Altensteig wird offizieller Notarztstandort ... - DRK-KV-Calw eV
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Aus dem Kreisverband <strong>Calw</strong><br />
Rettungsdienst<br />
<strong>Altensteig</strong> <strong>wird</strong> <strong>offizieller</strong> <strong>Notarztstandort</strong><br />
Nach fast zweijähriger Projektphase des selbstfahrenden<br />
Notarztes steht nun fest, dass in <strong>Altensteig</strong> ein<br />
<strong>Notarztstandort</strong> im Rendezvoussystem dauerhaft<br />
eingerichtet <strong>wird</strong>. Der Bereichsausschuss aus Vertretern<br />
der Kosten- und Leistungsträger hat im Oktober<br />
hierzu einen entsprechenden Beschluss gefasst. Die<br />
Empfehlungen des Landesausschusses für den Rettungsdienst<br />
geben vor, dass ein reguläres Notarztsystem<br />
mit begleitendem Rettungsassistenten auch<br />
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten einzurichten<br />
ist, wenn jährlich mindestens 500 bis 600 Einsätze abgewickelt<br />
werden. Diese Mindesteinsatzzahlen wurden<br />
für <strong>Altensteig</strong> in beiden Projektjahren deutlich<br />
überschritten. Das Engagement des <strong>DRK</strong>-Kreisverbandes<br />
<strong>Calw</strong>, der sich für den zusätzlichen <strong>Notarztstandort</strong><br />
stark gemacht hatte, wurde belohnt. „Nicht nur die<br />
Einsatzzahlen, sondern auch das vom Bereichsausschuss<br />
in Auftrag gegebene Gutachten haben bestätigt,<br />
dass der Standort <strong>Altensteig</strong> geeignet ist, die Gemeinden<br />
<strong>Altensteig</strong>, Simmersfeld, Neubulach und die<br />
Teilorte Schönbronn und Effringen der Gemeinde Wildberg<br />
mit dem Notarzt zu versorgen,“ erklärt <strong>DRK</strong>-Kreisgeschäftsführer<br />
Alexander Huth. Das Gutachten sehe<br />
auch vor, dass künftig von <strong>Altensteig</strong> aus die Gemeinde<br />
Pfalzgrafenweiler im Nachbarkreis Freudenstadt<br />
versorgt und der dort bislang befristet eingerichtete<br />
<strong>Notarztstandort</strong> nach Baiersbronn verlegt <strong>wird</strong>.<br />
Künftig <strong>wird</strong> ein Notarzteinsatzfahrzeug mit Rettungsassistent<br />
in <strong>Altensteig</strong> vorgehalten werden.<br />
Die Notärzte am Standort <strong>Altensteig</strong> werden vom<br />
Klinikverbund Südwest in enger Kooperation mit dem<br />
Deutschen Institut für Katastrophenmedizin bereitgestellt.<br />
Während der Projektlaufzeit hatte das <strong>DRK</strong> ein<br />
Notarzteinsatzfahrzeug und die medizinisch-technische<br />
Ausstattung zur Verfügung gestellt. Auch künftig<br />
<strong>wird</strong> das Notarzteinsatzfahrzeug vom <strong>DRK</strong> bereitgestellt<br />
werden, während die Rettungsassistenten für<br />
das Einsatzfahrzeug je hälftig von <strong>DRK</strong> und Johannitern<br />
entsendet werden. Ab Januar 2013 soll das offizielle<br />
Rendezvoussystem eingerichtet werden.<br />
César dos Reis<br />
Spatenstich<br />
Baubeginn in Bad Wildbad<br />
„Die bislang in Calmbach vorgehaltenen Rettungsfahrzeuge<br />
des Deutschen Roten Kreuzes sollen künftig in<br />
Bad Wildbad stationiert werden. Die Hilfsfristeinhaltung<br />
kann dadurch verbessert und der Notarzt aus<br />
der Sanaklinik schneller aufgenommen werden,“ betonte<br />
<strong>DRK</strong>-Kreispräsident Walter Beuerle beim ersten<br />
Spatenstich. Die verantwortlichen Gremien hatten deshalb<br />
den Neubau der Rettungswache beschlossen.<br />
Das Baugrundstück, welches das <strong>DRK</strong> von der Stadt<br />
Bad Wildbad erworben hat, befindet sich am Ortsausgang<br />
in der Calmbacher Straße zwischen der Baustelle<br />
des neuen Feuerwehrhauses und der Aral-Tank-<br />
stelle. Gemeinsam mit der Feuerwehr soll hier nun ein<br />
Rettungszentrum Bad Wildbad entstehen. Das Projekt<br />
verändere das Stadtbild erheblich, sagte Klaus<br />
Mack, Bürgermeister von Bad Wildbad.<br />
Bereits im Jahre 2010 hatten der Kreisvorstand des<br />
<strong>DRK</strong> und der Bereichsausschuss beschlossen, die<br />
Rettungswache von Calmbach nach Bad Wildbad zu<br />
verlegen. Die Einwohner der Gemeinden Bad Wildbad,<br />
Enzklösterle und Höfen sollen so auch mit dem<br />
Notarzt, den das <strong>DRK</strong> aus der Sanaklinik aufnimmt,<br />
schneller versorgt werden. Auf der neuen Rettungswache<br />
<strong>wird</strong> künftig ein Rettungswagen und ein Not-<br />
<strong>DRK</strong>-Kreisverband <strong>Calw</strong> 4/2012<br />
I
arzteinsatzfahrzeug rund um die Uhr vorgehalten<br />
werden, dazu ein Krankentransportwagen<br />
an Werktagen tagsüber. Das <strong>DRK</strong><br />
rechnet mit über 3.000 Rettungs-, Notarztund<br />
Krankentransporteinsätzen im Jahr.<br />
Bevor die Bauarbeiten beginnen, muss das<br />
Grundstück an der felsigen und steilen Bahnböschung<br />
zunächst eingeebnet werden. Der<br />
zweigeschossige Neubau sieht drei Stellplätze<br />
für die Rettungsfahrzeuge im Untergeschoss<br />
mit Desinfektionsschleuse und Medikamentenlager<br />
vor. Im Obergeschoss soll das<br />
Rettungsdienstpersonal vorgehalten werden.<br />
Selbst an den Notarzt wurde gedacht, der<br />
künftig auch auf der Rettungswache übernachten<br />
kann, um gemeinsam mit den Rettungsassistenten<br />
schnell zum Einsatz auszurücken.<br />
Das <strong>DRK</strong> verspricht sich vom neuen Standort noch<br />
weitere Vorteile. In Calmbach mussten die Blaulichtfahrzeuge<br />
zunächst ein Wohngebiet durchqueren. Das<br />
Aus- und Einrücken der Fahrzeuge geht künftig am<br />
neuen Standort wesentlich schneller und weniger gefährdend.<br />
Generalplaner Friedrich Großmann hat eine<br />
neunmonatige Bauzeit vorgesehen. Der Bauausschuss<br />
Aus dem Kreisverband <strong>Calw</strong><br />
<strong>DRK</strong>-Kreisgeschäftsführer Alexander Huth (im Bagger), Architekt<br />
Friedrich Großmann, Bürgermeister Klaus Mack, <strong>DRK</strong>-Kreispräsident<br />
Walter Beuerle, Stadtbaumeister Peter Jung-Teltschik, Rüdiger<br />
Jungkind und <strong>DRK</strong>-Rettungsdienstleiter César dos Reis.<br />
des <strong>DRK</strong>, der sich aus Generalplaner, Geschäfts- und<br />
Rettungsdienstleitung sowie aus zwei Vertretern der<br />
Mitarbeiter zusammensetzt, <strong>wird</strong> die Umsetzung der<br />
Baumaßnahmen koordinieren.<br />
„Ziel ist es, dass die neue Rettungswache zum 15. August<br />
2013 ihren Betrieb aufnehmen <strong>wird</strong>,“ erklärte Kreisgeschäftsführer<br />
Alexander Huth. César dos Reis<br />
Sanitätsdienste<br />
Landesgartenschau auch für <strong>DRK</strong> ein<br />
voller Erfolg<br />
Mitte Oktober 2012 endete nach sechs Monaten<br />
Öffnungszeit die Landesgartenschau in<br />
Nagold. Städtisches Flair vor malerischer Kulisse<br />
und ringsum eine herrliche Natur, so präsentierte<br />
sich die Stadt. Geschichtsinteressierte<br />
Besucher kamen hier ebenso auf ihre<br />
Kosten wie Naturliebhaber. Ein Spaziergang<br />
auf die Burgruine Hohennagold in blühender<br />
Umgebung wurde mit historischen Erkenntnissen<br />
und einer herrlichen Aussicht auf die<br />
Stadt und ihre Umgebung belohnt. Als erste<br />
Landesgartenschau in Baden-Württemberg<br />
gab es eine einwöchige Verlängerung der Veranstaltung,<br />
bei der insgesamt eine Million Besucher gezählt<br />
wurden.<br />
Die Landesgartenschau wurde während der gesamten<br />
Laufzeit mit Sanitätsdiensten des Deutschen Ro-<br />
Einsatzvorbesprechung des Sanitäts- und Rettungsdienstes für<br />
das Konzert der Gruppe Höhner.<br />
ten Kreuzes betreut. Neben den Diensten an Wochenenden,<br />
Feiertagen und Brückentagen wurden weitere<br />
Sanitätsdienste für besonders besucherstarke Veranstaltungen<br />
unter der Woche auf dem Vorstadtplatz und<br />
auf der Burgruine Hohennagold durchgeführt. Anders<br />
II<br />
<strong>DRK</strong>-Kreisverband <strong>Calw</strong> 4/2012
Aus dem Kreisverband <strong>Calw</strong><br />
als bei vorangegangenen Landesgartenschauen war<br />
das <strong>DRK</strong> nicht an allen Tagen vor Ort. Der Veranstalter<br />
kam mit einem beauftragten Gutachter unter Berücksichtigung<br />
der Topografie des Geländes, der<br />
bereits vorhandenen Infrastruktur und der zu erwartenden<br />
Besucherzahlen zum Schluss, die Dienste regelmäßig<br />
nur an bestimmten Tagen vorzuhalten.<br />
Schon nach wenigen Wochen wurde auf Basis der<br />
vorliegenden Zahlen festgestellt, dass sich das erarbeitete<br />
Konzept bewähren <strong>wird</strong>. Mit 600 Hilfeleistungen<br />
der eingesetzten Sanitätshelfer wurden diese<br />
durchschnittlich über drei Mal je Veranstaltungstag<br />
beansprucht. Rund die Hälfte der Einsätze war auf<br />
Verletzungen durch Stürze oder Schürfwunden zurück<br />
zu führen. Insektenstiche, Blasen an den Füßen, Zecken<br />
und sonstige nicht näher benannte Versorgungen<br />
waren weitere Ursachen für die Inanspruchnahme<br />
der Sanitätsdienste. Die 107 Hilfeleistungen bei<br />
internistischen Problemen, zu denen alle Herz-Kreislauf-Beschwerden<br />
zählen, lagen in Anbetracht der vereinzelt<br />
heißen Sommertage hinter den Erwartungen.<br />
Auch die Alarmierungen des Rettungsdienstes, der<br />
insgesamt 70 Mal zu Einsätzen auf das Landesgartenschaugelände<br />
gerufen wurde, blieben deutlich hinter<br />
den erwarteten Zahlen zurück.<br />
Die Sanitätskräfte des <strong>DRK</strong> waren auf Landesgartenschau<br />
stets präsent.<br />
Kreisbereitschaftsleiter Holger Maisenbacher zeigte sich<br />
zufrieden mit der Bilanz der Sanitätsdienste auf der Landesgartenschau.<br />
Mit 228 Helfern, unter welchen auch<br />
Kameraden aus den Kreisverbänden Böblingen und<br />
Freudenstadt waren, wurden fast 5.500 Stunden Dienst<br />
geleistet. „Die Landesgartenschau war somit auch für<br />
das <strong>DRK</strong> ein voller Erfolg,“ so Maisenbacher. Bei einem<br />
Helferfest soll durch die Kreisbereitschaftsleitung<br />
nun allen ehrenamtlichen Helfer, die die sanitätsdienstliche<br />
Betreuung der Veranstaltung ermöglicht haben,<br />
gedankt werden.<br />
Jens Müller<br />
Knochenbohrer<br />
Intraossärer Zugang<br />
In einer Notfallsituation kommt es auf jede Sekunde<br />
an. Schnell müssen lebensrettende Medikamente über<br />
die Venen in den Blutkreislauf gelangen. Diese Venen<br />
zu finden, kann je nach Situation sehr schwierig sein.<br />
Hier kann ein Knochenbohrer helfen, dank dem die<br />
Infusion direkt ins Schienbein gesetzt werden kann.<br />
Die vier Notarzteinsatzfahrzeuge im Kreisverband sind<br />
seit November mit solchen Knochenbohrern ausgestattet.<br />
Diese sollen einen intraossären Zugang noch<br />
zielsicherer als mit herkömmlichen Methoden ermöglichen.<br />
Vor allem in Notfallsituationen bei Säuglingen<br />
und Neugeborenen ist der intraossäre Zugang eine<br />
Alternative zum intravenösen Zugang. Selbst bei kleinen<br />
Kindern kann sich eine Punktion von Venen oft<br />
als sehr schwierig erweisen. Im Notfall, wenn schnell<br />
ein Zugang zum venösen Gefäßsystem gelegt werden<br />
muss, darf keine Zeit durch langes Suchen nach<br />
einer geeigneten kleinen Vene vergeudet werden.<br />
<strong>DRK</strong>-Kreisgeschäftsführer Alexander Huth, <strong>DRK</strong>-Kreisausbildungsleiter<br />
Bernd Moser und Rettungssanitäterin Denise<br />
Stojka bei der Einführung der neuen Knochenbohrer.<br />
Das European Resucitation Council empfiehlt einen<br />
intraossären Zugang im Rahmen einer Reanimation<br />
von Kindern bis acht Jahren immer dann, wenn kein<br />
<strong>DRK</strong>-Kreisverband <strong>Calw</strong> 4/2012<br />
III
Aus dem Kreisverband <strong>Calw</strong><br />
venöser Zugang liegt oder nicht sofort gelegt werden<br />
kann. Beim intraossären Zugang können alle Medikamente<br />
und Infusionen wie bei intavenöser Gabe appliziert<br />
werden, sie werden über die im gut durchbluteten<br />
Knochenmark gelegene Kanüle sehr schnell aufgenommen.<br />
Durch einen intraossären Zugang kann<br />
es selten zu Verletzungen der Epiphysenfugen, Infektionen<br />
des Knochenmarks und anderen Komplikationen<br />
kommen. Der Leiter des <strong>Notarztstandort</strong>es <strong>Altensteig</strong>,<br />
Hanjo Lorenz, hatte sich für die Einführung der<br />
batteriebetriebenen Knochenbohrer im Rettungsdienstbereich<br />
<strong>Calw</strong> stark gemacht. Die Bohraufsätze<br />
für den Einmalverbrauch sind versiegelt und dürfen<br />
nicht geöffnet werden. Die Batterien sind nicht austauschbar.<br />
Während des Einführens darf keine übermäßige<br />
Kraft aufgewendet werden. Der Bohrer erledige<br />
die Arbeit nahezu wie von selbst, so Lorenz.<br />
César dos Reis<br />
Hausnotruf<br />
Gesundheitstage in Bad Wildbad<br />
Bei den Gesundheitstagen in Bad Wildbad präsentierte<br />
sich der <strong>DRK</strong>-Kreisverband <strong>Calw</strong> e.V. mit einem neuen<br />
Hausnotruf-Display. Dieses bietet die Möglichkeit, direkt<br />
vom Messestand aus selbstständig einen Probealarm<br />
auszulösen. Die abgesetzten Hausnotrufe wurden direkt<br />
über die Notrufzentrale, die sich auf der Kreisgeschäftsstelle<br />
in <strong>Calw</strong> befindet, bearbeitet. Weiterhin wurden<br />
auch die Angebote der Sozialen Dienste, Essen<br />
auf Rädern, Fahrdienst sowie Besuchs- und Begleitdienste<br />
vorgestellt. Die Reaktionen auf die Angebote<br />
der Sozialen Dienste waren durchweg sehr positiv.<br />
Beim Hausnotruf kann der Teilnehmer über einen<br />
kleinen Sender, der am Körper getragen <strong>wird</strong>, auf<br />
Knopfdruck bei der Notrufzentrale in <strong>Calw</strong> jederzeit<br />
um Hilfe rufen. Aber das System bietet noch mehr.<br />
Wenn der Teilnehmer sich innerhalb eines vereinbarten<br />
Zeitraums nicht bei der Notrufzentrale gemeldet<br />
hat, <strong>wird</strong> er automatisch angerufen. Ist der Teilnehmer<br />
dann nicht erreichbar, <strong>wird</strong> sofort Hilfe los-<br />
Bei den Gesundheitstagen in Bad Wildbad präsentierte<br />
sich der <strong>DRK</strong>-Kreisverband <strong>Calw</strong> e.V. mit einem neuen<br />
Hausnotruf-Display.<br />
geschickt. Damit ist es ausgeschlossen, dass der<br />
Hausnotruf-Teilnehmer z. B. nach einem Sturz längere<br />
Zeit hilflos in der Wohnung liegt. Daniel Vejsada<br />
David Schulz<br />
Ausbildung zum Rettungsassistent<br />
erfolgreich abgeschlossen<br />
Nach einem Jahr an der <strong>DRK</strong>-Landesschule in Pfalzgrafenweiler<br />
ist David Schulz im vergangenen Jahr zum<br />
Kreisverband gekommen, um ein einjähriges Anerkennungspraktikum<br />
an der Lehrrettungswache in <strong>Calw</strong> zu<br />
absolvieren. Unter fachkundiger Aufsicht des Kreisverbandsarztes<br />
Alexander Winter und des Lehrrettungsas-<br />
sistenten Günther Bruder hat Schulz seine Ausbildung<br />
zum Rettungsassistent zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen.<br />
Als staatlich geprüfter Rettungsassistent<br />
kann er nun auch als sogenannter „erster Mann“ auf den<br />
Einsatzfahrzeugen sowohl in der Notfallrettung als auch<br />
im Krankentransport eingesetzt werden.<br />
IV<br />
<strong>DRK</strong>-Kreisverband <strong>Calw</strong> 4/2012
Aus dem Kreisverband <strong>Calw</strong><br />
Bislang ist der Rettungsassistent in Deutschland der<br />
einzige staatlich anerkannte Beruf im Rettungsdienst<br />
mit einer bundesweit einheitlich geregelten schulischen<br />
Ausbildung. Die Ausbildungsdauer beträgt insgesamt<br />
zwei Jahre. Die Aufgaben des Rettungsassistenten<br />
umfassen die eigenständige Versorgung von<br />
Notfallpatienten bis zum Eintreffen des Notarztes, Assistenz<br />
bei Maßnahmen des Arztes und eigenverantwortliche<br />
Durchführung von Einsätzen, bei denen bis<br />
zum Eintreffen im Krankenhaus nicht die Anwesenheit<br />
eines Arztes möglich oder aber eine qualifizierte<br />
Betreuung nötig ist. Auch das fachgerechte Durchführen<br />
von Krankentransporten ist Aufgabe des Rettungsassistenten.<br />
Rettungswachen, wie jene in <strong>Calw</strong>, sind für die praktische<br />
Ausbildung als Lehrrettungswachen geeignet,<br />
wenn sie ganzjährig betrieben werden und nach dem<br />
Einsatzaufkommen, der personellen Besetzung sowie<br />
der sächlichen Ausstattung in der Lage sind, Praktikanten<br />
in allen für ihre Berufsausübung als Rettungsassistent<br />
wesentlichen bzw. notwendigen Kenntnissen<br />
und Fertigkeiten zu unterweisen. Schulz hatte sein<br />
David Schulz.<br />
Anerkennungsjahr auf der Rettungswache <strong>Calw</strong> absolviert<br />
und freut sich, dass er in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />
übernommen wurde. Bernd Moser<br />
Anerkennungspraktikanten<br />
Wir begrüßen die neuen Azubis<br />
Stefanie Hess, Anke Kuhn und Florian<br />
Zipperer erlebten im Oktober ihren ersten<br />
Arbeitstag im Kreisverband als Anerkennungspraktikanten<br />
an der Lehrrettungswache<br />
in <strong>Calw</strong> - und zwar beim so genannten<br />
„Einführungsgespräch“. Eine gute Gelegenheit,<br />
um erste Eindrücke vom neuen Arbeitgeber<br />
zu gewinnen.<br />
Die praktische Tätigkeit der neuen Azubis<br />
im Anerkennungspraktikum <strong>wird</strong> mindestens<br />
1.600 Stunden umfassen und zwölf<br />
Monate dauern. Sie <strong>wird</strong> nun nach bestandener<br />
staatlicher Prüfung auf der Rettungswache<br />
<strong>Calw</strong> als einer von der zuständigen<br />
Behörde zur Annahme von Praktikanten<br />
ermächtigten Einrichtung des Rettungsdienstes<br />
abgeleistet. Die Ermächtigung des Kreisverbandes<br />
zur Annahme von Praktikanten setzt voraus,<br />
dass die Rettungswache auf Grund ihres Einsatzbereiches,<br />
ihrer personellen Besetzung und ihrer der me-<br />
Stefanie Hess, Florian Zipperer und Anke Kuhn freuen sich auf das<br />
bevorstehende Anerkennungspraktikum im Kreisverband.<br />
dizinischen Entwicklung entsprechenden technischen<br />
Ausstattung geeignet ist, eine dem Ausbildungsziel<br />
und der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung gemäße<br />
praktische Tätigkeit unter Aufsicht einer Rettungs-<br />
<strong>DRK</strong>-Kreisverband <strong>Calw</strong> 4/2012<br />
V
Aus dem Kreisverband <strong>Calw</strong><br />
assistentin oder eines Rettungsassistenten zu ermöglichen.<br />
Diese Voraussetzungen sind erfüllt, da es sich<br />
bei der Rettungswache <strong>Calw</strong> um eine staatliche anerkannte<br />
Lehrrettungswache handelt.<br />
Neben einer Betriebsführung durch die Rettungswache<br />
erhielten die neuen Azubis an ihrem ersten Tag<br />
auch ihre Berufskleidung. „Wir freuen uns, dass wir<br />
im Anerkennungspraktikum das an der <strong>DRK</strong>-Landesschule<br />
in der Theorie Gelernte nun auch in der Praxis<br />
anzuwenden lernen,“ meint Anke Kuhn. Der Kreisverband<br />
wünscht den neuen Auszubildenden viel Erfolg<br />
und gutes Gelingen.<br />
Bernd Moser<br />
Kurse in Erster Hilfe<br />
Onlineportal zur Kursanmeldung<br />
Bei Unfallsituationen Menschen in Not zu helfen, ist<br />
nicht nur eine sittliche, sondern auch eine rechtliche<br />
Pflicht. Unter Erster Hilfe versteht man die ersten Hilfsmaßnahmen,<br />
welche die Helfer an Ort und Stelle einleiten,<br />
bevor der Betroffene in ärztliche Behandlung<br />
kommt. Die Weltgesundheitsorganisation hat alle Staaten<br />
der Welt aufgefordert, die gesamte Bevölkerung<br />
in Erster Hilfe auszubilden.<br />
Wirkungsvolle Erste Hilfe setzt eine gute Ausbildung<br />
voraus, denn die plötzliche Notwendigkeit zur Hilfeleistung<br />
lässt kaum Zeit, nachzulesen, welche Art von<br />
Erster Hilfe geleistet werden muss. In gedruckter Form<br />
erhalten Kursteilnehmer zwar die Sofortanleitung „Fit<br />
in Erster Hilfe“. Sie dient aber lediglich zur Erinnerung<br />
und Auffrischung von Inhalten eines Erste-Hilfe-Kurses,<br />
kann aber einen Erste-Hilfe-Kurs nicht ersetzen.<br />
Zu Kursangeboten, die der <strong>DRK</strong>-Kreisverband <strong>Calw</strong> anbietet,<br />
kann man sich direkt über das Onlineportal zum<br />
Kurs auf der Homepage unter www.drk-kv-calw.de anmelden.<br />
Der Teilnehmer erhält im Anschluss an die Anmeldung<br />
per e-Mail eine Bestätigung mit allen wichtigen<br />
Informationen zum Kurs. In den Kurstypen „Lebensrettende<br />
Sofortmaßnahmen“, „Fit in Erster Hilfe“ und<br />
„Erste-Hilfe-Training“ lernen die Kursteilnehmer die klassischen<br />
Inhalte, die ein Ersthelfer an der Notfallstelle<br />
beherrschen muss.<br />
Bernd Moser<br />
Schulsanitätsdienst<br />
Zunehmende Nachfrage<br />
Seitdem sich Susan Reimann als Koordinatorin für den<br />
Schulsanitätsdienst im Kreisverband <strong>Calw</strong> seit Anfang<br />
des Jahres 2011 der Schularbeit annimmt, ist ein kontinuierlicher<br />
Anstieg der Nachfrage am Schulsanitätsdienst<br />
zu verzeichnen. In den letzten beiden Jahren<br />
konnten sechs neue Schulsanitätsdienstgruppen<br />
eingerichtet und mit von der Barmer GEK gespendeten,<br />
gefüllten Sanitätstaschen und Sanitätswesten<br />
ausstattet werden. Bereits in den ersten vier Wochen<br />
des neuen Schuljahres lagen sechs neue Anfragen<br />
zur Einrichtung eines Schulsanitätsdienstes vor. Bei<br />
Abfrage der einzelnen Gruppen konnte feststellt werden,<br />
dass derzeit 274 Schüler als aktive Schulsanitäter<br />
tätig sind.<br />
Aber auch die Angebote des Kreisverbandes im Bereich<br />
der Grundschule und in den Kindertagesstätten<br />
werden inzwischen gut angenommen. In Kindergärten<br />
vermittelt der Kreisverband den Vorschülern ei-<br />
Susan Reimann hat dafür gesorgt, dass der Schulsanitätsdienst<br />
eine zunehmende Nachfrage erfährt.<br />
nen ersten Einblick in die Grundzüge der Ersten Hilfe.<br />
Gezeigt <strong>wird</strong>, was ein Notruf ist und wie eine Wunde<br />
versorgt und verbunden <strong>wird</strong>. Wenn die Möglichkeit<br />
besteht, fährt das <strong>DRK</strong> auch mit einem Rettungswagen<br />
VI<br />
<strong>DRK</strong>-Kreisverband <strong>Calw</strong> 4/2012
Aus dem Kreisverband <strong>Calw</strong><br />
vor, welchen die Kinder dann neugierig und mit viel<br />
Interesse erkunden können.<br />
Gerade die Besichtigung und Begehung eines <strong>DRK</strong>-<br />
Rettungswagens <strong>wird</strong> gerne für die Grundschule angeboten,<br />
um dann im Nachgang die Radfahrerausbildung<br />
des Programmes „Radfahren will gelernt sein - helfen<br />
aber auch“ anzubieten. Dieses wurde vom Kreisverband<br />
Zollernalb entwickelt und auch dem Kreisverband<br />
<strong>Calw</strong> zur Verfügung gestellt. Dadurch konnten<br />
in diesem Jahr bereits 200 Schülerinnen und Schüler<br />
erreicht werden. Und die nächsten Anfragen liegen<br />
schon vor.<br />
Jens Müller<br />
Jugendrotkreuz<br />
Zeltlager in Pfalzgrafenweiler<br />
Anfang August fand in Pfalzgrafenweiler auf dem<br />
Gelände der Landesschule ein einwöchiges Landeszeltlager<br />
statt. Der Startschuss des Zeltlagers war auch<br />
zugleich der Startschuss für die neue Kampagne<br />
„Klimawandel“. Das Zeltlager stand aus diesem Grund<br />
auch unter dem Motto „vollklimatisiert“.<br />
Ein besonderes Highlight stellte die internationale Ausrichtung<br />
des Camps dar. Aus zehn Ländern - Armenien,<br />
Ägypten, Mongolei, Kamerun, Marokko, Malediven,<br />
Indonesien, Thailand, Belgien und Großbritannien<br />
- beteiligten sich Delegationen am Camp und berichteten<br />
und diskutierten mit allen über Aktivitäten<br />
zu den humanitären Folgen des Klimawandels. Am<br />
Zeltlager nahmen Gruppen aus ganz Baden-Württem-<br />
berg teil. Der Kreisverband <strong>Calw</strong> war mit dem Jugendrotkreuz<br />
aus Schömberg vertreten. Es wurden verschiedene<br />
Workshops angeboten, so z. B. Floßbau,<br />
Notfalldarstellung, Bau von Wasserraketen und vieles<br />
mehr. Ein Highlight waren die Klima-Games am Tag<br />
vor der Heimreise. Dort musste man eine Schlucht mit<br />
Hilfe eines fliegenden Teppichs überqueren und blind<br />
Sandsäcke füllen.<br />
Alles in allem trug die Veranstaltung dazu bei, die Jugendlichen<br />
an das Jugendrotkreuz zu binden. Die Teilnehmer<br />
freuen sich nun auf das nächste Landeszeltlager,<br />
denn sie haben viele neue Freunde gefunden,<br />
die sie gerne wiedersehen möchten.<br />
Susan Reimann<br />
Die Jugendrotkreuzler haben auf dem Landeszeltlager viele Freunde gefunden.<br />
Neubulach<br />
Wochenendfreizeit<br />
Ein Wochenende für Jung und Alt im Sinne des Rotkreuzgedankens<br />
- geprägt von Hilfsbereitschaft - verbrachten<br />
zahlreiche Mitglieder des <strong>DRK</strong>-Ortsvereins<br />
Neubulach in Beuren bei Simmersfeld miteinander.<br />
Kinder und Jugendliche des Jugendrotkreuzes reisten<br />
bereits am Freitag an und stimmten sich bei Spaß<br />
und Spiel auf das Wochenende ein. Steffi und Lars<br />
hatten sich allerhand einfallen lassen für die insgesamt<br />
26 Jugendrotkreuzler und Bereitschaftsmitglieder, die<br />
sie in einer „elektronischen Schnitzeljagd“, auch Geocaching<br />
oder GPS-Schnitzeljagd genannt, in zwei<br />
Gruppen durch den Simmersfelder Wald lotsten. Neben<br />
typischen Rotkreuzaufgaben, wie das Versorgen<br />
von Verletzten, die im Wald lagen, gab es auch Denk-<br />
<strong>DRK</strong>-Kreisverband <strong>Calw</strong> 4/2012<br />
VII
Aus dem Kreisverband <strong>Calw</strong><br />
sportaufgaben und körperliche Herausforderungen.<br />
So traten die beiden Gruppen an einer<br />
Station stehend auf einem Balken gegeneinander<br />
an. Die meisten Punkte gab<br />
es für die Gruppe, auf deren Balken nach<br />
Ablauf einer Zeitfrist noch die meisten<br />
Leute standen.<br />
Es war bereits das vierte Mal, dass der<br />
<strong>DRK</strong>-Ortsverein ein Wochenende dieser<br />
Art durchführte und alle Teilnehmer waren<br />
sich am Schluss einig: „Wir kommen<br />
im nächsten Jahr wieder!“<br />
Regina Schwämmle<br />
Die Versorgung von Verletzten im Wald wurde beim Sommerferienprogramm<br />
kindgerecht erklärt.<br />
Ortsverein Ebhausen<br />
Sommerferienprogramm<br />
Auf dem Grillplatz in Ebhausen trafen sich<br />
im August 18 Kinder, um unter realistischen<br />
Bedingungen verschiedene Erste-<br />
Hilfe-Maßnahmen zu lernen. Mit einem<br />
Rucksack bewaffnet, in dem sich verschiedene<br />
Materialien befanden, die man<br />
auf einer Wanderung gebrauchen kann,<br />
ging es in den Wald. Auf einer Lichtung<br />
wurde eine hilflose Person angetroffen.<br />
Hier wurde gelernt, wie man in solch einer<br />
Situation vorzugehen hat und wie ein<br />
Notruf abgesetzt <strong>wird</strong>.<br />
Danach ging es weiter, bis an einer Weggabelung<br />
plötzlich eine Person mit einem<br />
gebrochenen Bein aufgefunden wurde.<br />
Hier wurde mit Hilfe von T-Shirts, Dreiecktüchern und<br />
Ästen die Extremität ruhiggestellt. Tja, aber wie bekommt<br />
man diese Person hier weg? Nun wurde getüftelt<br />
und überlegt. Nach wenigen Minuten wurden<br />
dann ein Tragering, ein Gamstragegriff, eine Rucksacktrage<br />
und eine Trage aus Ästen und Jacken thematisiert<br />
und ausprobiert. Dann trafen die Kinder noch auf<br />
eine weitere bewusstlose Person, die fachmännisch<br />
versorgt wurde. Nachdem sich die Gruppe auf dem<br />
Grillplatz mit Gegrilltem gestärkt hatte, schaute man<br />
sich noch verschiedenes Verbandsmaterial an und<br />
probierte, welche verschiedenen Verbände man damit<br />
machen kann.<br />
Manuela Rühle<br />
Stille Post, einmal anders, jeder schreibt dem Anderen<br />
auf den Rücken.<br />
Impressum:<br />
rotkreuz-aktiv/Kreisverband <strong>Calw</strong><br />
Redaktion:<br />
Alexander Huth, Tel. (07051) 70 09-240<br />
Layout:<br />
Beate Kehrbeck<br />
Gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors<br />
wieder.<br />
VIII<br />
<strong>DRK</strong>-Kreisverband <strong>Calw</strong> 4/2012