschickt das Programm zum Projekttreffen<br />
in Wien an alle. Wünsche der TeilnehmerInnen wurden bei der Programmgestaltung<br />
so weit wie möglich berücksichtigt. Es wird auch<br />
freie Zeit geben, um individuellen Interessen nachzugehen.*<br />
- Anfang Mai 2008: Aremark skole bereitet sich gemeinsam mit Steinar<br />
Nybole auf die Wienreise vor, auch die Presse wird eingeladen.<br />
Ein Artikel erscheint am 14.05.2008.<br />
Vorschläge zur Projektweiterführung: Februar bis<br />
April 2008<br />
- Jänner/Feber 2008: Auf Hinweise zum Kommunikationsverhalten<br />
in Lettland wurde von österreichischen SchülerInnen das Verhalten<br />
in ihrem Land beschrieben. Die österreichischen SchülerInnen korrigierten<br />
schließlich auch noch Dialoge der Partnerklassen.<br />
- 28. Jänner 2008: Mit einem Rundmail werden alle über den<br />
aktuellen Stand des Projekts informiert. Die erste Phase ist fast<br />
abgeschlossen, die Filme bzw. Fotos aus Lienz, Riga und Aremark<br />
müssen noch übermittelt werden. Die bisherigen Ergebnisse sind<br />
beeindruckend!<br />
Es werden verschiedene Anregungen zur Weiterarbeit eingebracht.<br />
(Anhang 7)<br />
Mit der Post ist der österreichische Veranstaltungskalender zum<br />
Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs 2008 (in den auch<br />
das Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“ aufgenommen wurde) an die Klassen<br />
unterwegs. Auch ein neues Buch kommt: „Der Junge mit dem Fisch“,<br />
mit anschaulichen kleinen Alltagsgeschichten einer multikulturellen<br />
Schule in der Schweiz.<br />
- Feber 2008: Einige haben noch mit den letzten Tücken der Technik<br />
bei der Übertragung des Bildmaterials zu kämpfen, auch die Aremark<br />
skole bewältigt dies schließlich im Lauf des März.<br />
- März/April 2008: In den Klassen werden vereinzelte, unterschiedliche<br />
Aktivitäten gesetzt.<br />
Für Wien wird vielerlei – teils recht intensiv – vorbereitet.<br />
* Dem Treffen in Wien ist ein eigener Abschnitt gewidmet.<br />
11
Anhang zu diesem Abschnitt<br />
Anhang 1: Projekt-Vorschlag des Bildungsministeriums<br />
in Wien (Österreich) und des Zentrums für Österreichstudien<br />
an der Hochschule <strong>Skövde</strong> (Schweden) (erstellt<br />
am 26. Februar 2007)<br />
<strong>Begegnungen</strong>: Interkulturelles Projekt im Deutschunterricht für<br />
Schulklassen in Brasilien, Lettland, Norwegen und Österreich<br />
Kontext: Europäisches Jahr des interkulturellen Dialogs 2008<br />
Aus der Ausschreibung der Europäischen Union<br />
http://ec.europa.eu/culture/eac/dialogue/pdf_word/call_ideas_de.doc<br />
„Die Europäische Union braucht dringend einen strukturierten<br />
und in die Tiefe gehenden interkulturellen Dialog, in den sowohl<br />
die öffentlichen Stellen auf nationaler, regionaler und lokaler<br />
Ebene als auch die gesamte Zivilgesellschaft eingebunden sind.<br />
Aufgrund der sukzessiven Erweiterungen der Union, der wegen<br />
des Binnenmarktes gestiegenen Mobilität, wegen vergangener<br />
und gegenwärtiger Migrationsströme und nicht zuletzt wegen<br />
der rasanten Globalisierung erleben wir derzeit eine Zunahme der<br />
kulturellen Diversität.<br />
Die kulturellen Unterschiede betreffen alle Teilbereiche persönlicher<br />
kultureller Identität: geografische Herkunft, ethnische, sprachliche,<br />
sozio-edukative Zugehörigkeit, religiöse, philosophische oder agnostische<br />
Weltanschauung. Es muss einen Dialog über diese Unterschiede<br />
geben, an dem sich alle beteiligen, die in der Europäischen<br />
Union leben, damit aus unseren multikulturellen Gesellschaften<br />
interkulturelle Gesellschaften werden.<br />
In diesem Zusammenhang schlägt die Europäische Kommission<br />
vor, das Jahr 2008 zum Europäischen Jahr des interkulturellen<br />
Dialogs zu erklären. Dieser Dialog ist bereits ein Schwerpunkt<br />
zahlreicher Politikfelder und –instrumente, weshalb er als Prozess<br />
nun deutlich breiter angelegt und sichtbar gemacht werden muss.<br />
Die Zielsetzung des europäischen Jahres lautet: Sensibilisierung<br />
aller Menschen in der Union für den Dialog als Instrument – damit<br />
alle in einer zunehmend multikulturellen Umgebung leben und<br />
davon profitieren können. Das europäische Jahr wird sich auf den<br />
interkulturellen Dialog überall dort konzentrieren, wo er das „Miteinander“<br />
im Alltag verbessern kann. Die Aktionen des europäischen<br />
Jahres sind vor allem auf junge Menschen ausgerichtet. Sie sollen<br />
die Zivilgesellschaft und ihre diversen Akteurinnen und Akteure<br />
auf europäischer, nationaler und lokaler Ebene mobilisieren und<br />
so viele Menschen wie möglich direkt oder indirekt ansprechen.<br />
Für die Umsetzung dieses Zieles braucht die Kommission Ideen<br />
und Partner/innen.“<br />
Projekt-Vorschlag: Darstellung von <strong>Begegnungen</strong> in Bildern<br />
und Dialogen<br />
Schüler/innen aus 4 Ländern arbeiten zum Thema „<strong>Begegnungen</strong>“,<br />
sie stellen „<strong>Begegnungen</strong>“ in Form von Dialogen und in szenischem<br />
Spiel dar.<br />
<strong>Begegnungen</strong> enthalten zentrale und kulturell unterschiedliche<br />
Alltagsroutinen, z.B. die Kontaktaufnahme und die Kontaktbeendigung,<br />
das Ausdrücken von Zustimmung, Skepsis oder Ablehnung in<br />
verschiedenen sozialen Rollen und in unterschiedlichen Situationen<br />
(räumlich, zeitlich und thematisch).<br />
Diese <strong>Begegnungen</strong> sollen die kulturellen Verhaltensweisen im<br />
jeweiligen Land deutlich machen. Sie werden in Form von Bildern<br />
(Standbilder/Fotos und/oder „laufende Bilder“/Video) und in sprachlicher<br />
Form (Dialog-Texte in der Muttersprache und in deutscher<br />
Übersetzung und/oder Audio-CD) festgehalten und anschließend<br />
an die Partnerklassen weiter geschickt.<br />
Die Partnerklassen, die die gleichen Begegnungs-Szenen für ihr<br />
jeweiliges Land erarbeitet haben, sollen nun mit Hilfe der Bilder und<br />
des Dialogs Fragen stellen - Fragen zum Dialogverhalten im jeweiligen<br />
Land (z.B. Nähe/Distanz der Gesprächspartner, Körperkontakt,<br />
Lautstärke des Dialogs, Begrüßungsformen, Anredepronomen,<br />
usw.). Die Antworten werden auf interkulturelle Unterschiede bei<br />
<strong>Begegnungen</strong> aufmerksam machen, wobei auch auf die Vielfalt von<br />
<strong>Begegnungen</strong> in ein- und demselben Land aufmerksam gemacht<br />
wird.<br />
Mögliche Regieanweisungen für <strong>Begegnungen</strong> (Auswahl und Bearbeitung<br />
notwendig!) (Vorlage: Mairose-Parovsky 2000:66-68):<br />
1. Zwei Nachbarinnen über 70 treffen sich beim Einkaufen auf dem<br />
Markt.<br />
2. Zahnarzt (40) und Patientin (37), die schreckliche Zahnschmerzen<br />
hat.<br />
3. Mutter (35) und Sohn (8), der aus der Schule kommt.<br />
4. Germanistikprofessor (50) und Studentin (20), die heimlich in<br />
ihn verliebt ist.<br />
5. Lehrmädchen in Kosmetik (17) begrüßt ihre Chefin, Frau Wodak<br />
(48), am Morgen.<br />
6. Oma (60) sieht ihre einzige Enkeltochter „Lisi“ (5) nach einem<br />
halben Jahr wieder.<br />
7. Stefan („Stef“) und Kerstin („Tini“), beide 17, sehen sich in der<br />
Disko.<br />
8. Zwei Kollegen (Mitte 30), die sich nicht leiden können, in der<br />
Kantine.<br />
9. Ein Lehrer (26) sieht einen Schüler (15), der einen anderen mobbt<br />
und spricht ihn an.<br />
10. Tourist aus Österreich (55), spricht nur schlecht Englisch, will eine<br />
Auskunft bei der Touristeninformation im fremdsprachigen Land.<br />
Weiterarbeit:<br />
Was passiert nun, wenn die Situation oben in Österreich spielt, aber<br />
die zwei Rollen von einer Person aus Österreich und einer Person<br />
aus einem anderen Land (Brasilien, Lettland, Norwegen) gespielt<br />
werden.<br />
Zum Beispiel die Situation 2 oben: Zahnarzt (40) in Österreich und<br />
Patientin (37) aus Brasilien, die in Österreich ein Semester mit einem<br />
Auslandsstipendium verbringt und schreckliche Zahnschmerzen<br />
hat.<br />
Diese Dialoge werden wieder in Bild und Text (DVD, CD, Fotos und<br />
Text) festgehalten und zum Abschluss an die Partnerklassen weiter<br />
geschickt.<br />
Zusatzrolle der muttersprachlichen Schüler/innen in Österreich:<br />
Den muttersprachlichen Schüler/innen kommen zwei entscheidende<br />
Rollen zu:<br />
1. Sie müssen die Situationen, die in Österreich spielen, und die<br />
österreichischen Dialogpartner daraufhin beurteilen, ob sie realistisch<br />
sind.<br />
2. Sie bearbeiten diese in Österreich spielenden Dialoge der Schüler/<br />
innen, die Deutsch als Fremdsprache lernen, auch sprachlichstilistisch<br />
(Betonung liegt auf stilistisch!).<br />
Wichtig: Dieser Projekt-Vorschlag ist nur die Grundlage für die<br />
beteiligten Lehrer/innen und Schüler/innen. Es soll damit auf keinen<br />
12
Fall der Freiraum für eigene Ideen und Vorstellungen zur Projekt-<br />
Umsetzung eingeschränkt werden!<br />
Warum szenisches Spiel zum Thema „<strong>Begegnungen</strong>“?<br />
• Pragmatischer Aspekt: Im Alltag findet die Kommunikation sehr<br />
oft in der direkten Begegnung statt, zur Sprache an sich tritt die<br />
Körpersprache: Gestik und Mimik sind wichtige Faktoren der Kommunikation<br />
und des szenischen Spiels.<br />
• Lernpsychologischer Aspekt: Beim Lernen ist das Gehirn „kein isolierter<br />
Computer“ (F. Vester), Input und Aneignung von neuen Kommunikations-<br />
und Sprachmustern sollen über so viele Kanäle wie<br />
möglich erfolgen: Optisch und akustisch, in Kombination mit Mimik,<br />
Gestik und Bewegung oder auch mit haptischer / taktiler (Tastsinn),<br />
olfaktorischer (Geruchssinn) und gustatorischer (Geschmackssinn)<br />
Wahrnehmung. Diese werden gerade auch im szenischen Spiel<br />
geschult.<br />
• Sozialisationsaspekt: Durch die neuen Medien wird die optische<br />
und akustische Wahrnehmung überbeansprucht, die anderen<br />
Wahrnehmungsformen oft vernachlässigt. Zudem werden durch die<br />
Konsum- und Unterhaltungsindustrie immer vielfältigere aber auch<br />
extremere Verhaltensmuster vorgeführt. Solche Verhaltensmuster<br />
werden oft unbewusst nachgeahmt. Das szenische Spiel bietet die<br />
Möglichkeit, solche Verhaltensmuster spielerisch zu reflektieren.<br />
• Interkultureller Aspekt: Wichtige und kulturell unterschiedliche Alltagsroutinen<br />
sind z.B. die Kontaktaufnahme und die Kontaktbeendigung,<br />
das Ausdrücken von Zustimmung, Skepsis oder Ablehnung in<br />
verschiedenen sozialen Rollen und in unterschiedlichen Situationen<br />
(räumlich, zeitlich und thematisch). In Interaktionsspielen können<br />
die eigenen soziokulturell spezifischen Routinen und Rituale im<br />
Gegensatz zu deutschsprachigen im Kontrast ausprobiert und<br />
bewusst gemacht werden. (Mairose-Parovsky 2000:60-66)<br />
Projektzeitraum<br />
September 2007 bis Mai 2008<br />
Arbeitssprache<br />
Deutsch<br />
Zielgruppe (Teilnehmer/innen)<br />
Je eine Schulklasse in Brasilien, Lettland, Norwegen und Österreich<br />
Alter der Schüler/innen: 14-16 Jahre<br />
Sprachniveau: A2-B1 (Europäischer Referenzrahmen)<br />
Lehrer/innen im Bereich Deutsch als Mutter- bzw. Fremdsprache;<br />
Erfahrung im Bereich Schultheater / szenisches Spiel wäre von<br />
Vorteil.<br />
Empfehlenswerte Literatur zum Thema „Szenisches Spiel“<br />
Scheller, Inge 1998: Szenisches Spiel. Handbuch für die pädagogische<br />
Praxis. Berlin: Cornelsen.<br />
… und szenisches Spiel im DaF-Unterricht<br />
Schlemminger, Gerald; Brysch, Thomas und Schewe, Manfred Lukas<br />
(Hg.) 2000: Pädagogische Konzepte für einen ganzheitlichen DaF-<br />
Unterricht. Berlin: Cornelsen.<br />
Beiträge von Angelika Mairose-Parovsky (60-71) und Manfred Lukas<br />
Schewe (72-105).<br />
Dokumentation<br />
Das Projekt wird vom Zentrum für Österreichstudien (Hochschule<br />
<strong>Skövde</strong> in Schweden) begleitet und in Kooperation mit dem Referat<br />
„Kultur und Sprache“ im Bildungsministerium in Wien (Österreich)<br />
dokumentiert. Arbeitsblätter und Projektergebnisse sowie 1-2-seitige<br />
Arbeitsberichte (über die Arbeit im Unterricht) der Lehrer/innen<br />
sollen an das Zentrum geschickt werden.<br />
Anhang 2: <strong>Begegnungen</strong> in Bildern und Dialogen:<br />
Interkulturelles Projekt im Deutschunterricht für<br />
Schulklassen in Brasilien, Lettland, Norwegen und<br />
Österreich<br />
Vorschlag für den Projektablauf (erstellt Anfang<br />
September 2008)<br />
1. Bitte das Dokument „IK07_Adressen“ mit allen Angaben<br />
zu Adressen, Schüler/innenzahl, Ferienzeiten usw. ausfüllen<br />
(betrifft die Schulen in Norwegen und Lettland). Änderungen<br />
direkt im Dokument vornehmen und das Dokument an alle per<br />
Mail weiterschicken:<br />
• Bernt Aaby (Norwegen): bimc@halden.net<br />
• Alex Kruckenfellner (Brasilien): alex_kruckenfellner@yahoo.com<br />
• Mechtild Senfter (Österreich): me.senfter@aon.at<br />
• Gerd Hollenstein (Schweden, Projektbegleitung): gerd.hollenstein@his.se<br />
• Xxx (Lettland): kommt noch.<br />
2. Eine Diskussion über Mail (jeweils an alle schicken, siehe<br />
oben!) über folgende Punkte:<br />
a. Regieanweisungen für die szenischen Dialoge:<br />
• Welche Regieanweisungen für <strong>Begegnungen</strong> wollen wir als<br />
Ausgangspunkte für szenische Dialoge?<br />
• Beispiele: Zwei Nachbarinnen über 70 treffen sich beim<br />
Einkaufen auf dem Markt. / Zahnarzt (40) und Patientin (37), die<br />
schreckliche Zahnschmerzen hat. / Mutter (35) und Sohn (8), der<br />
aus der Schule kommt. / Germanistikprofessor (50) und Studentin<br />
(20), die heimlich in ihn verliebt ist.<br />
• Im Konzept sind weitere Beispiele, hier ist aber auch Platz für<br />
eigene Ideen!<br />
b. Szenische Dialoge und Sprache(n):<br />
• Spielen wir die Dialoge auf Deutsch und legen dazu eine Übersetzung<br />
in der Muttersprache bei?<br />
• Spielen wir die Dialoge in der Muttersprache und legen eine<br />
Übersetzung ins Deutsche dazu?<br />
13
• Spielen wir den Dialog in beiden Sprachen, usw.?<br />
c. Szenische Dialoge und Medien<br />
Wie halten wir das szenische Spiel fest:<br />
• Bilder und Dialogtexte (in Papierform),<br />
• DVD und Dialogtexte, usw.?<br />
d. Abgabetermin und Versand des Materials:<br />
• Bis wann schicken wir die Arbeitsergebnisse der Schüler/innen<br />
weiter?<br />
• Schicken wir die Materialien an alle weiter oder arbeiten z.B. zwei<br />
Klassen enger zusammen?<br />
• In welcher Form schicken wir das Material (z.B. DVD per Post,<br />
Texte per Attachement)?<br />
3. Arbeit vor Ort mit den Klassen und Versand der Arbeitsergebnisse<br />
Individuell!<br />
4. Arbeit mit den eingegangenen Arbeitsbeiträgen der Partnerklassen<br />
Individuell!<br />
Zusatzrolle der muttersprachlichen Schüler/innen in Österreich<br />
Den muttersprachlichen Schüler/innen kommen zwei entscheidende<br />
Rollen zu:<br />
• Sie müssen die Situationen, die in Österreich spielen, und die österreichischen<br />
Dialogpartner daraufhin beurteilen, ob sie realistisch<br />
sind.<br />
• Sie bearbeiten diese in Österreich spielenden Dialoge der Schüler/<br />
innen, die Deutsch als Fremdsprache lernen, auch sprachlichstilistisch<br />
(Betonung liegt auf stilistisch!).<br />
5. Erarbeitung von Fragen zum Kommunikationsverhalten in<br />
den anderen Ländern<br />
- fakultativ (je nach Zeitplanung)<br />
• Erarbeitung der Fragen –<br />
Beispiel: Überraschender Besuch einer Urlaubsbekanntschaft zu<br />
Hause<br />
Nimmt man nach dem Urlaub Kontakt mit einer Urlaubsbekanntschaft<br />
auf?<br />
Besucht man sie zu Hause? Unter welchen Voraussetzungen?<br />
Zu welcher Tageszeit verabredet man sich, besucht man die<br />
Bekannt schaft aus dem Urlaub?<br />
Wie begrüßt man sich, nachdem man sich einige Monate nicht<br />
gesehen hat?<br />
Wie eröffnet man das Gespräch?<br />
Welche Themen kann man ansprechen?<br />
Wie lange dauert das Gespräch?<br />
Wie lange dauert der gesamte Besuch?<br />
Was bietet man zum Essen/Trinken an?<br />
Wie signalisiert man das Gesprächsende?<br />
Wie verabschiedet man sich?<br />
• Versand der Fragen per Mail<br />
• Erarbeitung der Antworten und Versand per Mail<br />
6. Weiterarbeit: Brasilianer/in, Lette/in bzw. Norweger/in trifft<br />
Österreicher/in - fakultativ (je nach Zeitplanung)<br />
• Was passiert nun, wenn die Situation oben in Österreich spielt, aber<br />
die zwei Rollen von einer Person aus Österreich und einer Person<br />
aus einem anderen Land (Brasilien, Lettland, Norwegen) gespielt<br />
werden.<br />
• Beispiel: Zahnarzt (40) in Österreich und Patientin (37) aus Brasilien,<br />
die in Österreich ein Semester mit einem Auslandsstipendium<br />
verbringt und schreckliche Zahnschmerzen hat.<br />
• Diese Dialoge werden wieder in Bild und Text (DVD, CD, Fotos und<br />
Text) festgehalten und zum Abschluss an die Partnerklassen weiter<br />
geschickt.<br />
Wichtig: Vorschläge zum Projekt und zum Projektablauf sind nur die<br />
Grundlage für die beteiligten Lehrer/innen und Schüler/innen. Es<br />
soll damit auf keinen Fall der Freiraum für eigene Ideen und Vorstellungen<br />
zur Projekt-Umsetzung eingeschränkt werden!<br />
Anhang 3: Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“.<br />
Rundmail zu einem möglichen Projekttreffen in<br />
Wien (verschickt am 15. November 2007)<br />
Interkulturelles Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
da ich noch nicht mit allen direkten Kontakt hatte, darf ich mich<br />
kurz vorstellen: meine Name ist Trude Höllerbauer, ich arbeite im<br />
Referat „Kultur und Sprache“ im Bundesministerium für Unterricht,<br />
Kunst und Kultur in Wien. Seitens unseres Ministeriums bin ich für<br />
die Bildungskooperation mit unserer Partnerinstitution „Zentrum<br />
für Österreichstudien“ in <strong>Skövde</strong> zuständig. In Zusammenarbeit mit<br />
Gerd Hollenstein habe ich auch das Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“ initiiert<br />
und versuche von Wien aus, Beiträge für das Projekt zu leisten.<br />
Wir freuen uns sehr, dass ihr euch für die Mitarbeit am Projekt<br />
entschieden habt! Da ihr für eure Zusammenarbeit im Rahmen des<br />
Projektes mehrheitlich die Anredeform „du“ gewählt habt, erlaube<br />
ich mir, mich dem anzuschließen. Wie ich von Gerd erfahren habe,<br />
arbeitet ihr mit euren Klassen schon eifrig an Dialogen. Jetzt habe<br />
ich eine Neuigkeit für euch, die hoffentlich Freude bereitet:<br />
Da es für das „Europäische Jahr des interkulturellen Dialogs 2008“ in<br />
unserem Ministerium eigene Fördermittel gibt, habe ich euer/unser<br />
Projekt offiziell eingereicht und um finanzielle Unterstützung für ein<br />
Abschlusstreffen von Projektdelegierten in Wien angesucht.<br />
Das Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“ ist in die Endauswahl gekommen und<br />
es gibt tatsächlich Geld für ein Wiener Treffen. Natürlich können wir<br />
nicht alle mitwirkenden Schüler und Schülerinnen hierher einladen<br />
(dazu reichen die Mittel bei weitem nicht), aber Abgesandte.<br />
14
Konkret bedeutet das:<br />
Wir können aus jedem beteiligten Land die Klassenlehrerin bzw.<br />
den Klassenlehrer und jeweils drei SchülerInnen für vier Tage nach<br />
Wien einladen und damit nach der „Kommunikation aus der Ferne“<br />
auch eine persönliche Begegnung ermöglichen. Die Zuerkennung<br />
von Fördermitteln zeigt auch die Wertschätzung des Projektes und<br />
eurer Arbeit durch eine unabhängige Kommission. Ich darf dazu<br />
gratulieren! Das Treffen in Wien soll dem persönlichen Erfahrungsaustausch<br />
und der Diskussion der Ergebnisse der Projektarbeit<br />
dienen, aber auch der gemeinsamen Entdeckung Wiens.<br />
Die Zusammenkunft soll von Mittwoch (Anreisetag) bis Sonntag<br />
(Abreise) dauern und wir schlagen vor, dass ihr euch untereinander<br />
auf einen Zeitpunkt im Mai 2008 verständigt. Den Juni können wir<br />
wohl ausschließen, da aufgrund der Fußball-EM weder Zimmer noch<br />
Flüge zu bekommen sein werden. Sobald ihr euch einig seid, teilt<br />
mir bitte das von euch gewählte Datum mit.<br />
Die Wahl, welche SchülerInnen mitkommen dürfen, ist wahrscheinlich<br />
keine leichte Aufgabe. Ob das eine demokratische Entscheidung<br />
der Klasse sein soll, welche Kriterien zu berücksichtigen wären,<br />
oder auf welche Weise immer der Entscheidungsprozess erfolgen<br />
soll, das müssen wir eurer Erfahrung als Lehrkräfte überlassen. Ihr<br />
kennt eure Jugendlichen und wisst am besten, wie mit so einer<br />
Frage umzugehen ist.<br />
Falls sich eine/r von euch gar nicht an diesem Treffen beteiligen<br />
möchte, aus diesem oder jenem Grund, so möge mir bitte diejenige/<br />
derjenige das umgehend mitteilen – und auch die anderen Projektbeteiligten<br />
darüber informieren.<br />
Wir können für insgesamt sechzehn Personen (4 aus jedem Land)<br />
folgende Kosten übernehmen:<br />
- Reisekosten<br />
- Nächtigung/Verpflegung<br />
- öffentliche Verkehrsmittel innerhalb Wiens für die Besuchstage<br />
- Museumsbesuch<br />
- Kulturveranstaltung<br />
Ich würde die Unterkunft reservieren und die Flüge in Absprache<br />
mit euch buchen.<br />
Die Gruppe wird in Wien von Gerd Hollenstein und einer Kontaktperson<br />
aus Wien betreut.<br />
Meine Bitte:<br />
Verständigt euch so rasch wie möglich auf einen gemeinsamen<br />
Termin für den Wien-Besuch und gebt mir diesen Termin bekannt.<br />
Viele Gäste möchten Wien im Frühling besuchen und Zimmer sind<br />
oft rar. Bei den Flügen ist die Situation ähnlich.<br />
Ich weiß nicht, wie intensiv eure Kommunikation untereinander<br />
bisher verlaufen ist. LehrerInnen haben ja immer viel zu tun, die<br />
Umsetzung eines internationalen Projektes nimmt schon in der<br />
eigenen Klasse eine Menge zusätzliche Zeit in Anspruch. Der stete<br />
Kontakt mit den Partnern und dem Projektkoordinator kommt dabei<br />
manchmal zu kurz und die länderübergreifende Kommunikation<br />
ins Stocken. Beim laufenden Projekt geht es aber gerade um diesen<br />
Austausch. Simulierte <strong>Begegnungen</strong> in der Klasse sind der eine<br />
Teil, aber erst die direkte Verständigung zwischen SchülerInnen<br />
und LehrerInnen der verschiedenen Länder macht eigene interkulturelle<br />
Erfahrung möglich. So könnten eure SchülerInnen z.B. die<br />
e-Mail-Adressen austauschen und einander schreiben. Neben dem<br />
„offiziellen“ Schriftwechsel im Rahmen eines solchen Projekts (den<br />
LehrerInnen auf jeden Fall kontrollieren sollten), kann es für die<br />
Jugendlichen auch interessant sein, private Verbindungen (ohne<br />
„Einsichtnahme“ der LehrerInnen und ohne Verpflichtung) aufbauen<br />
zu können. Dies haben jedenfalls vergangene Projekte gezeigt.<br />
Wir hoffen, mit der Einladung zu einer Wienreise einen frischen<br />
Impuls für die weitere Projektarbeit setzen zu können. Die weitere<br />
Entwicklung eurer Aktivitäten ist auch für uns sehr spannend, ich bin<br />
sicher, im Laufe des Projektes eine Menge von euch zu lernen. Alle<br />
Erfahrungen geben wir dann gerne in Form einer Dokumentation<br />
an andere weiter – um Lust auf neue <strong>Begegnungen</strong> zu machen.<br />
In Wien werden am kommenden Wochenende die ersten Christkindlmärkte<br />
eröffnet und dazu passend schneit es jetzt vor meinen<br />
Fenstern. Das bringt mich auf eine Idee: Interessiert eure SchülerInnen,<br />
wie in den jeweils anderen Ländern Weihnachten gefeiert (oder<br />
auch nicht gefeiert) wird? Möchten sie eventuell eine familiäre Szene<br />
dazu darstellen (mit einem Gast aus dem Ausland?) und den Dialog /<br />
die Bilder den anderen Klassen schicken bzw. Post von den anderen<br />
bekommen? Oder eine Begegnung simulieren, die verdeutlicht,<br />
warum ihnen Weihnachten gar nichts bedeutet? Vielleicht gibt es<br />
dazu aber nur allgemeines Desinteresse, wer weiß. Fein im Sinne<br />
des Projektes wäre aber, wenn ihr euch alle auf einen bestimmten<br />
Anlass (oder zwei?) einigen könntet, zu dem die SchülerInnen dann<br />
auch interagieren. Unterschiedliches Handeln und Sprachgebrauch<br />
lassen sich dann besser festmachen.<br />
Mit den besten Wünschen für die Fortsetzung des Projektes und<br />
herzlichen Grüßen,<br />
Trude<br />
Ich freue mich schon auf eure Nachrichten!<br />
Anhang 4: Projekt: <strong>Begegnungen</strong>. Nachfrage zu<br />
Projektstand und zum Treffen in Wien im Mai 2008<br />
(verschickt am 30. November 2007)<br />
Liebe Teilnehmer/innen am Projekt <strong>Begegnungen</strong>,<br />
In diesem Mail geht es um zwei wichtige Dinge, den Projektstand<br />
und das Treffen in<br />
Wien.<br />
1. Zum Stand des Projekts “<strong>Begegnungen</strong>”: Bitte teilt / teilen Sie allen<br />
Projektbeteiligten mit, wie der Projektstand aussieht. Die Beteiligten<br />
mit ihren Mailadressen:<br />
Bernd Aaby (Norwegen): bimc@halden.net<br />
Lidija Bikova (Lettland): sinelnikova@hotmail.com<br />
Alex Kruckenfellner (Brasilien): alex_kruckenfellner@yahoo.com<br />
Mechthild Senfter (Österreich): me.senfter@aon.at<br />
Gerd Hollenstein (Schweden): gerd.hollenstein@his.se<br />
Gertrud Höllerbauer (Österr., Organisation Wien-Treffen): Gertrud.<br />
Hoellerbauer@bmukk.gv.at<br />
Geht / Gehen Sie bitte auf folgende Fragen ein:<br />
• Sind die Dialoge fertig, bzw. wann können sie diese (per Mail?) an<br />
alle Projektpartner/innen schicken?<br />
• Sind die Filme / Fotos dazu fertig, bzw. bis wann können sie diese<br />
auf DVD (per Post) an alle schicken?<br />
15
• Wann kann die Klasse 2008 mit den Arbeitsergebnissen der Projektpartner/innen<br />
arbeiten, d.h. Fragen zu den Dialogen an eine /<br />
mehrere Klasse/n formulieren und sie per Mail verschicken? Wann<br />
würden sie verschickt?<br />
Danach wären diese Fragen noch zu beantworten. Wann wäre<br />
dafür Zeit?<br />
• Wäre die Klasse in Lienz (Österreich) bereit, deutsche Versionen<br />
der anderen<br />
Klassen sprachlich zu bearbeiten bzw. wird das gewünscht?<br />
• Gibt es andere Ideen einer Weiterarbeit 2008? Wer wäre daran<br />
interessiert?<br />
2. Zum Treffen in Wien im Mai 2008: Die Schweizerschule in Curitiba<br />
(Brasilien) kann am besten Mitte/Ende Mai 2008 nach Wien kommen,<br />
drei Schüler/innen sind schon nominiert. Die Schule in Lienz (Österreich)<br />
kann erst ab dem 27. Mai. Wie steht es mit der Aremark skole<br />
(Norwegen) und der Rigaer Mittelschule Purvciems (Lettland)?<br />
Könnt ihr / Können Sie von Mittwoch, 28. Mai (Anreise) bis Sonntag,<br />
1. Juni (Abreise)die Österreichreise (Abschlusstreffen von Projektdelegierten)<br />
einplanen? Ist es möglich, dass drei Schüler/innen aus<br />
der Klasse mit nach Wien kommen?<br />
Bitte melden Sie sich diesbezüglich bis spätestens 12. Dezember<br />
2007, denn wir sind schon spät dran, was die Reservierung von<br />
Übernachtungen betrifft. Auch die Reise und das Programm in Wien<br />
sollte rechtzeitig geplant werden.<br />
Bis Beginn Feber 2008 ersuchen wir dann um Information, welche<br />
drei Schüler/innen euch / Sie begleiten und welche Programmwünsche<br />
ihr habt.<br />
Wir wissen alle, wie hektisch die Vorweihnachtszeit ist, würden es<br />
aber sehr begrüßen, wenn Sie sich trotzdem bald zurückmelden<br />
könnten - mit einem Mail an alle Partner/innen.<br />
Im Dezember kommt übrigens aus Wien noch eine kleine Bücherund<br />
Materialiensendung für die Klassen - als Anreiz für die Weiterarbeit.<br />
Viele Grüße<br />
Gerd Hollenstein<br />
Anhang 5: Materialienpakete für alle Klassen (verschickt<br />
Anfang Dezember 2007)<br />
BÜCHER:<br />
„Gesichter einer Weltstadt. Das Wien der Wiener im 3. Jahrtausend“<br />
G. Walter / P. Korrak, Bohmann<br />
„Unter dem Zuckerhut. Brasilianische Abgründe“ Klaus Hart, Picus<br />
Reportagen<br />
„Elche, Fjorde, Königskinder. Norwegische Glücksmomente“ Nina<br />
Freydag, Picus Lesereisen<br />
Marco Polo „Lettland-Riga“<br />
„Tatort Eine Welt“ K.-A. Immel / Klaus Tränkle, Peter Hammer Verlag<br />
„Geschichten über Weihnachtsbräuche aus aller Welt“ Renate Jostmann,<br />
Hohenheim Verlag,<br />
„Herr Balaban und seine Tochter Selda“ Martin Auer, Beltz & Gelberg<br />
„1 Tag Honig, 1 Tag Zwiebel“ Sprichwörter aus 15 Kulturen. Edition<br />
Volkshochschule Wien<br />
„Der Junge mit dem Fisch“ Alltagsgeschichten einer multikulturellen<br />
Schule. Marianne Zaccaria, Rex Verlag Luzern (wird nachgeliefert!)<br />
„Eine Europäische Geschichte aus 2001“, Barbara Frischmuth<br />
Organisationskarte Österreich<br />
DIDAKTISIERTE LEHRMATERIALIEN:<br />
(Herausgegeben vom Zentrum für Österreichstudien bzw. von<br />
„Kultur und Sprache“ / BMUKK)<br />
„Metropolen“, Materialien zum Thema Stadtleben<br />
„Wohnen“ Materialien zum Thema Wohnen in Nordeuropa und in<br />
Österreich<br />
Spiel zum Österreich-Quiz<br />
„Österreich im Bild“<br />
„Servus du!“<br />
Anhang 6: Rundschreiben an alle – zur Vorbereitung<br />
auf das Projekttreffen in Wien (verschickt am 2. April<br />
2008)<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
der Termin für das Projekttreffen in Wien rückt näher und wir sind<br />
gerade mit der Ausarbeitung eines interessanten Programms für<br />
die Wienwoche beschäftigt.<br />
Im Mittelpunkt der Studientage soll die persönliche Begegnung<br />
der Jugendlichen und das gemeinsame Kennenlernen der Stadt<br />
stehen, wir wollen aber auch zusammen über den Projektverlauf<br />
reflektieren.<br />
In diesem Zusammenhang haben wir einige Fragen und auch<br />
Wünsche.<br />
Was wir von Euch wissen wollen:<br />
• Gibt es ganz allgemein besondere Wünsche, auf die Wienwoche<br />
bezogen?<br />
• Gibt es eine Sehenswürdigkeit / ein Museum, für die/das besonderes<br />
Interesse besteht?<br />
• Leidet eine Besucherin/ein Besucher unter einer Allergie?<br />
• Ernährt sich jemand vegetarisch?<br />
Auf diese Fragen bitte ich um Antwort bis spätestens 14. April<br />
2008.<br />
Was wir von Euch haben wollen:<br />
Wir bitten Euch, folgende Dinge nach Wien mitzubringen:<br />
• Einige Fotos vom Alltagsleben der SchülerInnen zu Hause und ein<br />
Klassenfoto.<br />
• Broschüren/Informationen/Bilder von Dingen, die als typisch für<br />
das eigene Land gelten und einen persönlichen Gegenstand (nur<br />
zum Zeigen!), der ganz individuell in Beziehung zum eigenen Land<br />
gesetzt wird.<br />
• Eine musikalische Botschaft der Klasse (Lieblings-CD, Lied…)<br />
• Eine kurze (!) schriftliche Zusammenstellung freier Assoziationen<br />
der Klasse zu Brasilien, Lettland, Norwegen, Österreich.<br />
16
• Einen Kurzbericht der LehrerInnen zum Projekt (Erwartungen,<br />
Schwierigkeiten, Nutzen).<br />
Zur Überlegung:<br />
Die Klasse kann den Delegierten auch einen kleinen Auftrag mitgeben,<br />
z.B.<br />
- Fragt für uns nach….<br />
- Bringt uns mit….<br />
- Macht für uns ein Foto von…<br />
- Erzählt uns dann über….<br />
Wir freuen uns sehr auf Euren Besuch und wünschen alles Gute und<br />
viel Spaß bei den Vorbereitungen!<br />
Herzliche Grüße von Trude, Gerd und Michaela<br />
Anhang 7: Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“: Weiterführung<br />
des Projektes 2008 (Mail vom 28. Jänner 2008)<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
ab Mitte Dezember 2007 ist sehr viel Bewegung in das Projekt gekommen<br />
– alle Dialoge wurden fertig gestellt und ausgetauscht.<br />
Jedes Land hat andere Situationen gewählt und beim Nachlesen<br />
können alle auch Vermutungen anstellen, warum wohl im jeweiligen<br />
Land gerade diese Szenen und keine anderen erarbeitet wurden.<br />
Man kann die anderen auch fragen! Oder ungefragt Auskunft geben,<br />
warum die eigene Klasse sich für bestimmte Szenen entschieden<br />
hat.<br />
Die Partnerklasse in Lienz hat die Dialoge aus Brasilien, Lettland und<br />
Norwegen bereits sprachlich und stilistisch bearbeitet und auch<br />
schon wieder an die Absender retourniert. Der unterschiedliche<br />
Sprachgebrauch kann nun also reflektiert werden und vielleicht<br />
sind für den Unterricht da und dort auch Besonderheiten der Grammatik<br />
interessant.<br />
Im Internet können überdies (mit Vergnügen!) seit Weihnachten<br />
die Szenen aus Brasilien beobachtet werden. Aus Lienz haben wir<br />
erfahren, dass die Filme aus Österreich ebenfalls demnächst zur<br />
Verfügung stehen werden. Bernt und seine Klasse arbeiten gerade<br />
am Bildmaterial, auch aus Norwegen wird es also bald optische<br />
Eindrücke geben.<br />
Frage und große Bitte an Lidija: Kann Riga demnächst Fotos an alle<br />
versenden?<br />
Die erste Phase des Projekts ist von allen Beteiligten mit viel<br />
Engagement in Angriff genommen und, zum Teil unter großem<br />
Arbeitseinsatz, auch bewältigt worden – bis auf das noch ausstehende<br />
Bildmaterial. Wir hoffen, es hat auch Spaß gemacht! Gerd und<br />
ich sind von den bisherigen Ergebnissen sehr beeindruckt – und<br />
natürlich neugierig auf das, was noch kommt.<br />
Jetzt wird es nämlich so richtig spannend, was den interkulturellen<br />
Dialog betrifft. Die Arbeit im Herbst erfolgte ja vor allem im eigenen<br />
Klassenverband. Nun können alle die Dialoge der anderen Klassen<br />
nachvollziehen – und wir sind sicher, da tauchen eine Menge<br />
Fragen auf. Wie sprechen die Leute anderswo miteinander und wie<br />
verhalten sie sich in bestimmten Alltagssituationen? Wie würde<br />
sich unser Gespräch in derselben Situation anhören, wie würden<br />
wir uns benehmen? Wie drücken sich die ÖsterreicherInnen aus?<br />
Jede Klasse könnte sich vielleicht einen oder mehrere Dialoge aus<br />
einem anderen Land hernehmen, sich konkrete Fragen dazu überlegen<br />
und diese per eMail an jene Klasse schicken, die den Dialog<br />
produziert hat.<br />
Beispiel (Fragen zum Dialog von Luisa/Gabriele/Beatrice, Schweizerschule<br />
Curitiba):<br />
- Fast alle Dialoge spielen unter Freunden. Auch euer Dialog. Welche<br />
Rolle spielen Freunde in eurem Leben?<br />
- Die Freundinnen umarmen sich bei der Begrüßung. Wann umarmt<br />
man sich bei der Begrüßung? Wie gut und wie lange muss ich jemanden<br />
kennen?<br />
- Gibt es viele Streiks an der Uni? Gibt es Streiks auch an Schulen?<br />
Wofür/wogegen wird gestreikt?<br />
- Wenn man sagt „Schau doch bei uns vorbei“, wie ernst ist das gemeint?<br />
Kann man dann wirklich anrufen und sagen „Kann ich jetzt<br />
zu dir nach Hause kommen?“ - oder kann man sogar zu jemandem<br />
nach Hause kommen, ohne vorher anzurufen?<br />
Die befragte Klasse überlegt sich Antworten und schreibt zurück,<br />
vielleicht hat sie ihrerseits auch Fragen.<br />
Zusätzlich können natürlich alle Bücher/Materialien zum Einsatz<br />
kommen, die im Dezember aus Wien verschickt wurden. Sie werfen<br />
Streiflichter auf die Partnerländer, die Welt als Ganzes, und geben<br />
in Verbindung mit den Dialogen sicher auch Anlass zu Fragen an<br />
die Partnerklasse.<br />
Dieser Diskurs und die Kommunikation über die Grenzen hinweg<br />
muss gar nicht besonders viel Unterrichtszeit in Anspruch nehmen.<br />
Wichtig wäre, dass dieser Austausch überhaupt stattfindet, denn die<br />
interkulturelle Verständigung ist der Kern des Projekts.<br />
Darüber hinaus können natürlich auch einzelne SchülerInnen<br />
untereinander Kontakt aufnehmen. Sind die eMail-Adressen der<br />
SchülerInnen schon ausgetauscht worden?<br />
Alexander hat auch einen Vorschlag zur Weiterarbeit gemacht:<br />
„Eine Geschichte geht auf Reisen“. Näheres dazu teilt er euch sicher<br />
selbst mit.<br />
Wir hoffen, alle Beteiligten können bis Ende März noch einige<br />
Stunden für das Projekt aufwenden. In Brasilien gehen die Ferien<br />
gerade zu Ende, so dass alle wieder „kommunikationsbereit“ sein<br />
könnten.<br />
BITTE verständigt euch untereinander über die Weiterarbeit und<br />
informiert Gerd und mich über eure Pläne.<br />
Von unserer Seite laufen die Vorbereitungen für das Treffen in Wien<br />
auf Hochtouren, die Reiseorganisation ist doch ziemlich komplex.<br />
Wir sind immer noch ganz glücklich darüber, dass endlich ein gemeinsamer<br />
Termin gefunden werden konnte. Mit Norwegen gibt es<br />
zwar ein kleines Problem, aber wir sind um eine Lösung bemüht.<br />
Auf die Gestaltung der Wien-Tage kommen wir zurück, sobald alle<br />
TeilnehmerInnen nominiert und alle Reisen fixiert sind.<br />
Mit der Post ist auch wieder etwas an euch unterwegs: Der österreichische<br />
Veranstaltungskalender zum Europäischen Jahr des<br />
interkulturellen Dialogs 2008 (der unser/euer Projekt beinhaltet)<br />
und das Buch „Der Junge mit dem Fisch“, mit anschaulichen kleinen<br />
Alltagsgeschichten einer multikulturellen Schule in der Schweiz.<br />
Wir bedanken uns bei allen sehr herzlich für die aktive Mitwirkung<br />
am Projekt und wünschen allen ein gutes und erfolgreiches Jahr<br />
2008!<br />
Es wäre schön, wenn es durch eure Arbeit gelingen könnte, für die<br />
SchülerInnen ein kleines Fenster zur Welt zu öffnen.<br />
Mit vielen guten Wünschen und lieben Grüßen,<br />
Gerd und Trude<br />
17
Dialoge und Bilder<br />
Vorbemerkungen<br />
Die Projektergebnisse, die Dialoge, Filme und Bilder sind sehr<br />
beeindruckend! Die LehrerInnen und ProjektkoordinatorInnen<br />
waren begeistert und die SchülerInnen selbst hatten an den Produkten<br />
der anderen Klassen Freude und waren zu Recht stolz auf die<br />
eigenen Leistungen.<br />
LEHRER/INNEN UND SCHÜLER/INNEN HABEN SEHR VIEL FREIZEIT<br />
IN DAS PROJEKT INVESTIERT!<br />
Sehr interessant war schon die Wahl von Szenen: Die ÖsterreicherInnen<br />
haben mehr oder weniger die vorgeschlagenen Situationen,<br />
oft sog. „critical incidents“, „kritische Zwischenfälle“ in acht Dialoge<br />
umgesetzt. Sie handeln von zwei Kolleginnen, die sich nicht leiden<br />
können, von der Studentin, die in den Professor verliebt ist, von<br />
Mobbing in der Schule, von einem Zahnarztbesuch oder auch von<br />
einem verletzten Jungen im Feld. In den Dialogen aus Lettland<br />
dagegen spielt die Familie eine wichtige Rolle, nämlich in drei von<br />
insgesamt vier Dialogen. Sie heißen: „Die Mutter spricht mit dem<br />
Sohn“, „Oma und Enkelin“ sowie „Weihnachten in Lettland“. Eine<br />
Ausnahme bildet nur die Szene mit den zwei Kolleginnen, die sich<br />
nicht leiden können – eine Szene, die auch von den ÖsterreicherInnen<br />
dargestellt wurde.<br />
Hier ein Abschnitt aus der Szene mit den zwei Kolleginnen von der<br />
Rigaer Mittelschule Purvciems (Lettland, korrigiert):<br />
- Naja, guten Appetit!<br />
- Ja, mein Appetit ist gut, aber du isst nur Salat? Ist ja gut, man<br />
muss immer an seine Figur denken.<br />
- Ich denke ständig an meine Figur, aber du, wie ich sehe, hast<br />
das vergessen. Nun sehen wir das Resultat.<br />
- Das ist zum Glück nicht so traurig wie bei dir. Bei deinem<br />
Geschmack und den Farben deiner Kleider.<br />
- Das sind schließlich Arbeitskleider. Und du hast statt Kleider<br />
nur Dekolleté und Gürtel…<br />
Die Szene endet damit, dass eine Kollegin der anderen die Suppe<br />
ins Gesicht schüttet. Auch im entsprechenden Dialog des BG/BRG<br />
Lienz (Österreich) von Lisa Nußbaumer und Lisa Gutwenger ist<br />
absichtlich verschüttete Flüssigkeit ein wichtiges Moment, das<br />
aber erst Ausgangspunkt der Gewaltspirale ist. Und auch in diesem<br />
Dialog spielen Anspielungen auf körperliche Vorzüge oder Mängel<br />
der weiblichen Protagonistinnen eine wichtige Rolle:<br />
Frau Mustermann steht mit einem Tablett in der Hand im Buffet<br />
und Frau Stahlpolzen kommt hinzu. Frau Mustermann will sich<br />
Orangensaft in ein Glas schütten, doch Fr. Stahlpolzen stößt sie<br />
„versehentlich“ mit dem Ellbogen.<br />
Stahlpolzen (sarkastisch): Entschuldige, war keine Absicht.<br />
Mustermann: Ja, aber klar!<br />
Mustermann niest und schüttet Orangensaft und Spaghetti-Sugo<br />
auf Stahlpolzen.<br />
Mustermann: Ups, war auch keine Absicht!<br />
Stahlpolzen nimmt sich das teure Burberry-Teil von Mustermann<br />
mit den Worten:<br />
Macht doch nichts, ich darf doch mal? (Und wischt sich damit<br />
ab)<br />
Mustermann und Stahlpolzen sehen, dass nur noch ein Platz am<br />
Tisch frei ist; sie drängeln sich dicht aneinander und gehen schnell<br />
auf den Platz zu; beide stehen vor dem leeren Stuhl.<br />
Mustermann (sagt): Dein fetter Hintern passt doch sowieso<br />
nicht auf den Stuhl!<br />
Stahlpolzen: Nur weil du keinen JLo-Hintern hast! Mein<br />
Hintern ist hart wie Stahl, da ich jeden Tag meine Po-Übungen<br />
mache. Ich zeige dir meine neueste. (Sie zeigt sie vor).<br />
Währenddessen setzt sich Mustermann auf den Stuhl, rückt ihn<br />
zurück und stößt Stahlpolzen auf den Boden.<br />
Mustermann: Einen Hintern aus Stahl, aber dumm wie Stroh!<br />
Im Mittelpunkt der österreichischen Dialoge stehen also die<br />
kritischen Situationen, im Zentrum der lettischen Dialoge – mit<br />
Ausnahme der Szene oben – familiäre Situationen. Den Rahmen<br />
fast aller zehn brasilianischen Dialoge bilden Situationen, in denen<br />
sich gleichaltrige FreundInnen oder KollegInnen treffen und ins<br />
Gespräch kommen. Nur die Orte wechseln: Mehrere junge Leute<br />
treffen sich privat zu Hause und sehen sich Filme an oder kochen,<br />
zwei Freundinnen stehen vor dem Spiegel und schminken sich, oder<br />
zwei Menschen treffen sich zufällig (nach längerer Zeit wieder) auf<br />
der Straße oder im Restaurant. Und die Menschen verstehen sich<br />
durchwegs gut. Und auch wenn es einmal nach Streit aussieht,<br />
besinnen sich die Protagonistinnen am Ende auf ihre Freundschaft,<br />
wie in folgender Szene von Katharina und Talita (korrigiert):<br />
Talita geht ins Shoppingcenter und kauft sich neue Kleider. Am<br />
nächsten Tag in der Schule taucht Kathi mit den gleichen Kleidern<br />
auf.<br />
Talita: Du Nachmacherin!<br />
Kathi: Ich konnte ja nicht wissen, dass du dir das Outfit auch<br />
gekauft hast.<br />
Talita: Du hast mich bestimmt gesehen, und weil du meine<br />
Mode immer schön findest, hast du es mir nachgemacht.<br />
Kathi: Aham. Klar, träum weiter. Ist es denn so schlimm? Wir<br />
sind doch Freunde!<br />
Talita: Ja stimmt. Ach, weißt du was? Ist mir sch**** egal!<br />
Hauptsache, ich hab was zum Anziehen.<br />
Kathi: Siehst du =)<br />
Und auch bei einem heiklen „Gespräch über Ausländerinnen in<br />
Brasilien“ von June (Brasilianerin) mit Katharina/Kathi (Auslandsdeutsche)<br />
und Talita (Auslandsschweizerin) überwiegen die positiven<br />
Elemente. Auf die Frage von June, ob Talita als Ausländerin<br />
respektiert wird, antwortet diese: „Die Ausländer hier in Brasilien<br />
werden mehr respektiert als in Europa, aber manchmal werde<br />
ich schon ausgelacht wegen meinen Fehlern in Portugiesisch.<br />
Abgesehen davon kann ich mich nicht beklagen.“ Cornelia Lanser<br />
vom Gymnasium in Lienz hat diese Szene dann auch kommentiert:<br />
„Ich glaube, bei uns werden Ausländer nicht herzlich willkommen<br />
geheißen, denn es herrschen immer dieselben Vorurteile …“. Dem<br />
fügt sie aber noch an die Adresse der (Auslands-)Brasilianerinnen<br />
hinzu: „Euer Gespräch war sehr nett geschildert, doch ich glaube,<br />
18
dass Ausländer zu sein den Betroffenen viel mehr zu schaffen macht,<br />
als ihr es beschrieben habt.“<br />
Jedenfalls scheint es auch in Brasilien nicht nur harmonische Dialoge<br />
zu geben. In der einzigen Szene, in denen sich zwei Generationen,<br />
Vater und Tochter, gegenüber stehen, kommt es zum Krach: Die<br />
Tochter sitzt am Computer und wird um 22 Uhr vom Vater ermahnt,<br />
ins Bett zu gehen. Um 1 Uhr morgens sitzt sie immer noch davor, als<br />
der Vater den Strom abdreht… So könnte ohne Probleme auch ein<br />
europäisches Drehbuch aussehen. Allerdings haben die SchülerInnen<br />
noch einen zweiten Dialog geschrieben, den zwischen Mutter<br />
und Tochter. Und der geht versöhnlich aus…<br />
Aus Norwegen kamen – wie auch aus Lettland – vier Dialoge.<br />
Hier kann man keine eindeutige Tendenz feststellen, was Situation<br />
oder Thematik betrifft. Da haben wir ein Gespräch in der<br />
Touristeninformation und eines in der Disko. Offensichtlich wird<br />
hier auch die deutlich geringere Sprachkenntnis im Vergleich zu<br />
der brasilianischen Gruppe etwa, vor allem was die Beherrschung<br />
umgangs- und jugendsprachlicher Ausdrücke betrifft.<br />
Weiters findet sich ein Gespräch von zwei Nachbarn im Geschäft und<br />
eines einer verliebten Studentin mit ihrem Professor. Die Dialoge<br />
sind knapp, bleiben oft an der Oberfläche und wirken sprunghaft,<br />
wie in der Wirklichkeit eben. Man muss zwischen den Zeilen lesen<br />
(können). Ein Beispiel bildet die Szene in der „Touristeninformation“<br />
(I. = Inger von der Touristeninformation, T.= der Tourist):<br />
T.: Hallo.<br />
I.: Hallo.<br />
T.: Wo kann ich Milch und Brot kaufen?<br />
I.: Es gibt ein Geschäft zehn Kilometer von hier.<br />
T.: Ich habe kein Auto. Ich bin in einem Kanu hierher<br />
gepaddelt.<br />
I.: Oh, dann müssen Sie bis morgen warten. Morgen<br />
bekommen wir neue Lebensmittel.<br />
T.: Ich verstehe. Dann komme ich morgen zurück.<br />
I.: Ja, tun Sie das! Wir öffnen um 9 Uhr.<br />
T.: Gibt es ein Restaurant hier in der Nähe?<br />
I.: Ja. Gehen Sie hier die Straße geradeaus. Es ist das erste<br />
weiße Haus links.<br />
T.: Vielen Dank! Auf Wiedersehen!<br />
I.: Auf Wiedersehen!<br />
Alle Dialoge, teilweise mit Bildern / Standbildern illustriert, sind im<br />
folgenden Abschnitt – nach Ländern geordnet – abgedruckt. Sie<br />
sind von den SchülerInnen in Lienz (Österreich), teilweise auch von<br />
der Redaktion (nur Schreibfehler!), korrigiert worden. Eingeleitet<br />
werden die einzelnen Präsentationen immer mit Aussagen der<br />
SchülerInnen und LehrerInnen.<br />
19
Brasilien<br />
Projektarbeiten: Dialoge und Bilder<br />
1. Dialog: Im Einkaufszentrum und anschließend in<br />
der Schweizerschule<br />
von Katharina und Talita<br />
Talita geht ins Shopping und kauft sich neue Kleider. Am nächsten Tag<br />
in der Schule taucht Kathi mit den gleichen Kleidern auf.<br />
Talita: Du Nachmacherin!<br />
Kathi: Ich konnte ja nicht wissen, dass du dir das Outfit auch<br />
gekauft hast.<br />
Talita:<br />
Kathi:<br />
Talita:<br />
Du hast mich bestimmt gesehen, und weil du meine<br />
Mode immer schön findest, hast du mich nachgemacht.<br />
Aham , klar, träum weiter. Ist es denn so schlimm? Wir<br />
sind doch Freunde!<br />
Ja stimmt. Ach weißt du was. Ist mir sch**** egal!<br />
Hauptsache, ich hab was zum Anziehen.<br />
Kathi: Siehst du =)<br />
Dieser Dialog wurde auch verfilmt.<br />
2. Dialog: Im Badezimmer<br />
von Katharina und Talita<br />
Kathi und Taly vor dem Spiegel, schminken sich für eine Party<br />
Kathi: Welchen Lidschatten soll ich benutzen?<br />
Taly: Ich würde Lila und ein bisschen Gold drauf tun, passt<br />
auch gut zu deinem Top.<br />
Kathi:<br />
Taly:<br />
Kathi:<br />
Taly:<br />
Kathi:<br />
Taly:<br />
Kathi:<br />
Taly:<br />
(Kathi schminkt sich..)<br />
Sieht es gut aus?<br />
Aham. (schminkt sich)<br />
Boaah, ich hoff´, es sind ein paar „gatinhos” da!<br />
(Übersetzung für gatinhos: hübsche Jungs)<br />
Ja ich glaube, Filipe wird da sein…<br />
Wirklich?!! (grinst)<br />
Aham, aber ich glaube, Maria wird auch kommen, die<br />
steht auch auf ihn. (schminkt sich weiter)<br />
Ach, dann habe ich keine Chance, diese dumme „Paty”<br />
macht ihn immer an. (Übersetzung für Paty: Tussi)<br />
Ahhh Kathi, mach dir keine Sorgen, es werden bestimmt<br />
noch andere da sein, wie z.B. Guilherme.. (grinst)<br />
Kathi: Ahhh, Talitchen J.<br />
Taly:<br />
Kathi:<br />
Was, Manno, sicher nicht!? (ironischer<br />
Gesichtsausdruck)<br />
Jaja, sehen wir ja dann! Fertig?<br />
Taly: Jap….<br />
(Sie gehen aus dem Bad, das Licht geht aus)<br />
Auch von dieser Szene gibt es eine Filmversion.<br />
„Du Nachmacherin…“ Zwei brasilianische Freundinnen im selben T-Shirt<br />
3. Dialog auf Deutsch: 2 Freundinnen, die sich schon<br />
langem nicht mehr gesehen haben, treffen sich auf<br />
der Straße<br />
von Luisa, Gabriele und Beatrice<br />
Luisa: Gabriele!<br />
Gabriele: Luisa?<br />
Luisa: Gabi!<br />
Gabriele: Luisa!<br />
(Die zwei umarmen sich.)<br />
Luisa: Wie lange es schon her ist!<br />
Gabriele: Du warst ja wie vom Erdboden verschwunden! Ich<br />
habe dich echt vermisst.<br />
Luisa:<br />
Jetzt sag mir doch, was du so treibst.<br />
Gabriele: Ah, das was ich immer mache: Lernen, Rollschuhe<br />
fahren... und du, Lu? Hast du nicht in Brasilia gewohnt?<br />
Luisa:<br />
Ja, ich lebe noch dort. Ich wollte nur meine Eltern am<br />
Feiertag besuchen.<br />
Gabriele: Und du hast mir nicht einmal gesagt, dass du hierher<br />
kommen wirst?<br />
Luisa:<br />
Ja, ich weiß, aber ich habe das ganz kurzfristig<br />
entschieden.<br />
Gabriele: Aber erzähl jetzt, musst du viel lernen?<br />
Luisa:<br />
Bitte erinnere mich nicht daran!! Ich schufte zurzeit<br />
wie ein Schwein an der Uni. Jetzt noch umso mehr,<br />
nach dem Streik... Wir müssen die verlorenen Wochen<br />
wieder aufholen.<br />
Gabriele: Zumindest dauerte der Streik ja nicht so lang.<br />
Luisa:<br />
Und du, hast du noch deinen Freund?<br />
Gabriele: Nein, wir haben schon lange Schluss gemacht. Und<br />
du? Hast du jemanden?<br />
20
Luisa:<br />
3. Dialog auf Brasilianisch: Duas amigas que não se<br />
vêem a muito tempo, se encontram na rua.<br />
Luisa:<br />
Gabriele?<br />
Gabriele: Luisa?<br />
Luisa:<br />
Gabi!<br />
Gabriele: Luisa!<br />
Luisa:<br />
(As duas se abraçam.)<br />
Há quanto tempo!<br />
Gabriele: Você sumiu do mapa! Que saudade!<br />
Luisa:<br />
Mas e aí, o que você anda fazendo da vida?<br />
Gabriele: Ah, o de sempre...Estudando, patinando...E você Luh?<br />
Não estava morando em Brasília?<br />
Luisa:<br />
Ah... Es gibt einen, mit dem ich ausgehe, aber er ist<br />
noch nichts passiert.<br />
Gabriele: Ah... aber es wird bald was passieren!! Aber... möchtest<br />
du nicht nach Hause kommen und wir tratschen mehr<br />
und essen etwas?<br />
Luisa:<br />
Jetzt geht´s leider nicht, ich habe etwas mit meiner<br />
Mutter ausgemacht. Aber ich werde noch ein paar<br />
Tage hier bleiben.<br />
Gabriele: Okay, dann schau doch bei uns vorbei!<br />
Luisa:<br />
Gabriele: Mach ich.<br />
Luisa:<br />
Ah okay! Dann schreib´ dir meine neue Handynummer auf.<br />
(Sie gibt ihrer Freundin die Handynummer, die sie auch<br />
schnell aufschreibt.)<br />
Bis bald!<br />
Gabriele: Wir sehen uns!<br />
(Die zwei umarmen sich, geben einander ein Bussi und<br />
gehen verschiedene Wege.)<br />
Estou sim, mas eu quis visitar minha família no feriado.<br />
Gabriele: E você nem me avisou que estava vindo?<br />
Luisa:<br />
Pois é, é que eu decidi em cima da hora...<br />
Gabriele: Mas conta, ta estudando muito?<br />
Luisa:<br />
Nem me fala! To “ralando” muito na faculdade esses<br />
tempos. Ainda mais agora que saiu da greve...Temos<br />
que recuperar o tempo perdido.<br />
Gabriele: Pelo menos a greve não durou muito.<br />
Luisa:<br />
E aí, ainda ta namorando aquele cara?<br />
Gabriele: Nem, já terminamos faz tempo. E você? Arrumo<br />
alguém por lá?<br />
Luisa:<br />
Ah...Tem um cara lá com quem eu to saindo, mas não<br />
rolou nada ainda.<br />
Gabriele: Ah...Mas logo rola! Mas...Você não que passar lá em<br />
casa pra conversa mais e comerlguma coisa?<br />
Luisa:<br />
Agora não vai dar, combinei com a minha mãe daqui a<br />
poço. Mas eu ainda vou ficar uns ias por aqui...<br />
Gabriele: Passa lá em casa qualquer dia então!<br />
Luisa:<br />
Ah sim! Então anota meu novo número de celular.<br />
Gabriele: Anota aí então.<br />
Luisa:<br />
(Ela passa o celular para a amiga que anota<br />
rapidamente o número.)<br />
Até mais então!<br />
Gabriele: Agente se vê!<br />
(As duas se abraçam, acenam e cada uma vai para um lado.)<br />
Anregung zur Weiterarbeit: Mögliche Fragen an die<br />
AutorInnen des 3. Dialogs<br />
1. Fast alle Dialoge spielen unter Freunden. Auch euer Dialog.<br />
Welche Rolle spielen Freunde in eurem Leben?<br />
2. Die zwei Freundinnen haben sich lange nicht gesehen. Am Anfang<br />
erkennen sie sich kaum. Waren es enge Freunde oder einfach<br />
nur Schulkolleginnen?<br />
3. Sie umarmen sich bei der Begrüßung. Wann umarmt man sich bei<br />
der Begrüßung? Wie gut und wie lange muss ich jemanden kennen?<br />
4. Wie oft besucht man seine Eltern, wenn man studiert. Jedes<br />
Wochenende oder nur in den Ferien?<br />
5. Gibt es viele Streiks an der Uni? Gibt es auch Streiks an den Schulen?<br />
6. Gabriele (Gabi) muss die „verlorenen Wochen wieder aufholen“.<br />
Wie sieht das aus: Hat man dann zusätzlichen Unterricht oder muss<br />
man mehr zu Hause machen?<br />
7. Gabi sagt, dass sie einen Freund hat, mit dem sie ausgeht und sie<br />
sagt: „es ist noch nichts passiert“. Was heißt „nao rolou nada ainda“,<br />
wenn man es direkt übersetzt? Kann man so offen sprechen, wenn<br />
man sich so lange nicht gesehen hat. Ihre Freundin sagt ja auch<br />
direkt: „Ah … aber es wird bald was passieren!!“<br />
8. Wenn man sagt: „Schau doch bei uns vorbei!“ – wie ist das? Meint<br />
man das ernst? Kann man dann wirklich anrufen und sagen: „Kann<br />
ich heute zu dir nach Hause kommen?“ Oder kann man sogar zu<br />
jemandem nach Hause kommen ohne anzurufen?<br />
21
4. Dialog auf Deutsch: Gespräch dreier Schulfreunde<br />
von Alexandra, Kauana und Mayara<br />
Person1: Na, wie steht’s?<br />
Person2: Na, alles klar?<br />
Person3: Hallo, hallo. Ja, alles klar, und ihr?<br />
Person1: Mhm, mit mir auch. Und wie läuft dein Leben so?<br />
Person3: Ah, mein Leben läuft ganz gut. Nur in der Schule<br />
geht´s mir schlecht...<br />
Person2: Reg dich nicht auf, es fehlt ja eh nur noch ein<br />
Bimester!<br />
Person1: Ey, Maya, gehst du diesen Samstag ins „Calamengau”?<br />
Person3: Huh, was ist das: Calamengau?<br />
Person2: Ein Ort, wo man forró 1 tanzen kann.<br />
Person3: Aah, forró. Naja, mir ist Samba 2 lieber. (Stellt sich ein<br />
forró tanzendes Paar vor.)<br />
(Person1 und Person3 stellen sich Samba tanzendes Paar vor.)<br />
Person3: Samba erinnert an Karneval, oder? Und Rio de Janeiro<br />
und São Paulo. Schade, dass es noch so lange dauert<br />
bis Februar.<br />
Person1: Ui, ich mag Rio nicht so, voll gefährlich dort. Mir gefällt<br />
Curitiba besser.<br />
Person2: Was ist das für ein Scheiß? Jeder redet nur von den<br />
Problemen in Brasilien! Mann, das passiert halt, Fakt,<br />
aber nicht immer. In allen Ländern gibt´s Überfälle.<br />
Person3: Du hast Recht. Rio ist wunderschön. Dort gibt´s den<br />
Cristo Redentor 3 , der zu den sieben Weltwundern<br />
zählt, den Zuckerhut 4 , und sogar die Leute dort sind<br />
sympathisch!<br />
Person1: Ah, dass wusste ich gar nicht. Die Leute reden immer<br />
so schlecht von Rio! 5<br />
Person3: Jaa, wegen dieser verdammten Presse.<br />
Person2: Na also, auf nach Rio in den Ferien?<br />
Person1 und Person3: Gehn wiiiiir!<br />
Person2: Also, kaufen wir die Tickets morgen? Es muss bald<br />
sein, weil Rio ist voll von Touristen in dieser Zeit.<br />
Person1: Toll! Also spiel’ jetzt Funk!<br />
Anmerkungen zum 4. Dialog<br />
1 forró: kommt ursprünglich von „for all“ – ein Tanz, der für alle<br />
einfach sein soll (vgl. Polka)<br />
2 Samba: der Nationaltanz in Brasilien und noch immer sehr<br />
populär (vlg. Karneval im Februar)<br />
3 die berühmte Christusstatue „Cristo Redentor“ in Rio de Janeiro<br />
4 der „Pão de Açucar“ (wortwörtlich: das Zuckerbrot) oder der<br />
Zuckerhut in Rio de Janeiro<br />
5 schon immer bestand ein Konkurrenzkampf zwischen São<br />
Paulo und Rio de Janeiro, die einen haben Geld, die anderen<br />
die Copacabana...<br />
5. Dialog auf Deutsch: Gespräch mit einer Ausländerin<br />
in Brasilien<br />
von June, Katharina und Talita<br />
June (Gastgeberin), Kathi und Talita (Gäste):<br />
June: Guten Abend meine Damen und Herren, ich begrüße<br />
Sie herzlich zu meiner Sendung „Deutsche Welle Talk-<br />
Show“, heute das Thema: “ Wie ist es ein Ausländer<br />
zu sein?” Begrüßen Sie mit mir unseren ersten Gast,<br />
Katharina Schmidt aus Deutschland…<br />
June:<br />
Kathi:<br />
June:<br />
Kathi:<br />
June:<br />
Kathi:<br />
June:<br />
Kathi:<br />
June:<br />
June:<br />
Taita:<br />
June:<br />
Talita:<br />
June:<br />
Talita:<br />
(Kathi kommt rein, begrüßt June mit Küsschen und setzt<br />
sich auf die Couch.)<br />
Herzlich willkommen, Katharina, vielleicht möchtest<br />
du dich unseren Zuschauern vorstellen?<br />
Gern, mein Name ist Katharina Schmidt, ich bin<br />
Deutsche, aber wohne schon seit zwei Jahren in<br />
Brasilien.<br />
Warum bist du nach Brasilien gezogen?<br />
Mein Vater hat ein gutes Angebot hier bekommen, ja<br />
dann hatte ich keine andere Wahl. Musste einfach mit.<br />
(grinst)<br />
Wie war dein erster Eindruck von Brasilien? Was hast<br />
du gedacht?<br />
(denkt nach) Das Wetter ist hier viel schöner, (denkt<br />
nach) Curitiba ist eine größere Stadt als Kaiserslauten.<br />
Und die Menschen sind hier viel, viel offener als in<br />
Deutschland.<br />
Wie war´s mit der Sprache? Wie hast du Portugiesisch<br />
gelernt?<br />
Also, ich hatte vier Monate lang jeden Samstag schon<br />
in Deutschland Portugiesisch - Unterricht, aber das<br />
hat mir nicht so wirklich geholfen. Als ich hier in die<br />
Schweizer Schule kam, bekam ich eine Privatlehrerin,<br />
mit der ich drei Mal pro Woche Unterricht habe. Jetzt<br />
klappt es gut, man hört jedoch noch immer meinen<br />
starken deutschen Akzent.<br />
Auch mein zweiter Gast hat einen Akzent, aber keinen<br />
deutschen, sondern einen schweizerischen.<br />
(Talita kommt rein, begrüßt Katharina und June, setzt<br />
sich neben Katharina auf die Couch.)<br />
Erzähl uns mal, was dich nach Brasilien gebracht hat?<br />
Erst bin ich 2005 nach Miami ausgewandert. Das hat<br />
aber nicht so gut geklappt - die Hurricans und so...<br />
(Pause) Ja, dann wollte meine Mutter zurück in die<br />
Schweiz, das hätte aber mein Schulleben verlängert.<br />
Da hat sie sich für Brasilien entschieden, da sie ja auch<br />
Brasilianerin ist.<br />
Dann war es doch bestimmt nicht so schwer für dich,<br />
Portugiesisch zu lernen?!<br />
Mit dem Sprechen habe ich nicht wirklich Probleme,<br />
natürlich mache ich Fehler. Aber ich konnte anfangs<br />
nur reden und nicht schreiben und lesen, das war sehr<br />
schwierig.<br />
Und gefällt dir Brasilien oder magst du lieber die Schweiz?<br />
Ich sehe Vor- und Nachteile. Ich habe mich zwar hier<br />
schon eingelebt, doch vermisse ich manchmal das<br />
22
Essen (lacht), Freunde, Familie, aber mit Sicherheit<br />
werde ich Brasilien sehr vermissen, wenn ich wieder in<br />
die Schweiz zurückkehre.<br />
June:<br />
Talita:<br />
June:<br />
Wirst du respektiert als Ausländerin?<br />
Die Ausländer hier in Brasilien werden mehr<br />
respektiert als in Europa, aber manchmal werde<br />
ich schon ausgelacht wegen meinen Fehlern in<br />
Portugiesisch. Abgesehen davon kann ich mich nicht<br />
beklagen.<br />
Ich danke euch herzlich und wünsche euch noch viel<br />
Erfolg in Brasilien. Auf Wiedersehen!<br />
Frage an die SchülerInnen der anderen Länder<br />
Wie würde sich ein solches Gespräch in eurem Land abspielen?<br />
6. Dialog auf Deutsch: Vier Freunde treffen sich privat<br />
von Mathias, Nicki, June, Julia Meyer, Julia Costa<br />
(Die Gastgeberin räumt die letzten Sachen auf. Es klingelt.)<br />
Nicki: Ihr seid aber spät gekommen!<br />
Favoreto: Ja ich weiß, aber wir sind in den falschen Bus<br />
eingestiegen und landeten auf der anderen Seite der<br />
Stadt!<br />
Nicki:<br />
Costa:<br />
Nicki:<br />
Oje, ihr Armen! Ah…, ich hab DVDs ausgeliehen,<br />
damit wir sie sehen können.<br />
Welche?<br />
„Saw III“ und „Eurotrip“.<br />
Favoreto: Super! Aber warten wir, bis es dunkel ist, so wird´s<br />
spannender!<br />
June:<br />
Nicki:<br />
Jaaaaaaaaah.<br />
OK. Was sollen wir jetzt machen?<br />
Favoreto: Eigentlich habe ich Hunger...<br />
Costa: Warum machen wir keine brigadeiros? 1<br />
Nicki:<br />
Costa:<br />
Nicki:<br />
Gut, gemma die Bonbons machen!<br />
(Machen brigadeiros. Einige Zeit später.)<br />
Komm, gehen wir ins Hinterhaus und spielen Karten!<br />
(stimmt zu)<br />
(Gehen ins Hinterhaus).<br />
Favoreto: Wer spielt mit wem?<br />
Costa:<br />
Nicki:<br />
June: TRUCO! 2<br />
Costa:<br />
Nicki:<br />
Ist egal, warum losen wir´s nicht aus?<br />
OK. (schaut Favoreto an und lost die Paare aus)<br />
(Nicki und Favoreto sowie Juni und Costa spielen<br />
zusammen Truco 2 , schalten dabei das Radio ein).<br />
SECHS!<br />
(Das Spiel geht weiter.)<br />
Torne. Wenn wir diese Runde machen, gewinnen wir!<br />
Costa:<br />
Nicki:<br />
Costa (mit June): Sch****e, wenn sie noch eine Drei<br />
haben, sind wir verloren!<br />
(Letzte Runde.)<br />
(Nicki und Favoreto hüpfen lustig auf der Wiese herum<br />
und lachen.)<br />
N+ Favoreto: – IHUUU/UHULESSS/HAHA<br />
Es ist schon dunkel und Zeit, Film zu schauen!<br />
(Gehen zum Fernsehzimmer)<br />
Welchen schauen wir als Erstes?<br />
Favoreto: Die Komödie, lassen wir den Terror für spät in der<br />
Nacht!<br />
Costa:<br />
(Nicki legt die DVD ein.)<br />
Hey! Ihr wisst nicht, was ich gehört habe!<br />
Nicki, Favoreto und June: WAAAAS?<br />
Costa: Erinnert ihr euch an die fette X?<br />
Nicki: Die, die die Schule verlassen hat?<br />
Costa: Genau!<br />
Favoreto: Ich weiß nicht...war sie noch an der Schule, als ich<br />
gekommen bin?<br />
Nicki: Doch...Sie war die beste Freundin von Y und ist mit Z<br />
gegangen.<br />
Favoreto: Ach so...<br />
Costa:<br />
Also....<br />
Anmerkungen zum 6. Dialog<br />
1 brigadeiro: Eine brasilianische Süßigkeit (Konfekt), zu jedem<br />
Anlass<br />
2 truco: Brasilianisches Kartenspiel, sehr populär unter Kindern<br />
und Erwachsenen<br />
23
7. Dialog auf Deutsch Mutter und Tochter<br />
Die Tochter ist nach Mitternacht noch am Computer. Ihre Eltern wollen,<br />
dass sie endlich ins Bett geht.<br />
Erster Tag: Freitag, 10:00 abends<br />
Mutter: Tochter. Es ist Zeit ins Bett zu gehen.<br />
Tochter:<br />
Mutter:<br />
Mutter:<br />
Tochter:<br />
Mutter:<br />
Tochter:<br />
Mutter:<br />
Tochter:<br />
Mutter:<br />
Tochter:<br />
Mutter:<br />
Tochter:<br />
Mutter:<br />
Mutter:<br />
Tochter:<br />
Mutter:<br />
Aber Mutti! Es ist erst zehn Uhr abends! Und es ist<br />
Wochenende!<br />
Ok...Aber nur noch ein paar Minuten. Geh bald schlafen.<br />
Die Tochter antwortet nicht.<br />
Die Mutter geht aus dem Zimmer.<br />
Um Mitternacht:<br />
Bist du immer noch am PC?! Es ist schon längste Zeit,<br />
dass du zu Bett gehst!<br />
Ja ja... bin schon am Ausschalten...<br />
Zwei Uhr morgens:<br />
(Name der Tochter)!!!! Was soll das sein?!? Bist du<br />
immer noch wach?! Hast du schon gesehen, wie spät<br />
es eigentlich ist?! Das ist absurd!<br />
Aber... es ist doch Wochenende! Morgen muss ich<br />
nicht früh aufwachen!<br />
Es ist nicht gesund so lange aufzubleiben.<br />
Kein Problem...wach ich eben ein bisschen später auf..<br />
Am Mittag aufwachen ohne mit uns Frühstück zu<br />
essen? Wir haben immer so viel zu tun während der<br />
Woche, und nicht mal am Wochenende können wir<br />
uns ein bisschen unterhalten? Du magst wohl lieber<br />
deinen Computer als deine Eltern...<br />
Ach Mutti... musst mich jetzt nicht bestechen.<br />
Sprich nicht in diesem Ton mit mir! Schalt jetzt dieses<br />
Ding aus und geh sofort schlafen!!<br />
Ok, ok....<br />
Die Tochter schaltet den Computer aus und legt sich ins Bett.<br />
So lange aufzubleiben ist nicht gut für deine Gesundheit.<br />
Du weißt das. Die Wachstumshormone funktionieren nur<br />
um Mitternacht, wusstest du das? Kein Wunder, dass du<br />
so klein bist. Ich glaube, dass ich nicht streng genug mit<br />
dir war. Das darf nicht wieder geschehen….blablabla<br />
Die Mutter reklamiert noch eine halbe Stunde über die<br />
Schlafwichtigkeit in der rechten Zeit.<br />
2 Uhr und 45 Min.<br />
Und nun, geh schlafen!<br />
Ok Mama… aber hättest du dich nicht so lange<br />
beschwert, wäre ich sehr wahrscheinlich schon<br />
längstens am Schlafen. Gute Nacht.<br />
Gute Nacht.<br />
Am nächsten Tag, 10:00 Uhr abends:<br />
Vater:<br />
Tochter:<br />
Vater:<br />
Tochter:<br />
Vater:<br />
Tochter:<br />
Vater:<br />
Tochter:<br />
Vater:<br />
Tochter:<br />
Vater:<br />
Tochter:<br />
Tochter:<br />
Vater:<br />
Tochter, geh bitte schlafen...<br />
Ahamm...<br />
(Name der Tochter)... Hörst du eigentlich, was ich<br />
sage?!<br />
Nur noch ein paar Minuten, Vati...<br />
11:00 Uhr :<br />
Es ist schon längste Zeit, dass du im Bett sein musst...<br />
Ach, Vater... Fang doch bitte nicht an...<br />
Deine Mutter will nicht, dass du bis spät schläfst. Es ist<br />
besser, dass du ihr gehorchst...<br />
Aber es ist doch nicht spät, es ist erst 11 Uhr!!!<br />
Also dann, noch 15 Minuten.<br />
Ahamm... (ohne richtig zuzuhören.)<br />
12:30 Uhr:<br />
Schon eine Stunde ist vorbei und du bist immer noch<br />
am Computer?! In 5 Minuten muss dieser Computer<br />
ausgeschaltet sein!<br />
Aham...<br />
1:00 Uhr:<br />
Die Tochter ist am Computer, als plötzlich der Strom weg ist:<br />
Vati!!!!!!!!!!<br />
Ich warnte dich schon vorher, dass du dieses Ding<br />
ausschalten solltest. Gute Nacht!<br />
24
8.a. Information mit Fragen zum Thema Fußball<br />
von Mathias und Oliver in Brasilien<br />
Wir zeigen in einem Kurzfilm einen Ausschnitt eines Fußballspiels.<br />
Fußball ist sehr populär in unserem Land, so ziemlich jeder spielt es<br />
oder geht zumindest ins Stadion, um ein Spiel zu sehen. Bei Länderspielen<br />
werden wir sehr patriotisch, singen die Nationalhymne und<br />
sind stolz auf unser Land und unsere Kultur. Frauenfußball wird auch<br />
immer beliebter, das finden wir auch sehr gut.<br />
Ein besonderes Ereignis sind die Weltmeisterschaften. Wenn Brasilien<br />
gegen ein anderes Land spielt, sind alle zu Hause und schauen<br />
sich das Spiel im Fernsehen an. Keiner ist mehr auf der Straße, keine<br />
Autos, alle Busse bleiben stehen – für 90 Minuten ist die Stadt wie<br />
ausgestorben. Bei einem Tor für Brasilien schreien alle sehr laut, es<br />
gibt Feuerwerke, lautes Gehupe, jeder umarmt sich, manche beginnen<br />
Samba zu tanzen.<br />
Fußball ist deshalb auch so beliebt in unserem Land, da es ein Sport<br />
für alle ist, egal ob reich oder arm. Ein Ball ist billig und oft spielen<br />
Kinder hier auf der Straße oder im Park. Die Profispieler (der Nationalmannschaft)<br />
kommen meistens selbst aus sehr armen Familien und<br />
sind heute Multimillionäre. Die Kinder haben so ihre Vorbilder und<br />
wollen später auch so berühmt werden wie Ronaldinho oder Pelé.<br />
Was noch immer ein großes Problem ist, ist die Gewalt im Fußballstadium.<br />
Noch immer gibt es sehr viele aggressive Zuschauer, die<br />
den Zuschauerraum in ein regelrechtes „Schlachtfeld” verwandeln.<br />
Es ist manchmal so schlimm (z.B. in São Paulo), dass viele Leute, die<br />
in der Umgebung wohnen, sich nicht aus dem Haus trauen, wenn<br />
gerade gespielt wird.<br />
Abschließend möchten wir sagen, dass Fußball zur Industrie in Brasilien<br />
geworden ist. Spieler werden sehr teuer gekauft und verkauft,<br />
es steckt sehr viel Geld dahinter. Manche Fußballklubs sind dadurch<br />
sehr einflussreich und auch politisch mächtig geworden.<br />
8.b. Antworten aus Österreich<br />
von Jakob und Paul in Lienz<br />
1. Unser Nationalsport ist Ski fahren.<br />
2. Ja, Fußball ist bei uns auch sehr verbreitet, doch sind die Voraussetzungen<br />
Profiskifahrer zu werden um einiges besser. Deshalb gibt<br />
es bei uns viel mehr Weltklasse-Skifahrer als Fußballer.<br />
3. Wir sind beide sehr Fußball begeistert und schätzen das brasilianische<br />
Nationalteam als eine der am besten spielenden<br />
Mannschaften der Welt ein.<br />
4. Ja, vor allem Wintersportarten, wie zum Beispiel Skifahren, Skispringen,<br />
Biathlon etc..<br />
Und ihre Fragen an die BrasilianerInnen:<br />
1. Kennt ihr den österreichischen Skifahrer und Nationalhelden<br />
Hermann Maier?<br />
2. Schaut ihr euch die Europameisterschaft 2008 im Fernsehen<br />
an und wen unterstützt ihr dann? Deutschland?<br />
3. Freut ihr euch schon auf die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien?<br />
4. Welcher ist euer Lieblingsfußballverein in Brasilien?<br />
5. Seid ihr auch am europäischen Klubfußball interessiert? Wenn<br />
ja, welcher ist euer Lieblingsverein?<br />
Fragen an die SchülerInnen der anderen Länder<br />
1. Was ist euer Nationalsport?<br />
2. Spielen viele Jugendliche in eurem Land Fußball?<br />
3. Wie beurteilt ihr den brasilianischen Fußball?<br />
4. Wird Sport in eurem Land gefördert?<br />
25
Lettland<br />
Projektarbeiten: Dialoge und Bilder<br />
1. Dialog: In der Kantine: Zwei Kolleginnen , die sich<br />
nicht leiden können<br />
von Marina<br />
Kollegin 1:<br />
Kollegin 2:<br />
Kollegin 1:<br />
Kollegin 2:<br />
Kollegin 1:<br />
Kollegin 2:<br />
Kollegin 1:<br />
Kollegin 2:<br />
Kollegin 1:<br />
Kollegin 2:<br />
Kollegin 1:<br />
Kollegin 2:<br />
Kollegin 2:<br />
Guten Tag, Kollegin.<br />
Langweilst du dich, oder es gibt einfach keinen<br />
Platz?<br />
Ja, keinen. Hast du nichts dagegen, dass wir<br />
zusammen zu Mittag essen?<br />
Nun, tun wir so, als ob das eine rhetorische Frage<br />
war, ich werde rücksichtslos schweigen.<br />
Naja, Guten Appetit!<br />
Ja, mein Appetit ist gut, aber du isst nur Salat? Ist ja<br />
gut, man muss immer an seine Figur denken.<br />
Ich denke ständig an meine Figur, aber du, wie<br />
ich sehe, vergisst das ständig. Nun sehen wir das<br />
Resultat.<br />
Das ist zum Glück nicht so traurig wie bei dir. Bei<br />
deinem Geschmack und den Farben deiner Kleider.<br />
Das sind schließlich Arbeitskleider. Und du hast statt<br />
Kleider nur Dekolleté und Gürtel…<br />
Ich habe etwas, was ich durch dieses Dekolleté<br />
zeigen kann. Aber du musst, um solche Formen zu<br />
bekommen, tagelang in dieser Mensa sitzen.<br />
Das wäre prima, aber hier ist leider die Auswahl an<br />
Speisen zu dürftig.<br />
Ich glaube, diese einfache Suppe passt genau dazu.<br />
Die Frau schüttet der Kollegin den Suppenteller ins<br />
Gesicht.<br />
Diese springt vom Stuhl auf und verlässt panisch den<br />
Raum.<br />
Ha-ha, Ende gut, alles gut. Ich bin zufrieden! Tschüß,<br />
meine Kleine.<br />
2. Dialog auf Deutsch: Die Mutter spricht mit dem<br />
Sohn<br />
Mutter:<br />
Sohn:<br />
Mutter:<br />
Sohn:<br />
Mutter:<br />
Sohn:<br />
Mutter:<br />
Sohn:<br />
Mutter:<br />
Sohn:<br />
Mutter:<br />
Sohn:<br />
Mutter:<br />
Sohn:<br />
Mutter:<br />
Sohn:<br />
Nun, mein Sohn, wie war es heute in der Schule?<br />
Mutti, die Russischlehrerin hat mich heute gelobt. Sie<br />
sagte, ich habe mich bemüht!<br />
Das freut mich sehr! Du bist ein braver Junge! Was<br />
habt ihr heute im Werkunterricht gemacht?<br />
Wir haben Bilder aus Buntpapier gebastelt. Wir haben<br />
Vögel, Bäume und eine Sonne ausgeschnitten.<br />
Sehr schön! Als Kind gefiel mir der Werkunterricht<br />
auch sehr gut, besonders die Basteleien aus Plastik.<br />
Mutti, kannst du mir bei der Mathematikaufgabe<br />
helfen? Ich habe die Aufgabe in der Schule begonnen,<br />
aber nicht beendet!<br />
Natürlich! Wir werden das zusammen am Abend<br />
machen. Hast du noch viele Hausaufgaben für<br />
morgen?<br />
Ja, sehr viele! Ich kann die Hausaufgaben nicht leiden,<br />
lieber spiele ich Fußball.<br />
Du darfst erst Fußball spielen, wenn du deine<br />
Hausaufgaben gemacht hast, sonst wird deine<br />
Lehrerin dich nicht mehr loben, sondern tadeln. Willst<br />
du das?<br />
Nein, du hast Recht! Andrej konnte heute das Gedicht<br />
nicht gut auswendig und die Lehrerin wurde zornig.<br />
Siehst du! Die Schule bereitet dich auf das spätere<br />
Leben vor und wenn du nicht lernst, dann wirst du<br />
nicht richtig lesen und schreiben lernen und auch im<br />
Geschäft nicht bezahlen können.<br />
Du hast Recht, zuerst mache ich meine Hausaufgaben,<br />
dann gehe ich spazieren.<br />
Brav! Jetzt geh’ deine Hände waschen, komm dann zu<br />
Tisch!<br />
In Ordnung!<br />
Wenn du die Hausaufgaben schnell machst, dann<br />
erlaube ich dir mit deinen Freunden spielen zu gehen!<br />
Danke, Mutti, ich mag dich!<br />
26
2. Dialog auf Russisch (gekürzt): Мама беседует с<br />
сыном.<br />
Мама:<br />
Сын:<br />
Мама:<br />
Сын:<br />
Мама:<br />
Сын:<br />
Мама:<br />
Сын:<br />
Мама:<br />
Сын:<br />
Сынок, как прошел день в школе?<br />
Мамочка, меня сегодня учительница по русскому<br />
похвалила. Сказала , что я очень сиараюсь!<br />
Я очень рада за тебя! Ты у меня умничка. Что вы<br />
делали на уроке труда?<br />
Мы сегодня делали осеннюю аппликацию. Мы<br />
из цветной бумаги вырезали птичек, деревья,<br />
солнышко и делали аппликации.<br />
Интересно. Я в свое время тоже любила труд.<br />
Особенно делать различные фигурки из<br />
пластелина.<br />
Мамуля сможешь помочь мне решить задачу по<br />
математике которую я начал делать в классе, но<br />
так и не смог ее решить.<br />
Обязательно. Мы вечером вместе ее решим! Тебе<br />
на завтра еще много задали домашних заданий?<br />
Да, очень много! Я терпеть не могу делать уроки! Я<br />
лучше вместо этого пошел с друзьями в футбол во<br />
дворе сыграл.<br />
В футбол ты сможешь сыграть только после<br />
выученных уроков! Ведь, если ты не выучишь<br />
уроки ты получишь плохую оценку и учительница<br />
больше не будет тебя хвалить, но наоборот будет<br />
ругать. Ты разве этого хочешь?<br />
Нет не хочу! Та права мамочка, сегодня Андрей не<br />
выучил стих и учительница ругала его за это!<br />
2. Dialog auf Lettisch (gekürzt): Mamma sarunājas<br />
ar dēlu per skolu.<br />
Mamma: Dēlēns, kā šodien gāja skolā?<br />
Dēļ:<br />
Mammiņ, šodien krievu valodas skolotāja teica man ka<br />
es esmu labs skolnieks, ka es ļoti cenšos.<br />
Mamma: Es esmu ļoti priecīga par tevi! Tu man esi gudrinieks.<br />
Ko jūs darījāt uz darba mācības?<br />
Dēļ:<br />
Mamma:<br />
Dēļ:<br />
Mēs šodien taisijām rudens aplikācijas no krāsaina<br />
papīra. Izgriezām putniņus, kokus, saulīti un taisijām<br />
aplikācijas.<br />
Interesanti. Es savulaik arī mīlēju darbu. Īpaši darīt<br />
atšķirīgas figūras no plastelīna.<br />
Māmuliņa varēsi palīdzēt man lemt uzdevumu<br />
pa matemātiku kuru es sāku darīt klasē, bet tā arī<br />
nevarējis viņu lemt.<br />
Mamma: Obligāti. Mēs vakarā kopā viņu lemsim! Tev uz rītdienu<br />
vēl daudz uzdeva mājas uzdevumu?<br />
Dēļ:<br />
Jā, pat ļoti daudz! Es ciest nevaru darīt mācības! Es<br />
labāk tā vietā aizgāju ar draugiem futbolā pagalmā<br />
nospēlēja.<br />
Mamma: Futbolā tu varēsi nospēlēt tikai pēc iemācās mācībām!<br />
Taču, ja tu neiemācīsies mācības tu saņemsi sliktu<br />
novērtējumu un skolotāja vairāk ne tevi lielīs, bet<br />
pretēji lamās. Tu vai tad to gribi?<br />
Dēļ:<br />
Nē negribu! Tā ir laba mammiņa, šodien Andrej nav<br />
iemācījies dzejolis un skolotāja lamāja viņu par to!<br />
3. Dialog: Oma und Enkelin<br />
Oma:<br />
Enkelin:<br />
Oma:<br />
Enkelin:<br />
Oma:<br />
Oh, meine Enkelin, ich habe dich so lange nicht<br />
gesehen!<br />
Meine liebe Oma, ich bin sehr froh, dass du zu uns<br />
gekommen bist!<br />
Inge, du bist schon 10. In welche Klasse gehst du jetzt?<br />
In die fünfte.<br />
Die Grundschule ist vorbei, nicht wahr? Welche neuen<br />
Fächer hast du jetzt?<br />
Enkelin: Seit diesem Jahr lernen wir Biologie und Deutsch als 2.<br />
Fremdsprache.<br />
Oma:<br />
Enkelin:<br />
Oma:<br />
Enkelin:<br />
Ist es schwer, mein Kind, so viele Sprachen zu lernen?<br />
Hunna! Du wirst mir doch beim Lernen helfen?!<br />
Aber natürlich, mein Kind, mit Vergnügen! Und jetzt,<br />
bitte, ins Bett, es ist schon 21 Uhr. Gute Nacht, Inge!<br />
Gute Nacht, Oma!<br />
27
4.a. Dialog: Weihnachten in Lettland<br />
Sophija spricht mit der Freundin Erika aus Magdeburg.<br />
Erika (DE): Guten Tag, Sophija!<br />
Sophija (LV): Guten Tag, Erika! Was machen wir heute?<br />
Erika: Ich habe gehört, dass Rīga schon für Weihnachen<br />
geschmückt ist. Stimmt das?<br />
Sophija:<br />
Erika:<br />
Sophija:<br />
Erika:<br />
Sophija:<br />
Erika:<br />
Ja, das stimmt. Auf den Bäumen hängen wunderbare<br />
Lampengirlanden und vor dem Präsidentenpalast<br />
steht der größte Weihnachtsbaum des Landes.<br />
Wollen wir dann durch die Stadt bummeln?<br />
Ja, natürlich. Ich schlage vor, das am Abend zu<br />
machen, wenn alle Girlanden leuchten.<br />
Abgemacht, gehen wir am Abend.-<br />
Sophie, sag mal, haben die Letten irgendwelche<br />
Weihnachtstraditionen?<br />
Ja, wir haben in Lettland sozusagen zweimal<br />
Weihnachten.<br />
Wieso?!<br />
Sophija: Lettische am 24. Dezember und russische am 7.<br />
Januar. Aber Feiertage im Kalender sind nur am 24.<br />
und 25. Dezember.<br />
Erika:<br />
Sophija:<br />
Erika:<br />
Sophija:<br />
Erika:<br />
Sophija:<br />
Erika:<br />
Sophija:<br />
Erika:<br />
Aha!<br />
Die Letten haben einen Weihnachtsbrauch, bei dem<br />
grauen Erbsen (lettische Spezialität) eine wichtige<br />
Rolle spielen.<br />
Erzähle bitte, das ist interessant!<br />
Jedem Gast wird schon im Flur ein Teller mit Erbsen<br />
gegeben. Der Gast muss alle aufessen! Jede übrig<br />
gelassene Erbse bedeutet Tränen. Je mehr Erbsen im<br />
Teller bleiben, desto mehr Tränen wirst du im neuen<br />
Jahr vergießen.<br />
Der arme Gast!<br />
Ja, du hast Recht, ein solcher Gast ist schon im Flur<br />
satt und kann am Festtisch nichts mehr essen.<br />
Haben auch die Russen Weihnachtstraditionen?<br />
Ja, gewiss. Die Russen feiern mehr Silvester als<br />
Weihnachten. Gewöhnlich begeht man das<br />
Neujahrfest im Familienkreis oder mit Freunden,<br />
Bekannten und Kollegen. Man feiert Silvester mit<br />
gutem Essen, Musik und einem Feuerwerk. Um 24 Uhr<br />
wird das neue Jahr mit Sekt begrüßt.<br />
Danke für die interessante Information.<br />
4.b. Informationen: Weihnachten in Österreich<br />
von Lisa Gutwenger und Martina Veider in Lienz<br />
In Österreich beginnt die Adventszeit mit dem ersten Sonntag im<br />
Dezember, dem 1. Advent. Bis zum 24. Dezember wird jeden Sonntag<br />
eine weitere Kerze des Adventskranzes entzündet und zum<br />
beschaulichen Beisammensein im Kreis der Familie genutzt.<br />
Zusammen mit dem Adventskalender, von dem jeden Tag ein<br />
Türchen geöffnet werden darf, wird Kindern damit das Warten auf<br />
das Christkind verkürzt. Im Gegensatz zu den meisten Nationen ist<br />
nicht der Weihnachtsmann der Überbringer der Geschenke, am<br />
Abend des 24. Dezember, sondern das Christkind. Der Weihnachtsmann<br />
findet sein Äquivalent im Nikolaus, der allerdings schon am<br />
6. Dezember Kinder mit Kleinigkeiten beschenkt, oder für Kinder,<br />
die nicht artig gewesen sind, den so genannten Krampus dabei hat,<br />
der diese mit seiner Rute bestraft.<br />
Es finden auch jedes Jahr Krampusumzüge statt, bei denen Kinder,<br />
aber auch die Erwachsenen gerne zusehen...und die v.a. in unserer<br />
Gegend oft recht wild und ausgelassen vonstatten gehen. Unter<br />
den schweren Holzmasken, zotteligen Fellen und Riesenglocken am<br />
Gürtel verbergen sich junge, starke Männer, genannt „Klaubaufe“<br />
(=Krampus)<br />
Der Heilige Abend wird traditionell am 24. Dezember gefeiert, in<br />
sehr beschaulichem Rahmen, vor einem festlich geschmückten<br />
Tannenbaum, der mit der Mitternachtsmette seinen kirchlichen<br />
Abschluss findet. „Stille Nacht“ und „Oh Tannenbaum“ sind zwei der<br />
Lieder, ohne die das Weihnachtsfest kaum denkbar wäre.<br />
Am 6. Jänner endet die Weihnachtszeit mit den Heiligen 3 Königen,<br />
die spätestens bis zu diesem Datum singend von Tür zu Tür ziehen,<br />
um Segen für das neue Jahr zu überbringen, was durch das Kennzeichnen<br />
der Eingangstüren mit C+M+B (Caspar, Melchior und<br />
Balthasar) geschieht. Sie sammeln meistens Geld für Projekte in<br />
der Dritten Welt.<br />
28
Die SchülerInnengruppe in Lettland<br />
5. Information über das Kommunikationsverhalten<br />
in Lettland<br />
von den SchülerInnen aus Riga<br />
1. Nach dem Urlaub nimmt man gewöhnlich Kontakt mit den Urlaubsbekannschaften<br />
auf.<br />
2. Manchmal besucht man sie auch zu Hause, wenn man eine Einladung<br />
bekommt.<br />
3. Man verabredet sich gewöhnlich, für den Abend oder das Wochenende.<br />
Man trifft sich oft im Cafe.<br />
4. Die Leute begrüßen sich herzlich: „Hallo! Wie gehts?“<br />
5. Am Anfang des Gesprächs erkundigt man sich nach der Gesundheit,<br />
Arbeit, Familie usw.<br />
6. Sehr oft erinnert man sich an die schöne Urlaubszeit.<br />
7. Das Gespräch kann, nach den Umständen, 1-2 Stunden dauern.<br />
8. Der gesamte Besuch (zu Hause) dauert etwa 2-3 Stunden.<br />
9. Zum Essen bietet man belegte Brötchen, Salate oder Hauptgerichte,<br />
das hängt von der Tageszeit ab.<br />
10. Man trinkt Wein, Sekt oder Kaffee mit „Balsam”.<br />
11. Das Gesprächsende kann z.B. der Handyanruf signalisieren.<br />
12. Man verabschiedet sich auch herzlich bis zum nächsten Treffen:<br />
„Tschüss! Bis bald! Ich werde anrufen!“<br />
P.S. Wir möchten gern auch eure Antworten auf diese Fragen<br />
bekommen.<br />
29
Norwegen<br />
Projektarbeiten: Dialoge und Bilder<br />
1. Dialog: Bei der Touristeninformation.<br />
Inger, die Angestellte bei der Touristeninformation, und ein Tourist<br />
Tourist: Hallo.<br />
Inger: Hallo.<br />
Tourist: Wo kann ich Milch und Brot kaufen?<br />
Inger: Es gibt ein Geschäft zehn Kilometer von hier.<br />
Tourist: Ich habe kein Auto. Ich bin in einem Kanu hierher<br />
gepaddelt.<br />
Inger:<br />
Tourist:<br />
Inger:<br />
Tourist:<br />
Inger:<br />
Tourist:<br />
Inger:<br />
Oh, dann müssen Sie bis morgen warten. Morgen<br />
bekommen wir neue Lebensmittel.<br />
Ich verstehe. Dann komme ich morgen zurück.<br />
Ja, tun Sie das! Wir öffnen um 9 Uhr.<br />
Gibt es ein Restaurant hier in der Nähe?<br />
Ja. Gehen Sie hier die Straße geradeaus. Es ist das<br />
erste weiße Haus links.<br />
Vielen Dank! Auf Wiedersehen!<br />
Auf Wiedersehen!<br />
2. Dialog: Anna und Petra, zwei Nachbarinnen im<br />
Geschäft<br />
Anna:<br />
Petra:<br />
Anna:<br />
Petra:<br />
Anna:<br />
Petra:<br />
Anna:<br />
Petra:<br />
Anna:<br />
Petra:<br />
Anna:<br />
Petra:<br />
Oh, hallo!<br />
Hallo!<br />
Wie geht's heute?<br />
Danke gut, aber mein rechtes Bein tut mir ein wenig<br />
weh.<br />
Haben Sie gerade die Todesanzeigen gelesen? So viele<br />
Bekannte sind ja in der letzten Zeit gestorben!<br />
Ja, haben Sie von Petra Schmidt gehört? Letzten<br />
Montag ist sie an Krebs gestorben!<br />
Ja, es ist nicht zu fassen! Aber wie geht es Ihren<br />
Kindern?<br />
Gut, aber ich wünschte, dass sie öfter zu Besuch<br />
kommen würden ... Und wie geht es Ihren?<br />
Ihnen geht es gut! Möchten Sie heute zum Kaffee<br />
vorbeikommen?<br />
Ja gern, vielen Dank!<br />
Dann sehen wir uns! Auf Wiedersehen!<br />
Auf Wiedersehen!<br />
3. Dialog: In der Disko.<br />
Henrik:<br />
Nora:<br />
Henrik:<br />
Nora:<br />
Henrik:<br />
Nora:<br />
Henrik:<br />
Nora:<br />
Henrik:<br />
Nora:<br />
Henrik:<br />
Nora:<br />
Henrik:<br />
Nora:<br />
Henrik:<br />
Hallo!<br />
Hallo!<br />
Wie heißt du?<br />
Wie bitte? Hä?<br />
Wie heißt du?!?<br />
Ich höre nicht, was du sagst. Gehen wir hinaus.<br />
Ja, hier ist es zu laut.<br />
Wie heißt du? Ich habe dich noch nie vorher gesehen.<br />
Wohnst du weit von hier?<br />
Ich heiße Henrik. Wohne ungefähr eine halbe Stunde<br />
mit dem Auto von hier entfernt - in Tistedal. Und wie<br />
heißt du und wo wohnst du?<br />
Ich heiße Nora und wohne in Aremark.<br />
Wie lautet deine Telefonnummer? Und hast du MSN?<br />
87934873, und meine MSN Adresse ist: nora_<br />
syltetoey@hotmail.com<br />
Cool, ich schicke dir eine Nachricht, wenn ich nach<br />
Hause komme!<br />
Gehen wir wieder hinein tanzen?<br />
Ja. Es wird jetzt kalt hier draußen!<br />
30
4. Dialog: Nach der Vorlesung.<br />
Kari Berge, Studentin<br />
Olav Gundersen, Professor<br />
Alvilde Gundersen, die Frau des Professors<br />
Kari Berge: Unglaubliche Vorlesung! Ihre Schlussfolgerungen<br />
gefallen mir, aber einige Punkte habe ich nicht<br />
ganz verstanden.<br />
Olav Gundersen: Danke für das Kompliment. Aber was haben<br />
Sie eigentlich nicht verstanden?<br />
Kari Berge:<br />
Olav Gundersen: Ja...<br />
Kari Berge:<br />
Den Abschnitt vom Dativ. Ich vertausche Dativ<br />
und Akkusativ. Sprechen wir darüber im Café?<br />
Das Café um die Ecke hat offen!<br />
Olav Gundersen: Okay, ich habe ein wenig Zeit.<br />
(Sie gehen ins Café, setzen sich, schauen sich in<br />
die Augen und flirten miteinander.<br />
Olav Gundersen: Du brauchst also Hilfe beim Akkusativ und<br />
Dativ?<br />
Kari Berge:<br />
Ja, ich verstehe einige Sachen nicht.... aber was<br />
machen denn Sie in Ihrer Freizeit?<br />
Olav Gundersen: Ähm... in meiner Freizeit trainiere ich viel.<br />
Squash ist eine von meinen Lieblingssportarten.<br />
Und ich habe auch ein Segelboot, X-382, es segelt<br />
blitzschnell!<br />
Kari Berge:<br />
Das hört sich interessant an... und was macht die<br />
Liebe? Haben Sie eine Frau oder eine Freundin?<br />
Olav Gundersen: Hmm, ja, ich bin verheiratet und habe<br />
wunderbare Kinder und eine liebe Frau. Sie ist<br />
Krankenpflegerin – sie spielt übrigens sehr gut<br />
Squash... Aber du wolltest eigentlich über die<br />
Probleme mit Akkusativ und Dativ sprechen...?<br />
Kari Berge: Ja ...<br />
O.G.:<br />
Kari Berge:<br />
Viele haben damit Probleme, aber wenige haben<br />
den Mut mir das zu sagen. Es freut mich sehr, dass<br />
du es gemacht hast!<br />
Naja... Es ist ja auch schwierig...<br />
(Sie berührt seine Hand und sie sehen einander<br />
flirtend an).<br />
31
Österreich<br />
Projektarbeiten: Dialoge und Bilder<br />
1. Dialog: In der Kantine: Zwei Kolleginnen, die sich<br />
nicht leiden können<br />
von Lisa Nußbaumer und Lisa Gutwenger<br />
Frau Mustermann steht mit einem Tablett in der Hand im Buffet<br />
und Frau Stahlpolzen kommt hinzu. Frau Mustermann will sich<br />
Orangensaft in ein Glas schütten, doch Fr. Stahlpolzen stößt sie<br />
„versehentlich“ mit dem Ellbogen.<br />
Stahlpolzen: (sarkastisch) Entschuldige, war keine Absicht.<br />
Mustermann: Ja, aber klar!<br />
Mustermann niest und schüttet Orangensaft und<br />
Spaghetti-Sugo auf Stahlpolzen.<br />
Mustermann: Ups, war auch keine Absicht!<br />
Stahlpolzen: (nimmt sich das teure Burberry-Teil von Mustermann<br />
mit den Worten) Macht doch nichts, ich darf doch<br />
mal? (Und wischt sich damit ab).<br />
Mustermann und Stahlpolzen sehen, dass nur noch<br />
ein Platz am Tisch frei ist; sie drängeln sich dicht<br />
aneinander und gehen schnell auf den Platz zu;<br />
beide stehen vor dem leeren Stuhl.<br />
Mustermann: Dein fetter Hintern passt doch sowieso nicht auf<br />
den Stuhl!<br />
Stahlpolzen: Nur weil du keinen JLo - Hintern hast! Mein<br />
Hintern ist hart wie Stahl, da ich jeden Tag meine<br />
Po - Übungen mache. Ich zeige dir meine neueste.<br />
Sie zeigt sie vor. Währenddessen setzt sich<br />
Mustermann auf den Stuhl, rückt ihn zurück und<br />
stößt Stahlpolzen auf den Boden.<br />
Mustermann: Einen Hintern aus Stahl, aber dumm wie Stroh!<br />
1. Dialog in gebrochenem Deutsch<br />
Frau Mustermann steht mit einem Tablett in der Hand im Buffet<br />
und Frau Stahlpolzen kommt hinzu. Frau Mustermann will sich<br />
Orangensaft in ein Glas schütten, doch Fr. Stahlpolzen stößt sie<br />
„versehentlich“ mit dem Ellbogen.<br />
Stahlpolzen: (sarkastisch) Entschuldige, war keine Absicht<br />
Mustermann: Oui, abèr klar!<br />
Mustermann niest und schüttet den Orangensaft<br />
und Spaghetti-Sugo auf Stahlpolzen<br />
Mustermann: Üps, war ausch kein Absischt.<br />
Stahlpolzen: (nimmt sich das teure Burberry-Teil von Mustermann<br />
mit den Worten) Macht doch nichts, ich darf doch<br />
mal? (Und wischt sich damit ab).<br />
Mustermann und Stahlpolzen sehen, dass nur noch<br />
ein Platz am Tisch frei ist; sie drängeln sich dicht<br />
aneinander und gehen schnell auf den Platz zu;<br />
beide stehen vor dem leeren Stuhl.<br />
Mustermann: Ton fettèr Intern passt doch sowieso nischt auf de Stühl.<br />
Stahlpolzen: Nur weil du keinen JLo - Hintern hast! Mein<br />
Hintern ist hart wie Stahl, da ich jeden Tag meine<br />
Po - Übungen mache. Ich zeige dir meine neueste.<br />
Sie zeigt sie vor. Währenddessen setzt sich<br />
Mustermann auf den Stuhl, rückt ihn zurück und<br />
stößt Stahlpolzen auf den Boden.<br />
Mustermann: Eine Intern aus Stal, aber dümm wie Stro!<br />
2. Dialog: In der Schule: Studentin ist in ihren Germanistik-Professor<br />
verliebt<br />
von Maria Innerhofer & Judith Klammer<br />
Prof.: Wie hat Ihnen die heutige Vorlesung gefallen, Fräulein<br />
Hanser?<br />
Stud.:<br />
Prof.:<br />
Stud.:<br />
Prof.:<br />
Stud.:<br />
Prof.:<br />
Stud.:<br />
Sie waren, ich meine, sie war einfach wunderbar! Ich<br />
weiß jetzt schon mehr als vorher!<br />
(räuspert sich) Das ist auch der Sinn der Sache.<br />
Ach ja……. wie war das jetzt gleich noch mal mit<br />
der Schiller-Theorie? Könnten Sie mir das bitte noch<br />
einmal erklären??<br />
(räuspert sich) Hmmm…vielleicht morgen. Ich muss<br />
jetzt gehen.<br />
Oh bitte, ich verstehe das einfach nicht! Ich werde<br />
mich auch revanchieren ……….<br />
Na gut. (Räuspern): Wenn es sein muss…<br />
Morgen Abend?<br />
32
Prof.:<br />
Stud.:<br />
Prof.:<br />
Stud.:<br />
Prof.:<br />
Stud.:<br />
Prof.:<br />
Stud.:<br />
Prof.:<br />
Stud.:<br />
Prof.:<br />
Stud.:<br />
Prof.:<br />
3. Dialog: Oma sieht ihre einzige Enkeltochter…<br />
Als die Oma gerade mit einer Tasse Tee am Tisch sitzt, läutet es kurz<br />
und ein kleines Mädchen kommt zur Tür hereingehopst.<br />
Lisi: Hallo Omi!<br />
Oma: Lisi!? Bist du’s?<br />
(Die Oma freut sich sehr darüber, dass sie ihre einzige<br />
Enkeltochter nach einem halben Jahr wiedersieht).<br />
Lisi:<br />
Oma:<br />
Lisi:<br />
Oma:<br />
Lisi:<br />
Oma:<br />
Lisi:<br />
Oma:<br />
Lisi:<br />
Oma:<br />
Ich weiß nicht ………. außerhalb der Unterrichtszeit?!<br />
Oh ja bitte !! ……. Natürlich nur, wenn es Ihnen recht<br />
ist.<br />
Also gut, dann morgen Abend.<br />
Bei dir, ich meine Ihnen, oder bei mir?<br />
Ich kenne da ein (Räuspern) Restaurant …. Wie wäre es<br />
damit?<br />
Oh ja! Da kann man besser auf das „Fach“ eingehen!<br />
Ja ….. Mmmm…. Kann sein.<br />
Hoffentlich verstehe ich das dann endlich! Ach, ich bin<br />
so ein Dummerchen!<br />
Neeeeeein. Das sind Sie doch nicht. Machen Sie sich<br />
da keinen Kopf.<br />
Na gut ….. Also dann bis morgen Abend?<br />
Ja, morgen Abend.<br />
Ich freu mich schon…….<br />
(Räuspern) Ich mich (Räuspern) auch………….<br />
Ja Oma , ich bin’s, Lisi!<br />
Ja hallo! Du bist aber groß geworden!<br />
Kennst du schon „Bussi“ , meinen neuen Stoffhund?<br />
(Lisi hält dabei ein großes weißes Stofftier in der Hand).<br />
Ja hallo Bussi! Du bist aber ein Netter!<br />
Mama kommt gleich, sie muss noch schnell zum Supermarkt.<br />
(Die Oma umarmt Lisi).<br />
Was hast du denn im Urlaub in Paris erlebt?<br />
Ganz viel! Ich erzähl’ dir alles!<br />
Na gut, erzähl!<br />
Also da war eine Fee im Disneyland, und ich war in<br />
einem großen Schloss, und Mama hat mir in einem<br />
Spielzeuggeschäft Bussi gekauft. Und…- Oma?<br />
Bekomme ich Schokolade?<br />
Ja , natürlich!<br />
Oma:<br />
Lisi:<br />
Oma:<br />
Lisi:<br />
Oma:<br />
Lisi:<br />
Oma:<br />
Lisi:<br />
Oma:<br />
Lisi:<br />
Oma:<br />
Lisi:<br />
Oma:<br />
Lisi:<br />
Oma:<br />
Lisi:<br />
(Die Oma sieht kurz in ihrem Schrank nach und gibt Lisi<br />
eine große Tafel Schokolade).<br />
Hier, Lisi!<br />
Danke! Weißt du, bei Mama bekomme ich nie Süßes,<br />
weil es schlecht für die Zähne ist… Und dann war<br />
da noch ein großer Turm, da sind wir mit dem Lift<br />
hinaufgefahren, aber das war so hoch, dass ich mich<br />
gefürchtet habe.<br />
War das der Eiffelturm, Lisi?<br />
Ja genau! … Und dann habe ich noch ganz viel Eis von<br />
Papa bekommen! Und die Frankreichoma ist mit mir<br />
noch mal ins Disneyland gegangen. Und…-<br />
(Die Oma unterbricht).<br />
Lisi, von so vielem Erzählen musst du ja großen<br />
Hunger bekommen, soll ich uns etwas zum Essen<br />
kochen?<br />
(Lisi schüttelt den Kopf).<br />
Nein, danke, ich hab keinen Hunger!<br />
Dann werden wir einmal deinen Koffer auspacken,<br />
oder?<br />
Ja, aber…- Nein! Ich muss dir doch noch so viel erzählen.<br />
Ja, dann erzähl!<br />
Und der Frankreichopa, der hat jetzt für die<br />
Frankreichoma einen Hund gekauft. Der ist ganz groß<br />
und weiß und sieht ein bisschen so aus wie Bussi. Aber<br />
der Hund von Oma heißt Ricci. Der ist ein ganz Lieber<br />
und holt ein Stöckchen, wenn man es wirft. Und dann<br />
war da noch ein Zirkus, den hab ich mit Tante Michelle<br />
besucht. Da waren Löwen und Tiger und Hunde und<br />
sogar eine Frau, die auf einem Seil gegangen ist. Und<br />
außerdem hast du mir immer noch nicht erzählt, was<br />
du gemacht hast!<br />
Du weißt doch, was ich mache; ich besuche deinen<br />
Opa am Friedhof und gehe einkaufen und trinke<br />
Kaffee mit Frau Meier und… was Omas so machen.<br />
Wenn du einkaufen warst, hast du sicher viel Süßes<br />
gekauft, oder?<br />
Mal sehen, Lisi. Ach ja , was ich beinahe vergessen<br />
hätte! Ich habe gestern in der Garage zwei kleine<br />
Kätzchen gefunden, die ich versorgen muss.<br />
Du hast kleine Katzenbabies?! Darf ich sie sehen?<br />
Ja natürlich, du darfst auch Namen für sie aussuchen,<br />
wenn du möchtest. Komm mit!<br />
Oh ja!<br />
Beide verlassen den Raum.<br />
33
4. Dialog: Verletzter Junge im Feld<br />
von Julia + Ruth + Martina<br />
Marvin • Verletzter, Sarah • Retterin, Blacky • Hund<br />
Martina geht mit Blacky im Feld spazieren. Plötzlich rennt Blacky zu<br />
einem bestimmten Ort im Feld und bleibt dort nervös stehen.<br />
Sarah: Blacky! Blacky! Komm her zu mir! Komm zurück! Bei Fuß!<br />
Sarah geht zu Blacky. Dort findet sie einen verletzten<br />
Jungen (Marvin, 15).<br />
Sarah:<br />
Marvin:<br />
Sarah:<br />
Marvin:<br />
Sarah:<br />
Marvin:<br />
Sarah:<br />
Marvin:<br />
Sarah:<br />
Marvin:<br />
Sarah:<br />
Marvin:<br />
Sarah:<br />
Am Kopf hat er eine Platzwunde und ist bewusstlos. Sarah<br />
versucht ihn wachzurütteln. Er wacht benommen auf.<br />
Aufwachen! Aufwachen bitte!<br />
Wo bin ich?<br />
Soll ich einen Krankenwagen rufen?<br />
Nein danke, geht schon wieder!<br />
Eine Platzwunde muss behandelt werden!<br />
Nein, jemand wie ich muss sich nicht behandeln lassen!<br />
Wohnst du in der Nähe? Soll ich dich nach Hause<br />
bringen? Ich bestehe darauf!!<br />
Falls du unterwegs noch ein zweites Mal umkippen<br />
solltest, bist du auf dich allein gestellt!<br />
Ich wohne gleich da hinten. Dürfte ich vielleicht<br />
erfahren, wie meine Retterin heißt?<br />
Sarah. Und mit wem habe ich die Ehre?<br />
Mein Name ist Marvin. Vielen Dank noch mal dafür,<br />
dass du mir geholfen hast!<br />
Pass das nächste Mal etwas besser auf, schließlich<br />
kann ich nicht immer zur Stelle sein! Ist es wirklich<br />
nicht nötig dich nach Hause zu begleiten?<br />
Nein danke, ich komme bestens allein zurecht.<br />
Er versucht aufzustehen, schafft es aber nicht.<br />
Von wegen du kommst zurecht! Ich wollte sowieso in<br />
deine Richtung spazieren!“<br />
5. Dialog: Beim Zahnarzt<br />
Dialog zwischen Zahnarzt (40) und österreichischem Patienten (37),<br />
der Zahnweh hat<br />
Zahnarzt: Der Nächste, bitte! Guten Tag, bitte setzen Sie sich, was<br />
fehlt Ihnen denn?<br />
Patient:<br />
(setzt sich): Herr Doktor, ich habe schreckliche<br />
Zahnschmerzen. Hier hinten, am linken Backenzahn.<br />
Da, sehen Sie! (er weist auf eine Stelle in seinem Mund)<br />
Zahnarzt: (schaut durch eine Lupe hinein) Oje, das sieht schlecht<br />
aus, putzen Sie sich denn nicht die Zähne? Wissen Sie<br />
nicht, dass Sie sich täglich zweimal die Zähne putzen<br />
müssen?<br />
Patient:<br />
Ach, wissen Sie, ich komme täglich erst um 11 Uhr<br />
nach Hause, weil ich arbeiten muss. Da bin ich immer<br />
todmüde.<br />
Zahnarzt: Zeit zum Zähneputzen müssen Sie sich schon<br />
nehmen. Nun denn, sehen wir mal. (Er betrachtet<br />
den Zahn mit einer Lampe) Ich glaube, wir müssen<br />
den Zahn entfernen. Sie werden eine Zahnkrone<br />
bekommen. Ich werde Sie jetzt lokal betäuben. (Er<br />
nimmt eine Nadel und zieht sich Handschuhe über.) Das<br />
wird nun ein wenig pieksen. (Er sticht mit voller Wucht<br />
zu.)<br />
Patient:<br />
Au! Sie haben meine Wange fast durchbohrt! Aua!<br />
Zahnarzt: Ach du meine Güte, das tut mir aber Leid. (Der Patient<br />
ächzt weiter, die Augen geschlossen. Plötzlich zieht der<br />
Zahnarzt den Zahn heraus,)<br />
Patient:<br />
Ah!!! Puh… au…das passt schon, das tut doch jedes<br />
Mal weh, oder?<br />
Zahnarzt: Nein. Ich könnte es auch wesentlich sanfter machen.<br />
Patient:<br />
WAS?... Wissen Sie was? ... Ich werde zu einem anderen<br />
Zahnarzt gehen. (steht auf) Auf Wiedersehen!<br />
Zahnarzt: Ja, aber… aber… (der Patient verlässt den Raum.)<br />
34
6. Dialog: Eine deutschsprachige Touristin kommt<br />
in Rom ins Tourismusbüro, sie hat schlechte<br />
Sprachenkenntnisse<br />
von Natalie Stauder (Touristin); Magdalena Assam (Tourismusbüro),<br />
Bianca Perfler (Kamerafrau)<br />
Tourismusbüro: Hello!<br />
Touristin: Hallo.....ehm hello!<br />
Tourismusbüro: Can I help you?<br />
Touristin: Wie bitte?<br />
Tourismusbüro: Oh, do you speak English?<br />
Touristin: Yes, but...nit very gut.<br />
Tourismusbüro: Okay, how…can…I…help…you? (zeigt mit<br />
den Händen)<br />
Touristin: Ehm…oh ach so.<br />
Touristin: I want eine Führung through…the city<br />
Tourismusbüro: Excuse me, what.<br />
Touristin: … (schlägt im Wörterbuch nach) …<br />
Tourismusbüro: Do you want to phone somebody?<br />
Touristin: No.<br />
Tourismusbüro: A map of the city?<br />
Touristin: No or…yes please!<br />
Touristin: But…I also want a sightseeing tour.<br />
Tourismusbüro: Okay, okay, you want a sightseeing tour. Every hour<br />
a tour starts at the Peters Place. Do you know where it is?<br />
Touristin: Yes, thanks. Otherwise, I have the city map.<br />
Tourismusbüro: That’s good.<br />
Touristin: I have noch a problem.<br />
Tourismusbüro: Do you mean another?<br />
Touristin: Yes, I think so.<br />
Tourismusbüro: What can I do for you?<br />
Touristin: Ich brauche ehm…I need a room for eine (zeigt mit der<br />
Hand) night.<br />
Tourismusbüro: In the middle of the city?<br />
Touristin: Yes, that…is great.<br />
Sie zeigt mehrere Bilder von Hotelzimmer.<br />
Touristin: Please, this one.<br />
Tourismusbüro: This is a good choice – it’s a new and very nice hotel.<br />
Tourismusbüro: Okay, one room for one night?<br />
Touristin: Yes!<br />
Touristin: Thanks for your help.<br />
Tourismusbüro: You are welcome.<br />
Tourismusbüro: Bye!<br />
Touristin: Bye, bye!<br />
Die Touristin verlässt glücklich das Büro.<br />
35
7. Dialog: Gespräch in der Schule (Mobbing)<br />
von Conny, Lisa und Elisa<br />
Elisa kommt.<br />
Elisa: Oh mein Gott wie schräg ist das denn?<br />
Conny: Ääh - meinst du mein Poster?<br />
Elisa: Ja, du Vollpfeife!<br />
Dass du es wagst, so was Uncooles aufzuhängen.<br />
Conny: Sind die nicht mehr angesagt?<br />
Elisa: In welcher Welt lebst du denn? Die sind ja schon seit<br />
zehn Jahren out. Das ist überhaupt so peinlich wie du<br />
rumrennst! Deine Kleidung, deine...Schuhe... Oh no!<br />
Conny:<br />
Elisa:<br />
Conny:<br />
Elisa:<br />
Conny:<br />
Elisa:<br />
Aber...<br />
Kein „aber“. Du bist ja so was von uncool.<br />
Aber ich wollte doch nicht... Ich habe doch nur...<br />
Wieso...<br />
Halt die Klappe, du kleiner Stinker!<br />
Elisa nimmt die Schuhe und wirft sie in den Müll.<br />
Nein, nicht schon wieder! Das ist schon das dritte Paar<br />
in dieser Woche.<br />
Oh, renn schnell heim zu Mami und wein’ dich aus!<br />
Oder noch besser zur Direktorin, du kleine Petze. Ich<br />
mach jetzt ´ne Fliege und du hältst die Klappe, damit<br />
das klar ist.<br />
Sie geht. Eine Lehrerin hat das ganze Geschehen<br />
beobachtet.<br />
In der Klasse: Die Glocke läutet das Ende der Stunde ein. Alle<br />
stehen auf und verschwinden.<br />
Elisa geht hinter Conny her und macht sie blöd an.<br />
Lehrerin: Du bleibst noch mal hier!<br />
Elisa:<br />
Was gibt’s?<br />
Lehrerin: Ich habe dich gestern bei den Spinden gesehen.<br />
Elisa:<br />
Bitte verraten Sie es nicht meinen Eltern. Ich werde<br />
auch sicher nie wieder etwas nehmen.<br />
Lehrerin: Was?...Ach so, nein. Ich meinte das, was du da mit<br />
Nena gemacht hast.<br />
Elisa:<br />
Was ist damit?<br />
Lehrerin: Das ist unfair, was du da mit deinen Mitschülern<br />
machst.<br />
Elisa:<br />
Ist ja selbst schuld. Wieso muss die auch...<br />
Lehrerin: Moment, Moment! So kommen wir nicht weiter.<br />
Wir beide treffen uns heute um vier Uhr im<br />
Besprechungsraum! Du kannst nämlich nicht<br />
ungeschoren alle Kinder terrorisieren. Und nur weil<br />
jemand anders gekleidet ist oder andere Musik<br />
toll findet, heißt das noch lange nicht, dass du ihn<br />
mobben darfst. Hast du das verstanden?<br />
Elisa:<br />
Ja, Frau Professor.<br />
8. Dialog: Im Kosmetiksalon: Lehrling (17 Jahre)<br />
begrüßt ihre Chefin (45 Jahre) am Morgen.<br />
L……..Lehrling<br />
C……..Chefin<br />
Ein weiblicher Lehrling steht im Kosmetikladen und bereitet sich auf<br />
die Arbeit vor. Sie zieht ihre Arbeitskleidung an.<br />
In der Zwischenzeit kommt die Chefin bei der Tür herein.<br />
Chefin: Guten Morgen, Elena!<br />
Lehrling: Ah.. Guten Morgen, Frau Bodner! Wie geht es Ihnen<br />
heute?<br />
Chefin:<br />
Hervorragend, danke der Nachfrage! Und Ihnen?<br />
Lehrling: Danke, auch gut!<br />
Chefin:<br />
Der Lehrling nimmt der Chefin den Mantel ab und hängt<br />
ihn auf.<br />
Danke!<br />
Lehrling: Ist das etwa der neue Mantel von Gucci, der mit dem<br />
Kaschmir?<br />
Chefin:<br />
Ja genau, das ist er. Schön, dass er Ihnen gefällt.<br />
Lehrling: Der steht Ihnen wirklich gut……<br />
Chefin: Vielen Dank!<br />
Lehrling: Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie behilflich sein?<br />
Chefin: Ja gerne, könnten Sie mir bitte einen Cappuccino und<br />
ein Glas Wasser bringen.<br />
Lehrling: Natürlich.<br />
Der Lehrling geht und holt die gewünschten Dinge.<br />
Die Chefin macht es sich auf der Couch bequem und<br />
schminkt ihre Lippen nach.<br />
Der Lehrling kommt zurück – mit den Getränken auf<br />
einem Tablett.<br />
36
Chefin:<br />
Dankeschön, sehr zuvorkommend.<br />
Lehrling: Bitte, sehr gerne.<br />
Lehrling: Und haben Sie Ihr freies Wochenende genossen?<br />
Chefin:<br />
Ja, es war herrlich. Ich gönnte mir einen Wellness<br />
- Aufenthalt in Bad Loipersdorf. Die Massage war<br />
einfach traumhaft.<br />
Lehrling: Das freut mich für Sie.<br />
Chefin:<br />
Und womit haben Sie das Wochenende verbracht?<br />
Lehrling: Ich habe meine Großmutter in Wien besucht und wir<br />
haben uns im Zoo Schönbrunn die neugeborenen<br />
Pandabären angeschaut.<br />
Chefin:<br />
Wie reizend.<br />
Lehrling: Ja, die waren wirklich niedlich.<br />
Chefin:<br />
Die Chefin blättert in der neuesten Instyle - Zeitschrift<br />
und nimmt einen Schluck von Ihrem Kaffee.<br />
Wow! Diese tollen Armani - Schuhe, die muss ich<br />
haben.<br />
Der Lehrling beugt sich neugierig über die<br />
aufgeschlagene Zeitschrift.<br />
Lehrling: Ja, die sind wirklich der Knüller. Aber mir persönlich<br />
gefallen die neuen Prada - Stiefel besser, weil sie<br />
sportlich sind und doch edel aussehen.<br />
Chefin:<br />
Chefin:<br />
Da stimme ich Ihnen vollkommen zu.<br />
Der Lehrling schmunzelt…<br />
Nun haben wir aber lang genug geplaudert, die ersten<br />
Kunden werden gleich kommen. Also: „Let`s go“!!!<br />
Chefin und Lehrling lachen und machen sich beide an die<br />
Arbeit.<br />
37
Projekttreffen in Wien, 12.-18. Mai 2008<br />
Ziele, Intentionen<br />
Im Mittelpunkt des Treffens in Wien sollten die persönliche Begegnung<br />
der Jugendlichen und das gemeinsame Kennenlernen der<br />
Stadt stehen. Es wurde versucht, ungewöhnliche Perspektiven für<br />
den Blick auf die Stadt zu wählen, auch Ausstellungen und Theater<br />
wurden unter dem Gesichtspunkt des Außergewöhnlichen ausgesucht.<br />
Zwischendurch wurden immer wieder Orte aufgesucht,<br />
die zwanglose Gespräche unter den SchülerInnen ermöglichen<br />
sollten.<br />
Die Reflexionsphasen zum Projekt und spielerische Aktivitäten zum<br />
interkulturellen Lernen fanden im Seminarhaus statt, teils mit allen<br />
Beteiligten, teils nach LehrerInnen und SchülerInnen getrennt.<br />
Organisation<br />
Mit dem Seminarhaus Don Bosco in Hietzing wurde ein geeigneter<br />
Veranstaltungsort gefunden, die Zimmer und Seminarräume sind<br />
bestens ausgestattet, die Verpflegung und Betreuung gestaltete<br />
sich durchwegs gut. Und obwohl das Haus relativ weit vom Zentrum<br />
entfernt liegt, ist doch eine gute Anbindung durch öffentliche<br />
Verkehrsmittel gegeben.<br />
Für die sehr zeitaufwändige detaillierte Planung und Vorbereitung<br />
der Wienwoche wurde es für nötig befunden, eine weitere Mitarbeiterin<br />
hinzuzuziehen, die dann auch während der Projektwoche aktiv<br />
bei der Durchführung beteiligt war.<br />
Die Klassen in den einzelnen Ländern haben in den Wochen vor der<br />
Wienreise ihre eigenen intensiven Vorbereitungen getroffen, u. a.<br />
auch Botschaften der Klasse für das Treffen gesammelt, landestypische<br />
Souvenirs ausgewählt, Informationen über ihre Heimatländer<br />
vorbereitet etc.<br />
38
Seminarhaus:<br />
Don Bosco Haus, St. Veit-Gasse 25, A-1130 Wien, Tel. + 43 - 1 – 87839,<br />
Fax + 43 - 1 - 87839 – 414, eMail: dbh@donbosco.at<br />
TeilnehmerInnen:<br />
Brasilien<br />
Alexander KRUCKENFELLNER (Lehrer)<br />
Luisa Teresa HEDLER FERREIRA<br />
Beatrice SCHMID<br />
Gabriele Beatriz WAACK<br />
Lettland<br />
Lidija BIKOVA (Lehrerin)<br />
Marija ABALMASOVA<br />
Romans KUROPATNIKOVS<br />
Sofija REZEPA<br />
Norwegen<br />
Bernt AABY (Lehrer)<br />
John André KLEMSDAL<br />
Maren Helene SANDE<br />
Katharina SVANBERG<br />
Österreich<br />
Mechtild SENFTER (Lehrerin)<br />
Lukas AUSSERDORFER<br />
Melanie SCHUMACHER<br />
Elisabeth BURGER<br />
BetreuerInnen:<br />
Michaela Gigerl: 0043-676-5838863, Michaela.Gigerl@gmx.at<br />
Gerd Hollenstein: 0046-707-444107, gerd.hollenstein@his.se<br />
Trude Höllerbauer: Gertrud.Hoellerbauer@bmukk.gv.at<br />
Programmübersicht<br />
Montag, 12. Mai 2008<br />
16.10 Uhr Ankunft von Norwegen in Wien-Schwechat,<br />
Abholung Michaela Gigerl<br />
ca. 17.30 Uhr Ankunft Seminarhaus<br />
18.00 Uhr Abendessen<br />
abends Haus der Musik, Seilerstätte 30, www.hdm.at<br />
Abendspaziergang<br />
Dienstag, 13 Mai 2008<br />
09.00 Uhr „Erfahren Sie Wien!“ – Stadterkundung Norwegen<br />
mit Michaela Gigerl und Gerd Hollenstein<br />
12.00 Uhr Mittagessen in der “Alten Kaisermühle” an der Donau<br />
13.30 Uhr -<br />
15.00 Uhr<br />
„herz:rasen – die Fussballausstellung“, Künstlerhaus<br />
(k/haus), Karlsplatz 5<br />
http://www.tmw.ac.at/default.<br />
asp?id=2499&al=Deutsch<br />
15.30 – 16.30 Entspannen im „Schmetterlingshaus“, Burggarten<br />
www.schmetterlingshaus.at<br />
16.30 – 18.00 Pause / Imbiss im MQ<br />
18.00 Uhr Theaterbesuch: „Virga“, Dschungel (Jugendtheater),<br />
Museumsquartier (MQ), Hof 2<br />
http://www.aktuelle-veranstaltungen.at/wien/<br />
buhne-theater/Virga.php<br />
Anschließend Besuch im Prater<br />
Mittwoch, 14. Mai 2008<br />
08.25 Uhr Ankunft von Lettland in Wien-Schwechat, Abholung<br />
Michaela Gigerl<br />
vormittags Freizeit für Norwegen bis 12.00 Uhr (in Verantwortung<br />
des Klassenlehrers)<br />
11.40 Uhr Ankunft von Brasilien in Wien-Schwechat, Abholung<br />
Trude Höllerbauer<br />
12.00 Uhr Mittagessen für Norwegen und Lettland im<br />
Seminarhaus<br />
Anschließend Spaziergang Schlosspark Schönbrunn<br />
(ohne österreichische Begleitung!)<br />
13.02 Uhr Ankunft von Österreich am Südbahnhof, Abholung<br />
Gerd Hollenstein<br />
14.00 Uhr Mittagessen für Brasilien und Österreich im<br />
Seminarhaus<br />
15.00 – 16.00 Alle: Kennenlernen im Seminarraum, Michaela<br />
Gigerl<br />
16.30 – 18.30 „Erfahren Sie Wien!“ – Stadterkundung mit Gerd<br />
Hollenstein und Norwegen<br />
ab 18.00 Uhr Kochen und Essen bei Michaela Gigerl (nahe<br />
Seminarhaus)<br />
Donnerstag, 15. Mai 2008<br />
08.30–09.30 SchülerInnen: Thema „Gemeinsamkeiten“:<br />
Jugend kultur , Fernsehen, Musik… mit Michaela<br />
Gigerl<br />
LehrerInnen: Reflexion des Projekts „<strong>Begegnungen</strong>“<br />
an Hand von Leitfragen (Kurzbericht zu<br />
Erwartungen, Schwierigkeiten und Nutzen des<br />
Projekts mitbringen), Gerd Hollenstein/Trude<br />
Höllerbauer<br />
09.30-10.00 Pause<br />
10.00-11.30 Alle: Brasilien, Lettland, Norwegen, Österreich –<br />
Klischees, Stereotype, Unterschiede (Zusammenstellung<br />
freier Assoziationen der Klasse zu den<br />
Partnerländern mitbringen)<br />
11.30-12.00 Alle: Gemeinsame Reflexion zum Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“<br />
(Stimmen – kurze Kommentare – der<br />
SchülerInnen zum Projekt mitbringen)<br />
12.00 Uhr Mittagessen im Seminarhaus<br />
13.30-16.00 Besuch des Tiergartens Schönbrunn, Maxingstr. 13B<br />
http://www.zoovienna.at/<br />
17.00 Uhr Abfahrt der NorwegerInnen nach Wien-Schwechat,<br />
Fragebogen zum Wienbesuch, Begleitung<br />
durch Michaela Gigerl<br />
19.50 Uhr Abflug<br />
18.00 Uhr Essen im Seminarhaus für alle außer NorwegerInnen<br />
abends Haus der Musik, Seilerstätte 30,<br />
www.hdm.at<br />
Abendspaziergang<br />
39
Freitag, 16. Mai 2008<br />
9.00 – 10.10 „Dialog im Dunkeln“, Wiener Stadthalle, Halle F,<br />
Hütteldorfer Straße 2<br />
http://www.dialogimdunkeln.at/<br />
11.00 – 12.30 „Die unbewusste Verführung“, Stadterkundung<br />
zum Aspekt „Geschäfte und Einkaufszentren“,<br />
organisiert vom Architekturzentrum Wien<br />
www.azw.at/gallery_id=138&node=cms<br />
Anschl. Mittagessen in der Stadt: „Die lange Tafel“<br />
www.wienertafel.at<br />
Nachmittags Freizeit (in Verantwortung der KlassenlehrerInnen)<br />
18.00 Uhr Essen im Seminarhaus<br />
20.30 Uhr „Crianças Cariocas – Kinder Rios“ – zwei Theateraufführungen<br />
im brut (Künstlerhaus) im Rahmen<br />
der Wiener Festwochen<br />
http://www.festwochen.at<br />
Samstag, 17. Mai 2008<br />
9.30 Uhr Über den Naschmarkt zum Künstlerhaus<br />
„herz:rasen – die Fussballausstellung“, Künstlerhaus<br />
(k/haus), Karlsplatz 5<br />
http://www.tmw.ac.at/default.<br />
asp?id=2499&al=Deutsch<br />
12.30 Uhr Mittagessen im Seminarhaus<br />
13.30-15.00 Alle: Gemeinsame Reflexion und Evaluation der<br />
Wienwoche (Leitfragen, Kurzdialoge…)<br />
15.00-16.00 SchülerInnen: Musik in Österreich / Interkulturelle<br />
Spiele, Michaela Gigerl<br />
LehrerInnen: Reflexion und Ausblick, Gerd Hollenstein/Trude<br />
Höllerbauer<br />
abends Überraschung: Abendessen an der Donau und<br />
anschließend Donaufahrt mit der „Ana“, einem<br />
historischen Salonschiff aus der Zeit Kaiser Franz<br />
Josephs.<br />
www.zarrah.at<br />
Sonntag, 18. Mai 2008<br />
06.00 Uhr Abfahrt der der ÖsterreicherInnen und der<br />
LettInnen zum Westbahnhof bzw. nach Wien-<br />
Schwechat, Begleitung Gerd Hollenstein<br />
07.00 Uhr Abfahrt der ÖsterreicherInnen vom Südbahnhof<br />
09.00 Uhr Abflug der LettInnen<br />
ab 10.00 Programm nach Wahl für die BrasilianerInnen,<br />
Betreuung durch Michaela Gigerl: Besuch des<br />
Sisi Museums, Mittagessen im Volksgarten, ein<br />
letzter Stadtspaziergang inklusive Besuch im<br />
Eissalon.<br />
www.hofburg-wien.at<br />
www.gelato.at<br />
16.30 Uhr Abfahrt der BrasilianerInnen nach Wien-Schwechat<br />
19.25 Uhr Abflug, Begleitung durch Michaela Gigerl<br />
40
DIE WIEN“WOCHE“<br />
Wie aus dem Programm oben hervorgeht, musste die norwegische<br />
Gruppe schon zwei Tage früher, am Montag, den 12. Mai 2008 anreisen<br />
und auch zwei Tage früher abreisen. Es war ein ganz erhebliches<br />
Problem, für alle vier Schulen einen gemeinsamen Termin im Frühjahr<br />
zu finden, auch wenn wir schon fünf Monate vorher nach einem<br />
solchen suchten. Allerdings wurde auch erst Mitte November 2007<br />
bekannt gegeben, dass (und in welcher Höhe) wir finanzielle Mittel<br />
von der EU bzw. dem BMUKK für das Projekt erhalten würden.<br />
Dazu haben die vier Länder ganz unterschiedliche Prüfungsperioden,<br />
Feiertage und Ferienzeiten. Dementsprechend haben wir<br />
gewisse Programmpunkte doppelt angeboten, einmal für die<br />
NorwegerInnen und gegen Ende der Woche für die restlichen drei<br />
Länder. Gleichzeitig mussten wir den Mittwoch und Donnerstag<br />
(14./15. Mai) intensiv nutzen, damit sich alle vier Gruppen kennen<br />
lernen, den Projektverlauf diskutieren und die wenige gemeinsame<br />
Zeit möglichst effektiv nutzen konnten.<br />
Beim Zusammenstellen des kulturellen Wien-Programms wollten<br />
wir ein möglichst vielfältiges Bild von Wien präsentieren, neben<br />
den Prachtbauten sollten auch die weniger prächtigen und vor allem<br />
auch die multikulturellen Seiten zu Tage treten. Wir versuchten<br />
auch das Thema Armut in einem vermeintlich so reichen Land wie<br />
Österreich anzusprechen.<br />
Die Schattenseiten der österreichischen Geschichte sollten über den<br />
großen kulturellen und historischen Leistungen, wie sie etwa in den<br />
traditionellen Reiseführern überwiegen, nicht vergessen werden.<br />
Bei der Auswahl der Theaterstücke waren die Themen Multikulturalität<br />
und Bezug zu den Herkunftsländern ausschlaggebend. Die<br />
Ausstellungen und Museen wurden dahingehend ausgesucht, ob<br />
sie einerseits den Interessen und der Lebenswelt der SchülerInnen<br />
entgegen kommen (Musik, Fußball, interaktive Gestaltung etc.) und<br />
spannende bzw. überraschende und abwechslungsreiche Erlebnisse<br />
darstellen könnten, und andererseits den Zielen der Projektplaner-<br />
Innen entsprachen.<br />
Kennenlernen<br />
Am Mittwoch war eine Stunde für das Kennenlernen aller TeilnehmerInnen,<br />
von LehrerInnen, SchülerInnen und österreichischen<br />
ProjektpartnerInnen, eingeplant. Um das Eis zu brechen, sollten<br />
alle aufstehen, auf die anderen zugehen, anhand des unten abgebildeten<br />
Fragebogens bestimmte Fragen stellen und sich dann den<br />
Namen der betreffenden Personen notieren.<br />
Finde jemanden, der ...<br />
… blaue Augen hat.<br />
Name(n):........................................................................................................ .<br />
… mehr als fünf Stunden nach Wien geflogen oder gefahren ist.<br />
Name(n):........................................................................................................ .<br />
… weiß, was Sachertorte ist.<br />
Name(n):........................................................................................................ .<br />
… einen österreichischen Musiker oder Musikerin (Band,<br />
Sänger, Sängerin) kennt.<br />
Name(n):........................................................................................................ .<br />
In einem zweiten Schritt wollten wir einen Bezug zu den verschiedenen<br />
Heimatländern herstellen. Wir hatten alle TeilnehmerInnen<br />
gebeten, einen Gegenstand mitzubringen, der für sie ganz<br />
persönlich „Heimat“ symbolisiert. Diese Gegenstände wurden nun<br />
gemeinsam in einen großen Rucksack gesteckt und einzeln hervorgezogen<br />
mit dem Auftrag, Vermutungen dazu anstellen, welche<br />
Person aus welchem der vier Länder diesen mitgebracht hat.<br />
John André beim Dirigieren im Haus<br />
der Musik<br />
Eingeplant wurden auch relativ lange Phasen der Freizeit (zum<br />
Beispiel beim Besuch des Tiergartens Schönnbrunn), in denen die<br />
SchülerInnen angeregt wurden, abseits vom Programm unmittelbar<br />
(und ohne „LehrerInnen“) miteinander ins Gespräch zu kommen.<br />
Besonders das Thema Musik hat dabei eine große Rolle gespielt,<br />
wie das Foto zeigt.<br />
Lukas aus Österreich und Luisa aus<br />
Brasilien tauschen sich über Musik aus.<br />
Betreuerin Michaela Gigerl mit dem Rucksack, die Lehrerin, Lidija Bikova und die SchülerInnen<br />
Marija Abalmasova und Sofija Rezepa aus Lettland (von links nach rechts)<br />
41
Betreuerin Trude Höllerbauer und die<br />
drei österreichischen SchülerInnen Lukas<br />
Ausserdorfer, Elisabeth Burger und<br />
Melanie Schumacher sowie eine brasilianische<br />
Schülerin (von l. nach r.)<br />
Nochmals die drei österreichischen SchülerInnen sowie die Brasilianerinnen Luisa Theresa<br />
Hedler Ferreira und Gabriele Beatriz Waack und Beatrice Schmid (von l. nach r.)<br />
Die norwegischen SchülerInnen John André Klemsdal, Katharina Svanberg und Maren<br />
Helene Sande (von l. nach r.)<br />
„Erfahren Sie Wien“ – Stadterkundungen<br />
Die Stadtführung „Erfahren Sie Wien“ fand zweimal statt, einmal für<br />
die norwegische Gruppe, dann für die ganze Gruppe. Manche Orte<br />
kannten die NorwegerInnen bereits, und es war ihre Aufgabe, dann<br />
als „HilfsreiseleiterInnen“ zu fungieren.<br />
Für die zweite Führung stand wesentlich weniger Zeit zur Verfügung,<br />
daher beschränkte sie sich vorwiegend auf des Zentrum. Hier soll<br />
aber die längere Strecke genauer geschildert werden.<br />
Da es erfahrungsgemäß äußerst beschwerlich ist, lange Strecken in<br />
der Stadt in einer großen Gruppe zurückzulegen, haben wir versucht,<br />
möglichst oft die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen und dabei<br />
besonders sehenswerte Routen zu wählen.<br />
Ausgangspunkt war beide Male das Don Bosco-Haus im noblen Villenviertel<br />
Hietzing, wo es in Richtung Westbahnhof am prächtigen<br />
Schloss Schönbrunn vorbeiging. Auf der äußeren Mariahilferstraße<br />
trafen wir allerdings schon auf ein ganz anderes Wien mit all seinen<br />
kleinen Billigläden, türkischen Geschäften und Internetshops.<br />
Der Westbahnhof wurde ausgewählt als Symbol für all die Menschen,<br />
die nach Wien kommen, sei es als Touristen wie auch als<br />
„GastarbeiterInnen“ und AsylantInnen. Es ist aber auch der Ort, an<br />
dem mit einer Gedenktafel der KZ-Transporte und mit einer Skulptur<br />
der Kindertransporte während des Nationalsozialismus gedacht<br />
wird. Der Junge auf dem Koffer erinnert an die vielen, u.a. jüdischen<br />
Kinder, die sich so dem Terror der Nazis durch Emigration entziehen<br />
konnten, vor allem durch die Emigration nach England.<br />
Und hier kann man auch Kunst im öffentlichen Raum sehen, so zum<br />
Beispiel die moderne von Adolf Frohner gestaltete Kunstwand „55<br />
Schritte durch Europa“, die die Entwicklung Europas künstlerisch<br />
verdeutlichen soll.<br />
Vom Westbahnhof aus nahmen wir dann wieder die Straßenbahn<br />
und fuhren den Gürtel entlang in Richtung Südbahnhof. Dabei<br />
machten wir beim Reumannhof Halt. Der Reumannhof wurde in den<br />
1920er Jahren als städtische Wohnhausanlage errichtet und nach<br />
dem ersten sozialdemokratischen Bürgermeister der Stadt Wien, Jakob<br />
Reumann, benannt. Die mittlerweile denkmalgeschützte Anlage<br />
besteht aus fast 500 Wohnungen, Geschäften, einem Kindergarten<br />
usw. Mit seiner langen Fassade zum Gürtel hin zählt der Reumannhof<br />
zu den bemerkenswerten Bauten der Zwischenkriegszeit und ist ein<br />
Symbol des „roten Wien“, der den Arbeitern neue Wohnqualitäten<br />
bieten wollte. Während des österreichischen Bürgerkriegs 1934 war<br />
der Reumannhof ein Hauptstützpunkt des Widerstandes gegen das<br />
so genannte „austrofaschistische System“.<br />
42
Die Route der „Stadterkundung“. Die durchgehende<br />
Linie markiert Fußwege, die gestrichelte Linie<br />
Fahrwege.<br />
Von diesem „Palast der Arbeiterschaft“ ist es nur ein kurzes Stück<br />
weiter bis zum Schloss Belvedere, einem der vielen „echten“ aristokratischen<br />
Paläste Wiens. Das Belvedere wurde von Johann Lucas<br />
von Hildebrandt für Prinz Eugen von Savoyen, dem „Bezwinger der<br />
Türken“, erbaut. Das Obere und Untere Belvedere bilden mit der<br />
verbindenden Gartenanlage ein barockes Ensemble. Hier wird die<br />
bedeutendste Sammlung österreichischer Kunst beherbergt, die<br />
vom Mittelalter bis zur Gegenwart reicht. Die weltweit größte Gustav<br />
Klimt-Gemäldesammlung bildet das Herzstück der im Oberen<br />
Belvedere präsentierten Kunst um 1900.<br />
Der Reumannhof an der „Ringstraße des Proletariats, dem Gürtel”<br />
Und am 15. Mai 1955 wurde im Oberen Belvedere der Österreichische<br />
Staatsvertrag unterzeichnet. Von dort bietet sich ein herrlicher<br />
Blick auf die Stadt Wien, wie auf dem Bild rechts zu sehen ist.<br />
Anschließend machten wir mit der U-Bahn einen Abstecher in die<br />
Außenbezirke im Osten Wiens. Wir unterquerten den Donaukanal<br />
und überquerten die Donau und sahen die riesigen Wohnanlagen<br />
und neuen Bürotürme der Donau-City und gleich danach das charakteristische<br />
Gebäude der UNO. Schließlich stiegen wir bei der Alten<br />
Donau aus, einem beliebten Freizeit- und Badegebiet der WienerInnen,<br />
wo wir uns dann ein gemütliches Mittagessen gönnten.<br />
Die zweite Stadtführung konzentrierte sich eher auf die Innenstadt,<br />
es ging beispielsweise zum Stadtpark mit dem goldenen Denkmal<br />
von Johann Strauß und von dort weiter über die „echte“ Ringstraße<br />
in das Zentrum, den 1. Bezirk. Die kleine Weihburggasse entlang<br />
kamen wir vor das Wahrzeichen Wiens, den Stephansdom. Der<br />
spätromanische Bau wurde von den Habsburgern als Zeichen<br />
ihrer Macht vergrößert und mit dem hohen Südturm, dem „Steffl“<br />
versehen. Von diesem sieht man heute bei klarem Wetter bis in die<br />
Slowakei und nach Ungarn. Die Zeit, diesen zu besteigen fehlte bei<br />
dieser „Stadterkundung“. Im Nordturm, der nie fertig gebaut wurde,<br />
hängt die größte Glocke Österreichs, die „Pummerin“. Sie läutet am<br />
1. Jänner um 0 Uhr das neue Jahr ein. Dazu wird der Donauwalzer<br />
von Johann Strauß getanzt.<br />
Im Schritttempo ging es vom Dom weiter in Richtung Schwedenplatz.<br />
Dabei durchquerten wir das „Bermuda – Dreieck“, wo ein<br />
Lokal neben dem anderen steht. In diesem befindet sich aber auch<br />
die Israelitische Kultusgemeinde, eine jüdische Synagoge und ein<br />
koscheres Restaurant.<br />
Schließlich landeten wir auf dem Schwedenplatz, der am Rande des<br />
Zentrums, des 1. Bezirks, am Donaukanal liegt. Der Name erinnert<br />
daran, dass nach dem 1. Weltkrieg im Jahr 1918 hier von den im<br />
Krieg neutralen Schweden an die hungernden Wiener Suppe verteilt<br />
wurde. Heute gibt es dort - so behaupten viele – den besten Eissalon<br />
der Stadt. So ein Eis ließen wir uns natürlich nicht entgehen.<br />
Mit der U-Bahn ging es dann wieder zurück zum Stephansplatz<br />
und zu Fuß durch die Flaniermeile Graben und Kohlmarkt zur Hofburg,<br />
diesem riesengroßen Gebäudekomplex, der eine Mischung<br />
43
verschiedenster Stilrichtungen der Architekturgeschichte darstellt.<br />
Die Hofburg, früher Sitz des Kaisers und heute des österreichischen<br />
Präsidenten, beherbergt eine Vielzahl von Institutionen, wie die<br />
Schatzkammer und das Völkerkundemuseum, die Nationalbibliothek<br />
und die Winterreitschule der Lipizzaner.<br />
Kochen und Essen zu Hause<br />
Nach dem Stadtspaziergang bzw. der Spazierfahrt trafen sich alle<br />
bei der Betreuerin Michaela Gigerl zu Hause, wo gemeinsam gekocht<br />
und gegessen wurde. Auch dies eine Möglichkeit, sich besser<br />
kennen zu lernen.<br />
Auf dem Menü standen Berner Würstchen (Bern liegt in der Schweiz!),<br />
als Beilage Käsknöpfle (typisches Gericht aus Westösterreich, Vorarlberg)<br />
und dazu verschiedene Salate. Als Nachspeise gab es einen<br />
Topfen- und einen Apfelstrudel. Hier die Rezepte für Käsknöpfle (sie<br />
werden in der Regel mit einem Kartoffel- oder einem grünen Salat als<br />
Hauptspeise gegessen) und anschließend den Apfelstrudel.<br />
Von dort führte uns der Weg über den Heldenplatz, auf dem Adolf<br />
Hitler 1938 den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich<br />
verkündete, wieder zum Ring, der Prachtstraße rund um das Zentrum.<br />
Der Ring entstand an Stelle der früheren Stadtmauer und am<br />
Ring finden sich eine Reihe von Repräsentationsbauten im Stil des<br />
Historismus - in den nachempfundenen Stilen der Klassik (Parlament),<br />
der Gotik (Rathaus) und der Renaissance (Museen, Oper<br />
und Burgtheater). Wir durchquerten den Museumskomplex und<br />
gingen beim modernen MuseumsQuartier (MQ) wieder hinunter<br />
in die U-Bahn.<br />
Am Ende unserer „Wien-Erkundung“ stand der Karlsplatz, ein Verkehrsknotenpunkt<br />
(unter- und oberirdisch), ein Ort der Unübersichtlichkeit.<br />
Er ist mit all den Fahrbahnen und Inseln dazwischen äußerst<br />
fußgängerfeindlich, aber andererseits sind rund um den Platz eine<br />
Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und Kulturinstitutionen zu finden.<br />
Dazu gehören die barocke Karlskirche, die Jugendstilbauten Secession<br />
und Otto-Wagner-Pavillon, aber auch die Gemäldegalerie der<br />
Akademie der bildenden Künste, der Musikverein und das Künstlerhaus,<br />
das Theater an der Wien und die Technische Universität.<br />
Nach einem kurzen Blick auf die Secession ging die Reise zurück<br />
nach Hietzing, zum gemeinsamen Kochen und Essen bei unserer<br />
Betreuerin Michaela Gigerl.<br />
Käsknöpfle aus Vorarlberg<br />
(Quelle: http://www.loewenlingenau.com/kaesknoepfle.<br />
htm)<br />
Der Teig:<br />
• 500 g Mehl<br />
• 5 Eier<br />
• Salz<br />
• eine Spur Muskat<br />
• wenig Milch<br />
• 200–250 g geriebener Käse<br />
(2–3 Sorten)<br />
• Salzwasser<br />
• 1–2 EL Öl<br />
• 1 große Zwiebel<br />
• 1/2 TL Mehl<br />
• 1/8 Butter<br />
Die Zubereitung<br />
Aus Eiern, Mehl, Salz und etwas Milch einen<br />
festen Teig machen, leicht abschlagen und ca.<br />
1/4 Stunde rasten lassen.<br />
Inzwischen in einem großen, breiten Topf<br />
Salzwasser mit 1–2 Löffel Öl aufstellen.<br />
Den Spätzleteig portionsweise durch den<br />
Spätzlehobel (oder einem Teelöffel) in das<br />
kochende Wasser geben, aufkochen lassen<br />
und mit einem Sieb herausschöpfen.<br />
In einer halbhohen Schüssel lagenweise mit<br />
dem geriebenen Käse anrichten. Als unterste<br />
Lage Käse, als oberste Lage Knöpfle.<br />
Zum Schluss einen kleinen Schöpfer Knöpflewasser<br />
dazugeben und goldbraun geröstete<br />
Z wiebelringe mit reichlich Butter darübergießen.<br />
Tipps<br />
• Nie zuviel Spätzle auf einmal ins kochende<br />
Wasser geben, sie könnten patzig werden.<br />
• Die geschnittenen Zwiebel, unmittelbar<br />
vor dem Rösten in einem Schüsselchen mit<br />
Deckel mit wenig Mehl gut durchschütteln,<br />
so werden sie besonders knusprig.<br />
• Die Käsemischung sollte 2 Teile würziger<br />
Bergkäse, 2 Teile Raclettekäse und 1 Teil<br />
Rässkäse (ganz scharfen Käse) beinhalten.<br />
Pro Person kann man mit ca. 100 g Käsemischung<br />
rechnen.<br />
44
WORKSHOPS<br />
Die Betreuerin Michi Gigerl beim Ausziehen des Strudelteigs, Alexander<br />
Kruckenfellner, der Lehrer aus Brasilien, schaut zu.<br />
GEMEINSAMKEITEN: Vier Länder im Vergleich<br />
Ziel dieses Workshops mit den SchülerInnen war, sich dessen bewusst<br />
zu werden, dass trotz verschiedener Herkunftsländer gewisse<br />
gemeinsame Merkmale durchaus vorhanden sind, etwa im Bereich<br />
der Jugendkultur. Am Beispiel der Musikcharts und der Fernsehprogramme<br />
Österreichs wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu<br />
den anderen Ländern herausgearbeitet. Während die Lehrpersonen<br />
gleichzeitig über den bisherigen Projektablauf reflektierten, diskutierten<br />
die SchülerInnen sehr angeregt miteinander und konnten sich<br />
über ähnlichen Musikgeschmack und internationale Jugendkultur<br />
annähern und insgesamt etwas besser kennen lernen.<br />
Apfelstrudel<br />
Zubereitung - Strudelteig:<br />
1. Mehl in eine Rührschüssel sieben. Salz, Wasser und Öl zufügen und gut verkneten.<br />
2. Teig in einen heißen, trockenen Kochtopf (vorher Wasser darin kochen) legen,<br />
mit Deckel etwa 30 Minuten ruhen lassen.<br />
Zubereitung - Füllung:<br />
3. Äpfel schälen, vierteln, entkernen und in feine Stifte schneiden.<br />
4. Teig auf einem großen, bemehlten Küchentuch ausrollen und dann vorsichtig<br />
zu einem Rechteck (50x70 cm) ausziehen, so dass er durchsichtig wird.<br />
5. Dickere Ränder abschneiden und den Teig mit 2/3 des restlichen Fettes bestreichen.<br />
Semmelbrösel aufstreuen und nacheinander Apfelstifte, Rosinen, Zucker,<br />
Zimt und geriebene Zitronenschale auf dem Teig verteilen.<br />
6. Dabei an den kurzen Seiten ca. 3 cm frei lassen und auf die Füllung klappen.<br />
7. Den Teig mit Hilfe des Tuches von der längeren Seite her mit der Füllung beginnend<br />
aufrollen, an den Enden gut zusammendrücken und auf ein gefettetes<br />
Backblech legen. Strudel mit etwas Fett bestreichen.<br />
8. Im vorgeheizten Backrohr bei 180 Grad 45-55 Minuten backen. Nach 30 Minuten<br />
Backzeit den Strudel mit restlichem Fett bestreichen.<br />
Rezepte mit genauen Mengenangaben für den Strudel finden Sie beispielsweise<br />
unter www.thea.at.<br />
Quelle: www.orf.at<br />
SchülerInnen beim Diskutieren. Bei der Auswertung fanden die SchülerInnen<br />
das gemeinsame Kochen und Essen: Super!<br />
UNTERSCHIEDE: Vier Länder im Vergleich<br />
Nach einer Pause ging es gemeinsam mit den Lehrpersonen<br />
weiter. Thematisiert wurden nun Unterschiede zwischen Brasilien,<br />
Lettland, Norwegen und Österreich, sowie das Wissen über die<br />
jeweils anderen Länder. Ausgegangen wurde dabei von der so<br />
genannten „Völkertafel“, einem Ölgemälde aus der Steiermark, das<br />
circa um 1720/1730 entstand und die Eigenschaften bestimmter<br />
Völker bildlich und schriftlich darstellt. Diese stereotypischen<br />
Vorstellungen entsprechen den heutigen oft gar nicht mehr, und<br />
daran kann man die historische Veränderlichkeit von Klischees sehr<br />
schön aufzeigen.<br />
Schon zu Hause, vor dem Treffen in Wien, haben sich die SchülerInnen<br />
in unterschiedlichster Weise mit den Partnerländern auseinandergesetzt.<br />
Nun sollten sie ihre Vorbereitungen heranziehen<br />
und auf Plakaten ihre Assoziationen zu ihrem eigenen Land und<br />
45
den drei Partnerländern festhalten. Zuerst wurde ganz eifrig in<br />
„nationalen“ Teams gearbeitet, und in einer zweiten Phase setzten<br />
sich jeweils zwei Ländergruppen zusammen, um ihre Ergebnisse<br />
zu präsentieren.<br />
Dass hier Stereotype direkt angesprochen wurden, verdeutlicht<br />
exemplarisch eine Diskussion zwischen der norwegischen und<br />
der brasilianischen Gruppe: Es ging dabei um das Aussehen der<br />
norwegischen Mädchen. In Brasilien würde man glauben, dass alle<br />
blond und blauäugig seien, so eine der BrasilianerInnen. Es wäre<br />
schon recht typisch, meinen die beiden blonden, blauäugigen<br />
NorwegerInnen, aber im weiteren Gespräch kam dann die Rede<br />
darauf, dass zum Beispiel die norwegische Königin Sonja selbst gar<br />
nicht blond und blauäugig ist.<br />
Als Beispiel für die Ergebnisse der Gruppenarbeit werden hier zwei<br />
Plakate zum Thema „Brasilien“ abgedruckt. Aber mal sehen: Überlegen<br />
Sie selbst – welches der folgenden Plakate stammt von den<br />
brasilianischen SchülerInnen selbst, welches von einem der anderen<br />
Länder. Und welches Land könnte es sein?<br />
Übrigens: Was glauben Sie, waren die meisten genannten Assoziationen<br />
in Bezug auf Brasilien? D.h. welche Assoziationen hatten alle<br />
vier Länder, drei oder zumindest zwei Länder, wenn Sie den Namen<br />
Norwegen und Brasilien tauschen sich aus<br />
des Landes hörten? Hier die Auflösung: Fußball und Amazonas (je<br />
4), Karneval, Kaffee und Samba (je 3).<br />
Und wie ist es mit Österreich? Klassische Musik und die Alpen (4),<br />
dann auch noch Schi fahren (3). Und was verbinden die SchülerInnen<br />
mit Norwegen? Fjorde (4), blond (3), Schnee, Elche und kalt sowie<br />
Oslo (je 2). Lettland ist als kleines Land weniger bekannt, aber auch<br />
hier findet man gemeinsame Assoziationen, vor allem in Bezug auf<br />
die geographische Lage: Osteuropa, Baltikum und Riga, das Meer,<br />
die Ostsee und die lettische bzw. russische Sprache werden je zwei<br />
Mal genannt.<br />
Nach dem Sammeln der Ergebnisse stellten die einzelnen Länder auf<br />
unterschiedliche Weise ihr eigenes Land näher vor, mit Prospekten<br />
zu Osttirol, einer norwegischen Powerpointpräsentation, mit Musikbeispielen<br />
aus Brasilien und echtem Bernstein und einem Video<br />
über Riga aus Lettland.<br />
Und anschließend ging es dann zur Geschenkverteilung: Jede<br />
Gruppe hat als Andenken für alle TeilnehmerInnen kleine Souvenirs<br />
bzw. Kulinarisches (Schokolade, Fisch, Käse) aus ihren Heimatländern<br />
mitgebracht.<br />
Das norwegische „Team“<br />
46
KULTURPROGRAMM<br />
Haus der Musik<br />
Die Niederösterreich-Werbung schreibt über das Haus der Musik mit<br />
dem Klangmuseum in Wien (www.niederoesterreich-card.at):<br />
„Das Haus der Musik präsentiert auf 6 Etagen die faszinierende Welt<br />
der Musik und Klänge. Erproben Sie Ihr Talent am virtuellen Dirigentenpult,<br />
komponieren Sie Ihren eigenen Walzer mit dem interaktiven<br />
Walzer-Würfelspiel, erfahren Sie alles über Mozart, Strauß oder<br />
Beethoven und experimentieren Sie mit Klängen, Geräuschen und<br />
Instrumenten, wie es sie weltweit nur im Haus der Musik gibt.“<br />
„Die unbewusste Verführung“<br />
Gleich nach dem spannenden „Dialog im Dunkeln“ erwartete uns ein<br />
absolutes Kontrastprogramm. Der nächste Programmpunkt führte<br />
uns nämlich in die Einkaufspaläste der Innenstadt, die besonders<br />
den visuellen Sinn ansprechen und dadurch zum Kaufen anregen<br />
sollen. Die Führerin vom Architekturzentrum Wien erklärte dabei<br />
die Strategien, die uns in die Geschäfte locken und zum Geld ausgeben<br />
verführen.<br />
„DIE LANGE TAFEL“<br />
Vor allem das interaktive Angebot des Museums wurde von den<br />
Jugendlichen rege in Anspruch genommen, und wir hätten noch<br />
stundenlang dort verweilen können.<br />
„Dialog im Dunkeln“<br />
Die Homepage Niederösterreich-Ticket schreibt über die Erfahrung<br />
mit dem „Dialog im Dunkeln“ (http://www.oeticket.com):<br />
„Entdecken Sie Ihre Sinne: Hören - Riechen - Spüren - Schmecken<br />
- aber nicht Sehen. Dialog im Dunkeln ist sicher keine alltägliche<br />
Erfahrung. Es handelt sich vielmehr um eine der erfolgreichsten<br />
Erlebnisinstallationen der letzten 17 Jahre, die absolut lichtlose<br />
Wahrnehmungsinstallation, die Ihnen die spannende Möglichkeit<br />
bietet, in die Welt des Unsichtbaren einzutauchen.<br />
In völlig abgedunkelten Räumen führen blinde Menschen das Publikum<br />
in kleinen Gruppen durch eine Installation. Aus Düften, Winden,<br />
Temperaturen, Tönen und Texturen wird ein Park, eine Stadt oder<br />
eine Bar gestaltet. Alltagssituationen, die ohne Augenschein eine<br />
völlig neue Erlebnisqualität erhalten. Ein Rollentausch findet statt:<br />
Sehende Menschen werden herausgelöst aus sozialer Routine und<br />
gewohnter Rezeption. Blinde Menschen sichern Orientierung und<br />
Mobilität und werden zu Botschaftern einer Kultur ohne Bilder.“<br />
Die gemeinsame Erfahrung und das gegenseitige Helfen unter<br />
so ungewöhnlichen Umständen hat uns als Gruppe aber sehr viel<br />
näher gebracht.<br />
Hier die vor dem Besuch der Installation etwas nervösen lettischen TeilnehmerInnen.<br />
Zufällig fand an diesem Tag ein besonderes<br />
Mittagessen auf dem Schwedenplatz<br />
statt, die so genannte „Lange<br />
Tafel“, wo es Gratisessen für alle gibt,<br />
gekocht aus Zutaten, die von Firmen<br />
und Geschäften gespendet werden.<br />
Im Sinne unseres Wiener Kontrastprogrammes<br />
war das die Gelegenheit, den<br />
Jugendlichen nach der Wanderung<br />
durch die Einkaufsstraßen und –zentren<br />
in der Innenstadt auch einen Einblick in das Leben weniger privilegierter<br />
Teile der österreichischen Gesellschaft zeigen.<br />
THEATERSTÜCKE<br />
„Virga“ im Museumsquartier<br />
Mit der norwegischen Gruppe besuchten wir eine Performance der<br />
ganz besonderen Art. Zwei Frauen stellten in diesem Stück Themen<br />
wie Liebe, Hass, Freundschaft, Geburt, Tod, Lust und Leid tänzerisch<br />
und gesanglich dar. Unterschiedlichste Tanz- und Musikstile aus den<br />
verschiedensten Zeiten und Kulturen verbanden sich hier zu einem<br />
einzigartigen Klangbogen.<br />
„Crianças Cariocas – Kinder Rios“: Künstlerhaus, Karlsplatz 5<br />
Auch für die drei anderen Ländergruppen hatten wir ein spezielles<br />
Programm ausgewählt.<br />
Die beiden Theateraufführungen an einem Abend unter dem Titel<br />
„Crianças Cariocas – Kinder Rios“ fanden im Rahmen der „Wiener<br />
Festwochen“ statt und waren eine europäische Premiere. Und uns<br />
entführten sie für eine Abend lang von Wien direkt nach Brasilien.<br />
Beide Theatergruppen residieren hoch oben über Rio, repräsentieren<br />
aber radikal verschiedene soziale Gruppen. Und sie haben<br />
auch die SchülerInnen in ihrem Urteil völlig gespalten.<br />
Den Anfang machte die Theatergruppe „Vértice“, die aus einem gut<br />
bewachten Wohngebiet mit Villen stammt. Sie spielen ein Stück<br />
über „Die Lücke, die uns bewegt oder Alle Geschichten sind Fiktion“<br />
von Christiane Jatahy. Das Haus, ein vom Architekten erbautes<br />
Traumhaus mit fantastischem Ausblick, ein großes Wohnzimmer, in<br />
der Mitte ein großer Tisch, fünf Freunde rund darum beim Zubereiten<br />
des Abendmahls, alle Ende Dreißig. Alle haben ihre Familien-<br />
Biografien, Beziehungs-Geschichten und ihre Erinnerungen an<br />
politische Erfahrungen mit der Militärdiktatur der späten 70er und<br />
frühen 80er Jahre. Die Dialoge springen zwischen diesen Eckpfeilern<br />
hin und her, spielen mit den Gefühlen zwischen tief betrübt und<br />
fröhlich jauchzend. Und: spielen mit dem Publikum. Spielen sie<br />
oder auch nicht?<br />
47
Total anders geht es nach der Pause weiter mit der Gruppe „TV<br />
Morrinho Live – Projeto Morrinho“ unter der Leitung von Fabio<br />
Gaviao und Markao Oliveira. Den Anfang des Projekts machte der<br />
14-jährige Nelcirlan in der kleine Favela Pereirao. Er hat begonnen,<br />
dieses Favela mit kleinen Ziegelsteinen nachzubauen und kleine<br />
Figuren aus Legosteinen hineinzustellen. Immer mehr Kinder kamen<br />
dazu, und zum kleinen Favela in Miniatur immer mehr und größere<br />
Favelas: Rocinha, Vidigal oder die Cidade de Deus. Spielzeugautos<br />
und Motorräder dazu. Polizeieinheiten und Dealer mit Plastikwaffen.<br />
Und sie begannen in Echtzeit, die Realität nachzuspielen. Sie begannen,<br />
Dokumentationen über das Leben in den Favelas in dieser<br />
Modellstadt (inzwischen 300 qm groß) nachzuspielen, sie begannen<br />
es mit Kamera aufzunehmen. So entstand „TV Morrinho Live“. Die<br />
jugendliche Gruppe baut Bruchteile ihres Favela-Modells auf und<br />
spielen Szenen aus dem Alltag: Jeder hat eine Legofigur mit Namen<br />
und spricht ihren Dialog. Kameramänner halten die Bewegungen<br />
der Legofiguren und Autos fest.<br />
herz:rasen – die Fußballausstellung<br />
Zur Zeit des Projekttreffens in Wien war die Fußball-Europameisterschaft<br />
2008, veranstaltet von der Schweiz und Österreich, gerade<br />
mal einen Monat entfernt. Darum war der Fokus auch im Kulturbereich<br />
stark auf diesen Sport gerichtet. So gab es beispielsweise<br />
im Künstlerhaus am Karlsplatz, in Kooperation mit dem Technischen<br />
Museum in Wien, eine Ausstellung zum Thema. Das Technische<br />
Museum selbst kündigte diese Ausstellung so an:<br />
„Ganz Europa im Fußballfieber. Und als Symptom dieser freudigen<br />
Erwartung zeigt sich ‘herz:rasen - die Fußballausstellung’.<br />
In dieser interaktiven Ausstellung ist Zittern, Schwitzen und Jubeln<br />
angesagt. Auf insgesamt 2.000 m² wird das Phänomen Fußball<br />
thematisiert, im Vordergrund steht dabei der europäische Fußball<br />
der letzten 30 Jahre.<br />
Testen Sie Ihre Eignung als Fußballer und vergleichen Sie Ihre Leistungen<br />
mit anderen Spielern. Richtiges „Fallen“ will ebenfalls geübt<br />
sein - trainieren Sie „Schwalben“ wie ein Profi. Sie haben auch die<br />
Möglichkeit, mit Einsatz und Können die 0:1-Niederlage der österreichischen<br />
Nationalmannschaft beim Fußball-Länderspiel gegen<br />
Färöer im Jahr 1990 in einen fulminanten Sieg umzuwandeln.<br />
Ein wahrhaft multimediales Erlebnis für alle Fußballfans, die es wissen<br />
wollen: Einmalige Inszenierungen von Bild- und Tonmaterial<br />
bringen den Puls zum Rasen und bewegte Bilder in Lebensgröße<br />
lassen die Fußballherzen schneller schlagen.“<br />
48
Abschlussüberraschung<br />
Der Samstag Nachmittag war dem Überdenken der Wienwoche<br />
gewidmet. Als Erstes sollten die Jugendlichen das Programm der<br />
letzten Tage Revue passieren lassen und einen Programmpunkt<br />
auswählen, über den sie dann in kleinen Gruppen (mit je einer Person<br />
aus jedem Land) eine kurze Szene spielen sollten. Ganz im Sinne<br />
unseres übergeordneten Themas „<strong>Begegnungen</strong>“ war also noch<br />
einmal ein gemeinsamer (interkultureller) Dialog zu gestalten.<br />
Danach wurde die Woche in zwei Schritten evaluiert. Zuerst<br />
mussten sich die TeilnehmerInnen im Raum positionieren und<br />
durch Nähe bzw. Entfernung ihre Bewertung der verschiedenen<br />
Programmpunkte zum Ausdruck bringen. So konnte auf einfache<br />
Weise ein Überblick über die gesamte Gruppe gewonnen werden.<br />
Allerdings wollten die ProjektleiterInnen auch eine detailliertere<br />
schriftliche Rückmeldung, die auf Post-its geschrieben und auf<br />
vorbereitete Plakate geklebt wurden.<br />
Die Ergebnisse der Befragung zur Wienwoche werden später im<br />
Abschnitt „Reflexion und Evaluation“ zusammengefasst.<br />
Während sich die Lehrkräfte noch einmal zu einer eigenen Reflexionsphase<br />
zusammenfanden, kehrten die Jugendlichen wieder<br />
zu dem Thema „Musik“ zurück. Die LienzerInnen präsentierten nun<br />
eine Auswahl an typischer österreichischer Musik, die ihre Klasse<br />
vorbereitet hatte und wofür vorher keine Zeit gewesen war. Danach<br />
spielten wir einige Kinderspiele, die, wenn auch unter anderem Namen,<br />
in allen Ländern bekannt sind. Was im angelsächsischen Raum<br />
„Chinese Whispers“ heißt, ist in Österreich als „Stille Post“ bekannt,<br />
und wird in Lettland bzw. Brasilien „kaputtes“ oder „schnurloses<br />
Telefon“ genannt. So endete die zweite Workshopphase wie die erste<br />
begonnen hatte, nämlich mit der Betonung der Gemeinsamkeiten<br />
und geteilten lebensweltlichen Erfahrung.<br />
Mit der Übergabe von kleinen Präsenten (Poster und Musik-CDs)<br />
an die SchülerInnen wurde der Nachmittag beschlossen, und die<br />
SchülerInnen wurden damit auch beauftragt, nach der Heimkehr<br />
den KlassenkameradInnen ausführlich von der Projektwoche zu<br />
berichten.<br />
Auch die Lehrpersonen erhielten ein kleines Dankeschön in Form<br />
von Büchern.<br />
Für den letzten Abend vor der Abreise haben wir nach etwas<br />
Besonderem gesucht und wurden fündig: Nach einem exzellenten<br />
Abendessen im Restaurant Lindmayer an der Donau, das für seine<br />
traditionelle österreichische Küche (siehe Tafelspitz unten) bekannt<br />
ist, haben wir unsere Gäste mit dem Schiff auf eine Donaurundfahrt<br />
geschickt. Und zwar nicht mit irgendeinem Schiff, sondern mit<br />
dem ältesten, das derzeit die Donau befährt, der „Ana“, einem historischen<br />
Salonschiff aus der Zeit Kaiser Franz Josephs, auf dem er<br />
und seine Gattin Sisi persönlich auch gefahren sein sollen. Wahrlich<br />
ein „krönender“ Abschluss!<br />
Während die LienzerInnen und LettInnen am Sonntag in aller Frühe<br />
aufbrechen mussten, war für die BrasilianerInnen damit aber nicht<br />
genug, denn sie wollten an ihrem letzten Tag auch noch in das Sisi<br />
Museum in der Hofburg, wo der Sisi-Mythos, der auch in Brasilien<br />
ein Begriff ist, gleichzeitig zelebriert und dekonstruiert wird. Und<br />
danach blieb gerade noch Zeit für ein letztes Wienerschnitzel und<br />
einen allerletzten Besuch im Eissalon am Schwedenplatz, bevor<br />
auch sie die lange Heimreise antreten mussten.<br />
Eine Gruppe spielte besonders beeindruckend Szenen aus „Crianças<br />
Cariocas“ nach.<br />
Eine andere Gruppe durchlebte noch einmal die Erfahrung des<br />
„Dialoges im Dunkeln“.<br />
49
Reflexion und Evaluation des Projektes<br />
Schriftliche Rückmeldungen (Lehrerberichte und Stimmen von SchülerInnen vor dem Projekttreffen)<br />
Mechtild Senfter (Lehrerin aus Österreich): Projektbericht<br />
zu „<strong>Begegnungen</strong>“<br />
Erwartungen und Schwierigkeiten<br />
Ich glaube, meine Erwartungen waren nicht sehr hoch, da ich die<br />
Tücken der Technik (E-mail über die Grenzen Europas hinaus) befürchtete.<br />
Sie sind ja tatsächlich eingetreten: die Mail-Verbindung<br />
mit dem brasilianischen Lehrer Alexander Kruckenfellner funktionierte<br />
selten. Schließlich ging ich dazu über Herrn Hollenstein, der<br />
das Projekt begleitete, als Vermittler für mich „arbeiten“ zu lassen.<br />
Gott sei Dank waren die Text-Beiträge aus Brasilien äußerst nett und<br />
auch informativ. 2 Kurzfilme kamen bald darauf via Mail und via<br />
„youtube“. Leider konnten die Schüler, die nicht gleich reinschauten<br />
wenig später nichts mehr abrufen.<br />
Nett fand ich, als 2 Schülerinnen privat nach Brasilien zu mailen<br />
begannen. Hier hätte ich mir mehr erwartet. Es ist leider wieder<br />
eingeschlafen.<br />
Ich freute mich aber jedesmal, wenn aus Lettland oder Norwegen Texte<br />
kamen. Leider kamen keine Filmchen und das war sehr, sehr schade und<br />
ich habe mich nur gewundert, dass kein Lebenszeichen kam.<br />
Dann endlich, wenigstens Norwegen war erwacht und sandte uns<br />
– im April – 3 Filme. Warum so wenige? fragten meine Schüler und<br />
waren sehr enttäuscht, dass keine andere Nation es so ernst nahm<br />
mit den Filmchen.<br />
Aber: auch wir haben dadurch, dass wir das Projekt mit dem<br />
Informatik-Unterricht gekoppelt haben, („moodle“ war in der<br />
Jahresplanung spät an der Reihe und bei 2 Wochenstunden ging’s<br />
auch nicht so richtig weiter) viel Zeit verstreichen lassen, bis die<br />
Filme endlich von den Schülern (und mit kräftiger Unterstützung<br />
durch die Informatiklehrerin) geschnitten und zur dvd gebrannt<br />
worden waren. Nostra culpa!<br />
Leider brach der Kontakt zwischen uns Lehrern und zwischen<br />
den Schülern, nachdem Filmchen (Texte) fertig waren, total ab.<br />
Schade!!!<br />
Schwierigkeiten<br />
Computertechnisch hätte ich die Filme ohne meine Fachkollegin<br />
nicht in Angriff genommen! (Filme in moodle stellen, dvd –Daten<br />
runterrechnen und dvd brennen) Da außerdem mit unterschiedlichen<br />
Kameras gedreht wurde, verkomplizierte sich auch für die<br />
Fachfrau das „Übersetzen“ in unser Computersystem an der Schule.<br />
Unzählige Stunden gingen drauf.<br />
Missverständnisse<br />
Das „gebrochene Deutsch“ besonders der Schüler/innen in Lettland<br />
und Norwegen, führte zu Missverständnissen.<br />
Mein Fehler (wegen Zeitdruck in Schule)<br />
Viel zu spät, erst im April haben wir die Filme oder Dialoge im<br />
Plenum angesehen, besprochen, gelesen. Leider. Folge: Ich hatte<br />
null persönlichen Bezug zu den Texten und Filmen (nur die korrigierenden<br />
Schüler/innen hatten einen Einblick). Dass ich nicht<br />
die Schuld allein habe, möchte ich allerdings betonen. Ich gab den<br />
Schülern die dvds mit den Filmchen weiter, und die waren plötzlich<br />
versandet… Ebenso tat ich’s mit der youtube-Adresse. Also: da ging<br />
unter meinen Schülern nix mehr weiter!!!)<br />
Gut war auch:<br />
Infos über die einzelnen Länder in Referaten präsentieren lassen.<br />
Nutzen:<br />
Für mich und Schüler: eine für beide Seiten sehr unterhaltsame Art,<br />
von Schülern selbst geschriebene Szenen zur Aufführung zu bringen<br />
und das bei laufender Kamera und nicht wie bisher auf der Bühne<br />
vor Eltern oder Schülern.<br />
Allen Schülern hat es immensen Spaß gemacht zu spielen und<br />
Kamera zu führen. Dem Experten für das Filmeschneiden natürlich<br />
ebenso, auch wenn viel freie Zeit verwendet wurde. Auch das<br />
Korrigieren der Texte aus den anderen Ländern ging sehr gut und<br />
machte den Schülern Spaß. Was eine Schülerin bemängelte: Es wäre<br />
kein Klassenprojekt gewesen, sondern nur ein Grüppchenprojekt<br />
und am Ende fehlte die Zusammenschau. Wie wahr!<br />
Für mich neu und unerprobt: das Medium Computer, um mit<br />
Schülern zu kommunizieren. Gefiel mir!!! Ab dann: zuuuu lange<br />
Wartezeit bis Filmchen fertig waren. Duuuurrrrsssstttt-Strecke!!! Es<br />
war keine Motivation mehr da weiter zu machen.<br />
Kein Nutzen:<br />
Die Kontaktlosigkeit… Jedes Land hat hauptsächlich für sich selbst<br />
gearbeitet.<br />
Vorschlag: Schüler sollten die korrigierten Texte selber wegschicken!!!<br />
(Kontakt entsteht!!)<br />
Rückmeldungen von SchülerInnen in Lienz (eine<br />
Auswahl)<br />
1. Ich heißt Bianca Perfler und finde das Projekt war eine tolle<br />
Abwechslung zu den Schulstunden und es war auch mit Zeit und<br />
Kreativität verbunden. Es war auch sehr interessant zu sehen, wie<br />
nicht Deutsch Sprechende unsere Sprache lernen und sprechen.<br />
Die Drehs waren oft sehr lustig und amüsant und jeder war voll<br />
dabei, sowohl Schauspieler als auch Kammeramann/-frau. Doch ich<br />
hätte auch gerne mehr Material von den anderen Projektpartnern<br />
gese hen. Die Einen haben uns viele Filme und Texte geschickt,<br />
während die anderen nur ein paar Texte geschickt haben. Doch<br />
vielleicht bekommen wir noch Material zum Projekt, wenn unsere<br />
drei Vertreter der Klasse mit den Professoren nach Wien, zu dem<br />
Treff mit den Projektpartnern fahren. Ich hatte Spaß bei dem Projekt<br />
und würde mir gerne einmal die Filme von uns und den anderen<br />
Projektpartnern mit der Klasse anschauen.<br />
2. Judith Klammer: Es war natürlich sehr interessant, durch die<br />
deutsche Sprache in Kontakt mit anderen Ländern zu treten.<br />
Es machte Spaß, kleine Filme zu drehen und auch anzusehen, um<br />
Deutsch in alltäglichen Gesprächen wiederzugeben.<br />
Es war bestimmt ein sehr tolles Projekt, in dem man andere Länder<br />
und Sitten auch ein bisschen näher kennen lernte, und ich hoffe<br />
natürlich, den Deutschschülern aus den verschiedenen Ländern<br />
mit Textkorrekturen, Filmchen usw. geholfen zu haben.<br />
Das Projekt ist bestimmt sehr sinnvoll, da man mit Spaß lernt und<br />
mit Enthusiasmus dabei ist, da es eine willkommene Abwechslung<br />
im Schulalltag darstellt.<br />
Es war eine witzige Herausforderung, Dialoge zu einem bestimmten<br />
50
Thema zu erfinden und dann auch noch in Sketchen vorzuführen.<br />
Auch die Gemeinschaft in den verschiedenen Gruppen oder „Teams“,<br />
wurde dadurch zusammengeschweißt.<br />
Alles in Allem würde ich sofort wieder bei so einem Projekt mitmachen,<br />
da es nicht nur den Schülern aus den anderen Ländern<br />
hilft, Deutsch in alltäglichen Situationen zu verwenden, sondern wir<br />
österreichischen Schüler auch Spaß daran haben, ihnen dabei zu<br />
helfen, und man nebenbei auch viel über andere Umgangsformen<br />
und Sitten in den verschiedenen Ländern erfährt.<br />
3. Mein Name ist Ruth Perfler und ich habe am Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“<br />
teilgenommen. Ich bin eine Schülerin aus Österreich und hatte<br />
die Aufgabe Texte zu korrigieren bzw. selbst zu schreiben und zu<br />
filmen. Angefangen hatte dieses Projekt im Herbst 2007. Es begann<br />
schon einmal damit, dass die Termine, an denen Filme und Texte<br />
ausgetauscht werden sollten, nicht eingehalten wurden. Erst nach<br />
den Weihnachtsferien wurden unsere Filme veröffentlicht, die der<br />
anderen Länder bekam ich bis heute noch nie zu Gesicht.<br />
Allerdings war es schließlich, als uns einige Texte geschickt wurden,<br />
sehr lustig die Texte zu korrigieren und zu lesen. Lettland hat uns<br />
sogar einige Fotos geschickt, über die ich mich auch sehr gefreut<br />
habe. Ich habe zudem einen brasilianischen Text erhalten, der auch<br />
in die portugiesische Sprache übersetzt worden war.<br />
Ich glaube, dass es besonders für die Schüler der Länder, deren<br />
Muttersprache nicht Deutsch war, interessant war, jedoch denke<br />
ich, dass ich nichts daraus gelernt habe.<br />
Es war und ist – ohne Zweifel- ein sehr aufwendiges, aber interessantes<br />
Projekt, um das sich die meisten sehr bemüht haben. Trotzdem<br />
würde ich mich nicht über eine Weiterführung oder Wiederho lung<br />
des Projekts freuen. Falls doch, einige Verbesserungsvorschläge: Die<br />
Termine sollten eingehalten werden, von jeder Klasse und jedem<br />
Schüler sollte ungefähr gleich viel Arbeit geleistet werden und die<br />
Lehrer der beteiligten Länder sollten mehr Unterrichtszeit in das<br />
Projekt investieren, wenn sie sich entschließen an dem Projekt teilzunehmen,<br />
damit die Filme gemeinsam angeschaut werden können,<br />
auch wenn „wertvolle Unterrichtszeit“ dabei verloren geht.<br />
4. Lisa Gutwenger: Im Großen und Ganzen gefiel mir dieses Projekt<br />
sehr gut.<br />
Das Schreiben der Szene, sowie das Drehen des Sketches waren<br />
sehr amüsant.<br />
Das Referat über Weihnachtsbräuche in den am Projekt arbeitenden<br />
Ländern war interessant und aufschlussreich und durch das viele<br />
Korrigieren der Texte, die uns aus Brasilien, Lettland und Norwegen<br />
geschickt wurden, sah ich wieder einmal, wie schwer unsere Sprache<br />
Deutsch eigentlich ist.<br />
Solche Projekte sollten wir viel öfters veranstalten, da sie Teamwork,<br />
sowie auch Ehrgeiz verlangen.<br />
Jedoch muss ich auch ein paar Dinge bekritteln:<br />
1. Wir haben uns sehr angestrengt und viel geleistet, jedoch bekamen<br />
wir bestimmt weniger als die Hälfte von den anderen Ländern<br />
zurück, was ich sehr schade finde.<br />
2. Wenn so ein Zusammentreffen in Wien veranstaltet wird, sollte<br />
die ganze Klasse mitfahren dürfen, da wir alle viel beigesteuert<br />
haben und sehr fleißig waren.<br />
Ich würde so ein Projekt sofort wieder starten.<br />
Vielleicht mit besserer Organisation und Aufteilung.<br />
Liebe Grüße,<br />
5. Lisa Burger: Das Projekt „<strong>Begegnungen</strong>” war eine besondere<br />
Erfahrung für mich, da ich mehr über Sitten & Traditionen anderer<br />
Länder erfuhr. Das Filmemachen war etwas langweilig und nicht<br />
besonders interessant. Doch das Korrigieren der Texte war sehr<br />
lustig wegen der kleinen Fehler und Zweideutigkeiten. Doch es hat<br />
mir klar gemacht, dass Deutsch viel schwerer ist, als ich dachte. Das<br />
Resümee: „<strong>Begegnungen</strong>“ war ein tolles Projekt.<br />
6. Paul Zinell: Mir hat dieses Projekt gut gefallen. Besonders interessant<br />
für mich war zu sehen, wie in fremden Ländern an deutschen<br />
Schulen die Sprache Deutsch unterrichtet wird. Weniger gut hat<br />
mir gefallen, dass wir weder von der lettischen Schule noch von der<br />
norwegischen Schule Videos zu sehen bekamen, da wir einen sehr<br />
hohen Aufwand betrieben haben, damit unsere Videos anschauenswürdig<br />
waren ( Schneiden, Titel einfügen,...). Natürlich freue<br />
ich mich auf die Berichte von Ihnen und unseren 3 Auserwählten,<br />
die uns dann von dem Treff mit den anderen Teilnehmern erzählen<br />
werden. Mit freundlichen Grüßen<br />
Paul Zinell<br />
Rückmeldung vom Projektteam an die Klasse in<br />
Lienz<br />
Liebe 5A-Klasse!<br />
Im Namen des Projektteams möchte ich mich sehr herzlich für eure<br />
engagierte Mitwirkung am Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“ im Schuljahr<br />
2007/08 bedanken!<br />
Wir möchten euch für eure besonderen Leistungen unsere Anerkennung<br />
aussprechen. Mit der Erstellung und Inszenierung von<br />
Dialogen und deren Verfilmung, der Bearbeitung der Dialoge aus<br />
den anderen Ländern und den Informationen, die ihr den anderen<br />
Klassen geschickt habt, sowie mit der Auseinandersetzung mit den<br />
Kulturen der anderen Länder habt ihr großartige Arbeit geleistet.<br />
Während der Projektwoche in Wien wurden uns auch eure kritischen<br />
Rückmeldungen zum gesamten Projekt überbracht. Danke für die<br />
Stellungnahme! Es ist uns wichtig, wie ihr das Projekt im Rückblick<br />
betrachtet und eure Anregungen sind wertvoll für unsere/eure<br />
weitere Arbeit.<br />
Auf einige, mehrfach angeführte, Kritikpunkte möchte ich gerne<br />
eingehen:<br />
a) Termine für den Austausch von Texten und Filmen wurden nicht<br />
eingehalten. Es dauerte zu lange, bis die anderen Klassen die Arbeiten<br />
schickten. Das Projekt zog sich zu sehr in die Länge. Keine Information,<br />
wann das Projekt beendet ist. Chaotischer Projektverlauf. Schlechte<br />
Organisation. Datum zum Senden der Texte/Bilder müsste streng festgelegt<br />
werden, alle müssen sich daran halten, „sonst läuft alles drunter<br />
und drüber“.<br />
Von uns wurden im August 2007 Vorschläge zum Projektablauf<br />
gemacht, dabei wurde auch ein zeitlicher Rahmen für das gesamte<br />
Projekt festgelegt: September 2007 bis Mai 2008. Innerhalb<br />
dessen sollten sich die beteiligten Länder/Klassen abstimmen.<br />
Dass das nicht einfach ist, hat sich schnell gezeigt. Grund: unterschiedliche<br />
Ferienzeiten und unterschiedliche Lehrplanvorgaben.<br />
Informationen darüber wurden bis 17.09. ausgetauscht, danach<br />
haben alle Klassen mit der Ausarbeitung von Dialogen begonnen,<br />
jedoch keinen gemeinsamen Abgabetermin festgelegt. Wir vom<br />
Projektteam wollten den Klassen diesbezüglich keine Vorschriften<br />
machen, zu unterschiedlich waren die Voraussetzungen in den<br />
Ländern. Wir haben jedoch wiederholt um verstärkte Kommunikation<br />
zwischen den Teilnehmenden ersucht und um Informationen<br />
51
zum aktuellen Projektstand gebeten. Nach einem Rundmail von uns<br />
am 30.11. wurde dann klar: Lienz und Riga hatten bereits Dialoge<br />
verschickt, sich aber nicht vergewissert, ob diese auch angekommen<br />
sind (teilweise sind sie nicht bzw. verstümmelt angekommen).<br />
Brasilien wollte sie demnächst verschicken, Norwegen erst in den<br />
Weihnachtsferien. Die Projekt-TN hatten mit unterschiedlichen<br />
Problemen zu kämpfen: Prüfungen, Technik, mangelnde Motivation.<br />
Strenge Vorgaben wären hier wohl nicht die Lösung (alle machen<br />
freiwillig mit!), hingegen wäre mehr Kontakt mit den anderen TN<br />
wahrscheinlich hilfreich gewesen. Warum nicht einmal nachfragen,<br />
was die anderen gerade tun und warum keine Post kommt?<br />
Tatsächlich wurden die Materialien wie folgt ausgetauscht:<br />
Ende Oktober 2007: Lienz verschickt Dialoge<br />
November 2007: Riga verschickt Dialoge<br />
10. Dezember 2007: Wien verschickt Bücher<br />
12. Dezember 2007: Curitiba verschickt Dialoge und Filme via<br />
Internet<br />
15. Jänner 2008: Aremark verschickt Dialoge<br />
24. Jänner 2008: Lienz verschickt die korrigierten Dialoge der<br />
anderen<br />
12. Feber 2008: Filme aus Lienz sind nun über Moodle abrufbar<br />
25. Feber 2008: Riga hat CD mit Fotos per Post verschickt<br />
7. April 2008: Aremark hat DVD per Post verschickt<br />
b) Die anderen Klassen haben weniger Texte/Videos geschickt. Wir<br />
haben so viel getan. Es war sehr, sehr viel Arbeit mit den Videos, aber<br />
auch den Texten. Die Arbeit war unter den Ländern ungleich verteilt.<br />
Norwegen baute keinen richtigen Kontakt zu uns auf. Wir haben wenig<br />
Rückmeldung von den anderen Klassen bekommen.<br />
Ihr habt tatsächlich eine enorme Arbeit geleistet, den Partnerklassen<br />
sehr gutes Material geliefert und Ihnen sprachlich auch geholfen.<br />
Vielleicht haben nicht alle im gleichen Ausmaß produziert, doch alle<br />
haben getan, was ihnen möglich war. Keiner Klasse wurde Arbeit<br />
„zugeteilt“, es war eine Einladung zur Mitarbeit. Und alle haben euch<br />
etwas gegeben, mehr oder weniger, früher oder später. Bestimmt<br />
schätzen sie das, was sie von euch bekommen haben.<br />
c) Im Unterricht war zu wenig Zeit für das Projekt, wir mussten viel<br />
Freizeit investieren. Die Arbeit neben dem Unterricht war schwierig.<br />
Wir konnten die Filme nicht gemeinsam anschauen. Ohne die Referate<br />
hätten wir wenig über die anderen Länder erfahren. Es war kein<br />
gemeinsames Projekt, sondern Einzelarbeiten. Manche von uns haben<br />
zu wenig vom Projekt mitbekommen.<br />
Es ist sicher ein Problem, dass im Regelunterricht zu wenig Zeit für<br />
solche Projekte ist. Mit viel Einsatz in der Freizeit ist Bemerkenswertes<br />
zustande gekommen. Vielleicht könnt ihr euch in den Tagen<br />
vor den Ferien noch einmal gemeinsam im Unterricht austauschen<br />
und Fotos/Videos anschauen?<br />
d) Es dürfen nur einige aus der Klasse nach Wien fahren. Warum nicht<br />
alle?<br />
Sehr gerne hätten wir euch alle eingeladen! Dazu hat uns schlicht<br />
und einfach das Geld gefehlt. Da wir alle mitwirkenden Klassen<br />
gleich behandeln wollten, haben wir aus jeder Klasse drei Delegierte<br />
eingeladen. Wir haben lange gerechnet und geplant, bis sich<br />
das finanziell ausgegangen ist – allein die Flüge haben enorm viel<br />
gekostet. Wir hoffen, dass eure Delegierten ihre Erfahrungen mit<br />
euch teilen können.<br />
Natürlich gab es auch viele positive Rückmeldungen von euch zum<br />
Projekt. Gefallen hat v.a. der Kontakt mit Jugendlichen aus anderen<br />
Ländern, Informationen über andere Kulturen, die Abwechslung und<br />
die „andere Art“ von Deutschunterricht. Besonderen Spaß hat offensichtlich<br />
das Filmen gemacht, aber auch das Lesen und Korrigieren<br />
der fremden Texte. Fast alle haben das Projekt interessant gefunden,<br />
wenn auch da und dort verbesserungswürdig. Zitat einer Schülerin:<br />
„Trotz allem war es eine Erfahrung wert (aus Fehlern lernt man)!“<br />
Wir freuen uns besonders darüber, dass alle Klassen bis zur Projektwoche<br />
in Wien mitgewirkt haben und trotz aller Schwierigkeiten<br />
niemand die Beteiligung aufgekündigt hat. Nun arbeiten wir an<br />
einer Dokumentation über das gesamte Projekt, die wir euch zu<br />
Schulbeginn im Herbst schicken werden.<br />
Dankeschön für eure tolle Projektarbeit und schöne Ferien!<br />
Trude Höllerbauer<br />
Bernt Aaby (Lehrer aus Norwegen): Betrachtungen<br />
zum Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“<br />
Ich wurde von Steinar Nybøle (Hochschule in Halden) im Frühling<br />
gefragt, ob ich in einem Projekt in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium<br />
in Wien und dem Zentrum für Österreichstudien<br />
an der Hochschule in <strong>Skövde</strong> (Schweden) teilnehmen würde. Da die<br />
Schule klein ist und die Deutschgruppe in der zehnten Klasse nur<br />
9 Schüler hat, war ich sehr skeptisch dazu, aber sagte schließlich<br />
„jawohl“. Ich wusste nicht, dass das Thema „<strong>Begegnungen</strong>“ war. Als<br />
ich das erfuhr, dachte ich, dass wir wahrscheinlich etwas über alle<br />
möglichen Themen machen könnten. Es zeigte sich aber, dass es<br />
schwierig war, die meisten Schüler zum Einsatz zu bewegen. Viel<br />
Zeit verging, in der ich versuchte, die Schüler zu überreden, sich<br />
wenigstens für einige Themen zu entscheiden und die Dialoge zu<br />
schreiben.<br />
In unserer Schule haben wir nur zweimal 45 Minuten Deutsch jeden<br />
Mittwoch. An diesem Tag sind auch andere Wahlfächer und es ist<br />
für die Schulleitung dann üblich diesen Tag für andere Aktivitäten,<br />
beispielsweise Exkursionen, zu nutzen.<br />
Da es für mich schwierig war die Schüler zu bewegen, die Aufgabe<br />
ernst zu nehmen, stieg meine Frustration. Als es mir auch misslang,<br />
Kontakt zu der Projektleitung und den anderen Teilnehmern zu<br />
aufzunehmen - der „MailerDemon“ war ein häufiger Gast meines<br />
Computers – wusste ich, dass ich das Resultat der Projektarbeit<br />
meiner Schüler/innen den anderen Teilnehmern mit „snail-mail“<br />
schicken musste. Es kam mir lange so vor, als ob die e-Mails, die ich<br />
abzuschicken versuchte, und e-Mails, die ich bekommen haben<br />
sollte, im „Cyberspace“ verschwunden waren.<br />
Schließlich (im April 2008) erfuhr ich, dass das Anti-Spam-Program<br />
unseres Servers alle Mails, die zu mehr als drei Empfängern adressiert<br />
waren, in einer Anti-Spam-Mappe gespeichert wurden. Endlich<br />
verstand ich, warum ich meine eigenen Mails zurück kriegte und nur<br />
Mails zu mir als einzigem (oder einen von zwei) Adressat erhielt.<br />
Als die Schüler schließlich etwas zu den Themen machten, hatten<br />
sie Spaß. Was schwierig für sie war, war, dass ihnen Wörter fehlten.<br />
Aber mit gemeinsamen Anstrengungen ist es ihnen gelungen etwas<br />
auf Papier zu bringen und als Film umzusetzen. Sie haben auch<br />
erfahren - ganz deutlich! - dass in einer Gruppenarbeit einige die<br />
Menge tragen können und dass das keine angenehme Erfahrung ist.<br />
Sie haben auch etwas über Österreich gelernt, obwohl nicht soviel<br />
wie ich es gewünscht habe...<br />
Sprachlich glaube ich, dass die meisten von den Schülern Nutzen<br />
52
am dem Projekt gehabt haben, und wenigstens hoffe ich, dass sie<br />
erkannt haben, dass man ohne Vokabeln keine Sprache hat.<br />
Ich als Lehrer habe erfahren, als es mir endlich gelungen ist, etwas<br />
von dem Material der anderen Teilnehmer aus dem „Cyberspace“<br />
herunter zu laden, dass hier viel Material liegt, aus dem ich in meiner<br />
Arbeit mit anderen Schülern Nutzen ziehen kann.<br />
„<strong>Begegnungen</strong>“ sind ein wichtiges Thema mit vielen Facetten die<br />
wir in unserer Gruppe vielleicht gründlicher hätten diskutieren<br />
sollen, ehe wir mit den Dialogen anfingen. Vielleicht wäre es auch<br />
einfacher gewesen, meine Schüler zu motivieren, wenn es mir<br />
gelungen wäre, den Schülern die Videos der anderen Teilnehmer<br />
im Internet zu zeigen.<br />
Eine Möglichkeit, das Projekt besser vorzubereiten, wäre es vielleicht<br />
gewesen, wenn die Schüler einander ein Präsentationsvideo geschickt<br />
hätten. Persönliche Beziehungen in einem Projekt verpflichten<br />
mehr, als in den Projekten, wo der Empfänger unbekannt ist.<br />
Es ist auch ein „Muss“ entsprechende Computerkenntnisse zu haben,<br />
die man für so ein Projekt einfach braucht. Unsere Schule hat genug<br />
Computer, aber nur eine 40%-ige Stelle für einen Systemadministrator,<br />
der komplizierte Probleme lösen kann.<br />
Für die norwegischen DaF-Lehrer ist es auch ein Problem, dass die<br />
ganze norwegische Medienwelt völlig dem anglo-amerikanischen<br />
Kulturkreis zugewandt ist. Es gibt keine deutschsprachigen Fernsehprogramme<br />
oder Filme in den Kinos, keine deutschen Rock-/<br />
Musikgruppen die die nötige Durchschlagskraft haben. Trotzdem<br />
versucht man es den Schülern klarzumachen, dass man nicht überall<br />
in Europa oder der Welt mit Englisch durchkommt. Es ist meine Meinung,<br />
dass Projekte, die sich an die einzelnen Schüler wenden und<br />
wo sie - jeder einzelne - persönlich verantwortlich für das Resultat<br />
gemacht werden können, die größte Chance zum Erfolg haben.<br />
Wie man dorthin kommt und ob es einem gelingt, bleibt die große<br />
Frage!<br />
Lidija Bikova (Lehrerin aus Lettland): Rückmeldung<br />
In unserer Schule ist Deutsch (neben Französisch) die zweite Fremdsprache.<br />
Ab der 1. Klasse lernen alle Schüler Englisch obligatorisch<br />
und ab der 5. Klasse eine 2. Fremdsprache nach Wahl. In meiner<br />
Gruppe sind 14 Schüler, 12 davon nahmen an dem Projekt teil.<br />
Ob wir Schwierigkeiten hatten? JA. Zuerst wussten wir nicht „was“<br />
und „wie“… Aber wir begannen zu arbeiten und dann wurde alles<br />
allmählich klar. Wir stellten Dialoge zusammen, machten Fotos.<br />
Die Aufnahme von Szenen machte den Schülern besonders Spaß.<br />
Im Februar verteidigten wir unsere Projektarbeit in der Schule und<br />
bekamen die beste Note. Besonders wertvoll war für uns, dass die<br />
österreichische Partnerklasse unsere Dialoge korrigierte. Die Filme<br />
aus Brasilien und Norwegen gefielen unseren Schülern sehr. Leider<br />
sind wir selbst nicht zum Filmen gekommen. Dafür gibt es zwei<br />
Gründe: erstens gewisse technische Schwierigkeiten, zweitens der<br />
Mangel an Zeit. Bei uns machen die Schüler in der 9. Klasse das so<br />
genannte mittlere Abitur, und müssen sich also schon während des<br />
ganzen Schuljahres auf diese Abschlussprüfungen vorbereiten.<br />
Was erwarten wir vom Abschlusstreffen in Wien? Wir erwarten, dass<br />
wir hier nicht nur Partner für Projektarbeiten finden, sondern echte<br />
Freunde näher kennen lernen und feste Beziehungen zwischen<br />
unseren Schulen knüpfen können: Briefwechsel, Mailwechsel, vielleicht<br />
auch ein Schüleraustausch!<br />
Herzlich Willkommen in Riga!<br />
Stimmen von SchülerInnen in Riga<br />
Aleksejeva, Marina: „Das Thema der Projektarbeit war sehr interessant.<br />
Das machte wirklich Spaß, Dialoge zusammenzustellen.“<br />
Silvonika, Olga: „Meiner Meinung nach war die Arbeit der Schüler aus<br />
Österreich sehr nützlich. Wir bekamen ´echte` deutsche Dialoge.“<br />
Akopjan, Marina: „Ich finde die Dialoge aus Brasilien super toll! Wir<br />
benutzten die portugiesischen Dialoge sogar während der Verteidigung<br />
der Projektarbeit unserer Klasse.“<br />
Isata, Sandra: „Ich habe während des Projekts einen Film auf Deutsch<br />
und auch auf Französisch gedreht. Das machte ich zum ersten Mal.<br />
Deshalb ist er nicht gut genug.“<br />
Loptevs, Aleksandrs: „Das Projekt war super! Wir haben Jugendliche<br />
aus verschiedenen Ländern kennen gelernt. Das ist toll!“<br />
Rückblick von Alexander Kruckenfellner (Lehrer aus<br />
Brasilien) nach dem Wiener Treffen<br />
Mit 15 Schülern im Alter von 15 bis 16 Jahren hat die DaM-Gruppe<br />
in Brasilien die Projektarbeit kurz nach den Winterferien im August<br />
2007 mit großem Eifer und Elan begonnen. In der ersten Phase<br />
wurden 5 Kleingruppen zu je 3 Schülern gebildet, die zunächst mit<br />
dem Schreiben der Dialoge beauftragt wurden. Nach 3 Wochen des<br />
eifrigen Schreibens und Übersetzens ging es an das Verfassen der<br />
Drehbücher. Obwohl man auch auf andere (einfachere) Formate<br />
hätte zurückgreifen können, war es für die Schüler ganz klar, dass<br />
Filme gedreht werden. Fragen, wie z.B. wie lange der Film dauern<br />
soll, wo gefilmt wird, wer die Schauspieler sind, wer die Kamera<br />
führt usw., wurden in sehr langen Diskussionen geklärt und erst<br />
nach vielen Stunden zu Papier gebracht.<br />
In der 2. Phase filmten die Schülerinnen und Schüler teilweise in der<br />
Schule oder auch außerhalb. Auch diese Filmphase wurde während<br />
der Unterrichtszeit durchgeführt, da ich als Lehrer sonst keine<br />
Übersicht über die einzelnen Vorgänge gehabt hätte. Die 2. Phase<br />
hat insgesamt 4 Wochen gedauert, da sich das Herunterladen und<br />
Formatieren als sehr langwierig und schwierig herausstellte.<br />
Die 3. Phase beschäftigte sich mit der Korrektur der Dialoge sowie<br />
mit der Zusammenstellung der Filme. Leider wurde es verabsäumt,<br />
mit den anderen Ländergruppen zusammenzuarbeiten. Ein Austausch<br />
hätte sinnvollerweise stattfinden sollen, um Kommentare<br />
bzw. interkulturelle Aspekte berücksichtigen zu können. Diese Phase<br />
wurde Ende Oktober / Anfang November von den meisten Gruppen<br />
abgeschlossen. Leider führten technische Probleme immer wieder<br />
zu Verzögerungen und brachten das Projekt nur sehr schleppend<br />
zu einem Ende.<br />
Eine richtige „Begegnung“ fand leider nicht statt, da unsere Gruppe<br />
die Arbeiten Anfang Dezember aufgrund der bevorstehenden Sommerferien<br />
abschließen musste. Jede Gruppe verschickte noch ihre<br />
Dialoge (Portugiesisch und Deutsch) und den passenden Kurzfilm an<br />
alle Länder. Auch hier kamen viele Filme wieder zurück bzw. manche<br />
Filme konnten aufgrund der Formate von den Partnerschulen nicht<br />
geöffnet werden.<br />
Im Mai 2008 flogen 3 Schülerinnen (nach einem kurzen Auswahlverfahren)<br />
und ich zu einem Projektreffen nach Wien. Wir waren<br />
alle sehr aufgeregt, da wir ja die Gruppen aufgrund des nicht<br />
vorhandenen Kontaktes eigentlich nicht kannten. Das Treffen in<br />
Wien gab uns Lehrern die Möglichkeit, Probleme und Missverständnisse,<br />
die während des Projektes auftraten, zu diskutieren<br />
bzw. zu erklären, warum das eine oder andere nicht funktionierte.<br />
53
In einer Sitzung wurde mir klar, dass wir eigentlich eine einfachere<br />
Variante hätten wählen können, wie z.B. Fotos. Warum wir unbedingt<br />
Filme machen wollten, kann ich jetzt nach Projektende nicht<br />
mehr ganz nachvollziehen. Vielleicht war es der Anreiz, einmal ein<br />
Drehbuch zu schreiben und zu filmen. Wir waren uns alle einig, dass<br />
ein solches Zusammenkommen eigentlich hätte früher stattfinden<br />
sollen (ev. am Projektanfang), um technische und organisatorische<br />
Bestandteile besser planen zu können.<br />
Mündliche Reflexion der Lehrkräfte während der<br />
Projektwoche in Wien<br />
Es wurde gemeinsam erörtert, welche Vorerfahrungen mit Projekten<br />
die einzelnen Lehrkräfte bereits mitbrachten.<br />
Bernt/Norwegen: Mitwirkung an einem Comenius-Projekt und Austausch<br />
per Email zwischen Slowenien und Norwegen.<br />
Lidija/Lettland: Gemeinsames Schulprojekt mit Magdeburg.<br />
Schüleraustausch, wobei der Kontakt mit der Schule immer noch<br />
aufrecht ist.<br />
Alexander/Brasilien: Erfahrung mit Theaterprojekten, jedoch nicht<br />
interaktiv.<br />
Mechtild/Österreich: Europäisches Projekt mit italienischer Schule.<br />
Kinder- und Jugendspiele.<br />
Wie ist der Einstieg in das Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“ jeweils erfolgt bzw.<br />
was waren die Beweggründe für eine Mitwirkung?<br />
Bernt: Anfrage von der Hochschule Halden, Steinar Nybole. Zuerst<br />
Einstieg mit Skepsis. Es war schwierig, die SchülerInnen für die<br />
Mitwirkung zu gewinnen.<br />
Lydia: Im Rahmen einer LehrerInnen-Fortbildungsveranstaltung in<br />
Lettland wurde Lidija seitens des lettischen Bildungsministeriums<br />
direkt angesprochen und zur Mitwirkung eingeladen. Zusage, da<br />
bereits Tradition im Schüleraustausch vorhanden war.<br />
Alexander: Es bestand ein loser Kontakt zu „Kultur und Sprache“.<br />
Alexander wurde seitens des BMUKK direkt angeschrieben und<br />
sagte spontan zu, wobei er sofort eine bestimmte Klasse seiner<br />
Schule im Auge hatte.<br />
Mechtild: Der Kontakt wurde über das Zentrum für Österreichstudien<br />
hergestellt. Das Interesse am Projekt war sofort vorhanden und<br />
die Zusage kam umgehend.<br />
Bei der Umsetzung des Projektes hatten die KollegInnen mit unterschiedlichen<br />
Problemen zu kämpfen.<br />
Die norwegische Klasse hatte Deutsch nur als Wahlfach, zwei Wochenstunden<br />
am Mittwoch. Leider wurde diese für das Wahlfach<br />
vorgesehene Zeit oft für andere schulische Zwecke verwendet.<br />
Es war sehr mühsam und bedurfte langwieriger Diskussionen, die<br />
Motivation bei den SchülerInnen zu wecken. Dazu kam, dass Bernt<br />
oft von den anderen Ländern „abgeschnitten“ war, da das Anti-<br />
Spam-Programm der Schule Mails mit mehr als drei Adressaten nicht<br />
durchgelassen hat. Der Grund für dieses Kommunikationsproblem<br />
wurde aber erst spät entdeckt.<br />
In Lettland musste das Projekt an der Schule öffentlich „verteidigt“<br />
werden, was aber glänzend gelungen ist. Die technische Produktion<br />
der Bildfolgen und v.a. der Versand via Internet brachte Schwierigkeiten<br />
mit sich, schließlich wurde eine CD per Post verschickt.<br />
Für die österreichische Schule war die Dauer des Projekts zu lang.<br />
Der „normale Unterrichtsstoff“ durfte nicht vernachlässigt werden,<br />
dadurch musste viel Freizeit in das Projekt investiert werden. Die<br />
schriftlichen Dialoge waren schnell fertig, dann setzten die Probleme<br />
mit der Technik ein. Eine Kollegin hat schließlich mit Moodle<br />
assistiert. Die Filme konnten auf diese Weise perfekt übermittelt<br />
werden, doch erst relativ spät.<br />
In Brasilien herrschte in der ersten Projektphase Euphorie, Ende November<br />
ging dort jedoch das Schuljahr zu Ende und die Prüfungen<br />
bedeuteten einen Einschnitt für das Projekt. Die Kommunikation riss<br />
nach dem Austausch der Dialoge und Filme ab. Außerdem wechselte<br />
Alexander 2008 von Brasilien nach Uruguay, er betreute das Projekt<br />
dann aus der Ferne. Auch die brasilianische Klasse hatte Probleme<br />
mit der Technik. Die anderen Länder hatten teilweise Schwierigkeiten<br />
beim Zugang zu den brasilianischen Filmen.<br />
In der Diskussion stellte sich heraus, dass praktisch alle mit technischen<br />
Problemen zu kämpfen hatten und sehr viel Zeit für die<br />
Produktion und die Übermittlung des Filmmaterials aufgewendet<br />
werden musste. „Stress mit der Filmerei.“ Rückblickend hätte man<br />
sich vielleicht auf den Austausch von Fotos beschränken sollen und<br />
dafür mehr Zeit für interkulturelle Aktivitäten verwenden können.<br />
Dem steht entgegen, dass die SchülerInnen sich ganz besonders für<br />
die Verfilmung der Dialoge begeistert hatten und die Szenen mit<br />
viel Mühe und Kreativität umgesetzt haben, auch in ihrer Freizeit.<br />
Fotos wurden weniger attraktiv gefunden.<br />
Wie wurde im Zusammenhang mit den Dialogen auf die anderen<br />
Länder Bezug genommen?<br />
Die Klasse in Österreich hat das Material aus Wien dazu verwendet,<br />
um Referate zu erarbeiten. Jeweils drei SchülerInnen haben<br />
gemeinsam ein Referat vorbereitet und der ganzen Klasse dann<br />
ein Land präsentiert.<br />
Die brasilianische Klasse hat sich zum Einstieg mit den anderen<br />
Ländern beschäftigt, später war nur noch wenig Zeit dazu.<br />
In Lettland wurde das gesamte Projekt der Schule präsentiert, dabei<br />
wurden sogar portugiesische Dialoge verwendet.<br />
Teilweise wurden auch Kommentare zu den Dialogen der Partner<br />
verfasst und verschickt, mit Hinweisen, was im eigenen Land anders<br />
sei. Ein Austausch über Weihnachtsbräuche und Fußball ist<br />
ebenfalls erfolgt.<br />
Am nachhaltigsten ins Blickfeld gerückt wurden die Länder dann<br />
während der Wien-Woche. Dort wurde auch ein intensiver individueller<br />
Austausch möglich.<br />
Nutzen für die SchülerInnen<br />
Horizonterweiterung durch das Kennlernen anderer Länder und<br />
den Kontakt mit Jugendlichen aus diesen Ländern.<br />
Sprachaufmerksamkeit und die Möglichkeit, andere Sprachen zu<br />
„beschnuppern“.<br />
Praktische Erfahrung, dass man einen gewissen Wortschatz braucht,<br />
um sich in einer anderen Sprache verständigen zu können – dass<br />
es also sinnvoll ist, Vokabeln zu lernen.<br />
Den österreichischen SchülerInnen hat es Spaß gemacht, die Dialoge<br />
der anderen zu korrigieren, also die eigene Sprachkompetenz<br />
einsetzen zu können.<br />
Neue Erfahrungen mit Teamarbeit und internationaler Projektarbeit.<br />
Alle hatten Freude daran, Szenen zu spielen, teilweise auch Kamera<br />
zu führen und Filme zu schneiden. In diesen Bereichen wurden neue<br />
Fähigkeiten erworben.<br />
54
Die Klassendelegierten, die sich in Wien getroffen haben, konnten<br />
durch das eigene Erleben und die persönliche Begegnung eine<br />
besonders nachhaltige interkulturelle Erfahrung machen, die teilweise<br />
auch wieder in die Klassen zurückfließen wird.<br />
Wien ist nun kein abstraktes Bild im Kopf mehr, sondern mit vielen<br />
persönlichen Beobachtungen und Erlebnissen verbunden.<br />
Schriftliche Evaluation des Projekttreffens am letzten<br />
gemeinsamen Tag<br />
Die Aspekte, die uns dabei besonders interessierten, waren folgende:<br />
… war super! <br />
… war interessant <br />
… war okay <br />
… hat mir am wenigsten gefallen <br />
… hat mich überrascht ???!!!<br />
Am meisten gelernt habe ich über…<br />
Ich möchte gern mehr wissen über …<br />
Besonders positiv bewertet wurden das gemeinsame Kochen und<br />
Essen am Mittwochabend, der „Dialog im Dunkeln“ sowie der Besuch<br />
im „Haus der Musik“ und im Tiergarten. Gefallen hat auch das zweite<br />
Theaterstück unter dem Motto „Crianças Cariocas“ im Rahmen der<br />
Wiener Festwochen.<br />
Die Fußball-Ausstellung „herz:rasen“, die Stadterkundung und „Die<br />
unbewusste Verführung“ sind für okay befunden worden, nur das<br />
Theaterstück „Virga“ und der erste Teil des „Crianças Cariocas“-<br />
Programms haben wirklich schlechte Noten bekommen, wobei in<br />
letzterem Fall die Meinungen weit auseinandergingen.<br />
Überrascht hat am meisten der „Dialog im Dunkeln“ sowie die<br />
Theaterstücke.<br />
Insgesamt kann gesagt werden, dass das Feedback der SchülerInnen<br />
zum Seminar in Wien sehr positiv ausgefallen ist. Einzelne hätten<br />
allerdings noch gerne mehr erfahren über Kaiserin Sisi, das Parlament<br />
bzw. die Nationalbibliothek sowie über die Geschichte von Wien bzw.<br />
der anderen Länder, wie Lettland, Norwegen und Brasilien.<br />
In der Kategorie „am meisten gelernt habe ich über…“ wurden die<br />
Themen „Wien“, „die anderen Länder“ und „blind sein“ mehrfach<br />
genannt.<br />
Nach der Rückkehr der TeilnehmerInnen in die Heimat(bundes)<br />
länder erreichten uns noch einmal Emails, in denen beispielsweise<br />
betont wurde, dass die SchülerInnen „außer„mye gåing“ (= viel Spazieren)<br />
ein sehr gutes Erlebnis gehabt haben und dass sie gern Wien<br />
wieder besuchen möchten!“ (Norwegen), dass der Wienaufenthalt<br />
„ein großer Erfolg bei den Brasilianerinnen“ war, dass „nur Highlights<br />
im Programm“ waren und es besonders schön war, die Menschen<br />
persönlich zu treffen, mit denen man bis dahin nur im virtuellen<br />
Raum in Verbindung gestanden hatte (Österreich).<br />
Den Lehrkräften wurde für ihre engagierte Mitwirkung am Projekt<br />
von Frau Bundesministerin Dr. Schmied in schriftlicher Form<br />
gedankt. Den Klassendelegierten, die nach Wien gereist sind,<br />
wurde vom Projektteam die Teilnahme am Europäischen Jahr des<br />
Interkulturellen Dialoges bescheinigt und ihnen zugleich auch<br />
Anerkennung für ihr Engagement ausgesprochen.<br />
Der gegenseitiges Austausch ging auch nach der Wienwoche weiter,<br />
Bilder von der Wienwoche und weitere Materialien wurden an alle<br />
PartnerInnen verschickt, und es bleibt zu hoffen, dass einige der<br />
Kontakte, die hier geknüpft wurden, weiter bestehen werden.<br />
55
Zusammenfassung<br />
Eine Zusammenarbeit von vier Schulen in weit voneinander entfernten<br />
Ländern stellt besondere Anforderungen. Ohne verantwortliche<br />
KoordinatorInnen ist eine funktionierende Kooperation schwer<br />
vorstellbar.<br />
Zu beachten: andere zeitliche Organisation des Schuljahres, andere<br />
Curricula, andere Prüfungstermine.<br />
Wir hatten das Glück, Partner in unseren Wunschländern zu finden.<br />
Ohne bereits vorher bestehende Kontaktnetze wäre uns das kaum<br />
gelungen. Konzepterstellung und Partnersuche haben genau so viel<br />
Zeit in Anspruch genommen wie die tatsächliche Durchführung des<br />
Projekts (Arbeitsphase in den Klassen).<br />
Wir haben gesucht: je eine Schule aus Österreich, einem EU-<br />
Mitgliedsland der Beitrittsrunde 2004, einem europäischen Land<br />
außerhalb der EU, einem außereuropäischen Land.<br />
Wir haben gefunden: je eine Schule in Österreich, Lettland, Norwegen,<br />
Brasilien.<br />
Ein Projekt kann man auch (fast) ohne Geld auf die Beine stellen<br />
– falls die Beteiligten bereit sind, enorm viel Arbeit, Kreativität<br />
und Freizeit zu investieren. Besser funktioniert es in jedem Fall mit<br />
finanzieller Unterstützung. Kein Medium kann ein persönliches<br />
Treffen der Projektpartner am Beginn eines Projekts ersetzen. Wenn<br />
die Partner aber tausende Kilometer voneinander entfernt sind,<br />
lässt sich ein solches Treffen nur mit den entsprechenden Mitteln<br />
organisieren.<br />
Was sich in jeder Phase des Projekts gezeigt hat (und was wir auch<br />
schon bei früheren Projekten erfahren haben): Gute und permanente<br />
Kommunikation via Internet/Telefon/Post während eines<br />
länger dauernden Projekts ist die wahre Herausforderung. Es gibt<br />
dutzende guter Gründe, weshalb eine/r den Kontakt nicht gleich<br />
aufnimmt oder abreißen lässt. Die Bemühungen der anderen um<br />
Einbindung bzw. Wiederaufnahme des Kontakts sind enden wollend.<br />
Da alle vielfach gefordert sind, stellt sich leicht Ungeduld ein.<br />
Man konzentriert sich auf die „eigene“ Aufgabe und kommuniziert<br />
mit jenen, die schnell reagieren. Das gilt für Erwachsene wie für<br />
Kinder und Jugendliche.<br />
Die beiden ProjektbegleiterInnen haben sich als koordinierende<br />
Stelle verstanden, die immer wieder Informationen und Ergebnisse<br />
sammelt und an alle Beteiligten weitergibt. Über den Projektablauf<br />
und die ausgewählten Sujets sowie die Arbeitsmittel (Film,<br />
Foto) sollten sich die Klassen untereinander verständigen. Von<br />
den KoordinatorInnen wurden zwar Vorschläge unterbreitet und<br />
Impulse zur Weiterarbeit gegeben, doch strikte Vorgaben wurden<br />
bewusst vermieden. Der Prozess der Entscheidungsfindung unter<br />
den TeilnehmerInnen hat manchmal mehr Zeit als erwartet in Anspruch<br />
genommen, es wurde mit verschiedenen Geschwindigkeiten<br />
gearbeitet. Einige Entscheidungen wurden auch ganz einfach nicht<br />
getroffen. Rückblickend lässt sich jedoch sagen, dass beispielsweise<br />
strenge zeitliche Vorgaben seitens der KoordinatorInnen weder die<br />
technischen Probleme rascher gelöst, noch die Kommunikation der<br />
TeilnehmerInnen untereinander verbessert hätten.<br />
Moderne technische Hilfsmittel sind verlockend, doch ihre Tücken<br />
werden immer wieder unterschätzt. Sie kosten viel Zeit, die man<br />
gerne dem inhaltlichen Austausch widmen würde. In unserem<br />
Projekt wurde mit diversen Störungen bei der Internetübertragung,<br />
technischen Problemen bei der Verfilmung und bei der Übermittlung<br />
der Filme gekämpft. Ohne Internet hätten wir das Projekt<br />
niemals durchführen können, dennoch empfehlen wir: So viel Technik<br />
wie erforderlich, so wenig wie möglich. Einfachere technische<br />
Lösungen zugunsten von mehr Kommunikation wählen.<br />
WAS WIR ALS RIESENERFOLG BETRACHTEN: Trotz aller Mühen und<br />
Schwierigkeiten, die zu bewältigen waren, ist niemand vorzeitig aus<br />
dem Projekt ausgestiegen. Das Projekt war arbeitsintensiv und hatte<br />
eine lange Dauer, von September 2007 bis Mai 2008. Alle haben bis<br />
zum Schluss Beiträge geleistet, obwohl das Projekt im Regelunterricht<br />
durchgeführt wurde.<br />
Die LehrerInnen haben überwältigendes Engagement gezeigt, mit<br />
ihrer Kompetenz und vielen Stunden unbezahlter Mehrarbeit das<br />
Gelingen gewährleistet. Die SchülerInnen haben mit Neugier und<br />
großer Begeisterung an den Dialogen und Szenen gearbeitet und<br />
dabei neue Fähigkeiten entwickelt. Die Resultate sind lehrreich,<br />
lustig und überaus beeindruckend.<br />
Ein absoluter Höhepunkt war das Projekttreffen in Wien im Mai 2008.<br />
Ermöglicht wurde es durch Sondermittel des BMUKK im Rahmen<br />
des Europäischen Jahrs des interkulturellen Dialogs 2008. Die Klassendelegierten<br />
haben Fotos, Filme, Broschüren, Musik und diverse<br />
Gegenstände aus ihren Ländern mitgebracht, auch Botschaften<br />
der Klassen. Es wurde gemeinsam gekocht und gegessen, gespielt<br />
und ernsthaft diskutiert, zusammen wurde die Stadt entdeckt.<br />
Für die Daheimgebliebenen wurden viele Fotos gemacht. Ganz<br />
nebenbei wurde auch die Sprachkompetenz gefördert, in erster<br />
Linie für Deutsch, aber auch für Englisch. Dazu wurde immer wieder<br />
nachgefragt: Wie sagt man dazu in Brasilien oder Norwegen? Wie<br />
heißt das auf Lettisch, Russisch? Das Sprachniveau der SchülerInnen<br />
war sehr unterschiedlich, doch wo die Sprachkenntnisse nicht<br />
ausreichten, haben andere übersetzt oder man hat sich mit Gestik<br />
und Mimik verständigt.<br />
Wir haben selten so eine wissbegierige, freundliche und liebenswürdige<br />
Gruppe von jungen Menschen zu Gast gehabt.<br />
Am gesamten Projekt haben die Jugendlichen geschätzt, dass man<br />
andere Länder kennen lernen konnte, in Kontakt mit Jugendlichen<br />
aus diesen Ländern gekommen ist, dass man „eine andere Art von<br />
Deutschunterricht“ erleben konnte. Das Schreiben der Dialoge und<br />
die Film- bzw. Fotoproduktion war nicht nur mit Arbeit, sondern<br />
auch mit viel Spaß verbunden.<br />
Selbstverständlich gab es mitunter auch Schwierigkeiten, „tote<br />
Punkte“, das Warten auf die Ergebnisse und die Antworten der<br />
anderen machte ungeduldig, einige fühlten sich unzureichend<br />
eingebunden. Was uns in diesem Zusammenhang freut: Von den<br />
SchülerInnen kamen in Verbindung mit Kritik auch Vorschläge zur<br />
Verbesserung. Die meisten möchten wieder an einem ähnlichen<br />
Projekt mitwirken.<br />
Wir alle haben voneinander gelernt und gehen mit dieser Bereicherung<br />
in neue <strong>Begegnungen</strong>.<br />
WIR BEDANKEN UNS BEI ALLEN FÜR DIE TOLLE ZUSAMMENAR-<br />
BEIT!!!<br />
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Literatur und Links<br />
Empfehlenswerte Literatur zum Thema „Szenisches Spiel“<br />
Scheller, Inge 1998: Szenisches Spiel. Handbuch für die pädagogische<br />
Praxis. Berlin: Cornelsen.<br />
Schlemminger, Gerald; Brysch, Thomas und Schewe, Manfred Lukas<br />
(Hg.) 2000: Pädagogische Konzepte für einen ganzheitlichen DaF-<br />
Unterricht. Berlin: Cornelsen.<br />
Beiträge von Angelika Mairose-Parovsky (60-71) und Manfred Lukas<br />
Schewe (72-105).<br />
Links zu Mailprojekten<br />
http://www.daf-netzwerk.org/projekte/schulpartnerschaften/<br />
comenius-1.php<br />
Comenius 1 – Projekte im Rahmen von Schulpartnerschaften<br />
Links zu allen möglichen Partnerschaftsprojekten (Konzept und<br />
Homepage)<br />
http://www.goethe.de/ins/pl/lp/prj/bld/dnl/deindex.htm<br />
Mailprojekte zu 10 Alltagsthemen, vor allem für Deutsch-Anfänger/<br />
innen: Lehrerhandbuch, Arbeitsblätter, Schülerarbeiten<br />
http://www.goethe.de/lhr/pro/odyssee/intro.htm<br />
Odyssee ist ein interkulturelles E-Mail-Spiel.<br />
Die Regeln: 3-4 Klassen schicken sich einmal pro Woche Post. Man<br />
weiß aber in den ersten drei Wochen nicht, wo auf der Welt die<br />
Anderen sind. Jede Klasse erhält einen Codenamen (z.B. Schneewittchen,<br />
Goethe). Zu den Codenamen wird später gegenseitig<br />
informiert.<br />
Die Themen sind in den ersten 3 Wochen vorgegeben (z.B. „Aus<br />
unserer Stadt kommt eine berühmte Persönlichkeit“). Aufgabe ist<br />
es, anhand der Informationen in den erhaltenen E-Mails herauszufinden,<br />
woher sie kommen. Man selbst muss seine Texte natürlich<br />
ebenfalls verschlüsseln. In der vierten Woche werden die nicht<br />
entdeckten Orte bekanntgegeben und abschließend das Spiel<br />
bewertet. Lehrerhandbuch, Arbeitsblätter u.a.<br />
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