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Erfahrungen japanischer Entwicklungszusammenarbeit ... - Peter Lang

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Einleitung 7<br />

1 EINLEITUNG<br />

Japanische Organisationen sind heute Teil einer internationalen <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong>.<br />

Neben der staatlich initiierten Entwicklungshilfe gab es in Japan<br />

lange Zeit kaum eine bürgerliche Alternative. Dieser Mangel resultierte<br />

überwiegend aus der Abwesenheit eines westlich inspirierten privatrechtlichen<br />

Systems der Bürgerbeteiligung. Heute engagiert sich, insbesondere durch den<br />

bereits an anderer Stelle dokumentierten gesetzlichen und gesellschaftlichen<br />

Umbruch (vgl. Kruth 2008), eine neue Generation von Drittsektororganisationen<br />

in Konfliktprävention, Entwicklungsprogrammatiken und Lobbyarbeit.<br />

Dies hat unterdessen entscheidende Konsequenzen für die Ausrichtung der<br />

<strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong> gezeigt. Entsprechend der rasanten Veränderungen<br />

entsteht eine Forschungslücke in diesem Feld.<br />

Globalisierung hat viele Gesichter, viele Befürworter und Gegner. Herrscht<br />

unter ihnen nicht immer Einigkeit über ihre Definition, so doch viel mehr über<br />

ihre Existenz in der heutigen Welt und ihre Bedeutung in dieser. Diesem Gedanken<br />

haftet zuweilen eine gewisse Verhängnisvolligkeit und Allgegenwärtigkeit<br />

an. Kaum ein Gedanke, kaum eine Handlung erscheint möglich ohne sie.<br />

Es scheint zudem, als hätten wir es mit einer Art Standardisierungsprozess zu<br />

tun. Was aber bewegt Menschen nach globalisierten Normen zu denken und zu<br />

handeln? Oder präziser gefragt: Auf welche Art werden in Drittsektororganisationen<br />

tradierte Normen, wie humanitäre Verantwortung, Menschenrechte, demokratische<br />

Ideale, Freiheit von Hegemonie und Hierarchie, Partizipation oder<br />

Umweltschutz, gedacht und gelebt? (Vgl. hierzu auch Hirata 2002: 60-62.)<br />

Inzwischen werden diese Konzepte, die aus dem Bereich internationaler Organisationen<br />

stammen, nicht selten in einem asiatischen Kontext angewandt.<br />

Normative Anliegen wie Demokratisierung, Empowerment, sowie ökologische<br />

Zielsetzungen werden dort nicht ohne Konflikt umgesetzt. Die neuen japanischen<br />

Organisationen verschieben durch ihren theoretischen und praktischen<br />

Einfluss eine ganze Reihe von Handlungsmotivationen, sowohl im Sinne einer<br />

individuellen privaten Philanthropie, als auch durch den mit ihnen verbundenen<br />

konfrontativ-öffentlichen Diskurs.<br />

In den zugrunde gelegten Idealen der <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong>, wirken<br />

nun auch in Asien die Grundlagen einer privatrechtlichen philanthropischen<br />

Tradition. Diese wurzelt in den europäischen Theorien der Aufklärung. Legalität<br />

im Bereich der öffentlichen Rechtsformen trat als weiterer Faktor in Japan

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