download - Mohlsdorf
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wenigstens ein Arzt im Ort. Er zog deshalb nach Reudnitz, weil<br />
Reudnitz durch die Rittergüter die meisten Einwohner hatte. Die<br />
zweite Praxis richtete er sich dann unten am Berg, heute Granert,<br />
ein. Dann kaufte er sich vom Rittergut einen Bauplatz, nach<br />
<strong>Mohlsdorf</strong> zu, und baute sich selbst ein eigenes Haus mit Praxis.<br />
Das war für ihn zentraler gelegen, schon durch die Betriebe und die<br />
Eisenbahn. 1908 eröffnete er dort seine Praxis. Aber er blieb<br />
Reudnitzer, denn das gehörte noch zu Reudnitz. Es war ein richtiger<br />
Landarzt, vom Geburtshelfer, Zahnarzt und Wundarzt. Tag und<br />
Nacht war er mit seinem Auto, wir nannten es nur die Pauline‚<br />
unterwegs. Wenn die Hebamme Zacharias Hilfe brauchte, dann<br />
mußte Dr. Sonntag her. Zu der Zeit waren ja die Geburten alle zu<br />
Hause. In Greiz gab es nur ein kleines Krankenhaus. Erst nach dem<br />
I. Weltkrieg, 1920, wurde das jetzige Krankenhaus gebaut. Dr.<br />
Sonntag führte seine Praxis bis ins hohe Alter. Dann übernahm sein<br />
Sohn Hans das Erbe, aber nicht lange. Dann kam Dr. Michaelis, aber<br />
die Zeit war beschränkt für ihn.<br />
In unserem Arbeiter-und-Bauern-Staat wurden nun die staatlichen<br />
Arztpraxen eingeführt. 1953 wurde das Gesundheitswesen wieder<br />
neu aufgebaut, und so auch bei uns im Ort. Die erste<br />
Schwesternstation und Arztpraxis war zwar etwas notdürftig<br />
untergebracht, aber den Kranken und alten Leuten war jetzt<br />
geholfen. Zweimal in der Woche ist Sprechstunde. Herr Dr. med.<br />
Günther Schmidt leitet als Arzt und Mensch die Praxis. Für jeden<br />
hat er ein freundliches Wort und ist dadurch beliebt in seinem<br />
gesamten Arztbereich. 1973 wurde die jetzige Station eingerichtet,<br />
die einigermaßen den Anforderungen entspricht.<br />
Die Sorge um den Menschen steht bei uns an erster Stelle, so finden<br />
Mütterberatungen und dergleichen statt, werdende Mütter werden<br />
zur Entbindung nach Greiz gebracht. Unser Staat tut alles für das<br />
Wohl der Menschheit. Unsere Vorfahren würden staunen über das<br />
heutige Sozial- und Rentenwesen in unserem Staat.<br />
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