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Als letzter deutscher Gouverneur in Kamerun: Karl ... - BGV-Wuppertal

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Zur Gewährleistung der <strong>in</strong>neren Sicherheit<br />

war 1891 die Formierung e<strong>in</strong>er Polizeitruppe<br />

erfolgt, die nach e<strong>in</strong>er Meuterei (sog.<br />

„Dahomey-Aufstand“) 1894 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e militärisch<br />

strukturierte Schutztruppe umgewandelt wurde.<br />

Die deutsche Militärmacht bestand im Jahre<br />

1900 aus 40 deutschen Offizieren, 53 Unteroffizieren<br />

und 900 afrikanischen Chargen und<br />

Mannschaftsdienstgraden. 1891-94 erfolgte<br />

sukzessive die „Pazifizierung“ des Waldlandes<br />

im unmittelbaren H<strong>in</strong>terland der Küste, ab<br />

1898/99 durch den Wute-Adamaua-Feldzug<br />

die Eroberung des Hochplateaus von Zentralkamerun<br />

und der <strong>in</strong>nerhalb der deutschen<br />

Interessensphäre gelegenen Subemirate von<br />

Fomb<strong>in</strong>a (Adamaua). Die Tschadseeländer<br />

(Bornu, Mandara und die Kotoko-Sultanate am<br />

Schari) waren 1901 durch die französische<br />

Kolonialarmee erobert worden und wurden,<br />

soweit sie <strong>in</strong> den bilateralen Abkommen mit<br />

Großbritannien und Frankreich dem Deutschen<br />

Reich zuerkannt worden waren, 1902 geräumt<br />

und von der Schutztruppe besetzt. Besonders<br />

<strong>in</strong> den Bergregionen an der Grenze zu Britisch-<br />

Nigerien und <strong>in</strong> den Urwäldern des Südostens<br />

kam es aber immer wieder zu Widerstand und<br />

Auflehnung gegen die deutsche Herrschaft. So<br />

schrieb noch 1910 der Kolonialwissenschaftler<br />

Kurt Hassert: „Da aber die Hochlandbevölkerung<br />

sehr kriegerisch ist und der<br />

deutschen Herrschaft noch ke<strong>in</strong>eswegs unterworfen<br />

sche<strong>in</strong>t, so können die Zustände im<br />

<strong>Kamerun</strong>er H<strong>in</strong>terlande noch lange nicht als<br />

befriedigend gelten.“ 15<br />

Am 4. November 1911 kam es zwischen<br />

dem Deutschen Reich und Frankreich zur Bere<strong>in</strong>igung<br />

der zweiten Marokkokrise zum Abschluß<br />

des durch den damaligen Staatssekretär im<br />

Auswärtigen Amt, Alfred v. Kiderlen-Wächter,<br />

ausgehandelten „Marokkoabkommens“, das<br />

dem Reich als Ausgleich für den Verzicht auf<br />

territoriale Ansprüche <strong>in</strong> Marokko und das<br />

Zwischenstromland zwischen Logone und<br />

Schari im äußersten Nordosten <strong>Kamerun</strong>s im<br />

Süden und Osten der Kolonie e<strong>in</strong>e Flächenvergrößerung<br />

um ca. 50% auf Kosten der<br />

französischen Besitzungen <strong>in</strong> Äquatorialafrika<br />

e<strong>in</strong>brachte. Intention dieser Politik war – im<br />

H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e erhoffte Aufteilung von<br />

Belgisch-Kongo und die Gründung e<strong>in</strong>es großen<br />

deutschen Kolonialreichs <strong>in</strong> Mittelafrika – die<br />

Anb<strong>in</strong>dung des Schutzgebiets an das Kongobecken.<br />

Die verwaltungstechnische Integration<br />

des „Neu-<strong>Kamerun</strong>“ genannten Gebietes<br />

E<strong>in</strong>e Ehrenkompanie erwartet den <strong>Gouverneur</strong> Dr. <strong>Karl</strong> Ebermaier am Bahnhof Duala.<br />

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