Untitled - mirror universe

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03.11.2013 Aufrufe

Rebellen »Natürlich, Ma’am. Der gesamte Arrestzellenblock wurde geräumt, nur ein einzelner Fähnrich bewacht die Kontrollkonsole. Bisher sind diese Vorsichtsmaßnahmen allerdings noch nicht nötig gewesen, Withemoore wurde betäubt, ehe er an Bord der Honour gebeamt wurde, und hat sein Bewußtsein bisher noch nicht wieder erlangt.« Nechayev lächelte kalt. »Schläft also noch, mhm? Nun, er wird den Schlaf sicherlich brauchen, denn wenn er erstmal in unserer Strafkolonie auf Theta Prime ist, wird er nicht mehr allzuviel davon finden.« Sie stimmte ein höhnisches Lachen an. »Soll ich eine entsprechende Order an die Honour übermitteln? Sie könnten in vier Tagen im Theta-System sein.« »Nein, nein«, Nechayev winkte ab, »wir müssen vorher noch diese Rebellen einsammeln. Übermitteln Sie der Honour, sie soll sich auf den Weg machen, sobald ein Sonderermittlerteam vom, äh... sagen wir, Secret Service eingetroffen ist. Bereiten Sie entsprechende Tarnidentitäten für Captain Sloan und eine Handvoll weiterer Mitglieder der Sektion 31 vor! Dieses Team soll Withemoore verhören und die Koordinaten seines Treffpunktes mit den Rebellen herausfinden. Außerdem...« Sie überlegte kurz, ehe sie den Kopf schüttelte. »Ach, vergessen Sie’s. Ich werde die Order persönlich überbringen – ich kann es mir einfach nicht entgehen lassen, meinen Erzrivalen Withemoore hinter Gittern zu sehen.« Mit geröteten Augen lag Rebbecca in ihrem Quartier und starrte abwechselnd die dunkle Decke der Koje über ihr an, oder vergrub das Gesicht in ihrem Kopfkissen. Sie hatte den Computer angewiesen, das Licht zu deaktivieren und so gab es nur noch die kleine Arbeitsleuchte über der kleinen Computerkonsole, die ihr warmes, weiches Licht spendete. Es war still in dem kleinen Raum, nur wer genau hinhörte, vernahm das leise Flüstern der Lebenserhaltung, das Summen der Antriebssysteme und das dumpfe Pochen der Energieleitungen in den Wänden. Normalerweise nahm kein Besatzungsmitglied eines Raumschiffes diese stetige Geräuschkulisse bewußt war, so wie sich die Menschen 174

Star Trek: Mirror Universe wohl vor Jahrhunderten an den Lärm des damaligen Straßenverkehrs gewöhnt hatten und ihn gar nicht mehr wahrnahmen, gleichwohl sie bei seinem Fehlen das nicht näher zu bestimmende Gefühl hatten, daß etwas fehlen würde. Ganz anders war dies bei Becky – sie hatte bisher kaum Zeit auf einem Raumschiff verbracht, ihr längste Reise – der Umzug von der Erde nach Tharkad - hatte eine Woche gedauert, und damals hatte sie weder Zeit noch Gelegenheit gehabt, sich an die Geräuschkulisse des Schiffes zu gewöhnen, sie war den ganzen Tag über in irgendwelche Besprechungen verwickelt, welche die Planung von Analea betrafen, der ersten Kolonie auf Tharkad. Abends war sie dann so ausgelaugt in ihr Bett gefallen, daß sie vermutlich auch nicht aufgewacht wäre, wenn direkt neben ihrem Bett ein Photonentorpedo detoniert wäre. Hier allerdings, auf der Challenger, da hatte sie fast nichts zu tun. Kein Wunder – bei einer Besatzung von sieben Leuten, die sich in der Regel nicht ständig verletzten, fiel für eine Bordärztin kaum Arbeit an. Im Moment jedoch nahm sie die Umweltsysteme auch nicht wahr – ihr eigenes Schluchzen übertönte sie völlig. Mit einem Schniefen warf sie sich wieder auf ihrer Koje herum und versuchte, ihren Kopf so tief wie möglich in das inzwischen völlig nasse Kopfkissen zu graben – ein wenig tiefer und sie hätte die Matratze darunter angebohrt. Nach ihrem Streit mit Christine und Edwards auf der Brücke war sie zunächst in den Gesellschaftsraum geflüchtet, um das aufkommende Gefühl, eigentlich nicht an Bord des Schiffes willkommen zu sein, nicht hierher zugehören, und das damit verbundene Heimweh nach Tharkad mit reichlich Synthehol zu ertränken. Das hatte anfangs auch funktioniert, doch nach einigen Drinks war dann McAllister in Begleitung von Christine aufgetaucht, welche die Steuerkontrolle offenbar an jemand anders abgegeben hatte. Die beiden ließen sich zwar auf der anderen Seite des Raumes nieder und schienen sie gar nicht zu beachten, allerdings war unübersehbar, daß sich die beiden zusammen wohl prächtig amüsierten, was Becca gewaltig auf das eh schon ange- 175

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wohl vor Jahrhunderten an den Lärm des damaligen Straßenverkehrs<br />

gewöhnt hatten und ihn gar nicht mehr wahrnahmen,<br />

gleichwohl sie bei seinem Fehlen das nicht näher zu bestimmende<br />

Gefühl hatten, daß etwas fehlen würde.<br />

Ganz anders war dies bei Becky – sie hatte bisher kaum Zeit<br />

auf einem Raumschiff verbracht, ihr längste Reise – der Umzug<br />

von der Erde nach Tharkad - hatte eine Woche gedauert, und<br />

damals hatte sie weder Zeit noch Gelegenheit gehabt, sich an<br />

die Geräuschkulisse des Schiffes zu gewöhnen, sie war den ganzen<br />

Tag über in irgendwelche Besprechungen verwickelt, welche<br />

die Planung von Analea betrafen, der ersten Kolonie auf<br />

Tharkad. Abends war sie dann so ausgelaugt in ihr Bett gefallen,<br />

daß sie vermutlich auch nicht aufgewacht wäre, wenn direkt<br />

neben ihrem Bett ein Photonentorpedo detoniert wäre.<br />

Hier allerdings, auf der Challenger, da hatte sie fast nichts zu<br />

tun. Kein Wunder – bei einer Besatzung von sieben Leuten, die<br />

sich in der Regel nicht ständig verletzten, fiel für eine Bordärztin<br />

kaum Arbeit an.<br />

Im Moment jedoch nahm sie die Umweltsysteme auch nicht<br />

wahr – ihr eigenes Schluchzen übertönte sie völlig. Mit einem<br />

Schniefen warf sie sich wieder auf ihrer Koje herum und versuchte,<br />

ihren Kopf so tief wie möglich in das inzwischen völlig<br />

nasse Kopfkissen zu graben – ein wenig tiefer und sie hätte die<br />

Matratze darunter angebohrt. Nach ihrem Streit mit Christine<br />

und Edwards auf der Brücke war sie zunächst in den Gesellschaftsraum<br />

geflüchtet, um das aufkommende Gefühl, eigentlich<br />

nicht an Bord des Schiffes willkommen zu sein, nicht hierher<br />

zugehören, und das damit verbundene Heimweh nach<br />

Tharkad mit reichlich Synthehol zu ertränken.<br />

Das hatte anfangs auch funktioniert, doch nach einigen Drinks<br />

war dann McAllister in Begleitung von Christine aufgetaucht,<br />

welche die Steuerkontrolle offenbar an jemand anders abgegeben<br />

hatte. Die beiden ließen sich zwar auf der anderen Seite des<br />

Raumes nieder und schienen sie gar nicht zu beachten, allerdings<br />

war unübersehbar, daß sich die beiden zusammen wohl<br />

prächtig amüsierten, was Becca gewaltig auf das eh schon ange-<br />

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