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winter/zima 2004/2005 - Pavlova hiša

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sicherlich in einem alten Gebäude. Besitzer des Grundstücks waren die<br />

Grafen Szapary, denn die Überschreibung wurde nicht durchgeführt,<br />

die israelische Glaubensgemeinde hielt es aber tatsächlich für ihren<br />

Besitz.<br />

In Beltinci hatte man eine Synagoge bereits im Jahre 1859, wenngleich<br />

es dort bei der Volkszählung in diesem Jahr nur 50 Juden gab.<br />

Es galt aber der Minjan, d.h. dass der Gottesdienst stattfinden<br />

konnte, wenn 10 Männer anwesend waren. Die Synagoge war sicher<br />

nicht groß, mehr ein Haus, das in eine Synagoge umfunktioniert<br />

wurde. Damals gehörte die Gemeinde laut Kirchenverwaltung zur<br />

Glaubensgemeinschaft von Lendava, denn in einer Aufzeichnung der<br />

Pfarrversammlung aus dem Jahre 1861 ist die Bitte um Abteilung von<br />

der jüdischen Gemeinde Lendava zu lesen. Später hatten sie auch ihre<br />

eigenen Rabbiner, was aus den Standesregistern ersichtlich ist.<br />

1907 wurde in Murska Sobota der Grundstein für den Bau einer<br />

neuen Synagoge gelegt. Die Pläne hat der bekannte Architekt Lipot<br />

Baumhorn ausgearbeitet. Die Synagoge ähnelt vom Grundriss jener<br />

in Szeged, aber die Ausführung war sehr bescheiden, was beweist,<br />

dass die Juden von Murska Sobota nicht soviel Mittel für solch einen<br />

imposanten Bau aufbringen konnten. Die Feierlichkeiten zur Segnung<br />

der neuen Synagoge fanden am letzten Augusttag 1908 statt.<br />

Auch die Juden im Porabje, mit dem Zentrum Monošter/ St.<br />

Gotthard, wurden immer stärker. Die jüdische Gemeinschaft wurde<br />

fordernd und stark. Dies diktierte, dass man zur Jahrhundertwende<br />

über den Bau eines neuen Gebetshauses nach zu denken begann.<br />

Das Gebetshaus in der Rákóczi ulica (Rákóczi Straße) reichte ihnen<br />

nicht mehr. Sie begannen Spenden in der Umgebung und im Land zu<br />

sammeln. Die Pläne machte der Architekt Lipot Baumhorn im Jahr<br />

1909. Das neue Gebetshaus in der Széchényi ulica (Széchényi Straße)<br />

wurde erst 1936 im Hof, wo das Haus der Glaubensgemeinde stand,<br />

fertig gestellt. Als man die Stadt nach dem Krieg wieder herrichtete,<br />

zerstörte man die Synagoge, das Denkmal überstellte man auf den<br />

jüdischen Friedhof.<br />

Es ist ersichtlich, dass die Rolle und die Bedeutung der Juden im<br />

Prekmurje ziemlich groß war, und dies besonders im wirtschaftlichen<br />

Bereich. Aus kleinen Geschäften wurden mit den Jahren Großverkäufer<br />

und Exporteure, manche sogar Fabrikanten. Der plötzliche Wandel<br />

der gesellschaftlichen Ordnung, Internierung und Tod führten<br />

dazu, dass das gesamte Kapital, Mobilien und Immobilien, im Lande<br />

blieben, die Überlebenden aber enteignet wurden. Das ist einer<br />

der Grundsteine, auf dem nach dem zweiten Weltkrieg das neue<br />

gesellschaftliche wirtschaftliche System aufgebaut wurde.<br />

LITERATURA / LITERATUR<br />

F. Kuzmič, Podjetnost prekmurskih Židov. Znamenje 19 (1989) 1, 172-179;<br />

isti / derselbe, Pregled cerkvene uprave v Prekmurju v obdobju nastajanja kraljevine SHS.<br />

ČZN 1989, zv. 2, 149-159;<br />

isti / derselbe, Prekmurski rodoljub Ali Kardoš. Borec 27 (1975) 1, 49-52;<br />

F. G. Keršovan: Spomini na gospodarsko in socialno življenje v Prekmurju. Kronika 12<br />

(1964) 3,169-184;<br />

M. Fujs: Razvoj delavskega gibanja v Prekmurju med vojnama. M. Sobota 1987;<br />

F. Godina: Prekmurje 1941-1945. M. Sobota 1980, 253-279.<br />

DODATEK / ANHANG<br />

1.) Židje v Prekmurju / Juden im Prekmurje 1921<br />

Okraj / Bezirk Murska Sobota:<br />

Bakovci 13 / Bodonci 8 / Cankova 2 / Domanjšovci 3 / Fokovci 10 / Gornja Lendava<br />

(Grad) 6 / Gornji Petrovci 5 / Gradišče 7 / Hodoš 7 / Križevci 5 / Martjanci 1 / Murska<br />

Sobota 179 / Murski Črnci 4 / Pertoča 5 / Puconci 2 / Ratkovci 1 / Rogašovci 16 / Serdica<br />

5 / Središče 2 / Sv. Jurij 4 / Šalovci 8 / Šulinci 2 / Tešanovci 10 / Tropovci 4 / Veliki<br />

Dolenci 6 / Veščican 5 = Vsota / Summe: 320<br />

Okraj / Bezirk Dolnja Lendava<br />

Beltinci 4 / Bogojina 3 / Črensovci 3 / Dobrovnik 12 / Dolga vas 7 / Doljnja Lendava 259<br />

/ Gornji Lakoš 6 / Hotiza 5 / Kapca 7 / Kobilje 1 / Motvarjavci 6 / Renkovci 1 / Turnišče 8<br />

= Vsota / Summe: 322<br />

Okraj / Bezirk Murska Sobota 320 + Okraj/Bezirk Doljna Lendava 322 = Vsota / Summe<br />

Prekmurje 642<br />

Vir / Quelle: Miroslav Kokolj, Prekmurski slovenci. Od narodne osvoboditve do nacistične<br />

okopacije. 1919-1941. Murska Sobota 1984, S. 111ff.<br />

2.) Židovske žrtve nacionalističnega režima iz krajev v Prekmurju blizu avstrijske meje /<br />

Jüdische NS-Opfer aus Ortschaften im Prekmurje nahe der österreichischen Grenze<br />

Ebenspanger Ernest<br />

rojen/geb. 1911, Pertoča, umrl po povratku na posled/getötet nach der Rückkehr an den<br />

Folgen<br />

Ebenspanger Laci<br />

rojen/geb. 1907, Večeslavci, ubit na begu v Salzburgu/erschlagen auf der Flucht in<br />

Salzburg<br />

Hahn Iboljka<br />

rojena/geb. 1920, Grad, usmr./hingerichtet 22.5.1944, Auschwitz<br />

Kemeny Gizela<br />

rojena/geb. 1892, M. Petrovci, usmr./hingerichtet 22.5.1944, Auschwitz<br />

Koblenzer Ludvik<br />

rojen/geb. 1887, Rogašovci, usmr./hingerichtet 22.5.1944, Auschwitz<br />

Neumann Berta<br />

rojen/geb. 1874, Radkersburg, usmr./hingerichtet 21.5.1944, Auschwitz<br />

Neumann Moric<br />

rojen/geb. 1863, Radkersburg, umrl med transportom/gestorben während des<br />

Transportes, Nagykanizsa<br />

Pollak Alfred<br />

rojen/geb. 1935, Cankova, usmr./hingerichtet 22.5.1944, Auschwitz<br />

Pollak Ilonka<br />

rojena/geb. 1935, Cankova, usmr./hingerichtet 22.5.1944, Auschwitz<br />

Pollak Klara<br />

rojena/geb. 1927, Cankova, usmr./hingerichtet 22.5.1944, Auschwitz<br />

Pollak Leopold<br />

rojen/geb. 1897, Cankova, usmr./hingerichtet 22.5.1944, Auschwitz<br />

Rosenberger Dezider<br />

rojen/geb. 1922, Rogašovci, usmr./hingerichtet 21.5.1944, Auschwitz<br />

Rosenberger Eliza<br />

rojena/geb. 1900, Grad, umrla po vrnitivi iz taborišča/gestorben nach der Rückkehr aus<br />

dem Lager<br />

Rosenberger Julij<br />

rojen/geb. 1922, Rogašovci, usmr./hingerichtet 21.5.1944, Auschwitz<br />

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