Erfahrungen japanischer Entwicklungszusammenarbeit ... - Peter Lang

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Einleitung
ziehung des neuen Rechtskonstrukts der NPOs zusammenfasst, liegt schon aufgrund
der Aktualität der Thematik nicht vor. 3 Besonders fehlt eine Arbeit, die
sich auf Daten aus einer empirischen Untersuchung der Praxisarbeit solcher Institutionen
in Nord und Süd stützt. 4 Diese Forschungslücke soll durch die vorliegende
Arbeit ein Stück weit geschlossen werden.
Zur Entwicklungszusammenarbeit zählen alle materiellen und nicht-materiellen
Leistungen der finanziellen, technischen und gesellschaftlichen Zusammenarbeit
von privaten und öffentlichen Stellen in den Ländern des Nordens
und des Südens.
Im Rahmen der finanziellen Zusammenarbeit werden den Ländern des Südens
zu günstigen Bedingungen Finanzierungsmittel zur Förderung ökonomischer
und sozialer Wandlungs- und Moderniserungsprozesse zur Verfügung gestellt.
Vorrangig dienen sie der Finanzierung von Projekten oder Programmen,
Importgütern und Strukturhilfen sowie zur Refinanzierung von Entwicklungsbanken.
Die technische Zusammenarbeit erfolgt nach dem Grundsatz des geringsten
Eingriffs und zielt darauf ab, in den Gesellschaften des Südens technische,
wirtschaftliche und organisatorische Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln.
Dies umfaßt sowohl die Entsendung und Finanzierung von Beratern und Fachkräften,
als auch die Lieferung von Material und die Bereitstellung von Dienstund
Werkleistungen sowie Finanzierungsbeiträge zu Projekten und Programmen,
die in ihrem Kern einen nachhaltigen Technologietransfer anstreben.
Der Begriff Entwicklungszusammenarbeit fußt jedoch nicht nur auf dem
einseitigen Postulat einer ökonomischen und technischen Hilfeleistung, sondern
auch auf Maßnahmen und Strategien zum Abbau von politischer Fremdbe-
Arbeit grundsätzlich verzichtet. Zwar haben die Begriffe „Nord und Süd" den Nachteil,
geographisch nicht ganz exakt zu erscheinen. Sie haben jedoch den großen Vorteil als
wertfreie Synonyme für die diese Unterscheidung zu dienen. Die Nord-Süd-Terminologie
ist vor dem Hintergrund der Dritten UN-Konferenz zum Welthandel und Entwicklung
1972 entstanden. Dass bei einer solchen Differenzierung die Unterschiede
zwischen den einzelnen Regionen nicht einzeln in die Begrifflichkeit miteinbezogen
werden können, bleibt zu bedenken, ist aber für den Gesamtzusammenhang dieser dynamischen
Dichotomie nicht von entscheidender Bedeutung (vgl. Karrenbauer 2000:
1-2). Der Begriff „Entwicklungszusammenarbeit" wird dem der „Entwicklungshilfe" in
dieser Arbeit insbesondere deswegen vorgezogen, da er auf eine ungerichtete und
gleichberechtigte Ausrichtung verweist (vgl. Karrenbauer 2000: 2-3).
3 Zur Definition von "NPOs" und "NGOs" in Japan vgl. Kruth 2008: 8.
4 Eine Ausnahme bietet hier Hirata (2002), die sich allerdings mit dem Einfluss von
NGOs auf die japanische ODA-Politik befasst. Eine auf eigener Erfahrung aufbauende
Evaluation einer japanischen NGO in Nepal, Shapla Neer, nimmt Sadamatsu (2002)
vor.