winter/zima 2004/2005 - Pavlova hiša
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Hand in Hand – z roko v roki Eine steirisch-slowenische Schulkooperation å Text Susanne Weitlaner Ernst Körbler aus dem südsteirischen Eichberg-Trautenburg bemüht sich seit vielen Jahren um die Überwindung der Grenze, sowohl jener, die als solches auf der Landkarte zwischen Österreich und Slowenien eingezeichnet ist, als auch jener in den Köpfen. Schon 13 Jahre bietet er in der Haupt- und Realschule Arnfels Slowenisch als Frei- und Wahlpflichtgegenstand an und hat jährlich an die 50 Schüler und Schülerinnen. In diesen Jahren entstanden auch Kontakte zur Grundschule Šentilj und zur Grundschule Muta. Aus der Zusammenarbeit mit den beiden Schulen ergaben sich verschiedene Projekte. So gab es 2003 das dreisprachige Musical „Unser Schule ist die beste / Naša šola je najboljša / Thats our school“. Lehrer und Schüler aus Slowenien und der Steiermark musizierten zusammen, organisierten Probenwochenenden hüben wie drüben und gaben schließlich am Schulschluss ein tolles Musical zum besten. Seit fünf Jahren gibt es nun auch schon die Sprachwoche auf der kroatischen Insel Krk. Anfänglich gab es für die Schüler des Wahlpflichtgegenstandes Slowenisch zusammen mit den deutsch lernenden Kollegen aus Muta Tagesausflüge. Das war nicht schlecht, aber die Schüler des Wahlpflichtgegenstandes Französisch fuhren nach Frankreich! Also suchte man gemeinsam eine Lösung für dieses „Problem“. Die Lösung war dann das Schülerheim der Stadt Domžale auf der Insel Krk, genauer gesagt in Vantačiči, im Nordwesten der Insel. Auf die Sprachwoche fahren die 12 – 14jährigen Slowenischschüler aus Arnfels und die Deutschschüler aus Muta. Vormittags und nachmittags gibt es Sprachunterricht. Die slowenischen Schüler werden dabei von steirischen „Muttersprachlern“ unterrichtet und die steirischen Schüler bekommen Unterricht von slowenischen „Native speakern“. Zwischen den Unterrichtsstunden können die Schüler im Wasser plantschen und einen Mini- Tauchkurs absolvieren oder sie werden auf der „Banane“ über das Meer gezogen und dann ins Wasser geworfen (das macht ihnen solchen Spaß, dass sie nicht einmal das kalte Wasser abschreckt), es werden Ausflüge zur Höhle Biserujka gemacht, es gibt einen Abendausflug in die „Hauptstadt“ Krk und natürlich gibt es auch einen Besuch der Weißkopfgeierstation auf der Insel Cres. Die Vögel, die normalerweise auf Inseln nicht heimisch sind, gibt es nur hier auf Cres. Die Betreiber der ökologischen Station kümmern sich um verletzte Tiere und um den Schutz der seltenen Vögel. Über die ganze Woche verteilt müssen die Schüler in deutsch-slowenischen Kleingruppen Themen erarbeiten, z. B.: „Tratsch und Klatsch auf Vantačiči“, „Pflanzen der Insel“, „Gefühle“ u. v. m. Die Gruppe präsentiert ihr Thema auf einem großen Plakat am Abschlussabend auf Deutsch und Slowenisch, wobei natürlich die österreichischen Schüler slowenisch sprechen und die slowenischen Schüler deutsch. Bei der Vorbereitung der Plakate greifen die Lehrer, wenn es nötig ist, bei Sprachproblemen hilfreich ein. Zu beobachten war, dass am Anfang der Woche die Kinder sich noch an „ihre“ Gruppe hielten, doch im Laufe 132
der Woche fanden steirische und slowenische Kinder zueinander. So brachten die Österreicher den Slowenen das Lied „Zehn nackte Neger“ bei, dass alle mit solch einer (lauten) Begeisterung sangen, dass am Samstag der eine oder andere etwas krächzend heimfuhr. Dass eine aktive Schulkooperation über die Grenze hinweg funktionieren kann, wenn engagierte Personen dahinter stehen, zeigt das letzte Projekt „Hand in Hand – Z roko v roki“. Die drei Schulen OŠ Rudolfa Maistra Šentilj, OŠ Muta und die Haupt- und Realschule Arnfels stellten einen Chor und eine Bigband mit Schülern aller drei Schulen zusammen und gingen mit einem tollen Konzertprogramm auf Tournee. Auftrittsorte waren Ljubljana (SLO), Izola (SLO), Triest (I) und Šentilj (SLO). Das Programm reichte von „Pomp and Circumstance“ (Sir Edward Elgar), über „I get around“ (Beach Boys), „Ko bi vsa ljudstva na svetu“ (Arsen Dedič) und Auszügen aus dem Musical „Unsere Schule ist die Beste“ bis zur Europahymne als Abschluss. Den tosenden Applaus, der daraufhin folgte, haben sich die Schüler und Lehrer wahrlich verdient. All diese Projekte zeigen, dass es Sinn macht die Sprache des Nachbarn zu lernen, denn sie geben den Schülern die Möglichkeit, die Sprache auch wirklich anzuwenden. Ziel dieser Kooperation ist nicht nur, die Kompetenz in den zwei Sprachen Deutsch und Slowenisch zu verbessern, sondern den Nachbarn greifbar zu machen, ihm ein Gesicht zu geben, ihn zu einem Freund werden zu lassen. 133
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Hand in Hand – z roko v roki<br />
Eine steirisch-slowenische Schulkooperation<br />
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Susanne Weitlaner<br />
Ernst Körbler aus dem südsteirischen Eichberg-Trautenburg bemüht sich seit vielen Jahren um die Überwindung<br />
der Grenze, sowohl jener, die als solches auf der Landkarte zwischen Österreich und Slowenien eingezeichnet<br />
ist, als auch jener in den Köpfen. Schon 13 Jahre bietet er in der Haupt- und Realschule Arnfels Slowenisch<br />
als Frei- und Wahlpflichtgegenstand an und hat jährlich an die 50 Schüler und Schülerinnen.<br />
In diesen Jahren entstanden auch Kontakte zur Grundschule Šentilj und zur Grundschule Muta. Aus der Zusammenarbeit<br />
mit den beiden Schulen ergaben sich verschiedene Projekte. So gab es 2003 das dreisprachige<br />
Musical „Unser Schule ist die beste / Naša šola je najboljša / Thats our school“. Lehrer und Schüler aus Slowenien<br />
und der Steiermark musizierten zusammen, organisierten Probenwochenenden hüben wie drüben und<br />
gaben schließlich am Schulschluss ein tolles Musical zum besten.<br />
Seit fünf Jahren gibt es nun auch schon die Sprachwoche auf der kroatischen Insel Krk. Anfänglich gab es<br />
für die Schüler des Wahlpflichtgegenstandes Slowenisch zusammen mit den deutsch lernenden Kollegen aus<br />
Muta Tagesausflüge. Das war nicht schlecht, aber die Schüler des Wahlpflichtgegenstandes Französisch fuhren<br />
nach Frankreich! Also suchte man gemeinsam eine Lösung für dieses „Problem“. Die Lösung war dann das<br />
Schülerheim der Stadt Domžale auf der Insel Krk, genauer gesagt in Vantačiči, im Nordwesten der Insel. Auf<br />
die Sprachwoche fahren die 12 – 14jährigen Slowenischschüler aus Arnfels und die Deutschschüler aus Muta.<br />
Vormittags und nachmittags gibt es Sprachunterricht. Die slowenischen Schüler werden dabei von steirischen<br />
„Muttersprachlern“ unterrichtet und die steirischen Schüler bekommen Unterricht von slowenischen „Native<br />
speakern“. Zwischen den Unterrichtsstunden können die Schüler im Wasser plantschen und einen Mini-<br />
Tauchkurs absolvieren oder sie werden auf der „Banane“ über das Meer gezogen und dann ins Wasser geworfen<br />
(das macht ihnen solchen Spaß, dass sie nicht einmal das kalte Wasser abschreckt), es werden Ausflüge zur<br />
Höhle Biserujka gemacht, es gibt einen Abendausflug in die „Hauptstadt“ Krk und natürlich gibt es auch einen<br />
Besuch der Weißkopfgeierstation auf der Insel Cres. Die Vögel, die normalerweise auf Inseln nicht heimisch<br />
sind, gibt es nur hier auf Cres. Die Betreiber der ökologischen Station kümmern sich um verletzte Tiere und<br />
um den Schutz der seltenen Vögel.<br />
Über die ganze Woche verteilt müssen die Schüler in deutsch-slowenischen Kleingruppen Themen erarbeiten,<br />
z. B.: „Tratsch und Klatsch auf Vantačiči“, „Pflanzen der Insel“, „Gefühle“ u. v. m. Die Gruppe präsentiert ihr<br />
Thema auf einem großen Plakat am Abschlussabend auf Deutsch und Slowenisch, wobei natürlich die österreichischen<br />
Schüler slowenisch sprechen und die slowenischen Schüler deutsch. Bei der Vorbereitung der Plakate<br />
greifen die Lehrer, wenn es nötig ist, bei Sprachproblemen hilfreich ein.<br />
Zu beobachten war, dass am Anfang der Woche die Kinder sich noch an „ihre“ Gruppe hielten, doch im Laufe<br />
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