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Z u k u n f t S t r o m - KEIN Hornbergbecken 2

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Z u k u n f t S t r o m<br />

Infomagazin der Internetseite www.hornbergbecken-2.de<br />

Oktober 2011<br />

Neue Pläne, neue Gutachten, neue Aussagen<br />

Nach den Schwierigkeiten beim Bau des Sondierstollen hat die Schluchseewerk AG einen<br />

neuen technischen Bauplaner. Die ILF hat nun die Planungen von Lahmeyer International<br />

überarbeitet.<br />

Einiges ist neu. Anderes wird neu dargestellt. Auch Umweltminister Franz Untersteller begründet<br />

seine Position gegenüber Pumpspeichern neu, bleibt im Kern aber der Linie der<br />

schwarz-gelben Bundesregierung treu.<br />

Quelle: Badische Zeitung 3<br />

Suchbild: Das linke Bild zeigt die bisherigen Planungen am Oberbecken. Das rechte Bild die überarbeitete<br />

Version. Dabei haben sich mehrere Fehler eingeschlichen.


Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

schade, Herr Untersteller<br />

konnte am Kongress zur<br />

Energiespeicherung am<br />

26.10.2011 in Stuttgart<br />

nur für eine kurze Ansprache<br />

anwesend sein<br />

und betonen, dass - seiner<br />

Meinung nach -<br />

Pumpspeicher die derzeit<br />

einzige wirtschaftliche<br />

Großtechnologie für die<br />

Stromspeicherung sind.<br />

Danach musste er sich<br />

um die Belange der<br />

EnBW kümmern, während<br />

sich die anderen<br />

Kongressteilnehmer über<br />

alternative und verfügbare<br />

Speichertechnologien<br />

informieren konnten.<br />

Informieren konnte sich<br />

auch die Öffentlichkeit<br />

am vierten Runden Tisch<br />

Atdorf. Im Falle eines<br />

Baus würde man laut<br />

Gutachter kaum etwas<br />

mitbekommen. Zum Beispiel<br />

beim LKW-Lärm.<br />

Die Grenzwerte würden<br />

weit unterschritten. Als<br />

Grenzwert wurde dabei<br />

ein Rasenmäher in 25<br />

Meter Entfernung angegeben.<br />

"Diese 70 dB(A), die da<br />

dargestellt sind, ist der<br />

Dauerschallpegel über<br />

24 Stunden von einem<br />

Rasenmäher."<br />

Holger Thiel am 4. RT<br />

Bei solchen Aussagen<br />

muss man auf Gutachten<br />

gut achten.<br />

Viele Grüsse<br />

Kleine Anfrage an Franz Untersteller<br />

Im Oktober 2010 erhielten BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN auf eine "kleine Anfrage"<br />

(Drucksache 17/3329) 1 Antwort darauf, wie die Bundesregierung in Zukunft<br />

mit Pumpspeichern umgehen will. Ein Jahr später antwortet der Baden-Württembergische<br />

Umweltminister Franz Untersteller einer Anfrage auf<br />

der Internetplattform "abgeordnetenwatch.de" 2 , wie die Landesregierung in<br />

Zukunft mit den Pumpspeichern in Baden-Württemberg umgehen will.<br />

2010<br />

BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN:<br />

Beabsichtigt die Bundesregierung bei der Erschließung der verfügbaren deutschen<br />

Potenziale für Pumpspeicherkraftwerke, die jetzt von Atomstrom belegten<br />

Speicherkapazitäten, welche den überschüssigen Grundlaststrom in Spitzenlast<br />

veredeln, zukünftig umzuwidmen, so dass diese Pumpspeicherkapazitäten frei werden<br />

für die Zwischenspeicherung von überschüssigen Strom aus Wind und Sonne?<br />

Wenn ja, wie hoch sind die freiwerdenden Kapazitäten? Wenn nein, warum nicht?<br />

Bundesregierung:<br />

Nein. Damit würde der marktgetriebene und betriebswirtschaftlich motivierte Einsatz von<br />

Pumpspeicherkraftwerken außer Kraft gesetzt.<br />

BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN:<br />

Beabsichtigt die Bundesregierung die Nutzung von deutschen Pumpspeicherkraftwerken<br />

für Überschussstrom aus ausländischen Kraftwerken, z. B. französischer oder<br />

tschechischer Atomstrom zu unterbinden, damit ihre Kapazitäten für die<br />

Zwischenspeicherung von Überschuss aus Wind und Solarstrom frei werden?<br />

Bundesregierung:<br />

Nein. Ein solches Vorgehen wäre unvereinbar mit den Vorschriften zum europäischen<br />

Binnenmarkt, die auf eine Integration der Strommärkte abzielen.<br />

2011<br />

Frage auf abgeordnetenwatch.de:<br />

1. Beabsichtigt die Landesregierung bei der Erschließung der verfügbaren Potenziale für<br />

Pumpspeicherwerke in Baden-Württemberg, welche den überschüssigen Grundlaststrom<br />

in Spitzenlast veredeln, zukünftig umzuwidmen, so dass diese Pumpspeicherkapazitäten<br />

frei werden für die Zwischenspeicherung von überschüssigem Strom aus Wind und<br />

Sonne?<br />

Wenn ja, wie hoch sind die frei werdenden Kapazitäten?<br />

Wenn nein, warum nicht?<br />

2. Beabsichtigt die Landesregierung die Nutzung von deutschen Pumpspeicherwerken für<br />

Überschussstrom aus ausländischen Kraftwerken, z. B. französischer Atomstrom zu<br />

unterbinden, damit ihre Kapazitäten für die Zwischenspeicherung von Überschuss aus<br />

Wind und Solarstrom frei werden?<br />

Franz Untersteller:<br />

Ein Hauptaspekt bei der Nutzung von Pumpspeicherwerken ist, dass sie grundsätzlich<br />

auch für Regelenergie zur Verfügung stehen, die sowohl positiv als auch negativ sein<br />

kann.<br />

Der Speicher wird also für die Abnahme von Strom genutzt, wenn ein Überschuss<br />

besteht und die Netzsicherheit bedroht ist. Die Entscheidung richtet sich in diesem Fall<br />

ausschließlich nach den Erfordernissen der Systemsicherheit.<br />

Andererseits sind Betreiber von Pumpspeichern wirtschaftende Unternehmen, die nach<br />

betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten agieren müssen um den erforderlichen<br />

wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen Wenn also Strom zu günstigen Preisen zur Verfügung<br />

steht wird der Speicher gefüllt, wenn Strom teuer ist wird er zur Produktion eingesetzt.<br />

Martin Rescheleit


Wohlstandswahrung<br />

Frau Erler sagt: "Der<br />

Runde Tisch bildet alle<br />

relevanten Gruppen in<br />

der Bevölkerung ab." 4<br />

Aber nicht jeder fühlt<br />

sich in einer Partei aufgehoben,<br />

durch die<br />

Volksvertreter wirklich<br />

vertreten oder steht hinter<br />

den Verbänden.<br />

Aber sie hören genau<br />

hin. Sie hören Frau Erler,<br />

die von einer neuen<br />

Gründerzeit, dem Hauptanliegen<br />

der Landesregierung,<br />

spricht. Und<br />

dass dies eine "Wohlstandswahrung<br />

und gutes<br />

Leben auf der Basis<br />

neuer umweltschonender<br />

Technologien in allen<br />

Branchen" 5 bedeutet.<br />

Sie hören von den Bemühungen<br />

Frau Erlers,<br />

damit die Demokratie<br />

"nicht von innen her verhungert,<br />

weil die Menschen<br />

das Gefühl haben,<br />

ihre Ansichten seien den<br />

Entscheiderinnen und<br />

Entscheidern gleichgültig."<br />

5 Sie haben auch<br />

Herrn Untersteller gehört,<br />

der nicht mehr darüber<br />

reden will, "OB" gebaut<br />

wird, sonder nur<br />

noch "WIE". Sie hören<br />

das von einem grünen<br />

Umweltminister, der sich<br />

nach eigenen Aussagen<br />

nicht dem Naturschutz<br />

verpflichtet fühlt.<br />

Deshalb werden sie handeln.<br />

Und zwar im Sinne<br />

der Landesregierung, die<br />

eine Zukunft im "Schutz<br />

und in der Bewahrung<br />

natürlicher Ressourcen,<br />

nicht in deren rücksichtslosem<br />

Verbrauch" 6<br />

sieht. Und sie setzen<br />

sich ein für ihre Heimat.<br />

Das ist ihr gutes Recht.<br />

Fortsetzung …<br />

In beiden Fällen wird überschüssiger Strom gespeichert und bei Strommangel wieder<br />

abgegeben, was u.a. zum Ausgleich volatiler Einspeisung der erneuerbaren<br />

Energieträger unverzichtbar ist. Woher der überschüssige Strom physikalisch kommt ist<br />

dabei in beiden Fällen weder feststellbar noch entscheidungserheblich.<br />

Es existieren auch keine Regelmechanismen, die es erlauben würden, dem<br />

Speicherbetreiber vorzuschreiben, welchen Strom er abnehmen darf.<br />

Darüber hinaus gibt es keine Möglichkeit für die Bundesrepublik (für das Land ohnehin<br />

nicht), die Speicherung von Strom aus ausländischen Kraftwerken oder Märkten zu<br />

untersagen. Im Gegenteil schreiben die europäischen Richtlinien diskriminierungsfreie<br />

Betätigungsmöglichkeiten für alle Anbieter auf den europäischen Binnenmärkten vor.<br />

Dies gilt selbstverständlich auch für die Betreiber von Pumpspeichern, die ebenfalls<br />

Marktteilnehmer sind.<br />

Unbestritten ist, dass es aufgrund des weiter auszubauenden Anteils an Strom aus<br />

Erneuerbaren Energien und durch die immer geringer werdende Menge an<br />

Grundlaststrom den Bedarf und die dringende Notwendigkeit zur Speicherung des<br />

erzeugten Stroms gibt.<br />

Die übereinander gelegten Karten zeigen die „Verbesserungen“:<br />

In der alten Karte liegt das Biotop (unten) zu weit nördlich. Erst in der neuen Karte ist es<br />

korrekt eingezeichnet. Auch der Quellenkomplex „wandert“ in der neuen Karte nach<br />

Osten. Das Rohrmoos – in den alten Plänen als Kringel eingezeichnet – wird durch die<br />

korrekte Darstellung als Verbesserung präsentiert. So wurde „der Abstand des Beckens<br />

zu einem Biotop, zum Rohrmoos und zu einigen Quellen vergrößert.“ 7<br />

Quellen:<br />

1 http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/033/1703329.pdf<br />

2 "Kleine Anfrage" an Herrn Untersteller auf abgeordnetenwatch.de<br />

3 Badische Zeitung, 20.07.2011: 1,5 Meter mit großem Effekt<br />

4 Badische Zeitung, 03.09.2011: Mehr als eine Mauer und Strom<br />

5 Grußwort der Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung Gisela Erler zum 1. RT<br />

6 Koalitionsvertrag der grün-roten Landesregierung BW<br />

7 Badische Zeitung, 20.07.2011: Neue Pläne für Atdorf

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