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Die große Wende
Es war nicht zu glauben. Kaum war die große 40-Jahr-Feier der
DDR vorüber, wo Honecker noch einmal den Mund weit aufriss,
dass die Mauer noch viele hundert Jahre bestehen werde. Da fing es
im Volk an zu gären. Die Bürger gingen in den Städten auf die
Straße, sie forderten Freiheit und keine Diktatur, sondern
Demokratie. Bei uns im Ort blieb es im Verhältnis ruhig. Denn viele
hatten noch Angst vor den Stasi-Spitzeln, die es auch in unserem
Ort genügend gab. Denn vor jedem SED-Genossen musste man
sich in Acht nehmen. Aber im Geheimen bildeten sich neue
Parteien.
Wie ein Wunder, am 16.10.1989, tritt der berühmte Honecker
plötzlich zurück. Egon Krenz wurde sein Nachfolger. Aber am
9.11.1989 wurden schon die Grenzübergänge geöffnet, die erste
Freiheit war da. In Scharen fuhren die Bewohner nach dem nahe
gelegenen „Goldenen Westen“. Es war eine richtige Sucht, jeder
wollte Bananen kaufen, die es jahrelang bei uns nicht gab. Der
Westen gab jedem DDR-Bürger zweihundert Mark zum Einkauf.
Das ging bis Weihnachten 1989.
An 18. März 1990 gab es dann die erste freie Wahl, denn bis dahin
war alles nur Zwang. Die CDU erhielt die meisten Stimmen.
Am 6. Mai 1990 war dann die erste Gemeinderatswahl. Es stellten
sich 5 Listen zur Wahl.
Liste 1 - der Sport u. VSK, Liste 2 - die CDU, Liste 3 - der DBD,
Liste 4 - Neues Forum, Liste 5 - Einzelkandidat.
Liste 1.erhielt 629 Stimmen =38,78 % = 6 Mandate
Liste 2.erhielt 702 Stimmen =43,28 % = 7 Mandate
Liste 3.erhielt 20 Stimmen = 1,23 % = kein Mandat
Liste 4.erhielt 221 Stimmen =23,62 % = 2 Mandate
Liste 5.erhielt 50 Stimmen = 3,08 % = kein Mandat
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