Untitled - mirror universe
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Rebellen<br />
schön ein paar Mal erlebt und es hatte sie nicht sonderlich berührt.<br />
Diesmal schon.<br />
Christine haßte sich selber dafür, aber sie mußte sich wohl<br />
oder übel eingestehen, daß sie sich in McAllister verknallt hatte.<br />
Oder nein, immer noch verknallt war. Denn während sie einerseits<br />
mit dem Gedanken spielte, Kevin aus der nächsten Luftschleuse<br />
zu pusten, spürte sie gleichzeitig das Bedürfnis, bei<br />
jemandem Trost zu suchen. Und sehr zu ihrem Mißvergnügen<br />
fiel ihr da nur Kevin ein.<br />
Christine lachte kurz humorlos auf. Was für eine verrückte<br />
Sache – jemand zu hassen und ihn gleichzeitig zu mögen.<br />
Langsam wurde ihr bewußt, daß sie seit ein paar Sekunden<br />
vor ihrem Quartier stand. Sie öffnete die Tür und wollte eintreten,<br />
als ihr Blick auf den großen Strauß roter Rosen fiel, den<br />
Kevin heute morgen für sie repliziert hatte. Bei diesem Anblick<br />
verstärke sich ihre Trauer und übertrumpfte die Wut. Zum erstenmal,<br />
seit sie aus dem Gesellschaftsraum geflüchtet war, fragte<br />
sie sich, ob sie vielleicht überreagiert hatte, ob Kevin es überhaupt<br />
nicht so gemeint hatte. Immerhin hatte auch sie schon<br />
mal ein paar Lunaer-Witze zum besten gegeben, obwohl sie selber<br />
auf dem Mond geboren und aufgewachsen war. Und außerdem,<br />
es war ein Wettbewerb gewesen, wer mehr Witze...<br />
»Christine! Christine!«<br />
Als sie McAllisters Stimme hörte, verebbte die Trauer und die<br />
Wut übernahm wieder die Führungsrolle. Sie drehte sich auf<br />
dem Absatz herum und sah wie McAllister den Gang auf sie zu<br />
lief und immer wieder ihren Namen rief.<br />
Christine schnaubte. Wer sollte ihm diese Show abkaufen? Sie<br />
ganz bestimmt nicht! Sie war vielleicht so dumm gewesen, einmal<br />
auf ihn hereinzufallen, aber ein zweitesmal gelang ihm das<br />
mit Sicherheit nicht!<br />
»Christine, endlich habe ich dich gefunden! Ich suche dich<br />
schon die ganze Zeit!« keuchte McAllister, als er vor ihr stehenblieb<br />
Christine sah ihn ab abfällig an. »Und was willst du?«<br />
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