vernehmlassungsbericht der regierung betreffend die totalrevision

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Vaduz, 20. Januar 2009
RA 2008/3589-0701
1. AUSGANGSLAGE
Die Steuerpolitik und damit das Steuerklima gehören mehr denn je zu den aktuellen
politischen Themen in einem Europa, dessen Staatsgrenzen für Güter und
Dienstleitungen immer durchlässiger und dessen Menschen und Kapital immer
mobiler werden. In den letzten Jahren haben viele Länder in und ausserhalb Europas,
aber auch einzelne Kantone in der Schweiz zahlreiche Steuerreformen
durchgeführt und dabei ihre Steuersätze und Steuerbelastungen gesenkt sowie
auch ihre Steuersysteme grundlegend modifiziert. Es hat sich in der Praxis gezeigt,
wie wichtig Steuerpolitik sowohl für die Belange der Bürgerinnen und Bürger
eines Landes als auch für die Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschaftsstandortes
ist. So war bei unserem Nachbarland Österreich nach seiner Unternehmensteuerreform
2005 ein starker wirtschaftlicher Aufschwung zu beobachten,
der nachweislich mit der Steuerreform und nicht allein durch die allgemeine Konjunkturlage
begründet werden kann. Sowohl Wirtschaftsunternehmen wie auch
Regionen und Staaten stehen in Konkurrenz um Investitionen, Kapital, Vermögensanlagen
und hochqualifizierte Arbeitskräfte.
Die Regierung hat deshalb am 31. Oktober 2006 eine Arbeitsgruppe unter Vorsitz
von Prof. Dr. Martin Wenz zur Vorbereitung einer liechtensteinischen Steuerrechtsrevision
bestellt. Unter den gegebenen Entwicklungen und Umständen soll
die geltende Steuerrechtsordnung so modernisiert werden, damit Liechtenstein
auch in Zukunft über ein national wie international attraktives Steuersystem verfügt.
Zudem soll es Liechtenstein ermöglicht werden, sich auch weiterhin als international
erfolgreicher Wirtschaftsstandort und Finanzplatz zu positionieren,
wovon langfristig alle profitieren werden.