winter/zima 2004/2005 - Pavlova hiša
winter/zima 2004/2005 - Pavlova hiša winter/zima 2004/2005 - Pavlova hiša
Der Fremde Dies ist ein Vorgeschmack auf den im nächsten Jahr erscheinenden Band mit Gedichten von Avgust Pavel in deutscher, slowenischer und ungarischer Sprache. Der Fremde To je pokušina knjige pesmi Avgusta Pavla v nemščini, slovenščini in madžarščini, ki bo izšla naslednje leto å Text Avgust Pavel å Text Avgust Pavel "Ein fremder Mann!" Wie pfaucht das Wort Nach zwanzig Jahren rauh mich an. Nach zwanzig Jahren gilbt, erfalbend schier, Gleichgültigkeit – wie auf dem Glasschrank alte Spitzenzier – Auf allen Dingen, Herzen hier. Was war's, das sie damit bezweckten, All meine Freunde und Verwandten, Als sie so schnell davon mir rannten, Im Totengarten sich versteckten? Mein Wort hat keinen Widerhall, Kein Fenster voller Rosmarin Will öffnen sich bei seinem Schall. Auf rost'gen Schienen, in des Unkrauts Bann, Mit Zentnerherzen weiter ziehen kann Der heimgeirrte fremde Mann. „Ein Fremder dort!“ Nach zwanzig Jahren trifft kalt und hart dich dieses Wort. Nach zwanzig Jahren sind die Farben von einst verblasst. Einheitsgrau liegt – wie Spitzenzeug in Kramvitrinen – auf Herzen und auf Dingen. Wovor - vor wem! - haben sich alle, die ich gekannt, heimlich versteckt der Reihe nach und so in Eile ausgangs des Dorfs im Friedhof-Eck? Mein Stammeln bleibt ohn’ Widerhall. Nirgends zeigt sich ein Rosmarin auch nur in eines Fensters Spalt. Auf rost’gem Gleis, dornreichem Pfad treibt’s schweren Herzens fort den Fremden, der sich nach Haus verlaufen hat. 8. August 1935 Übersetzt von Friedrich Lám Übersetzt von Paul Kárpáti Avgust Pavels Gedicht “Der Fremde” präsentieren wir hier in zwei Übersetzungen: Erstere, von Lám, entstand Mitte des 20. Jahrhunderts, die zweite, von Kárpáti, wurde heuer geschaffen. Pesem Avgusta Pavla “Der Fremde / tujec” predstavimo tu v dveh nemških prevodih: Prvi je napisal Lám sredini 20. stoletja, drugi je Kárpáti naredil letos. 150
Venceslav / Gedichte Šprager XI XIV Tisti ki bi morali nuditi senco so nas podarili mraku in izpostavili melišču časa. Že od nekdaj loči nebo megle njihov svet od našega ravnanja. Pusti jih tam poskrbi za nepočesana polja za pot ograjeno z mrhovino in išči prosto mesto za tvojo kratko dobo. Diejenigen die Schatten spenden sollten haben uns der Nacht geschenkt ausgesetzt dem Zeitgeröll. Schon lange trennt der Nebelhimmel ihre Welt von unsrem Tun. So laß sie dort und kümmre dich um ungekämmte Felder um den Weg vom Aas umzäunt und suche freie Stätte für deine kurze Zeit. Zares tukaj so sence senc za razžarjenim kamnom in brenčanje kot da umrli vedežujejo iz brazd dlani. Ob teh urah strahoma objamem nič. Samo hrbet rok je prost. Znaki stisnjeni na znake. Preklinjam tistega ki jih je napisal. Fürwahr es gibt hier Schatten der Schatten hinter dem glühenden Stein und ein Summen als seien die Toten mit Handlesen beschäftigt. In solchen Stunden umarme ich ängstlich das Nichts. Nur Handrücken frei. Zeichen an Zeichen gepresst verfluche ich den der sie geschrieben. 151
- Seite 97 und 98: von Josef Kladziwa gewesen, also sc
- Seite 99 und 100: in Krajna und wurde am dortigen Ort
- Seite 101 und 102: eich verheiratet. Eine ebenfalls fr
- Seite 103 und 104: posestev v območju Tissina Petánc
- Seite 105 und 106: tudi hiša dr. Josefu Batthyányju
- Seite 107 und 108: Judje v Prekmurju Zgodovinski očrt
- Seite 109 und 110: malomeščanstvo. Vseeno pa ta v Pr
- Seite 111 und 112: (4) Sinagoga v Szentgotthárdu/Mono
- Seite 113 und 114: lesen, dass im Jahre 1793 im Prekmu
- Seite 115 und 116: evangelische oder staatliche Grunds
- Seite 117 und 118: Schöntag Adolf rojen/geb. 1881, Do
- Seite 119 und 120: Signal: Gab es in der Gegend um Mur
- Seite 121 und 122: Am Anfang war die Euphorie. Eine Be
- Seite 123 und 124: Signal: Sie waren 11 Jahre lang bei
- Seite 125 und 126: Signal: Imate še mnogo stikov z Gr
- Seite 127 und 128: Signal: Würden Sie so ein Projekt
- Seite 129 und 130: SLOVENSKO Metropia na Štajerskem?
- Seite 131 und 132: Signal: Mislim pa, da regija Gradec
- Seite 133 und 134: der Woche fanden steirische und slo
- Seite 135 und 136: Zu Europa. Eine Annäherung. å Tex
- Seite 137 und 138: werden sie auch in Hinkunft anders
- Seite 139 und 140: schrieb, er werde „über meinen T
- Seite 141 und 142: Evropa, tokrat v anekdotah in brez
- Seite 143: werden müssten und mit Hilfe der A
- Seite 147: Sangesfreude Der Pavelhauschor unte
- Seite 153 und 154: XIII BESEDE SE KLATIJO NAOKROG Skla
- Seite 155 und 156: ZUR PERSON / O AVTORJU VENCESLAV Š
- Seite 157 und 158: Neue Publikationen / Nove publikaci
- Seite 159: Faxbestellung Fax: +43(0)3476 3862
Der Fremde<br />
Dies ist ein Vorgeschmack auf den im<br />
nächsten Jahr erscheinenden Band mit<br />
Gedichten von Avgust Pavel in deutscher,<br />
slowenischer und ungarischer<br />
Sprache.<br />
Der Fremde<br />
To je pokušina knjige pesmi Avgusta<br />
Pavla v nemščini, slovenščini in<br />
madžarščini, ki bo izšla naslednje leto<br />
å Text<br />
Avgust Pavel<br />
å Text<br />
Avgust Pavel<br />
"Ein fremder Mann!"<br />
Wie pfaucht das Wort<br />
Nach zwanzig Jahren rauh mich an.<br />
Nach zwanzig Jahren gilbt, erfalbend schier,<br />
Gleichgültigkeit<br />
– wie auf dem Glasschrank alte Spitzenzier –<br />
Auf allen Dingen, Herzen hier.<br />
Was war's, das sie damit bezweckten,<br />
All meine Freunde und Verwandten,<br />
Als sie so schnell davon mir rannten,<br />
Im Totengarten sich versteckten?<br />
Mein Wort hat keinen Widerhall,<br />
Kein Fenster voller Rosmarin<br />
Will öffnen sich bei seinem Schall.<br />
Auf rost'gen Schienen, in des Unkrauts Bann,<br />
Mit Zentnerherzen weiter ziehen kann<br />
Der heimgeirrte fremde Mann.<br />
„Ein Fremder dort!“<br />
Nach zwanzig Jahren<br />
trifft kalt und hart dich dieses Wort.<br />
Nach zwanzig Jahren sind die Farben<br />
von einst verblasst. Einheitsgrau liegt<br />
– wie Spitzenzeug in Kramvitrinen –<br />
auf Herzen und auf Dingen.<br />
Wovor - vor wem! - haben sich alle,<br />
die ich gekannt, heimlich versteckt<br />
der Reihe nach und so in Eile<br />
ausgangs des Dorfs im Friedhof-Eck?<br />
Mein Stammeln bleibt ohn’ Widerhall.<br />
Nirgends zeigt sich ein Rosmarin<br />
auch nur in eines Fensters Spalt.<br />
Auf rost’gem Gleis, dornreichem Pfad<br />
treibt’s schweren Herzens fort den Fremden,<br />
der sich nach Haus verlaufen hat.<br />
8. August 1935<br />
Übersetzt von Friedrich Lám<br />
Übersetzt von Paul Kárpáti<br />
Avgust Pavels Gedicht “Der Fremde” präsentieren wir hier in<br />
zwei Übersetzungen: Erstere, von Lám, entstand Mitte des 20.<br />
Jahrhunderts, die zweite, von Kárpáti, wurde heuer geschaffen.<br />
Pesem Avgusta Pavla “Der Fremde / tujec” predstavimo tu v dveh<br />
nemških prevodih: Prvi je napisal Lám sredini 20. stoletja, drugi je<br />
Kárpáti naredil letos.<br />
150