winter/zima 2004/2005 - Pavlova hiša

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03.11.2013 Aufrufe

Signal: Ihr Verein NK Maribor spielt heuer im UEFA-Cup, wie stehen die Chancen, dass wir Aleš Čeh einmal gegen den GAK international spielen sehen? Aleš Čeh: Ich hoffe nicht! Ich erwarte, dass der GAK Liverpool besiegt und dann in der Champions League spielt. Und Maribor wird hoffentlich im UEFA-Cup weiter kommen. Signal: Was sind die größten Unterschiede zwischen dem Fußball in Slowenien und in Österreich? Immerhin waren Sie als Team-Kapitän sowohl bei der EM 2000 als auch bei der WM in Japan und Südkorea, während die Österreicher zuhause bleiben mussten. Aleš Čeh: Der slowenische Klub-Fußball ist sicher schwächer als der österreichische. Aber unsere Nationalmannschaft konnte mit einer guten Generation von Spielern zwei schöne Erfolge erreichen. Die Europameisterschaft 2008 im Signal: Kommen wir zu etwas Allgemeinerem: Wie unterscheidet sich das Leben in Maribor oder Ljubljana von dem in Graz? Aleš Čeh: Slowenien ist ein junger Staat, die Anfangsprobleme sind jetzt langsam überwunden und der Beitritt zur EU war auch ein wichtiger Schritt. Aber wir haben noch einige Schwierigkeiten, der Alltag ist für die Menschen vielleicht sogar schwerer geworden als vor einigen Jahren. Die Einkommen sind noch relativ niedrig, aber die Preise sind gleich wie in Österreich. Die slowenische Wirtschaft und die Industrie müssen in den nächsten Jahren kräftig wachsen, um den Erwartungen der Menschen gerecht zu werden. Signal: Sie haben es erwähnt: Slowenien ist seit kurzem Mitglied der EU, was hat sich seither geändert? eigenen Land ist eine große Chance für Österreich, sich international zu präsentieren. Signal: Die EM 08 wird in Österreich und in der Schweiz gespielt. Leider nicht in Graz. Was müssen wir Österreicher bis dahin verbessern, um konkurrenzfähig zu sein? Aleš Čeh: Naja, es hängt natürlich davon ab, welche Spieler man zur Verfügung hat. Ich verstehe die derzeitige Situation nicht ganz, die österreichische Liga ist gut, aber die Nationalmannschaft hat kaum nennenswerte Erfolge. Aber wir werden auch in Slowenien erst sehen, ob sich die junge Generation im Nationalteam bewähren kann. Aleš Čeh: Am Anfang war die Euphorie. Aber eher bei den Politikern als bei der Bevölkerung, glaube ich. Die Bedeutung dieses Beitritts ist vielen Menschen nicht so ganz klar. Zu Beginn unterstützt uns die EU, aber es wird die Zeit kommen, wo wir – genau wie die Österreicher – für die Union zahlen werden. Wir hoffen natürlich, dass der Zugang zu diesem großen Markt uns helfen wird. Wie ich schon gesagt habe: Eines der dringendsten Probleme ist die Anhebung des Lebensstandards. Wenn das gelingt, wird die gesamte Entwicklung leichter gehen. 122

Signal: Sie waren 11 Jahre lang beim GAK aktiv. In dieser Zeit passierten große Umwälzungen rundherum, vor allem was die Staaten des ehemaligen Jugoslawien angeht. Haben sich in dieser Zeit auch die Beziehungen zwischen der Steiermark und Slowenien verändert? Aleš Čeh: Viele Leute in der Steiermark konnten schon vorher unterscheiden zwischen Slowenien und anderen Teilen Jugoslawiens. Es gibt auch viele Verbindungen von beiden Seiten. In den Jahren seit 1991 ist der Kontakt aber sicher noch intensiver geworden. ich war als Fußballer bekannt und alle Leute, mit denen ich Kontakt hatte, waren sehr freundlich. Aber wie gesagt: Ich glaube, dass das Verhältnis in den letzten Jahren noch besser geworden ist. Signal: Haben Sie noch viel Kontakt zu Graz und zum GAK? Aleš Čeh: Ja sicher. Ich war elf Jahre dort, das war die beste Zeit meiner Karriere. Ich habe auch weiter viele Freunde in Graz. Signal: Werden Sie wirklich nach dem Ende Ihrer aktiven Karriere beim GAK im Trainerbereich arbeiten oder ist das nur ein Gerücht? Aleš Čeh: Sagen wir so: Ich wäre sehr glücklich, wenn ich wieder einmal beim GAK tätig sein könnte. Signal: Was müssten wir Steirer tun, um die Beziehungen zu vertiefen? Aleš Čeh: Generell kann man sagen: Hier in der Region um Maribor ist man mit Graz und der Steiermark in engem Kontakt, rund um Ljubljana hat man einen stärkeren Bezug zu Kärnten. Österreich ist für uns auf jeden Fall ein wichtiger Nachbar, wir haben ja eine jahrhundertealte Beziehung. Ich kann mich noch gut erinnern, wenn wir am Samstag mit meinen Eltern nach Graz gefahren sind, um einzukaufen, das war immer wie ein Feiertag für uns Kinder. Wichtig ist einfach, dass man sich nicht dem anderen überlegen fühlt. Aber ich habe den Eindruck, dass das im Laufe der Zeit viel besser geworden ist. Signal: Wie war das Leben als Slowene in Graz für Sie? Hat man Sie auf der Straße freudig begrüßt oder haben Sie sich zwischendurch auch unfreundlich behandelt gefühlt, weil Sie aus dem Ausland kamen? Aleš Čeh: Naja, ich tu’ mir da schwer bei der Antwort, denn Signal: Was war denn der schönste Moment in den Jahren bei den roten Teufeln? Aleš Čeh: Sicherlich der Aufstieg in die oberste Liga. Und auch die zwei Cup-Siege waren super. Ich bin zwar nicht mehr beim Meistertitel dabei gewesen, aber die Feier war sehr schön für mich. Signal: Wer war Ihr Lieblingstrainer? Und wer Ihr Lieblingsgegenspieler? Aleš Čeh: Für mich waren alle Trainer gut, von jedem habe ich etwas lernen können. Und mein Lieblingsgegner war sicher Ivo Vastic, einer der allerbesten Spieler in Österreich in den letzten zehn Jahren. Die Derbys gegen Sturm waren sowieso immer etwas Besonderes. 123

Signal: Sie waren 11 Jahre lang beim GAK aktiv. In dieser<br />

Zeit passierten große Umwälzungen rundherum, vor allem<br />

was die Staaten des ehemaligen Jugoslawien angeht. Haben<br />

sich in dieser Zeit auch die Beziehungen zwischen der Steiermark<br />

und Slowenien verändert?<br />

Aleš Čeh: Viele Leute in der Steiermark konnten schon vorher<br />

unterscheiden zwischen Slowenien und anderen Teilen<br />

Jugoslawiens. Es gibt auch viele Verbindungen von beiden<br />

Seiten. In den Jahren seit 1991 ist der Kontakt aber sicher<br />

noch intensiver geworden.<br />

ich war als Fußballer bekannt und alle Leute, mit denen ich<br />

Kontakt hatte, waren sehr freundlich. Aber wie gesagt: Ich<br />

glaube, dass das Verhältnis in den letzten Jahren noch besser<br />

geworden ist.<br />

Signal: Haben Sie noch viel Kontakt zu Graz und zum GAK?<br />

Aleš Čeh: Ja sicher. Ich war elf Jahre dort, das war die beste<br />

Zeit meiner Karriere. Ich habe auch weiter viele Freunde<br />

in Graz.<br />

Signal: Werden Sie wirklich nach dem Ende Ihrer aktiven<br />

Karriere beim GAK im Trainerbereich arbeiten oder ist das<br />

nur ein Gerücht?<br />

Aleš Čeh: Sagen wir so: Ich wäre sehr glücklich, wenn ich<br />

wieder einmal beim GAK tätig sein könnte.<br />

Signal: Was müssten wir Steirer tun, um die Beziehungen<br />

zu vertiefen?<br />

Aleš Čeh: Generell kann man sagen: Hier in der Region um<br />

Maribor ist man mit Graz und der Steiermark in engem<br />

Kontakt, rund um Ljubljana hat man einen stärkeren Bezug<br />

zu Kärnten. Österreich ist für uns auf jeden Fall ein<br />

wichtiger Nachbar, wir haben ja eine jahrhundertealte Beziehung.<br />

Ich kann mich noch gut erinnern, wenn wir am<br />

Samstag mit meinen Eltern nach Graz gefahren sind, um<br />

einzukaufen, das war immer wie ein Feiertag für uns Kinder.<br />

Wichtig ist einfach, dass man sich nicht dem anderen<br />

überlegen fühlt. Aber ich habe den Eindruck, dass das im<br />

Laufe der Zeit viel besser geworden ist.<br />

Signal: Wie war das Leben als Slowene in Graz für Sie? Hat<br />

man Sie auf der Straße freudig begrüßt oder haben Sie sich<br />

zwischendurch auch unfreundlich behandelt gefühlt, weil Sie<br />

aus dem Ausland kamen?<br />

Aleš Čeh: Naja, ich tu’ mir da schwer bei der Antwort, denn<br />

Signal: Was war denn der schönste Moment in den Jahren bei<br />

den roten Teufeln?<br />

Aleš Čeh: Sicherlich der Aufstieg in die oberste Liga. Und<br />

auch die zwei Cup-Siege waren super. Ich bin zwar nicht<br />

mehr beim Meistertitel dabei gewesen, aber die Feier war<br />

sehr schön für mich.<br />

Signal: Wer war Ihr Lieblingstrainer? Und wer Ihr Lieblingsgegenspieler?<br />

Aleš Čeh: Für mich waren alle Trainer gut, von jedem habe<br />

ich etwas lernen können. Und mein Lieblingsgegner war sicher<br />

Ivo Vastic, einer der allerbesten Spieler in Österreich<br />

in den letzten zehn Jahren. Die Derbys gegen Sturm waren<br />

sowieso immer etwas Besonderes.<br />

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