winter/zima 2004/2005 - Pavlova hiša

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03.11.2013 Aufrufe

(7) Lageplan des abgekommenen Gutshofes in Polanci (Stadtarchiv Bad Radkersburg) ca. 10 Jahre. Schließlich kaufte er das Gut Nova in Ungarn, wo er dann wohnte und 1939 auch verstarb. Seine Frau Olga war bereits 1934 in Budapest verstorben und wurde in der Batthyány-Familiengruft in Güssing beigesetzt. Die Beisetzung ihres Gatten Sigmund erfolgte aber vorerst in Nova, da 1939 eine Überführung nach Güssing aufgrund der politischen Verhältnisse (Großdeutschland) nicht möglich war. Sein Sarg wurde erst in den 1980er Jahren nach Güssing überführt. Ernestine (1864-1951) und Justine Batthyány (1866-1923) waren die Schwestern von Sigmund Graf Batthyány. Sie waren bei der Scheidung ihrer Mutter Johanna, geb. Erdödy, mit ihr nach Felsölendva (Gornja Lendava - Grad) auf das Schloss ihres zweiten Ehemannes Theodor Graf Széchényi gezogen. Im Besitz von Graf Széchényi war seit 1880 auch der bereits seit Anfang des 18. Jahrhunderts erwähnte Meierhof in Poláncz (slowenisch: Polanci), der direkt an der Kutschenitza (slowenisch: Kučnica) gegenüber dem steirischen Grenzort Dedenitz bei Radkersburg lag. Ab 1890 war auch Johanna, geb. Gräfin Erdödy, Mitbesitzerin des Meierhofes Poláncz, auch Polánczmajor genannt. Zu diesem Gut (Meierhof) Poláncz im Gemeindegebiet von Szkakócz, ab 1898 Szécsényfa genannt (slowenisch: Skakovci) gehörte auch eine herrschaftliche Csárda (Gastwirtschaft). Auf den zu diesem Gut Poláncz gehörenden Gründen lag bis zum Beginn des I. Weltkrieges auch der Exerzierplatz für die in der Radkersburger Kaserne stationierten Husaren. Zwischen dem damals ungarischen Poláncz und dem (8) Ernestine Batthyány (1864-1951), „Photografisch-artistisch. Atelier J. R. Wagner, Marburg (Foto: L. Batthyány) steirischen Dedenitz führte eine Holzbrücke über die Kutschenitza, über die auch die landwirtschaftlichen Produkte (z.B. auch Milch) des Gutshofes Poláncz zum Bahnhof nach Radkersburg gebracht wurden. Nach dem Tod von Graf Széchényi (1912) und ihrer Mutter Gräfin Johanna, geb. Erdödy (1915) erbten die unverheirateten Schwestern Ernestine und Justine Batthyány Poláncz und wurden 1917 als Besitzerinnen des Gutshofes im Grundbuch eingetragen. Sie wohnten in der Folge auch am Gutshof. An der Straße von Radkersburg nach Murska So- 98

in Krajna und wurde am dortigen Ortsfriedhof begraben, wo sich noch heute ihr bescheidenes Grab findet. Béla (Adalbert) Graf Batthyány (1871-1945), der Bruder von Sigmund Graf Batthyány, war bei der Scheidung seiner Mutter Johanna, geb. Erdödy, ebenfalls mit ihr nach Felsölendva (Gornja Lendava - Grad) auf das Schloss von Theodor Graf Széchényi übersiedelt. Graf Széchényi in Felsölendva wurde in der Komitatsbeschreibung 1893 als Besitzer einer großen Pinzgauer Milch-Herde erwähnt. Das Wappen der Familie Széchényi findet sich noch heute am Hauptportal des Schlosses. Theodor Széchényi starb im Jahr 1912, drei Jahre später seine Frau Johanna Erdödy. Béla Batthyány lebte später in Zalaegerszeg in der Nähe seines Geburtsortes Zala-Szent-Grót. Sein Halbbruder Theodor Széchényi, der als Erbe des Schlosses und Gutes Grad vorgesehen war, fiel ebenso wie sein Bruder Thomas Batthyány (1875-1915) im Ersten Weltkrieg. Daher erbte Béla Graf Batthyány die Besitzungen und wurde 1919 als Besitzer des Schlosses Gornja Lendava (früher: Felsölendva) und des Gutes eingetragen. (9) Ernestine Batthyány (1864-1951) - (Foto: D. Ficko) bota findet sich kurz vor dem Grenzort Sicheldorf an der alten Landesstraße ein einfaches Marterl (Wegkreuz) mit einem kleinen Marienbild. Nach Erzählungen hatte an dieser Stelle Anfang des 20. Jahrhunderts die ungarische Gräfin Batthyány aus Polanci einen Unfall (die Pferde gingen durch), den sie unverletzt überlebte. Daraufhin stiftete sie (offenbar Ernestine oder Justine Batthyány) dieses kleine Wegkreuz. Justine Batthyány verstarb 1923 in Gornja Lendava (früher Felsölendva). Ihre Schwester Ernestine war danach Alleinbesitzerin des Gutshofes in Polanci und war als Großgrundbesitzerin in der Gemeinde Skakovci Anfang der 1930er Jahre auch von der jugoslawischen Agrarreform betroffen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges musste die Komtess Batthyány ihr direkt am Grenzbach Kutschenitza liegendes Gut Polanci verlassen, es verblieben ihr nach der neuerlichen Agrarreform nur 10 Hektar Grund. Sie zog zu ihrem ehemaligen Verwalter nach Krajna. Der Gutshof wurde in der Folge geschleift, da die jugoslawischen Behörden in Grenznähe keine Gebäude duldeten. Die Brücke über die Kutschenitza nach Dedenitz hinüber wurde abgebrochen. Ernestine Batthyány verstarb 1951 schließlich fast 87-jährig (10) Béla Graf Batthyány (1871-1945) - (Foto: L. Batthyány) 99

(7) Lageplan des abgekommenen Gutshofes in Polanci (Stadtarchiv<br />

Bad Radkersburg)<br />

ca. 10 Jahre. Schließlich kaufte er das Gut Nova in Ungarn,<br />

wo er dann wohnte und 1939 auch verstarb. Seine Frau<br />

Olga war bereits 1934 in Budapest verstorben und wurde<br />

in der Batthyány-Familiengruft in Güssing beigesetzt. Die<br />

Beisetzung ihres Gatten Sigmund erfolgte aber vorerst in<br />

Nova, da 1939 eine Überführung nach Güssing aufgrund<br />

der politischen Verhältnisse (Großdeutschland) nicht möglich<br />

war. Sein Sarg wurde erst in den 1980er Jahren nach<br />

Güssing überführt.<br />

Ernestine (1864-1951) und Justine Batthyány (1866-1923)<br />

waren die Schwestern von Sigmund Graf Batthyány. Sie waren<br />

bei der Scheidung ihrer Mutter Johanna, geb. Erdödy,<br />

mit ihr nach Felsölendva (Gornja Lendava - Grad) auf das<br />

Schloss ihres zweiten Ehemannes Theodor Graf Széchényi<br />

gezogen. Im Besitz von Graf Széchényi war seit 1880 auch<br />

der bereits seit Anfang des 18. Jahrhunderts erwähnte Meierhof<br />

in Poláncz (slowenisch: Polanci), der direkt an der<br />

Kutschenitza (slowenisch: Kučnica) gegenüber dem steirischen<br />

Grenzort Dedenitz bei Radkersburg lag. Ab 1890<br />

war auch Johanna, geb. Gräfin Erdödy, Mitbesitzerin des<br />

Meierhofes Poláncz, auch Polánczmajor genannt. Zu diesem<br />

Gut (Meierhof) Poláncz im Gemeindegebiet von Szkakócz,<br />

ab 1898 Szécsényfa genannt (slowenisch: Skakovci)<br />

gehörte auch eine herrschaftliche Csárda (Gastwirtschaft).<br />

Auf den zu diesem Gut Poláncz gehörenden Gründen lag<br />

bis zum Beginn des I. Weltkrieges auch der Exerzierplatz<br />

für die in der Radkersburger Kaserne stationierten Husaren.<br />

Zwischen dem damals ungarischen Poláncz und dem<br />

(8) Ernestine Batthyány (1864-1951), „Photografisch-artistisch. Atelier<br />

J. R. Wagner, Marburg (Foto: L. Batthyány)<br />

steirischen Dedenitz führte eine Holzbrücke über die Kutschenitza,<br />

über die auch die landwirtschaftlichen Produkte<br />

(z.B. auch Milch) des Gutshofes Poláncz zum Bahnhof<br />

nach Radkersburg gebracht wurden.<br />

Nach dem Tod von Graf Széchényi (1912) und ihrer Mutter<br />

Gräfin Johanna, geb. Erdödy (1915) erbten die unverheirateten<br />

Schwestern Ernestine und Justine Batthyány Poláncz<br />

und wurden 1917 als Besitzerinnen des Gutshofes im<br />

Grundbuch eingetragen. Sie wohnten in der Folge auch am<br />

Gutshof. An der Straße von Radkersburg nach Murska So-<br />

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